BlackO:The Nemesis von Raven1990 ================================================================================ Kapitel 1: Ihr könnt mich O nennen ---------------------------------- Die salzige Meeresluft in der Nase, die fröhlichen Gespräche der Menschen um sie herum, der Wind, der ihre langen schwarzen Haare umspielt und die warmen Sonnenstrahlen, auf ihren nackten Armen und Beinen. Es ist ein schöner Tag, soviel ist sicher. Doch so richtig genießen, kann sie ihn nicht. Dafür lastet der Schatten ihrer Vergangenheit, zu schwer auf ihren Schultern und lässt sie nur die gewohnte Kälte und Einsamkeit spüren. Und auch der Anblick, durch den Sucher ihrer Kamera, bereitet ihr zutiefst Schmerzen, als sie weiter die kleine Familie, einige Meter von ihr entfernt, betrachtet. Und welche sich bei dem Wetter, einen schönen Tag macht. Die Kinder, die lachend und völlig zufrieden mit der Welt, jeder ein Eis in der Hand halten, während Mama und Papa sich liebend in den Arm halten. Den Auslöser drücken, schaut sie auf den kleinen Monitor und betrachtet das Resultat. „Sehr schön.“ Das Foto ist genauso geworden, wie sie wollte. Zeigt es ein Bild, von vier verschiedenen Menschen, die dennoch zusammen gehören und in absoluter Harmonie zueinanderstehen. Genau, wie es sein sollte. Ihren Blick von dem Bild abwenden, und ihre Kamera wieder wegstecken, dreht sie sich seufzend um und geht weiter Richtung Hafen. Den Schmerz in ihrem Herzen, die Kälte, die durch ihren Körper wabert, ignorieren. Sind dies alte Freunde von ihr, die ihr nur wieder vorhalten wollen, was war und für immer verloren ist. Den leichten Stoff ihres weiß-blauen Kleides bei jedem Schritt spüren, welches gerade bis zur Mitte ihres Oberschenkels reicht und der um ihre Beine schwingt und dabei den ein oder anderen Blick auf sich zieht. Doch achtet sie schon seit Jahren nicht mehr auf so etwas. Denn, das würde voraussetzten, dass sie sich für irgendwas, außer ihrem Ziel interessiert. Doch da dem nicht so ist, geht sie weiter ihres Weges. Ist ihr nämlich heute Morgen zu Ohren gekommen, dass die Heart-Piraten gestern Abend eingelaufen sind und es sich in einer der Bar´s gemütlich gemacht haben. Und mit etwas Glück währen sie noch da, sodass sie mit deren Käpt´n sprechen kann. Was für ihre Weiterreise ganz praktisch wäre. Immerhin sitzt sie seit drei Wochen auf dieser Insel fest, ohne dass sich eine Möglichkeit ergabt, von ihr zu verschwinden. Und auch wenn sie selber keine gute Meinung von Trafalgar Law hat, ist er gerade die einzige Möglichkeit, ihren Weg fortzusetzen. Und ihre Abneigung, für das, was er darstellt, würde sie schon irgendwie hinwegsehen können. Redet sie sich jedenfalls ein. Im Hafengebiet ankommen, steuert sie auf eine Gruppe Arbeiter zu, die sich ihre Pause auf Kisten sitzend vertreiben und nebenbei Kartenspielen. Wobei sie zu hundertprozentiger Sicherheit sagen kann, dass dieses Spiel nur dazu dient, dem jüngsten im Bunde, welcher um die Fünfzehn sein muss, das Geld aus der Tasche zu ziehen. Doch ist das nicht ihr Problem. Ein jeder lernt auf seine Weiße, Menschen richtig einzuschätzen und zu vertrauen. „Na Kleines, willst du uns etwa Gesellschaft leisten? Wir könnten etwas Spaß haben“, grölt einer der Männer, als er sie bemerkt. Natürlich der größte der Truppe, und welcher gebaut wie ein Bär ist, mit seinen Tattoos und Glatze auch nicht gerade einladend ausschaut. Doch könnten sie wissen, wo die Piraten sind und bevor sie noch die nächsten Stunden hier herumläuft, geht sie zu der Gruppe rüber. Das schmierige und siegesgewisse Grinsen des Typen, jedoch ignorieren. Welcher wohl wirklich glaubt, sie ist an seiner Art von Spaß interessiert. Seinen Blick sehen, welchen er ungeniert über ihren Körper wandern lässt. Dabei ihrer Brust, welche eine angenehme größte besitzt, besonders viel Beachtung schenkt. Eine ihrer Augenbraue heben, betrachtet sie den Hünen vor sich, der selbst im Sitzen, ihr bis zur Brust reicht, was das perverse Funkeln in seinen Augen, nur noch verstärkt. Da er diese nun direkt vor sich hat. „Ich verzichte“, murmelt sie auf sein äußerst freundliches Angebot, seinem Missfallen ihm deutlich ansehen. Doch scheint er wenigstens so viel Anstand zu besitzen, sie nicht weiter zu belästigen und ihr Nein, zu akzeptieren. Jedenfalls, wenn noch andere dabei sind. So belässt er es bei einem abfälligen Blick. Was ihr ganz Recht ist, hat sie keine Lust, ihm erst noch Manieren beizubringen. Sich daher zu den anderen Männern wenden, welche sie ebenfalls interessiert mustern, jedoch deutlich mehr Anstand zu besitzen scheinen, als der Hüne neben ihr. Und ihre Blicke eher Anerkennung als Perversion ausdrücken. „Könntet ihr mir vielleicht sagen, in welcher der Kneipen die Heart-Piraten sind?“ „Von denen solltest du dich fernhalten. Aber nein, keine Ahnung“, meint einer der Männer kopfschüttelnd, deutlich dessen Furcht vor den Piraten heraushören. Was ihre eigene Meinung über diese, nur noch bestätigt. Doch kann sie da leider keine Rücksicht drauf nehmen. Nicht, wenn sie endlich von dieser Insel runter will und mit Trafalgar Law unterwegs zu sein, dürfte sie deutlich eher an ihr eigentliches Ziel bringen, als, wenn sie weiter allein herumreißt. Zu dem dritten und ältesten schauen, welche jedoch ebenfalls nur den Kopf schüttelt. Seufzend, schon glauben, sich weiter durchfragen zu müssen, schweift ihr Blick zu dem jüngsten, welcher sie mit einer leichten Röte auf den Wangen betrachtet und was sie zum Lächeln bringt. Intuitiv wissen, dass er so gar keine Erfahrung mit Frauen hat und was sie für sich nutzen kann. Sich diesem daher gänzlich zuwenden und sich extra etwas herunterbeugen, so, dass sie ihm direkt in die Augen schaut. Und er woanders hin, was seine Röte nur noch verstärkt. „Weißt du vielleicht, wo die Heart-Piraten sind?“, will sie flüsternd wissen, ihm ihr Dekolleté noch etwas besser präsentieren und froh sein, sich für ein Kleid, mit Ausschnitt entschieden zu haben. Andernfalls wäre das hier nicht so einfach. „Ähm … Rotes Tuch, da habe ich sie zuletzt gesehen“, stammelt er, seine Augen dabei nicht von ihrem Ausschnitt nehmen können und wissen, dass er, mit großer Wahrscheinlichkeit, gerade den Rand ihres schwarzen spitzen BH sieht, den sie heute trägt. „Kannst du mir auch die Richtung sagen?“, raunt sie, ihre Brüste dabei etwas mit den Armen zusammendrücken, sodass er einen noch besseren Einblick bekommt. In solchen Momenten froh sein, eine Frau zu sein. Vor allem eine Frau, die ganz genau weiß, wie sie ihre Reize gegenüber dem starken Geschlecht benutzten muss. „Klar … die nächste Rechts und dann am Ende der Straße“, brabbelt er, ihr dabei fast in den Ausschnitt fallen, so weit wie er sich mittlerweile vorbeugt. Ihm zuzwinkern und süß lächeln, bedankt sie sich bei ihm, worauf die Röte in seinem Gesicht noch etwas kräftiger wird und er nur stammelnd, „Kein Problem“, herausbringt. Sich damit wieder aufrichten, worauf auch ihr kleiner Spitzbub wieder klar sieht und sich, mit roten Ohren, richtig hinsetzt, die Blicke, der anderen Männern, welche von Spott, über Neid, bis hin zu Tadel gehen, ignorieren. „Ich danke euch“, verabschiedet sie sich mit einem Lächeln von den Männern, welche, bis auf den Hüne, ihr noch einen schönen Tag wünschen. Und als sie wenige Minuten später vor besagter Bar steht, sich das Gebäude anschaut, das seine beste Zeit hinter sich hat, atmet sie ein letztes Mal tief ein und öffnet dann die Tür. Worauf ihr eine dicke und abgestandene Luft entgegenschlägt, was sie kurz die Nase rümpfen lässt, als sie dessen Geruch einatmet. Welcher eine Mischung aus abgestandenen Bier, kalten Zigarettenqualm und altem Schweiß ist. Mit brennenden Augen schaut sie sich nach den Piraten um und wird in der hintersten Ecke fündig. Diese jedoch erst einmal ignorieren, setzt sie sich an die Bar und bestellt sich ein kühles Bier, dabei den Gesprächen der Leute lauschen. Ist es nie verkehrt, Dinge zu erfahren, egal wie nebensächlich sie auf den ersten Blick erscheinen. Und gerade in solchen Bar´s und Kneipen, wird gut und viel gequatscht. * „Käpt´n!“, macht Penguin ihn auf die gerade hereinkommende Frau aufmerksam, worauf er dieser mit seinem Blick folgt. Eine Augenbraue heben, da sie so gar nicht in das Bild der Bar passt, mit ihrem Kleid, den langen gewellten schwarzen Haaren und dem doch recht hübschen Gesicht. Und doch zeigt sie keinerlei Unsicherheit. Eher das Gegenteil. Scheint es nicht das erste Mal zu sein, dass sie so einen Ort aufsucht, was dann doch seine Neugier weckt. Sie weiter beobachten, wie sie nach einem Blick durch den Raum, völlig selbstbewusst an die Theke geht und sich mitten, zwischen dem ganzen Pack an Abschaum, der sich hier tummelt, setzt und sich ein Bier bestellt. „Die hat ganz schöne Eier, für so ein zierliches Ding,“ kommentiert ein andere aus der Mannschaft dieses Verhalten, wo er ihm in Gedanken zustimmt. Und gerade dies, lässt ihn, sie weiter beobachten. Denn eine normale Frau ist sie gewiss nicht. Und er fragt sich, was sie hier will. Zufall wird es wohl nicht sein, der sie hierher treibt. Und nach einer Marinesoldatin sieht sie auch nicht aus. „Mich würde schon interessieren, was sie hier will? Sollte sie nicht besser zu Hause sein, Essen kochen oder sonst was“, hört er jemanden von einem Tisch weiter sagen. „Oder sonst was? Ja? Ich wüsste schon, wofür sie gut wäre. Ich würde es ihr so lange besorgen, bis sie nicht mehr gerade gehen kann“, geht das Gespräch am Nachbartisch weiter, was ihn angeekelt das Gesicht verziehen lässt. Männer, die Frauen nur als ein Ding betrachten, in das sie ihre Schwänze reinstecken können, ekeln ihn an. Und nicht nur ihn, wie er mit einem Blick auf seine Crew sieht. Gerade Ikkaku reizt es, den Typen einen Tisch weiter, mal zu zeigen, dass Frauen für weit aus mehr zu gebrauchen sind. Doch als sich ihre Blicke kreuzen, schüttelt er sachte den Kopf. Können sie keinen ärger gebrauchen, worauf sie sich schnaubend, ihrem Bier wieder zuwendet. „Solche widerlichen Schweine“, kommentiert Shachi das Gespräch, welcher neben ihm sitzt und die Typen weiter belauscht, welche sich gegenseitig aufheizen, und sich ihre Fantasien erzählen. „Lass sie. Wir mischen uns da nicht ein. Erstmal.“, befiehlt er, lässt jedoch die Frau am Tresen nicht aus den Augen. Nur für den Fall der Fälle. Immerhin hat er vor sehr langer Zeit mal, so etwas wie eine Erziehung genossen und seine Mutter würde sich im Grabe umdrehen, sollte er bei so etwas schweigend zusehen. * Sich der Blicke deutlich bewusst sein, die ihre Anwesenheit auslösen, beobachtet sie die Heart-Piraten aus dem Augenwinkel, während sie sich ihr Bier schmecken lässt. Als einer der Männer von deren Nachbartisch aufsteht und direkt auf sie zukommt. War ja klar … seufzt sie und kramt vorsichtshalber noch einen zweiten Schein aus ihrer Tasche. Nur für den Fall, dass etwas zu Bruch geht. Je nachdem, wie gut der Kerl ein Nein versteht. Aber bei dessen Blick tippt sie, auf nicht so gut. Ihre Augen verdrehen, als er sich mit einem schmierigen Lächeln neben sie setzt und dreist, seine Hand auf ihren Oberschenkel legt. Angepisst, eine Augenbraue heben, blickt sie ihn an. „Wohl noch nie was von Manieren gehört? Oder betatschst du jede Frau sofort?“ „Ah Süße, bei deinem Fummel, schreist du doch regelrecht nach einem Mann und ich bin einer.“ „Ich sehe keinen und jetzt verpiss dich“, nuschelt sie gelangweilt, seine Hand dabei von ihrem Oberschenkel nehmen und sich wieder ihrem Bierglas zuwenden. Ahnen, dass ihm das nicht sonderlich gut gefällt. Doch will sie sich auch nicht weiter antatschen lassen. Und als sie eine Hand an ihrem Arm spürt, welcher sie ruppig vom Hocker zieht, seufzt sie genervt auf. Warum können Männer einfach kein Nein verstehen … Jedes verdammte Mal, das gleiche Spiel. „Du kleine Nutte, ich werde dir noch Manieren beibringen“, brüllt er auch schon los, dabei mit der anderen Hand ausholen. Seufzend ihre Hand heben, wobei ihr im Augenwinkel auffällt, wie sich etwa die Hälfte der Heart-Piraten in Bewegung setzt. Mit dem eindeutigen Ziel; sie und ihr nerviges Anhängsel. Etwas, das sie dann doch leicht erstaunt. Hätte sie die Piraten nicht so eingeschätzt. Doch bevor diese auch nur die Hälfte der Strecke zurückgelegt haben, kniet der Kerl schon vor ihr auf dem Boden. Dabei zeter und mordio schreien, und seine Hand halten, welche nur noch aus zersplitterten Knochen besteht. „Selbst Schuld. Hat dir deine Mutter nicht beigebracht, Frauen mit Respekt zu behandeln?“ Das Gebrüll ignorieren, setzt sie sich wieder auf ihren Hocker und leert ihr Bier mit mehreren Schlücken, dabei aus dem Augenwinkel zu den Piraten schauen, welche überrascht von ihr, zu dem Häufchen Elend am Boden, schauen. „Wollt ihr auch?“ „Ähm, nein, eigentlich nicht. Aber wie hast du das gemacht? Hast du Teufelsfruchtkräfte?“, will einer der Männer wissen, auf dessen Mütze Penguin steht. „Und wenn es so wäre?“, stellt sie süß grinsend eine Gegenfrage, ihm dabei versuchen in die Augen zu schauen, was ihm jedoch etwas aus dem Konzept bringt und er seinen Blick von ihr abwendet. Innerlich schmunzeln und ihn sich dabei genau anschauen. Ist er schon deutlich eher nach ihrem Geschmack. Sich dann jedoch wieder der ganzen Truppe zuwenden, welche vor ihr steht. „Ich mache euch einen Vorschlag, ihr lasst mich für fünf Minuten mit eurem Käpt´n allein sprechen, danach lade ich euch zu einem Bier ein und wir können quatschen. Was haltet ihr davon?“ Die erfreuten Gesichter der Piraten sehen, welche sich ein gratis Bier natürlich nicht entgehen lassen wollen. Als sich Trafalgar nach vorne schiebt und sie mit seinen grauen Augen misstrauisch anblickt. „Warum willst du mit mir sprechen?“, mischt er sich erste Mal in das Gespräch ein, worauf sie ihre Aufmerksamkeit ganz diesem widmet. „Setzt dich und ich erzähle es dir.“ Ihm deutlich ansehen können, dass es ihm gar nicht schmeckt, dass sie so mit ihm spricht, grinst sie ihn lieblich an. Was auch nur geht, da sie für diesen Moment nicht daran denkt, wer und was er ist. Sondern sich eher auf sein, wie sie zugeben muss, verboten gutes Aussehen konzentriert. „Na komm, oder willst du deinen Männern ihr wohlverdientes Bier verwehren?“ Kaum dies ausgesprochen, hört sie auch schon die ersten Beschwerden der Crew, welche ihr Grinsen nur noch vergrößert und Law zum Seufzen bringt. „Fein, fünf Minuten. Keine Sekunde länger und ihr, setzt euch wieder an den Tisch“, knurrt ihr Gegenüber seine Crew widerwillig an. Zufrieden klopft sie auf den Hocker neben sich, worauf er grummelnd Platz nimmt. „Also, ich habe eine Frage, oder besser gesagt bitte“, fängt sie an, worauf er sie mit hochgezogenen Augenbrauen anblickt und die Arme vor der Brust verschränkt. „Was willst du?“ „Ich würde gerne ein Stück mit dir und deiner Crew reißen. Ich bin Fotografin und arbeite seit ein paar Jahren an einem Band, der den Menschen die Welt zeigen soll, wie sie wirklich ist. Nicht wie die Weltregierung uns es weiß machen will. Und da mir aktuell nur teile die Neue Welt und Marie Geroise fehlen, ist es am naheliegendsten, wenn ich mit Piraten reiße. Immerhin kommt ihr oft genug an Orte, die sonst kein Mensch betritt. Gerade jemand von deinem Kaliber. Also, was sagst du?“ Wohl nicht mit so einer simplen Antwort gerechnet haben, betrachtet er sie mit zusammengekniffenen Augen. „Das soll ich dir glauben? Und was war das eben mit dem Kerl?“ Über ihre Schulter zu dem Blutfleck schauen, welcher als einziger von ihr kleine Auseinandersetzung noch übrig ist, zuckt sie nur mit ihren Schultern. „Was soll damit sein? Ja, ich habe Teufelsfruchtkräfte. Um genau zu sein, bin ich ein Reflexionsmensch. Ich kann alles, was auf mich zukommt, zurückwerfen. So auch den Schlag des Kerls. Im Grunde hätte er auch gegen eine Wand schlagen können. Nur das meine Reflexionsscheiben, die Kraft des Aufpralls doppelt so stark zurückgeben.“ Über ihre Antwort kurz nachdenken, sieht sie, wie seine Zweifel etwas weniger werden. Wenn auch noch nicht ganz verschwunden sind. „Also gut. Du kannst uns ein Stück begleiten. Aber weder ich noch einer meiner Männer wird dich beschützen, wenn es zu einem Kampf kommt. Dazu kommt, dass du tust, was ich oder jemand anderes aus der Crew dir sagt. Du wärst mir unterstellt und du wirst dich nützlich machen müssen. Bekommst du das hin?“ „Schon klar, aber nett gemeint. Ich kann selber auf mich aufpassen. Und das andere …“, murrt sie, nicht begeistert. Doch als sie seinen überheblichen Blick sieht, nickt sie grummelnd. „Ich muss gestehen, ich bin niemand, der Befehle gerne befolgt. Aber ich kann es versuchen. Ja.“ Ihn, nach einem langen und intensiven Blick, seufzen hören, ob ihrer Antwort, oder weil er ihr tatsächlich zusagt, weiß sie nicht. Doch kann ihr das auch egal sein. Sie hat, was sie will. Wenn auch mit Abstrichen. „Gut, dann …“, sich zu Bedienung umdrehen, bestellt sie für die ganze Mannschaft Bier und geht dann zusammen mit Law an deren Tisch. „Leute, das ist …“, Trafalgar anschauen, als er sie vorstellen will, jedoch nicht einmal ihren Namen kennt, sieht sie für einen winzigen Moment so etwas wie Scham über sein Gesicht huschen, nicht früher daran gedacht zu haben, bevor er seine Mütze tiefer zieht. Irritiert und doch etwas überrascht, dass der Chirurg des Todes zu solchen Gefühlsregungen imstande ist. Das er überhaupt Gefühle empfindet und ausdrückt. Heißt es doch immer, dass er eine eiskalte Persönlichkeit besitzt. Und ohne mit der Wimper zu zucken, seine Gegner in Stücke schneidet. „O. Ihr könnt mich O nennen“, hilft sie ihm. Notgedrungen. Irgendwie müssen die anderen sie ja ansprechen können. „O?“, harkt er zweifelnd nach, doch nickt sie einfach nur. Würde er sich damit zufriedengeben müssen. Wie alle anderen auch. „Also gut. Leute, das ist O. Sie wird uns für einige Zeit begleiten. Den Rest könnt ihr sie selber fragen“, damit hat es sich wohl für den Käpt´n erledigt und setzt er sich mit an den Tisch und greift nach seinem Bier. Sie, nicht weiter beachten. Nett und so herzlich. Aber was habe ich auch anderes erwartet? Genau dies und nichts anderes, geht es ihr, Augen verdrehend und seufzend, durch den Kopf, während sie sich nach dem Kerl mit der Pinguin Mütze umschaut und sich, mit einem Lächeln, neben diesen setzt. Erscheint er ihr, von dem ganzen Haufen, für den Moment, am Systematischen und vielleicht, wäre noch etwas Spaß drin. Ist ihr letzter, schon etwas her. Und sehen können, wie er auf ihren Blick leicht errötet, doch sich dieses Mal nicht abwendet. Ihr Interesse an ihm, sich zu eigen macht und sie mit einem Lächeln mustert. Was ihr gefällt. Denn, auch wenn sie abgesehen von der Kälte und Einsamkeit keine anderen Gefühle mehr groß spürt, gegen etwas Spaß mit so einem wie ihm, hat sie nichts einzuwenden. Sind das die Stunden, wo es ihr Mal nicht kalt ist und sie, wenn auch nur ganz wenig Wärme spüren vermag. „Also O, warum genau willst du mit uns mitkommen?“, wird sie aus ihrer Betrachtung ihres Sitznachbarn gerissen, worauf sie zu dem Piraten schaut, der dies wissen will. „Lust an der Freude“, grinst sie frech, was diesem kurz aus dem Konzept bringt, ehe er sie böse anfunkelt. „Nein, jetzt im Ernst. Ich bin Fotografin und will ein Band herausbringen, in dem ich den Menschen zeige, wie die Welt wirklich ist. Alles Gute, aber auch Schreckliche. Abgelichtet auf einem Foto, das oft mehr erzählt, als so manche Geschichte. Piraten, die um ihre Familie kämpfen und trauern. Marinesoldaten, privat zu Hause. Oder auch Kriegsschauplätze, wo gerade eine Frau ihr neugeborenes Baby stillt.“ „Das hört sich … fantastisch, aber auch schwierig und gefährlich an“, mischt sich einer der andren ein, worauf sie diesem zunickt. „Hmm, schon ein bisschen. Aber ich kann mich wehren, wie ihr gesehen habt.“ „Oh ja, was genau hast du da gemacht?“, stimmt Penguin ihr zu, worauf sie ihm wieder anschaut. Dieses Mal sogar seine blauen Augen sieht, da er sich seine Mütze etwas hochgeschoben hat. Sich eines der Biere schnappen, das noch unberührt vor ihr auf dem Tisch steht, fängt sie an, ihm und den anderen alles zu erzählen, was diese wissen möchten. Wohl darauf achten, nichts Falsches zu sagen oder gar zu viele Informationen preiszugeben. Wissend und seinen Blick spüren, dass Trafalgar sie ganz genau beobachtet und jede ihrer Antworten analysiert. Er vertraut mir kein Stück … Kluger Mann. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)