Silent Scream von Sharry (stay alive untill I save you) ================================================================================ Kapitel 8: Chapter 8 Predestination ----------------------------------- Hey, ich weiß, es hat lange gedauert, aber es war viel chaos, die letzten wochen in Amerika, und seit ich wieder hier bin... nun ja ich hoffe ich hab ein paar treue leser behalten. viel Spaß Chapter 8 Predestination „Hey Brook! Du bist heute mit der Nachtwache dran!“ Überrascht drehte Sanji sich vom Spülberg weg und sah Nami an. Diese saß halb eingeschlafen halb abwesend über die uralten Karten des Ciorcal draíochta. Leicht lächelnd ging er zu ihr und legte eine Hand auf ihre Schulter. Erschrocken zuckte sie zusammen. „Wa… was ist?“ Erst dann schien sie zu bemerken, dass sie und der Koch die Letzten im Speisesaal waren. Dass die Anderen sie schon vor über einer Stunde verlassen hatten und sogar Robin vor wenigen Minuten nach draußen gegangen war um ebenfalls zu Bett zu gehen, hatte sie wohl verschlafen. „Oh, ich. Tut mir leid. Ich…“ Sanji schüttelte den Kopf und nickte dann in Richtung der Kabinen. „Bist du sicher? Du hast schon die letzten zwei Nächte Wache geschoben. Soll ich wirklich keinen von den anderen wecken?“ Erneut nickte er ihr zu. „Danke dir.“ Sie küsste ihn auf die Wange und verschwand aus dem Raum, ohne zu bemerken, dass sie sowohl ihre wertvollen Karten, als auch ihre überteuerten Schuhe beim Esstisch vergessen hatte. Eine halbe Stunde später war auch der blonde Koch der Crew mit allen Reinigungsarbeiten fertig und begab sich mit einer Decke an Deck, wo er sich auf Ruffys Lieblingsplatz, der Galionsfigur, niederließ. Obwohl es schon sehr spät war, konnte er immer noch den letzten Streifen der Sonne ausmachen – noch war es nicht Nacht. Aber sie sollte bald hereinbrechen und Sanji hatte Angst davor, diese Nacht hatte er nämlich nicht auf dem Schiff verbringen wollen, sondern am noch sieben Meilen entfernten Strand. Denn heute war Vollmond. Die Decke um sich schlingend wartete er darauf, dass die Sonne unterging, hoffte, dass die seelische Verbindung, die er zum Schwertkämpfer hatte, stark genug war, um sieben Meilen zu überwinden. Am liebsten, hätte er die Entfernung zur Sommerinsel selbst überquert, doch vor wenigen Tagen hatte einer der Alten, ein uraltes Geschöpf mit magischen Fähigkeiten, ihm eine Warnung vom Scáth fíor, dem wahren Schatten, wer auch immer das war, zukommen lassen. Er hatte überlegt, diese Warnung zu ignorieren, aber dann erinnerte er sich an das Versprechen, welches er seinem Crewmitglied gegeben hatte. Er würde es nicht brechen. Die Sonne verschwand hinter dem mittlerweile unruhigen Meer und er wartete, wartete auf dieses Gefühl, dieses Wissen, dass seine Seele nicht mehr zweigeteilt war. ′Wo bist du? ′ Er ließ seine Gedanken gleiten. ′Bitte, Zoro! ′ Doch er konnte ihn nicht spüren. Wo war er? Aus seiner Angst heraus, fing er an zu bitten und irgendwann wurde dieses Bitten ein Gebet. ′Bitte, bitte, ich möchte doch nur wissen, ob er in Ordnung ist. Ich mache mir Sorgen, bitte, wer da auch immer über uns wacht, bitte gebt mir irgendein Zeichen, was soll ich tun?!′ „Wie wär´s, wenn du dich einfach mal umdrehst?“ Es war diese Stimme! Seine Stimme! Und dort stand er. Klatschnass an die Reling gelehnt. Aber es war ′ZORO!′. So schnell er konnte lief er auf den Schwertkämpfer zu, doch die plötzliche Rückwärtsbewegung des anderen, ließ ihn innehalten. ′Du bist hier! Warum? ′ Die Spur eines Grinsens glitt über das Gesicht des Anderen. „So, wie du herumgeschrieen hast, hast du alle Tiere aufgescheucht, irgendwer musste doch dein Maul stopfen.“ Sanji spürte das Blut in seine Wangen schießen, er hatte nicht damit gerechnet, dass Zoro ihn hören würde, vor allem, da er selber es nicht gespürt hatte, als sich der Andere zurück in einen Menschen verwandelt hatte. „Das liegt daran, dass ich mich sehr viel besser kontrollieren kann als du dich.“ Der Koch wurde blass, als er registrierte, dass der andere soeben seine Gedanken gelesen hatte, ohne dass er es beabsichtigt hatte. ′Wie? ′ „Habe ich doch gerade erklärt.“ Der grünhaarige Pirat schien sehr angespannt zu sein, was vielleicht auch daran liegen mochte, dass der herannahende Sturm eine Kältefront mitgebracht hatte und die Temperaturen nachts über sanken und der ehemalige Piratenjäger so gut wie nackt war. Doch das schien nicht das Problem des Anderen zu sein. „Sag schon, wie geht es Lyssop?“ Es waren diese Worte, die alles aufrissen. Erst in diesem Moment begriff der Koch, dass sein Crewmitglied den vergangenen Monat, diesen ganzen langen verdammten Monat, nicht einfach nur fort von ihnen, sondern als ein Tier, hatte überstehen müssen. Ein Monat, unzählige Tage, war er geistig fort gewesen, Sanji konnte sich nicht vorstellen, wie es sich anfühlen musste, einen Monat „abwesend“ gewesen zu sein. Geschockt betrachtete er den Schwertkämpfer, der leicht unsicher zu ihm hinüber sah, darauf bedacht einen Mindestabstand zu ihm zu behalten. Doch der Koch konnte seinen Blick nicht von ihm heben. Er war dünn geworden, die Augen leicht eingefallen, das letzte bisschen Fett verloren, er wirkte krank mit dieser Haut, die ihren sonnengebräunten Charme verloren hatte und nun eher grau schien. Am ganzen Körper hatte er kleinere und größere Verletzungen, eine besonders Schlimme, war eine eitrige Bisswunde an seiner Hüfte, auch die Wunde am Oberarm, die er von einem der Pfeile davongetragen hatte, war noch nicht ganz verheilt. Vermutlich würde sie eine Narbe hinterlassen. Aber am allerschlimmsten waren die Augen selber. Waren sie früher von einem inneren Leuchten erfüllt gewesen, so wirkten sie nun stumpf und kalt, als wäre er noch nicht ganz hier, noch nicht ganz in seinem wahren Körper. „Also?“ Obwohl der Schwertkämpfer genau wissen zu wissen schien, genau wissen musste, was in Sanjis Kopf vorging, wich er seinen nicht ausgesprochenen Fragen aus und wartete beharrlich auf seine Antworten. ′Ihm geht es gut, er wird zwar ein paar Narben zurückbehalten, aber Chopper sagt, dass er schon bald wieder in Topform sein wird. Er erzählt sogar schon seine Geschichte, wie er es allein mit einem Rudel von Dämonenwölfen aufgenommen hat.′ Er grinste, doch der ehemalige Piratenjäger wirkte immer noch nicht entspannter. ′Es ist nicht Lyssop, um den ich mir Sorgen mache.′ „Sondern?“ Er wich dem Blick des anderen aus. ′Ruffy.′ Anstatt zu antworten, klammerten sich Zoro noch etwas härte an die Reling. ′Er ist nicht mehr Derselbe. Er… er hat vor den Wolf, den er für dein Verschwinden und Lyssops Verletzung verantwortlich macht, zur Rechenschaft zu ziehen.′ Als er aufsah, drehte der Schwertkämpfer gerade den Kopf in Richtung der Kabinen und sein Blick hatte etwas Wehmütiges, was ihn menschlicher werden ließ. Erst da verstand der Koch, wie schwer es für den Anderen sein musste, seinen Freunden so nah zu sein und dann doch so fern, und jetzt wusste er auch, warum der Andere sich so an der Reling festklammerte. Sein Instinkt musste ihm wohl sagen, dass er nicht auf diesem Schiff voller Menschen sein sollte und trotzdem war er da. Es brach Sanji fast das Herz. ′Woher hast du diese Wunde? ′ Überrascht blickte Zoro auf. Dann lächelte er, eine kleine Spur seines früheren Ichs. „Ich hatte eine Auseinandersetzung mit dem Alfatier eines Wolfrudels. Er sah mich als Gefahr für sein Rudel an. Jetzt…“ Er seufzte. „Jetzt sieht er mich als seinen Anführer an.“ Sanji brauchte lange um zu kapieren, was das bedeutete. Der Schwertkämpfer hatte ein Rudel, so seltsam es sich anhörte, aber es gab nun auch Tiere, andere, die auf ihn angewiesen waren, genauso wie sie, seine Crewmitglieder. Oder wie die Alten es zu sein schienen. Apropos, dieser Gedanke erinnerte ihn an Robins Worte über die Insel. ′Sag mal, Zoro, weißt du wer deine Eltern sind? ′ Fragend blickte der Andere ihn an. „Warum ist das bitte wichtig?“ ′Robin hat erzählt, dass nur solche die Alten sehen können, die Magie in ihrem Blut haben, es sei denn, die Alten wollen gesehen werden. Ich kann sie nur sehen, wenn sie mich nerven wollen, aber du hast doch gesagt, dass du sie immer sehen kannst.′ Unwirsch schüttelte der Grünhaarige den Kopf. „Das ist doch alles Schwachsinn. Selbst wenn es so wäre, hast du mich je ′nen Hasen aus ′nem Hut ziehen sehen? Was soll es mir also bringen?“ Der blonde Koch zuckte mit den Schultern. ′Keine Ahnung, aber vielleicht war das der Grund, warum sie dich ausschalten wollte, vielleicht bist du stärker als sie.′ Rau und kalt erklang das Lachen des Schwertkämpfers und hallte über das Schiff wie ein Geisterlachen. „Das glaub‘ ich kaum.“ ′Und warum glaubst du hat sie das getan? Hart blickte ihn der Pirat an. „Da musst du schon selber drauf kommen.“ Weit entfernt heulte ein Wolf auf, ein kleines Detail, was bisher als unwichtig abgetan wurde, aber nun konnte man sehen, wie ein Zucken durch den jungen Mann ging und er über Meer zu der nicht weit entfernten Insel blickte. „Ich muss gehen.“ ′Was? ′ „Wir müssen weiterreisen, der Sturm ist ein ungutes Zeichen.“ Wieder blickte er den Koch an. „Und ihr solltet auch weiterreisen, egal was auf dieser Insel passieren sollte, ihr müsst so schnell wie möglich weiterreisen.“ ′Warum? ′ Sein Gegenüber biss sich auf die Unterlippe. „Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass etwas passieren wird, etwas womit niemand rechnet, und ihr dürft euch davon nicht abhalten lassen. Bleibt nicht länger auf der Insel als ihr müsst. Egal was passiert!“ Damit fing er an, über die Reling zu klettern. ′Warte, Zoro! ′ Der Andere hielt inne. ′Ich versteh‘ das alles nicht. Deine halben Sätze, die nichts wirklich sagen, was soll das alles?′ Seufzend schüttelte Zoro den Kopf, doch als er Sanji ansah, grinste er und seine Augen leuchteten, fast so wie früher. „Du musst auch nicht alles verstehen, das habe ich nämlich auch nicht erwartet.“ Doch sein Blick sagte Anderes. Dieser Blick sagte so viel, was der Koch nicht verstehen konnte, wollte. Dann sprang der Schwertkämpfer vom Schiff und Sanji konnte den eleganten Körper noch eine Weile im sanften Mondlicht sehen, wie er sich durch die stürmischen Wellen kämpfte, während ein Regen einsetzte, der so schnell nicht aufhören soltte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)