Filmreif von Schnie (Lily <3 James) ================================================================================ Kapitel 1: ...und klangvoll. ---------------------------- Eigentlich wollte sie gar nicht Ja sagen. Sie hatte sich strikt vorgenommen, niemals seinen Bitten nachzugehen. Welche Angebote er ihr auch machte, sie wollte sie ablehnen,- und sie musste zugeben, dass seine Angebote immer verlockender wurden, wobei es natürlich nicht sehr half, dass auch die Blick in seine haselnussbraunen Augen sie mehr und mehr lockten. Er war, ist und blieb der Selbe: James Potter. Der James Potter, der sie jahrelang nervte, der die Mädchen wechselte wie Dumbledore seine Lieblingssüßigkeit, der nur Unsinn im Kopf hatte, der arrogant und eingebildet war, der ihre Gedanken verwirren, ihre Knie zittern und ihr Herz singen ließ. Gründe, warum sie ihm niemals nachgeben wollte. Gründe, warum sie es letzten Endes doch tat. In diesem Moment. Gerade jetzt. Sie gingen nebeneinander her. Wortlos. Lily, die Lippen zu einer grimmigen Linie verzogen, stapfte durch den dichten Schnee. James, das übliche Lächeln auf den Lippen, das scheinbar noch mehr leuchtete als sonst, tänzelte förmlich durch das flockige Weiß. Es war schon seltsam genug, dass Lily Evans und James Potter nebeneinander hergingen. Ruhig. Schweigsam. In Frieden. Doch noch seltsamer waren die Umstände, unten denen Lily Evans und James Potter nebeneinander hergingen. Ruhig. Schweigsam. In Frieden. Auf einem Date. Wenn einem die Beiden sehr wohl bekannt sind, dann ordnet man diese Tatsache tatsächlich als sonderbar ein. Unmöglich zu steigern. Doch ein weiterer Punkt, warum dieser Akt den Status äußerst seltsam erreichen sollte, war die Gegebenheit, dass es Nacht war. Lily Evans und James Potter brachen zusammen die Schulregeln, während einem Date. Ruhig. Schweigsam. In Frieden. „Wohin gehen wir?“ „Ich möchte dir etwas zeigen.“ Das Knirschen des Schnees unter ihren Schuhen war das einzige Geräusch. Die Stille, die unter der Decke der kalten, klaren Winternacht, noch gewaltiger wirkte, umgab die Beiden völlig. Nervosität und Ungeduld stieg in Lily auf. Und doch folgte sie ihm. Ja, sie würde ihm wohl überall hin folgen. Seit wann? Eigentlich schon immer. Seit wann sie es wusste? Seit er sie zum dreihundertzweiundsechzigsten Mal nach einem Date fragte, und Lily, unkonzentriert, aus einem inneren Impuls heraus, von der Stimme ihres Herzens geleitet, einfach Ja sagte. Es ärgerte sie, dass er sie doch hatte gewinnen könne, auch wenn sie vorhatte ihm diesen Gewinn niemals zu gönnen. Doch noch mehr ärgerte es sie, dass er es nicht mit seinen coolen Sprüchen, seinen Versuchen, sie herumzukriegen, seinen nervigen Liebesbeweisen schaffte, ihr Herz zu gewinnen, das noch hübsch verpackt in ihr ruhte und nur darauf wartete, ihm überreicht zu werden. Nein, er hatte es einfach nur mit der Tatsache geschafft, James Potter zu sein. Mit seinem Lächeln, das scheinbar niemals aus seinem Gesicht wich. Mit der unaufhaltsamen Bewegung seiner Hand zu seinem Haarschopf bei jeder Gelegenheit. Mit der Wärme, die ihn sichtbar erfasste, wenn sich ihre Blicke trafen. Mit dem Blick, der nach Quidditchsiegen immer zuerst nach ihr suchte. Mit seinem Lachen, das einen ganzen Raum erfüllen konnte. Mit seiner Begeisterung, wenn er seinem Amt als Kapitän nachging. Mit der Gutmütigkeit, die er seinen Freunden schenkte. Mit dem Humor und der Kreativität, die jedem –ja, sogar Lily- ein Lächeln abringen konnte. Und zu guter Letzt: Mit der Melodie, die er ihn ihr entfachte. Zuerst nur leise und schwach. Dann steigernd und fordernd. Jetzt klingend und überwältigend. Ihr Blick huschte zu ihm herüber. Immer noch zufrieden grinsend schlenderte er neben ihr her, sein Ziel scheinbar genau vor Augen. Genervt seufzte sie. Genervt von dem Kribbeln in ihrem Innern. Der Ungeduld, wann er sie endlich wieder ansehen, mit ihren reden würde. Dann blieb er plötzlich stehen, sodass Lily ihn automatisch überholte. Er sah sie an und seine Augen funkelten regelrecht vor überschwänglicher Freude. Sie waren in der Nähe der heulenden Hütte. Lily konnte ihre Dächer erkennen. „Komm.“ Sagte er und stattdessen er ihre Hand nahm, zog er sie mit seinem Blick mit. Glühend und verlangend. Sie folgte ihm durch ein kleines Stückchen Wald. Eigentlich hätte sie Angst haben müssen, schließlich könnte das immer noch ein Teil des verbotenen Waldes sein. Doch sie war so fasziniert von seinem Gang. Zielstrebig, fast schon innerlich erregt von dem, was er ihr gleich zeigen würde. Sein Blick, dem sie folgte, auch wenn sie ihn im Moment nicht sehen konnte, schwirrte noch immer in ihrem Kopf. Diese Intensität brachte sie fast um den Verstand. Er führte sie einen Hang hinauf. Scheinbar war er diesen Weg schon oft gegangen, denn er hüpfte munter an den Bäumen vorbei. Lily, kletterte ihm nach. „James.“ Sagte sie, als sie fast oben angekommen war. „Wo sind wir hier?“ Doch als sie die höchste Stelle des Hanges erreicht hatte, an seiner Seite stand, ihrem Blick das gleiche gewährt war wie dem seinen, war seine Antwort nicht mehr nötig. Ein Ausblick tat sich ihr auf, der sie die Luft anhalten ließ. Unter dem hell erleuchteten Mond, funkelte die Landschaft Hogwarts’, von einer Decke aus glitzerndem Staub bedeckt. Das Schloss glänzte, durch den Mond in ein verzaubertes Licht gehüllt, am Rande des verbotenen Waldes, dessen Schwärze einen faszinierend schönen Kontrast bildete. Sanfte Wolken durchzogen den dunklen Nachthimmel, zeichneten schwebende Wunder in das tiefe Blau, das nur hier und da durch strahlende Sterne unterbrochen wurde. Ein leichter Windzug ließ das weiße Pulver wirbeln und versetzte dem ganzen Antlitz einen magischen Hauch. „Es ist wunderschön.“ „Ja.“ Seine Augen ruhten auf ihr. Ihre Blicke trafen sich. „Du bist mit mir hier hergekommen.“ „Ich weiß.“ „Warum?“ „Ich ….würde wahrscheinlich überall mit dir hingehen.“ Ein Grinsen stahl sich auf ihr Lippen. Ein Grinsen, das von einer Einsicht zeugte. Er erwiderte es, umfasste sanft ihr Gesicht mit seinen warmen Händen. Seine Stirn berührte die ihre. Eigentlich wollte sie ihm nie nachgeben. Wollte sich nicht eingestehen, dass die munter flatternden Schmetterlinge in ihrem Bauch nur seinetwegen tosten. Dass die Stimme in ihrem Kopf nur nach ihm rief. Dass ihr Herz nur für ihn sang. Und seines nur für sie. In diesem Moment bemerkte sie, wie real doch Hintergrundmusik im wahren Leben sein konnte. Und sie wusste, dass sie die Hintergrundmusik zu ihrem Leben gefunden hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)