Difference Between Us von flyingAngel (Kann Liebe alle Grenzen überwinden? -Abgeschlossen-) ================================================================================ Prolog: ~das Klamottenproblem~ ------------------------------ An einem schönen Nachmittag stand eine junge Frau mit rosanen Haaren in ihrer Wohnung vor dem Spiegel. Sie hielt hier und dort Kleidungstücke vor ihren Körper und begutachtete sie skeptisch. „Nein, das ist es auch nicht!“, seufzte sie resigniert und schmiss das Oberteil, das sie gerade in den Händen hielt, auf einen Haufen auf ihrem Bett, der langsam immer größer wurde. „Was zieh ich denn nur an?“, fragte sie sich selber und durchstöberte weiter ihren Kleiderschrank. „Das hier? Nein, viel zu aufreizend…“, murmelte sie dabei vor sich hin. „das ist ein besonderer Abend, da muss ich das richtige anhaben!“ An diesem Abend feierte nämlich ihr bester Freund, Naruto Uzumaki, eine große Feier. Der Anlass war sein 22. Geburtstag und es würden nicht wenig Leute kommen. „Bestimmt sind da wieder so reiche Schnösel“, sagte Sakura zu sich selber und zog einen schwarzen Rock aus ihrem Kleiderschrank. „Ja, der ist es!“, rief sie freudig aus und legte ihn auf ihr Bett neben dem anderen Klamottenhaufen. Jetzt fehlte nur noch das passende Oberteil! Das konnte jetzt weitere drei Stunden dauern…Sakura wusste schon warum sie sich ein paar Stunden vor der Feier fertig machte! Naruto hatte wohlhabende Eltern und war auf ein Internat für ebendiese Söhne und Töchter gegangen, daher waren seine meisten Freunde von dieser Sorte. Sie dachten, sie hätten Geld und deswegen gehöre ihnen alles! Diese Masche kotze sie so was von an! Sie selber hatte nicht sehr viel Geld, sie arbeitete als Fotografin. Sie liebte ihren Beruf und dachte auch gar nicht daran ihn zu ändern- für kein Geld auf der Welt! Deswegen betrachteten einige Freunde von Naruto sie auch spöttisch, aber das war ihr herzlich egal! Zum Glück war Naruto ganz anders! Er war total lieb und normal, er ließ sein Geld nicht überall heraushängen. Deswegen mochte Sakura ihn auch so sehr. Mit ihm konnte sie stundenlang über alles quatschen- denn sie verstanden sich super. Gerade zerrte sie die dritte Bluse an diesem Tag aus dem Schrank und betrachtete sie skeptisch. „Nein, die auch nicht!“, sagte sie und warf sie auf den Haufen. Wenn sie so weiter machte wurde sie nie fertig! Sie und Naruto hatten sich in ihrer Kindheit kennen gelernt und waren seitdem in Kontakt geblieben. Mal hatten sie mehr und mal weniger miteinander zu tun, besonders weil sie beide manchmal ziemlich volle Terminkalender hatten. Aber seitdem die Beiden zusammen in einer Stadt wohnten- Naruto war vor zwei Jahren wieder hier hin gezogen- sahen sie sich mindestens ein mal pro Woche. Nach einer Stunde des Suchens zog sie schließlich einen rosanen Kimono von einem Kleiderhaken und hielt ihn sich glücklich vor ihren schlanken Körper. „Also doch nicht der Rock!“, rief sie glücklich etwas gefunden zu haben. Sie warf einen Blick auf die Uhr und erschrak. „Mist! Nur noch eine Stunde, ich muss mich beeilen!“, rief sie aus. Hektisch warf sie die Klamotten zurück in ihren Schrank und zog in Windeseile den Kimono an. Er passte wie angegossen. Sie steckte sich noch schnell die Haare mit Haarnadeln hoch und schminkte sich. Eigentlich musste sie nicht viel machen, denn das erste worauf die Menschen starrten, waren ihre wunderschönen grünen Augen. Selbst wenn die Männer ihre Einstellung zu Geld nicht teilten, warfen sie ihr immer bewundernde Blicke zu. An diesem Abend sollte sie allerdings auch Narutos andern besten Freund kennen lernen. Ein gewisser Sasuke Uchiha…das hörte sich schon so vornehm an! Sie war wirklich gespannt auf ihn, denn er war seit vielen Jahren Narutos bester Freund, sie hatte ihn aber bisher nie getroffen. Jedenfalls sprach Naruto in den höchsten Tönen von ihm…sie würde sich selbst ein Urteil bilden! Sie lächelte verführerisch in den Spiegel und streckte noch einmal die Zunge raus. Dann schnappte sie sich ihre Tasche und machte sich auf den Weg zu Narutos Party. Es sollte ein Abend werden, den sie nie vergessen würde…. Hey hey! So…das ist der Anfang meiner zweiten FF. Ich hoffe der Prolog weckt schon Erwartungen und Spannung^^. Viel Spaß beim Lesen und hinterlasst doch pls ein Kommi.:) Byby flyingAngel Kapitel 1: Pech & Pannen ------------------------ Sakura fuhr langsam auf den Parkplatz der in der Nähe von Narutos Appartement lag. Lautstark hörte sie Musik und summte vor sich hin. Sie freute sich wirklich auf die Party! Und diesmal würde sie- wie sonst immer- nicht zu spät kommen! Plötzlich ertönte ein lauter Knall und Sakura fuhr erschrocken auf. Sie stellte ihr Auto auf dem Parkplatz ab und stieg schnell aus. Sie untersuchte ihr Auto gründlich und stellte fest, dass einer ihrer Autoreifen kaputt gegangen war. Vermutlich war sie in Scherben oder irgendeinen anderen spitzen Gegenstand gefahren. „Mist!“, rief Sakura wütend. „So was passiert aber auch nur mir!“ Verärgert machte sie den Koffer ihres Minis auf und holte einen Ersatzreifen und den Werkzeugkasten heraus. Echt super! Sie hatte keine Ahnung von so was! Sie hievte die Sachen zu dem kaputten Reifen und kniete sich ratlos davor. Es musste bestimmt toll aussehen wie sie da in ihrem Kimono hockte und ihren Reifen anstarrte. Die Leute mussten sie doch für bekloppt halten! „Verdammte Scheiße!“, fluchte sie und kramte erfolglos in ihrem Werkzeugkasten rum. „Nicht nur, das ich doch zu spät komme, nein! Bestimmt wird mein Kleid gleicht total schrecklich aussehen! Verdammt!“ Wütend knallte sie den Deckel vom Werkzeugkasten wieder zu und funkelte ihn böse an, als ob er an ihrem Pech Schuld hätte. „Kann ich vielleicht behilflich sein?“, fragte sie plötzlich eine belustigt klingende Stimme. Erschrocken sah Sakura nach oben. Grün traf Schwarz. Schwarz traf Grün. Sakura stockte der Atem. Sie sah geradewegs in das Gesicht eines gut aussehenden Mannes. Nein, was dachte sie da…eines verdammt gut aussehenden Mannes! Er hatte schwarze, etwas verwuschelte Haare und ein ebenmäßiges Gesicht. Doch das Schönste an ihm waren seine rabenschwarzen Augen, die sie direkt ansahen. Langsam richtete Sakura sich auf. „Ähm, nun ja…ich habe einen Platten“, sagte sie schließlich verlegen. „Und ich habe keine Ahnung von solchen Dingen.“ Der Unbekannte grinste- ein unglaubliches Grinsen. „Das habe ich mir schon gedacht“, sagte er grinsend. Sakura sah peinlich berührt zu Boden. Oh mein Gott, er hatte sie bestimmt fluchen hören! Was er jetzt wohl von ihr dachte? Bestimmt nichts Gutes…Mensch, wie peinlich war das denn? „Kommen sie, ich helfe ihnen“, sagte der Mann plötzlich und beugte sich schon runter zu dem Reifen. Bevor Sakura irgendetwas erwidern konnte, war er bereits am rumwerkeln. „Gehen sie auch auf die Party von Naruto Uzumaki?“, fragte der Schwarzhaarige Sakura und begann den Reifen abzumontieren. „Ja“, antwortete Sakura und lehnte sich an ihr Auto. „Sie etwa auch?“ Der Mann nickte. „Ja, ich war gerade auf dem Weg zu ihm.“ „Entschuldigen sie, dass ich sie aufhalte…aber sie müssen das wirklich nicht machen!“ Sakura sah ihn verlegen an. Er blickte kurz auf und lächelte sie an. „Ich will es aber machen“, erwiderte er bestimmend. „Ich kenne mich mit so was aus, das ist wirklich kein Problem.“ Schnell wandte er sich wieder dem Reifen zu. „Sie halten mich jetzt bestimmt für total bescheuert, oder?“, fragte Sakura und spielte nervös an ihrem Kimono. „Ach was, wie kommen sie denn darauf?“, sagte er. „Sie müssen mich eher für bekloppt halten, dass ich eine mir wildfremde Frau anspreche und ihr anbiete ihren Reifen auszuwechseln. Das klingt doch viel bescheuerter, oder?“ Er grinste sie wieder an. Unwillkürlich musste Sakura lachen. „Halten wir einfach fest, dass wir beiden ein wenig merkwürdig sind“, sagte sie amüsiert. Der Unbekannte lachte auch und nickte. „Könnten sie mir vielleicht den Werkzeugkasten geben?“, fragte er sie dann. Sakura nickte hastig und reichte ihm den Kasten. Kurz berührten sich ihre Hände. Sakura durchfuhr es wie ein Stromschlag. Schnell und mit klopfendem Herzen wandte sie sich wieder ab. So etwas hatte sie ja noch nie erlebt…unglaublich! Sie schwiegen eine Weile und Sakura beobachtete ihren „Retter“ ein wenig. Er trug eine schwarze Hose und ein weißes Hemd. Oben war es ein wenig geöffnet und unter ihm zeigten sich deutlich schöne Muskeln ab. Sakura sah auf ihre Uhr und stöhnte auf. „Wir kommen wohl zu spät, oder?“, fragte der Mann und schnappte sich den Ersatzreifen. „Nicht nur das“, seufzte Sakura. „Ich komme []immer zu spät!“ Der Unbekannte lachte. „Ja ich auch, willkommen im Club der Unpünktlichen!“, lachte er. Sakura grinste. „Dann bin ich ja beruhigt!“ Wieder grinsten sie sich an. Sakura konnte es nicht erklären, aber zwischen ihnen war schon ein gewisses Band entstanden. Sie verstanden sich, obwohl sie sich kaum kannten. Auf einmal stand der Unbekannte auf und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Es war wirklich ein sehr warmer Tag. „Fertig!“, sagte er und klappte den Werkzeugkasten zu. „Was, schon?“, fragte Sakura überrascht und sah ihm dabei zu, wie er den Kasten in ihren Kofferraum trug. „Ich sag doch ich kenn mich damit aus“, erwiderte er lächelnd. Er kam wieder zu ihr und sie standen sich gegenüber. „Vielleicht sehen wir uns ja gleich wieder“, meinte er leise. „Ja, vielleicht…“, sagte Sakura ebenso leise. „Erst einmal wird Naruto mich einplanen, er will mir nämlich seinen besten Freund vorstellen.“ Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Seinen besten Freund? Soso…“ „Kennen sie ihn?“, fragte Sakura hoffnungsvoll. Vielleicht würde sie jetzt schon etwas über den geheimnisvollen Sasuke Uchiha herausfinden können. „Nur flüchtig“, antwortete er. „Und ich finde, wir sollten uns duzten, einverstanden?“ Sakura nickte. „Was haben sie denn schon über ihn gehört?“, fragte er dann. „Nur Gutes, Naruto redet in den höchsten Tönen über ihn“, antwortete sie skeptisch. „Ich glaube dem Allem nicht so wirklich. Sasuke Uchiha…das ist bestimmt irgendein reicher Schnösel, der denkt, Geld regiert die Welt.“ Der Schwarzhaarige betrachtete sie amüsiert. „Ich bringe eben den kaputten Reifen zu meinem Auto. Ich werde ihn dann irgendwann entsorgen“, sagte er dann und nahm den Reifen. „Mach dir keine Umstände!“, versuchte Sakura ihn aufzuhalten. Der Unbekannte winkte jedoch ab. „Es geht schon!“, sagte er. „Bis später. Ich bin sicher wir werden uns noch einmal über den Weg laufen!“ Er grinste geheimnisvoll und lief mit schnellen Schritten weg. Verdutzt sah Sakura ihm nach. Was hatte dieses Lächeln zu bedeuten? Wieso war er sich da so sicher? Seufzend ging sie zu Narutos Appartement. Hoffentlich würde sie ihn noch einmal wieder sehen! Vor der Haustür strich sie noch einmal ihren Kimono glatt und drückte auf die Klingel. Jetzt ging es in die Höhle des Löwen! Die Tür wurde aufgerissen und ein strahlender Naruto empfing sie. „Ah Sakura, wie immer zu spät!“, neckte der Blondschopf sie und umarmte seine beste Freundin kurz. „Sorry, ich hatte einen Platten!“, sagte sie lachend. „Und…“, sie stoppte. Sie hatte doch tatsächlich vergessen den Mann nach seinem Namen zu fragen! „…und jemand hat mir geholfen ihn zu wechseln!“ Naruto lachte. „Egal, Hauptsache du bist da! Komm rein!“, rief er fröhlich und hielt ihr die Tür auf. „Zuerst einmal…Herzlichen Glückwunsch!“, sagte sie und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Sie holte ihr Geschenk aus der Tasche und hielt es Naruto hin. „Danke. Das packe ich morgen in Ruhe aus, okay?“ Sakura nickte und Naruto schloss die Tür hinter ihr. „Wir sind alle im Garten, komm!“, sagte er und führte sie raus in den Garten. Sein Garten war wirklich riesig. Zunächst betrat man eine große Terrasse, wo das Buffet aufgebaut war. Auf dem Rasen standen Stehtische und ein paar Bänke, wo schon ziemlich viele Leute waren. Der Garten wurde von einer Hecke und kleinen Blumenbeeten umschlossen. Ganz hinten konnte man noch einen kleinen, hölzernen Pavillon entdecken. „Dein Garten ist echt klasse“, meinte Sakura begeistert und sah sich die Party noch einmal genauer an. Überall Menschen in teuren Anzügen oder Kleidern- Schnösel eben! Naruto hatte eine schwarze Hose und ein weißes, kurzärmliges Hemd an. „Komm, wir gehen zu den Anderen!“, sagte er. Er führte sie die Treppe von der Terrasse herunter und zu einem bestimmten Tisch hinten rechts. Man hörte leise Musik und das Summen der Stimmen der Leute. „Hey Sakura!“, rief plötzlich eine blonde Schönheit und umarmte sie stürmisch. „Ino, wie schön dich zu sehen!“, sagte Sakura und lächelte. „Hi“, begrüßte sie auch die Anderen. Dort standen Leute, die sie schon länger kannte und mit denen sie sich ausnahmslos gut verstand: Ino, Neji, TenTen, Temari, Shikamaru und Kiba. Sie hangen öfters zusammen rum- besonders auf Narutos Party. Lautstark wurde sie zurück gegrüßt und sie stellte sich zu ihnen an den Tisch. „Und, gibt es irgendetwas Neues?“, fragte Sakura fröhlich in die Runde und nahm von Naruto dankend einen Cocktail entgegen. Alle grinsten sich gegenseitig an. Schließlich konnte Ino nicht mehr an sich halten. „Temari und Shikamaru sind zusammen!“, rief sie begeistert und klopfte ihrem besten Freund Shikamaru auf die Schulter. Der wurde leicht rot. Mendokuse, Frauen- wie anstrengend! „Echt?“, fragten Sakura und Naruto, der davon wohl auch noch nichts mitbekommen hatte. Temari nickte verlegen und sah Shikamaru an. Liebevoll schauten sie sich in die Augen. Sakura schrie entzückt auf und knuddelte ihre Freunde erst einmal. Sie wusste schon lange von den Gefühlen von Temari zu Shikamaru. Und nach einem unendlich langem hin und her, in dem Beide zu feige gewesen waren sich zu sagen, was sie fühlten, hatten sie es endlich geschafft! „Ich freu mich so für euch!“, sagte Sakura und lächelte. Temari und Shikamaru lächelten glücklich zurück. „Und findest du langsam mal deinen Mr. Right?“, fragte Ino sie verschmitzt. Sakura lachte. „Mal schauen, vielleicht steht er ja genau hinter der nächsten Ecke!“, antwortete sie frech. Irgendwie sah sie schwarze Augen vor sich. Alle lachten. „Solltest du nicht heute Sasuke kennen lernen?“, fragte TenTen sie und schlürfte an ihrem Cocktail. Sakura nickte. „Ja, sollte ich eigentlich“, sagte Sakura. „Nicht wahr, Naruto?“ Naruto schlug sich vor die Stirn. „Ach ja, du kennst ihn ja noch gar nicht…“, lachte er und sah sich um. „Ah, da hinten ist er ja auch schon! Hey Sasuke!“ Er winkte drei Männern die zwei Tische weiter entfernt standen. Der Eine hatte rote Haare, der andere kurze schwarze und der dritte hatte ein wenig längere schwarze Haare. In Sakuras Bauch kribbelte es. Das war doch nicht etwa der Unbekannte von eben? Da fielen ihr wieder ihre Worte von eben ein. Sie hatte doch tatsächlich gesagt, dieser Sasuke sei ein eingebildeter Schnösel! Wenn der Unbekannte jetzt nun Sasuke war…nein, bitte nicht! Die Männer kamen auf sie zu und der Mann mit den etwas längeren schwarzen Haaren war doch tatsächlich der Mann von eben. Er grinste sie an und winkte. Der Mann mit den roten Haaren war Temaris Bruder, Gaara, den Anderen kannte sie nicht. Bitte lass das Sasuke sein, bitte, bitte! Als die Männer vor ihnen standen, stellte Naruto sich neben sie und stellte sie vor. „Gaara kennst du ja schon“, sagte er lächelnd und zeigte auf den Rothaarigen, der kurz die Hand hob. „Und das ist Sai.“ Er zeigte auf den Mann mit den kurzen schwarzen Haaren. Oh nein!, schrie Sakura innerlich. „Und das…ist Sasuke Uchiha, mein bester Freund!“, sagte Naruto fröhlich und schob Sasuke nach vorne, der sie schon schelmisch angrinste… Huhu! erst einmal an ganz große SORRY das das kap so lange hat auf sich warten lassen. nur mein pc ist kaputt -.- und die abschlussprüfungen stehen vor der tür*kotz*! ich hoffe ihr versteht das und das kap hat euch gefallen. ja, sakura ist ein ziemlicher pechvogel, was? xD hab mich echt über eure tollen feedbacks beim prolog gefreut- das euch die geschichte so anspricht ist super! ich freu mich auf eure kommis!:) byby flyingAngel *knuddel* Kapitel 2: Hero --------------- Sakura wäre am liebsten im Erdboden versunken. Oh Gott! Wieso passierte so was eigentlich immer nur ihr? Wieso konnte sie nicht einmal die Klappe halten? Ihr Mund war mit einem Mal staubtrocken und sie brachte keinen Ton raus. Geschockt sah sie von Naruto zu Sasuke, der sie noch immer angrinste. „Sakura?“, fragte Naruto schließlich. „Willst du sie nicht begrüßen?“ Sakura sah ihren besten Freund fast schon entgeistert an. „Ich…“, stammelte sie. „Wir kennen uns bereits“, wendete sich Sasuke an Naruto. Der schaute die Beiden verdutzt an. „Woher das?“, fragte er überrascht. „Er hat meinen Reifen ausgewechselt“, meinte Sakura monoton und blickte verlegen zu Boden. „Ach, die Geschichte ist wirklich wahr?“, fragte Naruto halb lachend. „Ich dachte, die hättest du nur erfunden um nicht wieder Miss Unpünktlichkeit Nummer Eins genannt zu werden.“ Sakura boxte ihn in die Seite. „Idiot“, zischte sie wütend. Alle fingen an zu lachen und auch Sakura konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Sie wagte es allerdings nicht Sasuke noch einmal in die Augen zu schauen. Was dachte er wohl jetzt von ihr? Bestimmt nichts Gutes… Warum musste sie auch ausgerechnet ihm begegnen und dann noch so einen Schwachsinn erzählen? „Trotzdem werde ich dich mal vorstellen, besonders für Sai“, erklärte Naruto dann und legte freundschaftlich einen Arm um sie. „Das ist Sakura Haruno, meine beste Freundin.“ Sakura lächelte Sai scheu an und riskierte schließlich auch einen Blick auf Sasuke. Er hatte sie die ganze Zeit interessiert beobachtet. „Sakura also“, sagte er. „Nett dich richtig kennen zulernen.“ Ihr wurde warm. War er vielleicht gar nicht sauer? Es schien nicht den Anschein zu haben. Und wenn sie ehrlich sein sollte, schien er ihr auch nicht der Typ dafür. Der Abend nahm seinen Lauf und alle amüsierten sich köstlich. Zum Schluss stürmten alle in die Mitte des Gartens, wo eine Art Tanzfläche entstanden war. „Shikamaru?“, fragte Temari irgendwann zuckersüß. Schon von einer bösen Vorahnung beschlichen, drehte er den Kopf zu seiner Freundin. „Gehen wir tanzen?“ Es war mehr eine Feststellung als eine Frage. Shikamaru seufzte resigniert auf, ging aber mit ihr mit. Frauen waren echt anstrengend und wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatten...Mendokuse! Gaara und Sai verschwanden, bevor man sie ebenso zum Tanzen zwingen konnte und Kiba führte Ino auf die Tanzfläche. Jetzt standen nur noch Sasuke, Sakura, Naruto, Neji und TenTen am Tisch. TenTen schielte vorsichtig zu Neji rüber, der gelassen am Tisch stand. Sakura bemerkte ihren Blick und stupste sie an. „Na los, frag ihn!“, drängte sie TenTen leise. TenTen wurde rot und schüttelte stumm den Kopf. Sie hatte viel zu große Angst vor einer Absage. Doch nicht nur Sakura war ihr Verhalten ausgefallen- plötzlich nahm Naruto Nejis und TenTens Arme und zog sie hinter sich her. „Ihr müsst jetzt tanzen, keine Widerrede“, rief er bestimmend und grinste. Neji wehrte sich zwar zuerst, doch dann fand er auch langsam Spaß am Tanzen mit TenTen. Zum Schluss standen nur noch Sasuke und Sakura am Tisch. Sakura schaute absichtlich irgendwo anders hin und schlürfte an ihrem keine Ahnung wievielten Cocktail. Bis jetzt hatte sie es vermieden mit ihm zureden oder ihn gar anzuschauen. Doch die Spannung zwischen ihnen war unleugbar. Der Garten war durch ein paar Lampen und Laternen beleuchtet und auch der Mond spendete ein wenig Licht. Sie riskierte einen Blick auf ihn und bemerkte, dass er sie die ganze Zeit beobachtete. Sie wollte ihren Blick wieder von ihm wenden- konnte es aber nicht. Das Licht bestrahlte leicht sein Gesicht und ließ seine schwarzen Augen noch dunkler wirken. „Mit dir wird es bestimmt nie langweilig“, sagte Sasuke plötzlich leise und lächelte. Sakura wusste nicht, ob sie verlegen oder belustigt sein sollte. Schließlich entschied sie sich für letzteres. Sie war sonst auch nicht schüchtern! „Nicht, wenn mein reifen kaputt geht“, erwiderte sie grinsend. Sasuke lachte leise. „Du hättest wohl nie gedacht, das ein eingebildeter Schnösel wie ich einen Reifen auswechseln kann, oder?“, meinte er beiläufig. Auf Sakuras Wangen bildete sich ein leichter Rotschimmer. „Es tut mir leid. Ich wollte nicht...“ Sasuke winkte jedoch ab. „Ich kann dich verstehen“, sagte er leise. „Es gibt viele die so denken. Und so ganz Unrecht hast du ja auch nicht.“ „Hab ich nicht?“, fragte Sakura erstaunt. „Nein“, grinste er. „Ich bin reich“, gab er ganz offen zu. „Aber deswegen noch lange nicht eingebildet- obwohl das manchmal so scheinen mag.“ Sakura lachte. Offen und ehrlich, das war er schon mal! Hatten sie nicht eben über Mr. Right geredet? >Sakura, was denkst du! Du kennst ihn doch erst ein paar Stunden! < „Darf ich fragen was du so machst?“, fragte Sasuke sie und beugte sich vor. Sie standen sich gegenüber und sahen sich in die Augen. Sakura nahm einen Schluck von ihrem Drink. „Ich arbeite als Fotografin“, erwiderte Sakura. Hoffentlich betrachtete er sie jetzt nicht als von einem niedrigerem Stand. Er hatte anscheinend viel Geld…und sie? Irgendwie war es ihr wichtig, was er von ihr dachte. „Oh, ein sehr schöner Beruf“, sagte Sasuke jedoch und lächelte warm. Sakura lächelte glücklich zurück. „Ja, ich mache ihn sehr gerne“, sagte sie. „Und was machst du?“ Sasuke strich sich eine schwarze Strähne hinters Ohr. „Ich studiere BWL, wie Naruto.“ Sakura nickte. „Hab ich mir schon gedacht. Weißt du schon was du danach machen willst?“, fragte sie ihn noch interessiert. „Nun ja...“, begann er zögerlich. „Ich werde die Firma meines Vaters übernehmen.“ Sakura wollte ihn gerade fragen, welche Firma sein Vater besaß, da nahm er ihre Hand in die seine. „Lass uns nicht weiter darüber reden“, sagte er schnell. „Los, wir gehen tanzen!“ Sasuke zog die etwas verwirrte Sakura hinter sich auf die Tanzfläche. Gerade als sie auf die Tanzfläche kamen, spielte der DJ ein langsames Lied. Fragend sah Sakura in Sasukes Augen. Er legte jedoch ohne zu zögern ihre Armen um seinen Nacken und legte seine Hände auf ihre Hüften. Sakura drückte sich etwas fester an ihn. Sie bemerkte langsam wie ihr die vielen Cocktails zu Kopf stiegen, sie fühlte sich, als ob sie schwebte. Oder lag das auch an etwas anderem? Sasuke und Sakura schunkelten zum Takt der Musik und waren gefangen in der Welt des jeweils anderen. Sakura wollte, dass es niemals aufhörte- doch sie wurde enttäuscht. Das Lied ging zu Ende und ein schnelles wurde gespielt. Langsam lösten sie sich voneinander und lächelten sich an. Dann nahm Sasuke Sakuras Hand und drehte sie einmal um sich selbst. Sakura machte lachend mit und die beiden fingen an zu dem Lied zu tanzen. Nach einer Weile hörten sie auf, weil Sasuke auf die Toilette musste. Sakura stellte sich wieder an ihren Tisch. Sie hatte ein gerötetes Gesicht und ihr war warm. Sehr warm. Eine Hand legte sich auf ihre Schulter. „Wir gehen jetzt alle nach Hause“, sagte Ino neben ihr. „Bleibst du noch hier?“ Sakura drehte sich um und nickte. „Ja, noch ein bisschen“, sagte sie. Sie musste sich schon Mühe geben nicht zu lallen. Ino hörte es trotzdem und sah sie skeptisch an- sagte jedoch nichts. „Okay, dann bis demnächst. Meld dich, Süße“, meinte sie und umarmte sie zum Abschied. Sakura winkte Ino, Temari, Shikamaru, Neji, TenTen und Kiba noch hinterher und drehte sich dann wieder zum Tisch. Sie stützte sich mit ihren Armen auf dem Tisch ab und legte ihre Hände darauf. Ihr Gesicht begann einen träumerischen Ausdruck anzunehmen. Mit Sasuke zusammen zu sein war unbeschreiblich. Sie verstanden sich auch ohne viele Worte und das tanzen...wenn sie daran dachte wurde ihr ganz schummrig zumute. Ganz in Gedanken bemerkte sie nicht, wie sich ihr jemand zielstrebig näherte. Plötzlich spürte sie einen heißen Atem in ihrem Nacken. Erschrocken drehte sie sich um. „Na Sakura, Süße. Lange nicht gesehen.“ Sakura wich zurück, doch sie stieß sehr schnell an die Tischkante. „Kabuto“, zischte sie. Kabuto war einer von Narutos Freunden, die Sakura überhaupt nicht leiden konnte. Er hatte lange weiße, zu einem Zopf zusammengebundene Haare und eine Brille- er dachte wohl damit würde er gebildeter aussehen. Doch Sakura hatte ihn schnell durchschaut: Er war ein verdammt schmieriger Typ. Das Problem war nur, das er hinter Sakura her war und von Party zu Party aufdringlicher wurde. „Amüsierst du dich schön?“, fragte Kabuto leise und kam ihr wieder näher. Sakura wollte ihm ausweichen, doch er versperrte ihr den Weg. Außerdem bemerkte sie, dass sie ziemlich betrunken war. Sie konnte sich nicht mehr richtig auf den Beinen halten. Also: Flucht ausgeschlossen, es sei denn sie wollte sich hinlegen. „Was willst du?“, fragte sie stattdessen und blickte ihn verärgert an. „Das fragst du wirklich, Süße?“, säuselte er und strich ihr eine rosane Haarsträhne aus dem Gesicht. „Endlich sind wir alleine…“ Sakura blickte panisch nach links und rechts. Es war lächerlich nach Hilfe zu schreien, er würde ihr ja nichts tun- oder? Verdammt, wo blieb nur Sasuke? Kabuto kam ihr mit seinem Gesicht immer näher. „Du willst es doch auch, ich weiß es“, flüsterte er erregt und hielt sie fest. Sie wollte sich von ihm losreißen, doch er festigte seinen Griff nur noch. Auf einmal drückte er seine Lippen auf ihre. Sakura zappelte und verzog angewidert das Gesicht. Dieser Typ stank übertrieben ekelhaft nach Zigaretten und Alkohol! Plötzlich wurde Kabuto von ihr weggerissen und Sakura sah verwirrt um sich. Ihr war ziemlich schwindelig und sie wäre zu Boden gefallen, hätten sie nicht zwei starke Arme gestützt. Sie blickte auf und sah in das Gesicht von Sasuke, welches einen versteinerten Ausdruck angenommen hatte. Diesen harten Gesichtsausdruck hatte sie bisher noch nie an ihm gesehen… Kabuto lag derweil auf dem Boden und sprang wütend hoch. „Was fällt dir ein?“, zischte er wütend. „Gib sie mir sofort wieder her!“ Im nüchternen Zustand hätte sich Sakura wahrscheinlich darüber empört, das er über sie redete, als wäre sie ein Spielzeug. Doch jetzt klammerte sie sich einfach noch mehr an Sasuke und ließ ihn machen. „Sie gehört zu mir, ist das klar?“, sagte Sasuke kalt und bedachte ihn mit einem Blick, der wohl schon ganz anderen Männer in die Knie gezwungen hatte. „Pack sie nie wieder an und zisch sofort ab!“ Kabuto wurde weiß. Er warf den Beiden noch einen wütenden Blick zu und verschwand dann mit schnellen Schritten. „Geht es dir gut?“, fragte Sasuke sie besorgt und lächelte wieder wie gewohnt. Sakura nickte. „Es…geht…schon“, sagte sie mit schwerer Stimme und schmiegte sich müde an ihn. Sasuke legte seine Arme um sie. „Du solltest ins Bett. Du bist ja ganz betrunken!“, flüsterte er ihr leicht belustigt ins Ohr. „Ach was...“, murmelte Sakura leise und zog seinen Duft wohlig ein. Nach einer Weile löste Sasuke sich von ihr und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Es ist schön spät und fast alle sind schon weg. Ich werde mir jetzt auch ein Taxi nehmen“, erklärte er. „Komm, ich bring dich zu Naruto. Du schläfst einfach bei ihm im Gästezimmer.“ Sakura nickte ergeben und Sasuke brachte sie zu dem Blondschopf. „Was ist denn mit der passiert?“, fragte Naruto belustigt, als die Beiden vor ihm standen. Er verabschiedete gerade die letzten Gäste und schloss die Tür hinter ihnen. „Ziemlich betrunken“, klärte Sasuke ihn grinsend auf. „Sie kann doch sicher in deinem Gästezimmer schlafen, oder?“ Er nickte. „Ja klar, ich mach eben alles fertig. Bis dann, Alter!“ Er klopfte Sasuke auf den Rücken und verschwand in Richtung Gästezimmer. Sakura sah in Sasukes Gesicht. „Werden wir uns wieder sehen?“, fragte sie leise. Sasuke lächelte und nickte. „Natürlich“, antwortete er zuversichtlich. „Wie schnell, entscheidet das Schicksal.“ Sakura lächelte ebenso und sie umarmte sich noch ein letztes Mal. „Danke“, flüsterte Sakura Sasuke leise ins Ohr. „Du hast mich heute zweimal gerettet. Erst das mit dem Reifen und dann das mit Kabuto…mein Held!“ Sie lösten sich voneinander und Sasuke grinste. Er gab ihr einen Kuss auf die Wange und verweilte dort einen Moment, als ob er nicht wüsste, ob er weitergehen sollte. „Gern geschehen, Sakura. Sehr gerne“, sagte er schließlich und machte sie Haustür auf. Er lächelte sie noch einmal an und verschloss dann die Tür hinter sich. Sakura blickte ihm verträumt hinterher. Dann ging sie mit wackeligen Beinen in das Gästezimmer, wo Naruto schon aus sie wartete. Er wünschte ihr noch eine Gute Nacht und verschwand dann in seinem Zimmer. Sakura zog sich ein großes T-Shirt von Naruto an- was in ihrem Zustand nicht ganz so einfach war- und schmiss sich dann auf das Bett. Mit einem seligen Lächeln auf dem Gesicht und in Gedanken an „ihren Held“ schlief sie schnell ein… Huhu! Jaaa das wäre dann mal das zweite kap von "Difference Between Us". Das mit dem Held ist vllt ein bisschen kitschig, aba ich fands süß-und saku ist ja auch besoffen xD Und es ist romantisch geraten, aba auf sowas steh ich nun mal*grins* Aba keine Angst, da kommt noch viel auf die beiden zu ;) Ich hoffe euch hat das kap gefallen. Ein ganz großes THX für eure vielen kommis an dieser stelle *freu* nya byby flyingAngel Kapitel 3: Der Morgen danach ---------------------------- Langsam machte Sakura ihre Augen auf und schloss sie sofort wieder. Beißend fiel der Sonnenstrahl in das Zimmer und schien in ihr Gesicht. Sakura kuschelte sich wieder wohlig ins Kissen und wollte weiterträumen- da fiel ihr der gestrige Abend wieder ein. Mit einem Ruck war sie oben und sah sich verwirrt in dem Gästezimmer von Naruto um. Plötzlich stöhnte sie mit schmerzverzerrtem Gesicht auf und hielt sich die Hände an den Kopf. Schnell ließ sie sich wieder ins Kissen sinken. „Oh mein Gott“, stöhnte sie. Ihr Kopf fühlte sich an als würde er gleich zerspringen. Wie viel hatte sie gestern eigentlich getrunken? Ihren Kopfschmerzen nach zu urteilen sehr viel. Hoffentlich hatte sie nichts Schlimmes angestellt! Schnell durchforstete sie ihr Gedächtnis nach den Geschehnissen von gestern. Sofort tauchte ein Bild vor ihrem inneren Augen auf: schwarze Augen. Sasuke... Sakura lächelte trotz ihrer Kopfschmerzen wohlig, drehte sich auf den Bauch und umarmte ihr Kopfkissen. Lachend knuddelte sie es, hörte aber schnell damit auf, weil sie dachte ihr Kopf zerspringe in tausend Einzelteile. „Einfach zu schön um wahr zu sein“, murmelte sie trotzdem glücklich. Nach einer Weile stand sie jedoch mühsam auf und tapste zu der Tür des Gästezimmers. Vorsichtig spähte sie aus dem Zimmer und entdeckte einen Zettel, der an Narutos Schlafzimmertür klebte. Vorsichtig und ja darauf bedacht sich nicht zu schnell zu bewegen, ging sie zu der gegenüberliegenden Holztür. Sie nahm den Zettel von der Tür und las: »Guten Morgen, du Schlafmütze! Bin im Garten! Falls du auch etwas frühstücken möchtest, komm vorbei. Naruto.« In diesem Moment bemerkte Sakura wie ihr Magen knurrte und sie sah sofort ein leckeres Croissant vor sich. So schnell es ihr Kopf erlaubte durchquerte sie die Wohnung und kam an der Terrasse an. Es war ein wunderschöner Tag und die Sonne schien mit voller Kraft. Auf der Terrasse standen ein Holztische und zwei dazugehörige Stühle. Und nicht nur das, der Holztisch war mit so leckeren Sachen gedeckt, dass Sakura das Wasser im Mund zusammenlief. Schwerfällig ließ sie sich auf einen der Stühle sinken und betrachtete Naruto, der ihr gegenüber auf dem anderen Stuhl saß. Er vergrub sich hinter einer Zeitung und hatte sie anscheinend nicht einmal kommen hören. War wohl voll in Gedanken! Na ja, das konnte ihr ja egal sein- jetzt wurde erst einmal gegessen! Sie angelte sich ein Brötchen aus dem Brotkorb und griff nach der Margarine und der Erdbeermarmelade. Als sie das Brötchen fertig geschmiert hatte, biss sie genüsslich hinein. „Göttlich“, murmelte sie selig. Jetzt mussten nur noch diese beschissenen Kopfschmerzen weggehen. Und Durst hatte sie auch noch...und wie! Suchend ließ sie ihren Blick über den Frühstückstisch schweifen und blieb an einer Kaffeekanne hängen. Kaffee- genau das was sie jetzt brauchte! Sie streckte ihre Hand danach aus und hob sie zu sich. Enttäuscht schüttelte sie die scheinbar leere Kanne. In dem Moment legte Naruto seine Zeitung beiseite und sah Sakura überrascht an. „Na, auch schon wach?“, grinste er sie an. „Scheint so“, grummelte sie und stellte die Kanne auf dem Tisch ab. „Kaffee leer?“ Sie nickte und ließ sich zurück auf den Stuhl sinken. Mit ihren Fingerspitzen massierte sie ihre Schläfen. „Kopfschmerzen?“, fragte Naruto fast schon schadenfroh. Sakura bedachte ihn mit einem tödlichen Blick. „Und wie!“, knurrte sie missmutig. Der Blondschopf lachte laut und Sakura stöhnte auf. „Oh man Naruto, hör auf!“, sagte sie gequält. „Das tut weh!“ Naruto grinste nur amüsiert weiter und erhob sich dann. „Ich hol die mal eben Kaffee und eine Kopfschmerztablette“, meinte er gütig und verschwand in der Wohnung. Sakura sah ihm dankbar nach. Dann warf sie einen Blick auf den Garten und erschrak. Der sah vielleicht aus! Überall lagen leere Flaschen oder anderer Müll und der Rasen war total platt getreten. Besonders da wo die Tanzfläche gewesen war. Als Sakura die Tanzfläche so betrachtete, bildete sich ein Lächeln auf ihren Lippen. Wie sie und Sasuke getanzt hatten...herrlich! Sie waren so vertraut miteinander umgegangen und sich so nahe gewesen, obwohl sie sich noch nicht lange kannten. Sakura ließ noch einmal alle Bilder des gestrigen Abends an sich vorbeiziehen, bis sie auf die Stelle mit Kabuto stieß. Immer noch angeekelt verzog sie das Gesicht. Das war vielleicht widerlich gewesen! Aber dieser Typ sollte ihr noch einmal zu nahe treten- dann konnte der aber was erleben! Aber wie süß Sasuke gewesen war, als er sie beschützt hatte! Träumte nicht jede Frau von so etwas? Und sie hatte es erlebt- und dann auch noch mit ihm...Ein unbeschreibliches Gefühl breitete sich in ihrem Bauch aus. Schließlich geriet sie ins Schwärmen. Er schien einfach perfekt zu sein! Toller Charakter, aus gutem Hause, super Aussehen- und diese Augen! Sakura seufzte wohlig und knabberte verträumt an ihrem Brötchen. Wie hatte sie noch gesagt? Ihr Held? Irgendwie war es ihr peinlich, mal wieder so einen Stuss von sich gegeben zu haben. Sie war wohl wirklich betrunken gewesen... Aber es stimmte ja auch irgendwie, oder? Plötzlich wedelte eine Hand vor ihrem Gesicht rum. „Erde an Sakura“, rief Narutos Stimme. „Noch anwesend?“ Sakura blinzelte verwirrt. Vor ihr stand Naruto und hielt ihr ein Glas mit sprudelndem Wasser hin. „Hier ist deine Kopfschmerztablette“, sagte er. Dankbar nahm Sakura das Glas entgegen und kippte den Inhalt in einem Zug runter. Naruto schüttete ihr derweil den Kaffee ein und setzte sich ihr wieder gegenüber. „Na, woran hast du gerade gedacht?“, fragte Naruto und musterte sie eingehend. „Ach, so über dies und das“, wich Sakura aus und schlürfte ihren Kaffee. „Auch an gestern.“ Naruto schüttete sich auch ein wenig Kaffe in die Tasse. „Hat es dir denn gefallen?“, fragte er. Sakura grinste sich innerlich halb tot. Was für eine Frage! „Ja, es war ein sehr schöner Abend.“ Naruto grinste wissend. „Ich kann mir vorstellen, warum.“ Sakura wurde heiß und sie strich sich nervös eine rosane Haarsträhne aus dem Gesicht. Wusste er...? Sie stellte sich ahnungslos. „Warum denn?“ Naruto nahm erst einmal genüsslich einen Schluck von seinem Kaffee. „Nun...“, begann er dramatisch. „Glaub nicht ich hätte dich und Kabuto nicht gesehen!“ Sakura fiel die Kinnlade runter und sie starrte ihren besten Freund fassungslos an. „Ich dachte immer, du kannst ihn nicht leiden...aber ihr scheint euch ja gestern ziemlich nah gekommen zu sein.“ Er grinste. „Was?“, keuchte Sakura. „Dieser schmierige Typ hat mich geküsst, ich wollte gar nicht!“ Naruto zog skeptisch die Augenbrauen hoch. „Hast du denn nicht gesehen wie Sasuke ihn von mir weggerissen hat?“ Wütend sah sie ihn an. Was für eine ekelhafte Unterstellung, sie hätte ihn freiwillig geküsst- so was würde sie nicht einmal im stockbesoffenen Zustand tun! Naruto fing an zu lachen und hob entschuldigend die Hände. „Entschuldigung, wie konnte ich so etwas nur denken.“ Sakura verzog mürrisch das Gesicht und hob ihre Kaffeetasse zum Trinken an. „Aber Sasuke hat dir geholfen?“, fragte Naruto dann. „Das würde auch erklären warum er dich danach zu mir gebracht hat...das heiß also, ihr habt euch gut verstanden?“ Zum Glück vergrub Sakura in diesem Moment einen Teil ihres Gesichtes in der Kaffeetasse. Allein ihr Grinsen hätte tausend Worte gesprochen- so konnte sie noch kurz ihre Selbstbeherrschung wieder erringen. „Ja, haben wir“, antwortete sie schließlich und betrachtete sehr interessiert das Nutellaglas, was vor ihr stand. „Komm, sag schon“, drängelte Naruto weiter. „Wie findest du ihn?“ Sakura war wirklich noch nie aufgefallen wie schön so ein Glas Nutella doch war! „Sakura?“ Mist! Sie kam wohl um keine Antwort herum. Sie sah auf und lächelte leicht. „Er ist sehr nett“, sagte sie nur. „Kein eingebildeter Schnösel?“, fragte Naruto keck. Sakura errötete. Stimmt, sie hatte ihn ja schon vorher von ihren skeptischen Gedanken bezüglich des Herrn Uchiha unterrichtet. „Nein“, erwiderte sie knapp und Naruto setzte ein Ich-habs-dir-doch-gesagt-Grinsen auf. „Wie viel Uhr haben wir eigentlich?“, fragte Sakura schließlich um das Thema zu wechseln. Es war sonntags und da musste sie den Wohnungsputz erledigen- was sie über alles hasste. Naruto schaute auf seine Armbanduhr. „Halb Eins“, las er ab. „Gleich dürften die Leute zum Aufräumen eintreffen.“ Sakura stand auf. „Ich mach mich dann mal fertig“, sagte sie lächelnd und verschwand in der Wohnung. Dort suchte sie sich ihre Klamotten- die überall im Zimmer verstreut lagen- zusammen und ging damit ins Badezimmer. Sie ließ die Kleidung zu Boden fallen und blickte in den Spiegel. Entsetzt keuchte sie auf. Sie sah ja furchtbar aus! Die Schminke war total verwischt und ließ sie wie ein Zombie wirken- wozu ihre leichte Blässe erheblich beitrug. Die Haare, die in alle Richtungen abstanden- vervollständigten das Bild einer Schnapsleiche. „Nie wieder Alkohol“, murmelte Sakura, während sie sich anzog, obwohl sie wusste, dass sie das nicht lange durchhalten würde. Nachdem sie fertig war, verabschiedete sie sich von Naruto und stieg in ihr Auto. >Wenigstens ist mein Reifen jetzt repariert<, dachte sie, während sie nach Hause fuhr. In Gedanken bedankte sie sich noch einmal bei Sasuke. Gestern war wirklich ein wunderschöner Abend gewesen...sie sehnte sich jetzt schon nach ihm. Sie seufzte. Wann würden sie sich wieder sehen? ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Unterdessen stand eine blauhaarige Frau in einem anderen Stadtviertel auf und räkelte sich wohlig. Überrascht sah sie neben sich auf die andere Bettseite. Komisch! Sasuke hatte diese Nacht nicht neben ihr geschlafen...wo er wohl steckte? Diese Frage wurde ihr auch sogleich beantwortet, al sie ins Wohnzimmer ging. Sie schnürte sich ihrem Morgenmantel zu, zog die Vorhänge im Wohnzimmer beiseite und wollte den Fernseher anschalten. Da fiel ihr Blick auf das Sofa, wo sich der schlafende Sasuke unter einer Decke versteckte. Überrascht zog sie die Decke runter und Sasuke zuckte zusammen. „Kein Licht, Hinata“, grummelte er und wollte sich die Decke wieder über den Kopf ziehen. Doch bevor er sie zu fassen bekam, zog Hinata sie mit einem Ruck ganz weg. „Hat da etwa jemand einen Kater?“, fragte sie belustigt und wuschelte ihm durch die schwarzen Haare. Er grummelte etwas Unverständliches und machte langsam die Augen auf. „Mein Leben für etwas zu essen“, sagte er und Hinata lachte. „Ich mach uns Frühstück“, sagte sie und ging in die Küche. Als sie frühstückten und Sasuke wieder soweit ansprechbar war, begann Hinata ihn neugierig auszufragen. „Und, wie war Narutos Party?“ Leider hatte sie nicht kommen können, weil sie zu einem Essen mit ihrer Familie eingeladen gewesen war. „Ganz gut“, antwortete Sasuke und trank seinen Kaffee. „Alle waren da und Naruto war wie immer.“ Das versetzte Hinata einen kleinen Stich. Sie wäre viel lieber zu der Geburtstagsparty gegangen und hätte ihn wieder gesehen... Nein, so etwas durfte sie nicht denken. „Und wie war es mit deinem Vater?“, fragte Sasuke dann und musterte sie aufmerksam. Hinata lächelte gequält. Sie kannte Sasuke seit sie denken konnte und zwischen ihnen war ein starkes Band der Verbundenheit und des Vertrauens. Deswegen wusste er auch genau von dem zwiespältigen Verhältnis zu ihrem Vater. „So wie immer“, sagte sie nur. Sie wollte nicht darüber reden und die Worte und Demütigungen ihres Vaters wiederholen. Traurig sahen ihre weißen Augen auf ihren Teller. „Hinata“, sagte Sasuke plötzlich sanft und sie blickte auf. „Es wird alles gut werden. Zusammen schaffen wir das schon.“ Hinata lächelte und nickte. Ja, das würden sie. Schließlich teilten sie dasselbe Schicksal... Nach einer Weile einvernehmlichen Schweigens durchbrach Hinata die Stille. „Und wie ist die beste Freundin von Naruto?“, fragte sie. „Du hast sie doch gestern kennen gelernt, oder?“ Hinata war wirklich gespannt auf ein paar Auskünfte über diese Frau. Naruto sprach viel und gut von ihr und manchmal hatte Hinata das Gefühl, dass es schon zu viel war. Aber eigentlich konnte es ihr ja egal sein... „Ihr Name ist Sakura Haruno“, meinte Sasuke. Hinata stellte überrascht fest, dass er den Gesichtausdruck angenommen hatte, den er trug, wenn er versuchte ein starkes Gefühl zu unterdrücken. „Sie ist ganz nett und hübsch- sie hat rosa Haare.“ Wieder gab es Hinata einen kleinen Stich. Und sie ertappte sich wieder dabei, wie sie an Naruto denken musste…verdammt! Nachdenklich sah sie Sasuke an, der sich alle Mühe gab nicht seine Gefühle preiszugeben. Ein plötzliches Klingeln störte die Beiden in ihren Gedanken. Sofort griff Sasuke nach seinem piepsenden Handy. „Sasuke Uchiha“, meldete er sich. Hinata beobachtete wie seine Gesichtszüge plötzlich reglos und kühl wurden. Sofort wusste sie wer am Telefon war: sein Vater. „Ja, Vater“, sagte er gerade und fuhr sich angespannt durch seine schwarzen Haare. Für die äußere Welt war Sasuke ein gelassener, meist ein wenig unterkühlter Mann, immer auf seine Reserviertheit bedacht- besonders einer Familie gegenüber. Nur wer ihn richtig kannte, kannte den wirklichen Sasuke. Und Hinata war froh einer dieser Menschen zu sein. Schließlich ließ sie Sasuke alleine und machte sich im Badezimmer fertig. Sie würde heute für zwei Wochen wegfahren, weil sie einen wichtigen Botengang für ihren Vater zu erledigen hatte. Warum er gerade sie dafür brauchte war ihr schleierhaft, aber sie tat was er verlangte. Dieses Verhalten erinnerte sie wieder an ihre Situation- und an allem war mal wieder ihr Vater Schuld. Sie war seit Kindheitstagen mit Sasuke verlobt. Zwar liebte sie ihn nicht und er sie auch nicht, aber es herrschte eine tiefe Freundschaft zwischen ihnen. Eigentlich hatte Hinata auch keine Probleme damit. Sasuke war wirklich der perfekte der Verlobte! Zu dem sah er verdammt gut aus, dessen war sich Hinata vollstens bewusst. Allein wie er da eben in seinen Boxershorts rum gesessen hatte…kein Wunder, dass ihm alle Frauen zu Füßen lagen. Und dennoch… Umso mehr die Hochzeit näher rückte, umso mehr zweifelte sie daran. Und natürlich wusste sie auch genau wessen Schuld das war…Naruto. Schon seit langem war sie in ihn verliebt, ließ es sich jedoch nicht anmerken. Noch nicht einmal Sasuke hatte sie von ihren Gefühlen zu ihm erzählt. Schließlich war es eh egal. Aus ihnen konnten und durfte nicht etwas werden…Hinata würde keine weiteren Gefühle zu lassen. Sie hatte eine Pflicht zu erfüllen! Resolut machte sie den Reißverschluss ihres Kleides zu, warf einen Blick in den Spiegel und nickte selbstsicher- obwohl sie sich nicht so fühlte… Hinata kam wieder in das Wohnzimmer, als Sasuke gerade das Gespräch mit seinem Vater beendete. Er warf sein Handy auf den Tisch, rieb mit den Händen über sein Gesicht und langsam fiel die Spannung wieder von ihm ab. Er bemerkte Hinata und lächelte wieder. „Schöne Grüße“, sagte er. Hinata nickte und lächelte, dann ging sie zur Tür, wo ihr Koffer bereits bereit stand. Sasuke betrachtete seine zukünftige Frau. Sie hatte kurze, blaue Haare, weiße Augen und trug dazu passend ein weißes Sommerkleid. „Du bist wunderschön“, sagte Sasuke und kam zu ihr. „Danke“ murmelte Hinata leicht verlegen und nahm den Koffer in die Hand. „Ich muss dann mal.“ Sasuke nickte und sie umarmten sich kurz. Dann gab er ihr noch einen Kuss auf die Wange. „Komm gesund zurück“, meinte er lächelnd und hielt ihr die Tür auf. Hinata nickte, hob den Koffer hoch und trug ihn nach draußen. Sie hob noch einmal ihre Hand zum Abschied und verschwand dann aus Sasukes Blickfeld. Sasuke schloss langsam die Tür und ließ sich daran runter sinken. Er stütze seinen Kopf auf seine Hände und sah betrübt zu Boden. „Warum? Warum, verdammt noch mal?“, murmelte er. Wieso sah er nicht Hinatas weiße Augen vor sich, sondern grüne, die ihn strahlend ansahen? Verzweifelt fuhr er sich durch das rabenschwarze Haar. Die ganze Zeit musste er an Sakura denken. Wie sie betrunken ihn seinen Armen lag…Oh Gott, wie gerne er sie da geküsst hätte…nein. Er durfte an so etwas eigentlich gar nicht denken! Aber sie hatte ihm total den Kopf verdreht- er wusste nicht mehr wo oben und wo unten war. Verdammt! Am besten war es, wenn er sie nie wieder traf. Und doch stellte er sich die ganze Zeit über nur eine einzige Frage… Wann würden sie sich wieder sehen? Huhu! So, hab mich mal beeilt mit dem nächsten kap und das war’s^^ Wie hat’s euch gefallen? hier hattet ihr mal hinata in action, wie gewünscht^^ Ja wann werden sie sich wieder sehen? *muhahaha* Nur ich weiß es xD Oder denkt ihr euch es schon?^^ Nya Danke für eure letzten kommis*freu* *knuddel euch* byby flyingAngel Kapitel 4: Schicksal -------------------- Sakura warf noch einmal einen Blick auf ihre Armbanduhr und hastete durch die große Tür von The World’s Greatest News. Mal wieder kam sie zu spät zur Arbeit, aber diesmal konnte sie wirklich nichts dafür. Schließlich konnte sie ja kaum ahnen, dass eine Oma eine viertel Stunde zum Überqueren der Straße benötigte! Da war man schon mal so nett und dann so was! Sie drückte abgehetzt auf die Tasten des Fahrzugs und stieg schnell ein. Im Fahrzug besah sie sich noch einmal ihrer Kleidung in dem großen Spiegel. Heute trug sie einen weißen Rock und eine rote Bluse- ja, das schien in Ordnung zu gehen. Schnell war sie im fünften Stock des Gebäudes und trat aus dem Fahrstuhl. Heute war sie zu der Zeitung The World’s Greatest News berufen worden. Sie war freiberufliche Fotografin und hatte einen ziemlich guten Ruf. Deswegen wurde sie auch von so manchen Zeitungen engagiert. Sakura lief den Gang entlang und klopfte an einer weißen Tür. „Herein“, kam es von drinnen und sie machte vorsichtig die Tür auf und trat ein. Vor ihr stand ein großer Tisch, der vor Unterlagen fast durchbrach und dahinter saß eine Frau mit schwarzen, kurzen Haaren. „Hallo Sakura“, sagte die Frau und lächelte sie an. „Hallo Shizune“, erwiderte Sakura und lächelte ebenfalls. Sie und Shizune kannten sich schon ziemlich lange. „Tsunade wartet drinnen auf dich“, erklärte Shizune ihr und zeigte auf eine große Tür rechts von sich. „Geh ruhig schon rein.“ Sakura nickte und machte die Tür auf, nachdem sie geklopft hatte. „Ah, Sakura Haruno“, kam es von einer blonden Frau. Sakura trat ein und setzte sich auf den ihr angebotenen Stuhl. Der Raum war nicht sonderlich groß und weiß gestrichen. In ihm befanden sich viele helle Möbel, darunter viele Regale, ein großer Tisch und Stühle. Der Stuhl auf den Sakura Platz nahm, war gegenüber dem Stuhl von Tsunade und so sah Sakura direkt in das Gesicht der Chefredakteurin von The World’s Greatest News. Tsunade war eine blonde Schönheit mit einer ziemlich großen Oberweite. Wie fast jedes Mal wenn Sakura sie antraf, trug sie eine Bluse, die diese ziemlich hervorhob. Das Komische an ihr war nur, dass niemand ihr Alter zu schätzen wusste. Durch Erzählungen wusste Sakura, dass sie eigentlich in den Vierzigern sein müsste, aber so sah sie keineswegs aus. Sakura würde für später wirklich gerne wissen, was für eine Anti-Aging Creme Tsunade benutzte. „Guten Tag, Tsunade“, sagte Sakura höflich und schüttelte ihr die Hand. Eine Eigenart von ihr war außerdem, dass jeder sie nur >Tsunade< nannte. Sakura wusste beim besten Willen nicht, warum. Tsunade lächelte und ließ sich zurück in ihren schwarzen Chefstuhl sinken. Dann schmiss sie Sakura eine Mappe hin und verschränkte die Finger ineinander. Sakura nahm die Mappe wie gewohnt in die Hände und klappte sie auf. „Ihr nächster Auftrag betrifft die Autoausstellung von UM“, erklärte Tsunade währenddessen. Sakura betrachtete die Seite, wo das Wappen von der Autofirma UM zusehen war. UM war neben Hyuuga-Vehicles die größte Autofirma der Welt. Und sie sollte von einer Ausstellung von UM Fotos machen? Merkwürdig- im Allgemeinen fotografierte sie nur Menschen oder Landschaften… „Auf der Ausstellung wird der neue UM707K7 vorgestellt und viele Menschen werden dort sein um sich das neue Glanzauto anzusehen“, fuhr Tsunade derweil mit ihren Erklärungen fort. „Deswegen bitte ich sie, die dort auftauchenden Menschen und den ganzen Rummel zu fotografieren- natürlich auch den Chef von UM. Ach ja, und ein Schnappschuss von dem neuen Auto wäre natürlich auch nicht schlecht.“ Die Blondine grinste ironisch. Sakura blätterte die Mappe durch und fand Adresse und Wegbeschreibung der Autoausstellung. Sie fand nicht hier in Tokio statt, sondern etwas außerhalb, in einer kleineren Stadt. „Nehmen sie den Auftrag an?“, fragte Tsunade nun. Sakura schloss die Mappe und sah auf. „Natürlich“, antwortete sie. Es war zwar ein wenig ungewöhnlich, aber mal etwas anderes. „Alle weiteren Informationen stehen in der Mappe“, meinte Tsunade noch und erhob sich. Sakura stand ebenso auf und schüttelte ihrer Chefin die Hand. „Schönen Tag noch“, wünschte Sakura ihr und verließ das Zimmer. Sie verabschiedete sich noch schnell von Shizune und machte sich dann auf den Weg in das Café in dem sie sich mit Temari treffen wollte. In dem Café angekommen setzte Sakura sich auf einen Stuhl und stellte ihre Tasche auf dem Boden ab. Das Café war heute ziemlich voll, doch sie hatte noch einen Tisch ergattern können. Es war spanisch eingerichtet mit dunklen Möbeln und Sakura hatte sich den Platz am Fenster reserviert. Temari war noch nicht da, denn ausnahmsweise war Sakura sogar zu früh da. Um sich die Zeit zu vertreiben holte sie noch einmal die Mappe von Tsunade hervor. Schnell bestellte sie noch einen Milchkaffee beim Kellner und wendete sich ihr dann zu. Die Autostellung sollte morgen um 15 Uhr stattfinden und viele Prominente wurden erwartet. Sakura konnte nicht verstehen was an einem Auto so toll sein sollte…na ja, vielleicht weil es so extrem teuer war! UM war schließlich eine der größten Autofirmen der Welt, da war ein neues Auto wohl eine riesige Aktion. Sakura schlug die Mappe wieder zu und seufzte. Schon seit Tagen konnte sie sich auf nichts mehr richtig konzentrieren. Ihre Gedanken schwirrten die ganze Zeit umher, sodass sie manchmal einfach nur dumm in die Gegend starrte. Gedankenverloren nahm sie den Löffeln aus ihrem gerade angekommenen Milchkaffee und leckte den Schaum langsam ab. Ja, sie konnte an nichts anderes mehr denken als an Sasuke. Die Geburtstagparty war jetzt schon vier Tage her und sie sehnte sich schrecklich nach ihm. Verdammt, sie verstand sich ja selbst nicht! Schließlich kannte sie ihn kaum und hatte ihn nur ein Mal gesehen…und trotzdem. Jedes Mal wenn sie die Augen schloss sah sie ihn vor sich, wie er sie anlächelte. Jedes Mal wenn sie nichts zu tun hatte, beschwor sie das Gefühl, das sie beim Tanzen mit ihm hatte, wieder herauf. Sie erinnerte sich ganz genau an seine Worte, als sie sich verabschiedet hatten. Sie hatte gefragt, wann sie sich wieder sehen würde und er hatte geantwortet: „Natürlich. Wie schnell, entscheidet das Schicksal.“ Diese Worte gingen ihr nicht mehr aus dem Kopf. Wieso mussten sie alles vom Schicksal abhängig machen? Wie lange würde es denn brauchen? „Na Sakura, schon wieder in Gedanken?“, fragte auf einmal eine weibliche Stimme belustigt. Sakura sah auf und blickte in Temaris lächelndes Gesicht. Sie saß ihr gegenüber auf einem Stuhl. Ihre Haare waren wie immer zu vier Zöpfen gebunden und heute trug sie ein braunes T-Shirt und eine einfache, kurze Jeans. Sakura errötete leicht. Es war schon wieder passiert. Sie hatte sie einfach nicht kommen hören! „Hi Temari“, sagte Sakura schließlich leicht verlegen. Sie strich sich eine rosane Haarsträhne aus dem Gesicht. Heute trug sie ihre rosanen Haare mal offen. „Sag schon, woran hast du gedacht?“, fragte Temari sofort neugierig und beugte sich ein wenig vor. „Du sahst aus wie ein hypnotisierter Zombie!“ Sakura lachte leicht und lehnte sich zurück. Sollte sie es ihr erzählen? Bis jetzt hatte sie es noch keinem erzählt- doch so langsam platze sie. „Sag schon, um wen geht es?“, erkannte Temari die Situation schon ein wenig und sah sie gespannt an. Sakura grinste übers ganze Gesicht. „Nun ja…“, fing sie spannend und etwas zögernd an. „Es geht um…Sasuke.“ Gespannt auf eine Reaktion sah Sakura ihrer Freundin ins Gesicht. Die fing auch an zu grinsen. „Narutos bester Freund, ja?“, fragte sie. Sakura nickte bestätigend. „Ja, wo du’s sagst…“, meinte Temari nachdenklich. Der Kellner brachte ihr einen Latte Macciato. „Ich hab eure Blicke bemerkt und beim Tanzen…!, rief sie begeistert. Sakura winkte panisch mit der Hand. „Nicht so laut“, sagte sie und Temari kam wieder runter. Das musste ja nicht jeder mitbekommen! „Jedenfalls…“, redete Temari leise weiter. „Seid ihr euch da ziemlich nah gekommen, oder?“ Sakura nickte immer noch grinsend. „Und, was war seitdem?“ Sakura seufzte leise. „Nichts“, gab sie traurig zu. „Nichts?“, fragte Temari überrascht nach. „Wieso das?“ Sakura rührte mit ihren Löffeln ihren Milchkaffee um. „Wir haben uns seitdem weder gesehen, noch miteinander geredet…“ „Was?“, platzte es aus Temari geschockt raus und darauf musste sie erst einmal einen Schluck von ihrem Latte nehmen. Sakura seufzte wieder. „Wir lassen das Schicksal entscheiden“, erklärte sie. „Oh wie romantisch!“, rief Temari nun verzückt. „Wenn ihr euch dann also bald wieder seht, wisst ihr, dass ihr füreinander bestimmt seid!“ Verträumt sah sie Sakura an und die lachte. „Du übertreibst ein wenig“, meinte sie lächelnd. „Es war eine ziemlich blöde Idee- wer weiß wann wir uns jetzt wieder sehen?!“ Nun nickte Temari nachdenklich. „Das wird schon- immer positiv denken“, riet sie schließlich zuversichtlich. „War das nicht auch das, was ich dir bei Shikamaru geraten habe?“, fragte Sakura. „Genau“, bestätigte Temari sie grinsend. „Und deswegen wird es auch klappen. Kopf hoch!“ Sakura lächelte. „Okay…danke, Temari.“ Die beiden Freundinnen lächelten sich an. „Schade, dass du ihn vorher nicht gekannt hast“, sagte Sakura gedankenverloren. „Dann hättest du mir etwas über ihn erzählen können.“ Temari wohnte nämlich erst seit zwei Jahren hier in der Stadt und hatte sich der Clique um Sakura angeschlossen. Jedoch hatte sie Sasuke wie Sakura vor dem Geburtstag noch nie gesehen. „Ja, dass ist schade“, erwiderte Temari. Kurz schwiegen sie und tranken ihre Getränke. „Und, wie läuft es mit dir und Shikamaru?“, fragte Sakura schließlich. „Ganz gut- außer das er stinkfaul ist!“, seufzte Temari. „Zu fast allem muss ich ihn antreiben und dann kommt sowieso immer: wie anstrengend!“ Sakura lachte. Ja, das war typisch Shikamaru. Er war wirklich die Faulheit in Person und das wohl schon seit seiner Geburt. „Ich frag mich echt wie er sein Studium schafft“, sagte Sakura grinsend. „Er ist zwar hochintelligent, aber…“ „…so faul wie ein Faultier!“ Die jungen Frauen prusteten los. „Na ja“, sagte Temari am Ende und wischte sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel. „Er ist mein Faultier.“ Sie lächelte liebevoll bei dem Gedanken an ihren Freund. „Ja, ist er endlich“, erwiderte Sakura lächelnd. Die Beiden unterhielten sich noch über den neuesten Klatsch und Tratsch und mussten sich dann verabschieden, weil beide wieder zur Arbeit mussten. „Wir telefonieren“, sagte Temari und drückte Sakura noch einmal fest. „Ja, wie immer“, erwiderte Sakura und winkte ihr noch einmal. Dann schlug sie den Weg zur Arbeit ein… *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Am nächsten Tag stand Sakura nicht wie üblich eine Stunde vor dem Spiegel, sondern nur eine halbe Stunde- sie war mal wieder spät dran. Eilig zog sie sich das türkise Top und die weiße Hose an und rannte aus der Tür. Schnell war sie in ihrem Auto und fuhr zu der Ausstellung. Zum Glück kannte sie das Gebäude, wo sie stattfinden sollte, sonst würde sie noch viel später kommen. Ehrlich gesagt, hatte sie es nicht so mit Karten lesen! Auf dem Weg dorthin drehte sie ihre Musik auf volle Lautstärke und kurbelte das Fenster runter. Es war wirklich wunderschönes Wetter. Die Sonne schien warm auf alles nieder und der Himmel war wolkenlos. Zwar konnte Sakura sich bei diesem Wetter besseres vorstellen als zu dieser Ausstellung zu fahren, aber sei’s drum. Wer wusste, wen sie da so treffen würde… das neue UM Auto! Da kamen bestimmt viele Leute. Mal wieder kam ihr Sasuke in den Sinn- aber der hatte bestimmt besseres zu tun, als sich so ein blödes Auto anzusehen. Lächelnd und in Gedanken bei ihm überstand sie die Autofahrt und kam schließlich bei der Autoausstellung an. Sie stieg aus dem Auto und holte ihren Fotoapparat und ein kleines Notizbuch raus. Dann schloss sie das Auto ab und streifte ihre Sonnenbrille wie einen Haarreif über die Haare. Bei so einem tollen Wetter konnte man ja nur gute Laune haben! Beschwingt ging sie auf das große, gläserne Gebäude zu. Es war ein Gebäude aus Glas und Stahl, so dass man schon von draußen die vielen Menschen erkennen konnte- die Ausstellung hatte wohl schon begonnen. Sakura beeilte sich und schon trat sie durch die große Tür. Sie warf einen Blick über die Menschenmasse und erkannte Menschen in allen Gehaltsklassen- vorwiegend Männer! Manche trugen teure Anzüge, die von ihrem Reichtum zeugten und manche waren ziemlich normal gekleidet. Und dann waren da noch die vielen Journalisten, anderen Fotografen und Reporter vom Fernsehen! Kurz gesagt: hier war ziemlich viel los. Sakura quetschte sich dezent durch die Leute um zu der Treppe vorzudringen. Zum Glück war sie eine ziemlich hübsche Frau, deswegen ließen sie viele Männer gerne vorbei. Zunächst stieg sie hoch die Treppe hinauf und machte ein Foto von der gesamten Menge. Überall waren kleine Stehtische, wo die Meisten Sekt tranken und sich unterhielten und in der Mitte war das Auto. Sakura stieg wieder von der Treppe und kämpfte sich zu dem Auto vor. Schließlich stand sie ein wenig außer Atem davor. Das Modell war schwarz und Sakura konnte es nicht anders beschreiben: es sah einfach nur hammermäßig gut aus! Es hatte ein ausfahrbares Fahrdeck und schwarze Ledersitze. Soweit Sakura sehen konnte, war das Auto mit allen möglichen Hightech Geräten ausgestattet. Wie zum Beispiel ein kleiner Monitor, das neueste Navigationsgerät und, und, und… Wenn Sakura so viel Geld hätte wie die meisten Menschen hier würde sie nicht zögern und es sich sofort kaufen! Nun ja, es würde ihr schon reichen wenigstens einmal darin fahren zu dürfen- das musste ein unbeschreibliches Gefühl sein! Schnell machte sie ein paar Fotos von dem Auto und musste sich gegen die anderen Fotografen behaupten, die das ebenfalls versuchten. Am Ende war sie jedoch ziemlich zufrieden. Jetzt musste sie nur noch ein paar Leute fotografieren. Vielleicht würde sie auch Gaara begegnen- einer der Journalisten von The World’s Greatest News. Im Laufe der nächsten Stunde machte Sakura Fotos von verschiedenen Prominente, aber auch von >normalen< Besuchern der Ausstellung. Sobald sie ein Foto geschossen hatte, machte sie sich noch eine kleine Notiz wie Alter und Name auf ihrem kleinen Notizblöckchen. Nach ungefähr einer Stunde traf sie auf Kakashi Hatake, einen Lehrer aus ihrer ehemaligen Schule. Sie war gerade auf der Suche nach dem Chef von UM. Sie schalt sich dafür, dass sie nicht wusste wie er hieß- das war wirklich unprofessionell. Das kam davon wenn man immer an andere Dinge dachte! Plötzlich tippte sie ein Finger auf die Schulter und Sakura drehte sich um. Überrascht blickte sie in das Gesicht von ihrem ehemaligen Sensei. „Kakashi Hatake!“, rief sie freudig und schüttelte ihm die Hand. „Hallo Sakura, lange nicht gesehen“, sagte Kakashi und lächelte. Er hatte graue Haare und eine Narbe durchzog sein rechtes Auge. Kakashi war immer nett und sogar noch unpünktlicher als Sakura. „Wie geht es dir?“, fragte Kakashi und musterte seine ehemalige Schülerin. Nach dem Abschluss hatten sie schnell angefangen sich zu duzten. „Sehr gut“, antwortete Sakura lächelnd. „Und ihnen?“ „Mir auch“, erwiderte er. „Du bist also wirklich Fotografin geworden?“ Sakura nickte und hob ihre Kamera hoch. „Und sie sind immer noch Lehrer?“, fragte sie. „Ja, ich quäle immer noch Schüler“, meinte Kakashi und Sakura lachte leicht. „Sag mal, suchst du irgendjemanden? Du läufst hier so rum…“, sagte Kakashi und fuhr sich durch sein graues Haar. Sakura nickte. „Ja, ich suche den Chef von UM….“, gestand sie. „Ah, komm ich führ dich zu ihm!“, meinte Kakashi sofort und zog die überraschte Sakura hinter sich her. „Ich habe einen seiner Söhne manchmal Privatunterricht erteilt, deswegen kennen wir uns sehr gut“, erklärte er, während er sie durch die Menschenmassen zog. Sakura richtete unterwegs ihre Kleidung und strich sich noch einmal durch die offenen Haare. „Ah, da vorne ist er ja!“, rief Kakashi nach einer kurzen Zeit und ging zielstrebig auf eine kleine Gruppe Männer zu. „Kakashi, Moment!“, zischte Sakura schließlich noch. Kakashi drehte sich überrascht um und ließ sie los. „Wie heißt der Kerl?“, fragte sie etwas unbehaglich. Kakashi machte ein überraschtes Gesicht und grinste dann. „Katsumi Uchiha, wie sonst?“, fragte er, drehte sich wieder um und zog sie direkt vor den Chef von UM. Sakura sah entsetzt in das Gesicht eines großen Mannes im mittleren Alter. Seine Haare waren schwarz und fingen schon an zu ergrauen. Seine Gesichtszüge wirkten reserviert und eher ein wenig angespannt. Uchiha? Oh nein, nein, nein… Nicht nur, dass er denselben Nachnamen hatte wie Sasuke, nein! Er sah ihm auch noch verflixt ähnlich! „Sakura Haruno, Fotografin der The World’s Greatest News“, sagte Sakura mit belegter Stimme und schüttelte Katsumi Uchiha wie automatisch die Hand. Der nickte. „Katsumi Uchiha, schön sie kennen zu lernen“, erwiderte er höflich. Dann begrüßte er seinen alten Freund Kakashi etwas wärmer und wandte sich Sakura wieder zu. „Ich nehme an sie wollen ein Foto?“ Sakura nickte mechanisch und holte ihren Fotoapparat hervor. „Vielleicht mit einem meiner Söhne?“ Sakura nickte wieder dumm. Oh, wie musste sie jetzt aussehen! In diesem Moment dachte sie, es könnte ja gar nicht noch schlimmer kommen, doch da hatte sie sich gewaltig geirrt… Katsumi Uchiha drehte sich um und fasste einem Mann, der ihm den Rücken zugewandt hatte und sich gerade mit irgendeinem anderen Typen unterhielt, an die Schulter. „Komm Sasuke, eine Fotografin will ein Foto von uns machen!“, sagte er kühl und sein Sohn drehte sich langsam zu seinem Vater um. Mit seinem kühlen Gesichtsausdruck und den rabenschwarzen Haaren ähnelte er seinem Vater wirklich sehr. Er stellte sich ein wenig widerwillig neben seinen Vater und war bereit in die Kamera der Fotografin zu sehen. Doch Sakura stand wie versteinert vor ihnen und hielt ihre Kamera umklammert. Oh mein Gott! , dachte sie panisch. Der Mann vor ihr war doch tatsächlich Sasuke, Sasuke Uchiha! Huhu! Ja, was soll ich großartiges zu dem kap sagen? ^^ Jetzt sehen sie sich also wieder, nur nicht so, wie Sakura sich das wohl gewünscht hätte. xD Na ja, bekanntlich kommt alles anders als man denkt^^ Aba was passiert jetzt? Und wie reagiert Sasuke auf sie? *grins* Nya, *euch alle ganz doll knuddel*, thanks for the kommis!:) Byby Eure flyingAngel Kapitel 5: Erklärungen ---------------------- Sakura konnte es nicht glauben. Seit Tagen hatte sie sich nach ihm gesehnt und jetzt stand er tatsächlich vor ihr. Wie immer sah er unverschämt gut aus, in einem ziemlich teuren Anzug. Doch etwas war an ihm anders. Sein Gesicht wirkte steif und seine Augen ungewöhnlich kalt. Wo war sein Lächeln geblieben? Erkannte er sie denn gar nicht? Sakuras Finger umklammerten immer mehr ihren Fotoapparat und ein dicker Kloß bildete sich in ihrem Hals. Er zeigte keinerlei Wiedererkennungsfreude- betrachtete sie wie eine Fremde. „Fräulein Haruno?“, fragte Katsumi Uchiha schließlich höflich, doch mit einem leicht genervten Unterton. „Wollten sie nicht ein Foto schießen?“ Der Uchiha war es zwar gewohnt, dass die Frauen seinen Sohn so anstarrten, aber nicht auf seine Kosten. Nun ja, ein Uchiha musste trotzdem immer die Ruhe bewahren- komme was wolle. Sakura schreckte hoch und fummelte hektisch an ihrem Fotoapparat rum. „Natürlich“, nuschelte sie leicht verlegen. „Es tut mir leid.“ Mit neu gewonnener Selbstbeherrschung sah sie schließlich wieder auf und lächelte ihr schönstes Lächeln. Vor den Uchihas würde sie sich nicht blamieren, oh nein! Sie hielt ihre Kamera vor ihre Augen und suchte professionell die richtige Position und schätzte die Lichtverhältnisse ein. „Achtung“, sagte sie noch, bevor sie auf den Auslöser knipste. Das wiederholte sich einige Male und dann ließ sie ihre Kamera sinken. Sie ging auf den älteren Uchiha zu und schüttelte ihm die Hand. „Vielen Dank!“, sagte sie strahlend. Der Uchiha war nun angenehm beeindruckt. Sakura wendete sich Sasuke zu und schüttelte ihm ebenso kräftig die Hand. „Wiedersehen macht Freude“, sagte sie leise, so dass nur er es hören konnte. Dann drehte sie sich um und verschwand schnell in der Menschenmenge. Sakura stellte sich an einen leeren Stehtisch und angelte sich eine Cola von einem der umherlaufenden Kellner. Sie könnte jetzt wirklich einen Sekt vertragen, aber nein, sie musste ja noch Auto fahren! Mürrisch verzog sie das Gesicht und von ihrem Lächeln war nichts mehr zu sehen. Wenigstens hatte sie jetzt alle Fotos zusammen und konnte bald nach Hause. Aber das eben war nur gespielt gewesen, um sich keine Blöße vor den hohen Herren zu geben. So weit würde sie es noch kommen lassen! Aber ihr Lächeln war schon immer ihre beste Waffe gewesen. Das hatte sie Sasuke aber noch reinwürgen müssen- wenn er wenigstens eine Reaktion gezeigt hätte. Aber nichts. Die ganze Zeit schien es, als ob er sie nicht gekannt hätte. Trübselig nippte sie an ihrer Cola. Hatte er sie etwa vergessen? Wenn ja, schien sie ja wirklich keinen bleibenden Eindruck bei ihm hinterlassen zu haben. Nach alldem was geschehen war…oder hatte sie das Ganze einfach überbewertet? Wahrscheinlich hatte es ihm nichts bedeutet und deswegen hatte er sie ganz schnell aus seinem Gedächtnis gelöscht. „Willst du vielleicht noch ein Exklusiv-Foto?“, hauchte ihr plötzlich eine bekannte Stimme ins Ohr. Es bereitete ihr Gänsehaut. Sakura drehte sich langsam um und blickte in das Gesicht von Sasuke. Doch das hier war ein anderer Sasuke als eben. Dieser Sasuke lächelte und seine schwarzen Augen ließen sie fast dahin schmelzen. Verdammt, was hatte dieser Mann nur an sich, das sie ihm sofort in die Arme fallen wollte? Sakura legte den Kopf schief. „Auf einmal kennst du mich wieder?“, fragte sie noch skeptisch. So leicht würde sie es ihm ja nicht machen! „Es tut mir leid“, sagte Sasuke leise und hielt ihr plötzlich seine Hand hin. „Kann ich dir das vielleicht woanders erklären?“ Sakura sah überrascht auf seine Hand, ergriff sie jedoch schließlich zögerlich. Sasuke lächelte und zog sie sanft in Richtung Ausgang. Sasuke und Sakura gingen schweigend über den Parkplatz und Sakura fragte sich zum tausendsten Mal, was das sollte. Plötzlich blieb Sasuke stehen und Sakura sah verdutzt auf das schwarze Auto, wo sie stehen geblieben waren. „Oh…“, brachte sie nur heraus. Vor ihr stand doch tatsächlich das neue Auto von UM in seiner vollen Schönheit! Aus der Nähe betrachtet sah es fast noch besser aus! Bewundernd strich Sakura über die Motorhaube. „Das ist tatsächlich deiner?“, fragte Sakura beeindruckt. Sasuke grinste und machte mit einem lässigen Druck auf den Autoschlüssel das Auto auf. „Es hat schon seine Vorteile der Sohn von Katsumi Uchiha zu sein“, sagte er und stieg in das Auto ein. Mit seinem Kopf nickte er auf den Beifahrersitz und startete den Motor. Sakura machte die Autotür zögernd auf und ließ sich auf den Ledersitz fallen. Dann machte sie die Autotür zu und Sasuke fuhr los. Zuerst fuhren sie nur durch das Städtchen, doch dann wurde die Landschaft immer ländlicher. „Wohin fahren wir eigentlich?“, fragte Sakura schließlich und sah Sasuke aus den Augenwinkeln an. Er legte einen anderen Gang ein. „Das wirst du schon sehen“, sagte er geheimnisvoll. Der Fahrtwind fuhr Sakura durch die Haare und die Sonne beschien ihr wohlig das Gesicht. „Ach, so eine Art Entführung soll das werden?“, fragte sie verschmitzt. Auf Sasukes Lippen bildete sich ein Grinsen. „So ähnlich“, erwiderte er. Sakura betrachtete ihn amüsiert. Von ihm ließ sie sich doch gerne entführen! Seine schwarzen Haare fielen ihm unbändig ins Gesicht und seine pechschwarzen Augen waren konzentriert auf die Straße gerichtet. Er sah einfach zu gut aus! Der schwarze Anzug, den er anhatte, stand ihm zwar auch gut, aber Sakura fand, dass er nicht wirklich zu ihm passte. Er wirkte so steif und zugeknöpft. Am liebsten hätte sie ihm die Jacke vom Körper gestreift. Sie lächelte wohlig und strich sich eine rosane Haarsträhne aus dem Gesicht, die der Wind immer wieder in ihr Gesicht blies. Es war ein unbeschreibliches Gefühl in diesem tollen Auto durch die Gegend zu fahren, bei so tollem Wetter und dann auch noch neben Sasuke! Im Augenblick konnte sie sich kaum etwas Schöneres vorstellen. Nach einer Weile verlangsamte Sasuke sein Tempo und bog in eine Kiesfahrt ein. Schließlich hielten sie neben ein paar anderen Autos und stiegen aus. Sakura hielt sich wegen den blendenden Sonnenstrahlen die Hände vor Augen um die Aufschrift auf dem Schild zu erkennen, welches vor dem Gebäude vor ihr prangte. >Café de Lac<, stand dort geschrieben. Das Gebäude selber war nicht sehr groß und steinern. „Kommst du?“, fragte Sasuke und machte ein paar Schritte auf das Café de Lac zu. Sakura folgte ihm neugierig hinein. Was hatte er hier vor? Wie sich herausstellte bestand das Café aus einem kleinen Vorraum, der Küche und einer großen Terrasse. Sasuke sprach kurz mit dem Kellner und führte Sakura dann auf die Terrasse. Er nahm in einem Korbstuhl Platz und zog seine Jacke aus. Sakura stockte der Atem. „Es ist wunderschön“, sagte sie leise und ließ sich langsam in ihren Stuhl sinken. Vor ihnen erstreckte sich ein kleiner See, in dem sich die Sonne spiegelte und ein paar Enten schwammen. Die Terrasse bestand aus Holzplatten und auf ihr befanden sich ein paar Korbstühle und Holztische. Außer Sakura und Sasuke waren noch zwei andere Pärchen da. Hatte sie eben gedacht, dass es kaum etwas Schöneres als das Autofahren gab? „Ich wusste, dass es dir gefällt. Ist ein Geheimtipp“, zwinkerte Sasuke und beobachtete erfreut, dass er Recht behalten hatte. Sakuras Kopf wendete sich wieder ihrem gegenüber zu und sie legte ihre Kamera auf dem Tisch ab. „Ja, das ist es wirklich.“ Einen Moment lang lächelten sich die Beiden an, dann kam der Kellner und brachte ihnen zwei Eiskaffees. Sakura rührte ihren Eiskaffee um und betrachtete dabei ein wenig den friedlichen See. Dann richtete sie ihren Blick auf Sasuke und lehnte sich erwartungsvoll zurück. Sasuke seufzte resigniert und lächelte schwach. „Um die Erklärung komm ich wohl kaum rum, oder?“ Sakura schüttelte den Kopf. „Zunächst würde mich interessieren, warum wir hierher gefahren sind. Hättest du mir nicht Alles auf der Autoausstellung erklären können?“ „Hätte ich“, erwiderte Sasuke. „Aber sagen wir es mal so, ich war die Gesellschaft meines Vaters ziemlich leid.“ Sakura blinzelte verwirrt. „Wieso das?“ Sasuke fuhr sich nachdenklich durch die schwarzen Haare. „Nun ja, das hängt mit meiner Erklärung zusammen“, erklärte Sasuke und Sakura zog fragend die Augenbrauen hoch. „Kennst du die drei Grundsätze eines Uchihas?“ Sakura schüttelte leicht den Kopf. Das war wohl eher eine rhetorische Frage- woher sollte sie die auch kennen? Sasuke hielt einen Finger in die Höhe. „Erstens: Höflichkeit“, er hielt einen zweiten Finger in die Höhe. „Zweitens: Souveränität.“ Dann hielt er den dritten Finger hoch. „Und drittens- und das vor allem- :Reserviertheit.“ Sakura starrte ihn verblüfft an. Was waren das denn für merkwürdige Grundsätze? Ganz klar, die eines Geschäftsmannes. „Lass mich raten, die stammen von deinem Vater, oder?“, fragte Sakura. Sie hatte Katsumi Uchiha ja erlebt- ein Geschäftsmann wie er im Buche stand. Sasuke lachte leise. „Ausnahmsweise nicht- aber er hält sich strikt daran“, antwortete er. Du musst wissen, dass der Stammbaum der Uchihas sehr weit zurück reicht- und adelig ist. Dementsprechend muss man sich auch verhalten.“ Sakura klappte fast der Mund auf. Oh man, mit was für einem Mann hatte sie es denn hier zu tun? Erst der Sohn von dem Chef der UM Autofirma und dann das! Sie schüttelte den Kopf. „Du bist wirklich unglaublich…“, murmelte sie geistesabwesend. Sasuke musste unwillkürlich grinsen. Nicht selten erlebte er ähnliche Reaktionen. Doch die meisten zogen sich eingeschüchtert zurück- war Sakura auch so? Er konnte es sich kaum vorstellen. „Das ich der Sohn von dem Chef von UM bin, wusstest du wohl nicht?“ Sakura sah verlegen in seine pechschwarzen Augen. „Nein, aber jetzt ist mir klar, warum du meinen Reifen auswechseln konntest“, antwortete sie keck. Sasuke lachte kurz. „Na ja, ich denke das hätte ich mit Mühe auch noch so hinbekommen“, sagte er grinsend. „Hast du dich denn nie gefragt, wofür UM steht?“ Sakura schüttelte den Kopf. „Nein. Wofür denn?“ Sie hatte sich noch nie für Autos interessiert! „Uchiha Motors.“ Sakura lachte und schlug sich die Hände vors Gesicht. So etwas hätte sie sich aber auch denken können! „Du steckst voller Geheimnisse, Sasuke Uchiha“, sagte sie schließlich leise. Ihre grünen Augen verfingen sich in denen von ihm. „Du hast ja keine Ahnung“, erwiderte Sasuke leicht verschmitzt. Sie beugte sich ein wenig mehr vor. „Und willst du mir eins verraten?“, hauchte sie ihm entgegen. Sasuke konnte dem kaum widerstehen- er strich ihr eine rosane Haarsträhne aus dem Gesicht. „Gerne“, sagte er leise und beugte sich ebenso vor, bis sein Mund an ihrem Ohr war. „Ich bin der Erbe von Uchiha Motors.“ Sakura zog ihren Kopf überrascht zurück und sah ihm ins Gesicht. Auf seinen Lippen lag zwar ein Grinsen, doch sein Blick war ernst. „Der Erbe?“, hackte sie nach. Sasuke nickte. „Ich dachte, du hättest noch einen älteren Bruder- zumindest hat Naruto das mal erwähnt.“ „Ja, das stimmt“, sagte Sasuke nun ganz ernst. „Itachi wäre auch eigentlich der Erbe, aber wie soll ich es ausdrücken? Er ist nicht geeignet.“ Sakura zog fragend die Augenbrauen hoch. „Nun ja…er ist ein Taugenichts und ziemlich faul. Außerdem kennt er sich kein bisschen mit dem benötigten BWL aus“, erklärte Sasuke. „Er hat sich geweigert so wie ich BWL zu studieren. Itachi tut immer was er will.“ „Aber wollte er denn nicht der Chef von UM werden?“, fragte Sakura verdutzt. Wer warf denn so eine Gelegenheit einfach beiseite? „Doch, natürlich“, erwiderte Sasuke und Sakura war nun vollends verwirrt. „Bei Itachi ist es nur so, dass er sich nicht einen Deut um meinen Vater schert und extra macht, was er will. Deswegen lässt er sich kein, von meinem Vater so gewünschtes, BWL Studium aufdrücken.“ Sakura lehnte sich zurück und schüttelte den Kopf. Den Typen würde sie gerne kennen lernen! „Was macht er denn stattdessen?“, fragte sie neugierig. „Kaum etwas. Mal hier, mal da was. Aber den Ehrgeiz etwas länger zu machen, besitzt er nicht“, meinte Sasuke fast schon verächtlich. Sakura musterte ihn. Zweifelsohne war er ein Uchiha- und doch so anders. Doch eine Frage brannte ihr noch auf der Zunge. „Und die lassen dich einfach so die Firma erben?“ „Es gibt gewisse Bedingungen, zum Beispiel mein BWL Studium.“ “Und?“ Sasuke wich ihrem Blick aus. „Ist doch egal“, wiegelte er das Thema schnell ab. „Aber verstehst du jetzt, warum ich ebenso war, wie ich war?“ Fragend blickte er ihr in die Augen. Sakura seufzte. „Ja, du bist eben ein Uchiha“, erwiderte sie lächelnd. Auf Sasukes Lippen bildete sich ein heimtückisches Grinsen. „Und das macht dir keine Angst?“ Sakura grinste ebenso. „Ich bin beeindruckt, ja. Aber zur Angst bedarf es bei mir ein wenig mehr…“ Die Zwei redeten ziemlich lange über alles Mögliche, so dass sie letztendlich die Letzten auf der Terrasse waren. Sakura hatte das merkwürdige Gefühl, ihm völlig vertrauen zu können. So, als ob sie sich schon Jahre kennen würden. Es war ein wunderbares Gefühl. In diesem Café am See zu sitzen, ihm in die Augen zu sehen und dabei die untergehende Sonne neben sich zu wissen. Nach einer kurzen Zeit des Schweigens, stand Sasuke schließlich auf und warf sich seine Jacke über die Schulter. „Lass uns gehen“, sagte er leise lächelnd. Sakura erhob sich ein wenig widerwillig, doch da kam ihre eine Idee. „Wie war das vorhin mit dem Exklusiv-Foto?“ Sasuke sah sie verblüfft an und nickte. „Sofort, wenn du willst.“ Sakura legte die Kamera auf dem Tisch in die richtige Position und zog Sasuke wortlos neben sich in die Hocke. Dann drückte sie auf den Selbstauslöser und so wurde das Foto geschossen: Sasuke und Sakura lächelten und saßen so nah nebeneinander, dass sich ihre Gesichter berührten. Im Hintergrund war der kleine See mit der untergehenden Sonne zu sehen. Als sie vor Sasukes Auto standen, strich Sakura noch einmal darüber. „Ich liebe dieses Auto“, sagte sie lächelnd. „Ich glaube, ich muss öfters mit dir fahren.“ „Ach, nur deswegen?“, fragte Sasuke gespielt beleidigt. Sakura lachte. „Ach was, deine Gesellschaft ist natürlich auch nicht zu verachten“, erwiderte sie und stieg grinsend in das Auto ein. Die Autofahrt verbrachten sie in einvernehmlichem Schweigen. Sie nutzen die letzten Sonnenstrahlen aus und ließen sich den Wind durch die Haare fahren. Zufällig berührten sich manchmal ihre Hände. Sakura war zu fast keinem Gedanken dabei fähig. Sie genoss einfach den Moment, den nur die Beiden miteinander teilten. Auf den Parkplatz angekommen, wo die Autoausstellung stattgefunden hatte, stieg Sakura wehmütig aus. Sasuke folgte ihr bis zu ihrem kleinen Wagen. Nun standen sie schweigend davor und wussten nicht, wie sie sich verabschieden sollten. Schließlich sah Sakura ihm in die Augen und lächelte. „Das nächste Mal lassen wir aber nicht das Schicksal entscheiden, oder?“, fragte sie leise. Sasuke lächelte. „Nein“, erwiderte er. „Wir werden uns bald wieder sehen, das verspreche ich dir.“ „Wann?“, fragte Sakura verdutzt. Sasuke strich ihr kurz über die Wange. „Lass dich überraschen“, sagte er geheimnisvoll, wendete sich ab und entfernte sich langsam von ihr. Zurück blieb eine ziemlich verwirrte Sakura, die sich selig über die Wange strich und sich nur eins fragte: Was hatte das nun wieder zu bedeuten? Huhu! Sry das dieses kap ein wenig länger gedauert hat, aba das wird bei den nächsten nicht anders werden. Ich konzentriere mich erst einmal auf meine andere ff und stelle die fertig, sry! Ja, was gibt’s zu dem kap zu sagen? ^^ Seine Reaktion war eben die eines Uchihas^^. Und ja, er hat ihr nichts von Hinata erzählt…böse ,böse^^ Danke für die Kommis! Byby Eure flyingAngel *knuddel* Kapitel 6: Surprise ------------------- Am nächsten Tag stand Sakura mit einem Lächeln auf dem Gesicht auf. Nur zu gerne erinnerte sie sich an gestern. Und Sasuke war noch viel toller im nüchternen Zustand- was ja auch nicht selbstverständlich war. Schon öfters war sie am nächsten Morgen aufgewacht und sann über den Mann des gestrigen Abends nach- der sich dann als völliger Vollidiot entpuppte. Aber Sasuke war nicht so, dessen war sie sich sicher. Er war der Erbe von Uchiha Motors- sie konnte es noch immer nicht fassen! Wie viel er dann wohl später erben würde? Oh Gott, sie durfte gar nicht daran denken! Und das er trotz alle dem noch so normal war…viele bildeten sich ja so viel auf ihr Vermögen ein. Sie zog sich an und blieb erst einmal unschlüssig vor ihrem Spiegel stehen. Was sollte sie heute machen? Heute war schließlich ein Feiertag und demnach hatte sie frei. Also was konnte man unternehmen? Normalerweise war ein Tag, wo sie frei hatte, ein Tag an dem sie was mit Naruto oder auch den Anderen zusammen machte, doch bis jetzt hatte sich keiner gemeldet. Nun ja, wahrscheinlich würde das noch kommen- sie hatten ja erst elf Uhr. Und Naruto war geborener Spätaufsteher, also würde sein Anruf wohl noch einige Zeit auf sich warten lassen. Es sei denn die Anderen meldeten sich… Es hieß also abwarten! Und was konnte man in der Zwischenzeit tun? „Hausputz vielleicht?“, fragte sie sich. Nein, das schied aus, schließlich war heute nicht ihr Putztag und sie war nicht in der Stimmung fürs Putzen. Okay, eigentlich war sie nie in der Stimmung fürs Putzen. „Dann vielleicht mal bei der Familie melden?“ Nun, das könnte sie natürlich…aber um elf Uhr morgens? Nein, konnte sie auch streichen. Plötzlich fiel es ihr ein. Sie hatte doch gestern die Fotos auf der Ausstellung geschossen! Natürlich musste sie sie noch nicht entwickeln, denn der Abgabetermin war erst in drei Tagen, aber da gab es ein bestimmtes Foto, was sie auf der Stelle in den Händen halten wollte. Sie lief in ihr Zimmer und suchte nach ihrer Kamera. Verdammt, wo hatte sie die denn hingetan? Im Schlafzimmer war sie jedenfalls nicht. Hatte sie sie vielleicht auf die Couch im Wohnzimmer geschmissen, nach dem sie gestern nach Hause gekommen war? Schnell lief sie zu der Couch und schmiss die Decken, die auf ihr lagen, auf den Boden und suchte die ganze Couch ab. „So ein Mist“, fluchte sie und stemmte die Hände in die Hüften. Mit wirren Haaren sah sie sich um. Wo…? „Ah!“, rief sie auf einmal aus und ging zu der Garderobe vor ihrer Eingangstür. Sie zog die Tasche, die sie gestern dabei gehabt hatte hervor und machte sie auf. Mit einem Griff hatte sie die Kamera in der Hand und hängte die Tasche wieder freudestrahlend auf. Dann ging sie mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht in das kleine Zimmer neben ihrem Schlafzimmer. Es war nicht größer als eine Abstellkammer und es diente als Dunkelkammer. Hier entwickelte Sakura fast alle ihre Fotos. Schnell traf Sakura alle nötigen Vorbereitungen für das Entwickeln des Films und hängte sie dann auf einer kleinen Wäscheleine auf. Nach einiger Zeit nahm sie die fertigen Fotos von der Leine und knipste ein Licht an. Schnell war das gesuchte Foto gefunden und sie ging mit ihm aus dem Raum. Sie legte sich auf ihre Couch und hielt es sich vor Augen. Dort saß sie, Sakura, neben ihm, Sasuke, und lächelte in die Kamera. Im Hintergrund war der See mit der untergehenden Sonne zu sehen. Seufzend strich sie über das Gesicht von Sasuke. Er war so perfekt…sie konnte gar nicht beschreiben, was sie fühlte, wenn sie mit ihm zusammen war. Was wollte eine Frau denn mehr von einem Mann? Er war reich, hatte einen guten Charakter…und sah verdammt gut aus! Am liebsten hätte sie ihn jetzt sofort neben sich und würde ihre Lippen auf die Seinen drücken. Warum hatten sie sich denn noch nicht geküsst? Sie presste das Foto an die Brust. Das würden sie aber noch, dessen war sie sich sicher. Schließlich hatte er gemeint, dass sie sich bald wieder sahen. Immer noch rätselte sie, was er damit meinte. Vielleicht würde er sich ihre Nummer von Naruto besorgen und sie dann anrufen…eine Möglichkeit wäre es ja. Einige Zeit lang lag sie einfach nur auf der Couch, mit dem Foto an der Brust, und sann über Sasuke nach. Schließlich stand sie aber auf, legte das Foto in dem Dunkelraum ab und stand unschlüssig in der Tür. Was jetzt? Bei Naruto konnte sie sich immer noch nicht melden… Dann würde sie eben Ino anrufen- die war Frühaufsteherin und wusste eigentlich immer, was an dem jeweiligen Tag angesagt war! Langsam ging sie zu dem Telefon und schmiss sich damit auf ihre cremefarbende Couch. Leicht beschien die Morgensonne, die von der Balkontür reinfiel, ihr Gesicht. Sie wählte Inos Nummer und wartete ab. „Ino Yamanaka?“, meldete sich Inos Stimme am anderen Ende der Leitung. „Hey Ino, ich bin’s Sakura“, sagte Sakura ins Telefon. „Ah. Hey Saku, wie geht’s?“ Sakura lächelte wohlig. „Sehr gut. Und dir?“ „Auch. Sag mal, du hörst dich wirklich total glücklich an. Was ist los?“, fragte Ino neugierig. Sakuras Lächeln wurde breiter. „Ach nichts.“ Sie würde schweigen und genießen. Sie fand, es war noch nicht an der Zeit irgendetwas groß raus zuposaunen. Und wenn man etwas Ino erzählte, konnte man sich in der Regel sicher sein, dass es bald halb Tokio wusste. „Ich wollte dich eigentlich nur fragen, ob du weißt, was wir heute so vorhaben?“, wendete Sakura stattdessen ein, bevor Ino sie noch ausquetschte. „Du, ich hab ehrlich gesagt auch keine wirkliche Ahnung“, meinte Ino ratlos. „Die Anderen hatten alle keine Ideen. Naruto hat nur etwas von Schwimmen gefaselt, aber ob das durchkommt…“ Sakura saß mit einem Ruck oben. „Schwimmen?“, fragte sie schnell nach. „Ja“, erwiderte Ino. „Irgendjemand wird dir bestimmt noch Bescheid geben. Aber Schwimmen ist wohl das Wahrscheinlichste- bei dem heißen Wetter.“ Sakura stieß einen kleinen Schrei aus. „Oh Gott, ich muss mich doch dann noch fertig machen!“, meinte sie und stand auf. Ino lachte. „Mach das, ich bin auch schon dabei!“ Sakura rannte ins Badezimmer und riss die Türen von den Schränkchen neben ihrem Spiegel auf. „Okay, Ino. Danke für die Infos- ich mach mich dann mal fertig. Bis gleich!“, meinte sie noch schnell zu Ino. „Alles klar, bis später dann!“ Sakura drückte auf den Aufleg-Knopf und legte das Telefon auf eine Ablage. Zuerst hieß es: Beine rasieren. In windes Eile entfernte sie alle lästigen Härchen und schmierte sich mit Bodylotion ein. Nachdem das erledigt war, rieb sie sich noch mit Sonnencreme ein. So, und jetzt stellte sich die wichtigste aller Fragen: welcher Bikini? Schnell ging sie in ihr Schlafzimmer und zog erst einmal die Rollläden hoch. Sie holte die Schublade mit ihren Bikinis raus und entleerte sie auf dem Bett. „Den Grünen?“, murmelte sie vor sich hin und zog ihn aus dem kleinen Haufen. Sie musterte ihn kurz skeptisch und warf ihn dann beiseite. „Dann vielleicht der Schwarze mit den weißen Streifen?“, rätselte sie weiter und wühlte in dem Haufen rum. Nach unzähligen weiteren Bikinis, stieß Sakura plötzlich einen Schrei aus. „Oh du Schussel!“, rief sie und rannte auf den kleinen Balkon ihrer Wohnung. „Du hast dir doch erst letztens einen neuen Bikini gekauft!“ Sie eilte zu der Wäscheleine und nahm den neuen und frisch gewaschenen Bikini davon ab. Sie liebte diesen Bikini! Er war weinrot mit rosanen Verzierungen, meistens ein paar Blumen. Entzückt drückte sie ihn an sich und rannte mir ihm in die Wohnung. In ihrem Zimmer angekommen zog sie ihn schnell an und zog dann noch eine weiße Hotpan und ein rotes Top aus dem Schrank. Wenigstens das hatte sie schnell gefunden! Schnell war es angezogen und eine große Strandtasche war gefunden. Dann holte sie noch ein Abtrocknehandtuch und ein Liegehandtuch aus dem Regal in ihrem Badezimmer und verstaute sie ebenso in der Tasche. Nach dem sie alle Sachen in der Tasche hatte, warf sie die Tasche auf ihre Couch und ging in die Küche. Schnell noch die Sonnenbrille von dem Tisch im Wohnzimmer genommen und sich ein kaltes Wasser aus dem Kühlschrank geholt. Sie war gerade dabei sich noch ein paar Brötchen zu schmieren, da klingelte ihr Handy. Sie legte das Messer beiseite und ging zu der kleinen Garderobe an der Eingangstür. Dort kramte sie in der Tasche, die sie gestern angehabt hatte und zog schließlich ihr klingelndes Handy hervor. Irgendwie hatte sie gehofft, Sasuke würde sich mal melden und sie anrufen- aber das war ja absurd. Schließlich hatte er ihre Nummer gar nicht! Auf dem Display stand: Naruto Home- schnell nahm sie ab. „Ja Naruto?“, fragte sie und ging wieder in Richtung Küche. „Hey Saku!“, rief Naruto fröhlich ins Telefon. „Ich wollte dir nur Bescheid sagen, dass wir heute Schwimmen fahren!“ „Das weiß ich schon von Ino“, meinte Sakura und lächelte. „Ach wirklich?“, fragte Naruto überrascht. „Das ist gut. Dann macht es dir doch sicher nichts aus, wenn wir dich in einer viertel Stunde abholen, oder?“ „Nein- ausnahmsweise mal nicht!“, erwiderte Sakura und die Beiden lachten. „Gut, dann bis gleich!“, sagte Naruto. „Bis gleich!“ Sie legte auf und legte das Handy auf die Arbeitsplatte der Küche. In der Zeit bevor sie abgeholt wurde, schmierte sie sich noch ein paar Brötchen und verstaute sie in der Tasche. Schnell band sie sich noch einen Zopf und zog sich ihre FlipFlops an. Jetzt konnten sie kommen! Und schon klingelte es an der Tür. Sakura hängte sich ihre Tasche über ihre Schulter und nahm ihre Hausschlüssel in die Hand. An der Tür würde sie sicher eine freudestrahlende Ino erwarten. In Erwartung dessen machte sie schwungvoll die Tür auf und sah in das Gesicht einer Person- aber diese Person war garantiert nicht Ino. „Sasuke?“, fragte Sakura überrascht und ließ fast ihre Tasche fallen. Da stand er, lässig am Geländer des Treppenhauses lehnend. Er trug eine beige Baggyhose und ein schwarzes T-Shirt. Gerade setzte er lässig eine zu seinen schwarzen Haaren perfekt passende schwarze Sonnenbrille auf und grinste sein unwiderstehliches Grinsen. „Na, brauchst du eine Mitfahrgelegenheit zum Schwimmen?“, fragte er, machte einen Schritt auf sie zu und hielt ihr seinen Arm hin. Sakura sah ihn ungläubig an. Doch langsam verwandelte sich ihre verblüffte Miene und sie erwiderte sein Grinsen. Sie hackte sich bei Sasuke ein und zog ihre Haustür hinter sich zu. „Sag mal, woher weißt du eigentlich wo ich wohne?“, fragte sie auf dem Weg zum Auto. Sasukes Grinsen wurde breiter. „Warts ab“, meinte er nur. Sie bogen um eine Ecke und vor ihnen stand das schwarze Auto von Sasuke. Oh wie Sakura dieses Auto liebte! Doch es war nicht leer- in ihm saßen drei Frauen auf der Rückbank, die ziemlich gut drauf waren. „Hey Sakura!“, rief Ino fröhlich und winkte ihr. Die anderen Frauen taten es ihr gleich. „Hey Ino“, erwiderte Sakura den Gruß und drückte sie. „Hey Temari, TenTen!“ Die Freundinnen lächelten sich zu. Sasuke ließ sich auf den Fahrersitz sinken und startete den Motor. „Setzt dich“, meinte er zu Sakura und zeigte auf den Beifahrersitz. Sakura umrundete das Auto und ließ sich auf den Beifahrersitz sinken. Sie schielte zu Sasuke, der gerade aus der Parklücke raus fuhr. Er sah sie kurz an und lächelte. „Na wollt ihr Musik hören?“, fragte er nach hinten. „Oh ja!“, riefen sie in einem Chor und lachten. Sasuke drückte auf einen Knopf und auf einem kleinen Display erschien der Name eines Radiosenders. Er wollte gerade auf CD umschalten, da kam es laut von hinten: „Ey, lass das mal, das ist voll das gute Lied!“ Sasuke stoppte und zog seine Hand wieder zurück. Gerade wurde >Get The Party Started< von Pink gespielt und die Frauen hinten ließen es sich nicht nehmen, lautstark mitzusingen. „Saku, mach mal lauter!“, rief Temari. Sakura drehte lachend an dem Lautstärkeregler und sie und Sasuke grinsten sich an. „Na das kann ja noch lustig werden!“, meinte er und richtete seinen Blick wieder auf die Straße. Sakura tat es ihm nach und grinste in sich hinein. Oh ja- davon war sie fest überzeugt… Huhu! Sry das dieses kap so lange gedauert hat- wollte es eig auch schon früher on stellen. Mein I-net ist nur kaputt gegangen…aba jetzt funzt es wieder^^ Sry, in dem Kap ist nicht wirklich viel passiert, aber wenigstens wisst ihr jetzt was Sasuke vorhatte ^^ Das nächste kap wird romantisch(so hoffe ich zumindest :P) Tja, wer weiß was beim Schwimmen so passiert;) Danke für eure Kommis! Byby Eure flyingAngel Kapitel 7: A Summer's Day ------------------------- Die Sonne schien heiß auf die kleine Truppe in dem schwarzen Auto. Es herrschte eine gute Stimmung, denn jeder war guter Dinge. Nicht zuletzt Sakura, die es noch immer kaum fassen konnte, schon wieder einen Tag mit Sasuke verbringen zu dürfen. Später musste sie ihn auf jeden Fall fragen, wie dieses Treffen zustande gekommen war. War es zufällig oder gezielt entstanden? „Und Saku, welchen Bikini hast du an?“, riss TenTen sie plötzlich aus ihren Gedanken. Sakura sah erst zu Sasuke, der begann schelmisch zu grinsen und drehte sich dann zu ihren Freundinnen um. „Das seht ihr gleich“, zwinkerte sie und grinste. „Ich wette es ist der Schwarze mit den Spitzen“, behauptete Ino spitz. Sakura lachte. „Falsch gewettet“, erwiderte sie. Ino wollte gerade eine weitere Vermutung äußern, da rief Temari laut: „Hört mal das Lied!“ Sakura drehte sich leicht zu den Boxen an der Autotür und spitzte die Ohren. (Wer hören möchte: http://www.youtube.com/watch?v=9qE-lmUTA_w) Als sie das Lied erkannte, breitete sich ein großes Lächeln auf ihrem Gesicht aus und sie fing automatisch an zu mitzusingen. „Honey, ah sugar sugar You are my candy girl And you got me wanting you” TenTen, Temari und Ino stimmten sofort fröhlich mit ein und sangen mit Sakura die nächste Strophe. „Sugar Sugar“ von den Archies hatten die Freundinnen oft in einem gemeinsamen Urlaub gesungen und diesmal ließen sie es sich auch nicht nehmen- ihr Gesang wurde immer ausgelassener. „I just can’t believe the loveliness of loving you, (I just can’t believe it’s true) I just can’t believe the wonder of this feelings to) (I just can’t believe it’s true)” Der Leidtragende sollte demnach eigentlich Sasuke sein, doch dem schien das Ganze gar nichts auszumachen- im Gegenteil. Sakura blickte singend zu ihm und er grinste breit vor sich hin. „Eigentlich müsste ein Mann das Lied ja singen!“, rief Temari von hinten. Sakura stieß Sasuke direkt auffordernd in die Seite. „Na dann los, Sasuke“, forderte sie ihn grinsend auf. „Dann fang mal an!“ Sasuke lachte leicht. „Das überlass ich lieber euch“, entgegnete er. Sakura legte den Kopf schief und musterte ihn. Na, wenn er meinte! Und schon legte sie wieder los- das Lied war noch nicht zu Ende. Das Lied sorgte auch auf der restlichen Autofahrt für noch bessere Stimmung und als die Truppe an dem Badesee angekommen war, hatten sie mehr als gute Laune. Sakura stieg aus dem Auto aus und streifte sich ihre schwarze Sonnenbrille über die Augen. Sie ließ ihren Blick über den Parkplatz streifen und blieb an einem ihr bekannten Auto hängen- Narutos neuer Audi. „Ach, Naruto ist schon hier?“, wandte Sakura sich an Ino, die gerade ihren blauen Minirock glatt strich. „Ja klar“, erwiderte diese. „Er, Shikamaru und Neji sind schon mal vorgefahren- wir haben ihnen zu lange gebraucht“. Ino lachte spöttisch. „Zum Glück war Sasuke so nett und hat uns angeboten uns zu fahren.“ Sakura sah zu Sasuke, der gerade seine blaue Sporttasche aus dem Kofferraum holte und ihr zu lächelte. Sie lächelte zurück. „Ja, sehr nett von ihm“, sagte sie leise. Die Freuden gingen durch den Eingang des Badesees und landeten auf einer großen Wiese. Merkwürdigerweise waren hier heute kaum Menschen zu sehen. Nur vereinzelt gab es mal hier und mal da eine Decke. Aber bei diesem Wetter? Sakura sah sich verdutzt um. „Warum sind denn hier so wenig Leute?“, fragte sie auch sogleich, während alle über die Wiese schlenderten. „Heute wird doch das neue Schwimmbad in Tokio eröffnet“, erklärte Sasuke, der neben ihr ging. „Große Rutschen, riesen Schwimmbecken…alles was das Herz begehrt eben.“ Die Beiden grinsten sich an und waren sich auch ohne Worte einig: ein schöner Badesee ohne den ganzen Rummel war ihnen viel lieber. „Hey, hier sind wir!“, rief auf einmal eine laute Stimme ganz in der Nähe. Sakura sah ein wenig in Richtung See- dort stand Naruto und winkte ihnen fröhlich. „Hey Leute, da seid ihr ja!“, meinte er, als sie vor ihm standen und ließ sich auf sein orangenes Badetuch sinken. Rechts von ihm saß Neji in einer blauen Badehose und sah ihnen cool mit seiner Sonnenbrille entgegen. Shikamaru, der links von ihm lag, lag auf dem Bauch und schien zu dösen. „Na dann“, sagte Ino und ließ ihre große Strandtasche zu Boden fallen. „Lasst uns auspacken!“ Die fünf Neuankömmlinge breiteten ihre Decken aus: Temari neben Shikamaru und TenTen zaghaft neben Neji. Ino, Sasuke und Sakura legten sich unterhalb der Anderen hin. Sakura legte ihre Tasche auf ihr schwarz weißes Badetuch und zog sich langsam die Hotpan aus. Dann streifte sie ihr Top von ihrem Körper und löste ihren Zopf, so dass ihre rosanen Haare geschmeidig herunterfielen. Sie drehte sich zu Sasuke um und erstarrte. Da stand er in einer schwarzen Badehose, die ihm bis zu den Knien reichte und trotzdem seine schönen Beine entblößte. Das T-Shirt hatte er ausgezogen und so präsentierte er Sakura einen freien Blick auf seinen Oberkörper. Sakura konnte ihn nicht besser beschreiben: Verdammt sexy! Seine Bauchmuskulatur war perfekt, nicht zu viel und nicht zu wenig- ein schöner Sixpack. Seine Oberarme waren ebenfalls nicht zu verachten…Wie konnte man nur so gut aussehen? Schnell wandte sie sich von ihm ab und setzte sich auf ihre Decke, bevor jemand ihre Blicke bemerken konnte. „Ach Saku, der Bikini!“, kam es von Ino, die rechts von ihr lag und ihrem weißen Bikini glänzte. Sie zeigte auf Sakuras weinroten Bikini mit den rosanen Verzierungen. „Steht dir wirklich klasse!“ Sakura lächelte. „Find ich auch“, sagte eine Stimme links von ihr leise. Sakura wurde leicht rot und blickte in das lächelnde Gesicht von Sasuke. Seine schwarzen Augen betrachteten sie. „Danke“, erwiderte sie leise und lächelte ihn an. Nach einer Weile, in dem alle sich die Sonne auf den Körper haben scheinen lassen, räkelte Naruto sich und seufzte. Mit einem Mal sprang er auf und zeigte in Richtung des Wassers. „Kommt, lasst uns Schwimmen gehen!“, rief er begeistert. Die Anderen grummelten und drehten sich demonstrativ auf den Bauch. Es war zwar verflucht warm hier so rum zu liegen, aber auch ziemlich gemütlich… Sakura wollte es ihnen gerade gleich tun, da packte Naruto sie an der Hand und zog sie auf die Beine. Verflucht, sie war mal wieder zu langsam gewesen! „Sakura kommt auf jeden Fall mit, nicht wahr?“, wandte er sich grinsend an Sakura. Die Rosahaarige zuckte mit den Schultern. Wo sie jetzt schon einmal stand, konnte sie auch ins Wasser gehen. Eine Abkühlung würde ihr gewiss gut tun. Sie zog ihre Armbanduhr aus und legte ihre Sonnenbrille auf die Tasche. „Kommt schon“, versuchte Naruto die Anderen immer noch zu überreden und zerrte nun an Sasukes Hand. „Seid doch nicht so Schlafsäcke!“ Sasuke grummelte irgendetwas Unverständliches und richtete sich langsam auf. „Mensch, nerv doch nicht so“, sagte er und legte seine Sonnenbrille ebenso auf seine Sporttasche. Er erhob sich und stellte sich neben Sakura, die nur noch auf die Anderen warteten. Nach ein paar weiteren Minuten Quengeln von Naruto erhoben sich schließlich auch die restlichen Freunde und warfen ihm leicht böse Blicke zu. „Na dann mal los ins Wasser!“, rief Naruto unbeeindruckt und preschte schon los. Sasuke und Sakura grinsten sich an und dachten wohl beide dasselbe: Typisch Naruto! Langsam folgten sie ihm. Der See war nicht all zu groß und es waren nicht viele Badegäste im Wasser. Und wenn, waren es nur ältere Herren. Die jungen Leute bevorzugten Rutschen wohl eher- bis auf die kleine Gruppe um Sakura. Die konnten auch ohne Rutschen Spaß haben. Es stellte sich nämlich heraus, dass in dem See ein paar Plastikblöcke im Wasser schwammen. Diese Plastikblöcke waren zusammengeschweißt und zusammen 2,50 Mal 2,50 Meter groß. Sie dienten als kleine Insel und schon bald entwickelte sich eine Schlacht um die Herrschaft einer bestimmten Insel: Frauen gegen Männer. Immer wieder rangelten sie sich oben auf der Insel und schubsten den Gegner runter. Wobei sie manchmal kaum etwas machten, weil sie sich zu sehr kaputt lachten. Sakura hatte sich gerade in eine Ecke gepflanzt und ließ ihre Beine ihm Wasser baumeln, da wurde sie von hinten ins Wasser geschubst. Prustend kam sie wieder an die Wasseroberfläche und wischte sich ihre rosanen Haare aus dem Gesicht. Vor ihr stand Naruto und grinste sie an. Er streckte ihr gerade die Zunge raus- in dem Moment schubste Ino ihn von hinten mit einem Mal runter. Sie streckte Sakura den Daumen entgegen und musste sich dann ganz schnell umdrehen, weil Neji versuchte sie von der Kante zu stoßen. Sakura schwamm auf die andere Seite der Insel, damit keiner von den Beiden am Ende auf sie drauf fiel und stemmte sich dort hoch. Schließlich stand sie auf der Insel und überblickte erst einmal die Lage. Naruto war noch immer im Wasser und versuchte vergeblich auf die Insel zu kommen- Ino schubste ihn immer wieder runter. TenTen war währenddessen mit Neji beschäftigt, der seinerseits versuchte wieder auf die Insel zu kommen. Gerade zog er sie an den Armen und somit zu sich ins Wasser. Shikamaru und Temari standen auf der Insel und versuchten sich lachend runter zuschubsen. Moment, da fehlte doch jemand… Plötzlich kam Sasuke auf sie zu und grinste sie schon teuflisch an. „Oh nein…“, sagte Sakura und machte einen Schritt zur Seite. Man konnte sich hier nicht wirklich schnell bewegen, weil die Oberfläche der Insel sehr rutschig durch das Wasser war. „Oh doch“, erwiderte Sasuke und kam mit ausgestreckten Händen auf sie zu. Sakura packte seine Hände und ihre Finger verhackten sich ineinander. Sie spürte seine vom Arbeiten raue Handfläche und die unbeschreibliche Wärme, die von ihnen auszugehen schien. Ihre zierliche Hand in seiner bildete einen scharfen Kontrast. Sie sahen sich einen Moment in die Augen, dann setzte Sakura zum Angriff an. Sie versuchte ihn nach hinten über den Rand zu schieben, doch das gestaltete sich als ein unmögliches Vorhaben. Sasuke grinste sie nur an und wendete nur so viel Kraft auf, dass er nicht zurück geschoben wurde. Wenn Sakura sich seine Muskeln so ansah, war ihr aber auch klar, warum! Ihr Blick blieb wieder an seinem Oberkörper haften und für einen Moment vergaß sie ihr Vorhaben. Sasuke ließ mit einem Mal ihre Hände los und wollte sie packen. Sakura drehte sich um und wollte irgendwohin flüchten, aber er war schneller. Er umarmte sie von hinten und hob sie hoch. „Sasuke!“, rief Sakura erschrocken und wollte sich befreiend. „Ja?“, fragte er und sein Atem kitzelte sie. Sakura musste unwillkürlich lachen. „Lass mich runter!“ Sasuke machte einen Schritt auf den Rand zu. „Wie du willst“, sagte er böse und ließ sie fallen. Mit einem Schrei und einem lauten Klatsch landete sie im Wasser und tauchte hinab. Das würde Rache geben, da konnte er sich sicher sein! Sie tauchte ein wenig und schwamm auf die andere Seite. Sollte Sasuke doch schön die Wasseroberfläche beobachten, wo sie hineingefallen war. Leise tauchte sie auf und sah über den Rand hinweg auf die Insel. Sasuke stand immer noch dort und wartete auf ihr Auftauchen. Sakura grinste heimtückisch und stieg langsam auf die Insel. Zum Glück waren gerade alle Anderen im Wasser, sodass ihn niemand warnen konnte. Sasuke beugte sich gerade hinunter um ins Wasser zu blicken, da stieß Sakura ihn von hinten hinein. Prustend kam er wieder an die Wasseroberfläche. Seine schwarzen Haare klebten ihm wild im Gesicht und seine schwarzen Augen sahen sie böse an. Sakura lachte wegen diesem Anblick los und zwinkerte ihm zu. „Rache ist süß“, meinte sie zuckersüß. Auf Sasukes Lippen bildete sich widerwillig auch ein Grinsen, doch damit ließ er es nicht auf sich beruhen. „Da hast du Recht“, erwiderte er und bespritzte sie mit einer ganzen Ladung voll Wasser. Das ging den ganzen Tag so weiter, bis schließlich ausgerechnet Naruto meinte, dass er sich mal ausruhen wollte. „Wer komm mit?“, fragte er in die Runde. Sie saßen alle zusammen auf der Insel und ließen die Beine im Wasser baumeln. Ino, Neji und TenTen hoben die Hand und sprangen ins Wasser. „Ihr nicht?“, fragte Ino, während die Anderen schon in Richtung Ufer schwammen. Sakura sah zu Sasuke und schüttelte dann lächelnd den Kopf. „Nein, wir kommen später.“ Ino zuckte mit den Schultern und schwamm den Anderen hinterher. „Ähm, ich und Shikamaru wollen zu der anderen Insel“, sagte Temari plötzlich und ließ sich ins Wasser gleiten. Sie zog den überraschten Shikamaru zu sich runter und zwinkerte Sakura zu. Sakura wurde ein wenig rot. „Okay“, erwiderte sie nur. Temari grinste und schwamm mit Shikamaru in Richtung der nächsten Insel, die ein wenig weiter entfernt lag. Sakura zog ihre Beine aus dem Wasser und legte sich ganz auf die Insel. Ihr Beine winkelte sie an und blickte in den wolkenlosen Himmel, der sich langsam orange färbte. Es war spät und der Sonnenuntergang stand bevor. Sasuke machte es ihr nach und legte sich neben sie. Zusammen starrten sie einfach nur gen Himmel. „Du wirst morgen bestimmt tausend blaue Flecken haben“, sagte Sakura grinsend und zeigte auf seine Arme. Sasuke lachte leise. „Du hast aber auch ein paar Hübsche“, gab er verschmitzt zurück. „Arroganter Kerl!“, meinte Sakura und streckte ihm die Zunge raus. „Nicht zu vergessen deine schmerzende Hand“, setzte er noch eins drauf. Sakura grinste unwillkürlich. Einmal hatte sie nach Sasukes Beinen greifen wollen und hatte voll auf die harten Plastikblöcke geschlagen. „Meine Hand tut immer noch weh, mach dich darüber nicht lustig“, sagte sie, doch es klang nicht so beleidigt, wie es eigentlich hätte klingen sollen. Eigentlich stimmte es auch nicht- ihrer Hand ging es bestens, aber sie erhoffte sich durch diese Bemerkung etwas- was auch eintrat… Sasuke umfasste ihre Hand mit seiner und strich mit seinem Daumen sanft über ihre Handfläche. „Das tut mir leid“, sagte er leise. Eine angenehme Stille entstand, wo Sasuke Sakuras Hand umschlossen hielt. Diese Geste war nichts großes, doch in Sakura löste sie Gefühle aus, die sie nicht beschreiben konnte. Schließlich richtete Sasuke sich auf und zeigte gerade aus. „Schau mal“, sagte er. Sakura richtete sich ebenso auf und setzte sich neben ihn. Vor ihnen sah man die untergehende Sonne, die den Himmel in ein schönes Orange tauchte. „Es ist wie gestern“, sagte Sakura gedankenverloren und umschlang ihre Knie mit ihren Armen. Es kam ihr schon viel länger vor. In der Zeit, wo sie ihn nicht gesehen hatte, hatte sie die Sekunden bis zu ihrem nächsten Treffen gezählt… „Ich hab dir doch gesagt, dass wir uns bald wieder sehen, oder?“, fragte Sasuke und lächelte sie an. „Ja, das hast du“, erwiderte Sakura ebenso lächelnd. „Aber sag mal…hast du das hier in dem Moment schon geplant?“ Diese Frage brannte ihr schon den ganzen Tag auf der Zunge. Denn dieses Treffen war höchst verdächtig um nur ein Zufall zu sein. „Nun ja“, fing er an und grinste. „Ich hatte schon die Idee Naruto ein Treffen mit Allen vorzuschlagen…aber etwas Konkretes nicht, nein.“ Sakura lächelte. So etwas in der Art hatte sie sich schon gedacht. Naruto hatte sich bestimmt gewundert, dem aber sofort mit Freude zugestimmt. Die Beiden richteten ihren Blick wieder in Richtung Sonne und Schweigen setzte wieder ein. Nach einer Weile sah Sasuke sie an. „Dir ist kalt“, stellte er fest und betrachtete die Gänsehaut, die sich auf ihrer zarten Haut gebildet hatte. „Ach was“, entgegnete Sakura zittrig und schlang ihre Arme fester um ihre Knie. Durch das Wasser auf ihrer Haut war der Wind wesentlich kälter geworden und die Temperaturen kühlten sich so langsam auch ein wenig ab. „Komm her“, sagte Sasuke und nahm die Beine auseinander, damit sie dazwischen Platz nehmen konnte. Sakura sah ihn erstaunt an, doch seine Miene war ernst, auch wenn er lächelte. Nur zu gerne leistete sie seiner Aufforderung folge. Sie setzte sich zwischen seine Beine und ließ sich gegen seine warme Brust sinken. Dann umschlang er sie mit seinen Armen. Ihr wurde sofort viel wärmer- was wohl nicht nur an Sasukes Körperwärme lag. Sie hätte ewig so sitzen bleiben können. „Wie kannst du nur so warm sein?“, fragte sie ihn schließlich überrascht. Ihr Herz klopfte wie wild. „Keine Ahnung, das bin ich immer“, sagte er leise in ihr Ohr. „Heute um deine Heizung zu sein.“ Nach diesen Worten drehte Sakura sich zu ihm um und sah ihn erwartungsvoll an. Langsam kamen sich ihre Gesichter näher und ihre Lippen trafen aufeinander. Zuerst begann der erste Kuss recht zurückhaltend, doch dann wurde er immer leidenschaftlicher. Sasuke ließ sich zurück auf die Blöcke sinken und Sakura folgte ihm, sodass sie schließlich auf ihm lag. Sie spürte seinen warmen Körper an dem Ihrem und strich mit ihren Fingerspitzen an seiner Seite entlang. Ihre Münder verschmolzen und wurden eins- sie konnten nicht mehr voneinander lassen. Es war beinahe wie wenn man zwei Magneten zusammen gebracht hatte. Sakuras Zunge spielte mit Sasukes ein gefährliches Spiel, denn langsam wuchs in beiden die Begierde nach mehr. Sasuke drehte sich mit einem Mal, sodass Sakura nun unter ihm lag. Er stützte seine Armen neben ihr ab und beugte sich abermals zu ihr runter. Zuerst küsste er sie wieder, doch dann ließ er von ihr ab und bedeckte ihren Hals mit warmen Küssen. Sakura fuhr ihm derweil durch die schwarzen Haare und rieb ihre Beine an den seinen. Sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Das einzige was sie wusste war, das sie ihn haben wollte- und das jetzt. Sasuke schien es nicht anders mit ihr zu ergehen. „Sasuke“, keuchte Sakura. Sie zog ihn wieder zu sich und schlang ihre Arme um seinen Nacken, sodass sie ihr Zungenspiel fortsetzten konnten. Sakura ließ schließlich eine ihrer Hände los und wanderte in Richtung seiner Badehose. Sie wollte sie gerade runterziehen, da hörten sie Temaris Stimme rufen. „Hey ihr Beiden“, rief sie von weitem. „Seid ihr noch da?“ Sakura und Sasuke fuhren sofort auseinander und sahen sich erschrocken an. Im Eifer des Gefechtes war ihnen nicht ganz klar gewesen, was sie –und vor allem wo sie es- im Begriff waren zu tun. Geblendet von der Gier nach dem jeweils Anderen, hatten sie nicht weiter darüber nachgedacht. Sakura und Sasuke richtete sich auf und Sakura zupfte ihr verrutschtes Bikinioberteil zu Recht. „Ja, wir kommen!“, rief sie Temari hastig zu. Sie wollte sich gerade in Richtung Wasser bewegen, da packte Sasuke sie am Handgelenk, so dass sie sich zu ihm umdrehen musste. Sie sahen sich an und waren sich ohne große Worte einig über das, was geschehen war: Sie waren zu weit gegangen fürs erste Mal und ab jetzt würden sie es langsamer angehen. Die Anderen sollten davon noch nichts mitbekommen. Sasuke gab Sakura noch einen letzten Kuss und kostete ihre weichen Lippen, bevor sie sich auf den Weg zu Temari und Shikamaru machten. Das Pärchen schwamm einige Meter von ihnen entfernt. Zum Glück waren sie nicht näher herangekommen, sonst hätten sie Sasuke und Sakura wohl auf frischer Tat ertappt. Das Wasser tat den Beiden gut, denn es kühlte sie in mehr als einer Hinsicht ab. Die Freunde schwammen schnell zurück zu den Anderen, denn es war schon spät und sie wollten sicher nach Hause. „Da seid ihr ja endlich“, kam es von Naruto. Die Anderen packten schon ihre Sachen zusammen und sahen die Ankömmlinge vorwurfsvoll an. „Was habt ihr denn die ganze Zeit noch gemacht?“, fragte Ino und nahm ihre Tasche in die Hand. Sakura rollte ihre Decke ein und stopfte sie in die Tasche. Sie wurde rot, aber zum Glück bemerkte das niemand. Auf diese Frage konnte sie gewiss nicht antworten ohne dabei so rot wie eine Tomate zu werden oder sich zu verhaspeln. Deswegen hielt sie lieber ihren Mund und tat so, als ob sie völlig mit dem Einpacken ihrer Sachen beschäftigt wäre. „Shikamaru und ich sind noch ein wenig geschwommen“, sagte Temari schließlich und zuckte grinsend die Schultern. „Was Sasuke und Sakura gemacht haben, weiß ich allerdings nicht.“ Alle Blicke lagen nun auf den Beiden, die sich zuerst bewusst zurück gehalten hatten. „Wir haben uns den Sonnenuntergang angesehen“, erklärte Sasuke lässig und setzte sich seine schwarze Sonnenbrille auf. Wenn jemand in dem Moment richtig nachgedacht hätte, wäre ihnen sein Verhalten komisch vorgekommen. Wieso zog er eine Sonnebrille an, wenn die Sonne kaum noch schien? Sasuke wusste genau warum- damit ihn seine Augen nicht verrieten. Er war viel zu aufgewühlt um das im Augenblick verbergen zu können. Was war nur in ihn gefahren? Sakura grinste. Damit hatte er ja gar nicht mal so Unrecht, das hatten sie ja wirklich getan- bis…sie verscheuchte den Gedanken schnell. Darüber konnte man sich auch noch später Gedanken machen. „Fahren wir mit den Autos so wie beim letzten Mal?“, fragte Naruto, als sie schließlich vor den Autos auf dem Parkplatz standen. „Ich wollte noch mit zu Shika“, meinte Temari. „Okay, dann würde ich sagen, dass ich mit euch fahre“, stellte Neji fest und schlenderte zu ihnen rüber. TenTen lächelte ihn glücklich an und setzte sich schon auf die Rückbank. „Na dann bis demnächst!“, verabschiedeten sie sich voneinander. „Spätestens bei deiner Fotoausstellung, Sakura!“ Die Freunde stiegen jeweils in die Autos ein und fuhren nach Hause. Zuerst lieferten sie Ino zu Hause ab und dann TenTen und Neji bei Neji. TenTen hatte gemeint, dass sie von dort aus zu Fuß nach Hause laufen konnte- sie wohnte nur ein par Minuten von Neji entfernt. „Fotoausstellung?“, fragte Sasuke Sakura, als sie schließlich alleine im Auto saßen. „Ja“, erwiderte Sakura. „Du weißt doch, dass ich Fotografin bin. Und nächste Woche Freitag habe ich eine Fotoausstellung.“ Sie lächelte ihn an. „Was sind denn das für Fotos?“, fragte Sasuke nach und fuhr rechts ran. Sie waren an ihrer Wohnung angekommen. „Verschiedene“, erklärte Sakura und stieg aus dem Auto aus. Neben ihm blieb sie noch stehen. „Landschaften und Menschen am meisten.“ Sie beugte sich zu ihm runter und küsste ihn auf die Wange. Sasuke drehte sich aber so, dass sich schließlich kurz ihre Lippen berührten. Sakura löste sich nur ungern von ihm und lächelte. „Wir sehen uns“, sagte sie leise und verschwand in ihrem Haus. Zurück ließ sie einen total konfusen Sasuke, der sich und sein Verhalten selber nicht mehr verstand. In ihrer Wohnung angekommen hängte Sakura ihre Tasche an die Garderobe und ließ sich dann an der Tür sinken. Sie strich ungläubig über ihre Lippen und schloss für einen Moment die Augen, um noch einmal seine Lippen auf den ihren zu spüren. Ein großes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus und sie fuhr sich durch die rosanen Haare. Sie konnte es kaum glauben! Sie hatte den traumhaftesten Mann auf der Welt geküsst! Auf einmal bekam sie schrecklichen Durst, so dass sie nach ihrer Tasche griff und aufstand. Weil sie keine Lust hatte rumzuwühlen und ihr das im Moment sowieso ziemlich egal war, entleerte sie ihre Tasche einfach auf dem Teppich im Wohnzimmer. Sie wollte nach der Wasserflasche greifen, die nun auf dem Boden lag- doch ihr Blick blieb an einem kleinen unscheinbaren Zettel hängen. „Was ist das?“, fragte sie sich laut selber und griff danach. Sie hob ihn hoch und drehte ihn um, während sie ihre Flasche an ihren Mund ansetzte. Als sie die Botschaft auf dem Zettel erkannte, verschluckte sie sich fast. Auf dem Zettel stand eine Handynummer- aber nicht irgendeine Handynummer… Huhu! Soooo… meine andere ff ist abgeschlossen und ich widme mich jetzt voll und ganz dieser =P Das Kap hat mir Spaß gemacht zu schreiben, denn endlich passiert etwas zwischen den Beiden;). Doch welche Handynummer hat sie da gefunden? Schwer zu erraten xD Zum Schluss noch ein paar Infos: -schaut doch mal in die Charabeschreibungen- hab ein paar Fotos geändert;) -schaut in die Kurzbeschreibung zu dem Thema ENS verschicken, damit ihr Bescheid wisst! Danke fürs Lesen und die Kommis:) Eure flyingAngel *euch durch knuddel* Kapitel 8: Soll ich? -------------------- >Soll ich oder soll ich nicht? < Sakura tigerte durch ihre Wohnung und hielt den Zettel mit Sasukes Handynummer in ihrer Hand. Sollte sie ihn anrufen? Was würde er dann von ihr denken? Nichts, schließlich hatte er ihr seine Handynummer gegeben…oder? Aufgeregt fuhr sie sich durch ihre rosanen Haare. Die letzte Nacht hatte sie sehr schlecht geschlafen, weil sie immer wieder an die Geschehnisse des letzten Tages denken musste. Wie sie sich geküsst hatten…wie seine Lippen geschmeckt hatten…wie sein Körper sich an ihrem angefühlt hatte…schon allein bei dem Gedanken an ihn, wurde ihr ganz anders! Es war so wunderschön gewesen und sie hatte es sich so erhofft- und dann war es passiert. Sie hatte zwar nicht gedacht, dass sie gleich so über einander herfallen würden, aber na ja…es machte ihr wirklich nichts aus. Sie grinste bei ihren Gedanken. Wie hätte sie ihm denn auch widerstehen können? Es ging einfach nicht, dass war Sasuke Uchiha! Was auch immer sie da geritten hatte, es hatte ihre Gedanken ausgeschaltet. Sie hatte nicht weiter über ihr Handeln nachgedacht und das passierte ihr höchst selten. Diese Leidenschaft mit der sie sich geküsst und sich berührt hatten… Also sollte sie ihn jetzt anrufen? >Natürlich solltest du! <, schrie ihre innere Stimme die ganze Zeit. Sakura warf noch einen Blick auf den Zettel. Inzwischen war er ziemlich zerknüllt, weil sie ihn die ganze Zeit in ihrer Hand umklammert hatte. Darauf stand nur seine Handynummer und ein S.- also kein >Ruf mich an<. Aber im Prinzip war die Nummer schon Aufforderung genug. Also sollte sie…? Mit schnellen Schritten war sie im Wohnzimmer und nahm ihr Telefon aus der Ladestation. Mit einem leisen >Piep< kündigte es seine Bereitschaft an. Bereit um Sasuke Uchiha anzurufen. Sakuras Hand zitterte und sie tippte auf die erste Zahl auf dem Telefon. Bei ihrem nächsten Gedanken stoppte sie allerdings sofort und löschte die Zahl wieder. Direkt verschwand sie vom Display. Was war, wenn er sie für ein Flittchen hielt? Mit klopfendem Herzen hielt sie sich das Telefon an die Brust. Schließlich war ihr Verhalten nicht gerade sittsam gewesen. Sie war ja regelrecht über ihn hergefallen. Nein, so stimmte das auch wieder nicht. Sie waren gegenseitig über sich hergefallen. Nur der Unterschied war immer das eine Frau sofort eine Schlampe war, ein Mann hingegen ein toller Hecht. „Männer“, knurrte Sakura. Sie ging auf ihren Balkon zu und machte die Balkontür auf. Das warme Sonnenlicht beschien ihr Gesicht und für einen Moment schloss sie die Augen um die Wärme zu genießen. Dann ließ sie sich auf einem Korbstuhl nieder und zog die Beine an. Das Telefon und den Zettel hielt sie immer noch zögernd in der Hand. Sie glaubte eigentlich nicht daran, dass er so eine schlechte Meinung von ihr hatte…oder dass er so ein „Bad Boy“ war. Das er sie nur einmal haben wollte und sie dann beiseite stieß. Nun ja, geschlafen hatte sie ja noch nicht miteinander… Sie schüttelte den Kopf. Nein, Sasuke war gewiss nicht so. Da war sie sich ganz sicher. Er würde ihr nie weh tun- sie wusste selber nicht, warum sie ihm so sehr vertraute. Aber sie tat es. Also konnte sie ihn ja jetzt eigentlich anrufen oder? Sie drückte auf die erste Zahl. Danach holte sie tief Luft und drückte auf die zweite. Oder sollte sie ihn noch ein wenig zappeln lassen? Schnell löschte sie die Zahlen wieder und seufzte. Man las doch in jedem Ratgeber, dass man die Männer erst einmal warten lassen sollte. Dann merkten sie, dass die Frau sie nicht nötig hatte und weckte das Interesse der Männer. Es weckte sozusagen den Jagdinstinkt der Männer. Sakura musste grinsen. Sie glaubte schon genug Interesse bei Sasuke erweckt zu haben. Sonst wären sie sich schließlich nicht so nah gekommen. Außerdem musste er sie nicht „Jagen.“ Sie war ihm schon verfallen, dessen wurde sie sich nicht unangenehm bewusst. Aber ob er das wusste? Für mehr, sollte er es wissen? „Mensch“, fluchte sie leise und richtete sich auf. Was hang sie hier so rum! Es war inzwischen elf Uhr und sie hatte ihn immer noch nicht angerufen! Sie hielt es kaum noch aus, also wem machte sie etwas vor. Schnell warf sie die Bedenken und die Räte von den Ratgebern über Bord und wählte die Nummer. Die Rosahaarige wollte gerade aufgeregt auf den grünen Knopf drücken, da fing ihr Telefon an zu bimmeln und auf dem Display erschien eine Festnetznummer. Sakura seufzte entnervt. Da raffte sie sich schon einmal auf und dann so was! Derjenige der es wagte sie jetzt anzurufen, konnte aber was erleben! Sie ging schnell ran. „Sakura Haruno?“, fragte sie zuerst freundlich. „Hey Saku!“, rief TenTen auf der anderen Seite ins Telefon. Sakura hätte sie wirklich angeschnauzt, aber irgendetwas in ihrer Stimmer verwirrte sie. „Hi TenTen“, begrüßte sie die Braunhaarige deswegen ein wenig zurückhaltend. „Hast du Zeit?“, fragte TenTen aufgeregt. „Was ist passiert?“, fragte Sakura direkt misstrauisch. Wenn TenTen so etwas schon fragte! TenTen lachte. „Komm in zwanzig Minuten bei mir vorbei, dann erzähl ich es dir!“ „Okay…“, meinte Sakura zögernd. „Dann bis gleich!“ „Bis gleich!“, sagte TenTen noch fröhlich und legte auf. Sakura drückte auf den roten Knopf und sah das Telefon verwirrt an. Was war denn in TenTen gefahren? TenTen war nett und hilfsbereit, doch sehr bodenständig. Sie studierte Medizin und sah nur ein Ziel vor Augen: Kinderärztin werden. Deswegen war sie des Öfteren gestresst und hatte nicht so viel Zeit. Doch daneben gab es noch etwas, was ihr Kummer bereitete. Konnte es sein, dass es etwas damit zu tun hatte? Auf Sakuras Gesicht bildete sich ein großes Lächeln. Das musste sie sofort wissen! Sie lief in die Wohnung, schmiss das Telefon und den Zettel auf die Couch und ging schnurstracks in ihr Zimmer. Schnell noch einmal die Klamotten gewechselt- eine kurze Bluejeans und ein lilanes Neckholder-Top- und geschminkt. Dann schnappte sie sich ihre Autoschlüssel und hastete zu ihrem Auto. Vor TenTens Haustür angekommen, atmete Sakura noch einmal tief durch und drückte dann auf die Klingel. Sofort wurde die Tür von einer vor Freude strahlenden TenTen aufgerissen. „Ah Saku, du bist die Letzte!“, sagte sie und umarmte ihre rosahaarige Freundin. Sakura erwiderte die Umarmung leicht verwirrt. „Die Letzte?“, fragte sie nach. TenTen fasst sie an der Hand und zog sie in ihre Wohnung hinein. „Ino und Temari sind bereits hier“, erklärte sie, während sie ins Wohnzimmer gingen. Das Wohnzimmer war in einem hellen Gelbton gestrichen und das Mobiliar war dementsprechend hell. In ihm waren zwei Sessel, eine große orangenen Couch, ein Flachbildschirm und ein große Vitrine. In der Vitrine befanden sich Bücher- und zu der Verwunderung vieler Menschen- eine Sammlung von Waffen. Das war TenTens merkwürdiges Hobby, aber sie war Waffenexpertin und das nicht zuletzt durch das Waffengeschäft ihrer Eltern. Auf der großen Couch saßen bereits Temari und Ino- die Beiden hielten ein Glas Wasser in der Hand und sahen genauso verwirrt aus wie Sakura. „Hi“, begrüßten sich die Freundinnen gegenseitig und Sakura nahm neben Ino Platz. Die Braunhaarige drückte ihr ebenso ein Glas Wasser in die Hand und setzte sich dann in den Sessel vor der Couch. Gespannt sahen Temari, Ino und Sakura sie an. „Nun mach schon, Ten!“, drängte Ino sie aufgeregt. Sie war noch nie die Geduldigste gewesen. „Was ist so wichtig, dass du uns sofort hierher bestellt hast?“ TenTens Grinsen wurde breiter. „Na ja…“, begann sie dramatisch. „Ich muss euch von gestern Abend erzählen…“ Nach dieser Ankündigung schrieen die Frauen entzückt auf und beugten sich vor. „Was war mit dir und Neji?“, fragte Temari direkt. Die Freundinnen wussten, dass TenTen eine Schwäche für den Hyuuga hegte- es war wirklich kein Geheimnis. Nur bis jetzt hatte er kaum Interesse an ihr gezeigt. „Bist du mit zu ihm?“, fragte Sakura weiter. Schließlich hatten sie die Beiden bei Neji abgeliefert! TenTen nickte glücklich. „Los, ich erzähl es euch…“ ~Flashback~ Schnell verschwand das schwarze Auto mit Sasuke und Sakura hinter der nächsten Ecke. TenTen sah ihnen noch ein wenig hinterher, bevor sie es unvermeidlich fand, sich zu Neji umzudrehen. Nervös krallte sie ihre Finger in dem weißen Sommerkleid fest, welches sie über ihrem Bikini trug. Langsam drehte sie sich um und blickte in seine weißen Augen. Die weißen Augen, in denen sie immer wieder versinken konnte und die nichts von ihm Preis gaben. Jetzt musterten sie TenTen ein wenig. Warum sah er sie denn so an? Und wieso hatte er sich noch nicht von ihr verabschiedet? „Ähm...“, fing TenTen nervös an und hätte sich am liebsten geohrfeigt. Wieso stotterte sie jetzt? „Heute war ein schöner Tag.“ Sie hätte sich schon wieder Eine geben können. Wieso sagte sie so etwas Hirnverbranntes? „Ja“, sagte Neji mit seiner leicht unterkühlten Stimme. „Es hat Spaß gemacht.“ TenTen sah ihn überrascht an und lächelte. Es freute sie, dass er das genauso wie sie sah. Heute hatte sie ihn anders als sonst erlebt. Er hatte Spaß gehabt und das hatte man ihm auch ansehen können. Nicht wie sonst immer, seine Gefühle hinter eine steinernen Maske versteckt. Dieser Neji gefiel ihr sogar noch mehr als der kühle…und das wollte schon etwas heißen. „Nun ja…ich…ich sollte dann wohl besser“, setzte TenTen an und wandte sich schon halb zum Gehen um. „Willst du noch mit rein kommen?“, fragte Neji plötzlich und unterbrach sie somit. TenTens Augen weiteten sich überrascht. Er hatte das doch nicht gerade wirklich gefragt, oder? Es war also ob Ostern und Weihnachten auf einen Tag fielen! TenTens Herz klopfte wie wild. „Gerne“, brachte sie mühsam heraus. Neji drehte sich mit einem Mal um und ging auf die Tür seiner Wohnung zu. Ein paar Sekunden brauchte TenTen noch um das Ganze zu verdauen, dann ging sie ihm schnellstens hinterher. Neji schloss seine Tür auf und hielt sie ihr auf. Schnell trat TenTen ein und betrat den kleinen Vorraum, in dem ein paar Stühle und ein großer Tisch standen- er diente als Essraum. TenTen sah sich um, als ob sie noch nie zuvor hier gewesen wäre. Natürlich war sie schon oft bei Neji gewesen, allein wenn er seine Geburtstage gefeiert hatte- schließlich kannte sie ihn schon vier Jahre. Aber heute erschien ihr die Wohnung völlig neu- denn sie war allein mit ihm hier, ganz allein. Neji schloss die Tür hinter sich und bedeutete ihr schon einmal ins Wohnzimmer vorzugehen. TenTen nickte und wandte sich nach links in das riesige Wohnzimmer von dem Hyuga. Es war relativ nüchtern gestaltet in weiß und blau Tönen. Ein großes dunkelblaues Sofa nahm viel Platz ein, ansonsten standen ein paar dazu passende Sessel drum herum. Sie ließ sich auf die Couch fallen und sah gegenüber auf ein großes Bild über dem Fernseher. Auf ihm sah man eine Frau und einen Mann, wie sie sich im Sand wälzten. Sie bekam eine Gänsehaut. Was er wohl mit ihr machen wollte? Jeder wusste, dass Neji ein Weiberheld war. Jedes Wochenende hatte er eine andere im Bett, doch es scherte ihn nicht. Er ließ sie, wenn er bekommen hatte was er wollte, wieder fallen wie eine heiße Kartoffel. Doch gerade dieses „Bad Boy“ Image machte ihn bei den Frauen so beliebt. Das, und sein unheimliches gutes Aussehen. Allein wie er heute in seiner kurzen Jeans und dem schwarzen Rippshirt aussah… TenTen schüttelte den Kopf. Sie durfte bloß nicht solche Gedanken haben, das sah man ihr sonst sofort an. Genau zu diesem Zeitpunkt kam der besagte Herr in den Raum und reichte ihr ein Glas Cola. Schweigend setzte er sich neben sie auf die Couch und sah sie an. TenTen verkrallte ihre Hand wieder nervös in ihrem Kleid und sah ihn angespannt an. Auf einmal lehnte sich Neji entspannt zurück und lachte leise. Verdutzt sah TenTen ihn an und wusste nicht was sie sagen sollte. Was war denn so komisch? „Warum so angespannt, Ten?“, fragte er lässig und sah sie an. TenTen war noch mehr überrascht. Seid wann nannte er sie >TenKlick< ging der Fernseher an und präsentierte ihr die neueste Arzt-Serie. Was sie Leute nur an so was fanden? Sie zappte durch die Kanäle- eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen- und blieb bei einer Talkshow hängen. „Und heute Abend ist Miriam zu Gast!“, rief der Moderator und eine dicke schwarzhaarige Frau betrat den Raum. „Miriam, was ist denn dein Problem?“ Miriam plusterte sich erbost auf. „Ich habe einem Typen letztens meine Nummer gegeben und obwohl er versprochen hatte mich anzurufen, hat er das nicht getan!“ Sakura kicherte vor sich hin und legte die Fernbedienung beiseite. Sie konnte sich schon denken warum- so wie die aussah! Plötzlich fiel es ihr siedendheiß ein. Handynummer? Schnell sah sie sich um und entdeckte den Zettel und das Telefon. Sie krabbelte zu den Sachen rüber und nahm sie mit klopfendem Herzen in die Hand. Jetzt stellte sich ihr wieder die altbewährte Frage von heute Morgen. >Soll ich oder soll ich nicht? <, haderte sie mit sich selber. Nachdenklich sah sie auf die digitale Anzeige in ihrem Videorecorder. Es war schon halb Neun. Konnte man um so eine Zeit eigentlich noch unangemeldet anrufen? Schlafen würde er sicher noch nicht…oder? Aber dass er ein Meeting hatte oder in der Uni war, konnte sie wenigstens schon mal ausschließen. Entschlossen schüttelte sie den Kopf und verdrängte alle Zweifel. Sonst war sie auch nicht so schüchtern und schließlich hatte er ihr die Nummer gegeben, damit sie ihn anrief- egal wann! Resolut nahm sie das Telefon fester in die Hand und drückte die Zahlen, die auf dem Zettel standen. Mit zittrigem Finger drückte sie schließlich auf die grüne Taste zum Anrufen und hielt sich das Telefon ans Ohr. Mit angehaltenem Atem hörte sie das Tuten und wartete darauf, dass Sasuke abnahm. Mit einem Klick nahm schließlich jemand an der anderen Leitung ab. „Sasuke Uchiha?“, meldete sich eine gewohnte Stimme. Sakura umklammerte nervös das Telefon. „Hi…“, begann sie zögernd. Sie konnte ein leises Lachen am anderen Ende des Telefons hören. „Ich dachte schon, du rufst gar nicht mehr an…Sakura“, sagte Sasuke. Sakura lächelte und ließ sich in ihr Kissen zurücksinken. „Es tut mir leid“, sagte sie leise. „Ich hatte heute ziemlich viel zu tun.“ „Ach ja? Was denn?“ Sakura drehte mit ihrem Finger eine rosane Haarsträhne auf. „Ach, die Fotoausstellung…es gibt da ziemlich viel zu tun“, erklärte sie. „Und was hast du so gemacht?“ Sakura konnte sich sein Grinsen bildlich vorstellen. „Studieren, was sonst?“, meinte er ironisch. Auf Sakuras Gesicht bildete sich ein Grinsen. „Ach, was anderes tut der werte Herr Uchiha nicht?“, triezte sie ihn. „Doch“, erwiderte er. „Und was?“ „Na, zum Beispiel Schwimmen gehen“, meinte er schelmisch. Sakura wurde heiß. Spielte er da gerade etwas Bestimmtes an? „Willst du mir damit etwas sagen?“, fragte sie vorsichtshalber nach und ihr Herz klopfte laut. Sasuke lachte. „Nur das ich es wirklich lustig fand…und schön.“ Sakura schluckte und ihr wurde ganz warm. „Ja, das fand ich auch…“, hauchte sie ins Telefon. „Bei Gelegenheit müssen wir das wiederholen.“ „Klar“, sagte Sasuke. „Wann hast du denn mal wieder Zeit?“ Die Roshaarige drehte sich auf den Bauch und spielte gedankenverloren mit den Flusen auf ihrer Wolldecke. „In nächster Zeit nicht- es gibt so viel zu tun wegen der Fotoausstellung“, seufzte sie. „Du kommst doch, oder?“ Ihr fiel nämlich gerade ein, dass sie ihn gar nicht gefragt hatte. Naruto und die Anderen hatte sie längst eingeladen, nur ihn hatte sie bis dato völlig vergessen. „Natürlich wird es nichts so besonderes“, warf sie hastig rein. „Nur ein paar Fotos anschauen, sich mit den Anderen unterhalten…und na ja…es würde mich einfach freuen, wenn du kommst“, endete sie schwach. Nervös rupfte sie die Flusen aus der Decke. „Das würde ich gerne“, sagte Sasuke warm. „Nächste Woche Freitag, nicht wahr?“ Sakura nickte und jubelte innerlich. „Ja“, antwortete sie. Dann war es also beschlossene Sache: Sasuke Uchiha würde zu ihrer Fotoausstellung erscheinen… Huhu! Da hab ich doch glatt noch ein anderes Pairing mit rein gebracht: Neji/TenTen Ich hoffe das gefällt euch:) In euren Kommis fragt ihr mich oft, wann Hinata auftaucht und ich solle was mit ihr und Naruto rein bringen. Also, Hinata ist aus gutem Grunde auf der Geschäftsreise und sie taucht sehr bald wieder auf- versprochen^^. Und was sie und Naruto betrifft…sobald sie wieder da ist, schreibe ich was zu den Beiden, 100%. Nur ein wenig Geduld!;) Nya, Saku hat es geschafft ihn anzurufen- und er kommt zur Ausstellung^^ Byby Eure flyingAngel Kapitel 9: Rain --------------- Die folgenden Tage bedeuteten für Sakura wirklich puren Stress. Sie musste sich um die Fotoausstellung kümmern, denn immer hatte Herr Yang oder jemand anderes etwas an ihrem Konzept auszusetzen. Manchmal war Sakura wirklich am Ende ihrer Kräfte und total erschöpft. Wenn sie dann schließlich zu Hause angekommen war, fiel sie völlig erledigt auf ihre Couch und wollte sich mit ein wenig Fernsehen ablenken. Es hatte sich allerdings als ein allabendliches Ritual herausgestellt, dass sie mit Sasuke telefonierte. Wenn sie sich schon nicht sehen konnten, so konnten sie dadurch wenigstens weiterhin in Kontakt bleiben. Diese Telefonate taten Sakura sehr gut, denn dann konnte sie völlig abschalten. Sasuke half ihr runterzukommen und hörte ihr zu, wenn sie sich über ihre Arbeit aufregte. Sakura war im Moment zwar sehr gestresst, aber dennoch vollkommen glücklich. Immer noch konnte sie es kaum glauben, diesen Mann an ihrer Seite zu wissen. Da konnten ihr Herr Yang und alle anderen Nerver völlig egal sein! Schließlich neigten sich die Tage vor der Fotoausstellung dem Ende und es wurde Donnerstag Abend- der Abend vor der Ausstellung. Sakura war mächtig aufgeregt, aber auch ziemlich verärgert. Ausnahmsweise hatte sie jetzt zum Ende nichts mehr zu tun. Alles war erledigt worden und die Fotoausstellung war bereit besucht zu werden. Hieß im Klartext: Sie hatte frei. Die Rosahaarige saß auf einem Stuhl vor ihrem großen Fenster im Schlafzimmer und starrte missmutig in das regnende Tokio hinaus. Das war doch wirklich die Höhe! Da hatte sie schon einmal frei und dann regnete es. So was konnte aber auch nur ihr passieren. Flüche grummelnd steckte sie ihren Kopf in ihre Arme. Die letzten Tage waren zwar schwül gewesen, aber dennoch sonnig und perfekt etwas draußen zu unternehmen. Und ausgerechnet jetzt, wo sie das Wetter hätte genießen können, gab es einen Sommerregen! Wie viel Pech auf einmal konnte ein Mensch vertragen? Also wenn die Ausstellung morgen nicht der volle Erfolg wurde, dann würde sie einen Ausraster bekommen. Ihre schöne Freizeit… Plötzlich klingelte neben ihr das Telefon und riss Sakura aus ihren pessimistischen Gedanken. Überrascht fuhr sie hoch und griff nach dem Telefon, was auf der Fensterbank lag. „Hallo?“, meldete sie sich. „Na, was machst du gerade?“, fragte eine bekannte Stimme. Auf Sakuras Lippen bildete sich ein Lächeln. „Nichts“, antwortete sie. „Nur in den Regen starren…und du?“ Vielleicht konnte Sasuke sie ja auf andere Gedanken bringen! „Im Prinzip genau dasselbe“, erwiderte Sasuke. „Hast du keine Arbeit mehr zu verrichten?“ Sein Ton war leicht belustigt. „Nein, nicht mehr“, knurrte Sakura. „Freu dich doch und sei nicht so mürrisch“, meinte Sasuke. Sakura fuhr sich durch ihre langen Haare. „Würde ich ja, wenn ich wenigstens etwas unternehmen könnte!“ „Bei Regen kann man auch Dinge unternehmen“, erwiderte Sasuke. Sakura sah betrübt wieder aus ihrem Fenster und betrachtete die Regentropfen an ihrem Fenster. Plötzlich kam ihr eine Idee. „Da hast du Recht!“, rief sie begeistert aus. „Sag mal, du hast doch Zeit, oder?“ „Ja, hab ich…was hast du denn vor?“, fragte der Schwarzhaarige misstrauisch. Sakura kicherte. „Wirst schon sehen!“, meinte sie und stand auf. „Sei einfach in einer halben Stunde unten bei mir vor der Tür, okay?“ „Ähm…okay…“, sagte er zögernd. „Klasse“, freute sich Sakura. „Dann bis gleich….und ach ja, zieh am Besten alte Sachen an!“ Schnell legte sie auf, bevor er noch irgendetwas fragen konnte. Jetzt kam eine Aktion à la Sakura! In rasender Geschwindigkeit zog Sakura sich alte Sachen, dass hieß eine alte Jeans und ein altes, blaues T-Shirt, an. Dann streifte sie sich noch Gummistiefel über ihre zierlichen Füße und schnappte sich einen gelben Regenschirm. Sie verließ ihre Wohnung mit einem riesigen Grinsen und wartete auf Sasuke vor ihrer Haustür. Als er schließlich angefahren kam, stieg sie ohne ein Wort in seinen Wagen ein. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er sie an und wartete ab, bis sie anfing zu erklären was das ganze sollte. Sakura erwiderte seinen Blick und grinste noch mehr. „Fährst du bitte zum nächsten…. Wald?“, fragte sie ihn zuckersüß. Sasuke machte ein überraschtes Gesicht und wollte gerade widersprechen, da unterbrach in Sakura. „Frag nicht weiter, tu’s einfach…ganz spontan.“ Sasuke betrachtete sie eine Weile nachdenklich und schüttelte dann den Kopf. „Na wie du willst“, meinte er und startete erneut den Motor. Sakura lächelte zufrieden und richtete ihren Blick wieder auf die Straße vor sich. Als sie schließlich nach kurzer Zeit in dem Wald angekommen waren, stieg Sakura ohne ein weiteres Wort der Erklärung aus und ließ den verdutzen Sasuke im Auto sitzen. Ohne zu zögern spannte sie ihren Regenschirm auf und sah in den vor Wolken verdunkelten Himmel, als ob die Sonne scheinen würde. Als Sasuke ihr schließlich nicht folgte, machte sie die Autotür auf und steckte ihren Kopf hinein. „Wo bleibst du?“, fragte sie. Sasuke wendete ihr seinen Kopf zu und durchbohrte sie mit seinen schwarzen Augen. „Du hast wirklich vor einen Spaziergang bei Regen im Wald zu machen?“, erwiderte er. Sakura nickte wie selbstverständlich. „Ja, natürlich“, antwortete sie. „Also komm, ich warte.“ Sie zog ihren Kopf zurück und machte die Autotür zu. Gespannt wartete sie, ob der werte Herr Uchiha ihrer Bitte folge leisten würde. Nach kurzer Zeit öffnete sich die Tür und Sasuke trat hinaus. Sofort trat Sakura ihm bei und hielt ihren großen Regenschirm über sie Beide. Der Schwarzhaarige schloss das Auto ab und schon setzte sich Sakura in Bewegung. Sasuke musste ihr wohl oder übel folgen- es sei denn er wollte nass werden. Eine Weile gingen die Beiden schweigend nebeneinander durch den Wald. Sakura genoss die Atmosphäre und die unglaubliche Ruhe, die der Wald auszustrahlen schien. Überall standen Bäume und Sträucher, das Wasser tropfte leise von ihren Blättern und die Tiere suchten ihren Schutz unter ihnen. Das leise Prasseln des Regens auf den Blättern wirkte beruhigend und doch so lebendig. Sakura vermochte es nicht zu beschreiben. „Du bist verrückt“, sagte Sasuke plötzlich. Sakura sah zu ihm hoch und grinste. Widerwillig grinste er zurück. „Das solltest du doch inzwischen wissen“, gab sie zurück. „Könnte ich“, erwiderte er. „Und das, obwohl wir uns noch nicht einmal zwei Wochen kennen.“ Sakura seufzte und wich einem Schlammloch aus, das sich auf dem Waldweg gebildet hatte. „Mir kommt es so viel länger vor…“, sagte sie leise. Sasuke lächelte sie an. „Mir auch“, stimmte er ihr leise zu. Einen Moment lang lächelten sich die Beiden an, dann richtete Sakura ihren Blick mit klopfenden Herzen wieder nach vorne. Es stimmte, es waren erst knapp zwei Wochen…und doch fühlte es sich so lange an- als ob sie sich schon ewig kennen würden. „Wie bist du eigentlich auf diese Idee gekommen?“, fragte Sasuke sie schließlich. „Als ich meinte, man können auch bei Regen etwas unternehmen, hatte ich eigentlich an was anderes gedacht.“ Sakura grinste wieder. „Gewöhn dich lieber dran, so bin ich eben- eine verrückte Idee nach der anderen…aber wieso eigentlich nicht? Hast du Angst davor, nass zu werden?“ Sasuke lachte leicht. „Gewiss nicht“, entgegnete er. Sakura betrachtete ihn und zog die Augenbrauen hoch. „Das glaub ich dir nicht“, behauptete sie. „Außerdem, >alte Kleidung< sieht für mich ja auch anders aus.“ Sasuke wendete sich ihr zu. „Was hast du denn daran auszusetzen?“, sagte er gespielt beleidigt und zupfte mit einer Hand an seinem Pulli. Sakuras Blick wurde skeptisch. „Du hast eindeutig zu viel Geld“, meinte sie. Er hatte nämlich einen Pulli –wenn sie nicht alles täuschte- von Armani an. Die Jeans sah ebenfalls nicht ganz so billig aus. Sakura wusste wovon sie redete, schließlich war sie zusammen mit Ino, TenTen und Temari Shopping-Queen. Sasuke zog seinerseits die Augenbrauen hoch. „Das sind aber alte Sachen“, verteidigte er sich. „Die können nass, schmutzig oder sonst was werden, glaub mir.“ Sofort veränderte sich der Gesichtausdruck von Sakura und ein teuflisches Grinsen zierte ihr Gesicht. „Na dann“, sagte sie und umklammerte fester den Griff ihres Regenschirms. Plötzlich lief sie los und ließ den verdutzen Sasuke zurück. Nach kurzer Zeit blieb sie stehen und wartete amüsiert auf den Schwarzhaarigen. Der Regen war nicht schwächer geworden und prasselte unermüdlich auf Tokio nieder. Sakura konnte unter ihrem Schirm nichts passieren- Sasuke dürfte jedoch schon ziemlich durchnässt sein. Ohne dass sie es gewollt hätte, schlich sich ein amüsiertes Grinsen auf ihr Gesicht. Mal sehen, ob er gleich immer noch meinte, dass ihm nass werden nichts ausmachte! Schon nach kurzer Zeit kam er auch schon angelaufen: so nass wie ein begossener Pudel. Seine schwarzen Haare klebten ihm im Gesicht und auch seine Kleidung war nicht verschont geblieben. Wütend kam er angestampft und stellte sich ohne Worte mit unter den Regenschirm. „Bisschen nass geworden?“, fragte Sakura schelmisch und sah ihn von der Seite an. Sasuke knurrte irgendetwas Unverständliches. „Ich dachte deine Sachen können nass werden, also dürfte es dir doch nichts ausgemacht haben, oder?“ Sie war ja so fies. „Außerdem tut das doch bei dem schwülen Wetter richtig gut!“ Sasuke fixierte sie mit seinen schwarzen Augen. „Ach ja?“, erwiderte er und plötzlich grinste er. „Dann hast du ja sicher kein Problem damit, wenn ich dasselbe bei dir mache!“ Mit einem Mal entriss er ihr den Regenschirm und rannte vor ihr weg. Verdutzt stand nun Sakura im Regen und sah ihm hinterher. „Sasuke!“, schrie sie schließlich entrüstet und hastete ihm hinterher. Doch es half nichts- schon in kürzester Zeit war sie bis auf die Haut durchnässt. Als sie schließlich vor ihm stand, schnappte sie sich böse den Schirm. Er grinste sie schadenfroh an. „Tja, wer anderen eine Grube gräbt…“, sagte er und wollte wieder nach dem Schirm greifen. …fällt selbst hinein!“ Sakura und Sasuke grinsten sich an. Es entstand eine Art >Kampf< um den Regenschirm, der völlig unsinnig war, denn währenddessen wurden die Beiden so nass, dass ein Unterschlupf überflüssig gewesen wäre. Doch die Beide machten lachten weiter und entrissen sich immer wieder den Schirm, bis er schließlich kaputt in Sasukes Händen lag. „Mensch Sasuke, du bist Schuld!“, rief Sakura und wischte sich eine Lachträne aus dem Auge. Sasuke lachte und warf den Schirm in den nächst besten Mülleimer. „Tschuldige, ich kauf dir einen Neuen“, meinte er. Sakura fasste ihn an der Hand und zog ihn in Richtung Auto. „Das ist nicht das Problem, jetzt müssen wir nur ohne Regenschirm zum Auto latschen“, sagte sie lachend. Vor dem Auto blieben sie stehen und Sasuke kramte in seiner Hosentasche nach dem Autoschlüssel. Sakura stand daneben und ließ sich den Regen auf der Haut gefallen. Es war wirklich gar nicht so unangenehm bei dem warmen Wetter. Schließlich zog Sasuke den Autoschlüssel hervor und schloss das Auto auf. Er wollte gerade die Fahrertür aufmachen, da hielt Sakura ihn an der Schulter fest. Sie zog den überraschten Sasuke zu sich und schlang ihre Arme um ihn. „Das wollte ich schon immer mal machen…“, flüsterte sie, während sie ihre Lippen auf die seinen drückte und ihre Münder zu einem leidenschaftlichen Kuss verschmolzen… *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Sakura zog ihre Haustür hinter sich und Sasuke zu. „Los“, scheuchte sie Sasuke lachend in ihr Badezimmer. „Du machst mir ja die ganze Bude nass!“ Sie trieb ihn in ihr kleines Badezimmer, das aus einer relativ großen Dusche, einer Badewanne, einer Toilette und einem Waschbecken mit einem extra großen Spiegel bestand. Die Klamotten von Sasuke und Sakura waren beide klitschnass und sie tropften bereits die Fliesen voll, weswegen Sakura sie schnell ausgezogen haben wollte. „Schnell runter mit den Sachen“, sagte Sakura, während sie sich ihr T-Shirt über den Kopf streifte und ihre Hose auszog. Schließlich stand sie nur noch in Unterwäsche vor Sasuke, der gerade dabei war dasselbe zu tun. „Brauchst du ein Handtuch für die Haare?“, fragte Sakura und griff nach zwei Handtüchern, die in einem kleinen Holzschrank verstaut waren. „Das wäre nett“, antwortete Sasuke und hängte seine Sachen über die Badewannenlehne- auch er hatte nur noch eine blaue Boxershort an. Sakura reichte ihm das Handtuch und die Beiden grinsten sich an. Komischerweise hatte Sakura keine Probleme damit halb nackt vor Sasuke zu stehen. Wieso auch? Er hatte sie ja auch im Bikini gesehen- und na ja, fast auch ein wenig mehr… Was allerdings seine Erscheinung betraf…er sah immer noch zu gut aus für diese Welt! Ein leichter Rotschimmer bildete sich auf ihren Wangen. Schnell rubbelten die Beiden sich ein wenig die Haare, doch richtig trocken wurden sie dadurch nicht. Ein wenig feucht hingen sie ihnen noch immer unbändig im Gesicht. „Komm“, meinte Sakura schließlich und führte Sasuke in ihr Wohnzimmer. „Setz dich“, bat sie ihn und zeigte auf die cremefarbene Couch. Sasuke leistete ihrer Bitte folge, schritt über einen weißen flauschigen Teppich hinweg und machte es sich auf der Couch bequem. Sofort zog er die blaue Wolldecke zu sich heran und wickelte sich darin ein. Sakura lachte und verschwand in die angrenzende Küche. „Möchtest du auch einen heißen Kakao?“, rief sie von dort aus ins Wohnzimmer. „Du hast Ideen!“, rief Sasuke amüsiert zurück. Also im Sommer heißen Kakao trinken, dass hatte schon etwas für sich. „Aber gerne!“ Sakura grinste und wärmte zwei Kakaos auf Schließlich kam sie mit den dampfenden Tassen in das Wohnzmmer zurück und stellte sie auf dem gläsernen Esstisch ab. Sie machte den Fernseher an und setzte sich neben Sasuke. Der schlug die Decke ein wenig zurück und forderte sie somit stumm auf unter der Decke neben ihm zu sitzen. Auf Sakuras Lippen bildete sich ein Lächeln und sie setzte sich mit klopfenden Herzen näher an Sasuke. Wie selbstverständlich breitete er die Decke über sie Beide aus und legte einen Arm um sie. Sakura kuschelte sich an ihn und konnte seinen Herzschlag an ihrem Ohr hören. „Du bist schon wieder so warm“, sagte sie leise und kicherte. „Und du bist total kalt“, erwiderte er. „Hey!“, rief Sakura empört. „Wenn’s dich stört, kann ich mir ja noch eine eigene Decke holen!“ Sasukes Brust vibrierte leicht vor Lachen. „Ach was“, meinte er und streckte die Hände nach den Bechern Kakao aus. Er reichte Sakura einen davon und nahm einen Schluck. „Da wird einem doch direkt wärmer“, lautete sein Urteil. Sakura nahm einen Schluck und musste kichern. „Spiel mir doch nichts vor“, sagte sie. „Als ob dir so kalt wäre!“ Sasuke grinste. „Haste Recht“, gab er zu. „Aber die warme Frau neben mir macht es mir auch leicht, außer ihre kalten Hände…“, er strich leicht über ihre Handflächen. „…die lassen mich doch ein wenig zittern.“ Sakura kicherte hemmungslos und stieß ihm empört in die Rippen. „Die >Frau< zeigt dir gleich wie kalt dir eigentlich noch werden kann!“ Sie nahm ihm seinen Becher aus der Hand und stellte ihn zusammen mit ihrem wieder auf dem Esstisch ab. Sachte fuhr sie mit ihren Händen über seinen Rücken, was ihm sofort eine Gänsehaut bereitete. Schließlich legte sie ihre Hände in seinen Nacken und richtige ihre grünen Augen auf seine pechschwarzen. „Schon kalt genug?“, fragte Sakura schelmisch mit hochgezogenen Augenbrauen. Sasuke richtete sich langsam auf und kam ihr mit seinem Gesicht immer näher. „Ich finde das eigentlich sehr angenehm“, hauchte er ihr entgegen, bevor er seine Lippen auf die ihren drückte. Sakura erwiderte den Kuss leidenschaftlich und streifte sachte mit ihrer Zunge seine Unterlippe. Bereitwillig öffnete Sasuke seinen Mund und drang mit seiner Zunge in ihre Mundhöhle ein. Während die beiden Zungen leidenschaftlich miteinander spielten, zog Sasuke Sakura zu sich runter und legte seine Hände auf ihren Rücken. Langsam strich er über ihre weiche Haut. Sakura setzte sich nun völlig auf Sasuke und rieb ihre Hüften an seinem Becken. Mit einer Hand machte Sasuke ihren BH auf und zog ihn beiseite. Sanft drehte er sich, sodass Sakura nun unter ihm lag. Zuerst bedeckte er ihren Hals mit feuchten Küssen und wanderte dann abwärts. Langsam wanderte er mit seinem Mund an ihrem Hals entlang, dann an ihren Schultern und abwärts in Richtung Bauch. Zärtlich streichelte er derweil ihre nackten Brüste und liebkoste dann ihren Bauch. Sakura fasste ihm ins schwarze Haar und stöhnte leise. Die Gefühle die sie währenddessen berauschten, erfassten sie wie einen Wirbelsturm. Langsam wuchs in ihr die Begierde und sie konnte deutlich spüren, dass auch Sasuke dafür bereit war. Sie zog ihn wieder zu sich und küsste ihn, während sie ihm die Boxershort vom Körper zehrte. Sasuke half ein wenig nach bis er schlussendlich nackt auf Sakura lag. Auf Sakuras Lippen bildete sich ein sinnliches Lächeln und Sasuke deutete dies als Aufforderung, sodass er ihr als letztes Hindernis ihr letztes Kleidungsstück entfernte. Das Blut pochte in Sakuras Schläfen und es kribbelte Sakura bis in die Fingerspitzen- sie konnte es kaum noch erwarten ihn zu berühren. Seine weiche Haut unter ihren Fingern zu spüren… Langsam fuhr sie mit ihren Finger über seinen Körper und erforschte ihn. Dasselbe tat er bei ihr, sie ärgerten einander bis beide ganz außer Atem waren. Zwischendurch folgten leidenschaftliche Küsse, die das ganze Spiel versüßten. Sakura wusste gar nicht wie ihr geschah, sie erklomm einen Berg der Verzückung nach dem anderen. Sie genoss es aus vollen Zügen alles hinauszuzögern, bis es letztendlich nicht mehr ging. Sie fuhr Sasuke über seinen muskulösen Bauch, abwärts zu seinen Schenkeln. Sanft fühlt sie seine warme Haut und konnte der Versuchung nicht widerstehen, sie auch zu kosten. Deswegen beugte sie sich ihm entgegen und legte ihren Mund auf seinen Bauch. Das Gefühl was sie bei ihren Küssen auf seinem Körper empfand, war atemberaubend. Sasuke stöhnte derweil und flüsterte mit rauchiger Stimme ihren Namen. Sakura fand, sie hatte ihn genug gequält und ihre Lippen legten sich wieder auf die seinen. Sasuke konnte sich nicht mehr zurückhalten und auch Sakura war vollkommen im Rausch ihres Liebesspiels gefangen. Genüsslich drängte er sich zwischen ihre Schenkel und drang in sie ein. Beide zogen gleichzeitig scharf die Luft ein. Sakura blickte schließlich auf und sah mit ihren grünen Augen in Sasukes schwarze. Sein Blick war vor Leidenschaft verdunkelt und sie erwiderte in ebenso feurig. Mit ihren Händen fuhr sie seinen Rücken entlang und grub ihre Finger genüsslich in ihn, während er sich in ihr bewegte. Mit seinen harten Stößen, die ihren Körper schon fast nötigten, trieb er sie immer weiter hinauf, in eine immer größere Entzückung, bis sie diese schließlich hinaus in die stille Nacht schrie und auch er sich nicht mehr halten konnte. Der Schwarzhaarige ließ sich schwer atmend auf Sakura sinken, während sie ihm gedankenverloren das Haar streichelte. Einen Moment lang verharrten die Beiden so, noch in dem Taumel der Leidenschaft gefangen, aber dann rollte er sich von ihr runter und blieb erschöpft neben ihr liegen. Er zog Sakura sanft zu sich an die Brust und das letzte woran sie sich erinnerte, bevor sie in einen tiefen Schlaf fiel, war sei atemberaubender Duft und das Gefühl, wie sie sich sein Brustkorb beim Atmen hob und senkte… Huhu! *Räusper* Ähm ja okay, da habt ihr’s! xD War ja klar, dass es i-wann soweit sein würde…hoffentlich seit ihr jetzt nicht allzu wütend auf Sasuke. Nein, sie weiß es noch immer nicht… Aba das nenne ich geballte Sasu/Saku Power- als kleine Entschädigung, dass letztes Mal nicht so viel drin war:) Nächstes Mal geht es dann um die Fotoausstellung! Hoffe ich krieg Feedback;) Byby Eure flyingAngel *euch knuddel* Kapitel 10: Broken Fairytale ---------------------------- Langsam öffnete Sakura ihre Augen und schloss sie sofort wieder. Wohlig schmiegte sie sich noch näher an die warme Brust neben ihr und sog Sasukes Duft tief ein. Es war einfach herrlich neben ihm aufzuwachen- von ihr aus konnte das ruhig öfters geschehen. Ein paar Minuten lang kostete sie die Situation noch aus, dann schlug sie widerwillig völlig ihre Augen auf und sah direkt in zwei pechschwarze Augen. Sasuke stützte seinen Kopf mit einer Hand auf der Couch ab und strich ihr in diesem Augenblick mit der anderen Hand eine rosane Haarsträhne aus dem Gesicht. Sein Blick wirkte nachdenklich und irgendwie abwesend. Es hatte doch nichts mit letzter Nacht zu tun, oder? Sie bereute nämlich rein gar nichts- sie hatte es wunderschön gefunden. Das Verlangen nach ihm hatte sie fast zu überfluten gedroht und die Erfüllung danach, war mit nichts zu beschreiben gewesen. Sasuke hatte einfach etwas an sich, was sie Feuer und Flamme werden ließ. Noch nie hatte sie einen Mann so sehr begehrt wie ihn… Sah er das Ganze etwas anders? Unwillkürlich verspannte sich Sakura ein wenig. Sasuke betrachtete sie weiterhin und strich ihr die Strähne hinters Ohr. Plötzlich legte sich ein Lächeln auf seine Lippen. „Letzte Nacht war wunderschön“, wisperte er leise und lächelte sie an. Aus Sakura wich alle Anspannung und sie erwiderte das Lächeln aus vollen Herzen. Dann schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und zog ihn zu sich. Mit ihren Lippen streifte sie sachte seinen Mund und seine Wangen, bis sie an seinem Ohr angekommen war. „Ja, dass fand ich auch“, hauchte sie ihm in sein Ohr und legte ihren Kopf rechts auf seine Schulter. Wohlig schloss sie wieder ihre Augen und kuschelte sich an ihn. Sasuke erwiderte die Zärtlichkeiten und zog sie vollends auf seinen Schoss. Sanft strich er über die zarte Haut auf ihrem Rücken. „Wie lange hast du mich eigentlich beim Schlafen beobachtet?“, murmelte Sakura schließlich. „Ein wenig länger“, gab der Schwarzhaarige nur leise an. Sakura richtete sich auf und sah ihm fragend ins Gesicht. „Und warum?“ Sie konnte sich kaum vorstellen, dass das so interessant gewesen sein sollte. Obwohl es natürlich irgendwie süß war… „Nun ja…weil du so niedlich aussahst“, meinte er und Sakura lächelte daraufhin. Doch plötzlich grinste er. „Und weil du so interessante Dinge vor dich hinmurmelst, wenn du schläfst.“ Sakura riss überrascht ihre grünen Augen auf. „Das stimmt nicht!“, protestierte sie empört. „Ich rede nicht im Schlaf!“ Zumindest hoffte sie das…oh Gott, wie peinlich wäre das denn? Am liebsten wäre sie in diesem Moment im Erdboden versunken. Bis jetzt hatte ihr noch nie jemand etwas von dieser angeblichen Angewohnheit erzählt. „Oh doch“, behauptete Sasuke und sein Grinsen wurde immer breiter. „Und zwar so was wie >Das mit dem Spaziergang im Regen war alles geplant gewesen, Sasuke, ich habe das eigentlich nur gemacht um dich später schamlos zu verführen…<“ Sakura griff sofort nach einem Kissen und pfefferte es ihm ins Gesicht. Diese Aussage zerstreute ihre Zweifel direkt. So etwas würde sie nicht einmal im Schlaf von sich geben! Sasukes Reaktion darauf war nur ein lautes Lachen, was Sakura widerwillig ein leichtes Grinsen entlockte. „Wie sexy du doch bist, wenn du dich aufregst, Sakura“, sagte Sasuke auf einmal und zog sie wieder zu sich hinab. Lange küssten sie sich leidenschaftlich, bis Sakura sich schließlich von ihm löste und ihren Kopf auf seiner Brust bettete. „Hast du eigentlich gut geschlafen?“, fragte die Rosahaarige. „Ja“, erwiderte Sasuke leise. „Und du?“ Sakura schloss ihre Augen wieder. „Wunderbar.“ Sasuke lachte leise. „Das glaub ich. Du hattest ja auch ein bequemes Kopfkissen.“ Sakura schlug die Augen sofort wieder auf und errötete leicht. „Sehr schlimm?“ Sie wusste nämlich genau was ihr Kopfkissen gewesen war: Sasuke. Hoffentlich hatte sie ihn nicht erdrückt oder ihm irgendetwas zerquetscht… „Ach nein- du bist ja leicht“, beschwichtigte er sie und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Eine Weile schwiegen die Beiden einfach nur und genossen das stille Beisammensein. Sakura ließ ihre Gedanken schweifen, wobei sie meist nur an Sasuke denken konnte. Das Alles und die letzte Nacht waren einfach zu schön gewesen um wahr zu sein. Es schien ihr, als wäre sie in ein Märchen gefallen- ein ausgesprochen gutes Märchen. Denn anders konnte sie den Mann neben sich nicht beschreiben: märchenhaft. Er würde heute Abend auch zu der Fotoausstellung kommen- sie freute sich schon so sehr darauf…Moment mal! Mit einem Ruck war sie oben. Die Fotoausstellung! Schnell warf sie einen Blick auf die Uhr in ihrem DVD-Player und erschrak: 14:38 Uhr. Direkt sprang Sakura hoch und wühlte wie von der Tarantel gestochen nach ihrer Unterwäsche in der Couch- sie mussten in irgendwelchen Ritzen stecken. „Was tust du da?“, fragte Sasuke verwundert und sah ihr amüsiert dabei zu. „Ich muss früher auf der Ausstellung sein“, erklärte sie und zog glücklich ihre Unterwäsche hervor. „Ich bin schon spät dran- ich muss mich ja auch noch fertig machen.“ Sie beugte sich zu Sasuke runter und gab ihm noch einen Kuss. Mit einem „Ich bin eben im Bad“ verschwand sie in ihrem Badezimmer und kurz darauf hörte Sasuke den Wasserstrahl der Dusche. Er stand derweil mühselig auf und rieb sich erst einmal mit den Händen über sein Gesicht. Dann fischte er seine Boxershort von der Couch, zog sie sich an und ließ sich wieder auf die Couch fallen. Die Mittagsonne fiel mit voller Wucht in Sakuras Wohnzimmer und machte es unbestreitbar: Es war Tag. Doch Sasuke wünschte sich die Nacht herbei. Denn obwohl er gesagt hatte, dass er gut geschlafen hatte, entsprach das wohl kaum der Wahrheit. Die halbe Nacht hatte er wach gelegen und Sakura beobachtet. Hatte sich gefragt, warum sie ihn so faszinierte und er alles um sich herum vergaß, wenn er sie sah- oder vergessen wollte… Plötzlich hörte er wie die Badezimmertür aufgerissen wurde, Füße über den Boden tapsten und die Schlafzimmertür geöffnet wurde. Keine zwanzig Minuten später stand auch schon eine fertig angezogene Sakura vor ihm und grinste ihn an. In ihrer linken Hand trug sie eine große Tüte- wohl das Outfit für heute Abend. „Ich muss dann mal- bis heute Abend um sechs“, verabschiedete sie sich von ihm und küsste ihn noch ein letztes Mal zärtlich auf den Mund. „Fühl dich wie zu Hause. Zieh die Tür, wenn du gehst, einfach hinter dir zu. Und stell nichts an“, zwinkerte sie noch und er lächelte schwach. „Versprochen“, sagte er und Sakura nickte zufrieden. „Bis heute Abend dann!“, rief sie noch, bevor sie aus der Wohnung verschwand. Sasuke hatte sich aufgerichtet um ihr nachzusehen und ließ sich nun mit einem lauten „Uff!“ zurück in die Kissen fallen. Unruhig fuhr er sich durch sein rabenschwarzes Haar. Was war nur letzte Nacht in ihn gefahren? Okay, die Frage war leicht zu beantworten: Sakura war es gewesen. Diese unglaubliche Frau raubte ihm noch den letzten Nerv und anscheinend auch das letzte bisschen Verstand was er hatte. Obwohl er anscheinend im Moment auch nicht viel davon besaß, denn anders konnte man seine Taten im Augenblick nicht bezeichnen: dumm und hirnrissig. Er wusste doch ganz genau was die Folgen von seinem Handeln bringen würden: nur Unglück! Denn niemand konnte aus dieser Sache ohne Schaden herausgehen- er inzwischen auch nicht mehr… Es war ja nicht so, dass er noch nie eine >Affäre< gehabt hätte. Schließlich war er schon seit Kindheitstagen mit Hinata verlobt gewesen, doch es war beiden schnell klar geworden, dass daraus nichts werden konnte. Sie hatten sogar einmal probiert eine ganz normale Beziehung miteinander zu führen, doch es hatte nicht geklappt. Und keiner der beiden war darüber verwundert gewesen- sie waren einfach zu verschieden. Als Freunde verstanden sich Hinata und Sasuke auch sehr gut, aber als Partner… Hinata hatte von seinen anderen Frauen gewusst, obwohl Sasuke immer versucht hatte, es vor ihr geheim zu halten. Er wollte sie nicht verletzten, doch das tat er gar nicht. Hinata machte es nichts aus, denn sie verstand ihn nur zu gut. Dieses Leben, was die beiden führen mussten, war so einsam und Sasuke war kein Mann, der enthaltsam leben sollte. Bis jetzt hatte ihm auch keine Frau mehr bedeutete als ein bisschen Spaß und die meisten verstanden das auch, ihnen genügte sein Körper. Für Sasuke war es ein leichtes gewesen, denn er bekam immer das was er wollte. Nie waren Gefühle im Spiel gewesen und so hatte er sich immer schön auf sein Studium und sein Erbe konzentrieren können. Bis jetzt… Sasuke erhob sich schwerfällig und fuhr sich mit einer Hand durch seine Haare. Dann stand er auf und schlurfte in die Küche um sich einen Kaffee zu machen. Warum war er Sakura eigentlich nicht früher begegnet? Wahrscheinlich weil er lange Jahre im Ausland gewesen war um ein wenig Auslandserfahrung zu sammeln- unerlässlich, wenn man eine große Firma wie UM führen wollte, wie sein Vater immer zu sagen pflegte. Obwohl, selbst wenn er sie früher gekannt hätte, hätte das sowieso nichts geändert…egal wie er es drehte oder wendete, es gab kein Entkommen aus der Verlobung. Denn er wollte diese Firma erben, um jeden Preis. Sie war sein Lebenstraum, alles wofür er jemals gearbeitet hatte…niemand würde ihm das streitig machen. Der Kaffee war aus der Kaffeemaschine in eine Tasse geflossen, die Sasuke jetzt an seinen Mund hob und die braune Flüssigkeit trank. Der größte Hacken bei der Sache war nicht mehr die Rolle, die Sakura anfing in seinem Leben zu spielen, sondern die Rolle, die er anfing in ihrem Leben zu spielen. Wenn er so weitermachte, wurde er immer wichtiger für sie- wenn er das nicht schon längst war. Er wusste, er würde sie in die Tiefe ziehen, wenn sie es erfahren würde. Aber sie musste es wissen, es führte kein Weg an einem Geständnis vorbei. Er musste es ihr heute Abend sagen, denn umso länger er zögerte, umso mehr würde er sie verletzten. Sie würde ihn für einen Betrüger halten und denken sie bedeute ihm nichts, was aber keineswegs stimmte…deswegen musste er es ihr heute Abend sagen. Sie hatte ein Recht darauf es von ihm zu erfahren! Denn ihm war klar, würde er es nicht machen, machte es ein anderer. Denn schließlich war seine Verlobung kein großes Geheimnis- früher oder später würde sie davon Wind bekommen. Sasuke trank noch den Kaffee aus, dann ging er ins Badezimmer und stellte sich unter die Dusche. Er war an allem Schuld, dessen war er sich vollkommen bewusst. Er hätte das Ganze verhindern können, wenn er gewollt hätte. Aber er hatte es einfach viel zu schön gefunden und das war sein Fehler gewesen. Er stieg aus der Dusche, trocknete sich ab und ging in das Wohnzimmer um sich anzuziehen. Immer wenn er Sakura sah, vergaß er alles um sich herum. Er musste nur einen Blick in ihre grünen Augen werfen und schon war es um ihn geschehen. Die Gedanken an seine Verlobung verdrängte er in solchen Moment und genoss die Zeit, die er mit der Rosahaarigen verbringen konnte. War das etwa egoistisch? Wahrscheinlich schon. Schon oft hatte man ihm diese Eigenschaft an den Kopf geworfen und so langsam glaubte er auch, dass es stimmte. Schließlich war er ein Uchiha… Seine Augen verdunkelten sich leicht. Nachdem er schließlich fertig angezogen war, sah er sich noch einmal die Couch an und widerwillig legte sich ein Lächeln auf seine Lippen. Auch wenn es etwas >Verbotenes< gewesen war, war es wunderschön gewesen. Da hatte er Sakura nicht angelogen. Letztendlich machte er die Wohnungstür auf, schloss sie wieder hinter sich und atmete erst einmal tief durch. Jetzt würde er erst einmal in die Firma fahren, denn da hatte er den Anzug für heute Abend und dann ging es auf die Fotoausstellung- wo er es ihr sagen würde… ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Sasuke fuhr mit seinem schwarzen Auto in das Parkhaus und stellte es dort ab. Die Fotoausstellung sollte um 18 Uhr beginnen- er war zehn Minuten zu früh dran. Er hatte also genug Zeit, Sakura die Wahrheit zu sagen. Der Schwarzhaarige machte sich auf den Weg zu der Galerie, in der die Fotoausstellung stattfinden sollte und war total nervös. Natürlich konnte man ihm das nicht anmerken, da er so gelassen und kühl wie immer drein blickte. Hoffentlich würde auch Sakura seine Nervosität nicht bemerken. Schließlich stand der Uchiha vor der Tür, wo ein großes Schild verkündete: „Fotoausstellung by Sakura Haruno.“ Sasuke musste unwillkürlich lächeln und trat ein. „Guten Tag, Sir“, begrüßte ihn auch sogleich eine Frau in einer blauen Uniform und reichte ihm ein Glas Sekt. „Die Garderobe befindet sich hinten rechts.“ Sie wies in eine Richtung und begrüßte auch schon den nächsten Gast, der hinter Sasuke den Vorraum, wo sich der Sektempfang befand, eingefunden hatte. Sasuke wandte sich an die Garderobe und gab dort seine Jacke ab, um dann in die eigentlichen Räumlichkeiten zu gehen. Die Galerie bestand aus vielen kleineren Räumen und einem großen Raum, wo ein kleines Potest stand- wohl für die späteren Reden. Ansonsten gab es einen gewienerter Fußboden, in dem man sich fast selbst spiegeln konnte und leicht türkise Wände. Die Bilder hangen in gut überblickbaren Abständen an den Wänden und glänzten in unterschiedlichen Farben. Schon jetzt drängten sich die Menschen davor und betrachteten sie neugierig. Wenn man dann keine Lust mehr auf die Bilder hatte, standen überall Stehtische bereit, wo sich einige Leute auch schon angeregt unterhielten. „Ey Sasuke!“, rief plötzlich eine laute Stimme und der Schwarzhaarige drehte sich verwundert um. Dort stand Naruto in einem blauen Anzug und grinste seinen besten Freund an. Sasuke erwiderte sein Grinsen und sie schlugen sich freundschaftlich auf den Rücken. „Sakura hat mir erzählt, dass du kommen wolltest, dennoch wundert es mich ein bisschen“, gab der Blondschopf sogleich zu bedenken und stellte sich –ebenfalls mit einem Glas Sekt in der Hand- neben Sasuke. Dieser sah ihn merkwürdig an und musste sich zurückhalten, ihn nicht auszuquetschen, ob Sakura ihm noch irgendetwas erzählt hatte. Merkwürdigerweise schien das aber nicht den Anschein zu haben- sonst würde Naruto ganz anders mit ihm reden. Er war ein sehr offener Mensch und hatte kein Problem damit den Leuten seine Meinung offen ins Gesicht zu sagen- auch nicht seinem besten Freund. „So gute Kunst lass ich mir doch nicht entgehen“, erwiderte Sasuke deswegen nach einer Weile grinsend und Naruto stimmte ihm zu. „Wo ist Sakura eigentlich?“, fragte Sasuke. „Ich wollte ihr noch zu der Ausstellung gratulieren“, fügte er schnell hinzu. „Sakura habe ich eben bei der Garderobe gesehen, schau mal da nach“, antwortete Naruto. „Ich gehe derweil zu Neji, der steht dahinten!“ Sasuke nickte und klopfte seinem besten Freund noch einmal auf die Schulter. „Alles klar, bis gleich dann!“ Sasuke ging in den Raum, wo die Garderobe war und sah sich suchend nach rosanen Haaren rum. Wo steckte Sakura bloß? Er konnte sie nirgends entdecken, dabei musste er sie doch unbedingt sprechen. Auch wenn es ihm überhaupt nicht behagte, es musste leider getan werden. „Sasuke!“, rief plötzlich eine bekannte Stimme und die dazugehörige Person stand auch schon eine Sekunde später vor ihm. Sakura lächelte ihn glücklich an und Sasuke erwiderte das Lächeln, so gut er konnte. Denn bei der bevorstehenden Aufgabe, war ihm gar nicht nach Lächeln zumute… Anerkennend ließ er allerdings seinen Blick über ihren Körper wandern. Sie trug ein schwarzes langes Kleid, was unten an der Seite einen Schlitz hatte und damit ihre langen Beine entblößte. Außerdem konnte man ihren schönen Rücken wunderbar betrachten- etliche Männer warfen ihr schon Blicke zu. Sie sah einfach umwerfend aus! „Kann ich mit dir irgendwo ungestört reden?“, fragte Sasuke leise und verdrängte seine Gedanken über ihr Aussehen und ihr strahlendes Lächeln- so würde er nie weiterkommen! Sakura machte eine verwunderte Miene über die Ernsthaftigkeit in seiner Stimme, nickte aber. „Folge mir“, sagte sie und zog ihn hinter sich her in eine kleine Kammer, wo anscheinend das Büro von Herrn Yang, dem Besitzer der Galerie, war. Es war relativ klein und mit Bücherregalen voll gestopft- aber hier konnten sie ungestört reden, niemand war hier. Sakura zog die Tür hinter sich zu und fiel Sasuke im nächsten Moment auch schon in die Arme. „Schön das du gekommen bist“, murmelte sie ihm ins Ohr und küsste ihn. Die Freude über ihr Wiedersehen war ihr förmlich ins Gesicht geschrieben und auch Sasuke freute sich darüber, dennoch schluckte er hart. „Ja“, murmelte Sasuke, als sie sich wieder voneinander gelöst hatten. Oh Gott, gleich würde sie ihn hassen. Sakura nahm ihre Arme von ihm und zog plötzlich ein kleines Paket hervor, was auf dem großen Schreibtisch hinter ihr gelegen hatte. „Bevor du mir das sagt, was du sagen wolltest, möchte ich dir noch etwas geben“, erklärte sie strahlend und überreichte ihm das Paket. Sasuke nahm es verwundert in die Hand und betrachtete es erst einmal ein wenig. Es war relativ flach und rechteckig, was konnte es wohl sein? Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend öffnete er es zögernd und riss das braune Papier herunter. Zum Vorschein kam ein silberner Bilderrahmen und in ihm war ein großes Foto. „Das Foto vom See…“, murmelte Sasuke gedankenverloren und betrachtete es überrascht. Das Foto, was Sakura damals von sich und Sasuke geschossen hatte, war in diesem Bilderrahmen und es war wirklich toll geworden. Der See im Hintergrund und die untergehende Sonne…und sie standen davor. „Ich dachte es würde dir gefallen“, sagte Sakura und lächelte. Sasuke blickte auf und nickte. „Das tut es“, sagte er leise. „Danke.“ Mehr konnte er nicht herausbringen, er war viel zu gerührt von diesem Geschenk. Sakura nickte, nahm ihm das Papier aus der Hand und schmiss es in den Papierkorb. Dann drehte sie sich wieder zu ihm um und sah ihn erwartungsvoll an. „Also, worüber wolltest du mit mir reden?“ Sasukes Puls schlug höher und er war unfähig auch nur ein Wort herauszubringen. Wie sie zu ihm aufsah, mit ihren schönen grünen Augen und wie sie ihn anlächelte, so glücklich und vollkommen zufrieden, ließ ihm das Herz ziemlich schwer werden. Und dieses Geschenk hatte ihm gezeigt, dass er ihr bereits viel bedeutete. Konnte er ihr so wehtun? „Ich…“, fing er an und schluckte schwer. Konnte er ihr denn diesen Abend verderben? Es war schließlich ihr Abend. Lange hatte sie dafür gearbeitet und sie hatte ein Recht darauf ihn genießen zu dürfen. Mit der bitteren Wahrheit würde er als das zerstören. Das konnte er doch nicht, oder? Während er mit sich selbst haderte, wurde plötzlich die Tür aufgerissen und ein dicker Kerl in einem blauen Anzug sah hinein. „Fräulein Haruno, sie müssen ihre Ansprache halten“, meinte er und entfernte sich wieder. Sakura schrak hoch. „Oh, es tut mir leid, Sasuke“, sagte sie schnell. „Sag mir noch eben was du sagen wolltest, ich muss gehen.“ Ungeduldig und wohl auch nervös wegen der Ansprache biss sie sich auf die Unterlippe. „Du siehst wunderschön aus“, sagte Sasuke schließlich leise und hätte sich innerlich für seine Feigheit ohrfeigen können. Aber er hatte es ihr nicht sagen können, nicht jetzt. Nicht an diesem Abend. Sakura sah ihn verwundert an und lächelte. „Danke“, sagte sie und zog ihn hinter sich her zurück zu der eigentlichen. Ausstellung. Schnell gaben sie noch das Foto bei der Garderobe ab und machten sich dann auf den Weg zu der Ausstellung. Während Sakura oben zu dem Podest ging, sah sich Sasuke nach Naruto um und entdeckte ihn schließlich in der Nähe des Podestes. Er stellte sich neben seinen besten Freund und begrüßte erst einmal die Anderen, die um den Stehtisch herumstanden: TenTen, Temari, Ino, Neji, Shikamaru und Gaara. Auf einmal wurde die murmelnde Menge still und alle Augen richteten sich auf Sakura, die auf dem Potest stand und lächelte. „Meine sehr geehrten Damen und Herren. Erst einmal heiße ich sie herzlich willkommen und danke ihnen, dass sie heute hier erschienen sind.“ Die Menge klatschte Beifall und musterte die Fotografin neugierig. „Auch wenn es nicht immer einfach war diese Ausstellung zu errichten“, sagte Sakura weiter und zwinkerte Herr Yang zu, worauf alle lachten und er gespielt entsetzt die Hände vor sein Gesicht schlug- jeder wusste welche Ansprüche Herr Yang stellte und er selber ging damit relativ locker um-. „Bin ich froh, ihnen letztendlich meine Fotos präsentieren zu können.“ Wieder klatschte die Menge Beifall. „Denn jedes einzelne Bild ist für mich etwas besonders und ich hoffe auch, dass es ihnen deutlich wird, wenn sie sie näher betrachten. Danke für ihre Aufmerksamkeit, ich wünsche ihn einen schönen Abend- vielleicht gehen sie ja mit ein paar Bildern nach Hause“, zwinkerte die Rosahaarige. „Einen schönen Abend noch!“ Die Menge lachte und Sakura verließ unter lautem Beifall das Potest. Jetzt wurde leise und beruhigende Musik eingespielt und das Gemurmel der Menge erhob sich wieder. Sakura gesellte sich zu ihren Freunden und wurde sogleich stürmisch begrüßt. „Das hast du echt klasse gemacht“, rief Temari, als sie ihre Freundin umarmte und drückte sie fest. Sakura grinste wie ein Honigkuchenpferd und war in diesem Moment mit sich und der Welt vollkommen zufrieden. Ihr Leben kam ihr im Augenblick wie ein Märchen vor, sie hatte alles was sie wollte. Super Freunde, Glück im Beruf und auch in der Liebe…sie warf einen Blick zu Sasuke und lächelte ihn an. Er lächelte zurück und unterhielt sich dann mit Naruto. „Also deine Ausstellung müssen wir ja ausgiebig feiern, dass ist doch klar, oder?“, meinte Ino plötzlich und zog zwei Flaschen Champagner hervor. „Ino, wo hast du die denn jetzt her?“, lachte Sakura. „Tja, ich hab da so meine Connections“, meinte Ino geheimnisvoll und grinste, während sie den Mädels allen ein wenig Champagner ins Glas schüttete. Die Männer waren derweil beschäftigt über Fußball und für Frauen sonst unwichtige Dinge zu reden. Deswegen stellten sie sich ein wenig abseits von ihnen. „Auf Sakura!“, rief TenTen und alle stoßen auf die Fotografin an. „Man bin ich froh, dass der ganze Stress vorbei ist“, seufzte Sakura und nahm einen Schluck von dem prickelnden Getränk. „Da hilft nur eins“, sagte Ino und grinste. „Shoppen!“ Alle vier Frauen lachten und prosteten sich noch einmal zu. Sie gingen nämlich regelmäßig shoppen und plünderte so ihre Konten, doch das war ihnen herzlich egal. Denn bei Stress oder Kummer half jedem der vier Frauen Shoppen- es war sozusagen ihr Allheilmittel. „Und wann?“, fragte TenTen und steckte sich eine braune Haarsträhne aus dem Gesicht, die sich aus ihrer Hochsteckfrisur befreit hatte. „Wie wär’s mit Montag? Da sind die Kaufhäuser so gut wie leer!“, warf Temari ein. Sakura nickte. „Okay, Montag klingt gut, oder kann da jemand nicht?“ Alle schüttelten den Kopf. „Dann also Montag!“, rief Sakura und stieß wieder an. „So, Sakura und jetzt erklär uns doch mal anhand eines Bildes, warum es so besonders für dich ist“, forderte Temari Sakura auf und zeigte auf das Bild hinter ihnen. Sakura drehte sich um und grinste. Auf dem Bild konnte man den Sonnenuntergang erkennen und zwar in dem großen Hafen von Tokio. Ein paar Nebelschwaden durchzogen den Horizont und das Meer glitzere ein wenig in dem Schein der untergehenden Sonne. An einem Mast war eine Möwe zu sehen. „Eins meiner Lieblingsbilder- ich habe ewig gebraucht um es nach meinen Vorstellungen zu schießen“, erklärte Sakura und fuhr mit ihren Fingern über das Glas. Während sie erklärte, legte sich ein träumerischer Ausdruck auf ihr Gesicht. „Das Bild hat durch die Nebelschwaden einen außergewöhnlichen Charme, nach meiner Meinung verdirbt es nicht den Sonnenuntergang, nein, es hebt ihn sogar hervor. Dieser Kontrast lässt die Farben und den Sonnenuntergang an sich noch schöner wirken- außerdem ist es etwas Typisches für Tokio, weil man den Nebel auch mit dem Rauch der Fabriken verwechseln könnte. Aber die Möwe“, sie zeigte auf die Möwe, die auf dem Mast saß und gen Himmel blickte, „zeigt, dass dort Leben herrscht und macht das ganze ein wenig lebendiger.“ Mit einem merkwürdigen Glänzen in den Augen, drehte sie sich zu ihren Freunden um, die sie mit offenem Mund anstarrten. „Du hast wirklich Talent dafür“, lobte TenTen sie erstaunt. Sakura lachte ein wenig verlegen. „Danke, sonst hätte ich das hier nie zustande gebracht“, erwiderte sie. „Ich muss aber mal eben für kleine Mädchen“, fügte sie hinzu und stellte ihr Sektglas auf dem Stehtisch ab. „Okay, aber pass auf die Männer auf, die gaffen dir schon so hinterher“, scherzte Ino und gab ihr einen Klaps auf den Hintern. Nach einer Weile verließ die Rosahaarige erleichtert die Toilette und lehnte sich erst einmal an die kalte Steinwand in dem Vorraum. Im Augenblick war hier keine Menschenseele und sie genoss die Ruhe. Ihr war verdammt warm! Aber wenigstens hatte sie jetzt fast alles hinter sich. Die Leute schauten sich jetzt ihre Bilder an und unterhielten sich ein wenig- die Stimmung war zu Sakuras Freude ausgesprochen gut. Außerdem schienen ihre Bilder den Leuten zu gefallen und das gefiel einem Künstler ja umso mehr. Ihre Arbeit wurde geschätzt- dafür hatte Sakura hart gearbeitet. Zum Glück war jetzt alles vorbei- sie konnte den Abend völlig genießen, man benötigte sie nicht mehr. Nur noch zu den Aufräumarbeiten morgen…aber daran durfte sie jetzt nicht denken! Sie fuhr sich noch einmal durch die langen offenen Haare und machte sich dann auf den Weg zurück zu den Anderen- nicht, dass sie sich fragten, wo sie so lange blieb. Plötzlich prallte sie mit jemandem zusammen, der gerade aus der Garderobe kam und anscheinend auch auf den Weg zu der Ausstellung war. „Oh, entschuldigen Sie“, nuschelte Sakura verlegen und wollte weitergehen, als sie ihrem gegenüber ins Gesicht blickte. „Kabuto“, brachte sie nur erstaunt raus und blickte den Grauhaarigen kurz darauf unfreundlich an. Sie konnte sich nur zu gut an ihr letztes Zusammentreffen erinnern. Wie dieser Typ sie geküsst hatte…bei dem Gedanken daran wurde ihr immer noch schlecht. Wenn er das noch einmal versuchen würde, würde sie es ihm aber zeigen! Damals war sie nicht mehr ganz auf der Höhe gewesen und Sasuke hatte ihr helfen müssen, aber das nächste Mal würde er dran glauben! „Sakura, meine Süße, lange nicht gesehen“, sagte Kabuto direkt grinsend und rückte seine Brille zurecht. Sein Blick wanderte lüstern über ihren Körper. „Was tust du hier?“, fragte Sakura kühl und ignorierte sein offensichtliches Verlangen nach ihr. „Deine Bilder anschauen, was sonst?“, antwortete Kabuto unbeeindruckt über den Ton in ihrer Stimme. „Ich habe übrigens gesehen, dass du schon wieder mit Sasuke Uchiha da bist. Läuft da was?“ Aufmerksam beobachteten sie seine Augen und Sakura lief es eiskalt den Rücken runter. Was für eine unverschämte Frage, sie konnte den Typen wirklich nicht ab! „Ich wüsste nicht, was es dich angeht“, zischte sie und wollte an ihm vorbei gehen, doch er packte sie am Arm und zog sie zurück. Sein Gesicht war ganz nah an dem ihren, sodass sie seinen Atem warm auf ihrer Haut spüren konnte. „Pass auf, ich würde ihm nicht vertrauen“, warnte Kabuto sie leise. Sakura sah ihm ungläubig in die Augen, doch aus denen war jede Spur von Spaß verschwunden. „Wieso?“, fragte sie ein wenig unsicher nach. „Weil er dich verarscht“, behauptete der Grauhaarige sofort und sah ihr fest in die Augen. Sakura riss überrascht die ihren auf und wich einen Schritt zurück. „Du lügst“, sagte sie, doch es lag eine Spur Unsicherheit in ihrer Stimme. „Oh nein, das tue ich ausnahmsweise mal nicht“, erwiderte Kabuto. „Soll ich dir sein kleines >Geheimnis< verraten?“ Mit hochgezogenen Augenbrauen kam er ihr wieder einen Schritt näher und hielt ihren Arm immer noch fest. Sakura konnte sich dem Griff und seinen Blicken nicht entziehen, ihr Herz schlug automatisch schneller. „Der werte Herr Uchiha hat nämlich…“ „Sakura, wo bist du?“, erklang auf einmal eine dunkle Stimme und unterbrach ihn somit. Sakura und Kabuto fuhren wie ertappt hoch und sahen Sasuke, der gerade den Raum betreten hatte. Der Schwarzhaarige verengte misstrauisch die Augen und seine Gesichtszüge wurden hart, als er die beiden zusammen sah. „Was machst du denn schon wieder hier?“, fragte er kühl und kam ihnen langsam näher. „Wieso fragt das jeder, das liegt doch auf der Hand! Bilder anschauen, was sonst?“, erwiderte Kabuto spöttisch und ein ekelhaftes Grinsen zierte sein Gesicht. „Sakura, kommst du?“, fragte Sasuke und ignorierte ihn einfach. Sakura warf Kabuto noch einmal einen merkwürdigen Blick zu, dann entriss sie ihm ihren Arm. „Vergiss meine Worte nicht“, sagte Kabuto noch leise, sodass nur die Beiden es hören konnten, bevor sie zu Sasuke ging und mit ihm wieder die Räume der Ausstellung betrat. „Was wollte der Typ von dir?“, fragte Sasuke sie unterwegs, seine Miene verhieß noch immer nichts Gutes. Sakura mochte diesen abweisenden Gesichtsausdruck nicht bei ihm. „Nichts“, verschwieg sie deswegen alles. Irgendwie sagte ihr ein Gefühl, dass es nicht gut wäre, Sasuke von Kabutos Warnung zu erzählen. Obwohl Sakura es sich nämlich nicht eingestehen wollte, hatte er sie verunsichert. Hatte Sasuke vielleicht wirklich ein Geheimnis vor ihr? Schließlich schien er ihr bis dato fast schon zu perfekt…im Prinzip musste es irgendeinen Hacken an der Sache geben. Die Unsicherheit und das Misstrauen hatte Kabuto erfolgreich in ihr gesät. „Ist alles okay? Der Typ kommt nicht mehr an dich ran, ich bin ja da“, flüsterte Sasuke ihr plötzlich aufmunternd ins Ohr und lächelte sie an. Sakura lächelte zurück und nickte. Diese Worte hatten sie irgendwie beruhigt, nein sie konnte Kabuto einfach nicht glauben. Er war ein Lügner und Betrüger und sie hatte ihn noch nie leiden können. Wahrscheinlich wollte er sie nur für sich gewinnen und hatte das deswegen gesagt. Warum sollte sie so einem auch mehr Glauben schenken als Sasuke? Und obwohl sie sich schwor, Sasuke zu Vertrauen, gab es doch noch einen Teil von ihr, der davon nicht ganz überzeugt war... ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Der Abend neigte sich immer mehr dem Ende und trotzdem war die Ausstellung gut besucht- und die Bilder fast alle verkauft. Das Bild, welches Sakura Ino und den Anderen am Anfang beschrieben hatte, war eins der ersten gewesen. Die Gruppe um Sakura hatte sich auch langsam aufgelöst: Shikamaru, Gaara und Temari waren in einem anderen Raum, Naruto, TenTen und Neji waren spurlos verschwunden und übrig blieben nur noch Sakura, Sasuke und Ino. „Wenn ich’s euch doch sage!“, meinte Ino gerade lachend. Sie hatte schon einiges getrunken- was bei vielen anderen auch der Fall war- und die Stimmung war demnach recht ausgelassen. „Komm erzähl!“, drängte Sakura sie und nahm einen weiteren Schluck von ihrem Sekt. Die Drei standen an einem der Stehtische und Ino erzählte gerade mal wieder eine von ihren Männer Storys –zu der großen Erheiterung von Sasuke und Sakura. „Na ja, der Typ kam einfach so zu mir an und meinte: >Mein Name ist Patrick<“, erzählte Ino sofort. „Ich so: >Hi, ich bin Ino<. Der Typ kam mir in dem Moment schon ziemlich suspekt vor…“ „Na los, was meinte er?“, fragte Sakura und Ino grinste schon über beide Ohren und sah sie und Sasuke erwartungsvoll an. „Der Typ meinte doch tatsächlich: >Ey Baby, merk dir meinen Namen, den wirst du nämlich die ganze Nacht schreien müssenWir lieben uns nicht<…. Das hieß, er liebte sie nicht. „Und du denkst, dass ändert jetzt irgendetwas?“, fragte sie schließlich kühl, als sie ihre Fassung wieder errungen hatte. Natürlich änderte es etwas, doch das musste er nicht wissen. Sie war unsagbar erleichtert, dass er gesagt hatte, er liebe Hinata nicht- doch er hatte auch nicht gesagt, dass er sie liebte…und eine Sache blieb bestehen: er war verlobt- und er hatte es ihr nicht gesagt. „Ich weiß es nicht“, gab er offen zu und machte einen weiteren Schritt auf sie zu. Diesmal wich sie nicht zurück, doch ihr Blick blieb weiterhin fragend und abweisend. Sie fuhr sich leicht mit der Zunge über die trockenen Lippen, bevor sie die nächste Frage stellte. „Du hast mir die Frage noch immer nicht beantwortet: Wieso hast du mit mir geschlafen?“ Gespannt fixierte sie ihn und wartete eine Antwort ab. Zunächst vernahm man nur ein leises Seufzen von ihm. Sakura dachte sich, dass, wenn er wieder ein >Ich weiß nicht< von sich geben würde, sie ihn dann umbringen würde. Der Mann konnte doch sicher noch etwas anderes herausbringen als das! „Ich konnte dir nicht widerstehen“, gab er schließlich unverblümt zu. „Du warst so…und ich konnte nicht…“ „Du willst also sagen, dass das alles meine Schuld ist?“, fuhr Sakura ihm hitzig dazwischen und funkelte ihn wütend an. Sasuke schüttelte abwehrend den Kopf. „Nein, so hab ich das nicht gemeint, ich konnte nur einfach nicht…nun ja, wie soll ich sagen? Ich konnte nun mal nicht…widerstehen.“ In Sakuras Augen blitzte es gefährlich und sie machten einen Schritt auf ihn zu, sodass sie jetzt direkt vor ihm stand. In diesem Augenblick war sie so wütend auf sich, auf ihn und auf die ganze Welt, dass sie sich nicht mehr zurückhalten konnte. Sie holte mit einem Mal aus und klatschte ihm Eine mit der flachen Hand. Sasuke ließ es über sich ergehen und zuckte nicht einmal mit der Wimper. Zurück blieb nur ein leuchtend roter Abdruck. Sakura ließ von ihm ab und ließ ihre Arme kraftlos sinken. „Wieso, Sasuke?“, fragte sie leise und die Tränen begann wieder zu fließen. „Wieso hast es zugelassen, dass ich mich in dich verliebe? Denn falls das deine Absicht war, dann hast du es erfolgreich geschafft…“ Entsetzt über ihre eigenen Worte wich sie vor ihm zurück und begann wieder zu zittern. Sie hatte ihm doch gerade nicht wirklich ihre Liebe gestanden, oder? Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt für Sasuke gewesen, ihr seinerseits seine Liebe zu gestehen, doch er schwieg. Er konnte kein Wort herausbringen, sein Mund war staubtrocken und die Worte blieben ihm im Hals stecken. Er konnte sie einfach nur fassungslos anstarren. Sakura sah ihn ihrerseits entsetzt über ihre eigenen Worte an und dann kam ihr nur noch ein Gedanken in den Sinn: Weg hier. Mit Tränen in den Augen, die ihr schon wieder über die Wangen liefen, wendete sie sich mit einem Mal von Sasuke ab und wollte in Richtung der Tür stürmen. Doch plötzlich wurde sie an einem Arm gepackt, sodass sie dem Schwarzhaarigen widerwillig in die Augen sehen musste. Zunächst sagte keiner der beiden mehr etwas, sie starrten sich nur gegenseitig in die Augen und Sakura weinte leise. „Ich will dich nicht verlieren“, flüsterte Sasuke schließlich leise und Sakura konnte den Schmerz in seinen Augen erkennen. Sie löste den Blick zu ihm nicht und entzog ihm langsam ihren Arm. „Das hast du bereits…“, flüsterte sie und verschwand mit einem Mal in Richtung der Tür. Sasuke starrte leer auf der Stelle, wo sie eben noch gestanden hatte und hörte nur das leise Klicken, als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel. Einige Sekunden lang sah er wie in Trance die Tür an, dann packte ihn eine unbändige Wut auf sich selber, sodass er sich nicht mehr zurück halten konnte. Mit einer unglaublichen Kraft schlug er mit voller Wucht in die kalte Steinwand. „Verdammt!“, schrie er sich selber an und ließ sich dann kraftlos an der Wand runter sinken… Huhu! WOW! Erst einmal ein ganz großes Danke für eure Kommis- mehr als 70 für das letzte kap! Ihr seid einfach der Hammer, ich kann’s gar nicht oft genug sagen^^ Ja, und mit den Reaktionen lagt ihr ja mal gar nicht so falsch- einige sogar genau richtig ;) Die Beiden sind im Streit auseinander gegangen und Naruto und Hinata haben sich auch ein wenig „gestritten“… Wenn ihr euch fragt, welche Erinnerung Hinata zu Anfang meint, wo sie fast schwach geworden wäre- darauf komme ich später noch zurück =P Das nächste Kap wird leider einige Zeit dauern, weil ich im Urlaub sein werde…aber ich werde mich bemühen;) Was wird Sakura nun zu den Anderen sagen? Und wie wird das Gespräch zwischen Sasuke und Naruto? Erfahrt es im nächsten Kap :D Byby Eure flyingAngel *euch knuddel* Kapitel 12: Nightmare --------------------- Bei Hinata und Naruto herrschte immer noch eisernes Schweigen. Naruto war ziemlich wütend auf sich, auf Sasuke und auf Hinata. Die Schuldgefühle wegen Sakura plagten ihn und gleichzeitig ging ihm das Gespräch mit Hinata nicht aus dem Kopf. Wieso hatte er ihr das an den Kopf geworfen? Er wusste es doch nicht einmal genau. Hoffentlich würde sie jetzt nicht sauer auf ihn sein…er verstand sie nur einfach nicht. Natürlich war Sasuke sein bester Freund und er würde alles für ihn tun, aber im Moment würde er ihm am liebsten Eine geben. Er hatte nicht das Recht dazu, zwei Frauen gleichzeitig weh zu tun, die ihm nahe standen. Aus den Augenwinkeln beobachtete er Hinata wie sie nervös mit ihren Händen spielte und sich auf die Unterlippe biss. Er konnte diese Stille zwischen den Beiden nicht ertragen, aber er wusste nicht, was er noch sagen sollte. Eigentlich hatte er das gar nicht sagen wollen…es war einfach so gekommen. Und das alles nur, weil er so sauer war. Dabei konnte Hinata gar nichts dafür. Gerade fuhr er sich zum tausendes Mal an diesem Abend durch sein blondes Haar und sah trübe zu Boden, da wurde ganz plötzlich die Tür aufgerissen und wieder zugemacht. Überrascht sah Naruto hoch und erblickte Sakura, die sich zitternd gegen die Tür gelehnt hatte. Ihr Gesicht war vollkommen nass und noch immer rannen ihr Tränen aus den Augen. Der Schmerz in ihrem Gesicht sprach Bände und zerriss Naruto das Herz. Selten hatte er sie so aufgelöst erlebt- zuletzt bei dem Tod ihrer Mutter… „Sakura?“, fragte er vorsichtig und stand langsam auf. Der Kopf der Rosahaarigen ging ruckartig in die Richtung von ihrem besten Freund. Entsetzt und mit einem unglaublichen Grauen in den Augen sah sie ihn an. „Sakura…was ist los?“, fragte Naruto vorsichtig und kam ihr einen Schritt näher. Er wollte sachte eine Hand auf ihre Schulter legen, doch sie wich vor ihm zurück. „Du…du weißt…“, schluchzte sie und ihre Stimme brach. „…weißt…genau was los ist…verdammt…“ Aus ihren tränenden Augen sah sie ihn verletzt und traurig an. Wenn Naruto nicht alles täuschte, lag auch ein wenig Anklage in ihrem Blick. Beschämt senkte er die Augen zu Boden. „Es tut mir leid“, entschuldigte er sich leise und wusste nicht, was er noch tun sollte. Zögernd streckte er seine Hand nach ihrer Wange aus und diesmal wich sie nicht vor ihm zurück. Schließlich nahm er sie ganz in seine Arme und drückte sie fest an sich. Sakura umklammerte ihn, als ob es um ihr Leben ginge und zitterte am ganzen Körper. Die Tränen rannen unaufhaltsam aus ihren Augen. „Sasuke…er…wieso….er kann doch nicht…“, stammelte sie derweil verzweifelt und drückte sich fest an Narutos Brust. Naruto strich ihr sanft über den Rücken und murmelte beruhigende Worte. „Shh Shh, ganz ruhig…sag mir nur, was geschehen ist“, sagte er leise und fuhr ihr durch das lange Haar. Es brauchte noch einige Sekunden bis Sakura bereit war zu Sprechen und sich soweit unter Kontrolle hatte nicht wieder zu weinen. Doch schließlich wischte sie sich die Tränen aus den Augen und begann zu reden. „Es ist alles so verworren, Naruto“, sagte sie leise. „Es war alles so schön, ich hatte keine Ahnung, dass er…“, sie musste schlucken und hauchte die nächsten Worte nur so vor sich hin. „…verlobt ist….“ Naruto hörte ihr genau zu und hatte alles um sich herum vergessen. Er wollte sich nur auf die Worte seiner besten Freundin konzentrieren. Sakura nahm ihren Kopf langsam von seiner Brust und sah ihm in die blauen Augen. „Ich weiß nicht, was ich machen soll- was ich jetzt fühlen soll…“ Schweigend blickte Naruto in ihre grünen, verzweifelten Augen und wusste um keinen Rat für sie. Verzweifelt wendete Sakura ihre Augen von Naruto ab und blickte in eine andere Richtung. Sie konnte ihm nicht mehr in die hilflosen Augen sehen. Plötzlich erstarrte sie zu einer Salzsäule und blickte fassungslos auf etwas hinter ihm. Naruto drehte sich um und erblickte Hinata, die schüchtern vor ihnen stand und nicht wusste, was sie sagen oder tun sollte. Ihre weißen Augen blickten bedauernd und traurig in die grünen von Sakura. Naruto hätte sich innerlich ohrfeigen können. Er hatte völlig vergessen, dass Hinata hier bei ihm gewesen war! Sie war jetzt bestimmt die letzte Person nach Sasuke, die Sakura sehen wollte. Hinata wusste in diesem Augenblick nicht wie sie mit der Situation umgehen sollte. Sollte sie etwas sagen? Aber was sollte man in solch einer Situation schon sagen? Betreten blickte sie nur in Sakuras vor Entsetzten geweitete Augen, bis diese ihr schließlich die Entscheidung abnahm. „Nein…das kann ich jetzt nicht“, brachte Sakura nur heraus und drängte sich an Naruto vorbei. Ohne Hinata oder Naruto noch einmal anzublicken, wischte sie sich die Tränen so gut es ging aus dem Gesicht und trat vor den Vorhang. Hinata ließ sich wieder auf ihren Stuhl sinken und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Das Alles hatte sie doch nicht gewollt, es war ein Albtraum. Naruto stand unentschlossen vor der Tür und konnte sich nicht entscheiden, was er tun sollte. Sollte er seiner besten Freundin hinter laufen oder mit seinem besten Freund ein ernstes Wort sprechen? Schließlich griff er nach der Türklinge und sah Hinata an. Sasuke war jetzt wichtiger- Sakura hatte noch Ino und die Anderen. „Ich rede mit Sasuke“, erklärte er mit fester Stimme und machte die Tür auf. Kurz darauf war er dahinter verschwunden. Hinata sah ihm traurig nach. Sie fühlte sich völlig fehl am Platze. Was sollte sie denn jetzt tun? Abwarten und Däumchen drehen? Was anderes blieb ihr wohl nicht übrig…das hatte sie nun davon, dass sie Sasuke mit einer verfrühten Ankunft überraschen wollte! Sie hatte wirklich Mitleid mit Sakura, obwohl sie die Rosahaarige nicht kannte. Man hatte ihr den Schmerz ansehen können und das hatte niemand verdient. Total erschöpft und aufgelöst fuhr Hinata sich über ihr Gesicht. Im Augenblick war sie nicht mehr Herr ihrer Gedanken. Zu einem hatte sie Schuldgefühle und bedauerte Sakura dafür, in dieses Schlamassel mitrein gezogen worden zu sein. Und dennoch ging ihr die Bemerkung von Naruto nicht aus den Kopf. Oh Gott, was sollte sie nur tun? ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Naruto machte leise die Tür hinter sich zu und sah sich erst einmal in dem Raum um. Sein Blick blieb an einem kleinen Loch in der Wand hängen- vermutlich von einem Faustschlag. Als er die Person entdeckte, die darunter saß, ging er einen Schritt näher auf sie zu. „Wieso, Sasuke?“, fragte er leise, mit unverhohlener Wut in der Stimme. „Wieso Sakura?“ Seine Wut auf den Schwarzhaarigen war von der Sekunde an, da er Sakura gesehen hatte, immer größer geworden. Er hatte sie fast noch nie so fertig gesehen! Der Schwarzhaarige reagierte nicht und blieb weiterhin an der Wand sitzen. Den Kopf hatte er in seinen Händen vergraben, sodass Naruto nicht erkennen konnte, ob er ihn überhaupt „Bis jetzt habe ich mich immer zurückgehalten, weil du mein bester Freund bist, Sasuke“, fuhr Naruto wütend fort und ging noch näher auf ihn zu, bis er schließlich vor ihm stand. „Aber das mit Sakura geht zu weit, hörst du? Du hast kein Recht ihr so weh zu tun! Sie ist nicht irgendeine billige Schlampe…am liebsten würde ich dir Eine reinhauen, hast du verstanden?“ Sakura war verdammt noch mal keine Schlampe- sie war etwas Besonderes! Er konnte sich noch ganz genau an den Tag erinnern, wo sie ihm die Geschichte von ihrer Mutter erzählt hatte. Damals hatte sie ihm und sich geschworen, nie denselben Fehler zu begehen…er konnte sich wahrscheinlich nicht einmal im Ansatz vorstellen, was dieser Rückschlag für sie bedeuten mochte! Sasuke musste endlich aufwachen und sehen was er mit seinem Handeln anrichtete- schließlich rückte die Hochzeit immer näher! Wie eine drohende Gewitterwolke und mit blitzenden Augen stand Naruto vor ihm und wartete eine Reaktion ab. Als keine kam, redete er ihm weiter zu, diesmal aber leise und gefährlich. „Sasuke, du bist zu weit gegangen“, stellte er fest. „Siehst du nicht was du tust? Was du Hinata damit antust?“ Sasuke zeigte weiterhin keine Reaktion und bewegte sich kein bisschen. Das machte Naruto rasend und er fing wieder an zu schreien. Es ging ihm langsam gehörig auf die Nerven auf eine Wand einzureden! „Verdammt, hörst du mir überhaupt zu?“ Zunächst schien es, Sasuke würde den Blonden weiterhin ignorieren, aber dann hob er langsam seinen Kopf. Naruto wollte ihn jetzt weiter anschreien, doch der Ausdruck in seinen Augen ließ ihn verstummen. Die schwarzen Augen blickten ihn leer an und Naruto konnte den Blick nicht ganz deuten- er hatte ihn noch nie zuvor bei seinem besten Freund gesehen. Was war denn jetzt los mit ihm? „Ich hab alles falsch gemacht, Naruto…“, flüsterte Sasuke und strich sich verzweifelt durch seine rabenschwarzen Haare. Naruto betrachtete seinen besten Freund hilflos und ließ sich schließlich neben ihn sinken. Ihm schien Sakura doch wichtig zu sein, seinem Gefühlszustand nach. Er legte vorsichtig eine Hand auf die Schulter von Sasuke und sah ihn fragend an. „Was ist passiert?“, fragte er leise. Sasuke seufzte leise und ließ sich zurück an die Wand sinken. Sein Blick hing gedankenverloren an der gegenüberliegenden Wand. „Etwas das nie hätte passieren dürfen, Naruto“, antwortete er leise. „Ich habe mich verliebt...“ Naruto riss ungläubig seine Augen auf und musterte den Schwarzhaarigen sprachlos. Sasuke verliebt? Das konnte nicht sein, dass war er noch nie gewesen. Er musste sich irren! „Sasuke, sicher das du…“, begann Naruto, doch plötzlich wendete Sasuke ihm seinen Kopf zu und funkelte ihn wütend an. „Natürlich bin ich sicher“, fauchte er. „Als ob ich das sonst zugeben würde, verdammt, ich bin so ein Idiot! Ich wünschte doch selber, dass es nicht so wäre…“ Schweigend sah Naruto ihn nach diesem Ausbruch an und schüttelte schließlich den Kopf. Er lehnte ihn an die Wand und schloss müde die Augen. Langsam wurde ihm das Alles zu viel. „Aber du weißt, dass es nicht geht, Sasuke“, sagte er nach einer Weile des Schweigens leise zu Sasuke. Er konnte spüren, wie Sasuke neben ihm nickte. „Ja, dass weiß ich nur zu gut“, erwiderte er leise. „Aber ich werde sie nicht aufgeben“, fügte er plötzlich mit fester Stimme hinzu und sah Naruto entschlossen an… ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Sakura trat mit versteinerter Miene in den Ausstellungssaal zurück und sah sich um. Zum Glück schien keiner auf sie zu achten- das hätte sie jetzt wirklich nicht gebrauchen können. Sie sah sicherlich total verheult und fertig aus- aber sie sah noch längst nicht so mies aus, wie sie sich fühlte. Im Augenblick wollte sie nur ihre Ruhe, keiner sollte sie mehr ansprechen. Es verbrauchte ihre ganze Kraft nicht an Sasuke zu denken. An Sasuke und die damit verbundenen Schmerzen, die sie zu überfluten drohten… Mit schnellen Schritten ging sie schließlich durch den Raum, quetschte sich an den Menschen vorbei und versuchte nicht ihr Gesicht zu zeigen. Manche sahen ihr zwar verwundert hinterher, aber niemand wagte es sie anzusprechen. Sakura nahm den Weg nach draußen kaum war, doch plötzlich stand sie draußen in der kühlen Abendluft. In der Galerie war es ziemlich warm, aber draußen hatten sich die Temperaturen erheblich abgekühlt. Zitternd schlang Sakura ihre Arme um ihren Körper und sah in den Himmel. Der Vollmond stand leuchtend an dem dunkelblauen Himmel- eine Nacht, die man genießen sollte. Das hätte Sakura auch ganz sicher getan, aber jetzt wollte sie einfach nur nach Hause und ihr Kissen voll heulen. Zwar wusste sie selber, dass heulen sie nicht weiterbrachte, aber ihr ging es wenigstens für den Moment besser. Verdammt, sie hatte ihre Jacke noch in der Garderobe, deswegen durfte sie jetzt frieren. Sie schlang ihre Arme enger um ihren Körper. Aber das war jetzt völlig egal! Um nichts in der Welt würde sie noch einmal zurückgehen- Gefahr laufen Sasuke zu sehen… „Verdammt…“, fluchte sie dann leise und ging doch noch einmal durch die weiße Tür. Schön und gut, die Jacke brauchte sie nicht unbedingt, aber ihre Tasche und das Geld schon! Wütend über sich selber ging sie durch den leeren Vorraum und betrat die Garderobe. Niemand befand sich hier. Erleichtert griff sie nach ihrer Tasche und ihrer Jacke und zog sich die Jacke über. Jetzt konnte sie endlich nach Hause fahren! Schnell holte sie ihr Handy aus der Tasche und bestellte ein Taxi. Dann steckte sie das Handy wieder weg, atmete noch einmal tief durch und betrat dann wieder den Vorraum. Sie wandte sich in Richtung der Tür, als plötzlich ein Schrei hinter ihr ertönte. „Saku!“, rief eine weibliche Stimme hysterisch und laut. Sakura drehte sich widerwillig um, denn sie wusste genau, wer hier vor ihr stand: Ino. Doch Ino war nicht alleine gekommen, sie hatte noch Temari dabei. Beide sahen höchst besorgt aus und musterten Sakura fragend. Dachten sie etwa, Sakura würde ihnen alles erzählen? Das konnten sie vergessen! Nicht in diesem Moment und ganz bestimmt nicht Ino! Denn schließlich hatte sie auch von der Verlobung gewusst und ihr nichts gesagt! Temari hatte es nicht wissen können, da sie Sasuke vor Sakura noch nicht gekannt hatte. Aber Ino hätte sie warnen können! „Ist alles in Ordnung?“, fragte Ino vorsichtig und sie und Temari kamen auf Sakura zu. „Das fragst du ehrlich?“, stellte Sakura verächtlich die Gegenfrage und drehte sich mit einem Mal um. Sie wollte nicht mit den Beiden reden! „Sakura, was ist denn passiert?“, fragte nun Temari und fasste ihre Freundin an der Schulter. „Frag doch Ino, die weiß schon lange davon“, zischte Sakura wütend und riss sich von Temari los. Sofort stürmte sie aus der Galerie und wollte einfach nur weg von hier. Einen Moment lang sahen Temari und Ino ihr noch verdutzt nach, dann folgten sie ihr ohne zu zögern. Sakura nahm gerade in ihrem bestellten Taxi platz, da stiegen plötzlich Temari und Ino in das Taxi mit ein und sagten zu dem Fahrer: „Fahren sie schon los!“ Der Fahrer zog verwundert über ihren Auftritt die Augenbrauen hoch, fuhr allerdings schleunigst in Richtung von Sakuras Wohnung. „Was wollt ihr noch?“, fragte Sakura und sah gequält aus dem Fenster. Noch eine Entschuldigung konnte sie nicht ertragen! Ihr kam das Alles wie eine böse Verschwörung vor und sie hoffte bald aus dem Albtraum aufzuwachen. „Wissen, was passiert ist“, antwortete Temari leise und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Sakura wendete ihr langsam ihr Gesicht zu und blickte in die grünen Augen ihrer Freundin. Sie seufzte resigniert und strich sich dann ihre rosanen Haare nach hinten. Was blieb ihr denn noch anderes übrig? Früher oder später würde sie es den Beiden erzählen müssen- und besser früher, als später. „Du weißt doch noch von Narutos Geburtstagsparty, oder?“, begann sie schließlich leise und sah auf die Tasche in ihrem Schoss. Fest umklammerte sie diese mit ihren Händen. Temari nickte stumm und wartete ab. Ino saß neben ihr und blickte Sakura unverwandt an. „Ich…wir…haben uns noch einmal auf der Ausstellung von UM gesehen“, erzählte Sakura mit bebender Stimme weiter und schluckte. „Wir sind zu einem Cafe gefahren und haben uns unterhalten…“ Bei dem Gedanken an diesen schönen Nachmittag bahnte sich doch wieder eine Träne ihre Wangen hinab. „Dann beim Schwimmen sind wir uns ziemlich nahe gekommen…“ Weiter konnte sie nicht sprechen, denn die Erinnerungen schnürten ihr die Kehle zu. Eigentlich wollte sie nicht einen Gedanken mehr daran verschwenden, doch sie wusste, dass es nicht funktionieren würde. Außerdem war es wohl besser es jemandem zu erzählen. „Habt ihr euch geküsst?“, fragte Temari mitfühlend und strich ihr sanft durch das rosane Haar. Sakura nickte, unfähig etwas zu sagen. „Und dann?“ Die Rosahaarige setzte gerade zum Sprechen an, da hielt das Taxi vor Sakuras Wohnung. Der Taxifahrer drehte sich geflissentlich nicht um, weil er Sakura nicht in Verlegenheit bringen wollte. Ino drückte ihm sofort Geld in die Hand und stieg aus, während Temari Sakura hinter sich her aus dem Auto zog und ihr den Schlüssel abnahm. Dann gingen die Drei hoch in Sakuras Wohnung und die Rosahaarige wurde auf ihre Couch bugsiert. Temari ging in die Küche und machte allen eine heiße Schokolade- das Beste bei Liebeskummer- und Ino besorgte ein paar Taschentücher. Schließlich setzte sich die Beiden jeweils neben Sakura und hielten ihr eine Tasse und Taschentücher hin. Sakura musste unwillkürlich ein wenig lachen, was sich durch ihr Schluchzen jedoch wie ein schnaubendes Wallross anhörte. Ohne sie noch weiter zu drängen, sahen die Beiden Sakura an und warteten darauf, dass sie bereit war, die Geschichte zu ende zu erzählen. Sakura nahm einen Schluck von der heißen Schokolade und ließ sich das Getränk heiß durch die Kehle rinnen. Dann umfasste sie die Tasse mit ihren Händen und sah wie in Trance auf den ausgeschalteten Fernseher. „Nach dem Schwimmen haben wir jeden Abend telefoniert“, flüsterte sie leise und schlug ihre Augen nieder, sodass die Tränen wieder über ihre Wangen fielen. „Schließlich haben wir uns gestern Abend getroffen und…und…einen Spaziergang bei Regen im Wald gemacht.“ Ino und Temari sahen sie überrascht an und beobachteten das kleine Lächeln, welches sich auf ihre Lippen geschlichen hatte. „Es war wunderschön“, sagte sie weiter und wischte sich über ihre Wangen. „Und er hat die Nacht bei mir verbracht“, fügte sie abschließend hinzu. Mehr wollte sie zu dem Thema eigentlich nicht sagen, doch sie wusste, es würde rauskommen, dass sie mit Sasuke geschlafen hatte. „Hast du mit ihm geschlafen?“, fragte Ino auch sogleich und ließ sie nicht aus den Augen. Angespannt sah sie ihrer Freundin ins Gesicht. Einen Moment lang herrschte Stille, dann nickte Sakura leicht. „Ja, dass habe ich.“, antwortete sie. „Und auch wenn es im Nachhinein falsch war, fand ich es wunderschön.“ Daraufhin schwiegen alle drei, denn sie wussten jeder um die Konsequenzen. Ino hatte Temari über Sasukes Verlobung mit Hinata aufgeklärt, sodass sie ebenso darüber Bescheid wusste. In diesem Augenblick stellte aber niemand die Frage, wie viel Sakura für Sasuke empfand. Es wäre definitiv der falsche Zeitpunkt gewesen und hätte Sakura noch mehr runter gezogen. „Es tut mir leid, Saku“, entschuldigte sich Ino leise und fuhr sich hilflos durch die blonden Haare. „Ich konnte ja nicht wissen, dass du…“ Sakura winkte schwach ab und lächelte sie leicht an. „Es ist okay- es ist so wie es ist“, sagte sie mit fester Stimme. Inzwischen, wo sie sich einigermaßen beruhigt hatte, verstand sie Ino und die Anderen besser. Sie hatten nichts von ihren Gefühlen zu Sasuke wissen können, weil sie ihnen nie davon erzählt hatte. Es war wohl auch ein wenig ihre eigene Schuld. „Wer weiß noch davon?“, fragte Sakura leise. Ihr war das Alles ziemlich peinlich. Sie hoffte, dass die Anderen nicht vorschnell über sie urteilen würden. Aber sie war sich im Prinzip ziemlich sicher, dass sie es nicht tun würden. Sie waren schließlich ihre Freunde. „Shikamaru, Gaara, natürlich Naruto…und Hinata“, fügte Ino ein wenig scheu hinzu. Sakura nickte jedoch nur, denn jetzt hatte sie ihren absoluten Tiefpunkt erreicht. Sie war zu kaum einem Gedanken mehr fähig, wollte einfach nur noch schlafen. „Was ist mit TenTen?“ Sakura wunderte sich über die Abwesenheit von der Braunhaarigen. Schließlich gehörte sie zu ihren besten Freundinnen und war immer für sie da. Sie war sich sicher, TenTen wäre sofort zu ihr geeilt…war ihr etwas zugestoßen? „Sie ist mit Neji verschwunden“, seufzte Temari und ließ sich matt gegen die Lehne der Couch sinken. „Wir haben sie länger nicht gesehen, sie hat gar nichts mit bekommen.“ Sakura nickte nur und stellte die Tasse auf dem Tisch ab. Sie würde sich jetzt keine weitere Gedanken um TenTen machen- sie würde sich jetzt überhaupt keine Gedanken mehr um irgendetwas machen! „Tut mir leid, aber ich würde jetzt gerne schlafen“, sagte sie deswegen zu Ino und Temari und stand auf. Die Beiden warfen sich einen Blick zu und nickten schließlich. Sie waren wohl zu dem Schluss gekommen, dass es sicher war, Sakura alleine zu lassen. Sakura brachte die Beiden noch zur Tür und umarmte sie zum Abschied. „Was willst du denn jetzt tun?“, fragte Ino noch. Das und ihr Gespräch mit Sasuke hatte sie noch nicht erwähnt. „Ich habe mit ihm Schluss gemacht“, sagte sie knapp und machte die Tür schon halb zu. „Gute Nacht und Danke!“ „Meld dich, bitte!“, rief Temari noch, bevor Sakura die Tür gänzlich schloss. Sie hatte keine Lust auf weitere Fragen und obwohl sie Angst vor dem Alleinsein hatte, wusste sie, dass es richtig gewesen war, die Beiden weg zuschicken. Erschöpft zog sie sich um und legte sich auf ihr großes Bett. Nachdenklich starrte sie die Decke an und ließ ihre Gedanken schweifen. Immer wieder fragte sie sich, wie Sasuke ihr das hatte antun können, wie er es ihr hatte verschweigen können. Wieder tropften die Tränen in ihr Kissen. Eben hatte sie Ino keine konkrete Antwort auf ihre Frage gegeben. Ja, sie hatte mit ihm Schluss gemacht, doch das beantwortete nicht die Frage, was sie jetzt tun wollte. Denn das wusste sie selber nicht. Es war alles so ein Albtraum! „Oh Gott, was soll ich nur machen…“ Huhu! Yeah, I’m back! =) Das Kap hat wirklich lange gedauert, aber jetzt ist es endlich da! Ich muss sagen, ich bin damit nicht ganz so zufrieden. Ich denke im nächsten Kap wird es um Sakuras Trauer und um Hinata gehen! Endlich, werdet ihr wohl denken^^ Sie wird ein wenig in ihren Erinnerungen kramen, also seit gespannt;) Übrigens freue ich mich sehr über die vielen Leute, die diese FF in ihrer Favo-Liste haben- es wäre nett, wenn die sich auch mal melden würden, denn Feedback hilft mir sehr… Bis zum nächsten Mal=) Eure flyingAngel *knuddel* Kapitel 13: Durch die Nacht --------------------------- Kann mich wieder nich ablenken Alles dreht sich nur um dich Ich liege hier und zähl die Tage Wie viele noch komm, ich weiß es nich Unruhig wälzte Sakura sich von einer Seite auf die andere. Auf ihre Bettdecke hatte sie vollkommen verzichtet und das Bettlacken war durch ihr Wälzen schon ganz zerknittert. Seit der Fotoausstellung war inzwischen eine Woche vergangen, doch ihr kam es wie ein Jahr vor. In der Zwischenzeit war sie bis auf die Arbeit nicht mehr raus gegangen. Sie fühlte sich einfach nicht bereit dafür. Ihre Freunde machten sich deswegen auch ziemliche Sorgen um sie und riefen täglich bei ihr an. Trotzdem hatten sie selber so viel um die Ohren, besonders TenTen. Schon seit längerer Zeit war der Rosahaarigen aufgefallen, dass ihre Freundin bedrückt wirkte, aber TenTen meinte immer ihr ginge es gut. Wahrscheinlich wollte sie Sakura nicht zusätzlich mit ihren Problemen belasten. Aber warum beschwerte sie sich eigentlich? Sie machte es doch auch nicht anders. Immer wenn jemand sich nach ihr erkundigte sagte sie, dass es ihr gut ginge. Dabei war genau das Gegenteil der Fall- was nur ihre Freunde bemerkten. Was hast du mit mir gemacht, Warum tust du mir das an Was soll ich noch ändern Ich komm nur wieder bei dir an Seufzend schlug Sakura ihre Augen auf und starrte völlig wach die Decke an. Es war vollkommene Nacht. Nach einem Blick auf ihre Weckeruhr stand Sakura seufzend auf: 4 Uhr nachts. Welcher normale Mensch geisterte um diese Zeit noch durch seine Wohnung, wenn er nicht auf einer Party oder dergleichen war? Kurz rubbelte sie sich durch das rosane Haar und stellte sich dann an ihr Fenster. Am dunklen Himmel leuchteten einige Sterne und erhellten somit die noch durch Straßenlaternen beleuchtete Straße. Ob Sasuke schon schlief? Mit einem Kopfschütteln wehrte sie die Frage ab und sah weiter hinaus auf die verlassene Straße. Die einzigen Lebewesen waren eine schwarze Katze, die in Mülltonnen nach Essen suchte und ein alter Penner, der daneben schlief. Was für ein trostloser Anblick. Genauso trostlos wie ihre momentane Situation… Sasuke. Sie konnte es einfach nicht lassen. Ihre Gedanken schweiften immer wieder zu Sasuke ab und jedes Mal könnte sie sich selber dafür ohrfeigen. Sie war stark geblieben und hatte sich nicht bei ihm gemeldet- und das hatte sie auch nicht vor. Heute ging es ihr schon besser als auf der Fotoausstellung- zumindest war sie kein heulendes Wrack mehr. Ständig redete sie sich Mut zu, dass das alles schnell vorbei gehen würde…doch in ihrem Innern zweifelte sie daran. Wie sollte sie ihn denn gänzlich vergessen oder aus ihren Leben verbannen? Das ging einfach nicht, es war schlichtweg unmöglich. Ich will weg von hier Doch es scheint egal wohin ich lauf Das mit dir hört nich auf Sag mir wann hört das auf Langsam fuhr sie mit ihren Fingern über die Scheibe und spürte dumpf das kalte Glas unter ihren Finger. Es war alleine schon deswegen nicht möglich, weil er anscheinend keineswegs vorhatte, sie aus seinem Leben zu verbannen. Jeden Tag rief er mindestens zweimal an und wollte mit ihr reden, aber Sakura nahm inzwischen schon nicht mehr ab, wenn sie seine Nummer sah. Es tat schon weh seine Stimme zu hören und sie wollte auf keinen Fall riskieren wieder weich zu werden. Sie wusste es würde nicht mehr lange brauchen, bis sie ihm wieder in die Augen sehen konnte, aber jetzt war sie noch nicht soweit. Sie wusste nicht was geschehen musste, aber sie wartete ungeduldig darauf. Natürlich ehrte es sie und sie freute es, dass Sasuke sie nicht aufgeben wollte. Das zeigte ihr, dass er doch etwas für sie empfand. Und er hatte gesagt, dass er sie nicht verlieren wollte. Sie bedeutete ihm etwas, dass war ihr klar. Seine Worte auf der Fotoausstellung spielten sich immer und immer wieder in ihrem Kopf ab, sie konnte sie einfach nicht vergessen. Er war verlobt um die Firma seines und Hinatas Vaters erben zu können, so viel stand fest. Außerdem hatte er ihr klar gemacht, dass er keineswegs vorhatte diese Verlobung aufzulösen. Und ich kämpf mich durch die Nacht Hab keine Ahnung was du mit mir machst Ich krieg dich nicht aus meinem Kopf und dabei will ich doch Doch wieso war er ihr dann so nahe gekommen? Wieso hatte er mit ihr geschlafen? Auf all diese Fragen hatte sie keine Antwort erhalten. Reichte es denn aus, dass er sie nicht verlieren wollte? Sie würde ihm so gerne verzeihen, doch es ging nicht. Er hatte ihr zu sehr wehgetan und sie war zu wütend auf ihn. Er hatte sie in all das mit hinein gezogen. Selbst wenn sie ihm jemals verzeihen konnte, konnte sie so ein Leben führen- als ewige Geliebte? Sakura ließ von dem Glas ab und machte ganz langsam das Fenster auf. Es quietschte ein wenig, doch dann war es offen. Die Rosahaarige steckte ihren Kopf ein wenig hinaus, schloss die Augen und ließ sich den leicht kühlen Wind durch die Haare wehen. Vielleicht kam daher das Sprichwort >Einen kühlen Kopf bewahren<. Denn sie fühlte sich augenblicklich ruhiger und entspannter. Dachte Sasuke denn, dass er Beides haben konnte? Sie und Hinata? Wie töricht und egoistisch von ihm! Aber wenn er sie liebte, was sollte er dagegen tun? Sie konnte sich dessen ja auch nicht erwehren. Doch das wusste sie nun mal nicht. Er hatte nichts von Liebe gesagt, nie. Aber was spielte das noch für eine Rolle? Sie würde ihm nie verzeihen können! Das hatte er nicht verdient. Die Wut war noch zu groß als das sie eine Entschuldigung oder dergleichen annehmen konnte… Doch noch wütender machte sie ein anderes Gefühl. Ein Gefühl , das stärker war als die Wut. Ein Gefühl, welches sie zu überfluten drohte und welches sie wie in dieser Nacht wach hielt… Sehnsucht „Verdammt, Sasuke“, fluchte Sakura und ballte ihre Hände zu Fäusten. Wie konnte sie gleichzeitig den Drang danach verspüren ihn zu verprügeln und ihn zu küssen? Wieso vermisste sie ihn so sehr? Seine schwarzen Haare, seine schwarzen Augen, seine liebevollen Sticheleien… Es war nicht fair. Er machte es ihr so verdammt schwer ihn zu vergessen. Und ich kämpf mich durch die Nacht Bin unter Tränen wieder aufgewacht Ich krieg dich nicht aus meinem Kopf und dabei muss ich doch Nach einiger Zeit zog sie ihren Kopf wieder zurück in die warme Wohnung und machte das Fenster zu. Einen Moment lang stand sie noch davor und sah in den Himmel, dann ließ sie davon ab und legte sich mit offenen Augen auf ihr Bett. Sie vermisste ihn so sehr. Und weil sie wusste, dass er in diesem Moment neben ihr liegen könnte, wenn sie ihn nur anrufen würde, fiel das Alles ihr noch schwerer. Sie lachte leise in die stille Nacht hinein. Jeden Tag machten sie sich die gleichen Gedanken. Jede Nacht lag sie wach und grübelte darüber nach Welcher normale Mensch außer ihr war um solch eine Zeit noch wach und machte sich Gedanken um so was? Sie musste die Einzige sein. Doch sie konnte nichts gegen ihre Gedanken machen, deswegen ließ sie ihnen freien Lauf. Sie musste stark bleiben und es aushalten, irgendwann würde es vorbei gehen. Zumindest hoffte sie das. Alle meine Wünsche habe ich an dir verbraucht Ich kann es selbst nicht glauben Denn nur ich hol mich da raus Erst nach einer weiteren Stunde unruhigem Hin- und Herwälzen fiel Sakura in einen ebenso unruhigen Schlaf- doch sie hatte Unrecht gehabt. Sie war nicht die Einzige, die um diese Uhrzeit noch wach lag und nachdachte… ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Zu derselben Zeit, in der auch Sakura wach gelegen hatte und über Sasuke nachdachte, saß eine andere Frau wach auf ihrer Fensterbank an ihrem Fenster. Die Blauhaarige ließ das eine Bein baumeln und hatte das andere an ihrem Körper angezogen. Darauf stützte sie ihren Kopf, der in Richtung Fenster gerichtet war. Nachdenklich betrachtete Hinata wie Sakura den Sternenhimmel. Sasuke schlief seelenruhig im Schlafzimmer, doch sie hatte nicht schlafen können und hatte es sich deswegen im Wohnzimmer „gemütlich“ gemacht. Die ersten paar Tage nach der Fotoausstellung hatten Sasuke und sie nur das Nötigste miteinander geredet. Er wollte nicht über Sakura sprechen und Hinata hatte das respektiert, obwohl sie diese Anspannung und Stille nicht mochte. Irgendwann hatte er sich allerdings dazu durchgerungen und ihr ein wenig von der Rosahaarigen erzählt. Das er langsam immer mehr für sie empfunden hatte und nicht wusste, wie er das Ganze wieder gut machen konnte. Er litt sehr darunter, dass Sakura sich völlig von ihm abgewandt hatte und nicht mehr mit ihm reden wollte. Hinata hatten seine Erzählungen sehr geschmerzt. Nicht, weil sie eifersüchtig oder dergleichen war, sondern weil sie es hasste ihn leiden zu sehen. Und weile seine Situation sie so sehr an ihre eigene erinnerte. Es fällt mir schwer das zu kapiern Doch irgendwie wird es schon gehen Alles würde sich verändern, wenn ich dich nich mehr wiederseh Denn seit dem besagten Abend hatte sie kein Wort mehr mit Naruto gesprochen. Er rief sogar nicht mehr auf Sasukes und ihre Festnetznummer an, wenn er etwas von Sasuke wollte, nein. Er rief ihn nur noch auf sein Handy an. Hinata mochte paranoid sein, aber es kam ihr so vor, als ob er das nur machte um nicht mehr mit ihr sprechen zu müssen. Diese völlige Abgeschnittenheit von ihm tat der Hyuga sehr weh, denn sie sehnte sich sehr nach ihm. Auch wenn sie ihm nie hatte allzu nah kommen dürfen, hatte es schon geholfen, wenn er in ihrer Nähe stand und sie anlächelte. Sein unwiderstehliches Lächeln, bei dem sie immer automatisch zurücklächeln musste. „Naruto…“, flüsterte Hinata leise in die Nacht hinaus und seufzte. Ich will weg von hier Doch ich weiß egal wohin ich lauf Das mit dir hört nicht auf Sag mir wann hört das auf Solch eine Sternennacht erinnerte sie immer an jenen Abend, an dem sie ihre Selbstbeherrschung um ein Haar hatte fallen lassen. Eigentlich erinnerte sie sich nicht gerne daran, weil es ihr zeigte, wie schwach sie doch werden konnte. Trotzdem kam ihr diese Situation immer wieder in den Sinn, wenn sie an Naruto dachte. Ob er wohl daher ahnte, dass sie ihre Gefühle zurückhielt? Sie wusste es nicht und dachte, es auch nie zu erfahren. In jener Nacht war sie im so nah gewesen wie niemals zuvor… ~3 Jahre zuvor~ Erschrocken machte Hinata auf dem Absatz kehrt und lief so schnell sie ihre Beine trugen an den Menschen vorbei, hinaus auf den Balkon. Dort stellte sie sich schwer atmend an die Balustrade und sah betrübt hinunter auf den grünen Rasen. Die Musik aus dem Haus von der Party drang nur noch leise zu ihr vor, sie hörte nur noch das leise Zirpen der Grillen. Heute Abend hatte sie Naruto mit Tory, einer wunderschönen Blondine mit Modelfigur, tanzen sehen. Die Beiden waren ziemlich auf Tuchfühlung gegangen und hatten sich wild geküsst. Hinata war bei dem Anblick ganz schlecht geworden und sie hatte sich angewidert abgewandt. Schon damals war der gerade 18-jährigen klar, dass ihr Herz nur ihm, Naruto, gehören konnte. Natürlich wusste sie, dass sie nicht das Recht dazu hatte eifersüchtig oder gar verletzt zu sein. Schließlich wusste er nichts von ihren Gefühlen und würde auch nie etwas davon erfahren, aber dennoch…zerriss es ihr das Herz ihn so zu sehen. Und gerade hatte sie noch Sasuke mit Nina, seiner derzeitigen Flamme, gesehen. Sie hatte nur einen Moment ihre Ruhe gewollt, doch das kleine Zimmer war schon besetzt gewesen. Die Blauhaarige hatte mit ansehen müssen wie die beiden sich geradezu verschlangen. Das war zu viel des Guten gewesen- sie hatte flüchten müssen. Zuerst Naruto und dann Sasuke… Nahm denn keiner Rücksicht auf sie? Es war alles so ungerecht! Ihr ganzes Leben musste sie umkrempeln wegen dieser Verlobung, dass war einfach nicht fair. Hinata ließ ihren Blick über das große Anwesen schweifen, auf dem sie sich befand. Vor ihr erstreckte sich eine große Gartenanlage mit viel Rasen und einigen Büschen und Blumenbeeten. Alles war durch ein paar Lampen erhellt und strahlte eine Ruhe aus, die Hinata langsam aber sicher einzufangen schien. Sie beruhigte sich ein wenig und strich sich durch die blauen Haare. Was jammerte sie denn auch hier rum? Sie hatte sich nun einmal mehr oder weniger für dieses Leben entschieden und jetzt musste sie sich damit abfinden. Sasuke musste nicht wie ein Mönch leben und Naruto musste nicht auf sie warten. Außerdem, wer sagte denn, dass Naruto überhaupt je etwas für sie empfinden würde? Bisher waren sie gute Freunde gewesen, doch von mehr war nie die Rede gewesen. Selbst wenn sie also nicht verlobt wäre, hieß das noch lange nicht, dass sie dann mit Naruto zusammen sein würde. „Schwacher Trost…“, flüsterte sie leise und unterdrückte die aufsteigenden Tränen. „Ist dir nicht kalt?“, fragte plötzlich eine dunkle Stimme besorgt. Hinata wirbelte mit pochendem Herzen herum und erblickte Naruto, der in der Tür zum Balkon stand und sie fragend musterte. Automatisch schüttelte Hinata ihren Kopf und sagte: „Es geht schon.“ Auf Narutos Gesicht bildete sich ein leichtes Lächeln und er kam langsam auf sie zu. Ohne das Hinata hätte protestieren können, legte er auch schon seine Jacke über ihre Schulter. „Du hast bereits eine Gänsehaut“, erklärte er, lehnte sich neben sie an die Balustrade des Balkons und sah in den Sternenhimmel. Hinata sah ihn überrascht an und ein leichter Rotschimmer bildete sich auf ihren Wangen. Ihr war tatsächlich kalt, weil sie nur ein weißes T-Shirt und eine Jeans trug, das hatte sie bei ihren Gedanken allerdings nicht bemerkt. Sie zog die Jacke etwas enger um sich und atmete Narutos Duft wohlig ein. Dann tat sie es ihm gleich und sah schweigend in den Sternenhimmel. Ihn so nahe neben sich zu spüren und außerdem die Gewissheit, dass hinter ihnen eine Party war, aber sie beide hier alleine standen, entfachten in ihr ein unglaubliches Gefühl der Wärme. Ausnahmsweise gab sie sich dem Gefühl hin und genoss seine Nähe. Plötzlich wandte Naruto ihr sein Gesicht zu und sah sie mit einem undefinierbaren Ausdruck in den Augen an. „Tut mir leid, dass du Sasuke eben sehen musstest“, sagte er leise und blickte sie weiterhin an. Hinatas Augen weiteten sich ein wenig überrascht und es verschlug ihr die Sprache. Entschuldigte er sich gerade für Sasuke? Dachte er, dass sie allein deswegen so traurig war? „Ich habe gesehen, wie du die Beiden entdeckt hast und hierher geflüchtet bist“, erklärte er und seine blauen Augen blickten die ihren gebannt an. „Das hätte nicht passieren dürfen.“ Hinata sah ihn weiterhin überrascht an, wendete dann aber ihren Blick von seinen besorgten Augen ab. „Es ist nicht weiter schlimm“, sagte sie leise. Naruto nahm ihr Kinn sanft in seine Hände und drehte ihr Gesicht wieder zu dem seinen. „Doch, es muss sehr verletzend gewesen sein, Hinata.“ Hinata sah mit ihren weißen Augen gebannt in Narutos blaue und konnte sich seinem Blick nicht entziehen. Sie brachte kein einziges Wort mehr heraus, konnte ihm nur in die Augen sehen. Doch Naruto unterbrach jäh den Blickkontakt und ließ ihr Kinn wieder los. Er drehte sich wieder nach vorne und sah in den Himmel. Das Herz von Hinata pochte so laut, dass sie dachte, Naruto hätte es längst hören müssen. Wieso entschuldigte sich Naruto für etwas, was Sasuke getan hatte? Dachte er wirklich, dass es sie so sehr verletzten würde? Natürlich war es ein komisches Gefühl ihn in dem Gewissen zu sehen, seine Verlobte zu sein. Doch sie konnte die Verletzbarkeit nicht erzwingen, die sie eigentlich befallen sollte. Viel mehr verletzte sie der Anblick von Naruto, wenn er eine andere Frau begehrte. Immer noch mit klopfendem Herzen drehte sie sich auch um und blickte eine Weile gemeinsam mit Naruto in den Himmel. Keiner der Beiden sprach ein Wort, doch es war kein unangenehmes Schweigen. „Wärst du nicht lieber bei den Anderen drinnen, als bei mir? Bei Tory?“, fragte Hinata schließlich leise. Sie hatte sich die Frage einfach nicht verkneifen können. Warum leistete er ihr Gesellschaft? Aus Pflichtgefühl? Naruto wandte ihr überrascht sein Gesicht zu. „Wie kommst du denn auf so etwas?“, fragte er erstaunt. „Ich bin sehr gerne hier, bei dir.“ Er lächelte sanft. „Vergiss Tory.“ Etwas Schöneres hätte der Blonde in diesem Moment nicht sagen können. Hinatas Augen glänzten und sie erwiderte sein Lächeln aus vollem Herzen. Es war viel schöner diese Worte von ihm gesagt zu bekommen, als sie es sich je hätte vorstellen können. „Naruto, ich…“, setzte sie an, doch Naruto berührte sanft ihr Gesicht mit seiner Hand. Sofort verstummte Hinata und beobachtete ihn, wie er eine blaue Haarsträhne hinter ihr Ohr strich und seine Hand warm auf ihrer kalten Wange verweilte. In diesem Augenblick konnte Hinata an nichts anderes mehr denken, als an den jungen Mann vor sich. Langsam kam er mit seinem Gesicht dem ihren näher, aber Hinata wehrte sich nicht. Sie war nicht fähig dazu, sie wollte es. Instinktiv schloss sie ihre Augen und kam ihm entgegen, doch jäh wurden die Beiden gestört. Ein Feuerwerk brach aus und der Himmel war erhellt von grellen Lichtern. Plötzlich war alles von lauten Krachern und Rufen erfüllt. Hinata und Naruto stoben auseinander und sahen überrascht in den Himmel. Die Feuerwerkskörper brannten hell und in allen möglichen Farben. Das Feuerwerk- das hatte Hinata ja ganz vergessen! Und als wäre der erste Knall das Stichwort gewesen, strömten die Leute von drinnen auf den großen Balkon und bestaunten das Feuerwerk entzückt. Hinata konnte sich nicht richtig darauf konzentrieren, völlig konfus fuhr sie sich immer wieder durch die Haare. Oh Gott, was war sie eben im Begriff gewesen zu tun? Sie wäre fast schwach geworden, wären sie nicht gestört worden! „Hey Naruto, komm schnell, du musst mir helfen!“, erklang plötzlich Shikamarus Stimme. Hinata drehte sich wie auch Naruto zu dem Braunhaarigen mit der Ananas Frisur rum- er war in heller Aufregung. „Was ist denn los?“, fragte Naruto mit einer merkwürdig heiseren Stimme. Shikamaru zeigte hinter sich. „Ich weiß es nicht, Kiba geht es gar nicht gut“, erklärte er und packte den Blonden auch schon am Arm. „Komm schon!“ Naruto warf einen unsicheren Blick zu Hinata, die sich zum Lächeln zwang und nickte. Er lächelte ebenso und rief ihr noch „Tut mir leid!“ zu, bevor er von Shikamaru in die Wohnung gezogen wurde. Hinata wandte sich wieder dem Feuerwerk zu und betrachtete es schweigend, ohne es wirklich zu realisieren. Mit ihren Gedanken war sie ganz woanders. Sie war völlig verwirrt. Sie hätte beinahe Naruto geküsst, das konnte doch nicht wahr sein! Auf der einen Seite freute sie sich sehr darüber, doch genau das machte ihr auf der anderen Seite Angst. Das durfte nie wieder passieren, dessen war sie sich völlig bewusst. Sie durfte ihm nie wieder so nahe kommen, dass tat keinem gut- besonders nicht ihr, es stürzte sie nur in ein weiteres Gefühlschaos. Von nun an würde sie den Blonden nie wieder so nah an sich herankommen lassen. Sie durfte einfach nicht. Es ging nicht. Mit einem Mal wandte sie sich von dem Feuerwerk ab und bahnte sich mit einem entschlossenen Ausdruck einen Weg durch die Menschenmenge. ---------------------------------------------------------------------------- Wie damals strich sich Hinata durch die blauen Haare und sah in den Sternenhimmel. Diese Erinnerung bahnte sich immer wieder einen Weg an die Oberfläche, obwohl Hinata versuchte, sie unter Verschluss zu halten. Sie barg nämlich all ihre Sehnsüchte und Träume- die sie damals endgültig über Bord geworfen hatte. Und ich kämpf mich durch die Nacht Hab keine Ahnung was du mit mir machst Ich krieg dich nich aus meinem Kopf und dabei will ich doch Und ich kämpf mich durch die Nacht Bin unter Tränen wieder aufgewacht Ich krieg dich nicht aus meinem Kopf und dabei muss ich doch Was wäre geschehen, wenn sie Naruto damals geküsst hätte- oder auch später? Wäre sie dann heute mit ihm glücklich? Vielleicht. Sie würde es nie erfahren. Die Frage, ob Naruto etwas für sie empfand, war nämlich bis heute nicht geklärt worden. Aber selbst wenn er damals etwas für sie empfunden hatte, wer sagte, dass er das heute immer noch tat? Es gab keinerlei Anzeichen dafür. Schließlich hatte er nach diesem Abend nie wieder einen erneuten Versuch gewagt, sich ihr anzunähern. Und bis zu dem Abend der Fotoausstellung hatte Hinata auch nicht gedacht, dass er sich weiter Gedanken um sie machen würde. Doch das hatte er anscheinend. Schließlich hatte er ihr vorgeworfen, ihre Gefühle unter Verschluss zu halten- womit er natürlich völlig recht hatte. Sie hatte sich nie einem Jungen hingegeben, war nie ernsthaft mit jemandem zusammen gewesen. Zwei Männer hielten sie immer davon ab: Sasuke und Naruto. Aber was sollte sie denn tun? Es war alles zu spät. Sie hätte damals ihre Chance nutzen müssen. Naruto Uzumaki blieb ein Traum. Ein Traum, der nie Wirklichkeit werden konnte. Denn selbst wenn er sie liebte, brachte er die Kraft auf, ein Leben als Geliebter zu führen? Sie bezweifelte, dass Naruto der Typ Mann dafür war. Außerdem mochte Sasuke im Stande dazu sein, Sakura in dieses Schlamassel mit hinein zuziehen, doch Hinata war sich keinesfalls sicher, ob sie das auch bei Naruto konnte. Natürlich war Sasukes Liebe zu Sakura eine völlig andere, als Hinatas Liebe zu Naruto. Sie hatte schon so lange auf ihn verzichtet und ihre Liebe zurückgehalten…Wieso sollte sie das nicht ein Leben lang können? Eine leise Stimme erinnerte sie an den Fast-Kuss, doch Hinata schüttelte es resolut ab. Seit dem waren viele Jahre vergangen und ihr würde so etwas nicht noch einmal passieren. Bald war sie eh verheiratet und würde eine Uchiha werden. Sie würde Sasukes Frau werden, dass schien ihr Leben zu bestimmen. Es war nicht fair, aber sie hatte sich mehr oder weniger dafür entschieden. Jetzt war es zu spät um umzukehren. Und ich, ich kann nicht mehr Ich kann nicht mehr Doch ich kämpf mich durch die Nacht Hab keine Ahnung was du mit mir machst Ich krieg dich nich aus meinem Kopf und dabei will ich doch Lange Gespräche hatten sie und Sasuke über ihre Verlobung geführt und sie waren sich beide einig, eine gute Ehe führen zu wollen. Sie sollte von Respekt und Zuneigung zollen, auch wenn es nie Liebe werden würde. Oft hatte Sasuke sie gefragt, ob es ihr wirklich nichts ausmachte, wenn er mit anderen Frauen zusammen war und sie hatte es jedes Mal wieder verneint. Sie konnte es gar nicht oft genug wiederholen: Sie war nicht der Typ Mensch für Beziehungen ohne Liebe oder Affären, Sasuke anscheinend konnte das aber. Sie war der Art Mensch, der nur eine Beziehung mit Liebe führen konnte. Doch dieses Glück sollte ihr vergönnt sein. Sie hatte sich damit abgefunden und ein Naruto Uzumaki hatte keinen Platz in diesem Leben- selbst wenn er einen wollen würde. Sie schwang ihre Beine schnell von der Fensterbank und ließ sie mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden gleiten. Seufzend schloss sie die Fensterläden und machte sich wieder auf den Weg in das Schlafzimmer. Wieso dachte sie immer wieder darüber nach? Das alles hatte doch keinen Sinn! Sie würde Sasuke heiraten und Naruto eine andere Frau! Irgendwie schmerzte dieser Gedanke sie sehr. Leise, um Sasuke nicht aufzuwecken, legte sie sich neben den Schwarzhaarigen und zog sich die weiße Decke über den Körper. Dann ließ sie ihren Blick über ihren Verlobten schweifen und betrachtete ihn eine Weile „Ach Sasuke…“, seufzte Hinata leise. Sie und er hatten das gleiche Schicksal, auch wenn beide unterschiedlich damit umgingen. Doch würden sie es schaffen? Würden sie es schaffen, wenn beide sich tagtäglich nach jemand anderem sehnten? Denn Hinata konnte verhindern, dass sie Naruto zu nahe kam, doch sie konnte ihr Herz nicht daran hindern weiterhin für ihn zu schlagen und sich nach ihm zu sehen. Und ich kämpf mich durch die Nacht Bin unter Tränen wieder aufgewacht Ich krieg dich nicht aus meinem Kopf und dabei muss ich doch Und obwohl sie versuchte es zu verdrängen, schlief die Blauhaarige mit dem Bild im Kopf ein, wie sie und Naruto auf dem Balkon standen und sich ihre Gesichter immer näher kamen… ~ Huhu! Hoffe ihr habt alle schöne Ferien;) Im Endeffekt bin ich ganz zufrieden mit dem Kapitel. Es ist viel NarutoXHinata drin und ich hoffe, dass ich Hinatas und Sakuras Gefühle gut erklären konnte. Das Lied war natürlich ‚Durch die Nacht’ von Silbermond, falls ihr es nicht erkannt habt. Ich fand, dass es sehr gut zu der Situation passt. Ansonsten: Das nächste Mal werden beide einen miesen Tag haben- aber auf Hinata wartet eine Riesenüberraschung! Danke für die Kommentare, bis zum nächsten Mal=) eure flyingAngel *knuddel* Kapitel 14: Ein mieser Tag -------------------------- Nervös saß Hinata auf einem braunen Ledersessel und spielte mit dem Griff ihrer Tasche. Immer wieder von neuem war sie aufgeregt, wenn sie mit ihrem Vater sprechen sollte. Es war noch früh am Morgen und vor der Universität hatte ihr Vater sie gebeten, bei ihm in der Firma vorbeizuschauen. Jetzt saß sie hier und wartete darauf, dass seine Sekretärin ankündigte, dass er mit seinem Gespräch fertig war und sie rein durfte. Was wollte er denn heute von ihr? Sollte sie wieder seine Unterlagen ordnen oder dergleichen? Anscheinend hielt er sie nicht für fähig genug, wichtigere Arbeiten zu verrichten. Dabei lief ihr Studium ausgesprochen erfolgreich…nur ihr Vater wollte davon nichts hören. „Fräulein Hyuga?“, erklang plötzlich eine weibliche Stimme gelangweilt. Hinata schreckte hoch und war sofort auf den Beinen. Vor ihr stand die Sekretärin ihres Vaters. Sie hatte einen Notizblock in der einen und eine Tasse Kaffee in der anderen Hand. „Sie können nun zu ihrem Vater“, sagte sie ohne den Blick von dem Notizblock zu wenden und setzte sich dann an ihren Schreibtisch. Hinata glättete ihren Rock und atmete tief durch, bevor sie die große Glastür aufmachte und in dem Büro ihres Vaters verschwand. Hiashi Hyuga saß auf seinem Lederstuhl hinter seinem riesigen Schreibtisch, auf dem sich Unmengen von Dokumenten türmten, die nur darauf warteten bearbeitet und durchgesehen zu werden. Er hatte wie immer viel zu tun. Auch gerade war er über ein Blatt Papier gebeugt und begutachtete es genau. Hinata blieb zögernd an der Tür stehen und wartete auf irgendeine Reaktion ihres Vaters. Nach einer Weile blickte Hiashi auf und sah seine älteste Tochter überrascht an. „Hinata, setz dich“, sagte er mit seiner gewohnt kühlen Stimme und sah sie streng an. Die Blauhaarige nahm auf dem Stuhl vor seinem Schreibtisch Platz und sah ihn erwartungsvoll an. „Weswegen bin ich hier, Vater?“, fragte sie schüchtern und spielte wieder nervös an dem Griff ihrer Tasche. Ihre Aufregung blieb ihrem Vater nicht verborgen, er quittierte es jedoch nur mit einem verächtlichen Blick. Langsam lehnte er sich zurück und betrachtete sie nachdenklich. „Am Freitagabend richtet Kenta Takahashi ein Dinner aus“, begann er schließlich gedehnt zu erklären. „Die Familie Hyuga ist eingeladen und ich wünsche, dass meine älteste Tochter ebenso erscheint.“ Hinata hielt angespannt die Luft an. Oh nein, sie sollte nicht zu einem langweiligen Dinnerabend erscheinen. Dort würden alle wichtigen Leute aus Tokio und Umgebung dinieren und sich darüber unterhalten, wie wichtig sie doch waren. „Ich will, dass du kommst, Hinata, ich stelle dich einigen wichtigen Menschen vor- und ich dulde keine Widerrede“, fügte er nachdrücklich hinzu. Hinata hätte es nie gewagt ihrem Vater zu widersprechen, aber im Augenblick hegte sie noch eine Hoffnung. „Wird Sasuke auch kommen?“, fragte sie zaghaft. Denn wenn er da sein würde, würde ihr gewiss nicht so langweilig werden, dessen war sie sich sicher. Als sie jedoch in das Gesicht ihres Vaters sah, erlosch ihre Hoffnung blitzschnell. Seine kalten Augen durchbohrten sie gerade zu. „Nein, wird er nicht“, sagte er eisig und fixierte sie. „Ich sage dir eins, Hinata. Ich habe dich nicht mit ihm verlobt, damit du dich hinter ihm verstecken und ihn als Schutzschild benutzen kannst. Verstanden?“ Hinata ließ beschämt den Kopf sinken und nickte leicht. „Ja, Vater.“ In seiner Gegenwart fühlte sie sich immer klein und schwach. Sie wusste ihm nichts entgegen zu setzten und er schaffte es immer wieder, ihr Selbstbewusstsein in Rauch aufzulösen. Er war hart und er war kühl- und genau das erwartete er auch von seiner Tochter. Da er aber ganz genau wusste, dass sie es nicht war und nie sein würde, verachtete er sie und behandelte sie strenger als jeden Anderen. Hinata wusste wovon sie redete, bei jeder Begegnung ließ er sie ihre Schwäche von neuem spüren. „Gut“, schloss Hiashi ab und wandte sich wieder seinen Papieren zu. „Wir sehen uns dann, sei um Acht bei unserem Anwesen. Du kannst jetzt gehen.“ Langsam stand Hinata auf und umklammerte ihre Tasche. „Bis bald, Vater“, sagte sie leise und verschwand dann mit leisen Schritten aus seinem Büro um ihn nicht bei der Arbeit zu stören. ~ In dem letzten Kurs, den sie an dem heutigen Tag besuchte, war Hinata mehr als unkonzentriert. Sie bemerkte kaum, was der Professor ihnen vorne erzählte und schaute ihn nur mit leeren Augen an. Wieso war es immer wieder dasselbe? Wieso konnte sie nicht einmal stark sein oder sich gegen ihren Vater wehren? Er hatte schon Recht, wenn er sie als zu schwach bezeichnete! Sie musste endlich lernen sich zu wehren, besonders gegen ihn…dann würde sie vielleicht Anerkennung gewinnen. Vielleicht erhielt sie dann den nötigen Respekt… Aber was dachte sie da? Betrübt ließ sie ihren Kopf hängen. Wie sollte sie das schaffen? Er war ihr Vater, dass war schon Antwort genug. Ihn fürchteten selbst die härtesten Geschäftsmänner. Plötzlich hörte Hinata wie Stühle rückten und bemerkte wie alle um sie herum sich erhoben. Sofort schnappte sie sich ihre Tasche und stand auf. Seid wann war sie so unkonzentriert? Sie hatte rein gar nichts mitbekommen! Innerlich seufzte sie tief. Wenigstens war der miese Teil des Tages vorbei und sie konnte nach Hause gehen. Die Universität lag nicht weit entfernt von ihrer und Sasukes Wohnung. Sie schwang sich ihre Tasche über die Schulter und verließ mit schnellen Schritten den Unterrichtsraum. Sie wusste nicht warum, aber sie wollte so schnell wie möglich weg von hier. Die Blauhaarige bahnte sich einen Weg durch die Menschenmasse und drückte dabei den Ordner, den sie in ihren Armen hielt, fest an ihren Körper. Am liebsten hätte sie hier auf der Stelle losgeheult. Auf einmal hörte sie eine wohl bekannte Stimme ihren Namen rufen. „Hinata! Hinata, bleib stehen!“ Perplex drehte sich Hinata um und erblickte Naruto, der sich einen Weg durch die Menge bahnte und sie dabei unvermittelt ansah. Sie sah ihn überrascht näher kommen und fragte sich nur, was er von ihr wollte. Als er schließlich vor ihr stand, fuhr er sich verlegen durchs Haar und lächelte. „Ähm, ich…kann ich dich nach Hause begleiten?“, fragte er scheu. Hinata hätte vor Überraschung fast ihren Ordner fallen lassen. Hatte sie sich gerade verhört? Schnell nickte sie, denn sie war unfähig ein Wort raus zubringen. Gab es einen bestimmten Grund, warum Naruto sie begleiten wollte? Vielleicht wollte er nur Sasuke besuchen… Dieser Gedanke ließ ihre Laune beträchtlich sinken. „Sasuke ist nicht da“, sagte sie deswegen ein wenig gereizt zu Naruto, während sie über das Universitätsgelände gingen. Die Nachmittagsonne hing hoch am Himmel und ließ ihre Strahlen unbarmherzig auf sie niederscheinen. Naruto, der bis dahin völlig in Gedanken versunken auf den Boden gestarrt hatte, fuhr hoch und sah sie verdutzt an. „Das weiß ich“, erwiderte er und zog die Krawatte an seinem weißen Hemd etwas lockerer. „Denkst du, dass ich dich nur deswegen begleite? Wegen Sasuke?“ Seine blauen Augen ruhten wachsam auf ihrem Gesicht, welches sie schnell verlegen abwandte. Er hatte sie sofort durchschaut, er schaffte es immer wieder. Nicht nur, dass er sie mit seiner bloßen Anwesenweit durcheinander brachte, er musste auch noch ihre Gedanken lesen…ihr wurde augenblicklich wärmer, während sie seinen Blick auf sich spürte. „Ja, ich, also, es tut mir leid“, stammelte sie ein wenig verlegen und wurde rot. Naruto lächelte und sah wieder auf den Weg vor sich. Um von der Universität nach Hause zu kommen, musste man durch einen schönen Park gehen. Gerade gingen sie einen Weg entlang, der mit Bäumen gesäumt war, in denen die Vögel laut zwitscherten. „Muss dir nicht leid tun“, sagte Naruto und blickte in den wolkenlosen Himmel. „Nach meinem irrsinnigen Verhalten konntest du gar nicht anders denken.“ Hinata riss ihre Augen auf und sah ihn verdutzt an. „Es gibt einen Grund, warum ich mich von dir ferngehalten habe, Hinata“, fuhr Naruto leise fort und zeigte auf eine leere Bank an der sie vorbeikamen. „Lässt du mich ihn dir erklären?“ Fragend sah er sie an und Hinata nickte langsam. Ihr war nicht wohl dabei, doch sie setzte sich neben Naruto auf die Holzbank. Ihr graute es vor dem Grund, den er ihr nennen wollte, doch sie wartete auch begierig darauf. Konnte es sein, dass…? „Hinata, ich…“, setzte Naruto an und schluckte. Er sah ihr tief in die Augen und saß dabei so nah neben ihr, dass Hinata glaubte, seine Wärme spüren zu können. Gespannt hielt sie den Atem an. „…Nach der Fotoausstellung musste ich mir über einige Dinge klar werden, ich war völlig verwirrt- unser Streit, er hat mich nachdenklich gemacht.“ Jetzt sah er ihr nicht mehr in die Augen, sondern blickte wie in Gedanken zu Boden. „Deswegen brauchte ich Abstand. Ich musste wissen, was ich fühle und ob ich bereit für meine Gefühle bin.“ Mit einer bösen Vorahnung sah Hinata Naruto gebannt an und wartete auf seine nächsten Worte. „Ich habe mich entschieden, Hinata“, sagte er schließlich mit fester Stimme und sah wieder hoch in ihre Augen. „Ich musste mir meine Gefühle eingestehen und ich habe mich für sie entschieden, ich will es wagen- ich kann gar nicht mehr anders. Hinata…“ „Naruto, bitte…“, sagte Hinata leise und er stoppte. „Bitte, hör auf…“ Flehend sah sie ihn aus ihren weißen Augen an. Sie wollte das nicht hören. Sie konnte nicht. Es würde alles noch viel schlimmer machen! Wenn es nämlich einmal ausgesprochen war, dann war es nicht mehr rückgängig zu machen, dann stand es fest! „Nein, Hinata, ich muss das jetzt tun, hör mir zu!“, sagte Naruto mit fester Stimme und nahm ihre Hände in die seinen. Fest sah er ihr in die Augen und begann zu sprechen. „Ich weiß, dass es eigentlich falsch ist so zu fühlen, aber ich kann nicht anders. Hinata, ich würde alles für dich tun, es ist mir egal, wie es mir dabei geht. Du bedeutest mir mehr als alles Andere, ich kann nicht mehr ohne dich. Ich liebe dich Hinata.“ In Hinatas Augen bildeten sich langsam Tränen, sie hielt sie nicht mehr zurück. All die Jahre hatte sie sich nach diesen Worten gesehnt. Hatte gehofft, Naruto würde so für sie empfinden…und jetzt wo er es aussprach, zerriss es ihr das Herz. „Es geht nicht, Naruto“, flüsterte sie und die Tränen liefen ihre Wangen hinab. Salzig schmeckte sie sie auf ihrer Zunge. „Ich…nein…es geht einfach nicht.“ Sie wandte sich von ihm ab, wollte ihm nicht mehr in die Augen sehen. „Hinata, hör mir zu, es geht, wenn wir nur wollen“, redete er jetzt eindringlich auf sie ein. „Wir schaffen es, ich weiß es! Oder liebst du mich etwa nicht?“ Hinata schüttelte wild den Kopf und stand mühsam auf. „Nein, du verstehst nicht!“, brachte sie schrill hervor und sah ihn durch einen Tränenschleier an. „Es geht nicht, es geht einfach nicht. Mach es uns beiden nicht so schwer.“ Naruto war mit einem Satz oben und funkelte sie nun wütend an. „Ich mache es uns schwer?“, fauchte er. „Du weist mich doch ab, obwohl wir eine Chance hätten und das weißt du genau!“ Hinata wich einen Schritt vor ihm zurück und schluchzte immer wieder. Das war doch ein Albtraum! „Nein, Naruto“, sagte sie schließlich mit zittriger Stimme, als sie sich einigermaßen beruhigt hatte. „Wir hatten keine Chance, haben keine und werden nie eine haben.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und rannte vor Naruto und ihren Gefühlen weg. Sie wollte ihm nicht weiter in die Augen sehen und seine Liebe und seine Enttäuschung wegen ihrer Abweisung in ihnen lesen. Den ganzen Weg nach Hause rannte Hinata, als ob der Teufel hinter ihr her wäre. Vor ihrer Wohnungstür schloss sie mit zittrigen Händen die Tür auf und machte sie langsam hinter sich zu. Sie machte einen Schritt in die Wohnung, konnte sich dann aber nicht mehr zurückhalten. Hilflos schluchzend brach sie auf der Stelle zusammen und krümmte sich, als ob sie Schmerzen hätte. „Naruto…“, schluchzte sie und schlug einmal kraftlos auf den Boden. Wieso war das Leben so ungerecht? Wieso? Jetzt wusste sie es. Sie wusste, dass er sie liebte. So wie sie ihn liebte. Und doch konnten sie nicht zusammen sein! Ihr hatte es das Herz gebrochen, als sie seine Augen gesehen hatte, als sie ihm gesagt hatte, dass sie keine Chance hatten. Es war hart für ihn gewesen. Er gestand ihr endlich seine Liebe und wurde so übel von ihr abgewiesen…oh wie gerne wäre sie ihm um den Hals gefallen und hätte ihrerseits Liebesschwüre ausgesprochen! Wie gerne hätte sie nach all den Jahren endlich seine Lippen auf den ihren gespürt? Sie würde ihre Seele dafür geben, doch es war vergebens. Es war schmerzhaft, aber sie wusste, dass sie das Richtige getan hatte. Es ging nicht und das musste auch Naruto einsehen. Sie hatten keine Chance… ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Wie ein gehetztes Hühnchen rannte Sakura die Straße entlang und hielt dabei ihre Tasche fest umklammert in den Händen. >Oh nein, bitte nicht, komm schon<, flehte sie innerlich und rannte unermüdlich weiter. Plötzlich für eine Straßenbahn langsam an ihr vorbei und verschwand schließlich hinter der nächsten Kurve. Sakura hätte am liebsten frustriert aufgeschrieen, ihre Tasche auf den Weg geschmissen und wütend auf den Boden gestampft, wie eine alte Hexe. „So ein Mist!“, fluchte sie laut und verlangsamte ihre Schritte, bis sie an einer Bushaltestelle angekommen war. Immer noch Flüche grummelnd ließ sie sich auf einen der grünen Plastiksitze fallen und schaute schlecht gelaunt auf den Boden unter sich- kein besonders schöner Anblick, alles war mit Kaugummis oder sonstigen Substanzen- wo Sakura gar nicht wissen wollte was es war- voll geklebt. Jetzt hatte sie doch tatsächlich die Straßenbahn verpasst…Wie viel Pech konnte ein Mensch vertragen? Dabei hatte sie heute extra früher Feierabend gemacht um die Straßenbahn noch zu erwischen. Ihr Auto war nämlich in der Werkstatt und deswegen musste sie mit der Straßenbahn zur Arbeit fahren- kein wirklich angenehmes Transportmittel, da sie meist sehr überfüllt war. Verärgert fuhr sie sich durch die rosanen Haare. Und jetzt das noch! Ihr Arbeitstag war schon sehr nervenaufreibend und hektisch gewesen und sie hatte einfach nur nach Hause gewollt- entspannen, eine Tasse Tee trinken, ein wenig Fernsehen…aber sie schien wirklich kein Glück zu haben. Ein mieser Tag, ganz klar. Und ein mieser Tag in dieser Zeit war wirklich sehr mies, weil die anderen auch nicht viel besser liefen. Sie hob ihren Blick von dem Boden und entdeckte einen alten Herrn, der mit seinem Gehstock langsam auf sie zutrippelte. Er war ein typischer Opa: Gehstock, braune Ledersandalen mit Socken kombiniert und eine unverkennbare graue Mütze, die vor der prallen Sonne schützen sollte. Ein wenig gebannt beobachtete sie, wie er sich mit einem „Uff!“ neben sie auf einen anderen Sitz fallen ließ und sich die schmerzenden Kniegelenke rieb. „Hey Süße!“, rief plötzlich eine Stimme laut von der Straße her. Sakura wandte leicht überrascht ihren Kopf in Richtung Straße und erblickte einen schwarzen Porsche. In dem Porsche saß ein Mann mit gegelltem Haar, Sonnenbrille und einer Zigaretten im Mundwickel. Der erste Gedanke, der Sakura durch den Kopf schoss, war: >Was ist denn das für eine Schmalzlocke? < Die ‚Schmalzlocke’ bemerkte offenbar, dass er Sakuras Aufmerksamkeit errungen hatte und beugte sich ein wenig mehr zu ihr hin. „Hey Süße, heute schon was vor?“, fragte er und rückte seine Sonnebrille ein wenig zurecht. Sakura hob die Augenbrauen und erwiderte nichts. „Du könntest nämlich eine kleine Spritztour mit mir machen…in meinem neuen Porsche“, fuhr die Schmalzlocke fort und strich über die Ledersitze. „Und später könnte man dann noch etwas anderes machen…“ Sakura verzog angewidert das Gesicht- ihr war völlig klar, auf was er anspielte. Dachte er wirklich, dass irgendeine Frau auf solche Sprüche reinfiel? „Nein, danke“, winkte sie ab. „Du würdest wirklich nich leer ausgehen, Schatz“, ließ sich die Schmalzlocke nicht beirren und hielt mehrere Geldscheine hoch. Er grinste. „Wir könnten dir ein schönes Kleid kaufen, oder auch Dessous…“ Der Blick der Roshaarigen wurde augenblicklich kalt. Sah sie etwa aus wie eine, die sich von schönen Geschenken umwerben ließ? Da war er bei ihr so was von an der falschen Adresse. „Hau bloß ab“, knurrte sie deswegen verächtlich. „Für kein Geld der Welt würde ich mit dir mitkommen.“ Das Grinsen in seinem Gesicht gefror sofort und er sah sie verärgert an. „Du verpasst was, Schätzchen. Die Frauen reißen sich um mich!“, rief er während er wieder seinen Motor startete und davonfuhr. Sakura sah ihm verächtlich hinterher. Natürlich- wer’s glaubte! Wenn er so beliebt bei den Frauen war, würde er es wohl kaum nötig haben, ihm wildfremde Frauen anzusprechen und sie mit Geld anzulocken. „Also wirklich, die Männer von heute“, sprach plötzlich eine piepsige Stimme neben ihr. „haben keinerlei Anstand mehr, wirklich.“ Überrascht wandte sich Sakura dem Opa zu, der immer noch nachdenklich in die Richtung sah, in der der Porsche verschwunden war. Dann drehte er sich zu ihr und lächelte sie an. „Wirklich schlimm“, wiederholte er sich wieder. Sakura nickte leicht perplex. „Ja“, stimmte sie ihm zu und dachte dabei nicht nur an die Schmalzlocke von vorhin. „Die verhalten sich fast noch schlimmer als die Politiker heutzutage. Niemand ist mehr anständig, nein“, fuhr der Opa fort und runzelte die Stirn. „Erst letztens hab ich zu meiner Elma gesagt, Elma, sag ich, das Land geht vor die Hunde.“ Erstaunt sah sie den alten Herr an und konnte nichts mehr erwidern, weil eine andere Stimme sagte: „Also Akio siehst du es auch endlich ein? Ich hab’s dir ja schon vor zwanzig Jahren gesagt! Politiker taugen zu nichts!“ Sakura wendete sich nun an einen anderen Herrn mit grauem Haar und einer riesigen Brille auf der Nase, der sich auf die andere Seite von Sakura setzte. „Ja, aber auch nur wegen dem Beschluss den sie wieder durchgerungen haben“, schimpfte der erste Opa sofort los. „Wirklich das Allerletzte!“ Jetzt fingen die beiden alten Männer an über Politik zu reden und sich darüber aufzuregen, was alles in Japan falsch lief. Politik war ein Thema, welches Sakura im Moment überhaupt nicht interessierte. Mit einem gequälten Gesichtsausdruck saß sie zwischen den Männern und wartete verzweifelt auf ihre Straßenbahn. Ihre Laune sank noch mehr in den Minuten des Wartens und sie war heilfroh, als die Straßenbahn endlich eintraf. Schnell sprang sie hinein und atmete mehrer Male tief durch, während die Straßenbahn losfuhr. >Calm down, Sakura, calm down<, sprach sie sich beruhigend zu und versuchte keinen Wutanfall zu bekommen. Gott meinte es wirklich nicht gut mit ihr. Wahrscheinlich saßen gerade oben im Himmel Engel und lachten schadenfroh… Als sie schließlich aus der Straßenbahn ausstieg, ging sie mit schnellen Schritten den Weg, der nach Hause führte, entlang. Hatte sie denn wirklich all ihr Glück verlassen? Plötzlich hörte Sakura ein lautes Rufen hinter sich, welches immer wieder ihren Namen wiederholte. „Sakura? Sakura! Bleib doch stehen, Sakura! Sakura!“ Die Angesprochne blieb sofort wie angewurzelt stehen und ihr Herz machte es ihr für einen Moment gleich. Hatte sie eben wirklich gefragt, ob sie all ihr Glück verlassen hatte? Nun…das war die Antwort darauf- oh ja und die Engel sangen dabei schadenfroh! Langsam drehte die Rosahaarige um und blickte dem Mann ins Gesicht, den sie in diesem Moment am wenigsten sehen wollte: Sasuke. Die Augen des Schwarzhaarigen ruhten ruhig auf ihrem Gesicht- er wirkte aufgeregt, aber gefasst. Sakura spürte bei seinem Anblick wieder den inneren Zwiespalt. Auf der einen Seite wollte sie ihm eine Ohrfeige verpassen- welch eine Frechheit, dass er einfach hier auftauchte! Hatte er etwa auf sie gewartet? Auf der anderen Seite wollte sie ihm jedoch um den Hals fallen- sie hatte ihn seit der Fotoausstellung nicht gesehen und sich so nach ihm gesehnt…und jetzt stand er tatsächlich vor ihr, als wäre nichts geschehen. Innerlich war sie zwar total aufgewühlt, doch äußerlich ließ sie sich davon nichts anmerken. Sasuke nahm wohl an, dass es ein gutes Zeichen war, dass sie ruhig vor ihm stehen blieb und nicht wegrannte oder sich auf ihn stürzte- jedenfalls begann er leise zu sprechen. „Sakura, bitte hör mir zu“, sagte er und sah sie flehend an. „Du nimmst keinen meiner Anrufe an und lässt mich nicht erklären, aber…“ „Zu Recht mache ich das“, schnitt Sakura ihm wütend das Wort ab. „Es gibt nichts zu erklären, Sasuke. Ich habe mit der Sache abgeschlossen.“ Das war natürlich eine dicke Lüge- aber das musste Sasuke ja nicht wissen. Er brauchte nicht zu glauben, dass es einfach reichte hier aufzutauchen. Glaubte er, sie würde ihm einfach so vergeben? Das letzte Fünkchen Hoffnung in Sasukes Gesicht erlosch augenblicklich, jedoch machte er einen Schritt auf sie zu. „Das ist nicht wahr, ich weiß es“, sagte er leise und sah sie durchdringend an. Sakura wich ängstlich vor ihm zurück, sah ihn aber weiterhin beherrscht an. „Oh doch, seh es ein, Sasuke. Lass mich einfach in Ruhe!“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und lief mit schnellen Schritten vor ihm weg. Doch weit kam sie nicht, da sie eine Hand an der Schulter packte und sie abrupt gegen die nächste Hauswand drückte. Sakura spürte nur noch seinen heißen Atem auf ihrer Haut und seinen Körper, der sich warm an den ihren drückte. Automatisch schlug ihr Herz schneller und ihr Verlangen nach ihm flammte verräterisch auf. Sakura sah stumm in Sasukes rabenschwarze Augen und war unfähig etwas gegen ihn zu unternehmen. Sie wurde schwach. „Es ist nicht wahr, Sakura“, sagte er schließlich leise und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Er war ihr so nah, dass es ihr einen Schauer über den Rücken jagte. „Ich habe mich so sehr nach dir gesehnt, Sakura. Glaub mir…“, flüsterte er und wollte sie küssen. Seine Lippen kamen den ihren immer näher und sein Atem streifte heiß ihr Gesicht. Es wäre für Sakura ein Leichtes gewesen in diesem Moment nachzugeben und sich ihm hinzugeben, doch ihre Alarmglocken klingelten schrill und hielten sie im letzten Moment davon ab. „Nein“, sagte sie schwach und wiederholte dann etwas lauter und fester: „Nein!“ Damit drückte sie ihn mit einem Mal von sich und funkelte ihn wütend an. „Einen Teufel glaube ich dir, Sasuke Uchiha, vergiss es!“, schrie sie ihn wütend an. „Lass mich in Frieden, verdammt!“ Bevor Sasuke noch etwas erwidern konnte, machte sie auch schon auf dem Absatz kehrt und rannte die letzten wenigen Meter in ihr Haus hinein. Als ob Sasuke sie verfolgen würde, rannte sie blind die Treppen hoch und erst in der Wohnung angekommen blieb sie mitten im Wohnzimmer stehen und hielt ihre Hand an ihr wild klopfendes Herz. Wieso konnte es nicht aufhören so laut in ihrer Brust zu schlagen? Huhu! Oh man dieses Kap war richtig traurig. Hab fast selber geheult, als ich das mit Hinata geschrieben hab… Im nächsten Kap löse ich übrigens auch endlich- nachdem ich so oft darauf hingewiesen hab^^ - das Rätsel um TenTen und Neji auf! Ab nächste Woche Montag hab ich leider wieder Schule…*heul* Weil es eine neue Schule ist, kann es sein, dass die Kaps dann länger brauchen. Dann muss ich mal schaun… Ein großes Danke an Nojiko-Brave, meine Beta-Leserin *knuddel* Bis zum nächsten Mal;) Eure flyingAngel Kapitel 15: Frauen leiden... ---------------------------- Völlig aufgewühlt setzte sich Sakura auf ihre Couch und versuchte ihre Hände festzuhalten, die unaufhörlich zitterten. Er hätte nicht kommen dürfen. Das Wiedersehen hatte sie völlig aus der Bahn geworfen, sie wusste nicht mehr was sie denken sollte. Hatte er etwa auf sie gewartet? Ihr aufgelauert? Wie konnte er nur, er war so ein Mistkerl! Er hatte nicht das Recht ihr hinterher zu laufen und sie zu überfallen, wenn sie es am wenigsten erwartete. Sie hatte doch einfach nur nach Hause gewollt…und dann kam er. Sasuke, den sie schon so lange nicht mehr gesehen und nach dem sie sich so gesehnt hatte. Sasuke, den sie eigentlich hassen sollte… und doch hatte ihr diese Begegnung wieder bewiesen, wie wenig sie das doch konnte. Beinahe hätte sie wieder ihre Beherrschung verloren und wäre schwach geworden. Sein Körper hatte sich so gut an dem ihren angefühlt, sein Atem auf ihrer Haut war wie ein betörender Duft gewesen. Wie gerne hätte sie ihn in diesem Moment geküsst, ihm einfach nachgegeben? Unglaublich gerne und das machte ihr Angst. Verstört fuhr sie sich durch die rosanen Haare, dann klingelte es laut. Sakura fuhr mit einem Mal erschrocken auf und starrte die Tür an. Konnte es sein, dass es Sasuke war? Sie betrachtete die Tür zögerlich eine Weile und wusste nicht, ob sie hingehen sollte. Auf keinen Fall würde sie ihn reinlassen, das stand außer Frage. Denn sie war sich sicher, würde sie ihm jetzt noch einmal gegenüber treten - und das in einem geschlossenen Raum ohne Fluchtmöglichkeiten-, würde sie ihm wieder verfallen. Das Risiko war eindeutig zu groß. Wieder ertönte ein lautes Klingeln, diesmal jedoch zweimal hintereinander. Die Rosahaarige ging langsam zu der weißen Tür und blieb zögernd vor dem Knopf für die Freisprechanlage stehen. Es konnte ja auch jemand anderes sein! Und wenn es Sasuke war, musste sie ihn ja nicht hochlassen. Sie konnte ihm ja einfach in die Freisprechanlage schreien, dass er abhauen sollte und dass er ein Schwein war. Das hielt sie für eine ziemlich gute Idee und der Gedanke ließ sie grinsen. Jetzt brach ein Sturmklingel aus, das kein Ende zu haben schien. Da war wohl jemand ziemlich ungeduldig. Langsam und mit zittriger Hand drückte Sakura auf den Knopf für die Freisprechanlage und sagte mit heisere Stimme: „Ja?“ Gespannt hielt sie den Atem an. „Sakura, mach auf!“, rief eine ungeduldige Stimme. „Wir warten hier unten, mach schon!“ Die Rosahaarige atmete ein wenig erleichtert auf und lächelte. Es war nur Ino! „Ist okay!“ Sie drückte auf einen anderen Knopf und hörte unten etwas Surren und kurz darauf Gepolter im Treppenhaus. Sakura warf einen Blick auf die Uhr: Es war Vierzehn Uhr. Was Ino um diese Uhrzeit von ihr wollte? Und was hatte sie mit >wir< gemeint? Wer war denn noch bei ihr? Ihr schwante wirklich nichts Gutes! Das sah so aus wie eine von Inos berühmt berüchtigten Spontanaktionen und die kannte Sakura nur zu genüge! Ein Klopfen an der Tür war zu hören und Sakura machte die Tür auf. Neugierig sah sie hinaus und erblickte wirklich nicht nur Ino. „Temari“, brachte sie nur erstaunt raus und umarmte sie überrascht und freudig zugleich. „Was macht ihr beide denn hier?“ „Dich abholen!“, sagte Ino sofort wie selbstverständlich und schob Sakura ohne große Umschweife bei Seite. „Tenten sitzt bereits im Auto und wartet auf uns.“ Sie und Temari traten in die Wohnung ein und sahen sich suchend um. „Wo ist deine Tasche?“, fragte Temari und suchte bereits die Couch ab. Sie hob hier und da ein Kissen an und schaute, ob sich darunter die Tasche befand. Sakura sah ihr und Ino nur erstaunt zu und konnte für einen Moment nicht richtig fassen, was sich in diesem Moment vor ihren Augen abspielte. Was taten die beiden da? „Moment mal!“, sagte Sakura schließlich laut und Ino und Temari hielten in ihrer Bewegung inne. Fragend sahen sie sie an. „Wofür wollt ihr mich abholen?“ Ino grinste sofort über beide Ohren. „Hab sie!“, rief Temari plötzlich und zog Sakuras Tasche hinter den Kissen eines Sessel hervor. „Lasst uns gehen!“ Sie und Ino kamen ohne ein weiteres Wort auf Sakura zu und packte sie beide jeweils an einem Arm. Ohne auf ihre Proteste zu achten, zogen sie die Rosahaarige hinter sich her aus der Wohnung. „Ino! Temari! Stopp“, rief Sakura und wehrte sich vergeblich gegen die Fesselgriffe der beiden Freundinnen. Ino und Temari machten die Haustür zu und sahen sie fragend an. „Wo zur Hölle wollt ihr hin?“ Ino grinste wieder und zog sie weiter die Treppe runter. „Wir holen dich endlich mal raus!“, erklärte Ino. „It’s Shopping-Time, Baby!“ Sakura klappte fast der Mund auf. Shopping-Time? Das konnte nicht Inos Ernst sein! „Auf Shoppen habe ich, ehrlich gesagt, gar keine Lust!“, versuchte sich die Rosahaarige rauszureden, aber Ino und Temari blieben hart. Sie zogen sie vor die Haustür, drückten ihr die Tasche in die Hand und zeigten auf ein silbernes Auto - Temaris Wagen. „Keine Widerrede, Sakura“, sagte Temari mit fester Stimme und sah sie diesmal ernst an. „Du hast es uns bereits auf der Fotoausstellung versprochen.“ Sakura wollte sofort etwas erwidern, aber Ino hinderte sie daran. „Shoppen ist, wie du weißt, ein Allheilmittel“, erklärte die Blonde und hielt ihr die Tür des Autos auf. „Auch gegen Liebeskummer. Also rein mit dir! Marsch!“ Sie zeigte mit ihrem Kopf auf den Wagen und sah Sakura mit ernster Miene an. Verdammt, das war doch alles nicht wahr! Sie hatte sowieso schon schlechte Laune, da würde ihr Shoppen auch nicht helfen. Und zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie überhaupt keine Lust darauf. Aber ihre Freundinnen schienen ihr gar keine Wahl zu lassen. Sie seufzte einmal laut und ließ sich dann mit angesäuerter Miene auf den Sitz fallen. Ino schlug triumphierend die Tür hinter ihr zu und setzte sich neben Temari auf den Beifahrersitz. Temari fuhr augenblicklich los und Sakura ließ sich müde in den Sitz sinken. Wie sollte sie diesen Tag überstehen? Ihr schwirrte Sasuke noch viel zu sehr im Kopf rum. Sie wendete ihren Kopf ein wenig nach rechts und sah Tenten neben sich sitzen. Die Braunhaarige lächelte sie, wie es Sakura vorkam, gezwungen an und gab ihr dann einen Kuss auf die Wange. „Wie geht es dir?“, fragte sie. Sakura musterte Tenten eine kurze Weile fragend, bevor sie antwortete. „Den Umständen entsprechend“, erwiderte sie und brachte ein klägliches Lächeln zustande. „Und dir?“ Tenten lächelte wieder dieses falsche Lächeln. „Ganz gut.“ Sakura zog ihre Augenbrauen hoch und schüttelte leicht den Kopf. „Erzähl mir nichts, Tenten. Was ist los?“, fragte Sakura sie leise, sodass Ino und Temari, die vorne fröhlich plapperten, nichts davon hören konnten. Tenten machte ein überraschtes Gesicht, wendete sich dann jedoch von Sakura ab. Sie sah traurig auf ihren Schoss und strich über ihr weißes Top. „Es ist okay, Sakura“, antwortete sie leise. „Ich will jetzt nicht darüber reden.“ Sakuras Miene wurde nachdenklich und sie betrachtete die Braunhaarige ein wenig. Was war nur los mit ihr? Seit der Fotoausstellung schien sie irgendetwas zu bedrücken. Was konnte sie denn nur für sie tun? „Hör zu, Ten“, sagte Sakura sanft und Tenten sah auf. „Wir bringen erst einmal das Shoppen hinter uns und dann kommst du noch mit zu mir, einverstanden?“ Einen Augenblick war Tenten stutzig, dann lächelte sie jedoch. Und dieses Mal ehrlich. „Okay“, stimmte sie zu und grinste plötzlich. Verschwörerisch beugte sie sich zu Sakura rüber. „Du hast hierzu also auch keine Lust?“ Sakura musste sich ein Lachen verkneifen und grinste nur. „Nein, nicht wirklich.“ Die beiden grinsten sich einig an. „Na ja, sie meinen es ja nur gut“, sagte Tenten. „Was meinen wir gut?“, rief Ino dazwischen und schaute zu den Beiden nach hinten. Tenten und Sakura sahen sich an und fingen laut an über Inos Miene zu lachen. Die schaute verwundert, grinste dann jedoch. „Ha! Ich wusste, wir bringen euch heute noch dazu, Spaß zu haben!“ „Wir sind da!“, rief Temari auf einmal und fuhr die letzten paar Meter über die Rainbow Bridge und nach wenigen Minuten zu den Parkplätzen. Sie suchten eine Weile nach einem Parkplatz, was nicht ganz so einfach war, da es ziemlich überfüllt war. Aber das kannten die vier Frauen schon zu genüge, es war schlichtweg normal. Schließlich fanden sie einen Parkplatz, wo Temari versuchte einzuparken, wobei sie so ihre Schwierigkeiten dabei hatte. Sie versuchte das Auto die ganze Zeit in die richtige Position zu bringen und fluchte dabei die ganze Zeit. „Oh Gott, da haben wir’s mal wieder! Es stimmt!“, rief Ino halb lachend und halb theatralisch. „Frauen können wirklich nicht einparken. Temari ist das beste Beispiel dafür!“ Alle im Auto lachten, bis auf Temari. Die schaffte es mit einem weiteren Fluch das Auto schließlich doch in die Parklücke zu manövrieren und schnaufte erst einmal. „Lasst das bloß nicht Shika hören!“, sagte sie dann. „Was für einen Spruch er darauf wieder ablässt, will ich gar nicht wissen!“ „Ich weiß es aber!“, rief Sakura dazwischen und die anderen drei Frauen sahen sie in voller Erwartung an. „Frauen... wie anstrengend!“ Darauf lachten alle, wie aus der Pistole geschossen los und schafften es zunächst kaum sich einzukriegen. Sakura lachte zum ersten Mal seit langem wieder aus vollem Halse und wirklich, weil ihr danach war. Vielleicht war die Idee mit dem Shoppen gar nicht mal so schlecht gewesen. Ein Nachmittag mit ihren besten Freundinnen konnte wirklich nur gut tun, dass wurde ihr mehr denn je bewusst. Als die vier Frauen sich schließlich wieder einigermaßen beruhigt hatten, stiegen sie aus dem Wagen aus und machten sich auf den Weg zu den vielen Geschäften, die nur darauf warteten ihr Geld in Empfang zu nehmen. „Und jetzt Mädels“, rief Ino strahlend, als sie durch die Straßen des Venus Fort Shopping Center, einer künstlichen Insel in der Bucht von Tokio mit Unmengen von Geschäften, gingen. „Wird eingekauft bis die Kreditkarte glüht!“ ~ Am Ende des Abends verließen die Freundinnen die Geschäfte mit vollen Taschen. Und leeren Geldbeuteln. Aber das hatte ihrer Stimmung keinen Abbruch getan, sie waren besser drauf denn je und lachten bis ihnen die Tränen in die Augen schossen. „Na Tema, schaffst du es denn jetzt auch auszuparken?“, fragte Ino Temari auf dem Weg zum Auto feixend und Sakura und Tenten lachten. Temari kniff die Blonde gespielt beleidigt in die Seite. „Ich werde es dir noch zeigen!“ Als sie schließlich im Auto saßen, warteten alle gespannt auf Temaris Ausparkkünste. Und tatsächlich! Das schien ihr keine Probleme zu bereiten. Mit einem triumphierenden Grinsen fuhr sie aus dem Parkhaus raus und streckte ihre Faust in die Luft. „Sieg!“ Wieder lachten alle. Sakura lehnte sich in ihrem Sitz zurück und hielt ihre Taschen mit den gekauften Klamotten fest. Glücklich sah sie sie an und freute sich bereits darauf, sie anziehen zu können. Shoppen war wirklich ein Allheilmittel! Sie fühlte sich eindeutig besser und hatte es geschafft nicht die ganze Zeit an eine gewisse Person zu denken. Bei Sakuras Wohnung angekommen, umarmte Sakura Ino und Temari feste über die Sitze hinweg und lächelte. „Danke“, sagte sie leise. „Es hat mir wirklich geholfen.“ Temari und Ino lächelten beide zurück und verabschiedeten sie und Tenten , denn die Aussprache mit Tenten blieb noch immer bestehen. In der Wohnung schmiss Sakura ihre und Tentens Taschen in ihr Schlafzimmer, während Tenten es sich auf dem Sofa gemütlich machte. „Willst du was trinken?“, fragte Sakura laut ins Wohnzimmer hinein und machte sich schon auf den Weg in die kleine Küche. „Ja, gerne!“, kam die Antwort von der Braunhaarigen. Sakura machte den Kühlschrank auf und warf einen Blick hinein. Mit einem Grinsen holte sie eine Flasche heraus und machte sich mit eben dieser und zwei Gläsern auf den Weg ins Wohnzimmer. „Wein?“, fragte die Braunhaarige überrascht, als Sakura die Sachen auf den gläsernen Wohnzimmertisch abstellte. Sakura nickte grinsend. „Man gönnt sich ja sonst nichts“, erklärte sie und zog noch etwas anderes hinter ihrem Rücken hervor. „Schokolade!“, rief Tenten daraufhin entzückt und riss der lachenden Sakura die große Tafel Schokolade aus der Hand. Die Rosahaarige ließ sich neben ihrer Freundin fallen und bekam auch schon im nächsten Augenblick ein Stück Schokolade gereicht. Zufrieden aßen die beiden ihre Schokolade und Sakura machte den Wein auf. „Wollen wir eine DVD schauen?“, fragte Sakura dann. Tenten nahm einen Schluck von dem Wein und zuckte mit den Schultern. „Was denn für eine?“ Sakura stand auf und ging zu ihrem Regal, in welchem sich auch eine Sammlung von DVD’s befand. Nach einiger Zeit hatten die beiden sich dann schließlich auch auf einen Film geeinigt. Rendezvous mit Joe Black. Sie setzten sich nebeneinander auf das beige Sofa, in eine weiche Decke eingehüllt, aßen dabei Schokolade und tranken den Wein. Stumm sahen sie den Film an, bis Sakura bemerkte, wie Tentens Schultern neben ihr bebten. Überrascht wendete sie sich von dem Film ab und blickte in das Gesicht der Braunhaarigen. Aus ihren Augen flossen unaufhaltsam Tränen, aber ihr Blick war starr auf den Fernseher gerichtet. Erschrocken drehte sich Sakura zu ihr und strich ihr besorgt über die Wange. „Was ist los, Ten?“, fragte sie leise und als die nicht reagierte fügte sie leise hinzu: „Sag schon, was los ist. Du bist schon seit der Ausstellung so komisch.“ Daraufhin vergrub Tenten ihr Gesicht in ihren Händen und schluchzte unaufhörlich weiter. Sakura streichelte ihr hilflos über den Rücken und murmelte beruhigende Worte. Bei dem Anblick ihrer Freundin würde sie am liebsten auch wieder heulen, aber das konnte sie jetzt nicht. Was war denn nur geschehen, dass die sonst so starke Tenten hemmungslos weinte? Wie lange hatte sie das schon zurückhalten müssen? „Sakura…ich…ich w-wollte dir das eigentlich nicht erzählen“, schluchzte Tenten schließlich und wischte sich unbeholfen die Tränen aus dem Gesicht. „D-Du hast so viel um die Ohren gehabt…und das mit Sasuke…i-ich wollte d-dich nicht weiter belasten…“ „Oh Tenten…“, brachte Sakura nur mit erstickter Stimme heraus und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Du kannst immer zu mir kommen, immer!“ Tenten sah ihr durch einen Tränenschleier in die Augen und kurz darauf lagen sich die beiden in den Armen und drückten sich fest. Sakura konnte nur mit Mühe die aufsteigenden Tränen unterdrücken, während Tenten ihren freien Lauf ließ. Nach einer Weile lösten sie sich voneinander und Sakura sagte leise:„Und jetzt erzähl mir, was passiert ist.“ Die Braunhaarige nickte leicht und starrte betrübt die Hände in ihrem Schoss an. Für einen Augenblick schwieg sie und schien Kraft zu sammeln, dann begann sie stockend zu reden. „Ich…also…wir…damit meine ich N-Neji und mich…wir sind, wie du weißt, auf der Fotoausstellung v-verschwunden“, erzählte sie leise und eine einzelne Tränen rann wieder über ihre Wange. Sakura nickte und schwieg geduldig. „Wir sind zu mir gefahren“, sagte sie gerade heraus und strich sich durch die offenen, braunen Haare. Für einen Moment schien ihre Stimme zu versagen und sie sagte nichts. „Was ist dann passiert?“, fragte Sakura leise weiter und sah ihr weiterhin ins Gesicht. Die Braunhaarige sah auf und zu Sakuras Überraschung lächelte sie in Erinnerungen. „Es war alles so perfekt, Sakura“, fuhr sie leise fort. „Er und ich, ganz alleine- und ich war mir sicher. Wie er mich geküsst hat, mich berührt hat…so sanft und leidenschaftlich zugleich.“ Sakura war für einen Moment sprachlos. Hatten Tenten und Neji endlich zueinander gefunden? Nach all den Jahren hatten sie sich endlich auch körperlich angenähert? Aber irgendetwas musste geschehen sein, wenn es Tenten so aufgelöst hatte. Was hatte Neji angestellt? „I-ich habe verdrängt, dass er schon so viele Frauen vor mit hatte. Ich habe mir gedacht, dass er es sicher ernst mit mir meint. Ich hatte es im Gefühl…“, fuhr sie fort und lächelte jetzt nicht mehr. „Wir waren so kurz davor, ich war nur noch in Unterwäsche und war gerade dabei seine Hose auszuziehen, da hielt er inne und wendete sich wie angewidert von mir ab.“ Jetzt krallte sie ihre Finger fest in die Decke, sodass ihre Knöchel weiß hervor taten. „Er sagte >Es geht nicht< und stand mit einem Mal auf“, sagte sie mit unverhohlener Wut in der Stimme. „Ich war völlig perplex und wusste zunächst nicht, was ich tun sollte. Was hatte ich denn falsch gemacht? Ich habe gefragt > Was ist denn los?< und er…er…“ Wieder versagte ihre Stimme und sie war unfähig weiter zu sprechen. Sakura legte eine Hand auf ihren Rücken und streichelte sie beruhigend. Schweigend wartete sie ab. „Er hat nur gesagt“, sagte sie schließlich heiser. „>Es ist nichts. Das war eindeutig ein Fehler, Tenten. Es tut mir leid- es geht nicht. < Dann ist er gegangen“, schloss sie ab und wieder floss Träne um Träne ihre Wangen hinab und sie wurde von Schluchzern geschüttelt. „Oh Ten“, konnte Sakura nur sagen und umarmte ihre Freundin. Feste drückte sie die Braunhaarige an sich. Verdammt, wie hatte Neji das nur tun können? Und sie hatte die ganze Zeit nichts gesagt… erneut packte Sakura tiefe Traurigkeit. „Ich versteh es einfach nicht!“, sagte Tenten unter Schluchzern und klammerte sich an Sakura. „Wieso wollte er mich nicht? Er schläft bereitwillig, mit keine Ahnung wie vielen Frauen, keine Ahnung wie oft. Wieso nicht mit mir? Bin ich ihm zu hässlich dafür? Bin ich ihm nicht gut genug?“ Sofort löste Sakura sich von ihrer Freundin, packte sie an den Schultern und sah ihr fest in die Augen. Resolut schüttelte sie den Kopf. „Nein“, sagte sie mit fester Stimme. „Red dir das nicht ein, Tenten. Du bist zu gut für ihn, er hat dich gar nicht verdient. Hörst du? Auf den kannst du verzichten, er ist deiner nicht wert!“ Die Rosahaarige konnte sich beim besten Willen keinen Reim auf Nejis Verhalten machen, aber eins wusste sie mit Sicherheit. Tenten war nicht Schuld daran. Und sie sollte auch auf gar keinen Fall auf die Idee kommen, es zu sein. „Aber…aber ich versteh es einfach nicht! Wieso?“ Sakura seufzte und musste wieder die aufsteigenden Tränen unterdrücken. Wie oft hatte sie sich diese Frage selber gestellt? WIESO? „Ich weiß es nicht“, sagte sie leise. „Ich kann dir nur eins sagen. Männer sind Mistkerle…“ „Mistkerle, ja…“, stimmte Tenten ihr und fügte mit fester Stimme hinzu: „Mistkerle, die wir gar nicht nötig haben!“ Darauf rannen plötzlich auch Sakura die Tränen über die Wangen. Sie konnte sie nicht mehr zurückhalten. „Wieso brauchen wir sie dann?“, fragte sie leise. „Wieso sehnen wir uns dann so sehr nach ihnen?“ Tenten sah die Rosahaarige überrascht an und nahm nun sie in die Arme. „Keine Ahnung…“, antwortete sie und weinte dabei leise mit Sakura. „Alle sind sie Mistkerle…“, verfluchte Sakura die Männer, während sie und Tenten sich beide beieinander ausweinten. „Außer Brad Pitt“, erwiderte Tenten plötzlich, als sie wieder auf den Fernseher sah, „der nicht.“ Sakura lachte, während sie immer noch weinte. „Nein, der nicht.“ Beide lachten, was sich durch ihre Tränen und die verschnupften Nasen ziemlich kläglich anhörte. Dann ließ Sakura sich von Tenten trösten und tröstete ihrerseits die Braunhaarige. Es half sich auszuweinen und daneben zu wissen, dass die andere das Problem vollkommen verstand und es in diesem Fall sogar in gewisser Weise teilte. ~ Sakura und Tenten hatten die halbe Nacht wach gelegen und über ihre Probleme geredet. Sakura hatte ihr alles über Sasuke erzählt, auch ihre Gefühle und ihre Ängste. Es war eine merkwürdige Situation gewesen, in der sie sich plötzlich gefühlt hatte, als könnte sie sich endlich alles von der Seele reden. Zu lange hatte sie kaum ihre Gedanken ausgesprochen und jetzt war es…befreiend. Sie fühlte sich eindeutig besser, als sie morgens aufstand, um für Tenten und für sich Frühstück zu machen. Das Gespräch hatte ihr wirklich geholfen. Sie wusste nicht warum, aber sie fühlte sich nicht nur befreit und besser, nein, auch stärker. Es war ihr schleierhaft, aber sie fühlte sich fast wie neugeboren. Sie zog es sogar in Betracht, Sasuke wieder gegenübertreten zu können. Als die beiden schließlich frühstückten, klingelte mitten in ihrem Gespräch das Telefon. Überrascht sah Sakura Inos Nummer auf dem Display und nahm schleunigst ab. „Was gibt’s Ino?“ „Ist Tenten noch bei dir?“, stellte Ino die Gegenfrage. „Ja, ist sie, was ist denn?“ „Temari und ich hatten die Idee am Freitag ins >Ichigo< zu gehen!“, plapperte die Blonde sofort begeistert drauf los. „Habt ihr Lust?“ Sakura wandte sich an Tenten, die sie fragend ansah und sagte leise: „Ino fragt ob wir am Freitag Lust aufs Ichigo haben.“ Einen Moment lang sahen sich die beiden an, dann breitete sich ein großes Grinsen auf beiden Gesichtern aus. Sakura biss in ihr Brötchen und sagte: „Alles klar, Ino, wir kommen mit!“ Am anderen Ende der Leitung begann Ino laut zu jubeln und Sakura lachte. „Okay, dann wäre das abgemacht!“, sagte Ino fröhlich. „Wir holen euch dann um halb elf ab, okay?“ „Ja, okay, bis dann, Ino!“ Sakura legte auf und platzierte das Telefon auf dem Tisch. Wieder grinsten Tenten und sie sich an. „Ich würde sagen, Party ist angesagt, oder Saku?“, fragte Tenten und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee. Sakura nickte. „Auf jeden Fall! Am Freitag wird mal wieder so richtig gefeiert“ Hey ihr! Sry,dass Kapitel hat wirklich sehr lange gedauert...das Nächste kommt aber garantiert schneller-versprochen! Diese >Einkaufsinsel< gibt es im Ürbigen wirklich..hab nicht schlecht gestaunt, als ich das rausgefunden hab xD Dieses Kap trug ja den Namen "Frauen leiden...",dass nächste heißt "..Männer aber auch." Da kann man sich ,denke ich, schon was drunter vorstellen;) So,zum Schluss wieder einen riesigen Dank an meine Betali Noji=)*knuddel* Bis zum nächsten Mal, eure flyingAngel *knuff* Kapitel 16: ...Männer aber auch ------------------------------- Der junge Mann hinter dem Steuer des schwarzen Autos warf einen Blick auf seine Uhr und fluchte frustriert. Verdammt er kam auch noch zu spät zum Fußball, dass konnte doch nicht wahr sein! Schon wieder waren einige Tage vergangen, seitdem er Sakura gesehen hatte und das tat ihm deutlich nicht gut. Er war unkonzentriert in der Uni und in der Firma, etwas völlig Unakzeptables, den Ansichten seines Vater nach. Sasuke drückte auf die Bremse und blieb mit quietschenden Reifen auf dem Parkplatz vor einer großen Halle stehen. Wieso konnte Sakura ihm auch nicht einmal zuhören, nicht ein einziges Mal? Er wusste genau, dass sie das ganze nicht so leicht abtat… An dem besagten Nachmittag hatte Sasuke Sakura direkt hinterher gewollt. Er hatte sich gedacht, wenn nicht jetzt, dann nie. Doch plötzlich war ein Auto angefahren gekommen und Sasuke konnte von weitem drei, ihm sehr bekannte Frauen dort drin erkennen: Ino, Tenten und Temari. In diesem Moment öffneten sich seine Augen. Sakura würde ihn sowieso nicht hereinlassen, er wusste gar nicht, was es brachte es zu versuchen. Und jetzt, wo Ino und die Anderen kamen, war das auch das Letzte, was er jetzt tun wollte. Denn er war sich gewiss, würde Ino ihn hier sehen, würde sie ihm irgendwelche Moralpredigen halten…dazu hatte er im Moment wenig Lust. Und so war er gegangen und hatte seitdem nicht mehr versucht bei Sakura aufzutauchen. Zurzeit ging wirklich alles schief. Sakura wollte ihm nicht mehr zuhören und Hinata ging es ebenso schlecht. Sie versuchte es zwar vor ihm zu verstecken, aber sie konnte ihm nichts vormachen. Immer wieder fragte er sich, warum sie so am Boden zerstört war. Zwar hatte er eine Vermutung, doch er hoffte inständig, dass sie nicht der Wahrheit entsprach. Er stieg aus seinem Fahrzeug aus, warf sich hastig seine Sporttasche über die Schulter und ging mit schnellen Schritten zu den Umkleidekabinen. Er war wirklich zu spät, es war keiner mehr drinnen. Schnell zog er sich seine Sportsachen über: ein schwarzes T-Shirt, eine weiße Hose und weiße Fußballschuhe. Er schnappte sich noch seine Wasserflasche und trat dann hinaus ins Freie auf den großen Fußballplatz. Auf dem Schotterplatz spielten bereits einige Männer und passten sich immer wieder den Ball zu. Darunter erkannte Sasuke auch Naruto, Neji, Kiba, Gaara und Shikamaru. Er stellte seine Wasserfalsche auf eine Bank und joggte dann rüber zu der kleinen Gruppe Fußballer. Lautstark wurde er von ihnen begrüßt und einige klopften ihm auf die Schulter. „Bisschen spät dran, was?“, fragte Shikamaru mit hochgezogenen Augenbrauen und zog sein Haarband ein wenig fester. Sasuke nickte leicht. „Ja, tut mir leid. Wollen wir anfangen?“, fragte er in die Runde. Alle nickten, aber was ihm wirklich ins Auge stach, war Naruto. Dieser hatte Sasuke nur halbherzig auf den Rücken geklopft und blickte jetzt geistesabwesend in eine andere Richtung. Was war denn mit dem immer gut gelaunten Chaoten passiert? „Wir haben bereits Gruppen eingeteilt, Sasuke“, erklärte ihm ein großer Mann mit braunen Haaren. „Wärm dich auf und schließ dich dann der Gruppe von Neji an.“ Sasuke nickte kurz und machte sich völlig in Gedanken ans Aufwärmen. Während er ein paar Runden um den Platz lief, beobachtete er ein wenig das Fußballspiel und versuchte die Gedanken zu verdrängen, die sich ihm immer wieder auftaten. Jede Sekunde dachte er an Sakura und ihre vertrackte Situation- konnte er denn nicht einmal vor seinen ständig umherkreisenden Gedanken Ruhe haben? Schließlich lief er wieder zurück zu den Anderen und schloss sich der Gruppe um Neji an, in der sich auch Shikamaru befand. Naruto, Kiba und Gaara waren im anderen Team. Auf ein Pfeifen des Schiedsrichters hin begann das Spiel und beide Mannschaften kämpften verbissen um jedes einzelne Tor. Sasuke war Stürmer und bekam meist die Bälle zugepasst, die er nicht selten in ein Tor verwandelte. Ab und zu geriet er mit Naruto aneinander, der einer der Stürmer der anderen Mannschaft war und ihm ständig versuchte den Ball abzunehmen. Der Uchiha wusste nicht, ob er es sich einbildete, aber er meinte, dass Naruto dabei aggressiver als sonst spielte. Trotzdem dachte er sich nichts weiter dabei…bis die Situation schließlich eskalierte. Neji passte Sasuke gerade den Ball zu, den dieser im Laufen geschickt annahm. Er manövrierte ihn an Gaara, dem gegnerischen Verteidiger, vorbei und sah das Tor direkt vor sich. Akio, der Torwart, stellte sich bereits in Position und wartete auf Sasukes Schuss. Dieser wollte gerade dazu ausholen, als Naruto von der Seite auf ihn zugerannt kam und ihm plötzlich mitten reingrätschte. Mit seinem ausgestreckten Fuß schlug er Sasukes Beine weg, sodass dieser schmerzhaft auf den harten Schotterboden fiel. Stöhnend blieb er auf dem Boden liegen und rieb sich die Fußknöchel, die schmerzhaft anfingen zu pochen. Wütend blickte er schließlich nach oben und sah mitten in Narutos Gesicht, das nichts Entschuldigendes an sich hatte. Mühsam stand Sasuke schließlich auf und funkelte seinen besten Freund an. „Was sollte der Scheiß gerade?“, fauchte er wütend. Naruto zuckte nur mit den Schultern und winkte ab. „Was hast du eigentlich heute für ein Problem?“, fragte Sasuke weiter wütend und durchbohrte ihn mit seinen schwarzen Augen. „Du bist das Problem, Sasuke“, beantwortete Naruto seine Frage ruhig. Sasuke wäre fast der Mund aufgeklappt, aber er konnte sich beherrschen. Sein Gesichtsausdruck wurde kühl und distanziert. Ein Ausdruck, den er sonst nie gegenüber seinem besten Freund annahm. Was war nur in ihn gefahren? „Was soll das heißen, ich bin das Problem?“, fragte der Uchiha kühl. „Was habe ich dir denn angetan?“ „Bist du wirklich so starrköpfig, oder tust du nur so?“, erwiderte Naruto ebenso kühl und seine sonst strahlenden Augen sahen ihn kalt an. „Du hast Sakura sehr weg getan und Hinata auch. Du hast zwei Frauen das Herz gebrochen.“ Sasuke ließ sich seine Überraschung auf diese Worte nicht anmerken. „Was geht dich das an?“, entgegnete er nur. Nun konnte Naruto nicht mehr den Gelassenen spielen, sein Gesicht wurde wutverzerrt und er ballte seine Hände zu Fäusten. „Du fragst wirklich, was mich das angeht?“, zischte er. „Sakura ist meine beste Freundin und du wusstest das ganz genau. Du hast sie benutzt und nicht an die Folgen gedacht, so wie du es schon bei anderen Frauen getan hast. Aber nicht bei Sakura!“ Sasukes Augen blitzen gefährlich. „Was weißt du schon von mir und Sakura? Gar nichts!“ „Tu ich nicht? Ich darf Sakura doch zuhören und ihre Schmerzen mit ansehen. Du bist ein verdammter Mistkerl! Indem du was mit Sakura angefangen hattest, hast du auch mich hintergangen!“, schrie Naruto ihn jetzt an. „Und du sollst mein bester Freund sein?“ Nach diesen Worten riss Sasuke endgültig der Geduldsfaden. Hatte Naruto völlig den Verstand verloren? Er war der Letzte, der ihn auf dieses Thema ansprechen konnte. „Das gerade du so etwas von dir gibst!“, rief der Schwarzhaarige. „Du versucht hinter meinem Rücken mir meine Verlobte auszuspannen! Also wer ist jetzt hier der Mistkerl?“ Naruto wurde mit einem Mal kreidbleich und sah Sasuke entsetzt an. „Du hast wohl nicht gewusst, dass ich davon weiß, oder?“, fragte Sasuke daraufhin wieder ruhig und mit einer Spur von Hohn in der Stimme. „Denkst du wirklich, ich hätte die Blicke nicht bemerkt, die du Hinata ständig zugeworfen hast? Denkst du, ich hätte das nicht längst begriffen? Das habe ich und ich habe darüber hinweggesehen! Aber jetzt bist auch du zu weit gegangen!“ Ungläubig starrte der Blondschopf Sasuke an und war zunächst sprachlos. Wusste der Uchiha etwa von dem Nachmittag im Park? „Wieso bin ich zu weit gegangen?“, fragte der Blonde ein wenig unsicher nach. Sasuke schnaubte verächtlich. „Auch wenn sie versucht es vor mir zu verbergen, weiß ich, dass es Hinata ziemlich schlecht geht“, erklärte Sasuke ruhig. „Seit ein paar Tagen hat sie diesen traurigen Ausdruck in den Augen und weint, wenn sie denkt, dass ich es nicht mitbekomme. Außerdem sagt sie immer wieder deinen Namen im Schlaf.“ Naruto sah betreten zu Boden und wusste dem nichts mehr entgegen zusetzten. Er hatte nicht gewusst, dass Sasuke von ihm und Hinata Bescheid gewusst hatte und es tat ihm Leid. Trotz alledem war seine Wut noch nicht verraucht. Und Sasukes auch nicht. All die aufgestaute Wut und Erbitterung, die Sasuke seit der Fotoausstellung in sich getragen hatte, wollte sich jetzt einen Weg ans Tageslicht bahnen. „Also sag mir, Naruto“, sagte er gefährlich leise. „Wer von uns beiden ist jetzt der Mistkerl? Wer hat einer Frau Schmerzen zugefügt und wer hat seinen besten Freund hintergangen, he?“ „Du hast nicht das Recht mich zu verurteilen“, erwiderte Naruto direkt laut, nicht minder wütend. „Ich habe es lange zurückgehalten und habe dir immer beigestanden, wenn du Hinata mal wieder ‚betrogen’ hast. Du hast dir Sakura einfach genommen, in dem Wissen, wer sie und wer du bist!“ „Du hast Hinata mehr verletzt, als ich es je könnte. Sie hätte das Recht dazu, dich zu hassen!“, erwiderte Sasuke mit kalter Härte und im nächsten Augenblick hatte Narutos Faust ihn auch schon an der Schläfe getroffen. Keuchend stand der Blonde Sasuke gegenüber und rieb sich seine Hand, welche gerade schmerzhaft Sasukes Wange getroffen hatte. Sasukes Kopf war bei dem Schlag leicht zur Seite geflogen. Er drehte ihn langsam zu Naruto und ein wenig Blut floss aus seinem Mundwinkel. Mit kalter Wut und zugleich Ungläubigkeit, dass Naruto, sein bester Freund, ihn gerade wirklich geschlagen hatte, starrte er ihn an. „Das war längst fällig“, war nur Narutos Kommentar dazu. Er wollte sich umdrehen, doch da schoss Sasukes Faust hervor und traf ihn hart im Gesicht. Naruto taumelte ein wenig zurück und hielt sich die Hände an die Wange. Einen Moment lang starrten er und Sasuke sich feindselig an, dann gingen sie aufeinander los. Naruto schlug Sasuke wieder ins Gesicht, während Sasuke ihn in den Magen boxte. Naruto krümmte sich kurz, richtete sich jedoch schnell wieder auf und rammte Sasuke. Zusammen fielen die beiden Männer zu Boden und wälzten sich nun hin und her. Währendessen versuchten sie sich zu schlagen und dem anderen die größtmöglichen Schmerzen zukommen zulassen. Getrieben von der Wut aufeinander und der noch viel größeren Wut über die Gesamtsituation schlugen sie blind aufeinander ein und schalteten ihre Gedanken aus. Doch plötzlich griffen Hände nach ihnen und zogen sie gewaltsam auseinander. Sie zogen die beiden wieder auf die Beine und hielten sie eisern fest, sodass sie nicht mehr aufeinander losgehen konnten. „Was ist denn in euch gefahren?“, ertönte eine Stimme wütend. Sasuke realisierte nur am Rande, dass er von Neji und Shikamaru und Naruto von Gaara und Kiba festgehalten wurde. Er und Naruto starrten sich nur gegenseitig in die Augen, versuchten jedoch nicht sich aus dem Griff ihrer Freunde zu befreien. „Ihr könnt mich loslassen“, sagte Sasuke schließlich ruhig, wobei er Naruto immer noch ansah. Zögernd wurde er von Neji und Shikamaru losgelassen, aber er ging nicht mehr auf Naruto los. Er drehte sich um und ging ohne einen weiteren Blick auf seine Freunde in Richtung Umkleidekabinen. „Ich glaube wir machen für heute Schluss“, sagte Neji leise und blickte Sasuke hinterher. Alle Anwesenden konnten sich keinen Reim auf das Verhalten der Beiden machen. Sonst waren sie doch auch immer ein Herz und eine Seele, auch wenn sie sich oft beleidigten, aber dass war immer Spaß gewesen. Neji hatte sie alle angewiesen auf Abstand zu gehen und nicht zu lauschen, was er im Nachhinein zutiefst bedauerte. Zu gerne hätte er gewusst, was die beiden besten Freunde so zerstritten hatte. Obwohl eine Prügelei im Moment auch für ihn seine Reize hatte… Sasuke ging nicht in die Umkleiden hinein. Er irrte zunächst ziellos durch die Gegend um zur Ruhe zu kommen und seine Gedanken zu ordnen. Im Moment war das einfach alles zu viel. Jetzt hatte er nicht nur Stress mit Sakura, jetzt hatte er auch Streit mit Naruto! Es war nicht so, dass sie sich noch nie in die Haare gekriegt hatten, aber sie hatten sich nie geschlagen. Und sie hatten sich nie dermaßen gegenseitig beschuldigt… Hatte Naruto das Alles eben wirklich ernst gemeint? Natürlich hatte Sasuke bei seinen Worten nicht gelogen, aber im Nachhinein bereute er sie. In dem Moment hatte er ihn nur treffen wollen, aber jetzt war sein Ärger langsam verraucht und er fühlte sich einfach nur noch miserabel. Er fuhr sich mit seinen Fingerspitzen über seine Wange, wo Narutos Faust ihn kurz zuvor getroffen hatte. Er konnte es noch immer kaum fassen. Ja, er hatte das mit Hinata und ihm schon lange geahnt. Es war nur eine leise Ahnung gewesen, um die er sich aber nie weiter gesorgt hatte. Das eben bewies ihm aber, dass er völlig richtig gelegen hatte. Naruto liebte Hinata und andersrum war er sich vollkommen sicher. Verdammt, dass machte das Ganze noch komplizierter, als es ohnehin schon war! Immer wieder fuhr er sich durch die Haare und lief hin und her. Auch wenn es eben in seiner Wut so geklungen hatte, war Sasuke deswegen nicht sauer auf Naruto. Wie könnte er auch? Wie Naruto schon richtig gesagt hatte. Er hatte nicht das Recht dazu. Er konnte seine Gefühle ebenfalls nicht verstecken und abstreiten. Wie konnte er Naruto dann einen Vorwurf daraus machen? Doch eines fragte er sich die ganze Zeit. Wieso war Hinata seit ein paar Tagen so traurig? Er wusste sie würde es ihm nicht sagen, deswegen konnte ihm nur Naruto diese Auskunft geben. Aber im Augenblick schien dem Schwarzhaarigen alles hoffnungslos. Diese verdammte Verlobung schien auch seine und Narutos Freundschaft zerbrochen zu haben. Naruto schien ihn zu hassen. Was sollte er jetzt noch tun? Langsam ging er doch zu den Umkleiden und stellte fest, dass sich bereits alle fertig umgezogen und gegangen waren. Alle. Bis auf einen. Naruto saß auf einer der Bänke im Umkleideraum und fixierte in Gedanken den Boden. Als Sasuke den Raum betrat blickte er auf und die Beiden sahen sich einen Moment wie erstarrt an. Dieses Mal war der Blick jedoch nicht wütend oder feindselig, dieses Mal war er eher traurig und bedauernd. „Es tut mir Leid“, sagte Naruto leise und sah wieder betrübt zu Boden. Sasuke machte ein überraschtes Gesicht, setzte sich dann jedoch neben Naruto und lehnte sich an die Wand. „Mit tut es auch Leid“, sagte er ebenso leise und schloss müde die Augen. „Das was ich gesagt habe, habe ich nicht so gemeint. Ich weiß, dass du mir Hinata nicht ausspannen willst.“ Naruto machte ein Geräusch, was wie ein unterdrückter Schluchzer klang. „Nein, du hattest Recht. Ich bin ein Mistkerl“, widersprach er. „Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten und dachte was soll’s, du hast doch Sakura…“ „Schön wär’s“, unterbrach Sasuke ihn unglücklich. „Aber es stimmt schon. In gewisser Weise habe ich sie“, er schwieg einen Moment und fuhr dann leise fort. „Hinata ist eine wunderbare Frau, die viel zu schade für diese Verlobung ist. Sie hat wenigstens ein wenig Glück verdient.“ Langsam öffnete er seine Augen und sah ihn Narutos verblüfftes Gesicht. „Und wenn das Glück Naruto heißt, kann weder ich, noch sonst jemand es ihr verwehren.“ In den blauen Augen des sonst so fröhlichen Blonden legte sich tiefer Schmerz. „Nein, aber sie kann es sich verwehren.“ Sasuke betrachtete seinen Freund nach diesen Worten nachdenklich und begann langsam zu verstehen. „Was ist passiert, Naruto?“, fragte er leise. Jetzt lehnte der Blonde seinen Kopf zurück gegen die Wand und blickte die Decke an. Seine Hände hatten sich an der Bank festgekrallt, er versuchte sichtlich sich zu beherrschen. „Neulich…im Park“, erzählte er mit leicht zittriger Stimme. „Da habe ich Hinata meine Liebe gestanden…und sie hat mich abgewiesen.“ Diesmal konnte Sasuke nicht anders als ihn entsetzt und überrascht anzustarren. Diese Worte musste er erst einmal verdauen. Naruto hatte Hinata seine Liebe gestanden? Das wollte noch nicht so Recht in seinen Kopf. „Sie sagte, wir hätten keine Chance. Wir würden nie eine haben.“ Narutos Gliedmaßen fielen völlig kraftlos in sich zusammen, er konnte nicht mehr. Die Last der Verzweiflung schien ihn beinahe zu erdrücken. Zögernd legte Sasuke eine Hand auf die Schulter seines besten Freundes und sah ihm unsicher ins Gesicht. In solchen Situation wusste er nie, was er tun sollte. Nicht oft sah er einen Freund, besonders nicht Naruto, so am Boden zerstört. Und dann wusste er nie, wie er ihnen helfen konnte. Was er tun oder sagen sollte, dafür schien er einfach nicht geschaffen. Doch Naruto schien es schon zu helfen, dass Sasuke bei ihm war und er ihm zuhörte. Endlich konnte er sich alles von der Seele reden. Alles, was sich in den letzten Jahren aufgestaut hatte, was er Sasuke immer hatte anvertrauen wollen. „Ich…es tut mir Leid, Sasuke“, flüsterte er reuevoll. „Ich habe mir geschworen mich zusammen zu reißen, ich habe mir gesagt, dass es noch andere Frauen gibt. Aber irgendwann…ich konnte nicht mehr, ich habe keine andere als sie gesehen und dann kam die Sache mit Sakura. Sie hat mich völlig aus der Bahn geworfen. Du hast gesagt, dass du dich verliebt hattest…du, Hinatas Verlobter.“ Sasuke wusste nicht, wo er während seines Geständnisses hinschauen sollte. Er wusste nicht, ob er es hören wollte. Es ließ Naruto so schlecht darstehen und ihn wie das Opfer, was er bei weitem nicht war. „Ich weiß nicht, warum…aber das löste etwas in mir aus“, beichtete Naruto weiter und die folgenden Worte sprudelten gerade zu aus ihm heraus. „Tag und Nacht habe ich darüber nachgedacht, über dich, Hinata und eure Verlobung. Und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es so nicht weiter geht und ich es Hinata endlich sagen sollte. Ich war mir ihrer Gefühle nicht komplett sicher, aber ich hoffte es und meinte es so gut wie zu wissen.“ Innerlich konnte der Uchiha ihm nur Recht geben. Nie hatte er genaueres über Hinatas Gefühle gewusst, hatte immer nur vermutet. Aber einige Dinge, nur Kleinigkeiten wie Blicke oder zärtliche Berührungen, hatten sie ungewollt verraten. „So habe ich sie in den Park geführt und ihr alles gestanden, ich hab mich ihr völlig ausgeliefert. Ich wollte wirklich nicht eure Verlobung zerstören!“, warf er hastig dazwischen, als ob Sasuke sich beschwert hätte. „Eigentlich weiß ich selber nicht, was ich genau wollte. Ich wollte nur meine Gefühle loswerden, bei denen ich mir in den letzten Tagen immer sicherer geworden war. Ich wollte sie nur lieben, um mich haben. Eure Verlobung wäre bestehen geblieben.“ Sasuke seufzte kehlig über soviel Hochmut von Narutos Seite aus. Es war zum Verrecken. Er verstand Naruto so gut, dass es fast schon wehtat. Auch er hatte nie die Verlobung zerstören oder Hinata wehtun wollen, aber er wollte Sakura. Wie, darüber war er sich kaum im Klaren. Aber Naruto öffnete ihm langsam die Augen. Sein bester Freund würde bei Hinata bleiben, trotz Verlobung und späterer Ehe. Das hieß, er wäre ihr Geliebter. Und genau das verlangte er von Sakura. Er war wirklich ein verdammter Mistkerl. Hinata schien Naruto um seinetwillen abgewiesen haben und was tat er? Bedrängte Sakura immer weiter und versuchte sie immer wieder in dieses Verderben mit hineinzuziehen. Das war nicht fair. Es war egoistisch, eines Uchiha geradezu würdig egoistisch. „Was soll ich verdammt noch mal tun?“, fragte der Schwarzhaarige leise und fuhr sich verzweifelt durchs Haar. Am liebsten wäre er mit seinem Kopf gegen die Wand gerannt. „Du, Naruto hast das Richtige getan, es war nichts Falsches daran. Du hast ihr die Entscheidung überlassen. Du wolltest dich für sie opfern…“ Naruto unterbrach ihn durch lautes Lachen. Doch es war keineswegs ein Lachen von Freunde, es war dunkel und rau. „Wenn du das so sagst, klingt das ja richtig edelmütig!“, rief er. „Aber das bin ich nicht, ich war zu schwach. Ich wollte meinen besten Freund hintergehen.“ „Verdammt, hör auf dir immer die Schuld zuzuschieben, du Baka“, zischte Sasuke wütend und Naruto sah ihn überrascht an. „Du weißt, wie kompliziert die Sache ist und du hast mich nicht hintergangen. Ich bin nicht besser und habe es nicht anders verdient. Hör gefälligst auf dir Vorwürfe zu machen!“ Wütend starrte er ihn an und Naruto erwiderte seinen Blick verblüfft. „Wenn hier einer der Mistkerl ist, dann ich“, endete der Schwarzhaarige matt, als seine Wut wieder verraucht war. „Du kannst für deine Gefühle genauso wenig wie ich“, erwiderte Naruto ruhig. „Frag mich nicht, ob das alles richtig ist, was wir tun. Aber das kann uns keiner sagen. Wir sollten einfach, nun ja…unserem Herzen folgen.“ Jetzt war es an Sasuke laut zu lachen, aber diesmal war es ein ehrliches Lachen. „Du klingst wie eine Liebesberaterin!“, rief er lachend und daraufhin fing auch sein bester Freund an zu lachen, bis ihnen die Bauchmuskeln wehtaten. Sasuke stellte fest, dass es angenehm gut tat, über seine Gedanken zu reden. Etwas, das er sonst höchst selten tat und dann war es ihm eher unangenehm. Aber Naruto konnte er sich anvertrauen. Bei ihm konnte man nicht nur sagen, dass er ihn verstand, man konnte es auch wirklich so meinen. Ihm erging es schließlich nicht anders. Nachdem sie sich soweit eingekriegt hatten, dass sie wieder aufstehen konnten, begannen die beiden jungen Männer sich umzuziehen. „Und was machst du morgen, am Freitag?“, fragte Sasuke, während er sein Trikot über den Kopf zog. Naruto sprühte sich mit Deo ein und runzelte nachdenklich die Stirn. „Ich bin zu einem Dinner bei Kenta Takahashi eingeladen“, erwiderte er und zog sich ein T–Shirt über. „Er hat mich wegen meiner Hausarbeit bei Dr. Hojikao eingeladen, der muss ihm wohl davon erzählt haben.“ Sasuke nickte und zog sich seine Hose über. „Ja, von dem Dinner habe ich gehört“, erwiderte er und schloss die Schnalle seines schwarzen Gürtels. „Dann wünsch ich viel Spaß.“ Das gewohnte Grinsen legte sich auf Narutos Lippen. „Ja klar“, erwiderte er ironisch, denn ihm war völlig klar, wie der Abend verlaufen würde. Ein ödes Gerede um langweiliges Zeugs. „Und was hast du so vor?“ Sasuke schloss seine Tasche und wartete bis Naruto es ihm gleich getan hatte und sie zusammen die Umkleide verlassen konnten. „Shikamaru, Neji und ich hatten überlegt ins Ichigo zu gehen“, erzählte er, während sie ins Freie traten. „Sie meinten, ich müsste mal wieder rauskommen und Spaß haben. Wie rührend, durch welche Art sie das erreichen wollen.“ Naruto lachte. Das Ichigo war eine sehr angesagt Disco in der Stadt, in denen sie so manche Flirts und Alkoholeskapaden hinter sich hatten. Der perfekte Ort um alles zu vergessen. Auch wenn es manchmal nicht sehr günstig war, seine Gedanken dermaßen auszuschalten. „Na dann wünsch ich dir viel Spaß“, meinte der Blonde, als sie vor Sasukes Auto standen und er dieses öffnete. „Sag mir danach, ob du überlebt hast.“ Die beiden besten Freunde grinsten sich gewohnt an und Sasuke klatschte Naruto auf die Schulter. Zu seiner Überraschung zog dieser ihn kurz an sich und drückte ihn. „Danke, Sasuke.“ Der Uchiha war nach diesen Worten mehr als verblüfft. Das Naruto sich bedanken würde, hatte er nicht erwartet. Wofür denn? Dafür, dass er ihm zugehört hatte? Dafür, dass er ihm das mit Hinata nicht übel nahm? „Bis dann, Alter“, sagte Naruto leicht lächelnd ohne ein weiteres Wort der Erklärung, als er sich von ihm löste und dann in Richtung seines eigenen Autos verschwand. Sasuke war immer noch zu erstaunt um etwas zu erwidern, so hob er nur seine Hand und sah ihm in Gedanken hinterher. Huhu! Ja ja, Männer leiden auch, sie sind nicht nur Mistkerle =P Zumindest diese beiden nicht xD Endlich haben sie sich mal ausgesprochen nach all den Jahren- und sich geprügelt *g* Hoffe es hat euch gefallen!=) Danke für die 1000 Kommis! *niederknie* Wirklich tausend Dank, ich freu mich wie eine Bekloppte *g* *ganz doll knuddel* Bis zum nächsten Mal dann…wo ihr euch bestimmt schon was denken könnt, wenn ihr kombiniert habt, wer wo hingeht…=P *knuff* eure flyingAngel Kapitel 17: Gleichgültigkeit ---------------------------- ~Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass oder Wut. Das Gegenteil von Liebe ist völlige Gleichgültigkeit. Gleichgültigkeit dem Menschen gegenüber, würde diesen mehr verletzen als Hass es jemals könnte. Denn wenn man hasst, fühlt man noch etwas für die Person. Und ein Gefühl ist etwas, dass derjenige nicht verdient hat.~ Ungeduldig trat eine rosahaarige junge Frau von einem Bein aufs andere und blickte verärgert auf die Schlange vor sich. Sie schien wirklich unendlich lang zu sein, es würde ewig dauern, bis sie in das Innere der Disco gelangen würde. Zumindest zu lange für ihren Geschmack, sie hielt das Warten keine fünf Minuten mehr aus. Sie warf einen Blick über den Eingang, auf dem eine leuchtend rote Erdbeere strahlte und eine leuchtend kursive Schrift verkündete: Ichigo. Wieder fiel Sakuras Blick auf die Schlange und auf die Türsteher, die jeden peinlich genau inspizierten. Die Disco hatte schließlich einen Ruf zu verlieren, sie war nicht umsonst so angesagt. „Sakura hör auf, du machst mich ganz kirre“, erklang schließlich genervt Inos Stimme, der das Verhalten ihrer Freundin sichtlich auf die Nerven ging. Sakura warf ihr einen entschuldigenden Blick zu und hörte auf sich umzusehen und herumzuzappeln. „Wir wussten doch, dass es voll werden würde“, bemerkte die Blonde und zog ihren schwarzen Minirock ein wenig zurecht. Sakura nickte und tat es ihr gleich. „Ja, da hast du auch wieder Recht“, stimmte sie ihr zu und fuhr sich über ihr nagelneues weißes Tank-Top. Dazu passend trug sie den gleichen schwarzen Minirock wie Ino und scharfe High Heels. Sakura hatte eine Menge Geld für diese Schuhe ausgeben, aber sie wäre lieber gestorben, als sie in dem Laden liegen zu lassen. „Trotzdem sollte sich Tema nicht allzu viel Zeit lassen“, fügte die Rosahaarige hinzu und sah hinter sich. Keine Temari war in Sicht. Die Blonde hatte nämlich nachkommen wollen. Sakura, Ino und Tenten sollten ihr einen Platz in der Schlange freihalten. An für sich bestand darin auch kein Problem, aber wenn sie sich nicht beeilte, würden sie schon in der Disco sein, wenn sie ankam. Und dann durfte sie wieder ewig anstehen. Tenten, in einem kleinen schwarzen Kleid gekleidet, nickte zustimmend und sah sich, wie auch Sakura, um. „Sie schafft das schon“, beruhigte Ino sie, denn schließlich war noch genug Zeit. Noch waren sie nicht an der Reihe. Nach einer viertel Stunde weiteren Wartens, waren die drei jungen Frauen fast ganz vorne angekommen. Inzwischen machte sich auch Ino Sorgen, dass Temari zu spät kam. Doch plötzlich hörten sie lautes Geklackere und eine gehetzte Temari kam angerannt, ihre Tasche wedelte wie ein Luftballon hinter ihr her. Schließlich blieb sie keuchend vor den verwunderten Freundinnen stehen und betrat nach der Inspektion der Türsteher immer noch außer Atem die Disco. „Warum bist du so spät?“, fragte Tenten, während die Frauen ihre Jacken bei der Garderobe abgaben und dann in Richtung der eigentlichen Disco gingen. „Moment“, stoppte die Blonde auf einmal ihre Freundinnen, bevor sie durch eine große Tür gingen, die zu den Discoräumen führte. „Zuerst…muss ich euch…vorwarnen.“ Überrascht sahen Sakura, Ino und Tenten Temari an und verstanden gar nichts mehr. Wovor wollte sie sie denn vorwarnen? „Shikamaru und ich haben uns in den letzten Tagen nicht gesehen und erst eben miteinander telefoniert und das auch nur, weil ich wissen wollte, wo er heute Abend steckt“, erzählte sie aufgeregt. „Und, wo steckt er?“, fragte Ino nach, obwohl sie nicht glaubte, dass das relevant sein sollte. „Im Ichigo!“, rief Temari aufgeregt. „Und ratet mal mit wem!“ Sakura wurde mit einem Schlag ganz anders zumute. Sie wusste sofort auf welche Herrschaften Temari hinauswollte. >Ruhig Blut, Sakura. Es ist nicht weiter schlimm<, versuchte sie sich Mut zureden. Ja, sie war sich sicher, dass sie Sasuke wieder gegenüber treten konnte. Aber das dass so bald sein sollte, machte das Ganze garantiert nicht leichter. „Sasuke und Neji, vielleicht?“, fragte sie schließlich ruhig nach und Temari nickte. „Ja, richtig. Und Gaara ebenso.“ Ino und Temari warteten gespannt Sakuras und Tentens Reaktion auf diese Nachricht ab. Tenten reagierte völlig wie erwartet. Sie schlug sich entsetzt die Hand vor den Mund und stöhnte leise: „Oh nein.“ Doch Sakura blieb, zu aller Überraschung, völlig ruhig und gelassen. Und dann sagte sie etwas, was die Anderen vollends verwirrte. „Ja und? Wir haben heute unseren Spaß und den wird uns keiner vermiesen. Auch kein Uchiha und kein Hyuuga, okay?“ Um Zustimmung hoffend sah sie in die Runde, aber die Frauen waren zu erstaunt um zu nicken. Sie hätten nicht erwartet, dass Sakura es nach allem so gelassen hinnahm, gleich wieder Sasuke sehen zu müssen. „Äh…ja….richtig, Sakura!“, stimmte Ino der Rosahaarigen zuerst zögernd und dann über beide Ohren grinsend zu. „Wir haben jetzt unseren Spaß, wie abgemacht!“ Temari nickte daraufhin, froh darüber, doch kein allzu schlimmer Bote gewesen zu sein und auch Tenten nickte, wenn auch ein wenig zweifelnd. „Komm Ten, den zeigen wir es“, versuchte Sakura die Braunhaarige zu beruhigen, denn der viel es sichtlich schwer, Nejis Anwesenheit zu akzeptieren. „Ich weiß nicht“, sagte Tenten gequält und schlug sich die Hände vors Gesicht. Ihr Körper schien in sich zusammen zu sinken. Es schien, als würde allein Nejis Anwesenheit sie erdrücken. Ino nahm Tenten sofort in ihre Arme und drückte sie fest, während Temari ihren Rücken streichelte. Eine Zeit lang sagten sie nichts, bis Ino aufsah und Sakura direkt in die Augen blickte. „Saku, geh doch vor und schau nach, wo Neji ist, okay?“, schlug sie vor und ihre blauen Augen ruhten flehend auf der Rosahaarigen. Die starrte die Blonde entsetzt an und wusste zunächst nichts zu erwidern. „Tu’s für Ten“, gab Temari ihren Senf dazu und ihr damit den Rest. Sakura nickte nach einer Weile und lächelte matt. „Wenn ich nicht zurückkomme, wisst ihr, wer mich verschleppt hat.“ Mit diesen Worten trat sie durch die große Tür und sah sich in dem Inneren der Disco gespannt um. Automatisch schlug ihr Herz schneller, als sie den Blick über die Köpfe und Tresen schweifen ließ. Sie wusste, fand sie Neji, würde auch Sasuke nicht weit sein. Wieso regte sie der Gedanke so auf? Die Sache war Geschichte. Der Raum war ziemlich groß, auch für eine normale Disco und in schwarz gehalten, deswegen musste sie sich zusammenreißen um eine einzelne Person ausfindig zu machen. Die bunten Lichter erhellten die riesige Tanzfläche, wo sich bereits etliche Menschen dicht an dicht zu der gerade gespielten Musik bewegten, jedoch war kein Neji in Sicht. Es gab noch zwei Bars in dem Raum. Die eine war links von der Tanzfläche, neben dem Gang zu den Toiletten. Sie war relativ klein und dort wurden nur Cocktails gemixt, einige Barhocker und das große Schild mit den verschieden Cocktailsorten wiesen daraufhin. Die andere Bar war um einiges größer und rechts von der Tanzfläche, dort war im Gegensatz zu der Cocktailbar einiges mehr los, denn dort wurde alles, vorwiegend Bier, ausgeschenkt. Jedoch sah sie auch zunächst dort keinen Schwarzhaarigen namens Neji Hyuuga. Sie wollte sich schon umdrehen und zu den Anderen zurückgehen, da sprang ihr eine Person ins Auge, die aus der Richtung der Cocktailbar kam. Sie trug ein blaues Poloshirt und eine dunkle Jeans. Es war unverkennbar Sasuke. Anscheinend erkannte er sie in dem dunklen Licht nicht sofort, denn er kam ganz normal auf sie zugeschlendert. Seine Hände waren in seine Hosentaschen vergraben und soweit Sakura es erkennen konnte, wirkte seine Miene ausdruckslos und ein wenig gelangweilt. Sie blieb wie angewurzelt in der Nähe der Tür stehen und hoffte nur, dass er sie übersehen würde. Doch vergebens. Einen Meter vor Sakura richtete der Uchiha seinen Blick uninteressiert auf die Stelle, wo Sakura stand, um seinen Kopf dann wieder abzuwenden. Doch plötzlich, als ob er erst gerade realisiert hätte, wer da stand, wendete er ihr blitzschnell sein Gesicht zu und blieb wie erstarrt vor ihr stehen. Von Angesicht zu Angesicht standen sie sich gegenüber, bewegten keinen einzigen Muskel. Sakura atmete sogar flacher und konnte den Blickkontakt zu ihm nicht unterbrechen. Ihr wurde merkwürdig heiß, jedoch zeigte ihr Gesicht wie auch Sasukes keine einzige Regung. Sie hatte es sich geschworen. Sie würde stark bleiben. „Sakura“, sagte Sasuke schließlich monoton. Seine Stimme klang ein wenig verraucht und dunkel, Sakura konnte sie trotz der lauten Musik klar und deutlich hören. „Sasuke“, erwiderte sie nur knapp und sah weiterhin in seine rabenschwarzen Augen. Dachte er jetzt mit ihr reden zu können? Sie hoffte nicht, denn da hatte er sich gewaltig geschnitten. Das würde sie nicht mehr mit sich machen lassen. „Wie geht es dir?“, fragte er schließlich zögernd. „Gut“, antwortete sie ein wenig übertrieben fröhlich. Das ‚Ohne dich’ verkniff sie sich. Sasuke nickte. „Das ist gut“, meinte er und kam ihr ein wenig näher. „Und jetzt hör doch auf dich zu benehmen, als wenn wir uns nicht kennen würden…Ich will immer noch mit dir reden“, fügte er leise hinzu. Seine schwarzen Augen musterten sie ernst, aber Sakura verzog keine Miene. Innerlich kochte sie jedoch, was bildete der Typ sich eigentlich ein? Sie benahm sich, wie sie wollte, er hatte ihre Ausdruckslosigkeit nur verdient. Alles hatte er verdient! „Hab ich dir nicht schon einmal erklärt, dass die Sache gegessen ist?“, entgegnete sie kühl und nahm eine eindeutig abwehrende Haltung ein. Sasuke setzte gerade zum Sprechen an, da sagte eine weibliche Stimme: „Hast du ihn gefunden, Saku?“ Sakura drehte sich um und sah Ino, Temari und Tenten wie sie den Blick durch den Raum schweifen ließen, Tentens Blick wirkte nicht mehr ängstlich, anscheinend hatten Temari und Ino wieder gute Arbeit im Aufmuntern geleistet. „Nein, hab ich nicht“, beantwortete Sakura die Frage und wendete sich wieder Sasuke zu, ihr Blick war nach wie vor kühl und berechnend. Die Rosahaarige bemerkte wie ihre Freundinnen sich neben sie stellten und Sasuke von oben bis unten musterten. Wahrscheinlich dachten sie sich ihren Teil zu der ganzen Situation, aber sie konnten ihr Kommentar nicht hinzufügen. „Wo bleibt eigentlich Sasuke?“, fragte ein junger Mann mit einer Anananas Frisur in nicht allzu entfernter Nähe. „Hat sich auf der Toilette verlaufen“, erwiderte ein Schwarzhaariger im angenervten Ton und schüttelte den Kopf. „Da ist er doch“, merkte ein Rothaariger an und die Drei kamen langsam auf die kleine Gruppe zu, die bei dem Klang der bekannten Stimmen still geworden war. Als die drei Männer erkannten in wessen Gesellschaft Sasuke sich befand, reagierten alle sehr unterschiedlich. Shikamaru begrüßte alle herzlich und küsste seine Freundin Temari freudig. Gaara sagte allen knapp ‚Hallo’ und beobachtete ihre Gesichter, als wenn er Gedanken lesen könnte. Neji jedoch sagte nichts und starrte einzig und allein Tenten an, die beschämt in eine andere Richtung sah. Sakura sah immer noch in Sasukes Gesicht, der seinen Blick kein einziges Mal von ihr abgewandt hatte. Die Anspannung in der Luft war förmlich zu spüren. Es knisterte fast hörbar. Irgendwann hielt die Rosahaarige es nicht mehr aus, sie wandte ihren Blick von Sasuke ab und erblickte zufällig das Schild an der Cocktailbar. „Ich brauche unbedingt einen Cocktail“, murmelte sie und verschwand, bevor irgendjemand etwas sagen konnte, in Richtung der Cocktailbar. Sie wollte nur einen Moment der angespannten Situation entfliehen und ihre Ruhe haben, vor allem vor Sasuke. Ino verstand das anscheinend, denn Sakura konnte nach einem Blick zurück erkennen, dass sie die kleine Gruppe in Richtung der anderen Bar scheuchte. Sasuke mit eingeschlossen. Ein wenig schwerfällig ließ sie sich auf einen der Barhocker fallen und wandte sich kurz an den Barkeeper. „Long Island, bitte“, bestellte sie knapp, woraufhin sich der Barkeeper seinen Flaschen zuwendete und ihr das Getränk in kürzerster Zeit mixte. Als es schließlich vor ihr stand, nahm sie einen Schluck durch den Strohhalm und blickte gedankenverloren geradeaus, ohne das dortige Geschehen richtig wahrzunehmen. Ja, sie wusste, sie hatte das Richtige getan und Sasuke hatte ihre Gleichgültigkeit nur verdient. Sie hatte nämlich den Entschluss gefasst, dass es Zeit war die Stufe der Wut zu überwinden. Denn so lange sie noch Wut für ihn empfand, war er ihr nicht egal. Deswegen musste sie ihn mit Gleichgültigkeit behandeln und ihm zeigen, dass er nicht anders war, als die anderen. Denn Gleichgültigkeit verletzte weitaus mehr als Wut.. Aber wieso stellte sich in ihr dann nicht, dass zu erwartenden Gefühl der Befriedigung ein? Sie drehte den Strohhalm in ihren Finger immer wieder hin und her und nahm zwischendurch einen Schluck von dem Drink, bis er leer war. Und auch bis der Nächste leer war… Er war ihr so gut wie egal, dessen war sie sich bewusst. Sie empfand kaum mehr etwas für ihn, er war ihr so gut wie gleich. Das versuchte sie sich die ganze Zeit einzureden. Sie seufzte hörbar und griff nach dem nächsten Cocktail. Nein, sie würde auch nicht mehr schwach werden. Sie war so weit gekommen, ihn halbwegs zu vergessen und das würde sie jetzt durchziehen. Egal, ob er gleich mit ihr würde reden wollen oder nicht. Und sie hatte im Gefühl, dass er das gewiss tun würde. „Ist alles in Ordnung, Sakura?“, fragte plötzlich eine raue Stimme direkt hinter ihr und kurz darauf legte sich eine warme Hand auf ihre Schulter. Sakura gefror ihr Blut zu Eis. Mit diesem Menschen hatte sie in diesem Moment wohl am wenigsten gerechnet. Und er war wohl nach Sasuke der letzte Mensch, den sie jetzt sehen wollte. Langsam drehte sie sich zu dem Mann um, der hinter ihr stand und sie anlächelte. „Hallo, Kabuto“, ächzte sie und sah ihm in die schwarzen Augen. „Ja, alles okay…Was machst du hier?“ Kabuto grinste schief und ließ sich neben ihr auf einen Barhocker fallen. Seine grauen Haare waren wie gewohnt zu einem Zopf gebunden und er trug ein weißes Hemd. „Was macht man in einer Disco? Spaß haben natürlich“, erwiderte er und zeigte auf den Cocktail, der vor Sakura stand. „Aber ich hoffe du bist nicht hier, um dich zu betrinken.“ Sakura wurde ein wenig rot um die Nasenspitze und sie schob das fast leere Glas ein wenig von sich. „Nein, bin ich nicht, keine Sorge.“ Kabuto rückte ein wenig seine Brille zu Recht und musterte sie ein wenig. Sakura war die ganze Situation unsagbar peinlich. Seit der Fotoausstellung hatte sie den Grauhaarigen nicht mehr gesprochen und hatte es eigentlich auch vermieden. Es war ihr unangenehm, dass sie damals nicht auf ihn gehört und ihm nicht geglaubt hatte. Und er wusste das. „Ich habe eben Sasuke Uchiha gesehen…“, begann Kabuto das Thema auch sogleich anzuschneiden. „Passé“, meinte Sakura nur knapp dazu. Kabuto blinzelte zuerst überrascht, nickte dann aber. Komischerweise zierte nicht das von Sakura erwartete selbstgefällige Grinsen sein Gesicht. „Hör mal, Kabuto…“, fing die junge Frau schließlich ein wenig beschämt an. „Wegen der Fotoausstellung, tut es mir sehr Leid. Ich…“ „Schon okay, Sakura“, beschwichtigte Kabuto sie. „Du kannst es gut machen, wenn du mit mir tanzt“, fügte er schnell hinzu und stand ohne weiteres auf. Abwartend stand er vor ihr und lächelte. Sakura starrte ihn zunächst verblüfft an. Sie sollte mit Kabuto tanzen? Mit Kabuto? Normalerweise wäre es unmöglich gewesen, dass sie das überhaupt in Erwägung zog, aber heute, an diesem Abend…warum eigentlich nicht? Der Mann sah wirklich nicht schlecht aus und war freundlich zu ihr. Damals hatte er ihr helfen wollen und jetzt machte er ihr keinen Vorwurf daraus, ihm nicht geglaubt zu haben. Außerdem konnte sie ein wenig Ablenkung von ihren Gedanken um Sasuke gebrauchen. Und er konnte endlich sehen, dass die Sache gelaufen war. Sie brauchte ihn nicht und konnte sehr wohl mit anderen Männern tanzen, sie war durch Nichts an ihn gebunden. Insgeheim freute sie sich schon über das Gesicht, welches er machen würde, wenn er sie mit Kabuto tanzen sah. Was sprach also dagegen? Einen Moment lang überlegte Sakura, dann nickte sie langsam und stand wie Kabuto auf. Kabuto lächelte glücklich darüber, dass er es anscheinend geschafft hatte, Sakura zum Tanzen zu überreden. Wie lange hatte er sich nach einem Tanz oder dergleichen mit ihr gesehnt? Er hielt ihr seinen Arm hin und Sakura ergriff ihn, ein wenig zurückhaltender, lächelnd. Schnell führte er sie auf die Tanzfläche, wo sich bereits viele Menschen drängelten und ausgelassen tanzten. Zunächst fand Sakura nicht in den Rhythmus und war ein wenig verkrampft, sie sah nur die wild tanzenden Menschen um sich herum. Manche tanzten ziemlich eng aneinander, und nicht wenige küssten sich bereits, während sie ihre Hüften schamlos aneinander rieben. Bei dem Anblick wurde ihr heiß und sie sah wieder in Kabutos Gesicht. Der tanzte noch auf Sicherheitsabstand zu ihr, aber man bemerkte, dass er stetig näher kam. Das Gedränge war aber auch groß, so dass er förmlich dazu gezwungen wurde. Wobei Sakura sich sicher war, dass er es kaum abwarten konnte, sie zu berühren. Jedoch bedrängte er sie bisweilen kein bisschen, grinste sie nur an und tanzte. Irgendwann zog die Musik die junge Frau allerdings so in den Bann, dass sie automatisch ihren Körper dazu bewegte und es ihr Spaß machte mit dem Grauhaarigen zu tanzen. Sie kamen sich während des Tanzens ziemlich nah, seine Hände lagen führend auf ihrer Hüfte, ihre Hände wanderten abwechselnd von seinem Rücken in seinen Nacken. Ihre Beine rieben sich immer wieder aneinander, Sakura konnte den Stoff seiner Jeans rau an ihren nackten Beinen spüren. Dabei sahen sie sich in die Augen, ihre Gesicht keine zehn Zentimeter voneinander entfernt. Sie ließ sich gehen und genoss das Gefühl der Musik, das Adrenalin, welches ihr durch die Adern schoss und dem Mann, dem es offensichtlich gefiel mit ihr zu tanzen. Nach einiger Zeit war Sakura mehr als heiß, ihr liefen fast die Schweißperlen vom Kinn runter. Die Luft auf der Tanzfläche war stickig und die Menschenmenge zerdrückte einen nahezu. Deswegen flüsterte Sakura Kabuto irgendwann ins Ohr, dass sie eine Pause bräuchte und die Beiden verließen die Tanzfläche. Dabei zog der Grauhaarige die junge Frau hinter sich her und bahnte sich einen Weg durch die Massen. Am Ende waren sie wieder an der Cocktailbar angelangt und lachten ein wenig außer Atem. Sakura stützte sich auf Kabuto und wischte sich über die Stirn. „Puh…“, keuchte sie lachend. „Anstrengend.“ Kabuto lachte ebenso und erwiderte: „Ja, das ist es. Aber es macht Spaß.“ Sakura nickte und ließ sich schwer atmend auf einen der Barhocker fallen. Kabuto tat es ihr gleich und winkte den Barkeeper zu sich. „Zwei Cosmopolitan“, bestellte er locker und wendete sich dann wieder der Rosahaarigen zu. „Ich hoffe, du magst ihn.“ Sakura nickte und grinste. „Klar, warum nicht. Oder willst du mich abfüllen?“ Kabuto erwiderte ihr Grinsen . „Ich doch immer.“ Ehrlich gesagt wusste Sakura in diesem Moment nicht, ob er Spaß machte oder es ernst meinte. Kabuto gab ihr nicht nur diesen einen Cocktail aus. Am Ende glaubte Sakura, dass der Mann arm geworden sein müsste, so viel Geld zückte er immer wieder. Sie redeten die ganze Zeit über Gott und die Welt, Sakura hätte nie gedacht einmal mit Kabuto über solche Dinge zu sprechen. Er schien ihr kaum mehr, wie der ekelhafte Typ von damals, was aber auch an dem Alkohol liegen konnte, welcher langsam ihre Gedanken benebelte. Nach einiger Zeit rückte Kabuto ihr näher, um ihr zu zeigen, wie ein Schwuler ihn einmal angebaggert hatte. Dabei legte er seine Hand auf ihren Oberschenkel und redete in einer ziemlich schwulen Stimme. „Na Süßer? Heute Abend schon was vor?“ Sakura konnte sich nicht mehr halten, er machte den Schwulen derart gut nach, dass sie lachen musste bis ihr die Tränen in die Augen schossen. Dabei blieb Kabutos Hand auf ihrem Oberschenkel, ohne das es sie weiter störte. Als Sakura sich wieder beruhigt hatte, lächelte sie ihn verschmitzt an und fragte: „Und, hattest du etwas vor?“ Die Augen des Grauhaarigen weiteten sich überrascht, dann grinste auch er. „Was denkst du eigentlich von mir, Sakura?“ „Das möchtest du gar nicht wissen.“ „Denkst du etwa, dass ich schwul bin?“ Sakuras Lächeln wurde unwillkürlich ein wenig breiter. „Soll ich dir das Gegenteil beweisen?“, flüsterte er leise in ihr Ohr, sodass es ihr einen Schauer über den Rücken jagte. Sie bewegte sich nicht, hielt völlig still, als Kabuto mit seinem Gesicht plötzlich immer näher kam und schließlich seine Lippen auf die ihren drückte. Automatisch erwiderte sie den Kuss, wobei ihr Schwindelgefühl immer größer wurde. Sie konnte kaum realisieren, dass sie es bis vor ein paar Stunden wahrscheinlich äußerst widerlich gefunden hätte, Kabuto zu küssen. Jetzt jedoch, ging sie sogar auf das Zungenspiel ein, welches er erregt anfing. Nur ein leichtes Unbehagen machte sich in ihrer Magengrube bemerkbar, welches sie aber erfolgreich ignorierte. Die Zwei lösten sich nach einer Weile voneinander und lächelten sich ein wenig an. Sakura konnte in Kabutos Augen sein eindeutiges Verlangen nach ihr lesen, welches anscheinend stärker als je zuvor geworden war. „Ich muss mal auf die Toilette, bis gleich.“, sagte sie schließlich leise und erhob sich von dem Barhocker. „Ich warte hier“, meinte Kabuto grinsend und zog sie zu einem kurzen Kuss zu sich, dann ließ er sie los und wandte sich dem Barkeeper ein erneutes Mal zu. Sakura ging schnellstens auf die Toilette, da ihre Blase zu zerplatzen drohte. Sie bemerkte, dass ihr nicht nur wegen der schlechten Luft ein wenig schwindelig war. Die Cocktails hatten auch einiges geleistet. Sie wusch sich die Hände und schaute dabei in den Spiegel an der Wand. Die eine Sache war die, dass sie mit Kabuto tanzte…aber das sie ihn küsste? Sie holte tief Luft, die hier soviel klarer als in dem Discoraum war und fuhr sich über die Stirn. Ihr Schwindelgefühl schien langsam nachzulassen. Sie wusste wirklich nicht, ob sie gerade das Richtige tat. Aber wieso hatte sie ein so schlechtes Gefühl? Hatte es etwas mit Sasuke zu tun, dessen Bild ständig in ihren Gedanken auftauchte? Sie schüttelte resolut den Kopf und sah ihr Spiegelbild böse an. Nein, sie konnte tun und lassen was sie wollte. Sie brauchte Sasuke nicht. Sie warf einen Blick auf die Uhr: Es war halb Zwei. Der Abend war also noch relativ jung. Zum Schluss warf sie noch einmal einen Blick in den Spiegel und lächelte zufrieden, dann verließ sie das Klo und betrat eine Art Vorraum, die die Toiletten von der Disco trennten. Und zwar musste man, wenn man zu den Toiletten wollte in einen kleinen Vorraum, wo wiederum eine nie geschlossene Tür in einen Flur führte, wo sich die eigentlichen Toiletten befanden. Die Wände waren in schwarz gestrichen, nur einzelne Erdbeeren waren darauf abgebildet. Kleine Lampen an den Decken spendeten gedämpftes Licht. Die Rosahaarige wunderte sich nicht, dass sich niemand in dem Flur befand und auf den Toiletten ebenso wenig. Es waren wohl alle auf der Tanzfläche, was kaum verwunderlich war bei dem Gedränge. Die Musik drang nur gedämpft in den Flur, in welchem sie sich befand, ansonsten war es relativ ruhig. Gerade wollte sie den Vorraum betreten, da hörte sie eine Tür zuschlagen und aufgeregte Stimmen. „Lass mich gefälligst in Ruhe, Neji!“, rief eine weibliche Stimme in einer hohen Tonlage, die zeigte, dass sie ziemlich aufgeregt war. Sakura, die die Situation sofort begriff, blieb wie angewurzelt in dem Flur stehen und stellte sich schließlich an die Wand neben dem Türrahmen. „Verdammt Ten, beruhig dich“, versuchte eine dunkle Stimme die Frau zu beschwichtigen. >Richtig geraten<, dachte Sakura nur und spitze ein wenig mehr die Ohren. Neji und Tenten stritten sich gerade. Eigentlich wollte sie nicht zuhören, es war ihr unangenehm. Jedoch würde sie sonst durch den Vorraum gehen müssen und dann würden Neji und Tenten sie sehen. Wahrscheinlich würden sie sofort aufhören zu streiten, aber Sakura fand diese Auseinandersetzung äußerst wichtig. Natürlich könnte sie auch zurück in die Toilette gehen, aber…dafür war sie dann doch zu neugierig. Außerdem würde Tenten ihr das Ganze sowieso erzählen. „Ich soll mich beruhigen? Ich gebe dir gleich beruhigen, ich rege mich noch gar nicht auf!“, schrie Tenten Neji hysterisch an und Sakura linste um die Ecke. Die Braunhaarige stand dem Hyuga mit funkelnden Augen gegenüber. Es sah so aus, als würde sie ihm gleich Eine klatschen. „Was kann ich dafür, wenn du mir nicht zuhören willst?“, erwiderte Neji gewohnt ruhig, jedoch schwang in seiner Stimme ein scharfer Unterton mit. Tenten gestikulierte wild mit den Händen und machte eine schneidende Bewegung. „Eine Menge, du bist doch selber Schuld“, giftete sie ihn an. „Und jetzt frag mich nicht warum, dass weißt du genau!“ Neji fuhr sich genervt durch die Haare. „Ja, ich weiß weswegen du sauer bist“, begann er. „Aber es ist nicht so wie du denkst, Ten.“ „Was denke ich denn bitte, Neji?“, erwiderte die Braunhaarige kühl. „Was weiß ich!“, rief Neji, er wurde zusehends wütender. „Wahrscheinlich, dass ich dich nicht will und eine andere habe oder so was!“ Wenn Blicke töten könnten, dann wäre Neji in diesem Moment sicherlich tot umgefallen. „Schön, dass du meine Gedanken kennst“, fauchte Tenten. „Aber ich hätte doch auch allen Grund zu denken, dass du eine andere hast.“ Nejis Miene wurde wieder kühl, seine Schultern strafften sich. „Wieso?“ „Ha, dass fragst du allen Ernstes?“, sagte Tenten fast schon spöttisch. „Du weißt es ganz genau. Die Frauen laufen dir nach und du legst gerne Eine nach der Anderen flach. Es macht dir Spaß sie an der Nase herumzuführen, du willst doch eh nur Sex. Entweder war ich dir nicht gut genug oder du willst es dir noch aufheben. Na, welcher Grund ist es, Neji?“ Neji war bei jedem Wort von der jungen Frau röter geworden. Seine Augen durchbohrten sie geradezu. „Du hast doch keine Ahnung“, sagte er nur und wendete sich ein wenig von ihr ab. Einen Moment lang herrschte Schweigen, wobei Tenten auf eine weitere Erklärung von Neji wartete. „Du glaubst also, ich würde dich nur flachlegen wollen, ja?“, fragte er und sah ihr stumm in die Augen. Angesichts des Ausdrucks, welches diese inne hatten, nickte Tenten nur zögernd. „Dann kennst du mich eindeutig nicht“, sagte er kühl und leicht verächtlich. Mit einem Mal drehte er sich um und riss die Tür zu der Disco auf. Leise schlug sie hinter ihm zu und es war still in dem Raum. Sakura wagte es kaum zu atmen. Sie konnte nur erstarrt auf die Tür schauen und schließlich zu Tenten sehen, die verdattert davor stand und sie ebenso verblüfft anblickte. Anscheinend konnte sie seine Reaktion nicht nachvollziehen, ihr Gesicht verzog sich kurz, als würde sie anfangen zu weinen, doch dann schüttelte sie resolut den Kopf und wischte sich mit dem Handrücken über die feuchten Augen. Langsam machte sie die Tür auf und verschwand leise. Sakura starrte noch immer die Tür an und nur langsam begann sie sich zu bewegen. Fetzen des Gespräches schwirrten ihr noch immer in ihrem Kopf umher, sie verstand Neji einfach nicht. Irgendwie hatte er es doch tatsächlich geschafft, den Spieß umzudrehen. Jetzt schien er sauer auf sie zu sein, nicht andersrum. Völlig in Gedanken bemerkte sie nicht, dass sie beobachtete wurde. Derjenige gab sich allerdings zunächst nicht zu erkennen. Erst als Sakura schließlich die Gedanken abschüttelte, den Vorraum betrat und wieder zu dem Discoraum wollte, packte sie eine Hand um ihr Handgelenk und drückte sie gegen die Wand. Sakuras Augen weiteten sich erschrocken, als sie in dunkles Schwarz schaute. Sasukes Augen durchbohrten sie gerade zu, mit einer solchen Intensität hatte er sie selten angesehen. Das lag aber mehr an dem Ausdruck in ihnen. Blanke Wut. Die Rosahaarige fragte sich dumpf, was sie angestellt hatte und atmete schneller. Ihr Atem ging rasselnd und unregelmäßig. „Was soll das Ganze?“, fragte der Uchiha schließlich gefährlich leise, sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von dem ihren entfernt. Er hielt ihr Handgelenk noch immer fest in seiner Hand umklammert und drückte es gegen die kalte Wand. Sakura sah ihm verständnislos ins Gesicht. Wovon redete er? Was tat er hier, verdammt? War es jetzt Mode in den Vorraum zu den Toiletten einen Streit anzufangen? „Wovon redest du?“, stellte sie atemlos die Gegenfrage und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, aber er ließ nicht locker. Sasuke nannte nur ein Stichwort auf ihre Frage. „Kabuto Yakushi.“ Zuerst machte Sakura ein überraschtes Gesicht, doch dann ging ihr ein Licht auf. Ach, der werte Herr war also tatsächlich eifersüchtig? Ein kleines Grinsen umspielte plötzlich ihre Lippen. „Lass mich los“, forderte sie Sasuke zuckersüß auf und er leistete dem Folge. Er ließ sie los und wich einen Schritt von ihr zurück. Dennoch sah er sie mit der gleichen Wut wie zuvor an. „Was soll mit Kabuto sein?“, fragte Sakura dann scheinheilig und grinste ihn weiterhin an. Es gefiel ihr sichtlich ihn so eifersüchtig zu sehen, es verschaffte ihr tatsächlich Genugtuung. Obwohl nur seine Augen ihn verrieten. Der Rest seines Gesichts blieb unverändert nichts sagend. „Du weißt ganz genau, was mit dem Typen ist“, erwiderte der Schwarzhaarige kühl. „Was soll das? Warum machst du das mit ihm? Um mich eifersüchtig zu machen?“ In Sakuras grünen Augen blitze es gefährlich. Dachte er eigentlich, dass sich die ganze Welt nur um ihn drehte? Natürlich stimmte seine Behauptung in gewisser Weise, aber das war nicht der alleinige Grund gewesen. „Es geht nicht immer um dich, Sasuke“, meinte Sakura ebenso kühl und fixierte ihn. „Was ich mit Kabuto tue oder nicht tue, geht dich gar nichts an.“ „Doch, tut es sehr wohl!“, schrie der Schwarzhaarige nun, alle Fassaden fallend lassen. „Er ist ein verdammt mieser Typ, das weißt du, verdammt noch mal!“ „Tja, damit kenne ich mich ja aus!“, schrie Sakura wütend zurück. „Du bist doch nicht besser!“ Die Röte in Sasukes Gesicht verschwand blitzschnell und mit einem Mal war er leichenblass. „Du kannst mich nicht mit ihm vergleichen“, sagte er wieder ruhig. „Bitte, Sakura, lass die Finger von ihm. Du weißt nicht, was du tust…“ Um Verständnis bittend sah er sie an, doch Sakura schnaubte nur. „Ich mache was ich will, es ist mir egal, was du sagst. Lass diese Moralpredigen gefälligst sein.“ Mit diesen Worten rauschte sie an ihm vorbei aus der Tür und ließ ihn allein zurück. Draußen blieb sie zuerst vor der Tür stehen und bewegte sich keinen Meter mehr. Sie konnte nicht glauben, was Sasuke eben getan hatte. Er war eifersüchtig! Sasuke Uchiha war tatsächlich eifersüchtig auf Kabuto! Natürlich hatte sie sich das irgendwo im hintersten Winkel ihrer Seele gewünscht, dennoch wusste sie nicht, was sie davon halten sollte. Ihr Gehirn war schon im Rausch des Alkohols, sie konnte kaum über das Geschehen nachdenken. Jedoch wusste sie eins ganz genau: Es gefiel ihr gut. Ausgesprochen gut. Er sollte leiden und das tat er scheinbar, sonst hätte er sie nie darauf angesprochen. Sie musste auf der Stelle mit Ino darüber reden! Suchend ließ sie ihren Blick durch die Menge schweifen und entdeckte sie nicht weit von sich entfernt in einer Ecke bei den Sitzbänken. Dort saß sie mit einem Mann und als Sakura näher heranging, erkannte sie Gaara in ihm. In diesem Moment machte sie sich keine Gedanken über diese ungewöhnliche Tatsache, sondern ergriff Inos Arm und zog sie mit einem „Ino, komm schnell“ in eine andere Ecke. Ino ließ sich überrascht und ein wenig verärgert von ihr mitziehen und fragte ungeduldig, als Sakura sich schließlich auf eine leere Sitzbank sinken ließ: „Was ist denn, Saku?“ In Windeseile erzählte Sakura ihr von Sasuke und ihrem Gespräch. „Er hat nicht das Recht dazu, findest du nicht?“, schloss Sakura hitzig und schaute ihre Freundin um Zustimmung heischend an. Diese sah Sakura jedoch eher entsetzt an und runzelte dann nachdenklich die Stirn. „Du weißt nichts von Sasukes und Kabutos Beziehung zueinander, oder?“, fragte sie schließlich ernst. Sakura sah sie überrascht an. Was hatte das denn mit der Situation zu tun? „Sasuke ist sicher nicht nur eifersüchtig, weil du mit einem anderen Mann rumgemacht hast. Es macht ihn rasend, dass es ausgerechnet Kabuto ist“, erklärte Ino und seufzte leicht. Sakura verstand sie immer noch nicht. „Die beiden haben sich von Anfang an nicht leiden können, nur Naruto mochte ihn, da er ein Freund seit Kindheitstagen ist und er ihm so manches Mal aus der Patsche geholfen hat. Dennoch konnte Sasuke sich nie mit ihm anfreunden und andersrum, sie haben sich geradezu gehasst.“ Sie machte eine kurze Pause und lehnte sich ein wenig zurück. „Es war so, dass Sasuke einer der coolsten Jungen an der Schule war, er besaß viel Ansehen, nicht nur bei den Mädchen. Kabuto hingehen war…nun ja…eher ein Außenseiter, er wurde immer als Brillenschlange beleidigt. Schließlich ging Sasuke für einige Jahre ins Ausland, da sein Vater dies für eine nötige Erfahrung befand“, erzählte Ino und Sakura hörte ihr stumm zu. „Als er zurückkehrte, war Kabuto nicht mehr der Außenseiter wie zuvor, dennoch hasste er den Uchiha. Denn als er wieder da war, noch bewandter als zuvor, verliebte sich die Frau in ihn, die Kabuto seit langen begehrte. Sasuke ließ sie jedoch kalt, er konzentrierte sich auf seinen Schulabschluss. Kabuto wurmte die Überlegenheit Sasukes immer wieder von neuem, sodass er des Öfteren miese Sachen gegen ihn durchführte. Kabuto kann sehr hinterhältig und rücksichtslos sein, dass hat ihm sein Mentor Orochimaru eingebläut. Sasuke kann diese Falschheit nicht leiden, außerdem verfehlte er fast seine Abschlussprüfung wegen Kabuto. Die Beiden hassen sich inzwischen, es ist eine alte Feindschaft.“, schloss Ino und ihre blauen Augen musterten Sakura. Die ließ sich die Geschichte durch den Kopf gehen. Damals bei Narutos Party, hatte sie sich schon gewundert, wie kalt Sasuke gegenüber Kabuto gewesen war. Natürlich hätte das eine Reaktion auf das Verhalten des Grauhaarigen sein können, aber unter diesem Umstand der Dinge betrachtet, schien es eine tiefere Bedeutung gehabt zu haben. Er war so kalt und hart gewesen… „Verstehst du ihn jetzt ein wenig besser?“, fragte Ino leise. Sakura schreckte aus ihren Gedanken hoch. „Nein, es ist mir egal“, sagte sie zu Inos Überraschung und stand auf. „Sasukes Beziehung zu Kabuto interessiert mich nicht, er muss damit klar kommen“, erklärte sie. „Sakura!“, sagte die Blonde plötzlich ernst und sah sie eindringlich mit ihren blauen Augen an. „Bitte, lass die Finger von Kabuto, er ist ein ziemlicher mieser Typ. Er will dich doch nur benutzen, bitte hör damit auf. Wenn nicht Sasuke, dann mir zuliebe.“ Sakuras Gesicht veränderte sich nicht, es blieb ausdruckslos. Ihre grünen Augen blickten einen Moment in die Inos. „Es tut mir Leid, Ino, aber das geht nicht“, sagte sie leise und wandte sich von ihr ab. Sie hatte einen Weg gefunden Sasuke weh zu tun und diesen würde sie nicht loslassen. Es machte ihr Spaß ihn leiden zu sehen, es verschaffte ihr Genugtuung. Sie glaubte tatsächlich sich danach besser zu fühlen. Sie wollte sich selbst beweisen, dass sie mit der Sache abgeschlossen hatte. In diesem Augenblick wusste sie sich nicht anders zu helfen, die Gefühle für Sasuke waren noch immer stärker, als sie sich das eingestehen wollte. Sich selber wollte sie dennoch beweisen, dass sie nichts mehr für ihn empfand. Langsam ging sie auf Kabuto, der nach wie vor an der Cocktailbar saß, zu und fasste ihn an der Schulter. Er drehte sich um und grinste sie an. „Lass uns gehen“, hauchte Sakura ihm ins Ohr und das Schwindelgefühl des Alkohols wurde wieder ein wenig stärker. Kabuto zog überrascht die Augenbrauen hoch und starrte sie verblüfft an. Er hatte alles erwartet, nur nicht das. Aus den Augenwinkel sah Sakura Ino, die ein paar Meter weiter weg von ihnen stand und ihr Gespräch entsetzt verfolgte, sie konnte kaum fassen, was ihre Freundin da gerade tat. Das konnte einfach nicht ihr Ernst sein! „Okay“, sagte der Grauhaarige schließlich, stand auf und warf sein Geld auf den Tresen. Dann legte er einen Arm um die Rosahaarige. „Ins Hotel?“ Diesmal konnte Kabuto sich das lüsterne Grinsen nicht verkneifen, in Gedanken zog er sie bereits aus. „Von mir aus. Ich will nur weg…“, erwiderte Sakura ein wenig müde, sie wollte Inos fassungsloses Gesicht nicht mehr sehen. Jetzt galt es daran, Sasuke ihre Gleichgültigkeit zu beweisen. Sie hatte den Entschluss dazu gefasst. „Dann los!“, meinte Kabuto weiterhin vorfreudig grinsend und führte die Rosahaarige raus aus dem Ichigo… Huhu! Yeah,dass neue Kapitel mit einer, wie ich denke, großen Überraschung!=P Tja, Sakura und Alkohol, plus Kabuto und Sasuke? Nein,dass scheint nicht gut auszugehen...was wird im nächsten Kapitel mir ihr und Kabuto geschehen? Noch als Info: Ichigo bedeutet Erdbeere,daher der Name für die Disco!=) Bis zum nächsten Kap (bitte denkt jetzt nicht allzu schlecht von Saku óO) eure flyingAngel *knuddel* Kapitel 18: Erniedrigung ------------------------ Kabuto nahm Sakuras Hand und führte sie eilig über eine dunkle Straße entlang, die Häuser sahen verlassen und alt aus. Schemenhaft lagen sie im Schatten der Nacht, der Mond strahlte nur undeutlich am Himmel und ein leichter Nebel ließ die Umgebung ein wenig geisterhafter wirken. Wie verlassen, nur für die Menschen, welche die Nacht liebten, gemacht. Sakura zog ihre Jacke enger um ihren Körper und fröstelte unwillkürlich. Ihr war überhaupt nicht wohl zumute, sie versuchte die Gedanken auszuschalten, welche sich unaufhörlich durch ihren Kopf trieben. >Es ist nicht richtig, hör auf. Stopp es, bevor es zu spät ist.< Doch sie unternahm nichts. Sie stützte sich auf Kabuto, da ihr nach wie vor schwindelig war und ließ sich weiter von ihm die dunkle Straße entlang treiben. Nach nicht all zu langer Zeit und in Nähe der Disco blieb Kabuto stehen und deutete auf eine Tür vor sich. Sakura kniff ihre Augen zusammen und versuchte das dortige Schild zu lesen, in der Dunkelheit war es schwer auszumachen. >Phale Exlusiv-Hotel.< Die Rosahaarige ließ ihren Blick über das relativ große Gebäude wandern, welches neben den normalen Reihenhäusern wahrlich eine luxuriöse Ausstrahlung besaß. In einigen Fenster brannte Licht, die meisten waren jedoch durch Vorhänge abgeschirmt, wahrscheinlich wollten die Gäste ihre Ruhe haben. „Das ist das beste Hotel in der Nähe“, vernahm sie gedämpft Kabutos Stimme. „Wollen wir?“ Sakura zuckte nur unschlüssig mit den Schultern, im Augenblick befand sie sich noch immer im Zwiespalt mit ihren Gedanken und ihren Gefühlen. Jedoch nahm Kabuto ihr ohne großes Federlesen die Entscheidung ab und zog sie in das Innere des Exklusiv-Hotels. Es war wirklich luxuriös, nicht nur von außen. Die Eingangshalle war mit einem frisch gewienerten Marmorboden ausgelegt, der das Licht eines Kronleuchters an der Decke glänzend wiederspiegelte. Teure Ledersofas standen zum Ausruhen bereit, es schimmerte alles in edlen, honigfarbenen Tönen. Die Rezeption, am Endes des Raumes, besaß viele Goldverzierungen und Bilder von hoher Qualität hangen an der Wand, dass konnte Sakura selbst von der Entfernung ausmachen. Dahinter saß ein schmächtiger Mann mit schwarzen Haaren in einem teuren Anzug. Bei Sakuras und Kabutos Eintreten sah er mit einer kühlen und distanzierten Miene auf, die sich allerdings schlagartig änderte. „Herr Yakushi!“, rief er ein wenig überrascht aus und rückte seine Fliege zurecht. „Sie beehren uns heute?“ Auf Kabutos Lippen bildete sich ein wohlwollendes Lächeln, während er und Sakura an die Rezeption herantraten. „Ganz Recht, Sao“, meinte er und streckte ihm fordernd seine Hand entgegen. Der Rezeptzionist namens Sao griff eilends nach einem der Schüssel, die hinter ihm an der Wand hangen und legte ihm diesen in die Hand. „Ich bezahle später“, bemerkte Kabuto noch und legte dann einen Arm um Sakura. „Wollen wir dann, meine Süße?“ Sakura nickte, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Der Arm kam ihr wie eine Fessel um ihren Körper vor, welche sie willenlos machte, wie ein Spielzeug. Ihr Mund war wie ausgetrocknet und ihre Beine schwer wie Blei, als Kabuto sie in den Aufzug führte und schließlich einen langen, einsamen Flur entlang in das Zimmer. Er schloss die weiße Tür auf und ließ Sakura den Vortritt. Sich umblickend trat die junge Frau zögernd ein und bemerkte zuerst das riesige Bett. Es war wirklich ziemlich groß, mit großen weißen Kissen und den dazugehörigen Decken ausgefüllt. Neben der Eingangstür befand sich das Badezimmer, die Tür zu ihr war leicht angelehnt, sodass sie eine Dusche und eine Toilette erkennen konnte. Zögernd machte Sakura einen weiteren Schritt in den Raum hinein, zog sich die Schuhe aus und musterte die in pfirsichfarben gestrichene Tapete, den teuren Teppich und den kleinen Fernseher. Die Fenster waren geschlossen, die Vorhänge zugezogen. Hinter sich hörte sie plötzlich eine Tür ins Schloss fallen und kurz darauf heißen Atem in ihrem Nacken. „Wie lange habe ich mich nach dir gesehnt, Sakura…“, hauchte Kabuto in ihre Haare und küsste ihre Schulter. Er strich ihre Haare bei Seite und zog ihre Jacke vom Körper, sodass er weiter ihren Rücken und den Nacken mit Küssen benetzen konnte. Sakuras Nackenhaare richteten sich unwillkürlich auf, sie schloss für einen Moment die Augen und sprach sich Mut zu. Es gab kein zurück mehr, sie hatte sich dafür entschieden. Jetzt musste sie das auch durchziehen, komme was wolle. Sie musste. Langsam drehte sie sich zu dem Grauhaarigen um und zog ihn in Richtung Bett. Sie ließ sich darauf sinken und lächelte ein wenig gequält, was Kabuto allerdings nicht bemerkte. Seine Gedanken waren bereits benebelt von dem Verlangen nach ihr, dass von Sekunde zu Sekunde stetig anschwoll. Er grinste lüstern und folgte ihr, drückte sie auf das Bett. Dabei bog er ihren Kopf ein wenig nach hinten und fuhr mit seiner Zunge über ihre Lippen. Er drang mit seiner Zunge in ihre Mundhöhle ein, während er mit seiner Hand ihren Oberschenkel entlang wanderte. Die Rosahaarige zog ihm derweil das weiße Hemd aus und fuhr mit ihren Fingerspitzen über seinen Bauch. Warm konnte sie seine Hände auf ihren Schenkeln spüren und nur mit Mühe konnte sie sich davon abhalten, sie wegzuschlagen. Schließlich zog sich Kabuto die Hose aus und warf sie achtlos bei Seite. Er grinste Sakura vielsagend an und zog ihr das Tank-Top über den Kopf. Ihre langen rosanen Haare fielen ihr geschmeidig über die Haut. „Du bist so verdammt sexy“, raunte Kabuto und strich über ihre zarte Haut. Er drückte ein wenig mehr seine Fingernägel hinein, sodass er rote Abdrücke hinterließ. Sakura sah ihm dabei zu, als wäre sie nicht dabei, sondern nur Zuschauer. Ihre Arme wollten sich nicht bewegen, sie konnte plötzlich an nichts anderes mehr denken, als an das letzte Mal, dass sie Sex gehabt hatte. Kabuto zog seine Brille aus und küsste Sakura ein weiteres Mal. Dieser Kuss hatte nichts Sanftes an sich, er war leidenschaftlich und fordernd. Fast schon ein wenig zu fordernd, gerade zu gewaltsam drängte Kabuto seine Zunge gegen die ihre. Sasuke hatte sie nie so geküsst. Seine Küsse waren voller Leidenschaft und dennoch sanft und liebevoll gewesen. Damals hatte sie kaum genug von ihnen kriegen können und hatte sich gefühlt, als würden tausend Schmetterlinge durch ihren Bauch fliegen. Doch bei Kabuto spürte sie nichts. Einfach nichts… höchstens Ekel. Kabuto fuhr mit seinen groben Händen unter ihren Rock. Er wollte ihren Tanga bei Seite schieben und sie intim berühren. Da erstarrte sie mit einem Mal und ein Ekel stieg in ihr auf, den sie kaum beschreiben konnte. Sie war entsetzt über sich selber, dass sie das gerade zu ließ. Das ging bei Weitem zu weit. Das konnte sie nicht tun. Ihre einzigen Gedanken drückten Ablehnung aus, sie konnte und wollte nicht mehr. Ihre Arme schienen sich wieder bewegen zu können, jedenfalls drückte sie den Grauhaarigen mit einem Mal von sich. Ihre Haare waren ein wenig verwuschelt, ihre grünen Augen starrten ihn an. Kabuto keuchte noch ein wenig, seine Erektion war unverkennbar. „Was ist?“, fragte er verärgert. Sakura betrachtete ihn ein wenig und in ihr wurde die Entschlossenheit immer stärker. Wie er da saß, nur sein Vergnügen wollte. Sie dazu missbrauchen wollte und keine Unterbrechung dudelte. „Es geht nicht“, sagte sie deswegen mit fester Stimme und strich sich durch die Haare. Sie holte tief Luft und sah traurig zu Boden. Ihre Augen begannen sich mit Tränen zu füllen, aber Sakura unterdrückte sie resolut. „Wie, es geht nicht?“, fragte Kabuto sauer und funkelte sie an. „Warum geht es auf einmal nicht?“ Sakura sah weiterhin auf ihre Hände und flüsterte: „Es geht einfach nicht.“ Ihr ging es hundsmiserabel. Beinahe hätte sie wohl den größten Fehler ihres Lebens gemacht. Wie weit war sie gesunken? Nie hätte sie geglaubt, so zu werden. „Verdammt“, zischte Kabuto. „Es ist wegen Uchiha, oder?“ Überrascht richtete Sakura ihren Blick wieder auf den Grauhaarigen, der ihn wütend erwiderte. Sie wollte es nicht zugeben, aber er hatte leider so Recht. Sie konnte es nicht. Sasuke schwirrte in ihrem Kopf umher, ließ sie an nichts anderes denken. Es hatte ihm wehgetan, sie mit Kabuto zu sehen. Das wollte ihr nicht aus dem Kopf. „Ja, er ist ein Grund“, gab sie mit erstickter Stimme zu. „Ich könnte es aber auch so nicht. Ich hätte es nie getan, wenn…“ „Wenn der Uchiha nicht wäre?“, vollendete der Grauhaarige ihren Satz. „Ich verstehe.“ Er lachte kurz auf. „Das hätte ich mir auch denken können, dass ich nur Mittel zum Zweck bin!“ Sakura sah ihn nur traurig an und schwang ihre Beine über das Bett. „Es tut mir Leid, Kabuto“, flüsterte sie. „Das brauch es nicht, Sakura“, erwiderte Kabuto und Sakura sah ihn überrascht an. „Ich hoffe du hast es geschafft, das Herz von dem Typen zu brechen. Er hat es verdient. Ehrlich gesagt, habe ich das hier auch ein wenig wegen ihm getan. Er soll richtig leiden.“ Sakura konnte auf seine Worte nichts erwidern, sie war zu erstaunt und geschockt. „Trotzdem, Sakura…“, flüsterte Kabuto, zog sie mit einem Ruck zu sich und küsste sie wieder am Hals. Seine Hände fuhren über ihren Rücken. „Wir können dennoch ein wenig Spaß haben…“ Sakura stieß ihn resolut von sich und stand mit wackligen Beinen auf. „Nein“, zischte sie und ihre Stimme zitterte. Das Schwindelgefühl wurde immer stärker, sodass sie sich an dem Bettpfosten abstützen musste. „Das kann nicht dein Ernst sein! Du warst doch dabei, du hast es gewollt. Du kannst mich jetzt nicht so stehen lassen!“ Sakura hob müde ihren Blick und sah ihn an. Er saß im Schneidersitz auf dem Bett, hatte nur noch seine Boxershort an. Seine Erektion war deutlich sichtbar, er wollte sie. Ihren Körper. „Kann ich“, meinte sie und wandte angewidert den Blick ab. >Oh Ino, es tut mir so Leid<, dachte sie beschämt. Hätte sie doch auf ihre Freundin gehört, dann wäre es nicht so weit gekommen. Natürlich hatte sie gewusst, dass er nur mit ihr schlafen wollte. Und sie hatte gedacht, es auch zu wollen. Wieso musste ihr im allerletzten Moment, wo es fast zu spät war, ein Licht aufgehen? Kabuto war eine ekelhafte Ratte, dass hatte sie schon immer gewusst. Wie weit war sie gesunken, dass sie ihn benutzte, um Sasuke eifersüchtig zu machen? Ihm wehzutun, wie er ihr wehgetan hatte? Der Ekel vor Kabutos Händen, wo sie die Abdrücke immer noch glaubte auf ihrer Haut spüren zu können, wurde immer größer. Ohne den Grauhaarigen weiter anzusehen, griff die Rosahaarige nach ihrem T-Shirt, jedoch hielt dieser es fest in seinen Händen. Sie packte das T-Shirt, doch Kabuto umfasste es noch fester und zog sie abermals zu sich heran. „Denkst du, du entkommst mir so einfach?“, fragte er leise und sah ihr in die grünen Augen. „Lass mich gehen“, erwiderte sie mit zittriger Stimme. „Denkst du, dass du so jemals den Uchiha vergessen wirst?“, fragte Kabuto leicht gehässig und Sakura erstarrte. „Das geht dich nichts an“, sagte sie monoton und hielt das Tank-Top schlaff in ihrer Hand. Kabuto und ihr Gesicht waren sich sehr nahe, er sah ihr tief in die Augen. Das Top hielt er noch immer umklammert. Sakura stand auf dem Boden und beugte sich zu Kabuto, während sie das festhielt und ihm in die Augen starrte. „Soll ich dir jetzt was sagen, meine Süße?“, flüsterte Kabuto. Er strich ihr mit der freien Hand eine rosanen Strähne aus dem Gesicht, sie zuckte leicht zurück. „Das mit dir und Sasuke Uchiha hat keine Zukunft- und doch wirst du ihm immer verfallen sein, dass nenne ich Ironie des Schicksals…Ihr beide habt es verdient…“ In diesem Moment hörte man laute Geräusche vor der Tür und wie sie kurz darauf aufgerissen wurde. Die Köpfe von Kabuto und Sakura gingen ruckartig in die Richtung der Tür und zwei ziemlich aufgeregte Menschen stürmten in das Hotelzimmer: Ino und Sasuke. Vor dem Bett blieben die Beiden wie erstarrt stehen und betrachteten entsetzt das Schauspiel, dass sich ihnen bot: Kabuto halbnackt und Sakura hatte auch nicht mehr alles an. Sie dachten sich ihren Teil dazu, ihre Mienen drückten es eindeutig aus. Entsetzt sah Sakura in das Gesicht von Sasuke, sein Gesicht war ausdruckslos, doch seine Hände waren zu Fäusten geballt. Er hatte eindeutig Mühe sich zurückzuhalten und nicht auf die Beiden loszugehen. In ihrem Kopf gab es nur zwei Gedanken: Wie hatten Sasuke und Ino sie finden können? Was taten sie hier? Panik machte sich in der Rosahaarigen breit. „Lass deine schmierigen Finger von Sakura“, sagte der Schwarzhaarige schließlich gefährlich leise in die Stille hinein. Die Rosahaarige wendete sich Kabuto zu, der augenblicklich ein widerliches Grinsen auf den Lippen trug. Ihm gefiel die Situation sichtlich. „Wieso sollte ich?“, fragte er scheinheilig und fuhr Sakura durch ihr Haar. Sakura erstarrte. In diesem Moment hätte sie alles dafür gebeben, wo anders zu sein. Das war mit Abstand die größte Erniedrigung, die sie im Leben über sich hatte ergehen lassen müssen. Wie sah das denn auch aus? Sie und Kabuto, halbnackt auf einem Bett, in einem Hotelzimmer… „Lass sie los“, wiederholte Sasuke und betonte jedes einzelne Wort mit unterdrückter Wut. Kabuto grinste weiterhin, aber jetzt wurde es Sakura zu viel. Mit letzter Kraft entzog sie ihm ihr Top und taumelte rückwärts gegen die Wand. Hart stieß sie dagegen und stöhnte leise, die Welt wollte sich einfach nicht aufhören zu drehen. „Sakura!“, rief Ino erschrocken und eilte ihrer Freundin zur Hilfe. Sie legte ihr eine Hand auf den Rücken und schaute ihr besorgt ins Gesicht. „Ist alles in Ordnung?“ Sakura schüttelte den Kopf, ihr ging es überhaupt nicht gut. Sie spürte die Übelkeit gnadenlos in sich hochsteigen. „Ino, ich muss…“, stammelte sie und drückte ihre Freundin kraftlos beiseite. Jetzt ging alles sehr schnell. Mit wankenden Schritten lief Sakura in ihrem schnellstmöglichen Tempo ins Badezimmer und übergab sich in die Porzellantoilette. Sie gab alles von sich, während ihr die Tränen in die Augen schossen. Ihr Hals schmerzte und selbst nachdem sie aufgehört hatte ihren Mageninhalt von sich zu geben, musste sie immer noch würgen. Mit Schweiß auf der Stirn ließ sich Sakura danach an der Wand sinken und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Ino war ihr besorgt in das Badezimmer gefolgt und streichelte sanft ihren Rücken. Zwar war der Rosahaarigen nicht mehr so schwindelig und nur ein mulmiges Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus, doch jetzt strömten die Gedanken in voller Kraft auf sie ein. Was hatte sie nur getan? „Sakura, was hast du getan?“, fragte Ino sie auch sogleich flüsternd. Die Angesprochene schüttelte nur den Kopf und versuchte ihre Stimme wieder zu finden. „Ich…wir…ich habe nicht mit ihm geschlafen“, beantworte sie die Frage mit heiserer Stimme und Ino atmete hörbar auf. „Es tut mir Leid, Ino.“ Ino schüttelte ihrerseits den Kopf und umarmte ihre Freundin feste. „Das muss es nicht. Hauptsache es ist alles okay.“ Sakura nickte und erwiderte die Umarmung. Das war jetzt genau das, was sie gebraucht hatte. Fest drückte sie sich an ihre blonde Freundin und suchte den Halt, den sie anscheinend verloren hatte. Plötzlich hörten die Frauen laute Geräusche und Rufe aus dem Nebenzimmer und Ino war sofort auf den Beinen. „Verdammt, ich hätte es wissen müssen!“, zischte sie und half Sakura auf wackligen Beinen aufzustehen. Die ahnte nur Schlechtes und das sollte sich auch bestätigen, als sie wieder in das Schlafzimmer traten. Sasuke und Kabuto standen sich gegenüber, beide in eindeutig negativer Haltung. Während Sasuke Kabuto wütend anstarrte, grinste ihn dieser nur schadenfroh an. „Das wirst du büßen, du miese Schlange“, knurrte Sasuke und die Ader an seiner Schläfe pochte verdächtig. Kabuto lächelte nur spöttisch. „Du hast nicht über Sakura zu bestimmen“, erwiderte er unbeeindruckt. „Wenn sie Sex mit mir haben will, dann soll sie Sex mit mir haben.“ Sasuke hatte alle Mühe sich zurückzuhalten. „Diesmal hast du eben den Kürzeren gezogen, Uchiha. Sie wollte mich und nicht dich, finde dich damit ab.“ Mit diesen Worten war Kabuto eindeutig zu weit gegangen. Sasukes Hand schnellte hervor, er umfasste nun Kabutos Hals. „Wie gerne würde ich dir jetzt das geben, was du schon lange verdient hast“, sagte er. „Aber das bist du mir nicht wert, du Ratte.“ Er ließ den Grauhaarigen wieder los, der sich unwillkürlich ein wenig keuchend an den Hals fasste. Man sah ihm die Enttäuschung darüber an, dass Sasuke nicht seine Fassung verloren hatte. „Hört auf“, mischte Ino sich plötzlich in das Geschehen ein und die beiden Männer wandten sich ihr überrascht zu. „Sasuke hat Recht, wir kümmern uns nicht um solch miese Ratten wie dich. Komm, wir gehen, Sasuke.“ Sie griff nach der Jacke von Sakura, während diese sich ihre Schuhe anzog und zog Sasuke am Ärmel. Dieser warf dem Grauhaarigen einen letzten vernichtenden Blick zu und verließ dann zusammen mit Ino und Sakura das Hotelzimmer. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* „Das ist meine Tochter Hinata“, stellte Hiashi Hyuuga mit ausdrucksloser Miene seine Tochter vor. Der erwartete Vaterstolz lag keineswegs in seiner Stimme. „Ah, Fräulein Hyuuga“, schüttelte ein glatzköpfiger Geschäftsmann erfreut die Hand von der jungen Frau. „Es freut mich sich kennenzulernen.“ Hinata lächelte gezwungen und pflichtbewusst und erwiderte den Händedruck. Sie wusste inzwischen nicht mehr wie viele Hände sie geschüttelt hatte und wie viele Menschen ihr vorgestellt wurden. Das Lächeln schien auf ihrem Gesicht festgeklebt zu sein, jedenfalls kam es ihr so vor. „Sie studieren also ebenfalls BWL?“, fragte der glatzköpfige Mann die Blauhaarige schließlich. Er wurde ihr als Herr Najoro vorgestellt, dem Geschäftsleiter der Bank of America in Japan. „Ja, richtig“, antworte Hiashi an Hinatas Stelle. „In nicht allzu ferner Zeit dürfte sie das Studium abgeschlossen haben, wenn alles nach Plan verläuft.“ Hinata hatte sich erst gar nicht die Mühe gemacht zu antworten, dass lief schon den ganzen Abend so. Ihr wurden Fragen aus höflichem Interesse gestellt und ihr Vater beantwortete sie. Im Prinzip war sie nur dazu da, dumm daneben zu stehen und höflich zu lächeln. Das Gespräch der beiden Männer wandte sich wirtschaftlicheren Themen zu, denen Hinata nicht mehr lauschen konnte. Dieses ganze Gerede über Politik und Wirtschaft ödete sie im Moment einfach nur an. Sie ließ ihren Blick über die Menge schweifen, die sich im Laufe der letzten Stunde versammelt hatte. Es waren nahezu fünfzig Menschen, die Herr Kenta Takahashi eingeladen hatte. Im Laufe des Abends hatte sie die Wichtigsten davon kennengelernt. „Dort hinten Hinata“, merkte plötzlich ihr Vater an und manövrierte sie in eine andere Richtung, das Gespräch mit Herrn Najoro schien abgeschlossen zu sein. „Das ist Tsunade Godaime, eine bekannte Chefredakteurin der The World’s Greatest News.“ Hinata nickte nur stumm, sie kannte Tsunade bereits. Schließlich arbeitete Gaara für sie und ihr Name war wirklich nicht unbekannt. Hinata strich über ihr schwarzes, langes Kleid und ging mit ihren Vater zu der Blondine, die sich mit zwei Männern zu unterhalten schien. Den einen konnte Hinata nur von hinten erkennen, er trug einen schwarzen Anzug. Als sie jedoch näher an den drei Menschen waren, erstarrte Hinata und blieb abrupt stehen. >Nein, dass kann nicht sein<, dachte sie panisch und starrte den Rücken des jungen Mannes an, den sie glaubte erkannt zu haben. „Was ist, Hinata? Komm“, forderte ihr Vater sie brüsk auf und fasste sie an der Schulter. Mit Ungeduld schob er sie in Richtung von Tsunade und ihren Gesprächspartnern, bemerkte dabei allerdings nicht die Panik seiner Tochter. Schließlich blieben die beiden vor der Gruppe stehen und Hiashi begrüßte Tsunade warm, während Hinata danebenstand und auf den Boden sah. Sie spürte Blicke in ihrem Gesicht, wie heiße Spuren, die sich in ihr Gesicht brannten. „Und das ist meine Tochter Hinata“, hörte sie ihr Stichwort und sah zu Tsunade, die sie anlächelte und ihr die Hand reichte. Hinata schüttelte sie, ebenso lächelnd und sah in die haselnussbraunen Augen der Blonden. „Wenn ich ebenso vorstellen darf“, sagte Tsunade lächelnd und deutete auf die beiden Männer neben ihr. „Das sind Dr. Ren Hojikao und Naruto Uzumaki.“ Jetzt war es unvermeidbar Naruto ins Gesicht zu sehen, sie hatte sich also wirklich nicht geirrt. Vorsichtig blickte sie ihn an, er sah sie mit einem höflichen Lächeln an und nickte, während sie einem grauhaarigen Dicken die Hand schüttelte. „Wir kennen uns“, sagte er ruhig und Tsunade zog überrascht die Augenbrauen hoch. „Natürlich, Herr Uzumaki“, schaltete sich Hiashi plötzlich ein und nickte. „Sie sind ein Freund von Sasuke, nicht wahr?“ Der Blonde nickte leicht und lächelte. „Was für ein Zufall, was verschlägt sie denn hierher?“, fragte der Hyuuga mit einer höflich interessierten Miene. Für Außenstehende mochte es so aussehen, als wenn das eine nette Frage war, jedoch wusste Hinata es besser. Ihr Vater fragte nicht ohne Grund, warum Naruto auf dem Dinner anwesend war. Es wunderte ihn, da im Prinzip nur ‚spezielle’ Gäste eingeladen worden waren. Und Naruto zählte in seinen Augen wohl nicht dazu. In Hinata keimte eine leichte Wut über ihren Vater auf. Er hatte nicht das Recht dazu, Naruto abfällig zu betrachten. „Eine ausgezeichnete Hausarbeit“, erklärte Dr. Hojikao mit einem stolzen Lächeln und klopfte Naruto anerkennend auf die Schulter. „Ihre Tochter hat im Übrigen auch eine glänzende Arbeit geleistet.“ Er warf Hinata einen warmen Blick zu und sie errötete leicht. Sie sah Naruto an, der zustimmend nickte. „Ach ja?“, fragte Hiashi kühl und man merkte ihm eindeutig an, dass er ihm nicht glaubte. Seine Skepsis war unverkennbar, er versuchte nicht sie zu verstecken. „Mal sehen, ob sie das Studium auch mit so einer, wie sie es ausdrücken, glänzenden Arbeit absolviert.“ Hinata ließ ein wenig beschämt den Kopf sinken und starrte wieder den Boden an. Diese Aussage ließ sie wieder einmal spüren wie wenig ihr Vater doch von ihrem Können hielt. Wieso konnte er nicht einmal stolz auf sie sein? Egal was sie tat, er tat das Ganze mit einer Handbewegung ab und verwies auf ihren Abschluss. „Sie sollten stolz auf ihre Tochter sein, Herr Hyuuga“, sagte plötzlich Naruto mit einem ungewohnt hartem und ernstem Ton. Überrascht sah Hinata auf und sah von ihm zu ihrem Vater hin und her. Ihr Vater war eindeutig überrascht, dass jemand wie Naruto ihm so etwas sagte. In diesem Moment erklang ein hohes Klingen, dass den Gästen bedeuten sollte, ihre Plätze für das Dinner einzunehmen. Hiashi warf Naruto nur einen undefinierbaren Blick zu und wandte sich dann wieder an Tsunade, während sie sich auf den Weg zu dem Speisesaal machten. Herr Hojikao schloss sich ihnen an, sodass Naruto und Hinata schweigend hinter ihnen her gingen. Beide sagten kein einziges Wort, die Spannung zwischen ihnen war deutlich spürbar. Hinatas Hals war mit einem Mal staubtrocken, sie schluckte. Die Gegenwart von Naruto war ihr dermaßen bewusst, es war als würde er genau neben ihr stehen, dabei trennten sie einige Zentimeter. Sie war mehr als präsent, sie war überdeutlich. Aus den Augenwinkel sah sie zu ihm, doch er hatte seinen Blick auf den Rücken ihres Vaters gerichtet. Die Blauhaarige wusste beim besten Willen nicht, wie sie reagieren sollte. Seit dem >Vorfall< im Park hatte sie kein einziges Wort mit ihm gesprochen und es vermieden ihn zu sehen. Sie wusste nicht, ob er sauer auf sie war, schließlich hatte sie ihn sehr verletzt. Mit einem Schlag wurde ihr wieder sein Geständnis bewusst und sie wurde noch nervöser und aufgeregter, als sie ohnehin schon war. Er liebte sie, dass hatte er offen zugegeben. Wie sollte sie ihm denn jetzt begegnen, mit ihm reden? Er fühlte genau das, was sie immer für ihn gefühlt hatte. Sie wusste nur zu gut wie schwer es war, dass zu unterdrücken. Wenigstens hatten sie früher eine Freundschaft gehabt…aber wie sollte das nach seinem Geständnis noch möglich sein? „Naruto…“, begann sie schließlich leise und sah ihn ein wenig schüchtern an. Schlagartig wurde sie rot, als er ihr ein wenig verwundert und fragend seinen Blick zuwandte. „Wie…geht es dir?“ In diesem Augenblick fiel ihr nichts besseres ein, innerlich hätte sie sich dafür ohrfeigen können. Wie sollte es ihm schon gehen? Natürlich sah man es ihm nicht an, aber es ging ihm sicher nicht gut. Denn wenn er so litt wie sie, dann war das Alles andere als gut… „Sagen wir es mal so…den Umständen entsprechend“, antwortete er und lächelte leicht, während sie den riesigen Speisesaal betraten. „Und dir?“ Hinata wusste zuerst nicht, was sie auf die Frage antworten sollte. Sollte sie ihm die Wahrheit sagen? Das es ihr verdammt dreckig ging…ohne ihn? Nein, dass konnte sie nicht, sie war es doch selber Schuld. „Dem schließe ich mich an“, sagte sie deswegen nur knapp und erwiderte sein Lächeln. Einen kurzen Moment lang lächelten sie sich an, dann bemerkte Hinata ihren Vater, der ungeduldig an einem Tisch auf sie wartete. An den runden Tischen, die verteilt im Raum standen, herrschte wohl eine feste Sitzordnung. „Ich muss dann…“, sagte sie leise und wendete sich bereits ihrem Vater zu. Naruto fasste sie jedoch kurz sanft an die Hand. „Vielleicht sehen wir uns noch.“ Hinata drehte sich wieder zu ihm um und blickte ihn mit heißem Gesicht in seine unendlich blauen Augen. Sie nickte kurz und setzte sich dann schleunigst auf ihrem Platz, an dem Tisch ihrer Eltern. Ohne den Gesprächen ihrer Eltern mit den übrigen Menschen an dem Tisch zuzuhören, umfasste sie ihre eine Hand mit der anderen und spürte die Hitze weiter in sich hochsteigen. Ihr Bauch machte wohl gerade ein paar Purzelbäume und ihre Eingeweide tanzten Samba, jedenfalls konnte sie kaum mehr klar denken…nur an Narutos azurblaue Augen. ~ Später am Abend, nach dem köstlichen Dinner, strömten die Menschen wieder hinaus ins Freie. Die Nächte wurden zwar kühler, da der Herbst herannahte, jedoch waren die Temperaturen immer noch angenehm und die frische Luft tat gut. Zu dem konnte man sich hier mit mehr Menschen unterhalten, als das in dem Speiseraum möglich war. Hinata stand gelangweilt neben ihrem Vater und hörte nur mit halbem Ohr dem Gespräch mit dem Mann vor sich zu, sie hatte seinen Namen bereits vergessen. Zwar wollte sie es sich nicht eingestehen, aber ihre Gedanken kehrten immer wieder zu einem gewissen jungen Mann zurück. Er wollte ihr einfach nicht aus dem Kopf, immer wieder spürte sie seine Hand auf der ihren, seinen Blick auf ihrem Gesicht und hörte seine Stimme leise in ihren Gedanken. Jedoch hatte sie ihn nach ihrer Begegnung vor dem Dinner nicht mehr gesehen. Ab und zu, nicht zu auffällig, ließ sie ihren Blick durch die Menge schweifen und versuchte darunter einen blonden Haarschopf ausfindig zumachen, jedoch vergebens. Nach wiederholtem Male vergebenem Suchens seufzte Hinata leicht und ließ ihren Kopf ein wenig hängen. „Fräulein Hyuuga scheint heute ein wenig abwesend zu sein“, hörte sie die Stimme des Mannes, der mit ihrem Vater redete, plötzlich leicht amüsiert reden. Ein wenig rot richtete Hinata ihren Blick auf ihn und lächelte scheu. Ihr wollte beim besten Willen nicht sein Name einfallen, sie war wirklich nicht ganz bei der Sache. „Das wundert mich keineswegs“, erwiderte ihr Vater und seine weißen Augen ruhten verächtlich auf ihrem Gesicht. „Das passiert in der letzten Zeit öfters, nicht wahr?“ Hinata sah ihren Vater nur mit großen Augen an und schluckte. „Bitte erklären sie mir, Herr Toyoma, warum können Töchter nicht aufmerksam sein und ihren Vätern zuhören?“ Herr Toyoma sah ihn überrascht an und lachte dann leicht. „Es gibt wohl zu viel, was sie ablenkt.“ „In der Tat“, stimme Hiashi ihm zu. „Jedoch denke ich, mit genug Disziplin müsste man dem entgegen setzen können.“ Hinata wendete sich beschämt ab, konnte ihrem Vater nicht mehr in die Augen sehen. Da war es wieder. Dieses unglaubliche Gefühl der Schwäche… „Disziplin, ja, jedoch in Maßen“, gab Toyoma ein wenig Kontra. „Natürlich ist die Jugend heutzutage viel zu locker, dass sehe ich immer wieder, aber der Druck, der auf ihnen lastet, ist für manche viel zu groß.“ Hiashi nickte. „Ich bin jedoch der Meinung, dass manche Menschen das ertragen müssen. Es macht sie stärker und nur Stärke führt zu Erfolg.“ „Es tut mir Leid, ich muss…“, murmelte Hinata in diesem Augenblick und machte einen Wink zu den Toiletten. Nach einem Nicken ihres Vaters, sein Blick war kühl und distanziert, machte Hinata sich schnellstmöglich aus dem Staub und ließ ihn und Herrn Toyoma zurück. Weit hinter sich. Hinata lief weg von ihrem Vater, weg von seinen Moralpredigen. Wie oft hatte sie diese schon ertragen müssen? Wie oft hatte sie sich schon so erniedrigen lassen? Immer wieder musste er davon anfangen zu reden, nie ließ er ihr damit Ruhe. Ziellos lief sie durch die Menschen, bis sie keine Menschen vor sich sah. Doch sie lief weiter, als wenn sie gejagt werden würde und fand sich plötzlich in eine Art Irrgarten wieder. Überall um sie herum sah man große Hecken, der Boden war gepflastert und wurde von Lampen erhellt, die an den Hecken hingen. Um Hinata rum schwirrten einige Glühwürmchen und der Mond glitzerte matt am Himmel. Es war wirklich ein wunderschöner Anblick. Mit ehrfürchtigen Schritten, die leise auf dem Pflaster wiederhallten, ging Hinata einen Weg durch den Irrgarten entlang und ließ ihre Gedanken schweifen. Hier konnte sie in Ruhe abschalten und nachdenken, niemand befand sich in ihrer Nähe. Nur leise, fast wie ein Flüstern, war Stimmengewirr und Musik zu hören. Sie konnte sich selber nicht verstehen. Wieso ließ sie sich von ihrem Vater jedes Mal kleiner machen, als sie war? Nie setzte sie ihm etwas entgegen, sie konnte es einfach nicht. Immer, wenn er wieder anfing sie mit seinen Worten in den Boden zu stampfen, bekam sie das Gefühl ein Nichts zu sein. Ihr Hals wurde trocken, ihre Hände zitterten und sie brachte keinen Ton mehr heraus. So weit hatte ihr Vater sie tatsächlich gebracht. Dabei tat sie doch Alles, was er verlangte! Sie studierte BWL, natürlich lag ihr das auch, aber sie hatte in erster Linie wegen ihrem Vater damit angefangen. Und das Studium lief wirklich gut, sie gab sich Mühe. Aber das sah ihr Vater nicht…sie konnte machen, was sie wollte, er würde immer einen negativen Punkt in ihrer Arbeit finden. Nie erkannte er ihre Arbeit an, egal wie gut sie auch gewesen sein mochte. Und dann war da noch die größte Bürde, die ihr Vater ihr auferlegt hatte: die Verlobung. Hatte sie je etwas dagegen gesagt? Sich dagegen gewehrt? Nein, sie hatte es hingenommen und es nach bestem Willen gelebt. Völlig in Gedanken ging Hinata mit langsamen Schritten durch den Garten, vorbei an Bänken, Springbrunnen und sonstigen Skulpturen, doch sie schenkte ihnen keine Beachtung. Als sie jedoch nach einer Weile an einem wunderschönen Kirschblütenbaum vorbei kam, blieb sie davor stehen. Der Baum lag halb im Dunkeln, nur matt wurde er von entfernt stehenden Lampen beschienen, ansonsten spendete nur der glitzernde Mond Licht. Hinata blieb wie gefesselt vor dem Baum stehen und betrachtete ihn. Einige Kirschblüten wehten sachte im Wind und eine flog plötzlich auf sie zu. Wie in Trance streckte die Blauhaarige ihre Hand aus und fing die Blüte auf. Sanft strich sie mit ihrer Hand über die Blüte und betrachtete sie. Wieso musste ihr Leben so kompliziert sein? Wieso konnte sie es nie jemandem Recht machen, egal was sie tat? Sie tat das, was ihr Vater verlangte und machte damit sich und vor allem den Mann, den sie liebte, unglücklich. Und doch schien sie auch nicht ihren Vater damit zufrieden zu stellen. Das Alles hatte für ihn keine Bedeutung! Ihre weißen Augen färbten sich ein wenig dunkler, als wenn sich ein leichter Schatten über sie legen würde, und sie ließ die Kirschblüte los. Sie wurde sofort vom Wind fortgetragen. „Naruto…“, flüsterte sie in die stille Nacht hinein und ging näher an den Kirschblütenbaum, um sich dann gegen ihn sinken zu lassen. Es tat ihr alles so verdammt Leid. Alles was sie wollte, war er und das konnte sie ihm noch nicht einmal sagen. Und wieso nicht? Wegen ihrem Vater, der sich keinen Deut um sie und ihr Handeln scherte! Ihr Blick war zu Boden gerichtet, sie spürte die Baumrinde hart an ihrer Haut. Sie sollte gehen. Es brachte doch nichts, die eigenen Gedanken immer wieder zu wiederholen. Was kam denn dabei raus? Das sie wieder anfing zu weinen und das wollte sie nicht mehr. Das hatte sie in der letzten Zeit viel zu oft getan und damit mal wieder ihre Schwäche bewiesen. Langsam stieß sie sich von dem Baum ab und wollte sich wieder auf den Weg zurück zu den anderen Gästen des Dinners machen. Doch plötzlich umfasste eine warme Hand ihre Hand und zog sie fast ruckartig zurück, sodass sie wieder an den Baum stieß. Überrascht, mit weit aufgerissenen Augen, sah sie augenblicklich in ein azurblaues Augenpaar. Huhu! Da hat Sakura noch einmal die Notbremse gezogen, was?^^ Die Frage lautet jetzt nur: Wie wird das Zusammentreffen zwischen ihr und Sasuke, nachdem sie das Hotelzimmer verlassen haben? Und dann hab ich diesmal das erwartete Dinner von Kenta Takahashi mit reingebracht. Wie schon gedacht, sind sich Naruto und Hinata begegnet. Und ich denke, es ist auch nicht schwer zu erraten, wem Hinata da im Irrgarten begegnet ist;) Nun denn, bis zum nächsten Kapitel:) *knuff* eure flyingAngel Kapitel 19: Zwei Seiten der Liebe --------------------------------- Schweigend gingen die drei jungen Menschen den langen Flur entlang und betraten den großen Aufzug. Sakura senkte die ganze Zeit ihren Blick, um Sasuke nicht in die Augen sehen zu müssen. Sie hatte Angst vor dem, was sie sehen würde. Merkwürdigerweise sagte auch die sonst quasselnde Ino kein Wort. Sie schien in tiefen Gedanken zu sein und das beunruhigte Sakura noch mehr. Nach wenigen Sekunden betraten sie die Vorhalle und Sasuke ging ohne ein Wort zu dem Rezeptzionist. Sakura und Ino blieben in kleiner Entfernung stehen und warteten auf ihn. Die Rosahaarige fragte sich, was Sasuke dort tat und beobachtete ihn überrascht, wie er mit dem Rezeptzionist redete und ihm irgendetwas überreichte. „Sag mal, Ino“, wendete sie sich schließlich leise an ihre Freundin mit merkwürdig belegter Stimme. „Wie habt ihr es eigentlich geschafft mich zu finden?“ Diese Frage brannte ihr schon auf der Zunge, seit die beiden plötzlich in das Hotelzimmer gestürmt waren. Sie wandte der Blonden ihr Gesicht zu. Sie sah unglaublich müde aus. „Du weißt, dass ich euch gehört habe. Und das Hotel hier ist das einzige Vernünftige in der Nähe. Es war ein Glücksspiel“, erklärte Ino mit einem schwachen Lächeln und fuhr sich über die langen Haare. „Sasuke kam gerade aus der Toilette und war auf der Suche nach dir, da habe ich ihm alles erzählt und wir sind sofort los.“ In diesem Moment hätte Sakura ihre blonde Freundin gerne angeschnauzt, warum sie ausgerechnet Sasuke um Hilfe gebeten hatte, aber sie besann sich eines besseren. Sie sollte froh sein, dass Ino sich um sie gesorgt und sie gerettet hatte. Das Sasuke nun mit in der Sache steckte, war wohl Schicksal. Oh, wie sie es doch hasste. „Und die Zimmernummer…?“, setzte sie an, aber Ino schüttelte den Kopf und wollte ihr damit bedeuten, dass sie dazu nichts sagen würde. Doch ihr Blick huschte verdächtig in Richtung Sasuke und Sakura ging ein Licht auf. „Wie viel Geld hat er dem Typen wohl gegeben?“, fragte sie mit spürbarer Verachtung in der Stimme und starrte seinen Rücken an, er trug eine blaue Jacke. „Genug, Sakura, sei ihm gefälligst dankbar“, antwortete Ino unwirsch, denn ihr war der Unterton in Sakuras Frage nicht entgangen. Sakura nickte daraufhin mit zusammengebissenen Zähnen. Und sie hasste noch mehr, dass sie ihm auf Grund dessen jetzt anscheinend etwas schuldig war. Nach einer Weile kam der Uchiha zurück zu den Frauen und ging schweigend an ihnen vorbei in Richtung Ausgang. Die jungen Frauen folgten ihm, ebenso schweigend und so gingen sie nebeneinander durch die Nacht. Sakura sah wieder schlecht gelaunt zu Boden und versuchte nicht hinzufallen, da ihr immer noch ein wenig mulmig zu mute war. Die Straßenlaterne beschienen matt den Weg und manchmal schien ein wenig Licht aus den Fenstern von Kneipen oder dergleichen. Die Rosahaarige wusste nicht, wohin sie gingen, es war ihr aber ziemlich egal. Sie wollte so schnell wie möglich den Erinnerungen an diesen Abend entschwinden und endlich diese bedrückende Stille hinter sich lassen. Man hörte nur die Schritte der drei Menschen auf dem Straßenpflaster, sonst nichts. Diese Stille hatte etwas anklagendes an sich und dass konnte Sakura im Moment überhaupt nicht gebrauchen. Sie fühlte sich so schon miserabel genug und versuchte die Gedanken an Kabuto zu verdrängen, sonst würde sie ihren restlichen Mageninhalt von sich geben müssen. „Ich ruf eben Gaara an, um Bescheid zu sagen, dass alles in Ordnung ist und ich mit Sakura nach Hause fahre. Danach ruf ich uns ein Taxi“, hörte sie nach einer Weile Inos Stimme gedämpft sagen. „Dreht ihr derweil eine Runde um den Block, frische Luft wird Sakura gut tun.“ Sie sah erschrocken die Blondine an, aber die überquerte bereits die Straße, um zu der dort stehenden Telefonzelle zu gelangen. In Panik richtete sie ihren Blick wieder hastig zu Boden, aber Sasuke schwieg weiter und ging langsam, sodass sie ihm folgen konnte. Einige Zeit lang gingen die beiden schweigend nebeneinander her. Niemand sagte ein Wort, man hätte eine Nadel fallen hören können. Das Einzige, was Sakura wahrnahm, war ihr klopfendes Herz angesichts des Zusammenseins mit Sasuke und ihre monotonen Schritte, die leise auf dem Pflaster wiederhallten. Die Stille wurde immer bedrückender und Sakura schnürte sie langsam die Kehle zu. Zwar fürchtete sie sich vor dem, was Sasuke ihr womöglich an den Kopf werfen würde, jedoch schlich immer unaufhaltsamer das Bedürfnis nach Geräuschen in ihr hoch. Sie musste seine Stimme hören, er musste die Stille vertreiben, bei der immer mehr Bilder in ihr hochstiegen. Verdammt, wieso sagte er denn nichts? Sie warf ihm unauffällig einen Blick zu, wurde jedoch enttäuscht. Sein Blick war stur nach vorne gerichtet und eine Kälte schien von ihm auszugehen, die ihr Herz, diesmal vor Angst, höher schlagen ließ. War der Uchiha etwa sauer auf sie? Seiner Körperhaltung nach zu schließen, ja. Ziemlich sogar. Unter seiner Kleidung meinte Sakura zu erkennen, wie sich jeder Muskel anspannte. Bei diesem Anblick stieg heiße Wut in ihr hoch und unwillkürlich ballte sie eine ihrer Hände zur Faust, während sie abrupt stehen blieb. „Hör gefälligst auf zu Schmollen“, zischte sie leise und starrte wütend seinen Rücken an. Er hatte nicht das Recht dazu, auf sie wütend zu sein! Zunächst ging Sasuke noch einen Schritt, blieb dann jedoch stehen. Langsam, Sakura kam es wie Zeitlupengeschwindigkeit vor, drehte er sich um und seine Augen starrten sie so intensiv an, dass es der Rosahaarigen einen Schauer über den Rücken jagte. „Ich soll nicht schmollen?“, wiederholte der Schwarzhaarige schließlich leise. „Ich soll nicht schmollen?“ Sakura nickte leicht, sie hatte ein ungutes Gefühl bei seinen Worten. „Ich gebe mir alle Mühe dich nicht anzuschreien, bis ich heiser bin und du sagst, ich soll nicht schmollen?!“, fragte er schreiend und endlich zeigten seine Augen Emotionen: unermessliche Wut. Die Rosahaarige beschlich leichte Angst bei seinem Blick, aber die Wut, die wie ein Feuer in ihr aufloderte, gewann. Feurig erwiderten ihre grünen Augen den Blick des Schwarzhaarigen. „Soll ich dir etwa dankbar dafür sein, dass du dich zurücknimmst?“, zischte sie und machte eine schneidende Handbewegung. „Ich habe dich weder um das, noch um deine Hilfe gebeten!“ Sie wusste, dass sie ihm eigentlich dankbar sein sollte, aber die Wut verdrängte alle nebensächlichen Gefühle. „Ja, richtig, du wolltest meine Hilfe nicht, aber Kabuto wolltest du, nicht wahr? Hat er’s dir so richtig besorgt, Sakura?“ Sofort holte die Rosahaarige aus, um ihm mit aller Kraft Eine zu klatschen. Sie wollte diesen verächtlichen und wissenden Ausdruck aus seinem Gesicht wischen, doch Sasuke schien das vorhergesehen zu haben. Jedenfalls fing er ihre Hand ab und hielt sie wie ein Schraubstock an ihrem Handgelenk fest. „Versuch das nicht noch einmal“, zischte er und fügte ein wenig höhnisch hinzu: „Schließlich habe ich Recht, du wolltest Kabuto“ Das Blut pochte in Sakuras Schläfen und ließ sie immer weiter erröten. „Da muss ich dich enttäuschen, Sasuke. Ich bin nicht das Flittchen, für das du mich hältst seit ich mit dir im Bett war“, spuckte sie ihm schließlich nicht minder verächtlich ins Gesicht. „Es mag dich ja überraschen, aber ich habe nicht mit Kabuto geschlafen!“ Sie versuchte ihr Handgelenk aus seinem Griff zu befreien, der Uchiha ließ es jedoch nicht los. Weiterhin umfasste er es eisern mit seiner Hand und sah sie intensiv an, Sakura starrte zurück. „Zunächst mal: Ich halte dich nicht für ein Flittchen, auch wenn du dich wie eines aufgeführt hast“, sagte Sasuke leise und Sakura klappte direkt der Mund zum Widersprechen auf. Jedoch ließ Sasuke plötzlich ihre Hand los, umfasste sie mit beiden Händen ihre Schultern und sah sie eindringlich an. „Verdammt, was sollte ich denn auch sonst denken?“, rief er aufgebracht und der Mond bestrahlte weich sein erzürntes Gesicht. „Zuerst schlägst du all meine Warnungen bezüglich Kabuto in den Wind, haust spurlos mit ihm ab und das nächste Mal, wo ich dich sehe, liegst du halbnackt auf ihm, in einem einsamen Hotelzimmer!“ Seine Stimme wurde leiser, jedoch sprach er voller Leidenschaft. „Was soll ich denn da Anderes denken, Sakura? Sag’s mir…was?“ Einen Moment lang starrten sie sich an, Sakuras Atem ging automatisch schneller und schien ihr in diesem Moment das einzige Geräusch in der Nähe. „Hältst du mich wirklich für so eine Schlampe? Ich wollte am Ende nicht mit ihm schlafen, hörst du?“, erwiderte Sakura schließlich leise und senkte ihren Blick, um ihm nicht mehr in die Augen sehen zu müssen. Sasuke jedoch fasste sie noch härter an den Schultern, grub vor unterdrückter Wut seine Finger noch mehr in ihre Haut, sodass die Rosahaarige wieder erschrocken aufsah. „Wenn du auf mich gehört hättest, dann wäre das Ganze gar nicht erst passiert, verdammt“, sagte er mit Wut, aber auch Verzweiflung in der Stimme. „Aber du hörst ja nie auf mich. Nie hörst du mir zu, willst immer deinen Dickkopf durchsetzen…“ Sakuras riss sich schmerzhaft von dem Uchiha los und funkelte ihn aufgebracht an. „Warum sollte ich dir auch je wieder zuhören, geschweige denn einen Rat von dir befolgen!“, schrie sie ihn außer sich an. „Damals hattest du die Chance mit mir zu reden, nichts wäre mir lieber gewesen! Aber die Chance ist vertan, sieh das endlich ein!“ Sasuke fuhr sich erregt durchs schwarze Haar und machte einen Schritt auf sie zu, sie wich jedoch sofort zurück und hielt Sicherheitsabstand. „Ich wünschte ich könnte die Zeit zurückdrehen, Sakura!“, rief er verzweifelt. „Aber das kannst du nicht“, erwiderte Sakura ausdrücklich. Inzwischen musste die ganze Nachbarschaft wach geworden sein und ihnen zuhören, aber das war den beiden in ihrer Wut völlig egal. „Nein, aber du könntest mich endlich erklären lassen…“ „Nein, nein und nochmals nein!“, schrie Sakura aufgebracht. „Ich will nicht, versteh das doch, ich kann nicht.“ Tränen der Verzweiflung schossen Sakura in die Augen und ließen ihren Blick glasiger wirken. Zögernd machte Sasuke nach ihren Worten einen erneuten Schritt auf sie zu und stand nun nah vor ihr. Da er einen Kopf größer war als die Rosahaarige, schaute er ihr von oben herab ins Gesicht. Sakura konnte sich in diesem Moment nicht bewegen, sie war wie erstarrt. „Sakura…“, flüsterte er leise und strich ihr zärtlich über die kalte Wange. „Bitte…lass es mich nur ein Mal erklären. Nur ein einziges Mal.“ Einen Augenblick lang sahen Sasukes schwarze Augen tief in Sakuras Smaragdgrüne. Langsam schüttelte sie den Kopf und machte einen Schritt von ihm weg. „Ich kann nicht, Sasuke. Es tut mir Leid“, flüsterte sie leise. Sasuke wollte gerade etwas erwidern, da mischte sich eine andere Person in ihr Gespräch. „Das Taxi ist da, Sakura, wir sollten fahren“, sagte Inos Stimme und sie klang ziemlich müde und abgekämpft. Sakura wirbelte herum und sah Ino am Straßenrand stehen, vor ihr stand ein Taxi, bereit, um sie zu der Wohnung der Blonden zu fahren. Die Rosahaarige drehte sich noch einmal zu Sasuke um, der mit versteinertem Gesicht an seinem Fleck stand und anscheinend Ino ansah. Schnell wendete sie sich von ihm ab und stieg ohne ein weiteren Blick zurückzuwerfen nach Ino in das Taxi. In gewisser Weise war sie froh, dass Ino sie in diesem Moment aus der Situation gerettet hatte. Denn Sakura wusste, würde er ihr wirklich anfangen zu erklären, wäre sie höchstwahrscheinlich nicht mehr im Stande ihm weiter fern zu bleiben. ~ Langsam stieß sie sich von dem Baum ab und wollte sich wieder auf den Weg zurück zu den anderen Gästen des Dinners machen. Doch plötzlich umfasste eine warme Hand ihre Hand und zog sie fast ruckartig zurück, sodass sie wieder an den Baum stieß. Überrascht, mit weit aufgerissenen Augen, sah sie augenblicklich in ein azurblaues Augenpaar. „Naruto…“, flüsterte sie überrascht. War ihr Herz vor einer Sekunde noch vor Schreck stehen geblieben, so schlug es nun mit dreifacher Kraft hart gegen ihre Brust. Als sie ihm so in seine unendlich blaue Augen sah, die ihr so tief wie das Meer erschienen, wurde ihr augenblicklich heiß und sie erstarrte. Langsam ließ Naruto ihre Hand los und entfernte sich einen Schritt von ihr. Zum Glück von Hinata, denn in solch einer Nähe zu ihm konnte sie nicht klar denken. „Was ist los, Hinata?“, fragte der Blonde leise und sah sie besorgt an. Nervös knete Hinata ihre Hände gegeneinander und presste sich hart gegen den Baum, damit sie ihm nicht noch näher kommen konnte. Seine Frage verwunderte sie jedoch. „Was soll los sein?“, fragte sie verwundert nach und strich sich eine blaue Haarsträhne aus dem Gesicht. „Man möchte meinen, wenn du einfach von dem Dinner abhaust und eine Stunde lang in diesem Garten rumläufst, dass du dir dann um etwas Gedanken machst“, erwiderte Naruto spöttisch und der Mond erhellte leicht sein grinsendes Gesicht. Oh, wie Hinata dieses Grinsen doch liebte. Jedes Mal ging es ihr besser und sie musste unwillkürlich ebenso lächeln. Wie jetzt auch. „Ach, ich brauchte einfach nur frische Luft…“, wich sie ihm aus und senkte ihren Blick. Sie war eine unglaublich schlechte Lügnerin und das wusste sie auch, aber sie würde Naruto nicht die Probleme mit ihrem Vater aufbinden. „Mir kannst du nichts vormachen“, sagte auch Naruto mit einem leicht scharfen Unterton. „Sag mir, was los ist.“ Langsam hob Hinata ihren Blick wieder und sah in das gespannte Gesicht von Naruto. Am liebsten hätte sie sich jetzt weinend in seine Arme geworfen, doch wie so oft unterdrückte sie den Impuls und senkte hastig ihren Blick. „Nein, das hätte ich wissen sollen“, murmelte sie leise und lächelte leicht. „Dir kann ich wirklich nichts vormachen…“ „Dann sag mir, was los ist…Hinata.“ Er sprach ihren Namen dermaßen sanft aus, dass Hinata sich plötzlich nicht mehr zurückhalten konnte und unter Schluchzern die Hände vor ihr Gesicht schlug. Er sollte ihre Tränen nicht sehen, nicht schon wieder…Wieso musste sie jetzt an den Nachmittag im Park denken? „Hinata!“, rief Naruto erschrocken und näherte sich ihr schnellstens wieder. Ohne das Hinata es richtig verhindern konnte, lag sie plötzlich in seinen starken Armen, weinte sich an seiner Schulter aus und genoss das Gefühl seiner Wärme. Er umschlang sie mit seinen Armen kräftig und es schien ihr, als könnte er sie so vor aller Welt beschützen. Vor aller Welt und besonders vor ihrem Vater. Sie konnte einfach nicht mehr, es musste raus. „Hinata, bitte…“, murmelte Naruto schließlich eindringlich und strich ihr über die blauen Haare. Tröstend fuhr er immer wieder mit seiner Hand darüber und murmelte dabei immer wieder beruhigende Worte, bis Hinata sich wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte. „Ach, Naruto, mein Vater…er…“ schluchzte sie und presste ihr Gesicht haltsuchend an Narutos Brust. Er hielt sie fest und ermutigte sie durch ein Drücken fortzufahren. „I…ich kann es nicht beschreiben, er…erkennt mich nicht an. Immer sieht er nur die Schwäche in mir, nicht mehr. Es mag einfach lächerlich klingen, total hirnrissig, aber für mich ist es Folter…“ „Nein, es klingt weder lächerlich noch hirnrissig“, erwiderte Naruto mit fester Stimme, nahm ihren Kopf von seiner Brust und sah sie eindringlich an. „Ich kann dich verstehen, Hinata, es muss sehr weh tun, wenn der eigene Vater einen wie das letzte Stück Dreck behandelt.“ Hinata zuckte vor der Direktheit in seinen Worten zurück, aber das war nun einmal eine von seinen Charaktereigenschaften. Offen und direkt. Außerdem hatte er Recht und das schmerzte sie so sehr, er hatte es einfach auf den Punkt getroffen… „Ja, aber warum tut er das?“, fragte sie heftig und schüttelte ihren Kopf, sodass einige Tränen aus den Augewinkeln flogen. „Alles was er will, mache ich…Ich begleite ihn auf Dinner, wie dieses, wenn er es wünscht. Ich studiere BWL, helfe in seiner Firma aus, werde dort später arbeiten und halte diese verdammte Verlobung ein!“ Naruto sah sie überrascht an, da sie sonst kaum die Fassung verlor und keine Flüche aussprach. Jedoch sprach er kein Wort auf ihren Ausbruch. Was sollte er denn dazu sagen? Speziell zu der Verlobung… Wieder schlug Hinata sich die Hände vor ihr Gesicht und weinte weiter ihren Schmerz hinaus, während der Blonde daneben stand und nicht wusste, was er noch tun oder sagen sollte. Plötzlich sah Hinata mit tränenden Augen auf und starrte ihn an. „Ich weiß gar nicht, warum ich dir das alles erzähle“, sagte sie mit zitternder Stimme. „Du müsstest mich hassen!“ Sie wandte sich mit einem schmerzerfüllten Blick von ihm ab, jedoch fasste er sie sofort sanft am Kinn und drehte ihr Gesicht zu dem seinen. „Ich könnte dich nie hassen, Hinata. Nie“, flüsterte er leise. „Ich verstehe dich nur nicht.“ Hinata ließ sich wieder gegen den Baum fallen und entzog sich damit dem Griff um ihr Kinn. Sie lächelte leicht ironisch. „Das tut niemand.“ „Dann erklär es mir doch endlich!“, rief Naruto und fuchtelte aufgebracht mit seiner Hand. „Warum kannst du…nicht mit mir zusammen sein?“ Hinata zuckte bei seiner aufgebrachten Stimme zusammen und sah weiterhin beschämt zu Boden. Vor diesem Gespräch hatte sie sich, seit Naruto ihr seine Liebe gestanden hatte, gefürchtet. Jetzt musste sie ihm Rede und Antwort stehen, obwohl sie wusste, dass es anscheinend keinen wirklichen Grund gab. „Ich…ich…nun ja…“, fing sie an zu stottern und verstummte, bevor es aus ihr herausplatzte: „Es ist meine Pflicht als Tochter!“ Sie spürte schnell das Naruto diese Antwort nicht befriedigte und er wütender wurde. „Deine Pflicht als Tochter?“, wiederholte er zerknirscht. „Deine Pflicht dem Vater gegenüber, von dem du eben geredet hast? Der dich nur als Schwächling ansieht? Hinata, siehst du nicht, dass das völliger Schwachsinn ist?“ „Nenn mein Leben nicht Schwachsinn!“, schrie die Blauhaarige plötzlich und Naruto verstummte augenblicklich. Er hatte die junge Frau noch nie so außer sich gesehen. „Zuzugeben, dass das Schwachsinn wäre, würde mein ganzes Leben als Schwachsinn erklären und ich bin nicht bereit, dass zuzugeben!“ „Aber Hinata, sieh doch!“, gab der Blonde Kontra und umfasste ihre Schultern, sodass sie ihm in die Augen sehen musste. „Du tust so verdammt viel für ihn und er? Er kümmert sich keinen Deut um dich, hat nur das Geschäft im Sinn!“ „Denkst du, das wüsste ich nicht? Denkst du, ich würde nicht jeden Tag über dasselbe nachdenken?“, erwiderte sie leise und schmerzerfüllt. „Aber was soll ich denn tun? Ich habe versprochen Sasuke zu heiraten…“ „Ich habe dir schon einmal gesagt, dass das eine, das andere nicht ausschließt“, erwiderte Naruto leise und sah sie eindringlich an. „Dein Vater hat dich nicht verdient, aber du hast es verdient glücklich zu sein. Zu lange machst du schon, was er sagt und bekommst keinen Dank dafür zurück.“ Hinatas weiße Augen blickten lange in die von Naruto und im Stillen musste sie ihm Recht geben. Schon immer hatte sie gewusst, dass sie für ihren Vater nur bei der Verlobung und im Geschäft existierte. Sich darüber Gedanken zu machen, ob sie darunter litt oder was sie darüber dachte, war bei ihm völlig Fehl am Platze. „Aber was soll ich denn tun?“, flüsterte sie leise und verzweifelt. Sie konnte doch nicht einfach die Verlobung mit Sasuke auflösen, dass war ausgeschlossen. Doch konnte sie es riskieren, daneben trotzdem mit Naruto glücklich zu werden? „Hör einfach auf dein Herz…“, sagte Naruto schlicht. Plötzlich umfasste er mit einer Hand eine der ihren und verschränkte sie ineinander. Die andere Hand stützte er neben ihrem Kopf ab, sodass sie ihm nicht mehr ausweichen konnte. Jetzt war sie ihm entgültig ausgeliefert und das spürte sie auch mit einem Kribbeln im Nacken. „Aber ich kann doch nicht…“, setzte sie an, doch wurde sie von Naruto unterbrochen, der ihr mit seinem Gesicht immer näher kam. „Du kannst. Denk jetzt ein Mal nicht nach und gib dich dem Gefühl hin, Hinata…“, hauchte er und näherte sich mit seinen Lippen immer mehr den ihren. Unwillkürlich verstummte Hinata vollends, sie hätte auch nichts mehr dagegen machen können. Ihr Herz klopfte ihr hart gegen die Brust und der Drang nach diesem Kuss war noch viel stärker, als damals, wo es fast schon einmal dazu gekommen war. Diesmal konnte sie sich ihrer Gefühle nicht entziehen. Sacht und zögernd legte Naruto schließlich seine Lippen weich auf die ihren und in Hinata brach das Chaos der Gefühle los. Falls das möglich war, klopfte ihr Herz noch schneller als vorhin, eine unglaubliche Wärme breitete sich in jede Faser ihres Körpers aus und ihr Gehirn war plötzlich berauscht von Glücksgefühlen, welche sie vorher noch nie dermaßen gefühlt hatte. Als der Blonde bemerkte, dass Hinata den Kuss erwiderte und sich nicht vor ihm zurückzog, erwiderte er ein wenig mehr den Druck und strich mit der Hand, mit der er sich zuvor abgestützt hatte, sanft durch ihre Haare. Nach einer Weile löste er sich von ihr und legte seinen Kopf neben ihren an den Baumstamm. Ihm war leicht schwindelig, solche Gefühle hatte er noch bei keiner Frau zuvor verspürt. „Und was sagst du?“, fragte er schließlich ein wenig außer Atem. Angespannt wartete er auf ihre Antwort. Wenn sie ihn jetzt verlassen würde, würde er nicht mehr weiter wissen. Nicht nach diesem Kuss. Hinata antwortete nicht direkt, zunächst musste sie ihren Kopf frei bekommen. Aber im Prinzip war das völlig unnötig gewesen, denn es änderte nichts. Schon immer hatte sie es gewusst und der Kuss hatte es ihr mehr denn je bewusst gemacht. Sie liebte Naruto. Und nach diesem Abend- nach dem Verhalten ihres Vaters und dem Gespräch mit Naruto- war sie zu einem Schluss gekommen. So konnte es nicht weitergehen. Ihr Vater zerstörte sie, ohne das er irgendein Interesse daran zeigte. Und auch wenn es nur neben der Verlobung lief…ein klein wenig Glück hatte sie sich verdient. Mit Naruto. Entschlossen legte sie ihre freie Hand auf seine Hüfte und zog ihn näher zu sich heran. Naruto hob seinen Kopf, sodass es wieder vor dem ihren war und sah sie fragend an. Hinata lächelte ihn an und zog ihn zu sich. All ihre Antworten auf seine Frage legte sie in den nächsten Kuss. Sie hatte sich entschieden. Huhu ihr!=) JAAAA, endlich werdet irh wohl denken xDD~ Naruto und Hinata haben sich, obwohl ich jetzt schon sagen möchte: es ist nicht so einfach, wies aussieht. Sasuke und Sakura scheinen nicht zusammenzufinden;) Bis zum nächsten Mal=) *knuddel* flyingAngel Kapitel 20: Hate That I Love You -------------------------------- (Das Lied, welches in diesem Kapitel vorkommt heißt "Hate That I Love You" von Rihanna & Ne-Yo: http://www.youtube.com/watch?v=kutqhdJ3hM4) Laut wurde Sakura von Godzilla, der gerade die Stadt attackierte, geweckt. Mit einem Ruck war sie oben und stierte wie von der Tarantel gestochen in der Gegend umher, bereit, sofort aus dem Bett zu springen und sich zu retten. Jedoch musste sie schnell feststellen, dass das Wesen, welches sie so unsanft aus dem Schlaf gerissen hatte, nicht Godzilla war, sondern ihre blonde Freundin Ino Yamanaka. Obwohl man diese im Moment mit dem grünen Ungeheuer vergleichen konnte, da Sakura sich nun wie vom Laster überfahren fühlte. Was konnte man auch nach einer Nacht wie dieser erwarten? Zunächst einmal war da der Alkohol und das unaufhörliche Gefühl sich Übergeben zu müssen, was aber auch mit einem gewissen grauhaarigen Mann zusammen hing, und dann das Schlimmste: Dauerheulen. „Guten Morgen, Sakura!“, rief Ino derweil fröhlich und machte sich weiter daran, die Rollläden hochzuziehen. Das war also das Geräusch, welches Sakura für Godzillas Zerstörungswut gehalten hatte.Statt dessen erwartete sie anscheinend eine freudestrahlende Ino, die nichts besseres zu tun hatte, als ihre halbtote Freundin zu wecken. Was war nun besser? Mürrisch, ohne eine Antwort zu geben, ließ Sakura sich zurück in die Kissen fallen und zog sich die Decke über den Kopf. Keine zehn Pferde würden sie jetzt aufstehen lassen! Nun, die nächsten zehn Sekunden belehrten sie, dass es vielleicht keine zehn Pferde schaffen würden…Ino Yamanaka allerdings schon! Ohne großes Federlesen riss diese ihrer Freundin die Decke weg, zog sie hoch und zerrte sie schleunigst in Richtung Küche. „Wie kannst du nach dem gestrigen Abend noch so gut gelaunt sein?“, knurrte Sakura, während sie Ino dabei beobachtete, wie sie ihnen Kaffee machte. Dann legte sie ihren Kopf auf die Arbeitsplatte in Inos Küche und legte die Hände auf ihren Kopf. „Sei doch nicht so schlecht drauf, Sakura!“, warf Ino fröhlich ein und stellte eine Tasse vor ihr ab. Ihre Freundin saß doch tatsächlich wie ein Häufchen Elend auf dem Barhocker. Dabei hatte sich die Blonde gedacht, dass das gestrige Heulen und Selbstmitleid genug gewesen waren. Zumindest reichte ihr das. Resolut entfernte sie Sakuras Hände von ihrem Kopf und wedelte ihr mit einer Hand Kaffeedüfte zu. Ein wenig widerwillig hob die Rosahaarige den Kopf, konnte dem Kaffe aber nicht widerstehen. Kurzerhand nahm sie ihn in ihre Hände und trank schweigend davon. Wenigstens eine Sache gönnte Ino ihr. Besagte Ino wuselte bereits wieder gutgelaunt durch die Küche und bereitete ihnen Frühstück zu. Als sie jedoch anfing >Oh Happy Day< zu singen, wurde es Sakura eindeutig zu bunt. „Was ist verdammt noch mal passiert, dass du hier rumrennst wie unser ehemaliger Lehrer Maito Gai?“ Gai, ihr ehemaliger Sportlehrer, war nämlich immer mit einem Dauer-Grinsen auf den Lippen durch die Gegend gelaufen, nichts schien seine Laune trüben zu können. Da man nicht den Grund kannte, konnte es einem Angst machen. Sakura, Ino und die restlichen Mädchen hatten es allerdings längst auf Drogen oder eine Dauerladung Kichergas geschoben. „Darf man denn nicht mal gute Laune haben?“, maulte Ino, grinste allerdings weiter und hielt Müsli und Toast hoch. „Was davon möchtest du? Du hast in letzter Zeit viel zu wenig gegessen!“ „Ino!“, knurrte Sakura und sah sie wütend an. Ihre Augenringe, die verlaufene Schminke und ihre in alle Richtungen abstehenden Haare ließen sie in dem Moment wie eine entlaufende Irre aussehen. „Jetzt sag, was los ist, damit ich auch was zu grinsen habe!“ Ein wenig verwundert sah Ino sie an, grinste im nächsten Moment allerdings noch breiter. „Na schön“, sagte sie und stellte hibbelig Müsli und Toast weg. Sakura seufzte innerlich. Es war klar gewesen, dass Ino nur darauf gewartet hatte, ausgequetscht zu werden. Die Blonde setzte sich auf einen Barhocker gegenüber von Sakura und stützte ihren Kopf auf ihre Hände. Freudestrahlend glänzten ihre blauen Augen. „Ich habe mich gestern blendend mit einem Mann verstanden“, begann Ino sofort drauf loszuplappern. Sakura sah sie daraufhin nur halb interessiert an, da sie Inos Männergeschichten inzwischen in und auswendig kannte. „Die Sache war die, dass plötzlich etwas zwischen uns war, was ich früher noch nie gefühlt habe! Plötzlich war es da, dieses unglaubliche Gefühl von Vertrauen, Geborgenheit…und Wärme. Stundelang hätte ich mit ihm reden können, nach dem wir getanzt haben.“ Sakura hob schnell ihre Hand, um Ino zu stoppen, da sie hellhörig geworden war. „Du sagst, du hast das Gefühl bei ihm zuvor noch nie gefühlt? Heißt das, du kennst ihn schon länger?“ Nach dieser Frage wurde Inos Grinsen so breit, dass Sakura dachte, es müsste fast schon aus ihrem Gesicht treten. „Natürlich, ich kenne ihn schon ein wenig länger“, erzählte sie geheimnisvoll. „Früher hatte ich nie so viel mit ihm zu tun, wir haben uns eigentlich nur begrüßt und selten viel miteinander geredet. Ich dachte nicht, dass er der gesprächige Typ ist. Obwohl ich gestern wohl die meiste Zeit geredet habe.“ Sie kicherte leicht und sah ihre Freundin plötzlich schalkhaft an. „Du kennst ihn im übrigen auch.“ „Mensch, Ino!“, rief Sakura und warf ihre Hände in die Luft. „Sag schon, wer ist es?“ Sie wusste, dass die Blonde die Spannung hatte steigen lassen wollte und tatsächlich war sie gespannt auf den Mann, den sie angeblich ebenso kennen würde. Sie überlegte sich schon alle möglichen Männer- doch der Name, den Ino tatsächlich aussprach, ließ sie wortwörtlich vom Hocker fallen. „Gaara Sabakuno!“, rief Ino entzückt und sah verträumt in die Gegend. Im nächsten Moment lag Sakura tatsächlich auf dem Boden und die Blonde sprang erschrocken auf. „Sakura! Ist dir was passiert?“ Die Rosahaarige kämpfte sich ätzend hoch und verdrängte die Schmerzen, die sich in ihren Knochen bemerkbar machten. Sie stützte sich am Tresen ab und starrte Ino an. „Gaara?“, wiederholte sie ungläubig und konnte es wirklich nicht fassen. Sie hatte jeden erwartet, nur nicht den rothaarigen Journalisten. „Der Gaara Sabakuno, der bei der The World’s Greatest News arbeitet? Der Gaara?“ Bei Sakuras halb überraschtem, halb entsetztem Blick musste Ino laut lachen und nickte währenddessen. „Ja, richtig, der Gaara.“ Immer noch erstaunt stellte Sakura ihren Barhocker wieder aufrecht und ließ sich baff darauf plumpsen. Ino und Gaara? Sie schien wohl noch nicht ganz wach im Kopf zu sein, dass konnte nur ein Traum sein! Der Rothaarige schien meist ein wenig verschlossen und gab nur das Nötigste von sich Preis. Dennoch war er ein guter Kumpel von Naruto und ein ziemlicher Frauenheld. Tatsächlich sah er gut aus, jedoch ließ er kaum eine Frau an sich ran. „Das ist dein Ernst, ja?“, fragte Sakura noch einmal vorsichtshalber nach und suchte Inos Gesicht nach einem Anzeichen dafür ab, dass es ein Scherz gewesen war. „Ja, völlig“, erwiderte Ino wahrheitsgemäß und blickte nun ernst drein. „Wenn es nicht so wäre, würde ich es dir nicht erzählen. Aber ich glaube, da ist mehr, Sakura….Wesentlich mehr.“ Einen Moment lang betrachtete die Rosahaarige ihre Freundin noch nachdenklich, dann nickte sie jedoch langsam. Ja, sie glaubte Ino, schließlich kannte sie die Blonde. Und diesen Gesichtsausdruck hatte sie an ihr noch nie gesehen, wenn sie über einen Mann sprach. Sie schien es tatsächlich ernst zu meinen. Ob Gaara das auch tat? Im Nachhinein wurden Sakura natürlich einige Dinge klarer. Von wem hatte Sakura Ino in der Disco wegziehen müssen? Gaara. Wen hatte Ino, nach dem sie aus dem Hotel raus waren, angerufen? Gaara. Sie war den ganzen Abend nur zu sehr mit sich und Sasuke beschäftigt gewesen, als das sie es bemerkt hatte. „Entschuldige, Ino“,murmelte sie sich schließlich . „Das freut mich total für dich, ehrlich!“ Sie stand auf und umarmte ihre Freundin feste, die fröhlich quiekte und noch fester zudrückte. Sie war eindeutig glücklich. „Denkst du, Gaara geht es auch so?“, fragte Sakura sie schließlich, als sie sich voneinander lösten und Ino nickte nachdenklich. „Ich denke, ja“, meinte sie. „Natürlich habe ich die meiste Zeit geredet, aber dennoch habe ich ihn noch nie so viel sagen hören! Außerdem die Blicke und Berührungen, die wir ausgetauscht haben… Außerdem war er total besorgt am Telefon und hat gemeint, dass er mich heute sehen möchte.“ Sie lächelte wie in Gedanken und kurz darauf umarmte sie Sakura wieder glücklich lachend und Sakura konnte nur mitmachen. Plötzlich entstand daraus eine Art Indianertanz, wobei die beide lachend in der Küche umherhopsten. Sakura hatte ihre Freundin noch sie so erlebt, allerdings ließ sie sich gerne davon anstecken. Das besserte wenigstens ihre Laune und war im Moment genau das Richtige für sie. Sie freute sich wirklich für Ino, denn die schien ernsthaft…verliebt. Sie fand es merkwürdig, dass von Ino zu denken, doch wenn sie darüber nachdachte, fiel ihr zu den beiden nur ein Spruch ein: Gegensätze ziehen sich an. Da, wo Gaara zu wenig redete, redete Ino zu viel. Da, wo Ino vielleicht zu hyperaktiv reagierte, reagierte Gaara ruhig und gelassen. Vielleicht passten die beiden wirklich perfekt zusammen…Jedenfalls würde Sakura es ihrer Freundin wünschen. Während die beiden Frauen ihr Frühstück zu sich nahmen, erzählte Ino der Rosahaarigen immer wieder ins kleinste Detail, wie sie und Gaara getanzt hatten, wie sie geredet hatten und wie besorgt er geklungen hatte, als sie ihn angerufen hatte. „Er hat zwar versucht, es nicht zu zeigen, aber ich habe es dennoch gespürt“, erzählte die Blonde lächelnd, während sie von ihrem Toast ein Stück abbiss. „Ich weiß wirklich nicht, was geschehen wäre, wenn du mich nicht von ihm losgerissen hättest. Wir waren uns so nah…“ „Tut mir leid, Ino“, murmelte Sakura und die Blonde sah überrascht ihre Freundin an. „Ich habe dir den ganzen Abend versaut…Zuerst zieh ich dich da weg, dann musst du mir hinterrennen und mich retten und dann musst du auch noch die ganze Nacht mein Geheule ertragen…“ Traurig sah Sakura Ino an und schob ihren vollen Teller von sich. Sie hatte nicht einen Bissen heruntergebracht. „Ach, Saku!“, rief Ino und legte sanft eine Hand auf die ihrer Freundin. Sie lächelte sie aufmunternd an. „Mach dir keine Sorgen, wozu bin ich denn sonst da?“ Zuerst sah die Rosahaarige sie verdutzt an, aber da sie es ernst meinte, lachte sie leicht. „Außerdem ist es vielleicht ganz gut so, dass gestern nicht mehr geschehen ist“, fügte Ino plötzlich leise hinzu und drückte ihre Hand kurz. „Wie du weißt, habe ich in der Vergangenheit viele Fehler in Sachen Männer begangen, aber bei Gaara…Ich möchte, dass es anders wird. Ich will es langsam mit ihm angehen.“ Sakura erwiderte den Druck und nickte lächelnd. „Ja, ich wünsche dir Glück, Ino. Vielleicht hat wenigstens eine von uns welches in Sachen Liebe“, sagte sie ironisch. Langsam nahm Ino ihre Hand von der ihren, stand auf und nahm ihre Teller in ihre Hand. „Warts ab, Sakura, wart es einfach ab“, sagte sie und wandte ihr den Rücken zu. Gerade wollte Sakura fragen, worauf sie denn noch warten solle, da fuhr Ino fort: „Geh schon mal ins Bad, duschen, Sakura. Das wird dir gut tun, ich hab dir bereits etwas zum Anziehen hingelegt.“ Verwundert sah die Rosahaarige ihre Freundin an, nickte jedoch. Eine Dusche hatte sie wirklich nötig…Schließlich sah sie bestimmt aus wie Frankensteins Monster! Sie erhob sich langsam und warf einen letzten Blick auf Ino, die wieder leise >Oh Happy Day< vor sich hinsummte. Sie lächelte sanft und verschwand mit einem „Bis gleich“ im Badezimmer. As much as I love you As much as I need you And I can’t stand you Must everything you do make me wanna smile Can I not like you for awhile? (No…) Dort angekommen schloss sie sorgsam die Tür hinter sich und streifte sich ihre Klamotten vom Körper. Mit einem Seufzen schmiss sie diese in die nächstbeste Ecke und stieg unter die Dusche. Es war wirklich unglaublich nett von Ino, dass sie ihr Kleidung hingelegt hatte, denn ihre konnte sie nicht mehr sehen. Das heiße Wasser lief der Rosahaarigen geschmeidig über den Körper, sodass sie in eine große Dampfwolke gehüllt würde. Dennoch drehte sie die Gradzahl einen Tick höher und wusch sich mehr als ein Mal ihren Körper mit Duschgel ab. Das Wasser, sowieso das Duschgel, sollten sie von dem schmutzigen Gefühl befreien, welches sich letzte Nacht in ihre Seele gefressen hatte. Alles sollte mit dem Wasser hinfort gespült werden und sie reinigen. Sie wollte sich nicht mehr schlecht fühlen. Dazu kam der ständige Gedanke: Was wäre, wenn ich Sasuke zugehört hätte? Es ließ sie einfach nicht mehr los und sie verfluchte sich selber dafür. You won’t let me You upset me girl And then you kiss my lips All of a sudden I forgive (that I was upset) Can’t remember what you did Nach einiger Zeit drehte Sakura das Wasser ab, stieg jedoch nicht aus der Dusche. Langsam lehnte sie ihre erhitzte Stirn an die kalten Fliesen und schloss für einen Moment ihre Augen. Alles was sie wahrnahm, war das monotone Tropfen aus dem Duschkopf und von ihrem Körper. Tropf. Tropf. Jäh wurde sie aus der angenehmen Stille und ihren Gedanken gerissen, als plötzlich laut die Klingel der Haustür ertönte. Prompt schreckte Sakura hoch und starrte leicht verwirrt in Richtung der Badezimmertür. Sie war für einen Augenblick wirklich in ihren Gedanken versunken gewesen. Zitternd stellte sie allerdings fest, dass ihr ziemlich kalt geworden war und sich bereits eine Gänsehaut auf ihrem Körper ausbreitete. Sie seufzte kehlig, während sie doch aus der Dusche stieg und sich abtrocknete. Was sollte nur mit ihr werden, wenn sie so weiter machte? Sie wusste es wirklich nicht. Schnell zog sie sich eine Jeans und einen dunkelblauen Pullover von Ino an und knotete ihre Haare zu einem Zopf zusammen. Dann verließ sie, ohne einen Blick in den Spiegel zu werfen, das Badezimmer und ging wieder zu Ino in die Küche, die anscheinend immer noch diese aufräumte. Zumindest spülte sie gerade eine Pfanne. „Sag mal, wer war denn eben an der Tür?“, machte Sakura auf sich aufmerksam. „Ach, nur ein Staubsaugvertreter“, antwortete Ino ohne sich umzudrehen. „Oh man, mich nerven die auch immer, obwohl ich ihnen immer wieder versuche zu verklickern, dass ich mit meinem billig Staubsauger völlig zufrieden bin!“, seufzte Sakura theatralisch und lachte daraufhin. Auch die Blonde fing an zu lachen und drehte sich amüsiert zu ihr um. „Komm, du brauchst sicher einen Föhn, oder?“, fragte sie und kam auf sie zu. Sakura nickte lächelnd und wurde von Ino in Richtung Schlafzimmer gescheucht. „Danke, Ino“, sagte Sakura leise und drehte sich zu Ino um. „Danke für Alles.“ Als sie verstand, lächelte Ino leicht und nickte. „Ist doch selbstverständlich“, erwiderte sie nur und bedeutete Sakura weiterzugehen. Die trat ebenso lächelnd in das Schlafzimmer ein und sah sich kurz um, sofort erstarrte sie zur Eissäule. Während sie auf die Person starrte, die vor ihr auf Inos Bett saß, hörte sie hinter sich eine Tür zugehen und leise ein Schloss umdrehen. But I hate… You know exatctly what to do So that I can’t stay mad at you For too long that’s wrong Immer noch zu geschockt um sich zu bewegen, starrte Sakura in zwei pechschwarzen Augen und konnte bei dem Anblick von Sasuke keinen klaren Gedanken fassen. Nur langsam schien sie wieder zu der Wirklichkeit zu finden, sodass sie sich ohne ein Wort hastig umdrehte und die Tür aufmachen wollte. Jedoch hatten sie ihre Ohren nicht getäuscht: Sie war abgeschlossen. „Von wegen Staubsaugvertreter!“, schrie Sakura darauf hysterisch und ruckelte erfolglos an der Türklinke. „Ino, mach auf!“ Sie war sich sicher, dass Ino noch an der anderen Seite der Tür war. Das konnte sie ihr doch nicht antun, was sollte das? War das hier so eine Art Verschwörung gegen sie? „Ich kann nicht“, hörte sie Ino wie erwartet an der anderen Seite der Tür sagen. „Es tut mir leid, Sakura, aber es ist besser so.“ Heiße Panik vermischt mit Wut stiegen in der Rosahaarigen hoch, wie gehetzt sah sie die Tür an und konnte kaum glauben, was gerade geschah. Ihre Freundin, die eigentlich zu ihr halten sollte, sperrte sie mit ihrem schlimmsten Alptraum ins Zimmer, das musste ein Traum sein! „Nichts ist besser so!“, rief sie deswegen und schlug ein Mal kraftlos gegen die Tür. „Du hast mich doch gestern gesehen, Ino, gerade du müsstest wissen, wie dreckig es mir wegen ihm geht!“ Bei diesen Worten drehte sich Sakura absichtlich nicht um, doch sie spürte stechend Sasukes Blick in ihrem Rücken. Dennoch blieb der Uchiha die ganze Zeit still. „Natürlich, hab ich das gesehen, aber ich habe auch anderes gesehen!“, erwiderte Ino schrill. „Das mit Kabuto ging gestern eindeutig zu weit, Sakura, es hat mir endgültig die Augen geöffnet! Du machst dich nur kaputt!“ Verzweifelt starrte Sakura die dunkle Holztür an und umfasste die Klinge härter mit ihrer Hand. Inos Worte schmerzten sie, denn leider hatte sie Recht. „Ich werde immer zu dir stehen und dir helfen, Sakura…“, sagte Ino leise und man hörte, dass sie kurz davor war zu weinen. „…aber ich konnte das nicht mehr mit ansehen, bitte hör Sasuke zu.“ Für einen Moment schwieg die Blonde.„Es scheint unmöglich mit Sasuke zu leben, Sakura…aber du kannst anscheinend auch nicht ohne ihn…also hör ihm zu, bitte. Bitte, Sakura.“ But I hate… You know exactly how to touch So that I don’t want to fuss…and fight no more Said I despise that I adore you Einige Zeit lang schwieg Sakura, denn ihre Gedanken glichen im Moment einem Wirbelsturm. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Denn obwohl sie wusste, dass Ino Recht hatte und dass sie selber immer gewusst hatte, dass sie Sasuke irgendwann zuhören musste, hatte sie Angst. Riesige Angst. „Sakura…?“, hörte sie irgendwann zaghaft Inos Stimme von der anderen Türseite. Sakura seufzte und ließ langsam die Türklinge los. And I hate how much I love you boy (yeah…) I can’t stand how much I need you (I need you…) And I hate how much I love you boy But I just can’t let you go And I hate that I love you so „Ich werde ihm zuhören“, sagte sie leise und schluckte den Kloß runter, der sich in ihrem Hals gebildet hatte. „Danke, Sakura, das ist das richtige…Ich lass euch dann alleine“, sagte Ino und man hörte leise, wie sich ihre Schritte von der Tür entfernten. ~ Ino war weg. Sie war ganz alleine mit Sasuke in einem Raum. Es gab keine Fluchtmöglichkeiten, sie konnte nicht aus der Tür und auch nicht aus dem Fenster springen…Sie war gefangen. Mit laut klopfendem Herzen drehte sich Sakura zu Sasuke um, der noch immer unbewegt auf dem Bett von Ino saß und sie ansah. Er wartete darauf, dass sie sich neben ihn setzte. Als sie sich schließlich tatsächlich zu ihm bewegte, fühlten sich ihre Beine wie Blei an und wieder schien es ihr, als wenn ihr Schwindelgefühl vom vorigen Abend zurückgekehrt wäre. Sie ließ sich auf dem Bett sinken, jedoch mit genügend Sicherheitsabstand zu dem Uchiha. Um das Zittern nicht zu zeigen, welches sie erfasst hatte, drückte sie sich gegen das Bett und grub ihre Finger in die Matratze. Mit zusammengebissenen Zähnen starrte sie auf den Boden und wagte es kaum zu atmen, geschweige denn, Sasuke anzusehen. Sie wartete auf seine Worte und fürchtete sie zugleich. „Wirst du mir jetzt zuhören?“, hörte sie ihn nach einiger Zeit leise fragen und ohne das sie hinzusehen brauchte, wusste sie, dass er sie dabei aufmerksam ansah. Am liebsten hätte sie ihm ein trotziges ‚Muss ich ja’ entgegen geschleudert, aber das würde die Atmosphäre sicher nicht verbessern. Sie besann sich also eines besseren und murmelte leise: „Ja…“ Anstatt sofort loszulegen, schwieg Sasuke für einen Moment und ließ Sakura damit fast durchdrehen. Ihr Herz schlug ihr bis in den Hals und die Stimmung war zum zerreißen gespannt. Was würde er ihr jetzt erzählen? So lange hatte sie es erfolgreich geschafft sich ihm zu verweigern…Würde er mit seinen Erklärungen tatsächlich alles gutmachen? „Gut, ich fange von vorne an“, begann Sasuke schließlich und holte Luft. Sie bemerkte, dass auch er anscheinend leicht nervös war. Das beruhigte sie ein wenig. „Als Hinata Hyuga und ich zehn Jahre alt waren, haben unsere Väter die Fusion ihrer Firmen beschlossen. Uchiha Motors und Hyuga Vehicles sollten eins werden und wie konnte man das am besten besiegeln? Mit der Heirat ihrer Kinder natürlich.“ You completely know the power that you have The only one makes me laugh Said it’s not fair How you take advantage of the fact That I…will be under reason why And it just ain’t right Er machte eine kurze Pause und Sakura wagte es ihn aus den Augenwinkeln zu betrachten. Überrascht stellte sie fest, dass er müde und abgekämpft aussah. Etwa wegen ihr? „Eigentlich hätte Itachi, als der Ältere, Hinata, ebenso die Ältere, heiraten müssen. Aber schon damals hatte er nur Schwachsinn im Kopf und mein Vater vertraute mir sein Erbe an. Welch eine Ehre.“ Nicht ohne Spott drangen diese Worte über seine Lippen. „Als es schließlich tatsächlich beschlossen war, wurde meine Ausbildung einzig und allein darauf ausgerichtet, einmal UM und HV erben zu können…Ich wurde nur an der besten Privatschule unterrichtet, bekam Zusatzunterricht, wurde ins Ausland geschickt und begann mein BWL-Studium…“ „War das nicht ein bisschen viel?“, fragte Sakura zaghaft und sah ihn scheu von der Seite an. Es war ungewohnt Sasukes Blick zu erwidern, ohne dabei das Bedürfnis oder den Hintergedanken zu haben, zurückweichen zu müssen. Der Uchiha lächelte leicht. „Ehrlich gesagt? Ich habe mir den Arsch aufgerissen, um all das zu überstehen. Es gab nichts Härteres und oft war ich am Boden, aber ich habe mein Bestes gegeben, um mein Ziel zu erreichen- und das tue ich noch immer.“ Sakura wusste nicht, ob sie ihn deswegen kritisieren sollte, aber sie ließ es bleiben. Es musste wirklich hart für ihn gewesen sein. Wahrscheinlich hatte er immer die besten Leistungen haben müssen, mehr als alle anderen. Was für ein enormer Druck auf ihm gelastet haben musste? Damals einem normalen Jugendlichen, der wahrscheinlich nur wie alle anderen Spaß haben wollte? „Hast du dir nicht manchmal gewünscht einfach nur Spaß zu haben? Nicht zu lernen?“, fragte sie deswegen nach. „Natürlich“, erwiderte Sasuke unverblümt. „X-mal habe ich mir gewünscht jemand anderes zu sein, einfach normal leben zu können. Freunde treffen, einfach abhängen und, wie du sagst, Spaß haben…Ich war oft so kurz davor, dass Ganze hinzuschmeißen.“ „Wieso hast du es dann nicht getan?“, rutschte es der Rosahaarigen sofort raus. Sie konnte nicht verstehen, dass er das all die Jahre ertragen hatte, wenn er es sich eigentlich immer ganz anders gewünscht hatte. „Ich weiß es nicht“, gab Sasuke offen zu und senkte seinen Blick zu Boden. „Immer wieder hat mein Vater mich auf mein Erbe aufmerksam gemacht. Hat mir klar gemacht, wie wichtig es für uns ist- wie wichtig es für ihn ist. Denkst du, ich wollte meinen Vater enttäuschen?“ Er lächelte traurig und sah wieder auf. „Mein Vater ist hart und nicht so warmherzig wie andere Väter, aber dennoch liebe ich ihn und werde es immer tun.“ In Sakuras Augen bildeten sich langsam Tränen bei seinen Worten. Nie hätte sie gedacht, dass er so über seinen Vater reden könnte. Seit sie das mit der gezwungenen Verlobung wusste, hatte sie gedacht, dass er seinen Vater dafür nur verabscheuen würde. „Wie gesagt, oft wollte ich es hinschmeißen, aber ich habe mich immer am Riemen gerissen. Wegen meinem Vater und weil ich ein Uchiha bin. Uchihas geben nicht auf, oder?“ Er grinste leicht und unwillkürlich musste Sakura ein Lachen unterdrücken. Ja, er war ein Uchiha. Wie er im Buche stand. „Und mit der Zeit…wurde das Erbe nicht nur alleiniges Ziel von meinem Vater für mich, sondern auch Ziel für mich alleine. Ich wollte diese Firma erben und dafür wollte ich auch Hinata heiraten. Es war mir egal, so lange ich die Firma erben konnte. Die ultimative Firma, bestehend aus Uchiha Motors und Hyuga Vehicles…ein Traum für jeden.“ Wieder schwieg er einen Moment und fuhr dann leise fort. „Ich war bereit Hinata zu heiraten, es war kein Problem für mich. Wieso denn auch? Ich konnte dennoch andere Frauen haben, denn nie habe ich ernsthaft etwas für sie empfunden. Nie habe ich auch nur an der Verlobung gezweifelt- bis du aufgetaucht bist…“ And I hate how much I love you girl I can’t stand how much I need you (yeah…) And I hate how much I love you girl But I just can’t let you go And I hate that I love you so Sakura stockte der Atem, während sie in die pechschwarzen Augen von Sasuke sah und, wie so oft zuvor, sich darin verlor. Sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, seine letzten Worte hallten in ihrem Kopf wieder, während sie ihn zugleich entsetzt und verwundert ansah. „Ich habe versucht es zu verdrängen und dich zu vergessen, aber es hat nicht funktioniert. Nie hätte ich gedacht, dass ich all die Dinge, die ich bis jetzt getan habe, für eine Frau tun würde. Nie“, sagte Sasuke leise. Die Rosahaarige schluckte und grub ihre Finger noch tiefer in die Decke. Träumte sie gerade, oder sagte Sasuke das alles wirklich? Wenn sie so darüber nachdachte, wurde ihr bewusst, dass er, in dem er ihr immer wieder hinterher gelaufen war, seinen Stolz abgelegt hatte. Nur für sie, obwohl er ein Uchiha war. Und sie wusste nur all zu gut, was das bedeutete, schließlich hatte er ihr das Uchiha-Dasein damals am See erklärt. Er musste nicht sagen, dass er viel für sie empfand…er hatte es bewiesen. Bei diesen Gedanken fuhr Sakura ein Schauer über den Rücken. „Es tut mir so verdammt Leid, dass ich es dir damals nicht gesagt habe. Ich weiß, es war falsch, aber ich hatte…Angst“, erklärte er lahm und senkte für einen Moment seinen Blick. „Ich wollte dich nicht verlieren und im Endeffekt habe ich es damit nur noch schlimmer gemacht…Es tut mir wirklich Leid.“ Wieder sah er auf und versuchte in ihren Augen Vergebung zu finden, doch Sakura war dazu kaum in der Lage. Um ihm zu zeigen, dass sie ihn verstanden hatte, nickte sie atemlos. Sie musste zuerst das Gefühlschaos ordnen, welches sie immer unaufhaltsamer einfing. Doch Sasuke war noch nicht fertig. „Ich kann die Verlobung nicht auflösen“, erklärte er mit fester Stimme weiter und blickte ihr fest in die Augen. „Mein ganzes Leben lang habe ich für dieses Erbe gearbeitet, es ist mein Leben. Ich weiß, dass ich Hinata heiraten muss, um es zu erhalten. Ich kenne meinen und ihren Vater mein ganzes Leben lang, im Geschäft sind sie knallhart und kennen nichts. Sie werden die Auflösung nicht dulden, zumindest werden sie uns dann das Erbe streichen. Wenn ich nicht wüsste, dass sie es tun würden, hätte ich die Verlobung schon längst aufgelöst. Aber ich weiß es, ich kenne sie. Es gibt keine andere Lösung.“ One of these days maybe your magic won’t affect me And your kiss won’t make me weak But no one in this world knows me the way you know me So you’ll probably always have a spell on me… Mit großen Augen sah Sakura in an. „Selbst wenn ich auf mein Erbe verzichten würde, würden sie Hinata und mir das Leben zur Hölle machen. Sie würden uns verstoßen und dafür sorgen, dass wir nirgends mehr eine Arbeit kriegen. Wie du weißt, sind sie sehr einflussreiche Männer, kaum jemand stellt sich ihnen in den Weg“, sein Blick verdunkelte sich und wieder machte er eine Pause, bevor er leise fortfuhr. „Sakura, ich werde Hinata heiraten und doch kann ich nicht akzeptieren, dass wir nicht zusammen sein können…Ich überlasse dir die Entscheidung.“ Plötzlich stand der Schwarzhaarige auf und blieb schweigend vor ihr stehen. Verdutzt sah Sakura zu ihm hoch, während er ihr fest in die Augen sah. „Wenn du jetzt sagst, dass ich gehen soll, werde ich das. Es ist das letzte Mal, danach lasse ich dich endgültig in Ruhe“, sagte er leise und holte tief Luft. „Willst du jedoch, dass ich bleibe und das du ein Leben als….als meine Geliebte führst, werde ich das. Es liegt bei dir…Sakura.“ As much as I love you (as much as I need you) As much as I need you (oooh…) As much as I love you (oh…) As much as I need you Augenblick fing Sakura wieder leicht an zu zittern, dennoch blieb sie wie erstarrt auf dem Bett sitzen und bewegte sich nicht. Sie zuckte nicht einmal mit den Wimpern, konnte nur in Sasukes Augen sehen. Sein wunderschönes Gesicht betrachten, die Sorgenfalten, die sich um seinen Mund gelegt hatten, den fragenden Ausdruck in seinen Augen. Seine Augen, seine Haare. Das hier war sicher kein Traum. Was sollte sie denn jetzt tun? Sie biss sich schmerzhaft auf ihre Unterlippe und unterdrückte die aufsteigenden Tränen. Sasuke würde nie ihr sein, sie konnte sich nie mit ihm zeigen lassen. Immer würden sie sich heimlich treffen müssen, alles würde ein Geheimnis bleiben. Nie konnte sie ihre Gefühle in der Welt herausschreien, egal wie sehr ihr dazu zumute war. Er würde nie ihr gehören, nie. Nur sein Herz…Reichte ihr das? Konnte sie so leben…als Geliebte? Selbst als sie von dem Uchiha getrennt gewesen war, hatte sie sich diese Frage gestellt. Und nie war sie zu einer befriedigenden Antwort gekommen. Eigentlich hatte sie nie so enden wollen, hatte sich ein einfaches Leben gewünscht. Doch es war längst nicht so einfach. Denn wie sie es sicher vorher schon gedacht hatte…dieser verdammte Kerl hatte sie dazu gebracht, ihn zu verstehen und ihm langsam zu verzeihen. Langsam bahnte sich doch eine Träne den Weg über ihre Wange. Was sollte sie denn tun? Ino hatte so Recht gehabt. Sie konnte nicht mit, aber sie konnte auch nicht ohne ihn leben. Jeden Tag, jede Stunde, jede Sekunde verzehrte sie sich nach ihm, ihre Sehnsucht wurde immer schlimmer und fraß sie innerlich auf. Sie konnte nicht mehr ohne ihn leben, sie brauchte ihn zu sehr. Sie hasste diese Abhängigkeit, jedoch konnte sie nichts dagegen unternehmen. Sie liebte ihn einfach viel zu sehr… Mit wackligen Beinen richtete sie sich auf und stand somit Sasuke gegenüber. Er musste den Impuls unterdrücken ihr die Träne aus dem Gesicht zu wischen und blieb reglos vor ihr stehen. Sakura streckte langsam eine Hand aus und diesmal versuchte sie nicht ihn zu schlagen, sondern legte leicht ihre Hand auf seine Wange und strich zärtlich darüber. Sie musste sich nicht mehr für das eine oder das andere entscheiden. Ihr Herz hatte schon lange entschieden. And I hate that I love you so And I hate how much I love you boy I can’t stand how much I need ya (can’t stand how much I need you) And I hate how much I love you boy But I just can’t let you go (but I just can’t let you go…) And I hate that I love you so „Bleib hier…bei mir“, flüsterte sie leise und näherte sich langsam mit ihrem Gesicht dem seinen. Jetzt liefen ihr die Tränen richtig über ihr blasses Gesicht, aber den Beiden war es egal. Nach all den Wochen der Trennung waren sie sich wieder nah. Langsam näherten sich ihre Lippen, bis sie schließlich sanft aufeinander trafen. Unwillkürlich schlug Sakuras Herz höher und die Schwäche, welche sie vorher gespürt hatte, kehrte wieder zurück. Sie gab sich ihm hin und schlang ihre Arm um seine Hals, um nicht umzukippen. Sasuke zog sie in seine starken Arme und führte den Kuss leidenschaftlich fort. Beide schmeckten den salzigen Geschmack von Sakuras Tränen, ansonsten nur den jeweils anderen. Als sie sich schließlich voneinander lösten, lächelte Sakura Sasuke scheu an. Dieser wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht und erwiderte das Lächeln. Plötzlich fasste er sie an den Hüften, hob sie hoch und wirbelte sie einmal lachend durch die Luft. Überrascht lachte Sakura und drückte sich an Sasukes warmen Körper. Da sie sich jedoch ein Mal unachtsam bewegte, konnte der Uchiha sein Gleichgewicht nicht halten und fiel krachend zusammen mit der Rosahaarigen auf das Bett. Zuerst sahen sich die beiden ein wenig verdutzt an, lachten dann jedoch schallend und grinsten sich an. Sie lagen sich gegenüber, sahen sich in die Augen und Sasuke strich Sakura sanft über eine Wange. Das Lächeln war aus seinem Gesicht verschwunden. „Ich…“, setzte er an, doch die Rosahaarige legte ihm ihren Zeigefinger auf den Mund. Jetzt hatte er genug geredet. Sie lächelte leicht und rückte näher an ihn heran um ihn abermals zu küssen. Sakura wusste, es würde eine schwere Zeit auf sie zu kommen. Es würde weh tun, aber ein Leben ohne den Schwarzhaarigen war nicht mehr vorstellbar. Sie wusste, es würde hart werden- aber sie würde es nicht bereuen… And I hate that I love you so…soo… ~ Huhu! *freudentanz aufführ* Hab ich letztes Mal noch gesagt, es stehe schlecht um die beiden?*gg* Jaaa, sie haben es auch geschafft…dennoch vielleicht nicht so, wir ihr es euch dachtet. Ich kann nur betonen, dass die Situation bei Naruto & Hinata nicht anders aussieht. Und ein neues Pairing, Ino & Gaara, ist aufgetaucht, was ich kirsche92 widme, weil sie es so gerne mag!=) Und mit diesem Kapitel ist der zweite Teil dieser FF abgeschlossen. Der dritte beginnt ab dem nächsten Kapitel, also werde ich euch noch ein wenig hiermit nerven;) Es wird, wie gesagt, alles nicht so einfach. Ich kann allerdings nicht genau sagen, wie lang der dritte(und letzte) Teil wird, da ich nur ungefähre Vorstellungen davon habe. Es dürften so circa noch 10 Kapitel werden und der Epilog! Und falls ihr es nicht gesehen habt, werft doch bitte einen Blick in die Charabeschreibungen. Die erste ist nämliche eine Info und die ist sehr wichtig. Danke! Danke an meine Betali Iyuka-chan!*knuddel* Bis zum nächsten Mal=) *knuff* eure flyingAngel Kapitel 21: Freunde ------------------- Am nächsten Tag saß Sakura in einem schwarzen UM-Auto und schaute gespannt aus dem Fenster, um sich abzulenken. Sie war nämlich ziemlich nervös, was ihr Verhalten auch ausdrücklich zeigte. Immer wieder knetete sie ihre Finger und knabberte an ihrer Unterlippe, während sie die langsam vorbeiziehenden Gebäude draußen betrachtete. Jedoch nahm sie diese kaum wahr, in ihren Gedanken war sie ganz woanders. „Was ist denn los?“, riss Sasukes dunkle Stimme sie aus ihrer Abwesenheit. Sakura seufzte tief und sah den Uchiha an, der seinen Blick konzentriert auf die Straße vor sich hielt. „Was werden sie wohl sagen?“, murmelte Sakura leise und sah wieder bedrückt auf ihre Hände. Sasuke und sie hatten nämlich beschlossen als erstes ihren Freunden von ihnen zu erzählen. Sie hatten zunächst ein Recht darauf es zu wissen und es würde schon schwer genug sein, es vor dem Rest der Welt geheim zu halten. Da heute Sonntag war und die Männer ein Fußballspiel hatten, traf sich das Ganze umso besser, denn alle würden heute dorthin kommen. Sie hatten sie extra zusammengetrommelt. Nur Sakura wusste nicht, wie alle es aufnehmen würden. Alle hatten damals Bescheid gewusst, als sie und Sasuke sich gestritten hatten und sie wussten wahrscheinlich auch, dass Sakura das noch lange nicht überwunden hatte…Aber würden sie jemals denken, dass die beiden es tatsächlich wagten eine Affäre anzufangen? Würden sie die beiden verstehen? Es war nicht selbstverständlich, aber Sakura konnte es auch nicht unbedingt erklären. Sie konnte nicht anders und immer mehr spürte sie, dass es richtig war. Gestern waren die beiden zu Sakura gefahren, Sasuke hatte die Tür aufgeschlossen und die beiden >frei gelassen<. Ino war bereits auf dem Date mit Gaara gewesen, sodass Sakura sie seitdem nicht mehr gesprochen hatte. Zwar hatte die Blonde versucht die junge Frau zu erreichen, aber die war viel zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt gewesen. Den ganzen Tag lang hatte ihr Handy geklingelt, abwechselnd waren es Ino, Temari oder Tenten gewesen. Wahrscheinlich fragten sie sich, warum sie Freitag mit Kabuto abgehauen war. „Was sollen sie denn schon sagen? Sie sind unsere Freunde, sie reißen uns nicht den Kopf ab“, versuchte Sasuke sie derweil zu beruhigen und legte kurz eine Hand auf ihren Oberschenkel. „Ja, aber…“ „Nichts, aber. Darüber haben wir doch gestern schon geredet und jetzt ziehen wir das auch durch. Wenn sie unsere Freunde sind, werden sie uns helfen.“ Sakura drückte Halt suchend Sasukes Hand. „Aber was ist mit Naruto und Hinata?“, fragte sie leise. Besonders an die beiden musste die Haruno die ganze Zeit denken. Sie glaubte ihre Situation zu kennen und es tat ihr unglaublich leid. Sie und Sasuke taten einfach das, was die beiden sich seit Jahren verwehrten. War das eigentlich gerecht? Natürlich konnten sie und Sasuke nichts dafür, es war alleine deren Entscheidung gewesen. Dennoch würden sie sicher traurig und frustriert sein…und Sakura wollte keinem der beiden wehtun. Hinata nicht, weil sie trotz der ungewöhnlichen Situation Schuldgefühle ihr gegenüber hatte und auch Mitleid und Naruto nicht, weil er einfach ihr bester Freund war. „Hm…ich glaube, da muss ich dir was sagen…aber erschreck dich nicht“, sagte Sasuke plötzlich mit ein wenig Unbehagen in der Stimme und fuhr langsam auf den Parkplatz vor dem Fußballfeld und der Sporthalle. Sie waren extra früher gekommen, um nicht zusammen gesehen zu werden. Sakura richtete sich mit einem unguten Gefühl auf und sah den Uchiha angespannt an. Der machte zunächst den Motor aus und richtete dann langsam seinen Blick auf die Rosahaarige. „Hinata und Naruto sind ebenfalls zusammen“, gab er ruhig bekannt. Hätte Sakura in diesem Moment etwas in der Hand gehabt, hätte sie es auf der Stelle fallen gelassen. So beließ sie es bei einem „WAS?“ und einem entsetzten Gesichtsausdruck. „Seit wann das?“ Sasuke lächelte leicht und legte seine andere Hand auf die ihre. „Seit vorgestern. Sie haben es mir nach ihrem Dinner erzählt…“ Flashback Scheppernd fiel die Vitrinentür hinter Sasuke zu, doch den kümmerte das nicht. Er bewegte sich weiter auf die Wohnzimmercouch in seiner und Hinatas Wohnung zu, in der einen Hand eine Flasche Wodka und in der anderen ein großes Glas. Mit einem weiteren lauten Scheppern stellte er es auf dem Glastisch vor sich ab und ließ sich ächzend auf der dunkelblauen Couch fallen. Ohne großartig zu zögern öffnete er die Flasche Wodka, wollte etwas in sein Glas schütten, hielt aber kurz in seiner Bewegung inne. „Egal“, sagte er dann und setzte sich ohne großes Federlesen die Flasche an den Mund. Nachdem er einige herzhafte Schlücke aus der gläsernen Flasche genommen hatte, stand er wieder auf und ging zu dem gegenüberstehenden Schrank. Dort kramte er kurz herum, zog dann aber erfolgreich eine Schachtel Zigaretten aus dem Schrank. Er ließ sich wieder auf die Couch fallen, zündete sich eine Zigarette an und atmete das Gift tief in seine Lunge. Geräuschvoll atmete er wieder aus und schloss selig die Augen, während er mit der anderen Hand nach der Flasche Wodka griff und sie abermals an den Mund führte. Er wusste, es war sinnlos sich zu besaufen, aber es war ihm egal. Eigentlich hatte er auch schon vor längerer Zeit aufgehört zu rauchen und Hinata würde ihm den Kopf abreißen, wenn sie ihn so sehen würde, aber auch das war ihm egal. An diesem Abend war einfach alles schief gegangen, was schief hatte gehen können. Zuerst stritt er sich mit Sakura auf dem Klo, dann bat Ino ihn um Hilfe Sakura zu retten und dann traf er eben solche mit dem schmierigsten Typ auf der Welt an! Bei dem Anblick hätte er am liebsten gekotzt. Widerlich war es gewesen. Nur zu gerne hätte er Kabuto in diesem Moment eine rein gehauen, aber das hatte er ihm nicht gegönnt. Es war verdammt knapp gewesen, aber wozu war er denn in so einem Falle ein Uchiha? Er lächelte ironisch und nahm wieder einen Zug von dem Glimmstängel in seiner Hand. Und dann hörte diese verdammte Frau ihm noch nicht mal zu! Alles hatte er für sie getan- war ihr gefolgt, hatte diesen scheiß Portier bezahlt, hatte sich mit Kabuto angelegt und sich mit all dem zum Deppen gemacht! Und sie? Will ihm wie immer nicht zuhören…Dabei schien sie ihm am Ende so zugänglich. Wäre Ino nicht gekommen, hätte er es vielleicht geschafft. Aber das Schicksal hasste ihn wirklich. Abermals führte er die Wodkafalsche an den Mund und nahm einen großen Schluck, als er bemerkte, wie armselig das doch alles aussehen musste. Er, Sasuke Uchiha, saß hier wie der letzte Penner im Suff und badete sich in Selbstmitleid. Das konnte doch nicht wahr sein! Sofort stand er auf und, wenn auch ein wenig wackelig, ging in die Küche, stellte die Wodkaflasche zurück in den Kühlschrank und schmiss die Zigarettenschachtel bis auf eine in den Mülleimer. Dann ging er zurück ins Wohnzimmer, wo er den Zigarettenrauch nur allzu deutlich riechen konnte. Kurzerhand machte er eins der großen Fenster auf und ließ somit zumindest einen Teil des Rauches aus dem Zimmer verschwinden. Er nahm sich einen Sessel und schob ihn vor das Fenster, sodass er sich darauf sinken und die Nachluft seine Gedanken wieder beruhigen konnte. Wieder zündete er die nun letzte Zigarette an und nahm einen tiefen Zug, ehe er den Rauch in die Nacht blies. Offenbar schien er wirklich alles falsch zu machen. Denn egal was er tat, er konnte weder sich noch andere damit glücklich machen. Vielleicht sollte er Sakura einfach aufgeben? Das wäre wohl das Beste für alle, denn schließlich hatte Hinata nichts anderes bei Naruto getan. Er sollte eigentlich den Mumm haben es ihr gleich zu tun. Wenn das nur so einfach wäre… Als ob die Hyuga seine Gedanken gehört hätte, wurde in diesem Moment mit einem leisen Geräusch die Wohnungstür geöffnet. Sasuke, der völlig in Gedanken versunken gewesen war, schreckte augenblicklich hoch und schmiss sofort die Zigarette aus dem Fenster. Sicherlich hatte Hinata nicht allzu gute Laune nach diesem Dinner und er konnte jetzt keinen ihrer genervten Blicke anlässlich seines Rauchens ertragen. Schnell schob er den Sessel zurück an seinen Platz und machte das Fenster zumindest auf kipp, als Hinata den Raum betrat- doch sie war nicht allein. Hinter ihr ging Naruto, der sich sofort auf der Couch neben Hinata sinken ließ. Verdutzt stand Sasuke vor dem Fenster und sah die beiden an, die auf der Couch saßen und ihn ernst musterten. Ein weißes und ein blaues Augenpaar richtete sich einzig und allein auf ihn. „Keine Begrüßung?“, fragte Sasuke ironisch und ließ sich nicht anmerken, dass er zwei Minuten zuvor noch wie ein Häufchen Elend in der Ecke gesessen hatte. Er ließ sich auf die Couch gegenüber der von Naruto und Hinata sinken und sah die beiden fragend an. Die Beiden schauten so ernst aus, dass er dachte, er hätte irgendetwas ausgefressen. Wo war Narutos unerschütterliches Grinsen geblieben? Stattdessen blickte der Blonde seinen besten Freund ernst und mit einer gewissen Anspannung im Gesicht an. „Sasuke, wir müssen mit dir reden“, sagte er mit fester Stimme und seine blauen Augen fixierten den Uchiha unausweichlich. Hinata richtete sich ein wenig mehr auf und fuhr sich scheinbar nervös durch ihre blauen Haare. Sie schien ihre Hände nicht ruhig bekommen zu können, was wieder von ihrer Nervosität zeugte. Langsam aber sicher wurde Sasuke misstrauisch. „Was ist los?“, fragte er voller Argwohn und musterte beide achtsam. Jetzt, wo er sie genauer betrachtete, kam ihm einiges äußerst merkwürdig vor. Erstens: Hinata hatte nichts zu dem Rauch gesagt, oder es sogar nicht einmal bemerkt. Und das war höchst ungewöhnlich, denn Hinata hatte die beste Nase weit und breit. Insgeheim hatte sie schon lange den Namen ‚Schnüffelhund’ von Sasuke bekommen. Zweitens: Allein die Tatsache, dass Naruto und Hinata hier zusammen aufkreuzten, war schon höchst verdächtig. Schließlich hatten sie sich nach seinen Informationen gestritten und sich nicht wieder vertragen. Und selbst wenn sie sich wieder vertragen hätten, würden sie nie so nah beieinander sitzen und Hände halten. Drittens: Sie wollten mit ihm reden? Vorher hatten sie noch nie mit ihm etwas bereden wollen. Und dazu ihre Ernsthaftigkeit… Ein ungutes Gefühl beschlich ihm bei all dem, es konnte wirklich nur eins bedeuten…. Angesichts Sasukes Argwohns schlich sich doch ein kleines Grinsen auf Narutos Gesicht. Er wäre nicht Naruto, wenn er es sich hätte verkneifen können. Allein wie sein bester Freund da saß, kerzengerade und angespannt, als wenn er die schlimmste Nachricht seines Lebens erfahren würde. Zwar versuchte er es sich nicht anmerken zu lassen, aber der Blonde kannte ihn lange genug um sagen zu können, dass er tief in seinem Innern Bescheid wusste. Der Blonde warf einen Blick zu Hinata, die leicht nickte und ihre Finger ineinander verschränkte, damit sie sich nicht unaufhörlich bewegten. Er umfasste ihre Hände stärker mit seinen und wandte sich wieder an Sasuke. „Hinata und ich, wir…“, sagte er in die Stille hinein. „Wir sind zusammen.“ Darauf folgte ein zerreißendes Schweigen, in dem man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Hinata und Naruto hielten gespannt die Luft an, warteten auf Sasukes Reaktion. Sie fürchteten Unverständnis, vielleicht sogar Ärger. Doch der Uchiha musste zunächst mal seine Gefühle ordnen, die Naruto mit der Bestätigung seiner Vermutung hervorgerufen hatten. Freude für die beiden, die so lange unglücklich ohne einander gewesen waren, vermischte sich mit leichter Eifersucht. Nach allem saßen Naruto und Hinata hier vor ihm und erzähltem ihm, dass sie das geschafft hatten, was er und Sakura wohl nie hinbekommen würden? Für den Moment musste er das erst einmal schlucken. Er musste zugeben, es war äußerst merkwürdig, wenn er sich ins Gedächtnis rief, wer die beiden waren. Seine Verlobte und sein bester Freund….Würde jemand nicht die Fakten kennen, müsste er denken, Sasuke würde die beiden gleich umbringen wollen. Er empfand auch ein merkwürdig ungutes Gefühl bei dem Gedanken, aber das tat er sofort als lachhaft ab. Am Ende musste einfach die Freude für die beiden siegen, die hier anscheinend endlich glücklich vor ihm saßen. „Glückwunsch, das freut mich…ehrlich“, sagte er schließlich und brachte ein kleines Lächeln zustande. Naruto und Hinata atmete hörbar auf und Sasukes musste sich ein Grinsen verkneifen. Dachten sie wirklich, er würde jetzt wie ein Monster über sie herfallen? Sie müssten wissen, dass er die Situation wohl gut genug kannte, um sich für sie zu freuen und es ihnen nicht Übel zu nehmen. „Wir wollten nur, dass du es als Erster weißt, Sasuke“, sagte Hinata schließlich leise und lächelte scheu. „Nichts davon war geplant, es ist einfach passiert. Jedenfalls hattest du ein Recht darauf….als mein Verlobter.“ „Es hört sich fast danach an, als wolltet ihr meinen Segen oder so etwas“, stellte der Schwarzhaarige mit einem leicht amüsierten Unterton fest. Als Naruto zum Sprechen ansetzten wollte, sagte er allerdings weiter: „Den habt ihr. Außerdem würde es eh nichts ändern, wenn ich ihn euch nicht geben würde, oder?“ Einen Moment lang sahen sich Naruto und Sasuke an, dann lächelte der Blonde. „Nicht wirklich.“ Alle drei lächelten sich an und mussten plötzlich lachen. Diese Situation war einmalig und wenn sie es nicht besser wüssten, hätten sie gedacht, so was würde nie im echtem Leben spielen, nur in Soaps oder dergleichen… Flashback End „….Und dann hat mich Ino am nächsten Morgen angerufen und mir gesagt, dass ich gefälligst meinen Arsch zu ihr bewegen soll, sonst würde sie mir die Hölle unterm Hintern heiß machen“, endete Sasuke und grinste die Rosahaarige neben sich an. Die wiederum starrte ein wenig fassungslos zurück und musste die Neuigkeit erst einmal verdauen. „Naruto und Hinata sind also zusammen?“, fragte sie noch einmal dumm nach. „Das sag ich doch die ganze Zeit“, erwiderte Sasuke. Zunächst wusste Sakura nicht, was sie darüber denken sollte, aber dann begann Freude in ihr aufzukeimen. Naruto, ihr bester Freund, war endlich glücklich und sie musste kein schlechtes Gewissen mehr ihm und Hinata gegenüber haben, weil sie mit Sasuke zusammen war! Im Prinzip war das gerade alles schöner als Weihnachten! Sie grinste und sagte: „Wenn ich könnte, würde ich dich jetzt küssen bis du keine Luft mehr kriegst!“ Die beiden hatten nämlich ausgiebig darüber gesprochen, wie sie sich in der Öffentlichkeit verhalten mussten. Intimitäten wie Küssen waren strikt verboten, was zwar schmerzte, aber wohl nötig war. „Und ich würde den Kuss mit Freuden erwidern“, meinte Sasuke und richtete seinen Blick wehmütig auf Sakuras geschwungene Lippen, die ihn geradezu zum Küssen einluden. Und als sie dann noch die Frechheit hatte, dieses Lächeln auf ihre Lippen zu legen, war es wirklich haarscharf mit der Selbstbeherrschung. „Dann bis später“, sagte Sakura und machte die Autotür auf. „Mach dir nicht allzu viele Sorgen“, meinte Sasuke noch, ehe Sakura aus dem Auto stieg und die Tür hinter sich zufallen ließ. Sie warf noch einmal einen Blick zurück und schüttelte den Kopf. Der Mann hatte leicht reden! Sicher war auch er nervös, wollte es nur nicht zugeben! Sie ging in Richtung des Fußballfeldes und versuchte die Gedanken zu verdrängen, die auf sie einströmten. Würden Naruto und Hinata es auch heute den anderen sagen? Zumindest würde es für sie und Sasuke einfacher werden…Sie machte sich wirklich zu viele Sorgen, schließlich waren das ihre Freunde! Sie seufzte und ließ ihren Blick über den Ascheplatz wandern, der völlig leer war. Schön, Sasuke und sie hatten extra früher kommen wollen und deswegen durfte sie sich jetzt auf eine Bank setzten und dumm in die Gegend schauen. Wenigstens war es ein schöner Herbsttag, an dem die Sonne schien und es relativ warm war. Keine Frostbeulen, das war doch schon mal was. Sie sah an dem Spielfeld entlang und betrachtete die Bänke, die an den Seiten standen und für Zuschauer da waren. Alle waren leer, bis auf eine. Sakura musste zweimal hinsehen, ehe sie erkannte, wer da saß. „Ino!“, rief sie freudig und lief auf die Blonde zu, die sofort hochschrak und aufhörte auf ihr Handy zu starren. „Sakura!“, rief sie und war sofort auf den Beinen und das keine Sekunde zu früh. Sakura lief mitten auf sie zu und rannte sie fast um, als sie ihr förmlich in die Arme sprang und sie an sich drückte. „Hab ich dir schon mal gesagt, dass du die Beste bist?“, fragte sie. Ino sagte verdutzt: „Was ist denn mit dir los?“ und drückte die Rosahaarige ein wenig von sich, um ihr in die Augen zu sehen. Sakura lächelte und strahlte sie glücklich an. Schließlich hatte sie ihr das Alles mit Sasuke zu verdanken! „Sag nicht, du und Sasuke…ihr habt es geschafft?“, fragte die Blonde sofort und Sakura nickte hastig. „Da hättest du dich ja ruhig mal melden können, ich hab dich die ganze Zeit versucht zu erreichen!“, keifte Ino plötzlich und sah sie vorwurfsvoll an. Verdutzt erwiderte Sakura den Blick und setzte sich neben Ino auf die Bank. „Das tut mir voll leid, Ino, aber ich hatte die ganze Zeit mein Handy auf lautlos…Sasuke und ich na ja…“, sie errötete leicht. „Ihr ward anderweitig beschäftigt?“, vervollständigte die Yamanaka Sakuras Satz und die nickte leicht. „Ach, verdammt, ich freu mich so für dich!“ Plötzlich stürzte sich Ino auf sie und drückte sie. Als sie sich voneinander lösten, strich Ino sich durch die Haare und sagte grinsend: „Tja, Ino die Verkupplerin Nummer Eins hat es mal wieder geschafft- Mission complete!“ Sakura lachte leicht und nickte. „Ja, danke Ino“, sagte sie und lächelte. „Und jetzt erzähl, was ist mit dir und Gaara?“ Als ob sie nur auf diese Frage gewartet hätte, fing Ino an wie auf Kommando zu grinsen und lehnte sich genüsslich zurück, ehe sie antwortete. „Gestern war einfach nur…fantastisch“, sagte sie mit einem verträumten Blick. „Wir haben uns beim Kino getroffen und haben irgendeinen Film gesehen. Ich weiß nicht mehr welcher, ich habe sowieso nichts mitbekommen…Ich musste ihn die ganze Zeit anschauen oder über ihn nachdenken…“ „Ihr habt euch nicht geküsst?“, fragte Sakura nach. Inos Grinsen wurde breiter. „Warts ab“, sagte sie geheimnisvoll und sah sich kurz um, da immer wieder Leute an ihnen vorbei gingen und sich auf den anderen Bänken niederließen. Bis jetzt war allerdings keiner dabei gewesen, den sie kannten. „Jedenfalls hatten wir nach dem Kino noch Hunger, jedoch wollten wir in kein Restaurant. Also sind wir zu der nächsten Döner Bude gegangen und haben uns einen Döner gekauft.“ „Was?“, sagte Sakura überrascht und sah Ino fassungslos an. „Was hat Gaara mit dir gemacht?“ Die ‚normale’ Ino Yamanaka würde einen Döner noch nicht einmal essen, wenn man ihn ihr direkt unter die Nase halten würde. Sie hatte immer den Standpunkt vertreten, dass solch ein Döner viel zu ungesund war und sowieso nicht schmeckte. In Wirklichkeit hatte sie ihn gewiss noch nie gegessen und hatte nur Angst um ihre Figur. Diese Ino sollte also jetzt tatsächlich einfach so einen Döner gegessen haben? Das war der Haruno wirklich unheimlich, Ino lachte jedoch nur. „Er schmeckte gar nicht mal so übel“, sagte sie dazu nur. „Jedenfalls sind wir danach mit dem Döner am Hafen spazieren gegangen. Es war wirklich unglaublich schön…Es gab Minuten, wo wir einfach geschwiegen haben…Noch nie fand ich Schweigen so angenehm, in seiner Gegenwart muss ich nichts sagen, irgendwie verstehen wir uns auch ohne Worte.“ Jetzt sah sie Sakura fest ins leicht überraschte Gesicht und lächelte sanft. „Es war dunkel, als er mich nach Hause gebracht hat und dann… dann hat er mich wirklich geküsst. Ich schwör dir, so etwas habe ich noch nie erlebt! Es war, als wenn ich von innen heraus…“ „Explodieren würde“, beendete Sakura den Satz und nickte wissend. „Richtig!“, bestätigte Ino. „Es war wirklich ziemlich hart, ihn danach gehen zu lassen, aber ich musste.“ Wieder nickte die Rosahaarige verständnisvoll, sie konnte sich vorstellen, wie hart es für Ino gewesen sein musste. Aber schließlich hatte sie nichts überstürzten wollen und Sakura war überaus froh, dass sie das auch einhielt. „Würdest du sagen, dass ihr jetzt fest zusammen seid?“, fragte Sakura schließlich und Ino runzelte die Stirn nachdenklich. „Hm…Ich weiß nicht recht, das wird sich zeigen, oder? Heute nach dem Spiel sind wir wieder verabredet“, erzählte sie grinsend. Sakura lachte und fuhr sich durch ihre Haare. „Das ging schnell, Ino.“ „Was man bei dir und Sasuke nicht unbedingt sagen kann“, erwiderte die Blonde. „Aber ihr habt es geschafft!“ Die Haruno nickte und wollte gerade weiteres dazu sagen, als von weitem Stimmen zu hören waren, die beide nur allzu gut kannten. Beide Frauen wandten ihre Köpfe in Richtung Parkplatz, aus der drei weibliche Gestalten kamen: Tenten, Temari und Hinata. Bei dem Anblick von Hinata warf Ino Sakura einen erschrockenen Blick zu, aber die sah immer noch ein wenig erstarrt zu der Blauhaarigen. Es war das erste Mal seit der Fotoausstellung, dass sie die Hyuga sah. Hinata hatte damals mitbekommen, wie schlecht es Sakura gegangen war und wahrscheinlich auch, wie schlecht es Sasuke danach wegen ihr gegangen war. Sicherlich wusste sie nichts von ihrer Versöhnung mit dem Uchiha. Sakura wusste beim besten Willen nicht, was sie von ihr dachte. Hinzu kam, wenn sie erfahren würde, dass sie wieder mit Sasuke zusammen war, was würde sie dann sagen? Schließlich war er ihr Verlobter… Sie versuchte die Gedanken abzuschütteln und sah hastig weg. Sie durfte sich nicht so viele Gedanken darum machen. Schließlich war sie mit Naruto zusammen und durfte sich kein Urteil über sie und Sasuke bilden. Und sie war sich sicher, dass sie das nicht tun würde. Zwar kannte sie die Blauhaarige nicht, aber irgendwie konnte sie sich das nicht vorstellen. Trotzdem beantwortete all dies nicht die Frage, wie sie mit der Verlobten ihres Geliebten umgehen sollte. Schließlich standen die drei jungen Frauen vor ihnen und jeder umarmten den jeweils anderen zur Begrüßung, außer Hinata und Sakura. Die Beiden lächelten sich nur ein wenig scheu zu, ließen sich aber nicht aus den Augen. Es schien, als würden sich grün und weiß anziehen, wie zwei Magneten. „Habt ihr die Jungs gesehen?“, fragte Ino die anderen, als sie sich alle auf die Bank setzten. Sakura saß am äußersten Rand der rechten Seite und Hinata an dem der linken Seite. Temari zog ihre Zöpfe ein wenig zu Recht und nickte. „Ja, Naruto ist mit Hinata gekommen und Gaara, ich und Shika sind zusammen gekommen. Neji und Kiba waren meines Wissens schon da und Sasuke auch.“ Sakura warf Hinata einen flüchtigen Blick zu und sie war sich sicher, dass die Blauhaarige bei Temaris Worten röter geworden war. Ja, bei ihr und Naruto war es nicht unbedingt ungewöhnlich, wenn sie zusammen gesehen wurden, schließlich kannten sie sich schon ziemlich lange. Unwillkürlich beneidete sie die Hyuga ein wenig. „Wie lange seid ihr denn schon hier?“, fragte Tenten. Die Haruno wandte ihr ihren Blick zu und wunderte sich mit einem Mal, dass die Braunhaarige überhaupt hier war. Nach dem Streit mit Neji, den sie ja eher zufälligerweise mitbekommen hatte, hätte Sakura gedacht, die Braunhaarige würde nirgends hingehen, wo der Hyuga auch anwesend war, aber anscheinend hatte sie sich getäuscht. Vielleicht wollte sie das mit ihm klären? „Nicht allzu lange, wir haben allerdings Neuigkeiten“, plapperte Ino drauf los, aber Sakura stieß sie für die anderen nicht sichtbar an und warf ihr einen tödlichen Blick zu. Wehe sie würde etwas von ihr und Sasuke erzählen, dass würden die beiden später schon zusammen machen. Ino jedoch schien sie zu ignorieren und strahlte nur weiter, in die nun gespannten Gesichter der anderen. Doch zu Sakuras Erleichterung fing sie an über sich und Gaara zu erzählen und sagte kein Wort über sie und Sasuke. Beruhigt atmete sie auf und lehnte sich ein wenig zurück, bis Ino fertig erzählt hatte und die anderen ihre freudigen Kommentare dazu abgaben. Besonders Temari freute sich sehr für die Yamanaka und war sofort Feuer und Flamme für den ‚ Ich verkupple meine Freundin und meinen Bruder- Plan’. Nur mühsam konnte Ino es der Blonden ausreden. Während die fünf Frauen redeten, gingen die beiden Fußballmannschaften auf den Platz, wärmten sich auf und spielten schließlich gegeneinander. Unter einigen weiteren Gesprächen über Klatsch und Tratsch feuerten die Frauen ihre Männer an und tatsächlich schoss Sasuke mit Hilfe von Naruto kurz vor Ende der Auszeit ein Tor. Sofort sprangen die Frauen hoch und jubelten, sodass sich einige andere Zuschauer schon verwundert und manche ärgerlich nach ihnen umsahen. In der Auszeit konnten die Männer nicht zu ihnen kommen, da sie der Trainer völlig in Beschlag nahm und sie zutextete. Sakura war das nur recht, denn damit vermied sie nur eine weitere peinliche Situation. Sasuke und sie hatten beschlossen, es den anderen nach dem Spiel zu sagen und das wollte sie auch einhalten. Sie musste sich wirklich zusammenreißen, nicht die ganze Zeit zu grinsen oder irgendetwas rausrutschen zu lassen. Zu dem musste sie immer befürchten, dass sie auf Freitag angesprochen wurde. Schließlich war sie einfach so aus dem Ichigo abgehauen. Fragen würden sicherlich folgen….Und sie sollte Recht behalten. „Sag mal, Sakura, ich hab dich gestern die ganze Zeit versucht zu erreichen. Was hast du denn gemacht?“, fragte Temari irgendwann und alle Augen richteten sich auf die Rosahaarige. Die hatte sich für den Moment so auf das Spiel konzentriert, dass die Frage nur langsam zu ihr durchdrang, sie aber dann mit einem Schlag rot wurde. „Ich hatte im Haushalt zu tun“, nuschelte sie und sah weiterhin auf das Spielfeld. „Ich wusste doch, dass wir uns heute sehen.“ „Dann kannst du mir ja jetzt sagen, was am Freitag los war?“, ließ Temari nicht locker. „Du bist einfach mit Kabuto abhauen. Mit Kabuto!“ Sofort spürte sie die stechenden Blicke der Frauen in ihrem Gesicht, besonders Hinata sah Sakura überrascht und ein wenig entsetzt an. Innerlich verfluchte sich Sakura wie schon tausend Mal zuvor für das, was sie an diesem Abend getan hatte. Wäre sie schön im Ichigo und bei ihren Freundinnen geblieben, würden sie sie jetzt nicht löchern können. Unweigerlich würde all das zu ihr und Sasuke führen. „Ja…ich…nun…“, fing Sakura an und wurde noch röter, sie umklammerte ihre Tasche. „Es ist wirklich nichts passiert, weil Ino und Sasuke dazukamen.“ Sie hielt die Wahrheit doch für angebracht, denn sie hatte den beiden einiges zu verdanken. Wer weiß, was Kabuto mit ihr angestellt hätte, wären sie nicht aufgetaucht und hätten sie mitgenommen. „Ja, dass hat Ino schon erzählt“, meinte Tenten leise und nun sah Sakura doch überrascht auf. „Die Frage ist nur, warum du mit Kabuto gegangen bist.“ Sakura schluckte hart und sah in die Gesichter ihrer Freundinnen, Hinata mit eingeschlossen. Sollte sie ihnen die Wahrheit sagen? Im Prinzip musste sie das, aber es war so erniedrigend… „Könnt ihr euch das nicht denken?“, fragte Sakura dann. „Wegen Sasuke…! Aber bitte, ich will nicht weiter über ihn reden, okay?“ Tenten und Temari sahen sich beide ein wenig skeptisch an, nickten aber. „Du brauchst dir nichts vorzuwerfen, Sakura“, meinte Tenten dann und lächelte sie warm an. „Haben wir nicht alle schon so einen Mist wegen Männern gemacht?“ Jetzt grinsten alle, denn sie kannten die Antwort: mit Gewissheit, ja! In diesem Moment ertönte ein Pfiff und kündigte das Ende des Spiels an, Sasukes Mannschaft hatte mit einem Tor gewonnen. Alle jubelten und riefen den Gewinnern Glückwunsche zu, die den Gegnern die Hände schüttelten und dann, bevor sie in die Kabine verschwanden, den Frauen noch einmal zuwanken und bis über beide Ohren strahlten. „Wer kommt mit zu dem Getränkestand?“, fragte Temari nach einer Weile in die Runde und stand auf. Hinata und Ino nickten daraufhin und folgten ihrem Beispiel. „Wir kommen später“, meinte Tenten nur und lächelte. Die drei nickten und verschwanden schwatzend in Richtung des Standes. Sakura ließ sich wieder gegen die Bank sinken und sah gespannt zu Tenten, der sie eben bedeutet hatte, dass sie noch mit ihr reden wollte. Sie fragte sich, ob Tenten von selber anfangen würde ihr von dem Streit von Freitag zu erzählen und ob noch weiteres geschehen war. Die Braunhaarige sah jedoch nur in ihren Schoß und wusste anscheinend nicht, wo sie anfangen sollte zu erzählen. „Was ist mit dir und Neji, Tenten?“, fragte Sakura schließlich leise. „Ich habe euer Gespräch am Freitag gehört, es tut mir leid.“ Aufmerksam beobachtete sie die Braunhaarige, die ihren Kopf in die Höhe riss und Sakura leicht entsetzt ansah. Sicher hatte sie nicht erwartet, dass sie schon Bescheid wusste. Dann schien es ihr jedoch egal zu sein, es war sicher auch leichter nicht mehr darüber reden zu müssen. „Ich habe ihn gestern Mittag angerufen. Ich hatte so ein schlechtes Gewissen…“, begann Tenten zu erzählen und sah in den Himmel. „Neji hat einem Treffen zugestimmt und so haben wir uns im Park getroffen und sind ein wenig spazieren gegangen.“ „Und was ist dabei herausgekommen?“ „Ich habe mich entschuldigt und in gewisser Weise hat er das auch angenommen, aber er war von vornherein so abweisend, ich hatte keine Chance…“, sagte sie weiter und sah jetzt in Sakuras Augen. Sie weinte nicht, aber es lag tiefe Traurigkeit in ihnen. „Wir haben ein wenig diskutiert, aber das Ende der Geschichte war, dass er meinte, alles wäre ein Fehler gewesen und er könnte einfach nicht mit mir zusammen sein.“ Für einen Moment lang sah Sakura ihre Freundin geschockt an. „Wieso?“, flüsterte sie und legte einen Arm um Tenten. „Wir seien zu verschieden und es hätte nie wirklich etwas zwischen uns gegeben. Wir hätten es uns nur zu sehr gewünscht. Dann ist er gegangen“, sagte sie und versuchte ein Lächeln zustande zu bringen. „Temari hat mich hierher geschleift und ich denke, es ist besser so. Ich werde ihn schon irgendwie vergessen. Es war einfach ein Traum, der nie war werden wird.“ Die Haruno wollte den Mund aufmachen, aber die Braunhaarige unterbrach sie sofort. „Es geht mir gut, Sakura, ich werde es verkraften. Okay?“ Ungläubig sah die Rosahaarige sie an, nickte aber schließlich. Wenn Tenten dachte, so würde sie besser leben können, sollte sie es versuchen. Sakura war sich sicher, es würde nicht funktionieren, aber dann war sie für sie da. „Und bei dir und Sasuke? Das kannst du mir doch erzählen.“ Sakura stand auf und zog Tenten hoch, dann gingen sie in Richtung des Getränkestandes, wo sich bereits alle anderen versammelt hatten, einschließlich der Männer. „Das wirst du gleich erfahren, Ten“, meinte sie deswegen nur knapp und ignorierte daraufhin die verwirrten Blicke der jungen Frau neben ihr. Schweigend gingen sie zu einem Stehtisch am Rande des Feldes, wo Ino, Gaara, Sasuke, Neji, Temari, Shikamaru, Naruto und Hinata bereits standen und auf den Sieg der Männer anstießen. Sogleich wurden die beiden freudig empfangen und durften den Siegestaumel der Männer feiern. Merkwürdigerweise hatten alle gut Laune, mit Ausnahme vielleicht von Tenten und Neji, aber ansonsten wurde so viel gelacht wie schon lange nicht mehr. Zwar versuchte Sakura nicht all zu oft zu Sasuke zu sehen, wenigstens stand sie nicht neben ihm, aber dennoch wunderte sie es, dass ihre Freunde anscheinend nicht bemerkten, dass sie sich nicht mehr abweisend gegenüber dem Uchiha verhielt. Vorgestern noch hätte sie es nämlich nie zugelassen, so lange Zeit freiwillig mit ihm zu verbringen. Die Zeit verstrich schnell und immer wieder sah sich die Rosahaarige um, um zu schauen, wie viele Menschen noch da waren und möglicherweise lauschen konnten. Sie durften kein Risiko eingehen und warteten deswegen, bis nur noch ein paar Menschen weiter weg standen und sich laut unterhielten. Sie sah zu Sasuke und nickte leicht, als er eine fragende Miene machte. Auch er nickte zustimmend und stellte sich kurzerhand neben Sakura. Die anderen schienen dies jedoch in ihrem Gespräch nicht gemerkt zu haben und deswegen musste Sasuke sie mit einem „Leute!“ auf sich aufmerksam machen. Schnell hielten sie inne und schauten fragend zu dem Uchiha, der sie alle angespannt musterte. Zunächst schien es nicht aufzufallen, doch dann nahm Sasuke Sakuras Hand wie selbstverständlich in die seine und sie lächelte ihn an. Sofort betrachteten alle verdutzt und leicht verwirrt das Schauspiel, außer Ino, die sie wissend anstrahlte und Gaara etwas ins Ohr flüsterte, der darüber wahrscheinlich auch schon Bescheid wusste. „Wie ihr wahrscheinlich alle wisst, hatten Sakura und ich in der Vergangenheit ein paar Probleme“, fing Sasuke an und die Rosahaarige drückte ermutigend seine Hand, damit er fort fuhr. „Aber die haben wir gestern aus dem Weg geräumt und wollten, dass ihr es als erstes wisst.“ Alle schauten ihn an wie ein Auto und konnten es nicht fassen, bevor Sakura es lächelnd aussprach. „Wir sind zusammen“, sagte sie und strahlte glücklich. Daraufhin trat für einen kurzen Moment Stille ein, in der niemand etwas sagen konnte und nur die beiden anstarrte. Die sahen ihre Freunde erwartungsvoll und abwartend an und um so länger die Stille andauerte, umso mehr verblasste Sakuras Lächeln und die Angst kroch hoch, sie würden es nicht akzeptieren. Das hatte sie vorher schon befürchtet. Was würden sie jetzt von ihnen denken? Sasuke der miese Kerl, der eigentlich verlobt war und sie die Schlampe, die einen verlobten Mann verführte? Sie wusste, eigentlich waren ihre Gedanken Schwachsinn, aber je mehr sie in die Gesicht der anderen schaute, umso mehr krochen diese Gedanken in ihr hoch. Sie warf einen Blick zu Hinata, die überrascht leicht ihren Mund geöffnet hatte und anscheinend angestrengt nachdachte. „Meine Fresse“, brachte Naruto schließlich hervor und strich sich baff durch die blonden Haare. „Das sagt ihr mir erst jetzt? Und ich soll euer bester Freund sein?“ Sasuke und Sakura sahen ihn entschuldigend an. „Entschuldigung, Naruto, wir…“ „Ach was, herzlichen Glückwunsch, man!“, rief der Blonde freudestrahlend dazwischen und grinste bis über beide Ohren, als er die beiden gleichzeitig umarmte und dabei fast erdrückte. Sakura lachte erleichtert darüber, dass wenigstens er es gut aufgenommen hatte, doch auch die anderen fingen nach dem ersten Schock sofort an zu gratulieren und Temari sagte sogar: „Ich wusste es doch!“ Die Einzige, für die es Sakura Leid tat, war Tenten. Schließlich war sie jetzt die einzige unter den Frauen, die nicht den Mann bekommen hatte, den sie liebte. Aber die Braunhaarige ließ sich davon nichts anmerken, als sie Sakura umarmte und ihr dann ein das-ist-also-deine-Antwort-dazu-Lächeln zuwarf. Doch auf den ersten Schock, folgte der zweite auch sogleich. Denn auf einmal legte Naruto einen Arm um die bereits rot anlaufende Hinata und verkündete strahlend: „Bevor ihr euch wieder beruhigt, wir sind auch zusammen!“ Sakura und Sasuke, die es ja bereits wussten, lächelten nur und nickten den beiden zu, während die anderen jetzt völlig aus dem Häuschen gerieten und dem anderen neuen Paar gratulierte und ihr Staunen zum Ausdruck brachten. „Hört mal, habt ihr euch abgesprochen?“, fragte Shikamaru und sah die Vier, die jetzt nebeneinander standen und um die Wette grinsten, fragend an. Alle Vier lachten und schüttelten den Kopf. „Nein, es ist einfach so passiert…“, sagte Naruto und klopfte Sasuke, der neben ihm stand, auf den Rücken. „Aber was ist mit…eurer Verlobung?“, fragte Neji sachlich, der Hinata zwar gratuliert hatte, es aber anscheinend dennoch nicht wirklich gut fand. Schließlich war er ihr Cousin und auch wenn er die Blauhaarige immer vor ihrem Vater schützte und um ihr Leid wusste, konnte er es nicht unbedingt einfach hinnehmen, dass sie anscheinend eine Vereinbarung brach. Die Stimmung schlug schlagartig um und alle sahen ein wenig entsetzt zu dem Hyuga, als hätte er gerade ein verbotenes Thema angesprochen. „Die Verlobung bleibt bestehen und da sind wir uns alle Vier einig“, sagte Sasuke daraufhin ruhig und fügte schnell hinzu: „Wir erwarten nicht von euch, dass ihr uns versteht…“ „Wir hatten nie vor die Verlobung zu brechen, nur können wir nichts mehr gegen unsere Gefühle machen…“, fuhr Sakura leise fort. „Ihr müsst uns Glauben, wir haben es uns ehrlich nicht leicht damit gemacht!“, warf Naruto ein. „Wir hoffen nur, dass ihr uns unterstützt“, fügte Hinata als letztes leise hinzu und alle sahen ihre Freunde um Verständnis heischend an. „Natürlich tun wir das“, meinte Temari sofort. „Ihr müsst nur verstehen, dass es auch für uns eine merkwürdige Situation ist.“ „Denn irgendwo setzt es ja auch voraus, dass wir euch in gewisser Weise decken müssen“, fügte Shikamaru hinzu. „Das heißt nicht, dass wir es nicht gerne tun, aber es ist eine Tatsache.“ „Wie habt ihr euch das eigentlich vorgestellt?“, fragte Tenten dann. „Zwar ist die Verlobung noch nicht öffentlich offiziell, doch für eure Eltern und für später, wenn sie es dann ist, darf von eurer Beziehung ja nichts bekannt werden, besonders keine Beweisfotos oder dergleichen.“ „Wie du ja am besten weißt, Sakura“, sagte Gaara als Journalist und die Rosahaarige nickte leicht. „Du kennst uns Journalisten, wittern sie etwas, ist es um euer Geheimnis geschehen.“ „Das Alles wissen wir“, erwiderte Sasuke mit einer Spur Schärfe in der Stimme. „Es wird nicht einfach, aber wir werden das Risiko eingehen, wir werden aufpassen.“ Aus seinen schwarzen Augen sah er jeden an. „Werdet ihr uns helfen?“, fragte Hinata mit ihrer leisen Stimme vorsichtig und drückte sich ein wenig mehr an Naruto, der genauso angespannt schien. Wieder schwiegen sie, doch unter den Augen der Vier nickten sie schließlich alle nacheinander. „Ja, natürlich“, sagte Ino und lächelte sie an. ~3 Monate später~ Auf Tokio fielen in langsamer Geschwindigkeit immer wieder die Schneeflocken sanft auf alles, was sie treffen konnten: Gebäude, Pflanzen und nicht zuletzt die Menschen, die selbst bei diesem Wetter und am Abend noch draußen waren. Der Schnee glitzerte sachte im Licht der Straßenlampen und wurde immer höher und höher. Solche Abende Anfang Dezember waren perfekt um es sich zu Hause gemütlich zu machen, bei einer Tasse Kakao, Glühwein oder auch Tee. So machten es sich auch zwei junge Menschen in einer Badewanne gemütlich und genossen das warme Wasser und die Anwesenheit des jeweils anderen. Sakuras Badezimmer wurde matt von Kerzenlichtern erhellt und leise Musik war aus einem CD-Player zu hören. „Sasuke!“, kicherte die rosahaarige Schönheit in der Badewanne gerade und drehte sich zu dem Mann, an den sie sich im Wasser lehnte, um. Sie versuchte ihn böse anzusehen, aber leider wich bei seinem schelmischen Grinsen aller Ernst aus ihrem Gesicht. „Könntest du bitte aufhören an meinem Ohr zu knabbern?“, fragte sie dennoch. „Tut mir leid, ich kann nicht widerstehen“, meinte Sasuke gespielt entschuldigend, zog sie näher an sein Gesicht und küsste sie. Doch sie stieß kurz einen spitzen Schrei aus und schob sich empört von ihm „Bist du ein Hase und mein Körper eine Möhre?“, fragte sie leicht schmollend, während sie sich an ihre Lippen fasste, in die der Uchiha kurz zuvor leicht gebissen hatte. „Nein, aber du bist eine Katze.“ Sakura drehte sich wieder auf ihren Rücken und lehnte sich langsam an seine Brust. Wohlig schloss sie die Augen, als er über ihre Haare fuhr. „Wieso?“, fragte sie und schmiegte sich mit ihrem Gesicht leicht an seine Wange. „Zunächst einmal kannst du dich so geschmeidig wie eine Katze räkeln, besonders auf dem Bett“, fügte er grinsend hinzu und wieder musste Sakura kichern. „Dann hast du unglaublich grüne Augen, sie haben wirklich etwas Katzenartiges an sich. Und außerdem…“, er holte für das finale Argument kurz Luft. „Kannst du einen fertig machen und fauchen wie eine Raubkatze!“ „Hey!“, rief Sakura sofort empört, riss ihre Augen auf und wollte sich auf den lachenden Sasuke stürzen, der seine Schlussfolgerungen wohl allzu amüsant fand. Sie saß gerade auf ihm und sagte: „Gleich zeig ich dir, wie ich fauchen kann!“, da klingelte ihr Handy, was auf einer Ablage neben ihr lag. Hastig griff sie nach einem Handtuch, trocknete sich die Hände ab und griff nach dem Handy. Sie schaute auf das Display, aber es wurde einzig und allein eine Festnetznummer aus Tokio angezeigt. Schnell ging sie dran und meldete sich ein wenig atemlos mit: „Sakura Haruno?“ Sie lehnte sich wieder gegen Sasuke, der sofort mit ihrer Kopfmassage fort fuhr. „Guten Tag, Fräulein Haruno, hier spricht Midori Yakiro, die Sekretärin von Katsumi Uchiha. Hätten Sie kurz Zeit für ein Gespräch?“ Entsetzt war die Haruno sofort oben und wurde kreidebleich. Entsetzt war eigentlich kein Ausdruck, sie hatte plötzlich gewaltige Angst und ihre Gedanken fuhren Achterbahn. Warum rief sie die Sekretärin von Sasukes Vater an? Noch nie zuvor hatte sie etwas mit ihm zu tun gehabt. Was konnte er also wollen, außer…Aber das konnte doch nicht sein! Die letzten drei Monate waren ziemlich gut gelaufen und auch wenn es manchmal mies und niederschlagend war sich verstecken zu müssen, hatten Sasuke und Sakura immer darauf geachtet, nicht >enttarnt< zu werden. Hatte er trotzdem davon erfahren? Waren sie in einem Moment unachtsam gewesen? Sie durfte gar nicht daran denken! „Natürlich, fahren Sie fort“, sagte Sakura hastig mit krächzender Stimme und umklammerte ihr Handy fester mit ihrer Hand. Hinter sich bemerkte sie, wie Sasuke fragend ihren Rücken anstarrte. „Anlässlich Sylvester feiert Herr Uchiha wie jedes Jahr eine Feier, zu der viele geladene Gäste erscheinen werden, sowie natürlich das Fernsehen und die Zeitung“, fing die Sekretärin auch sogleich mit einer monotonen Stimme an runterzurasseln. „Wir haben bereits einen Fotografen, aber wir benötigen noch einen zweiten. Würden Sie den Auftrag annehmen?“ Sakura war für einen Moment unfähig zu antworten, so schnell pochte ihr Herz und so schnell rasten die Gedanken durch ihren Kopf. Sie sollte auf der Sylvesterfeier von Katsumi Uchiha fotografieren? Sie würde mit Sasuke Sylvester feiern? Eine überaus verlockende Vorstellung, aber…vielleicht ein wenig gefährlich? Ein wenig verzweifelt drehte sie sich zu Sasuke um, der sie wie erwartet fragend musterte und jetzt eine Augenbraue hob und lautlos mit seinem Lippen ein >Was ist los?< formte. Sie schüttelte kurz den Kopf und biss sich auf die Lippe, bevor sie antwortete. „Ja, ich nehme den Auftrag an“, sagte sie mit belegter Stimme und legte sich eine Hand auf ihre heiße Stirn. „Darf ich fragen, wie Sie an mich kommen?“ „Katsumi Uchiha hat die The World’s Greatest News ausgewählt, als jene Zeitung, die ausführlich über die Party berichten darf. Und auf die Empfehlung von Tsunade Godaime hin, wurden sie angerufen“, erklärte sie schnell und es hörte sich an, als würde sie sich eben eine Notiz machen. „Da sie den Auftrag annehmen, werden wir ihnen noch eine Einladung zu kommen lassen. Ich wünschen ihnen noch einen guten Abend.“ „Gleichfalls“, brachte Sakura nur hervor und kurz darauf wurde aufgelegt. Sie legte das Handy schnell beiseite und sah es noch einen Moment ungläubig an. Jetzt war sie tatsächlich auf die Sylvesterparty von den Uchihas eingeladen. Sasuke hatte ihr schon von der guten Beziehung zwischen Tsunade und seinem Vater erzählt, aber dass diese sie ihm empfehlen würde, hätte sie nie gedacht. Wenn die The World’s Greatest News einen Artikel schrieb, dann würde vielleicht auch Gaara da sein und vielleicht würde dieser ja Ino mitbringen, obwohl Sasuke ihnen gewiss Einlass verschaffen könnte. Das war wenigstens ein kleiner Lichtschimmer, dass sie mit ihren Freunden und Sasuke feiern würde! Sie hoffte inständig, dass sie das Richtige getan hatte, denn das alles konnte verdammt schief gehen… „Sakura?“, fragte Sasuke sie plötzlich in ihren Gedanken und Sakura drehte sich zu ihm um. „Was ist los?“ Seine schwarzen Augen ruhten fragend und leicht besorgt auf dem blassen Gesicht der Rosahaarigen. Die versuchte zu lächeln und setzte sich wieder auf ihn. Dann küsste sie ihn und sah ihm fest in die Augen. „Gerade hat die Sekretärin deines Vaters angerufen und mich gebeten, die Fotografin auf seiner Sylvesterfeier zu sein, anlässlich der Empfehlung von Tsunade.“ Das Gesicht des Uchihas wurde starr, doch er sah sie nicht entsetzt oder überrascht an. Sie spürte jedoch, wie er sich unter ihr verspannte. „Ich glaub es nicht…“, sagte er schließlich und schüttelte den Kopf, wie um ihn freizubekommen. „Was hast du geantwortet?“ „Ich habe zugesagt…“ Huhu! Argh, es tut mir so leid, wie lange dieses Kapitel gedauert hat, wirklich!>____> Hatte viel um die Ohren und wie man sieht, musste viel in das Kapitel rein und ist sowieso alles ziemlich lang geworden- das Längste bis jetzt. Im Prinzip diente dieses Kapitel nur ein wenig zur Aufklärung der Freunde, da ich das sehr wichtig fand, aber es deutet auch auf das nächste Kapitel hin^___^ Danke für eure Kommentare beim letzten Kapitel- es freut mich, dass einige die FF noch regelmäßig lesen wollen!=) Bis zum nächsten Mal dann, wo es heißt: Sakura meets Family Uchiha xD Der dritte Teil beginnt… *knuff* eure flyingAngel Ps.Ich habe eine One-Shot Sammlung eröffnet- wer also mal vorbei schauen mag…;) Kapitel 22: Silvester --------------------- Alles, was Rang und Namen hatte, befand sich in dem großen Saal, der von großen Fenster und dunkelblauen Vorhängen gesäumt war. Vereinzelt standen Stehtische auf dem Parkettboden, welcher sich auch vortrefflich als Tanzfläche zu verwenden wusste. Jedoch schien die Tanzfläche im Gegensatz zu dem Rest des Raumes relativ klein- die hohen Herren legten mehr wert auf Unterhaltungen und den Genuss des Champagners und des vorzüglichen Essens. Sie standen an den Stehtischen oder vereinzelt in Gruppen, während einheitlich in schwarz gekleidete Kellner ihnen ihre Träume auf den Tabletten vorbei trugen. Wer dennoch Lust nach etwas anderem verspürte, begab sich an die große Bar am Eingang des Saales oder auf die große Steinterrasse und unterhielt sich dort. Das Summen der Stimmen erfüllte den ganzen Raum, nicht selten auch Gelächter oder Rufe von Herren, die schon jetzt zu viel getrunken hatten. Dennoch konnte man leise Musik von einer Live-Band hören, die auf der Bühne stand, in dessen Nähe sich auch der Gastgeber aufhielt. Katsumi Uchiha, erhobenen Hauptes wie immer, stand am Rand der Bühne und unterhielt sich mit verschiedenen Männern und Frauen, denn fast jeder bat um ein Wort mit ihm. Lange sprach er jedoch nur mit den wirklich wichtigen Menschen und seinen vermeintlichen Freunden wie Hiashi Hyuga, der immer in unmittelbarer Nähe stand, und Tsunade Godaime, die sich aber eher zusammen mit ihrem Mann Jiraiya dem Sake widmete. In all dem Getümmel und in nicht allzu weiter Ferne des Gastgebers ging indes eine rosahaarige Fotografin ihrer Arbeit nach. Sie wanderte durch den Raum und schoss von dem Saal selber, aber vorwiegend den Menschen darin, ihre Fotos. Denn die Bezahlung würde bei guten Fotos verdammt gut ausfallen und sie musste sich noch mehr Mühe geben, denn der andere Fotograf, Shino Aburame, war nie weit von ihr entfernt. Aber so wahr sie Sakura Haruno hieß, sie würde den größeren Fisch an Land ziehen! Schließlich konnte sie mit Gewissheit von sich behaupten, dass sie an diesem Abend mehr den Hals riskierte, als Shino. Und sie glaubte auch kaum, dass seine Freundin sich dermaßen über seine Anwesenheit hier aufgeregt und sich nur unter der Bedingung beruhigt hatte, dass er sich die größtmögliche Mühe geben musste, nicht ihre Nähe zu suchen. Sakura seufzte leicht und steckte ihre Kamera fürs Erste in die große schwarze Umhängetasche, die sie am Körper trug. Damals, inmitten des Streits, hatte sie dieser Bedingung ohne zu zögern zugestimmt und hatte keine Schwierigkeit in ihr gesehen. Sie hatte es sich nicht eingestehen wollen, dass es schwer werden würde, zu mal Sasuke ihr vorgeworfen hatte, langsam zu fahrlässig mit der Situation umzugehen. Jetzt stellte sich jedoch heraus, dass es keineswegs so einfach war, nicht seine Nähe zu suchen, wenn er nur am anderen Ende des Raumes stand… Kurz erlaubte sie sich einen sehnsüchtigen Blick zu dem Uchiha und seufzte ein weiteres Mal innerlich. Er stand neben seinem Vater und unterhielt sich mit einem ihr unbekannten Mann, der anscheinend einer von der ganz feinen Sorte war. Jedenfalls wusste Sakura, dass er die meisten dieser Gespräche verabscheute, weil sie so oberflächlich und manchmal auch hinterhältig waren. Sie bewunderte ihn wirklich sehr, dass er dermaßen ruhig und reserviert blieb. Ein Uchiha ohne Tadel. Oh, wie gerne sie jetzt zu ihm gehen und ihn zum Lächeln bringen würde, ihm seine Steifheit wegwischen , die ihr so gar nicht an ihm gefiel. Die Sehnsucht nach dem Schwarzhaarigen erfasste sie mit einem Mal so schmerzhaft, dass sie abrupt ihren Blick abwandte und sich schnellstens ein Champagnerglas von einem der umherlaufenden Kellner nahm. Bevor sie noch irgendwelche Dummheiten beging oder jemand sie sah, sollte sie lieber zu Ino und den anderen gehen. Denn wie sie es damals vorausgesehen hatte, war diese mit Gaara erschienen und Sasuke hatte Neji, Tenten, Temari und Shikamaru eingeladen. Naruto war von vornherein eingeladen gewesen und er war der Einzige, der verstand, dass sie den Auftrag hierfür nicht abgelehnt hatte- er genoss es genauso, in der Nähe von Hinata sein zu können, die natürlich ebenso anwesend war. Mit einem Lächeln auf den Lippen und dem Glas Champagner durchquerte Sakura den Raum, auf der Suche nach ihren Freunden. Wenn sie nicht alles täuschte, waren sie auch nicht weit entfernt von den Uchihas, was im Prinzip nicht gut war, aber anscheinend meinte es jemand heute nicht gut mit ihr. Hier und dort nickte sie jemanden zu, den sie von früheren Veranstaltungen kannte und auch als sie Hinata sah, die in der Runde von einigen jungen Frauen stand, lächelten sich beide ein wenig schüchtern zu. Die Rosahaarige musste wirklich zugeben, dass Hinata viel freier ohne ihren Vater wirkte, mit dem sie sie am Anfang des Abends gesehen hatte. Sie setzte ihren Weg fort, doch bei dem Anblick eines gewissen Mannes blieb sie wie vom Blitz getroffen auf der Stelle stehen. Sie musste zweimal hinsehen, um sich zu vergewissern, dass er gerade wirklich keine fünf Meter von ihr entfernt stand und sich mit einigen Männern unterhielt. Das graue Haar hatte er wie immer zu einem Zopf zusammengebunden- das Fett von ihnen glitzerte im Kronleuchterlicht-, die Brille auf seiner Nase, ein Lächeln auf den Lippen und die Augen wachsam auf seine Gesprächspartner gerichtet. Nein, dass war keine Fatahmorgana. Kabuto Yakushi stand leibhaftig vor ihr! Die Augen noch immer vor Schreck geweitet und das Herz wild klopfend, wandte sie ihm schnellstmöglich den Rücken zu, als wenn er sie dadurch nicht sehen könnte. Das dieser Mann hier Gast war, war wohl das größte Unglück, was ihr an diesem Abend passieren konnte! Alleine er wusste um ihre Schwäche für Sasuke und auch wenn er nichts von ihrer Beziehung wusste, reichte sein Wissen aus, sie und ihn zu vernichten. Leider wusste sie, dass er nachdem was vorgefallen war, genauso eine Gelegenheit erhofft hatte und nicht eine Sekunde zögern würde, sie in den Abgrund zu stürzten. Sicher verkraftete der Grauhaarigen seine Schmach gegenüber Sasuke nicht und konnte Sakuras Abweisung nicht ertragen. Wenn er wirklich so intrigant war, wie alle ihr erzählten, dann war sie im Prinzip schon geliefert. Verdammt, was tat er denn hier? Das war die Sylvesterfeier der Uchihas und er war nicht gerade ein Freund von Sasuke. Ob er wusste, dass diese Ratte anwesend war? Nein, wahrscheinlich nicht, sonst hätte er sie vorgewarnt oder sie endgültig eingesperrt, damit sie nicht kam. Nein, Sasuke wusste es sicher nicht und sie wünschte sich ebenso, dass sie ihn nie gesehen hätte. Sie warf noch einmal einen Blick über die Schulter und versuchte dann in ihrem schnellstmöglichen Tempo durch die Menge zu laufen, kein bestimmtes Ziel vor Augen, einfach nur weg von diesem Kerl. Plötzlich sah sie nur wenige Meter neben sich Naruto, der ein angeregtes Gespräch mit einem schwarzhaarigen Mann führte, der ihr den Rücken zuwandte. Ja, das war ihre Rettung! Mit einem erleichterten Lächeln und ohne auf seinen Gesprächspartner zu achten, trat sie wie aus dem Nichts auf ihren besten Freund zu und unterbrach ihn abrupt in seinem Satz. „Ich muss dich mal sprechen“, sagte sie leise in Narutos Ohr und versuchte seinen Gesprächpartner zu ignorieren. Auffordernd sah sie hoch in Narutos Gesicht, der überrascht und fragend zugleich eine Augenbraue hob. Solch einen Überfall hatte er wohl nicht erwartet, obwohl man das von der Rosahaarigen gewöhnt sein sollte. „Ist es sehr dringend? Ich unterhalte mich gerade mit Itachi“, erwiderte er und zeigte mit einer Handbewegung auf seinen Gesprächspartner. Der Name ‚Itachi’ ließ Sakura aufhorchen und mit einer bösen Vorahnung drehte sie sich zu dem Schwarzhaarigen ihr nun gegenüber um. Wie sooft konnte sie ihre Gesichtszüge in diesem Moment nicht unter Kontrolle halten- überrascht starrte sie ihn an. Zurück starrte ein Mann mit langen, zu einem Zopf zusammengebundenen, schwarzen Haaren, ebenso schwarzen Augen und einer guten Statur. Es war sinnlos es zu leugnen: Er trug nicht nur denselben Namen wie Sasukes Bruder, er sah Sasuke auch noch verflixt ähnlich. Dieselben beherrschten Gesichtszüge, dieselbe Wachsamkeit. „Itachi Uchiha, wenn ich vorstellen darf“, sagte auch sogleich Narutos Stimme hinter ihr. Wenn sie nicht alles täuschte, klang er ziemlich erheitert, anlässlich ihrer offensichtlichen Überraschung. Der ältere Uchiha streckte galant seine Hand aus und schien sie dabei nicht aus den Augen zu lassen. Sakura erwiderte immer noch fassungslos seinen Blick und schüttelte ihm schwach die Hand. „Sakura Haruno“, stellte sie sich mit erstickter Stimme vor. Sasukes Bruder. Vor ihr stand wirklich Sasukes Bruder. Während sie ihre Hände wieder voneinander lösten und Itachi mit einer noch tieferer Stimme als Sasuke sagte: „Erfreut sie kennen zulernen“, musste Sakura an ihr Gespräch mit Sasuke am See zurückdenken, wo sie auch über den älteren Uchihabruder geredet hatten. „Nun ja…er ist ein Taugenichts und ziemlich faul. Außerdem kennt er sich kein bisschen mit dem benötigten BWL aus“ , hatte Sasuke erklärt. „Er hat sich geweigert, so wie ich BWL zu studieren. Itachi tut immer, was er will.“ Sie wusste noch, dass sie ihn nach Sasukes Beschreibung zu gerne hatte kennen lernen wollen. Und jetzt stand er wirklich vor ihr und sah seinem Bruder auch noch so verflixt ähnlich. In diesem Augenblick wusste sie wirklich nicht, ob sie sich freuen sollte ihn endlich zu treffen oder ob sie schreiend davon laufen wollte. Letztendlich entschied sie sich allerdings für die erste Variante- die andere wäre ein wenig auffällig gewesen. „Sakura ist meine beste Freundin seit Kindheitstagen“, fügte Naruto Sakuras Vorstellung noch hinzu. „Und Itachi ist, wie du dir wahrscheinlich schon gedacht hast, Sasukes älterer Bruder.“ Sakura trat einen Schritt zurück und betrachtete den Uchiha aus der Entfernung ein wenig. Sie musste wirklich zugeben, dass er unverschämt gut aussah, wahrlich wie ein echter Uchiha. Er trug einen schwarzen Anzug und darunter ein blaues Hemd, dass das Outfit ein wenig auflockerte. Elegant und dennoch lässig, so stellte sie sich auch seinen Charakter vor. Sie war wirklich gespannt herauszufinden, welche Charaktereigenschaften er mit Sasuke gemein hatte. „Sie kennen Sasuke also?“, fragte Itachi und nahm einen Schluck aus seinem Champagnerglas. Seine schwarzen Augen beobachteten sie wachsam und selbst wenn sie Sasukes ähnlich waren, fand sie doch, dass sie sich von ihnen unterschieden. „Ja, ich kenne ihn durch verschiedene Anlässe von Naruto“, sagte Sakura und ihre Augen blickten ebenso wachsam zurück. Wie sie hoffte, sprach weder aus seinem noch aus ihrem Gesichtausdruck, wie gut sie ihn kannte. Denn leider konnte sie nicht halb so gut verstecken, was sie dachte, wie Sasuke. „Schließlich kommt man um die Bekanntschaft des besten Freundes seines besten Freundes zwangsläufig nicht herum.“ Diese geschickte Antwort zauberte doch tatsächlich ein Lächeln auf die Lippen Itachis. Er nickte. „Wahrscheinlich nicht“, erwiderte er. „Kannst du mir das, was du erzählen wolltest, jetzt sagen?“, fragte Naruto sie nun ein wenig ungeduldig. Für einen Moment hatte sie Kabuto tatsächlich vergessen! Schnell wandte sie sich wieder dem Blonden zu und überlegte einen Moment, wie sie ihr Problem ausdrücken sollte, ohne, dass Itachi den Zusammenhang verstand. „Wusstest du, dass Kabuto Yakushi diese Sylvesterfeier mit seiner Anwesenheit beglückt?“, fragte sie schließlich und ihre Stimme triefte nur so von Sarkasmus. Einen Moment lang sah Naruto sie erstaunt an, aber dann traf ihn die Erkenntnis. Zwar war Kabuto in gewisser Weise noch immer sein Freund, obwohl sich dieses Verhältnis deutlich abgekühlt hatte, aber er erkannte ihn ihm auch eine eindeutige Gefahr. Beunruhigt sah er sich in dem Saal um, vorbei an all den Menschen und den Stehtischen und schon nach kurzer Zeit schienen seine Augen ihn gefunden zu haben. Für Sakura als seine beste Freundin war es ein leichtes zu erkennen, dass er innerlich gerade fluchte und angestrengt nachdachte. Seine blauen Augen sahen flink umher, bis er seinen Blick wieder auf Sakura richtete. „Ich denke, ich muss mich mal mit jemandem unterhalten“, sagte er nur knapp und nickte Itachi noch einmal kurz zu, bevor er verschwand. Also hatte auch er wirklich nichts von Kabutos Dasein gewusst. Verdammt. Was würde der Uzumaki jetzt tun? Würde er zu Kabuto gehen? Sie sah ihm nach, jedoch schien er nicht den Weg zu dem Grauhaarigen einzuschlagen. Eher den Weg zu Sasuke. Nervös knetete Sakura ihre Hände und biss sich auf die Unterlippe. Man konnte wirklich nur hoffen, dass Naruto nichts Falsches sagte und Sasuke keine Dummheiten beging. Das war das Letzte, was sie jetzt alle gebrauchen konnten! „Sind wir also alleine“, stellte eine Stimme neben ihr fest und überrascht bemerkte sie, dass Itachi noch immer neben ihr stand und seinen Blick ebenso auf Naruto hielt. Dann aber wandte er sich ihr zu und nahm noch einen Schluck von seinem Champagner. „Scheint so“, erwiderte Sakura nur. Innerlich klopfte ihr Herz augenblicklich schneller und auch sie nahm noch einen Schluck von dem prickelnden Getränk. Jetzt stand ihr also ein Gespräch mit Itachi Uchiha bevor, Sasukes Bruder. Das Schicksal hatte wirklich einen merkwürdigen Humor, dass musste die Haruno immer wieder feststellen. „Wie stehen Sie zu unserem Kabuto, wenn ich fragen darf?“, fing der Uchiha auch sofort an zu fragen und wieder durchbohrten sie seine Adleraugen. Es schien fast, als wenn sie die junge Frau röntgen wollten. Innerlich ein wenig bestürzt überlegte Sakura einen Moment und legte sich die Antwort auf diese heikle Frage zurecht. Sollte sie einfach mit der Wahrheit rausrücken? Ihm erzählen, dass er sie bei jeder Gelegenheit ins Bett schleifen wollte, er es einmal aus Rache an seinem Bruder fast geschafft hätte und sie sich bei seinem Anblick einfach nur übergeben könnte? Nein, die Wahrheit wäre in diesem Falle wohl kaum angebracht, zumindest konnte man die bösen Details weglassen… „Sagen wir es so“, begann Sakura und lächelte leicht. „Ich kann ihn nicht sonderlich gut leiden.“ Itachi entging anscheinend nicht, was sie möglicherweise unausgesprochen ließ, jedenfalls lachte er leicht. Ein raues, dennoch ansteckendes Lachen. Es war unbeschwert, im Gegensatz zu manchem Gelächter von Sasuke. In diesem Augenblick fragte sich die Rosahaarige wirklich, ob Itachi den richtigen Weg gewählt hatte- zumindest musste er niemanden heiraten, den er nicht liebte. „Nur unter uns, Miss Haruno“, sagte er leise und beugte sich vertraulich zu ihr hinunter, er war ein ganzes Stück größer als sie. „Da sind sie wahrlich nicht die Einzige.“ Sofort breitete sich ein großes Lächeln auf Sakuras Lippen und ohne, dass sie es wollte, entwich ihr ein leises Kichern. Nein, Kabuto hatte wohl mehr als nur einen Feind und das fand sie nicht besonders verwunderlich. Langsam beugte sie sich zurück und sagte amüsiert: „Sie können mich Sakura nennen.“ Eindeutig, des Feindes Feind ist ein Freund. „Ebenfalls. Itachi“, erwiderte Itachi zustimmend nickend. Auch die junge Frau nickte und für einen irrwitzigen Moment sahen die beiden sich nur an und grinsten. Und sie musste sagen, dass es dem älteren Uchiha wirklich gut stand. Kaum zu glauben, aber Itachi wurde ihr von Minute zu Minute sympathischer. Er schien so locker und trotzdem auf eine gewisse Art und Weise verschlossen. Seine Haltung und sein Lächeln ihr gegenüber schienen entspannt, aber dennoch schien sein Gesicht an sich, seine Augen, so unergründlich wie das Meer. „Was hat Kabuto dir denn angetan?“, fragte sie dann neugierig. „Was er mir angetan hat?“, wiederholte der Schwarzhaarige und sein Grinsen wurde breiter. „Sagen wir es in deinen Worten, ich kann ihn einfach nicht sonderlich gut leiden. Es ist einfach die Tatsache, dass er existiert.“ Wieder konnte die Rosahaarige sich das Grinsen nicht verkneifen. Sie beobachtete den Uchiha wie er seinen Blick zu Kabuto gleißen ließ und sie konnte die Abscheu in seinen Augen lesen. Auch als er sich weiter im Raum umblickte, all diese Geschäftleute sah, verdunkelte sich sein Blick nur noch. Für Außenstehende mochte er völlig gleichgültig wirken, doch Sakura konnte all das in seinem Blick ablesen. Vermutlich unterschied er sich doch nicht so sehr von seinem Bruder, wie dieser es dachte oder glauben wollte. „Du kannst alle diese Menschen hier nicht sonderlich gut leiden, oder?“, fragte sie ihn und in ihren grünen Augen blitzte es. Er wendete ihr seinen Kopf überrascht zu und zog eine Augenbraue hoch. „Anscheinend kann ich meine Gedanken doch nicht so gut verbergen, wie manche es gerne hätten“, sagte er schließlich leicht ironisch. Mit ‚Manche’ meinte er vermutlich seinen Vater, wenn nicht sogar seinen Bruder. „Sicher fragst du dich jetzt, wie es kommt, dass gerade ich solch einen Abscheu gegen diese Welt hege“, erriet Itachi auch sogleich Sakuras nächsten Gedanken. „Ganz einfach, weil ich sie eben so genau kenne.“ Er machte eine ausschweifende Handbewegung. „All diese Menschen, die denken sie wären etwas besseres, reich, geizig und selbstgerecht. Sie kennen nur ihren Weg und halten nur ihre Lebensweise für das Wahre. Bedauerlich, dass sind sie und nichts weiter.“ Sakura musste wirklich zugeben, dass seine Worte sie ein wenig bestürzten. Natürlich, es war etwas gewesen, was sie insgeheim immer selber von diesen Menschen gedacht hatte, aber es von jemand anderes ausgesprochen zu hören- besonders von jemandem, der Sasuke so ähnlich sah- war etwas völlig anderes. „Und dennoch gehörst du hierher“, stellte sie nüchtern fest. „Wie kann man sich von so etwas lösen?“ „Ganz, leider nie“, beantwortete Itachi die Frage ruhig und es schien ihm nichts auszumachen, offen darüber zu reden. Inmitten der Menschenmenge genau jener Leute, über die er hier sprach. „Aber man kann sich davon abgrenzen und es denjenigen zeigen, die es einem aufzwingen möchten. Ich für meinen Teil bin einfach weg und versuche so wenig wie möglich damit zu tun zu haben. Geld zum Leben bekomme ich schließlich dennoch- was wäre das denn, wenn der Sohn eines der reichsten Geschäftsmänner Bettler werden würde? Nicht gut für das Image.“ In diesem Augenblick wurde Sakura etwas klar. Vielleicht mochten sein Vater und auch Sasuke ihn für dumm halten, dass er sich von dem Erbe abwandte und vielleicht war es auch ein wenig töricht, aber Itachi Uchiha war alles andere als dumm. Er war schlau und wusste seine Mittel einzusetzen, um das Leben leben zu können, was er leben wollte. Gewissermaßen war er Sasuke um einiges voraus und dieser Gedanke schmerzte die Haruno. Wieso hatte nicht er dieses Leben wählen können? Ein wenig traurig wandte sie ihren Blick von dem Schwarzhaarigen ab und sprach die nächste Frage aus, die ihr einfiel. „Aber deine Berufung hast du trotz allem nicht gefunden, oder?“ Zwar wusste er, was er nicht wollte, aber anscheinend auch nicht, was er wollte. „Leider nicht, nein. Ich hoffe, dass sie mir irgendwann zufliegt. Geschäftsmann werde ich jedenfalls nicht“, antwortete er ehrlich und als Sakura ihren Blick wieder hob, lächelte er wieder. „Du scheinst deine Berufung allerdings gefunden zu haben, nicht wahr?“ Mit einem Finger zeigte er auf die Tasche und die darin enthaltende Kamera, die sie an ihrer Hüfte trug. Kurz sah sie auf die schwarze Tasche und strich liebevoll über den schwarzen Stoff. Es stimmte, darin war ihr ganzer Stolz. „Ja, die habe ich“, erwiderte sie deswegen nicht weniger lächelnd. „Ich würde niemals etwas anderes sein wollen als Fotografin.“ „Das gefällt mir, es schert dich anscheinend nicht, was andere denken.“ Ein wenig verlegen lachte sie. „Zumindest in dieser Sache nicht, da ist es mir ziemlich…“ „Ah, Sakura“, unterbrach sie eine Stimme abrupt. „Dich hier anzutreffen, überrascht mich wirklich!“ Sofort erstarrte die Haruno bei dem Klang der Stimme und drehte sich nur langsam zu der Person neben sich um. Wie eine Raubkatze hatte er sich angeschlichen und ihrem und Itachis Gespräch gelauscht. Und eben dieser Ausdruck war auch in seinen Augen zu finden, wie der einer Raubkatze kurz vor dem Sprung. Kabuto hatte sich in den letzten drei Monaten kein Stück verändert. Er trug sein fettiges Haar immer noch zu einem Pferdeschwanz, trug immer noch dieselbe Brille, hatte denselben überheblichen Gesichtsausdruck und schien immer noch genauso viel zu trinken, seinem Geruch nach zu urteilen. Das Einzige, was sich anscheinend verändert hatte war, dass er Sakura überlegen und verschlingend zugleich ansah. Eine gefährliche Mischung. „Das braucht es nicht“, erwiderte sie kühl. „Ich denke du hast Naruto, Ino und die anderen gesehen…Mich sollte es eher wundern, dich hier anzutreffen.“ Ihr und auch Itachis Blick waren feindselig, aber Kabuto ignorierte das geflissentlich. „Nun Orochimaru, mein Mentor, hegt gute Beziehungen zu Katsumi Uchiha und so bin ich hier gelandet“, erklärte er kurz und plötzlich wurde sein schmieriges Grinsen noch breiter, als er sein Gesicht zu dem feindseligen Itachi wandte. „Was mich aber noch mehr wundert als deine Anwesenheit auf dieser Party, ist deine Gesellschaft. Noch ein Uchiha? Du scheinst wirklich eine Schwäche für sie zu haben, oder?“ Wie ein Hammer raste diese Frage auf sie hinab und ließ sie den Grauhaarigen entsetzt ansehen. Verdammt, sie hatte gewusst, was passieren würde, wenn sie ihm begegnete! Und jetzt war Itachi auch noch da und durfte all das mit anhören…Sicherlich konnte er sich schon einen Reim auf Kabutos Frage machen. Für welchen Uchiha sollte sie denn sonst eine Schwäche haben als für Sasuke? Es war zum Verrecken- gerade Sasukes Bruder durfte so etwas mit anhören! Das einzig Positive in diesem Moment war, dass Kabuto längst nicht alles über sie und Sasuke wusste. Geschweige denn, dass sie seit drei Monaten zusammen waren… „Ich weiß nicht, was du meinst“, versuchte sie sich beherrscht aus der Affäre zu ziehen, hoffentlich keine Sekunde zu spät. „An deiner Stelle würde ich weniger trinken, dann käme ich auch nicht auf solch lächerliche Gedanken.“ >Erbärmlich, Sakura, erbärmlich…< Kabutos Grinsen schien wie festgeklebt auf seinem Gesicht. Sie musste hier schleunigst weg, bevor er noch deutlicher wurde und Sasukes Namen nannte! Wie damals auf Narutos Geburtstagsfeier sah sie panisch nach links und rechts. „Du brauchst es doch nicht abzustreiten, Süße“, sagte Kabuto jedoch, bevor Sakura irgendetwas unternehmen konnte. „Wo ist denn unser lieber Sasuke?“ Alles verloren…Sie war geliefert und Sasuke würde sie hassen. Jetzt wusste Itachi sicher ganz genau wovon Kabuto sprach. Vorsichtig warf sie einen Blick zu dem Uchiha, aber sein Gesicht war ausdruckslos und seine Augen noch immer auf Kabuto gerichtet. „Trinkst du jetzt so viel, dass du deine Schwäche für Sasuke mit der von anderen verwechselt?“, sagte er plötzlich und umfasste Sakuras Hand. „ Anscheinend vermisst du meinen Bruder so sehr, dass du ihn bei jedem suchst. Aber merk dir eins, ein Uchiha wird sich niemals auf dein Niveau hinabsetzen.“ Diese Bemerkung wischte das Grinsen blitzschnell von dem Gesicht des Grauhaarigen, fassungslos sah er Itachi an und konnte dem nichts mehr entgegen setzen. Und bevor er sich eine neue Antwort einfallen lassen konnte, drehte der Schwarzhaarige sich um und zog Sakura ohne ein weiteres Wort hinter sich her. Weg von Kabuto Yakushi, der nun wie ein begossener Pudel in der Menge stand. Ein paar Meter zog der Uchiha die überraschte Fotografin hinter sich her, vorbei an den Stehtischen und den Geschäftsmännern, denen er hier und dort zunickte. Dann ging er langsam weiter und Sakura folgte ihm, ihn immer noch verblüfft musternd. Das eben hätte sie nie von ihm erwartet. Ja, natürlich hasste er Kabuto, aber dieser hatte schließlich mehr als eindeutige Hinweise gegeben. Selbst ein Uchiha könnte da ins Zweifeln geraten, auch wenn der Grauhaarige oft log. Wer wusste schon, was Itachi in diesem Momente dachte? Vielleicht hatte er sich das Ganze trotzdem zusammenreimen können- oh Gott, sie konnte nur hoffen, dass es nicht so war… Itachi wandte ihr sein Gesicht zu, vermutlich hatte er ihren starren Blick auf sich bemerkt. Ein wenig verlegen senkte Sakura ihre Augenlider und hob sie wieder lächelnd. „Danke, dass du mich vor diesem Scheusal gerettet hast.“ „Nicht der Rede wert“, winkte er ab. „Er hat es verdient.“ Eine Stimme, die Itachis Namen rief, ließ die beiden anhalten und sich umdrehen. Hinter ihnen her kamen Naruto und Sasuke, beide scheinbar gelassen. Bei Sasukes Anblick zog sich Sakuras Inneres unwillkürlich zusammen und abermals musste sie den Impuls unterdrücken ihm in die Arme zu fallen oder ihm von Kabuto zu erzählen. Zu dem konnte sie in seinen wie in Narutos Augen lesen, dass sie alles andere als gelassen waren. „Was ist, Sasuke?“ Schwarze Augen trafen auf schwarze Augen, jedoch war kein Zeichen der brüderlichen Liebe zu erkennen, die man vielleicht hätte erwarten können. Die Ausdruckslosigkeit und in Itachis Fall auch ein wenig Gelangweiltheit hätten vermuten lassen, dass sich die beiden nur entfernt kannten. Dennoch. Die Uchiha Brüder gegenübergestellt, gaben ein gutes und vorzeigbares Bild für ihren Vater ab. „In einer halben Stunde ist Mitternacht und Vater und Mutter würden uns gerne bei sich haben“, beantwortete Sasuke die Frage Itachis und fixierte ihn. Sein Blick huschte nur kurz zu Sakura hinüber, als wenn er ihre Anwesenheit nur kurz registriert hätte. Es tat weh, dass er so ein verdammt guter Schauspieler war. Um nicht zu ihm sehen zu müssen, blickte die Rosahaarige zu Naruto, der ihr ein wenig zulächelte. „Natürlich“, erwiderte Itachi leicht spöttisch und unvermittelt wandte er sich an Sakura. „Du kommst doch mit?“ Völlig überfordert sah Sakura ihn an und dann zu Sasuke und Naruto. Eigentlich war das keine gute Idee, nein, bestimmt sogar war es keine…Anscheinend schien sie immer weiter in Treibsand zu versinken und selbstständig konnte sie sich nur schwer befreien. Jedoch konnte sie keine Hilfe von Sasuke und Naruto erwarten, also halfen die Blicke, die sie ihnen zuwarf, folglich rein gar nichts. „Ähm…“, fing sie ein wenig unbeholfen an. „Ich sollte besser zu meinen Freunden gehen, tut mir leid.“ Sicher eine weise Entscheidung, auch wenn sie wehtat. Denn dadurch verpasste sie die Gelegenheit um Mitternacht bei Sasuke zu sein. Auch wenn sie ihn nicht hätte küssen können oder dergleichen- und der Drang danach war stark-, so hätte sie ihm wenigstens ein frohes neues Jahr wünschen und mit ihm anstoßen können. Manchmal war es wirklich nicht schön, vernünftig zu sein… „Die sind alle auch dort“, warf Naruto ein und grinste sie an. >Naruto, du Dummkopf!< Diesmal musste sich die Rosahaarige wirklich hart am Riemen reißen, Naruto nicht eine Kopfnuss zu verpassen und ihn anzufahren. Was war er denn für ein Idiot- das war ihre Chance gewesen Itachis Angebot zu entkommen! Ihre Wut vermischte sich mit Verzweiflung, wohl ein ständiges Gefühl an diesem Abend, als sie zu Itachi hochsah und dieser sie wissend anlächelte. „Dann ist das wohl abgemacht“, sagte er und warf ihr ein Lächeln zu, bevor er sich umdrehte und mit Sasuke, der ihr einen warnenden Blick zuwarf, in Richtung der ihrer Eltern verschwand. „Was sollte das, Naruto?“, zischte die junge Frau ihrem besten Freund zu, während sie auf dem Weg zu den Uchihas und ihren Freunden waren. Naruto zog nur eine Augenbraue hoch. „Ich habe nur die Wahrheit gesagt, als ob Itachi das später nicht gesehen hätte“, erwiderte er nur. „Geb den anderen doch die Schuld, dass sie sich in der Nähe der Uchihas aufhalten.“ Darauf konnte Sakura nur wütend vor sich hinmurmeln. Jetzt war an der Situation eh nichts mehr zu ändern! Sie würde das Zusammentreffen mit Herr und Frau Uchiha so schnell wie möglich hinter sich bringen müssen und dann mit ihren Freunden Silvester feiern. Zuerst musste sie all ihre Gedanken und Gefühle verstecken, dann konnte sie sich amüsieren. Ein Lichtpunkt- wenn alles gut ging. Wenn sie ehrlich war, sah sie einem Treffen mit Katsumi Uchiha nicht gerne entgegen, aber auf Sasukes Mutter, Mikoto Uchiha, war sie indes sehr gespannt. „Gab es irgendwelche Probleme mit Itachi?“, fragte der Blonde neben ihr leise, sodass sie ihn kaum hören konnte. „Mit ihm nicht, nein“, erwiderte sie ebenso leise und sie merkte, wie er sich bei ihren nächsten Worten anspannte. „Allerdings ist Kabuto zu uns gestoßen.“ „Was ist passiert?“ Bei dem Gedanken konnte Sakura sich ein schadenfrohes Grinsen nicht verkneifen. „Zwar hat er versucht mich bloßzustellen und ich kann dir nicht genau sagen, ob er es geschafft hat, aber eine Sache ist sicher: Itachi hat ihn wie den letzten Trottel dastehen lassen.“ Verblüfft sah Naruto sie an, aber sie selber hatte wohl nicht anders ausgesehen. „Hast du es Sasuke erzählt? Habt ihr ihn getroffen?“, fragte sie unbehaglich und starrte auf den Rücken Sasukes, der nur wenige Meter vor ihr ging. Wenn sie ehrlich war, musste sie zugeben, dass sie froh war mit Naruto zuerst darüber reden zu können. Das Thema Kabuto war bei ihr und Sasuke immer noch sehr heikel, denn auch wenn er ihr in gewisser Weise verziehen hatte, würde er es nie vergessen können. Deswegen war Kabutos Anwesenheit noch schlimmer als ohnehin schon, denn wenn Sasuke auf ihn treffen sollte, wusste Sakura nicht, wie er reagieren würde. „Sasuke wusste es schon, er hat ihn schon vorher gesehen“, erzählte Naruto leise und begann schneller zu sprechen, weil sie den Uchihas immer näher kamen. „Wie du dir vorstellen kannst, war er nicht sonderlich begeistert von seiner Anwesenheit.“ Sakura schluckte. „Zuerst konnte er sich nicht loseisen, aber als ich kam und er Itachi suchen sollte, wollte er sofort mit ihm sprechen und...nun ja…Klartext reden.“ „Und?“, flüsterte sie ängstlich. „Als er uns gesehen hat, ist er abgehauen. Dann haben wir euch gefunden und Sasuke dachte wohl, wenn du jetzt zu den Anderen gehst, dass dann vorerst keine Gefahr mehr besteht.“ Erleichtert atmete Sakura aus und schloss für einen Moment die Augen. Anscheinend hatte sie heute Abend doch nicht ihr ganzes Glück verlassen. Obwohl sie sich hätte denken können, wie Kabuto handeln würde. Er war und würde immer eine feige Ratte bleiben. Weiter konnte sie nicht über den Grauhaarigen nachdenken, denn ehe sie sich’s versah, war sie auch schon bei Katsumi und Mikoto Uchiha angekommen. Sie standen unmittelbar vor der Bühne und um sie herum standen einige Menschen. Ihre Freunde und Hinata sah sie nur aus dem Augenwinkel in der Nähe. Naruto warf ihr einen sehnsüchtigen Blick zu und sie wusste genau, wie er sich fühlte. Plötzlich steckte in Sakuras Hals ein dicker Klos und ihr Herz schlug doppelt so schnell wie sonst. Sie hörte wie Sasukes Vater in einem harten Ton etwas zu Itachi sagte, aber dieser nickte nur gelangweilt und stellte sich neben ihn und Sasuke. Am liebsten wäre sie schreiend weggelaufen, auch wenn sie zugeben musste, dass alle vier Uchihas nebeneinander ein eindrucksvolles Bild abgaben. Mikoto Uchiha war ihr nur halb zugewandt, da sie sich mit jemandem unterhielt, jedoch schien sie anmutig und im Gegensatz zu ihrem Ehemann geradezu von warmer Natur. Sie besaß langes, schwarzes Haar und war eher zierlich und elegant. Katsumi Uchiha stand mit seinem gewohnt ausdruckslosen Gesicht neben seinen Söhnen, die es ihm in seiner Gegenwart anscheinend gleichtaten. Naruto neben ihr schien zu bemerken wie sehr sie dieses Zusammentreffen fürchtete, jedenfalls nahm er ihre Hand in die seine, drückte sie kurz aufmunternd und lächelte ihr zu. Seine blauen Augen sahen sie dermaßen überzeugend an, dass sie wieder neuen Mut fassen musste und noch ein wenig unsicher zurücklächelte. „Sakura Haruno“, sagte Sasukes Vater plötzlich und richtete seinen Blick auf die Rosahaarige, die sich knapp davon abhalten konnte, zusammenzufahren. „Wenn Sie ein Foto wollen, muss ich sie enttäuschen. Shino Aburame hat bereits seine Arbeit geleistet.“ Nur mühsam brachte Sakura ein Lächeln zustande und widerstand dem Drang, ihren Blick von dem Gesicht des Uchihas abzuwenden. Diese Härte und Kälte erschreckten sie jedes Mal aufs Neue. Aber bei einer Regel konnte sie sich gewiss sein: sehe deinem Gegenüber nie aus den Augen- und besonders Katsumi Uchiha nicht. Trotzdem missfiel ihr wie seine rabenschwarzen Augen auf den Punkt blickten, an dem Naruto eben noch ihre Hand gedrückt hatte. „Ausnahmsweise bin ich rein privat hier“, erwiderte sie charmant und zeigte auf ihre Kamera in ihrer Tasche. „Einige gute Fotos sind bereits geschossen und außerdem will ich mir nicht entgehen lassen, um Mitternacht die besten von Ihnen zu schießen.“ Diese gewitzte Antwort brachte den großen Herrn Uchiha doch tatsächlich dazu, selber seine Mundwinkel zu heben. „Eine gute Taktik, Fräulein Haruno“, sagte er und hob kurz sein Sektglas an. „Genau deswegen habe ich sie eingestellt. Ich habe bei der Autoausstellung meines neuesten Models schon bemerkt, welch gute Nase sie für Geschäfte zu scheinen haben.“ Ja, er war ein Mann, der gut und genau beobachtete und nie vergaß. Nur hoffentlich beobachtete er nicht allzu genau. Denn selbst wenn sie sich alle Mühe gab, nicht allzu oft zu Sasuke zu sehen und gleichgültig zu wirken, sie war keine Uchiha. Eine Weile sprachen Sakura und der Geschäftsführer von Uchiha Motors über Unverbindliches und zwischendurch flüsterte ihm jemand zu, wie viele Minuten es noch bis Mitternacht waren. Normalweise sollte Smalltalk die Situation auflockern, aber Sakura war mit jedem Wort und jedem gezwungenen Lächeln angespannter als zuvor. Für einen Außenstehenden mochte die Lage völlig normal aussehen, aber für sie war es Hölle seichte Worte mit dem Vater ihres Geliebten auszutauschen, während eben dieser, sein Bruder und ihr bester Freund mit versteinerten Mienen zusahen und nur ab und zu eine Bemerkung einwarfen. „Ach, wie unhöflich von mir, ich habe Ihnen noch gar nicht meine Söhne Itachi und Sasuke vorgestellt“, sagte er nach einer Weile, obwohl er so etwas sicher nie vergessen hätte. „Naruto scheinen sie bereits zu kennen.“ Das Lächeln, welches bei diesen Worten seine Lippen umspielte, ließ Sakura nichts Gutes erahnen. Aber bevor sie das Wort ergreifen konnte, antwortete Itachi. „Wir kennen sie bereits. Sie ist Narutos beste Freundin, vermutlich scheint sie ihn deswegen zu kennen“, leichter Spott lag in seiner Stimme. Katsumi Uchiha warf seinem Sohn nur einen kühlen Blick zu, bevor er wieder zu ihr und Naruto fiel. „So? Narutos beste Freundin? Warum hat er uns denn nie etwas von Ihnen erzählt?“ Auf diese Frage hatte sie nun beim besten Willen keine Antwort. Zwar wusste sie, dass Naruto als Sasukes bester Freund auch ein sehr guter Freund von der Familie Uchiha war und fast gleich einem Verwandten kam, aber dennoch war er ihnen keine Rechenschaft schuldig, oder? „Wahrscheinlich gab es keine Gelegenheit, wo ich es hätte erwähnen können“, beantwortete der Blonde die Frage ruhig und hielt dem forschen Blick des Uchihas stand. „Wie wäre es, Fräulein Haruno, wenn sie Naruto bei unserem nächsten Familienessen begleiten und uns mit ihrem Besuch beehren? Nächste Woche Sonntag zum Beispiel.“ Das Herz rutschte der Rosahaarigen augenblicklich in die Hose. Was? Das konnte doch nicht sein Ernst sein! Von allen Dingen, die ihr an diesem Abend geschehen war, war das die Spitze des Eisbergs! „Oh, entschuldigen Sie, da habe ich einen dringenden Termin…“ Die Antwort schien einem Ertrinkenden, dem das Wasser bis zum Hals stand, gleich! „Das dürfte kein Problem sein, sicherlich finden sie einmal die Zeit dafür. Wie wäre es mit Samstag oder Freitag?“ Hilflos sah Sakura zu Naruto, der aber ebenso ratlos zurückstarrte und schließlich kaum merklich nickte. Oh Gott, sie wagte kaum in Sasukes Richtung zu sehen, während sie den nächsten Satz aussprach. „Samstag könnte ich mir Zeit nehmen.“ Was sollte sie denn sonst tun? Sie saß in der Falle und sie wusste, dass wenn Katsumi Uchiha einmal etwas erreichen wollte, er es auch erreichen würde! Warum er sie zum Essen einlud, war ihr allerdings schleierhaft…Ahnte er etwas? Verdammt! „Herr Uchiha, noch fünf Minuten, sie wollten jetzt die Rede halten“, unterbrach ein Mann in einem eleganten schwarzen Anzug mit einer schwarzen Sonnenbrille das Gespräch und wies auf die Bühne. Der Angesprochene nickte knapp und wandte sich ein letztes Mal an Sakura. „Sehr gut, acht Uhr, Fräulein Haruno. Ich und meine Familie erwarten Sie und Naruto.“ Dann begab er sich von seiner Frau begleitet auf die Bühne, die Musik wurde eingestellt und er fing an, eine Rede zu halten. „Meine Damen und Herren, in wenigen Minuten ist es soweit- ein neues und hoffentlich erfolgreiches Jahr beginnt…“ Am liebsten hätte Sakura erleichtert aufgeatmet oder frustriert gestöhnt, aber sie hatte kaum mehr Zeit sich richtig zu ordnen, weil kurze Zeit später auch schon Ino und die anderen neben ihr standen, jeder mit einem Champagnerglas zum Anstoßen in der Hand, welches ihr auch schnell in die Hand gedrückt wurde. Aufgeregt nahm sie es entgegen und sah zu Sasuke, von dem sie durch einige Menschen getrennt wurde. In diesem Augenblick blickte er ebenso zu ihr, sodass sie sofort von seinen schwarzen Augen gefesselt wurde. Sie versuchte aus ihnen zu lesen, versuchte seine Gedanken zu erraten, besonders zu den Geschehnissen…jedoch blieben sie ausdruckslos und erst das Rufen der Menge beim Runterzählen ließ sie ihren Blick losreißen und nach vorne auf die Bühne sehen, wo Katsumi Uchiha mit einigen Menschen stand und zwei Bildschirme die Zahlen und eine Live-Übertragung von Tokio anzeigten. Schnell stimmte sie ein und zählte laut mit runter. „…Fünf…Vier…Drei…Zwei…Eins…Null!“ Draußen hörte man schon laut die Böller hochgehen und auch in dem Raum erhob sich ähnliches Getöse- lautes Gemurmel und Frohes-Neues-Rufe, sowie viel Gelächter und Glückwünsche schallten von überall her. Gläser klirrten laut gegeneinander und die Diener standen überall mit Wunderkerzen in der Hand, die den Saal in ein helles Licht tauchten. Auch Sakura und ihre Freunde lagen sich in den Armen und wünschten sich Alles Gute, sie umarmte sogar ein wenig zurückhaltender Hinata und selbst bei Sasuke konnte sie sich wenigstens einen Händedruck erlauben. Auch wenn es kläglich war und sie immer noch das Gefühl hatte, alles vermasselt zu haben und Angst, Sasuke würde sauer sein, war all das nach einiger Zeit vergessen. Denn ab diesem Punkt der Feier schienen selbst einige sonst eher kühle Geschäftsmänner es krachen zu lassen, böllerten und redeten selbst die davon ziemlich belustigte Sakura zu- vermutlich wegen des Alkohols und der Musik. Für die letzten paar Stunden konnte sie ihren Sorgen entfliehen. ~ In einen blauen Pyjama gehüllt stand Sakura an ihrem Fenster, dass auf ihren Balkon ausgerichtet war und beobachtete den Sonnenaufgang. Es war erst halb Acht morgens und in Anbetracht der Dinge, dass sie erst um Vier zu Hause gewesen und vor einer Stunde aufgestanden war, schien das für Neujahr eine unmögliche Zeit zum Wachsein. Sicher schlief halb Japan noch tief und fest, sie jedoch konnte es einfach nicht mehr. Immer wieder war sie hochgefahren, weil sie bei jedem Geräusch gedacht hatte, dass Sasuke gekommen war. Denn auch wenn sie es ein klein wenig gehofft hatte, war er zu sich nach Hause und nicht mit zu ihr zu gefahren. Wahrscheinlich um kein Aufsehen zu erregen. Oder doch, weil er sauer auf sie war? Sie seufzte leise und legte vorsichtig eine Hand auf die kalte Fensterscheibe. Im Großen und Ganzen war der restliche gestrige Abend gut verlaufen, sie hatte weder mit Kabuto oder Sasukes Vater ein weiteres Wort wechseln müssen. Meist war sie umringt von ihren Freunden gewesen und hatte Spaß gehabt auch wenn ohne Sasuke, der nur selten bei ihr gewesen war, natürlich immer ein Teil gefehlt hatte. Die Sehnsucht nach dem Schwarzhaarigen spürte sie noch immer wie ein brennendes Loch in ihrer Brust. Zuerst hatte sie ihn gestern nicht berühren, fast gar nicht ansehen dürfen und jetzt war er nicht einmal hier. Dennoch. Sie hatte sich zusammen genommen und trotzdem…Zwei fatale Dinge waren geschehen. Erstens, das Zusammentreffen mit ihr und Kabuto und Zweitens ihre Einladung zu dem Familienessen der Uchihas. Was Kabuto betraf, konnte Sakura nur hoffen, dass Sasuke nichts mehr gegen ihn unternehmen wollte und ihr deswegen nicht böse war. Zumindest für das Treffen hatte sie nichts gekonnt- auch wenn sie den Auftrag für die Party angenommen hatte- und das Itachi dabei gewesen war, dafür auch nichts. Itachi war ein weiteres Problem, jedoch natürlich keines im Vergleich zu diesem Essen! Aber was hätte sie denn tun sollen? Sie hatte zustimmen müssen, ihr war gar nichts anderes übrig geblieben! Oh Gott, Sasuke konnte ihr so dermaßen viel vorwerfen…und das alles basierte auf ihrem Entschluss zu dieser Party zu gehen, was er nicht gewollt hatte. Dadurch war die Wunde mit Kabuto wieder aufgebrochen, Itachi und auch sein Vater hatten vielleicht Lunte gerochen und sie war zu einem Essen eingeladen, was einer Henkersmahlzeit glich! Wenn sie also ganz genau nachdachte, war der gestrige Abend insgesamt alles andere als gut verlaufen und Sasuke hatte ein Recht auf sie sauer zu sein! Was sollte sie nur tun, wenn es so war? Bis jetzt war alles so gut gelaufen und jetzt das! Wie hatte sie nur so naiv sein können zu glauben, dass alles funktionieren würde? Am liebsten würde sie sich selber ohrfeigen! Plötzlich nahm Sakura hinter sich ein Geräusch wahr, wie wenn die Wohnungstür aufgeschlossen werden würde. Zuerst schrieb sie das wieder einer ihrer Halluzinationen zu, aber als sie kurz darauf Schritte auf dem Parkettboden im Wohnzimmer hörte, konnte sie sich der Anwesenheit einer Person sicher sein. Und da nur ein Mensch auf dieser Welt einen zweiten Wohnungsschlüssel besaß, konnte es nur Sasuke sein. Gespannt hielt sie die Luft an und drehte sich nicht um, während sie bemerkte, dass er sie die ganze Zeit von hinten anstarrte. Als er schließlich an sie herantrat und sich so nah hinter sie stellte, dass sie seine Wärme glaubte spüren zu müssen, spiegelte sich sein Körper hinter dem ihren deutlich auf der Glasscheibe vor ihr. Dann schwieg er die ganze Zeit und seine Augen waren wie die ihren dunkel auf das Fenster gerichtet. Irgendwann als Sakura die Stille und seinen Blick nicht mehr ertragen konnte, schloss sie die Augen und am liebsten hätte sie ihren Tränen freien Lauf gelassen. Wieso sagte er denn nichts? Es war besser, er schrie sie an und schimpfte mit ihr, als das er schwieg! Leider wusste sie, dass er nur selten die Beherrschung verlor, wenn auch bei ihr schneller als bei anderen, und er allgemein manchmal das Schweigen genoss. Wie sollte sie das jetzt deuten? Anstatt Worte spürte die Rosahaarige auf einmal zwei Starke Arme um ihren Körper, die sie warm zu sich zogen. Automatisch schmiegte sie sich mehr in Sasukes Umarmung und zog wohlig seinen Duft ein. Immer noch die Augen geschlossen drehte sie sich langsam um, sodass sie ihr Gesicht an seine Brust pressen konnte, seine Arme sie aber dennoch umschlungen. Als wenn er sie beschützen wollte. „Es tut mir so leid…so leid…“, sagte sie gedämpft in seinen Pullover hinein und biss sich auf die Unterlippe. Wieder einmal wurde ihr bewusst, wie sehr sie ihn brauchte. Wie sehr sie seine Berührungen brauchte, seine Anwesenheit. Sofort schien das Loch in ihrer Brust wohliger Wärme gewichen. Zunächst antwortete Sasuke nicht, eine Qual für Sakura, dann sagte er leise in ihr Haar hinein: „Du hast nichts dagegen tun können…Jetzt ist es nicht mehr zu ändern.“ Glücksgefühle berauschten sie, während sie leicht nickte. „Wir schaffen das, okay?“ Wieder nickte sie und auch wenn sie es selber kaum nachvollziehen konnte, schien ihre Angst geschrumpft. Wie schaffte er es immer wieder, dass sie sich in seiner Gegenwart dermaßen beschützt fühlte? Als wenn ihr niemand etwas antun könnte und er alles wieder würde hinbiegen können. „Hast du viel schlafen können?“, fragte Sakura nach einer Weile einträchtigen Schweigens. Ihr fielen in seinen Armen beinahe die Augen zu. „Nicht wirklich“, gab er zu. Vielleicht hatte er sie genauso vermisst und sich Gedanken gemacht, wie sie? „Wollen wir noch ein wenig schlafen?“ Wieder nickte Sakura und im nächsten Augenblick hatte Sasuke seine Umarmung auch schon gelöst und sie auf seine Arme geschwungen. Sie war einfach zu müde, um richtig überrascht zu sein, also ließ sie sich widerstandslos in ihr immer noch abgedunkeltes Schlafzimmer tragen. Sie mummelte sich in ihre Decke ein und kurze Zeit später krabbelte auch der Uchiha zu ihr unter die Decke und schmiegte seinen warmen Körper an den ihren. Kurz bevor sie gänzlich einschlief, murmelte sie leise lächelnd: „Frohes Neues Jahr, Sasuke….“ Kurzes Schweigen bevor er ihr einen Kuss auf die Lippen hauchte und sagte: „Frohes Neues…meine kleine Katastrophe.“ Mit einem Lächeln auf den Lippen fiel sie endgültig in ihren wohlverdienten Schlaf. Hoffentlich würde dieses Jahr tatsächlich nur Gutes versprechen… Huhu! Oh ja, es hat ziemlich lange gedauert & es tut mir leid, aber als kleine Entschädigung (oder auch nicht^^) ist das Kapitel relativ lang geworden! Es fällt mir immer noch nicht sonderlich leicht zu schreiben & das Kapitel hat mich einiges Grübeln gekostet, aber ich hoffe dennoch, dass es euch gefallen hat! Ich weiß nicht, wie schnell ich es in Zukunft mit den anderen Kapiteln schaffe, so lange wie dieses wird es wohl nicht dauern, aber sicherlich nicht (oder nur selten) so schnell wie früher. Bis zum nächsten Mal! *knuddel* flyingAngel Kapitel 23: Leichtsinniger Spaß ------------------------------- Der Esssaal der Uchihas wurde hell von dem Licht der Kronleuchter an der Decke erhellt, welches sich auch in dem hellen Parkettboden spiegelte. Er war frisch gewienert und gewachst, sowie alle Bilder an den Wänden abgestaubt und die Blumen an den Fensterbänken der großen Fenster gegossen, sodass sie wie der Frühling selbst strahlten. Die Diener des Hauses hatten ganze Arbeit geleistet, damit es den Hausherren und deren Gästen gut erging. Und war ihnen dieser Dienst nicht genug, sollten sie durch das Essen überzeugt werden. Himmlisch und Unmengen davon lagen auf Porzellantellern auf dem langen Tisch. Ja, man mochte meinen, dass niemand jemals diesem Saal entfliehen wollte. Sakura rutschte jedoch ungeduldig auf ihrem blau gepolsterten Stuhl umher und starrte verbissen auf den leeren Teller vor sich. Seit einer gewissen Zeit diskutierten Itachi und sein werter Herr Vater über die Zukunft Itachis und selbst wenn sie im Gefühl hatte, dass Katsumi Uchiha das Thema so schnell wie möglich abwiegeln wollte, schien sein Sohn nicht locker zu lassen. Er stachelte den Älteren immer weiter an und schien wirklich einen Spaß daran zu haben, während Sasuke und Mikoto ab und zu versuchten beide zu beschwichtigen. Sakura hatte das dumpfe Gefühl, dass sich all das bei jedem Familienessen zutrug, aber sie hatte rein gar nichts dagegen. Nein, sie war sogar ziemlich dankbar für die kleine Verschnaufpause. Denn zuvor hatten Sasukes Eltern versucht mit ihr Konversation auf der ganz hohen Ebene zu treiben, wobei sie sich Gott sei Dank tapfer gehalten hatte. Doch irgendwann war jeder mit dem Nerven am Ende und die Rosahaarige konnte nur froh darüber sein, dass sie bereits mit dem Hauptgang fertig waren und nur noch das Dessert folgte. Ansonsten würde sie diesen Abend nicht überleben, dessen war sie sich sicher. Vorsichtig hob sie ihren Blick über den Tellerrand hinweg, mit der Angst, angesprochen zu werden. Sie warf einen Blick zu Itachi, der seinen Vater süffisant angrinste und sich demonstrativ eine Gabel mit Essen in den Mund schob. Itachi saß ihr genau gegenüber und als ältester Sohn natürlich direkt neben seinem Vater, der als Familienoberhaupt am Tischende gegenüber von seiner Frau saß. Sakura als Gast saß auf der anderen Seite neben ihn, aber sie hatte den heimlichen Verdacht, dass er sie damit nur quälen wollte. Wenigstens hatte sie das Glück, dass Naruto neben ihr saß, denn neben ihm fühlte sie sich gleich sicherer. Außerdem saß Sasuke neben Itachi und somit musste sie ihm nichts zwangsläufig in die Augen sehen, nur ab und zu wechselten sie einen eher nichts sagenden Blick- zumindest für Außenstehende. Beide wussten, was sie sich damit sagten: >Lass es endlich aufhören! < „Miss Haruno, wie lange kennen Sie und Naruto sich denn schon?“, ertönte plötzlich Katsumi Uchihas Stimme in ihren Gedanken. Schnell flitzten ihre grünen Augen zu dem Schwarzhaarigen, der sie gespannt beobachtete. Verdammt, sie hätte nicht aufblicken sollen, sie hatte es gewusst! Anscheinend hatte er es geschafft, seinen Sohn abzuwimmeln. „Wir kennen uns seit vierzehn Jahren“, beantwortete sie die Frage ruhig. Es war ihr wirklich schleierhaft, warum er sie jetzt so etwas fragte. Nun, vermutlich, weil er alle anderen Themen schon durchgekaut hatte. Jetzt kamen wohl ihre gesellschaftlichen Beziehungen dran. „Vierzehn Jahre?“, wiederholte Katsumi die Frage scheinbar überrascht und schwenkte sein Weinglas nachdenklich hin und her. „Woher denn, wenn ich fragen darf?“ Die junge Frau sah zu Naruto, der seine blauen Augen ebenso fragend auf den Uchiha gerichtet hatte. Er fragte sich wohl auch, was das hier zur Sache tat. Doch anscheinend schien nicht nur ihn das zu interessieren, denn Mikoto Uchiha hatte sich ebenso interessiert vorgebeugt und Itachi war merkwürdig still geworden. Nicht eine stachelige Bemerkung entwich seinen Lippen. Die schwarzen Augen aller vier Uchihas, Sasuke mit eingenommen, waren auf die beiden besten Freunden gerichtet. „Wir kennen uns durch unsere Eltern, sie waren Schulfreunde“, erwiderte Naruto schließlich. „Sehr schön“, bemerkte Katsumi und musste kurz in seiner Bombardierung innehalten, weil die Diener kamen und ihnen das Dessert servierten: Moussé au Chocolat. Er nahm einen Löffeln von dem Dessert und lächelte leicht. „Ich muss sagen, ihre Freundschaft scheint sich lange gehalten zu haben. Vierzehn Jahre Freundschaft kann nicht jeder von sich behaupten, nicht einmal Sasuke und Naruto.“ Zum ersten Mal an diesem Abend lächelte Sakura ehrlich. Ja, damit hatte er Recht. Ihre und Narutos Freundschaft war etwas Besonderes und auch wenn sie nie mit der Männerfreundschaft zwischen ihm und Sasuke gleichzusetzen war, würde sie es immer bleiben. Der Blondschopf lächelte ihr warm zu und nickte. „Ja, richtig“, sagte er nur. „Sagen Sie, haben Sie denn nie daran gedacht, dass mehr aus ihrer Freundschaft werden könnte?“ Diesmal konnte Sakura nicht verhindern, dass sich ihre Augen überrascht weiteten und sie zu einer Salzsäule erstarrte, wie auch Naruto neben ihr. In diesem Moment fiel der Groschen bei der Rosahaarigen- das war also der Grund, weswegen Katsumi Uchiha sie zu einem Familienessen eingeladen hatte. Das der Grund dafür nicht Sasuke war, konnte sie jetzt nicht sonderlich freuen. „Nein, haben wir beide nie“, ihre Stimme war kalt. Jetzt konnte sie beim besten Willen keine Freundlichkeit mehr vortäuschen. Dem Herr Uchiha schien das jedoch wenig auszumachen, er lächelte wissend weiter. Vermutlich hatte er ihre Reaktion vorhergesehen. „Und das werden wir auch in Zukunft vermutlich nicht in Betracht ziehen“, fügte Naruto dem zu und auch er klang deutlich kühler. „Vermutlich“, wiederholte Katsumi Uchiha mit einem leicht triumphierenden Unterton. „Ja, vermutlich. Sehr, sehr wahrscheinlich“, erwiderte der Blonde zähneknirschend. Wieder herrschte in dem Raum angespannte Stille. Das Familienoberhaupt der Uchihas sah Naruto und Sakura immer noch abwechselnd in ihre abweisenden Gesichter, Mikoto und Itachi Uchiha hatte ihren interessierten Gesichtsausdruck noch immer nicht abgelegt, indessen nur bei Sasuke, lag wieder die steinerne Maske, die keine Gefühle zuließ, auf dem Gesicht. Sakura wollte gar nicht wissen, was er dachte. Es reichten ihr schon ihre Gedanken und ihre Wut auf diesen Mann. Alles hätte sie von ihm erwartet, aber nicht diese Kupplermasche. Niemals. „Nun, man sagt schließlich niemals nie, nicht wahr?“, meinte der älteste Uchiha nun und steckte sich süffisant grinsend ein wenig Moussé au Chocolat in seinen Mund. Plötzlich wollte es der Rosahaarigen gar nicht mehr recht schmecken. „Das sollte man zumindest nicht. Bringt Unglück.“ „Man sollte sein Glück nie herausfordern oder überstrapazieren“, erwiderte Naruto nur und schob seinen leeren Teller von sich. Innerlich konnte Sakura ihm nur zustimmen und bei dem Gedanken wurde ihr heiß und kalt. Schließlich war klar, wer hier gerade sein Glück überstrapazierte. Es war nicht nur Katsumi Uchiha, dem sie gleich an die Gurgel springen würde! „Vater?“, erklang auf einmal überraschend ruhig Sasukes Stimme. „Es ist spät und ich habe noch einiges für die Universität zu erledigen, Naruto und Sakura wollen auch sicher nach Hause.“ Ein wenig überrascht wandte der Vater seinem jüngsten Sohn den Blick zu und richtete ihn auf seinen fast unberührten Teller vor ihm. „Geht es dir nicht gut oder warum isst du nicht auf?“ „Wie du weißt, stehe ich nicht sonderlich auf Süßes. Außerdem ist mir allmählich der Appetit vergangen.“ Nur ungern sah Sakura ihm jetzt ins Gesicht, aber dennoch riskierte sie einen Blick und fand, wie erwartet, dass kühle Gesicht Sasukes vor. Sein Vater hingegen schien das Alles nicht sonderlich zu interessieren, er zog nur ein wenig fragend die Augenbraue hoch und lächelte leicht. Wahrscheinlich dachte er, er wüsste, warum Sasuke der Appetit vergangen war. Schließlich war es selbst für Außenstehende klar, dass er die Kuppelversuche von seinem Vater bezüglich seines besten Freundes nicht sonderlich gutheißen konnte. Dass es noch mehr als das war, wussten in diesem Augenblick aber nur drei Menschen an diesem Tisch. Auch die junge Haruno schob das letzte bisschen Dessert in ihren Mund und schob dann den Teller ein wenig von sich, um zu demonstrieren, dass auch sie fertig war. Katsumi Uchiha beobachtete all das mit wachsamen Augen und stand schließlich auf. „Dann erkläre ich den Abend hiermit für beendet. Wenn ich euch dann noch zur Tür begleiten darf?“ Naruto und Sasuke standen fast gleichzeitig auf, als wenn sie der Situation nicht schneller entfliehen könnten, und auch Sakura erhob sich langsam. Sie musste mit einem mulmigen Gefühl feststellen, dass ihre Beine ziemlich wacklig waren, während sie und die anderen Beiden sich von Sasukes Mutter und Itachi verabschiedeten. Trotz allem musste sie sagen, dass sie Sasukes Mutter angefangen hatte zu mögen. Sie war herzlicher als ihr Mann und sprach in einer unbeschwerteren Art und Weise, sodass Sakura sich wirklich fragte, wie sie Katsumi Uchiha hatte heiraten können. Mit einem wirklich erleichterten Gefühl verließ sie schließlich den Esssaal und folgte Katsumi Uchiha durch das Anwesen der Uchihas. ~ Mit einem dumpfen Geräusch ließ Sasuke seinen Kopf auf das Steuer sinken und atmete tief aus. Es herrschte völlige Stille in dem schwarzen Auto, Sakura konnte nur überdeutlich ihren Atem hören. Sie wagte es nicht, die Stille zu durchbrechen und irgendetwas zu sagen. Sie wusste doch eh nicht, was. Das eben hatte sie doch ebenso durcheinander gebracht wie Sasuke und sie war ebenso geschafft, aber ihn schien es ganz anders zu beschäftigen als sie. Im Moment versuchte sie einfach die Freude darüber überwiegen zu lassen, dass nicht ein Wortfetzen über sie und Sasuke gefallen war. Vorsichtig sah sie zu dem Schwarzhaarigen hinüber und betrachtete ihn, wie er, seinen Kopf regungslos auf dem Steuer des Autos, leise ein und ausatmete. Tatsächlich schien er mit den Nerven völlig am Ende. Nur zögernd streckte sie ihre Hand nach ihm aus und legte sie ihm sanft auf die Schulter. Es erschreckte ihn nicht, er zuckte nicht einmal mit der Wimper. „Es tut mir wirklich Leid“, murmelte die Rosahaarige leise, dabei wusste sie nicht einmal, wofür. Doch irgendwie hatte sie das Gefühl, dass es nötig war. Langsam hob Sasuke seinen Kopf und seine schwarzen Augen bohrten sich geradezu in die ihren. Sie glühten. „Wofür entschuldigst du dich?“, erwiderte er mit einem wütenden Unterton und Sakura schüttelte nur hilflos den Kopf. Was sollte man denn in solch einer Situation schon sagen? „Ich weiß nicht, ich dachte nur…“ „Ach, hör auf dich immer für alles zu entschuldigen. Es nicht immer deine Schuld!“, legte der Uchiha plötzlich heftig los. Sofort nahm Sakura ihre Hand von seiner Schulter und starrte ihn überrascht an. „Es ist mein Vater, es ist immer er!“ Er atmete einmal tief durch und ballte kurz seine Hand zur Faust, während er seinen Blick senkte. „Ich glaube einfach nicht, dass er gerade wirklich dich und Naruto versucht hat zu verkuppeln. Ich glaub’s nicht! Jetzt ist mir auch klar, warum er dich eingeladen hat- Katsumi Uchiha tut nie etwas ohne einen bestimmen Grund!“ Ein wenig überrascht sah sie ihn an, solch einen Ausbruch hatte sie nun wirklich nicht erwartet. Vor allem hatte er noch nie in solch einem Ton über seinen Vater geredet. Dinge schienen sich zu ändern… „Was denkst du, warum er das versucht hat? Schließlich kennt er mich kaum und Naruto ist nicht einer seiner Söhne.“ Ihr Ton war nüchtern und ruhig, obwohl sie auf eine Antwort brannte. Sasuke strich sich angespannt durch die rabenschwarzen Haare und zuckte kurz mit den Schultern. „Ich habe keine Ahnung“, seufzte er. „Die Wege des Herrn Uchihas sind unergründlich. Aber glaube mir, irgendwann werden wir es erfahren. Ich bezweifle, dass er die Sache ganz ruhen lassen wird.“ Toll…da konnte sich die Haruno ja wirklich auf etwas freuen! Sie machte schon jetzt Freudensprünge- noch ein Kreuzverhör mit dem Geschäftsführer von Uchiha Motors. „Ah, ich krieg die Krise mit deinem Vater, Sasuke!“, stöhnte sie nach einem kurzen Augenblick. Jetzt lag es an ihr, den Kopf auf das Armaturenbrett vor sich zu legen und die Augen zu schließen. „Ich auch, glaub mir. Bei allem, was er bis jetzt getan hat, ist das wohl die Höhe!“ Nach diesen Worten musste Sakura gewaltsam dem Drang widerstehen, laut loszulachen. Leider verlor sie den Kampf und ihr entwich ein verräterisches Kichern. „Was?“, hörte sie Sasukes Stimme leicht genervt fragen. „Ich weiß, es ist nicht komisch“, prustete sie weiter und hob ihren Kopf ein Stück, damit sie ihm in die Augen sehen konnte. Fragend zog er eine Augenbraue hoch. „Aber du glaubst, das ist die Höhe? Tut mir Leid, aber ich muss sagen, dass für mich die Verlobung ein klitzekleines bisschen weiter oben liegt. Aber wirklich nur ein wenig.“ Ihre grünen Augen glitzerten im Mondlicht, was durch die Autofenster fiel. Zunächst schien es ihr, als wenn Sasuke sie anschnauzen wollte. Dann drehte er jedoch seinen Kopf weg und sah aus dem Fenster auf den Parkplatz, auf dem sie standen. „Schön, wenn du noch darüber lachen kannst.“ Sofort wich das Grinsen von Sakuras Lippen und ein Seufzen entwich ihrer Kehle. Langsam rutschte sie näher zu dem Uchiha und schlang ihre Arme um ihn. Er wehrte sich nicht, als sie ihn in den Nacken küsste und ihr Gesicht darin vergrub. „Wenn ich nicht lachen würde, müsste ich weinen“, flüsterte sie leise und drückte sich an seinen warmen Körper. „Lachen ist das Einzige, was man noch tun kann, oder? Die beste Medizin gegen Kummer.“ „Besser als Schokolade?“ Überrascht hob Sakura ihren Kopf und sah in Sasukes grinsendes Gesicht. Der hatte sich ihren Rat aber schnell zu Herzen genommen! Unwillkürlich grinste sie zurück und küsste ihn. Sanft streiften sich ihre Lippen. „Du verstehst uns Frauen nicht ganz“, flüsterte sie leise gegen seine Lippen. „Erst die Schokolade und dann das Lachen. Die Schokolade hatte ich bei dem Dessert und jetzt kommt das Lachen. Schokolade fördert Glückshormone, wie du weißt.“ „Ich verstehe Frauen nicht?“, wiederholte er ihre Worte und strich mit seiner Zunge spielend über ihre Lippen. „Also bitte, man nennt mich auch Frauenversteher der ganz besonderen Art.“ „Ja, der ziemlich eingebildeten Art, mein werter Herr.“ „Ha, dir zeig ich es…ich weiß genau, was du willst.“ Mit diesen Worten zog er sie noch näher zu sich heran und begann ihre Zunge in ein Zungenspiel zu verwickeln, welches ihr den Atem raubte. Leidenschaftlich strich seine Zunge über die ihre, verführte sie, reizte sie zu mehr und machte sie ganz wahnsinnig. Er strich ihr durch die Haare und wanderte ihren Rücken entlang, während er fort fuhr und Sakuras Hunger nach mehr stillte. Schließlich stoppte er abrupt den Kuss und löste ihre Lippen voneinander, sah ihr in die grünen Augen, die ihm so feurig entgegen blickten. Nein, er konnte es nie lassen. Und er wusste, wie sehr er sie damit aus dem Gleichgewicht brachte. „Und als krönenden Abschluss werde ich noch für Spaß der ganz besonderen Art sorgen“, sagte er schließlich ein wenig schwer atmend und startete den Motor, während Sakura wieder auf den Nebensitz rückte. Wie brachte er es immer wieder fertig sie dermaßen aus dem Konzept zu bringen? Am liebsten würde sie sich an ihren berauschten Kopf fassen. Was hatte er jetzt wieder vor? Nach einer Weile Fahrt lenkte Sasuke seinen Wagen auf einen großen Parkplatz, der nur spärlich von einigen Lampen beleuchtet wurde. Wenn Sakura aus dem Fenster sah, konnte sie riesige Gebäude erkennen und ein Schild, was kräftig angeleuchtet wurde: >Uchiha Motors<. Überrascht sah die Rosahaarige zu dem Uchiha, der bereits ausstieg. Als sie ihm perplex folgte, reckte er sich gerade und sagte: „Nach diesem Abend brauche ich dringend Ablenkung.“ Die Haruno sah sich weiter um- und tatsächlich. Vor ihr erstreckten sich mehrere Gebäude und Firmen und eins davon, das, wovor sie direkt stand, war ein Autohaus von Uchiha Motors. Die Wände bestanden aus Glas, sodass man die glänzenden Autos hinter ihnen erkennen konnte. Was zur Hölle wollte Sasuke hier? „Ablenkung? Hier?“, krächzte sie deswegen. „Was hast du vor?“ „Tut mir leid, Sakura, aber es gibt eben nicht nur ‚Aktionen á la Sakura’, sondern auch ‚Aktionen á la Sasuke’- und das wird eine davon“, meinte der Schwarzhaarige dazu nur amüsiert und zog sie, ohne auf ihren Widerstand zu achten, mit sich. „Wir werden uns nur ein wenig umsehen, ich zeig dir ein paar Autos. Außerdem, sei nicht so laut, sonst hört uns noch der Nachtwächter.“ Sofort verstummten Sakuras erfolglose Proteste und mit großen Augen beobachtete sie Sasuke, wie er sie an der riesigen Eingangstür vorbeischleifte und zu einer kleinen Hintertür führte. „Sasuke…du bist verrückt“, flüsterte sie leise in die Nacht hinein und konnte nicht verhindern, dass sie wirklich erheitert klang. Solch eine Aktion war von dem Uchiha nun wirklich nicht zu erwarten gewesen. „Das Kompliment kann ich nur zurückgeben.“ In sich hinein grinsend und ein wenig zitternd schlang sie ihre Arme um ihren Oberkörper, denn schließlich war es Winter und auch wenn kein Schnee lag, war es verdammt kalt. Während Sasuke in seiner Tasche rumfummelte und scheinbar nach Schlüsseln für das Türschloss suchte, sah sie hoch in den Himmel. Es war eine sternenklare Nacht. Als sie wieder zu dem Schwarzhaarigen sah, hatte sich dieser die Kapuze seiner schwarzen Jacke tief ins Gesicht gezogen. Das Laternenlicht fiel leicht in sein Gesicht. „Du siehst aus wie ein Einbrecher“, kicherte die Rosahaarige daraufhin. „Ist doch mal was neues“, erwiderte er grinsend und hantierte mit dem Schlüssel so an dem Schloss herum, so dass es so aussah, als wenn er sie aufbrechen wollte. „Ich breche in meinem ‚eigenen’ Autohaus ein, dass hatte ich noch nicht.“ Mit einem leisen Geräusch öffnete er die Tür und winkte die junge Haruno hinter sich hinein. Sakura schloss die Tür hinter sich und fand sich in einem kleinen Gang wieder. Auf Zehenspitzen folgte sie Sasuke und wurde in einen großen, gläsernen Raum geführt, den sie von außen schon hatte sehen können. Staunend, fast schon mit einem ehrfürchtigen Ausdruck in ihrem Gesicht, wanderte sie über die glatten Fliesen und betrachtete staunend die teuren, glänzenden, umherstehenden Autos. Und das, obwohl sie wirklich nicht viel von Autos verstand. „Wow“, entwich es ihr, bevor sie es verhindern konnte. Früher wäre es ihr nie in den Sinn gekommen in solch ein Autohaus zu gehen und jetzt stand sie hier und strich staunend über die Haube eines dunkelblauen Sportwagens. „Nicht schlecht, oder?“, sagte Sasuke hinter ihr leise und ging an ihr vorbei zu der Autotür. Mit einer Handbewegung und einem Grinsen auf den Lippen zeigte er auf den Beifahrersitz und ließ sich auf den Fahrersitz sinken. Mit einem amüsierten Kopfschütteln leistete sie seiner Aufforderung folge und nahm neben ihm Platz. „Und jetzt?“, fragte sie vergnügt und sah dem Schwarzhaarigen ins Gesicht. Sein Grinsen wurde nur breiter. „Jetzt sitzt du in einem der neusten Sportwagen von UM, das ist doch schon mal was. Kann schließlich nicht jeder behaupten.“ Diesmal konnte die Haruno ihr Lachen nicht unterdrücken. Um es abzudämpfen, presste sie ihr Gesicht kurzerhand gegen Sasukes Pullover. Die beiden hatten wirklich nicht mehr alle Tassen im Schrank. Aber es tat einfach zu gut mit Sasuke nur Lachen und Spaß haben zu können- auch wenn es unsinniger Spaß war. Besonders nach diesem Abend. Als sie sich wieder beruhigt hatte, hob sie ihren Kopf mit leicht verwuschelten Haaren. „Wirklich, du weißt doch, dass ich dein Auto liebe. Das reicht mir völlig.“ „Aber das ist doch viel spaßiger“, erwiderte er. „Wohl eher verrückter und leichtsinniger.“ Er gab ihr ein Kuss aufs Haar und zog sie dann hinter sich her aus dem Auto heraus. „Manchmal muss man verrückt sein und Dinge riskieren.“ Wieder konnte Sakura nur kichern und innerlich darüber den Kopf schütteln, so kannte sie den Schwarzhaarigen kaum. Was hatte er getan? Hatte er zu viel getrunken? Hatte ihm Itachi irgendeine Droge in sein Glas gekippt? War es vielleicht die Freiheit, die sich nach der angespannten Situation mit seinem Vater bot, die ihn anlockte? Oder steckte Sakura ihn mittlerweile mit ihrem Schwachsinn an? Einige Zeit lang streiften sie in dem Autohaus umher und durchsuchten sogar die anderen Stockwerke nach einem noch schöneren Auto, als den Sportwagen vom Erdgeschoss. Ab und zu hielten sie an und setzten sich in ein Auto, wobei sie meistens nur lachten- jedoch blieben sie immer relativ leise. Schließlich konnten sie vom Nachtwächter entdeckt werden und das war ihnen selbst in ihrem Spaßrausch bewusst. „Also wirklich, Sasuke“, flüsterte Sakura, als sie sich wieder auf dem Weg nach unten machten. „Das hätte ich nie von einem Uchiha wie dir erwartet!“ Der Schwarzhaarige vor ihr drehte nur seinen Kopf nach hinten und grinste sie an. „Ich stecke voller Überraschungen, Sakura, ich kann noch ganz anderes anstellen.“ Gespielt machte die Rosahaarige daraufhin ein entsetztes Gesicht. „Ich muss sagen…Ich bin wirklich schockiert, Sasuke Uchi…“ Zwar waren sie schon in der Nähe des Ganges, wo sich die Hintertür befand, doch die Haruno hatte leider einen Schirmständer an der Rezeption übersehen und war prompt in ihn hinein gelaufen. Es schepperte laut und Sakura wäre fast ellenlang auf die Nase geflogen, wenn Sasuke sie nicht rechtzeitig aufgefangen hätte. Diesmal war das Entsetzen echt, was auf Sakuras Gesicht zu sehen war. Sie und Sasuke warfen sich einen schnellen Blick zu, bevor sie sich hastig aufrichtete und den Schirmständer aufstellte. Sie hörten bereits eilende Schritte und Rufe aus dem oberen Stockwerk, als sie zu der Hintertür stürzten, sie hastig schlossen und sich in das Auto schmissen, um schnell loszufahren. Es schien Sakura, als sei ihr Herz stehen geblieben und sie fasste sich wie bei einem Herzinfarkt an die Brust, wo es jetzt schnell raste. Plötzlich hörte sie ein raues Lachen neben sich und es war dermaßen laut, dass sie fast den nächsten Herzinfarkt erlitt. Überrascht und immer noch den gehetzten Ausdruck in den Augen, sah sie neben sich zu Sasuke, der seinen Blick zwar auf die Straße gerichtet hielt, aber anscheinend dennoch das Lachen raus ließ, was er heute Abend hatte unterdrücken müssen. „Ich glaub's nicht, Sakura“, prustete er unter Lachtränen. „Du bist nicht meine kleine, du bist meine große Katastrophe! Wie kann man nur so ein Tollpatsch sein?“ Zuerst zeichnete sich Überraschung auf ihrem erhitzten Gesicht ab, darauf folgte jedoch Verärgerung und, zu ihrem Verdruss, auch Schamesröte. Als wenn sie nicht selber wüsste, was für ein Desaster sie war… Ein wenig grummelnd ließ sie sich in den Sitz sinken und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ach, komm schon, jetzt sei doch nicht direkt beleidigt“, Sasuke ließ sich wirklich nicht die Laune vermiesen. „Das wusste ich doch schon an dem Tag, an dem wir uns kennen gelernt haben. Weißt du noch?“ Leider konnte die Rosahaarige nicht vermeiden, dass ihr bei dem Gedanken an besagten Tag ein Lächeln über die Lippen huschte. „Als ob ich das je vergessen könnte“, erwiderte sie. „Ich hab mich wohl zum größten Deppen für drei Jahrzehnte gemacht.“ Komisch, es schien schon so lange her, dass sie Sasuke, unbewusst in seiner Gegenwart, als einen arroganten Schnösel beleidigt hatte. Irgendwie kam es ihr so vor, als würde sie ihn schon viel länger kennen…ihr halbes Leben lang. „Wie gesagt, ich wusste damals schon, dass du verrückt bist. Und das ist eins der wenigen Dinge, die sich nicht verändert haben.“ Einen Moment lang schwieg sie, bevor sie sich ihm mit einem breiten Grinsen zuwandte. „Ich kann dich aber beruhigen, inzwischen bist du genauso verrückt geworden- wie deine Aktion eben bewiesen haben dürfte.“ Das Einzige, was sie darauf hin von ihm zu hören bekam, war ein schallendes Lachen. ~ Am Montag danach dachte Sakura doch wirklich, einen Tag frei zu haben. Ausnahmsweise wollte sie einmal einen Tag relaxen und hatte sich deswegen von ihrer Arbeit befreit. Ausschlafen war das Erste, was sie sich vorgenommen hatte- leider wurde ihr jedoch ein Strich durch die Rechnung gemacht. Als sie noch tief im Land der Träume steckte, wurde sie unsanft von einem lauten Klingeln geweckt. Nur mit Mühe schaffte sie es ihre Augen zu Schlitzen zu öffnen und für einen Moment wusste sie überhaupt nicht, was los war. Erst dann realisierte sie, dass seit geschlagenen fünf Minuten ununterbrochen ihr Telefon klingelte und auch gerade wieder laut schrillte. Sofort sprang sie in die Luft und wollte so schnell wie möglich aus ihrem Zimmer zu dem Telefon im Wohnzimmer stürzen. Allerdings verhedderte sie sich bei dem Versuch in ihrer Bettdecke und stolperte deswegen beim ersten Schritt von ihrem Bett weg. Mit einem lauten Schrei landete sie auf dem Boden und das alles andere als weich. Zuerst stöhnte sie unter Schmerzen und richtete sich dann unter Fluchen auf, weil das Telefon immer noch nicht aufhörte. Irgendjemand wollte ihr anscheinend schon am frühen Morgen die Nerven rauben! Mit weiteren Verwünschungen befreite sie sich von der Decke, schmiss sie aufs Bett und humpelte zum Telefon. Sie musste sich wirklich beherrschen demjenigen an der anderen Leitung nicht ins Ohr zu schreien. Dazu kam sie aber schließlich gar nicht, weil, als sie abnahm, ihr sofort Inos Stimme ins Ohr brüllte. „Na endlich nimmst du ab!“, kreischte sie. „Ich versuch dich jetzt seit zwei Stunden zu erreichen und erst jetzt gehst du dran!“ Mit einem nichts sagenden Brummen ließ sich Sakura auf die Couch sinken und inspizierte ihr Knie, was anzuschwellen begann. „Ich war am schlafen, Ino, ich habe heute frei“, maulte sie ins Telefon zurück und erwartete prompt eine Entschuldigung von ihrer Freundin. Schließlich war allen Frauen der Schönheitsschlaf heilig! Die Blonde schien ihre Worte jedoch gar nicht gehört zu haben. Sie plapperte einfach weiter drauf los und da Sakura das schon kannte, beschäftigte sie sich mehr mit ihrem Knie als sich um Inos Gerede zu kümmern. „Wirklich, ich glaub's kaum, Sakura! Ich versuch dich die ganze Zeit anzurufen, mache mir schon Sorgen, weil du nicht dran gehst und das Alles nur wegen einer Sache, die mich wohl kaum etwas angeht!“, erhitzte sich Ino immer weiter. Oh ja, sie war wütend. Warum, wusste Sakura zwar nicht, aber sie glaubte, dass ihr Knie wohl bald ein einziger blauer Knubbel sein würde. „Egal, am besten fange ich einfach an zu erzählen- obwohl du es langsam wirklich nicht verdient hättest!“, redete ihre Freundin weiter. „Also vorweg, Gaara hat mir das Alles erzählt und mich gebeten, dir Bescheid zu sagen. Vermutlich muss er da noch einiges mit Tsunade klären, er tut mir jetzt schon Leid sich mit ihr rumplagen zu müssen. Jedenfalls…Ist Sasuke da?“ Diese plötzliche Frage und der Tonwechsel in ihrer Stimme brachten Sakura dazu, Ino doch ein wenig mehr zuzuhören. „Was?“ „Ist Sasuke da?“, wiederholte Ino angesäuert. „Nein, er musste heute früh weg. Wieso fragst du?“ Jetzt ließ sie endgültig von ihrer Verletzung ab, die Frage beunruhigte sie. Wieso wollte Ino wissen, wo Sasuke war? „Okay, egal, dann musst du später mit ihm reden oder Gaara übernimmt das“, sagte Ino dazu nur und ging nicht auf ihre Frage ein. „Ich muss zuerst sagen, dass ihr beide ziemlich unvernünftig seid und ich das nicht von euch gedacht hätte! Das ihr beide nicht besser aufgepasst habt, dass…“ „Ino, was ist passiert?“, warf Sakura aufgeregt ein und umklammerte ängstlich das Telefon. Oh nein, das hörte sich nicht gut an- das hörte sich überhaupt nicht gut an… „Ihr hättet wirklich besser Acht geben müssen! Ich meine klar, die Möglichkeit bestand immer, aber bei so etwas. Wirklich, Sakura! Tsunade ist, glaube ich, ziemlich schockiert und auch ein wenig wütend…“ „INO YAMANAKA!“, schrie die Rosahaarige mit den Nerven am Ende ins Telefon und atmete laut. „Verdammt ja, ihr wurdet erwischt!“ „WAS? Das ist nicht dein Ernst!“ Sofort war Sakura auf den Beinen und verschwendete keinen Gedanken mehr an etwas anderes als an Inos Worte. In ihrem Kopf drehte sich plötzlich alles, während sie die nächsten Worte von der Blonden hörte. Nur zögernd schienen sie aus ihrem sonst so gesprächigen Mund zu kommen. „Sakura, das ist mein voller Ernst….Man hat euch gesehen und fotografiert…“ ~ Danke an Blanche-Neige *knuddel* Ansonsten: Fortsetzung folgt... flyingAngel Kapitel 24: Arduous Conversations --------------------------------- In dem Büro der Chefredakteurin von The World’s Greatest News war nichts zu hören bis auf das laute Ticken einer Wanduhr. Unbehaglich starrte Sakura den Rücken Tsunades an, die vor dem Fenster stand und scheinbar ruhig hinausschaute. Wie Gaara ihr von der Blonden ausgerichtet hatte, hatte sie sofort hier erscheinen müssen. Jetzt saß sie hier seit geschlagenen fünf Minuten und tat nichts anderes, als Tsunades Rücken zu bewundern. Das Verhalten ihrer Chefin machte sie furchtbar nervös. Sie konnte kaum aufhören auf ihrer Unterlippe herum zu beißen. Obwohl es Winter war und keine warmen Temperaturen herrschten, rann ihr Schweiß den Rücken hinab. Um sich ein wenig abzulenken und nicht ihre Gedanken durcheinander wirbeln zu lassen – sie musste unbedingt Ruhe bewahren- sah sie sich gemächlich in dem Büro um. Es war ihr wirklich ein Rätsel, warum Tsunade Godaime kein riesiges Büro hatte, was sie sich gewiss hätte leisten können. Sollte das irgendeinen Effekt haben? Na ja, vielleicht sollte es die Menschen einschüchtern oder Tsunade rätselhafter erscheinen lassen… „Haben Sie mir nichts zu sagen, Miss Haruno?“, kam es urplötzlich von Tsunade und mit einem Mal drehte sie sich um. Sie hatte die Hände in die Hüften gestemmt und starrte sie mit einem unglaublichen Blick an. Er war fast…Angst einflössend. Mit einem Schlag war der Hals der Rosahaarigen trocken und sie vermochte kein einziges Wort herauszubringen. Seit dem Anruf von Ino war sie in eine Art Trance-Zustand gefallen, aber angesichts Tsunades Anblicks schreckte sie endgültig auf. >Ino, steh mir bei!< „Ich habe keine Ahnung, was sie meinen“, brachte sie schließlich mit fipsiger Stimme zustande und hielt ihre Handtasche fest mit ihren Händen umklammert. Wieso musste auch sie allein diese Tortur durchstehen? Sie hätte vorher mit Sasuke sprechen sollen und ihn mit hierher schleifen sollen. Die Katze war eh aus dem Sack, oder? Der Gedanke drehte ihr den Magen um und sie bemerkte, wie ihre Hände anfingen haltlos zu zittern. Tsunade legte beide Hände auf den Tisch und beugte sich zu ihr vor. Dabei fiel es Sakura für einen Moment wirklich schwer ihr nicht in den Ausschnitt zu schauen. Wieso musste sie auch immer so freizügig angezogen sein? Gezwungen richtete sie ihren Blick auf Tsunades Gesicht und schreckte fast vor der Härte in diesem zurück. „Das sehe ich. Sie haben wirklich keine Ahnung“, sagte sie gefährlich leise. „Wissen Sie eigentlich, was Sie da tun? Eine Affäre mit dem Sohn von Katsumi Uchiha! In der Öffentlichkeit ist es nicht bekannt und nur wenige wissen es, aber sicherlich sind Sie darüber informiert, dass er in nicht allzu ferner Zeit Hinata Hyuga heiraten wird?!“ Jetzt stieg der Trotz und Ärger in Sakura hoch. Was wusste sie denn schon? Sie hatte keine Ahnung von der Situation, auch wenn sie das glaubte! „Natürlich weiß ich davon“, erwiderte sie kühl und starrte mit neuem Widerstand zurück. „Dann verstehe ich Sie noch weniger“, sagte Tsunade fast schon ein wenig verächtlich. „Jeden Mann hätten Sie sich für eine Affäre aussuchen können und dann ausgerechnet ihn? Natürlich, er sieht gut aus und kommt aus gutem Hause, sicherlich ist das ein ziemlicher Anreiz, aber…“ „Es ist mehr als das“, fiel Sakura ihr kalt ins Wort und stand langsam auf, um ihr ins Angesicht sehen zu können. Ihre grünen Augen sprühten fast. Jetzt schien sie jemanden gefunden zu haben, an dem sie ihre aufgestaute Frustration auslassen konnte. Tsunade zog jedoch nur eine Augenbraue hoch und musterte sie. „Ist es das?“ „Ja. Sie können sich darüber überhaupt keine Meinung bilden. Denken Sie wirklich, ich würde mich für ein wenig Spaß darauf einlassen? Wenn es nur das wäre, dann wäre ich jetzt nicht hier.“ „Dann ist es also wahr“, meinte Tsunade und ließ sich auf einmal ächzend in ihren Stuhl zurück fallen. Unter Sakuras überraschten Augen zog sie eine Schublade auf, nahm eine Zigarettenpackung heraus und zündete sich eine von den Glimmstängeln an. Genüsslich blies sie einmal den Rauch aus ihrem Mund und hielt dann der Rosahaarigen die Zigaretten hin. Sakura schüttelte verwirrt den Kopf und ließ sich zurück auf ihren Stuhl sinken. Was hatte das denn jetzt zu bedeuten? Heute schien die Welt wirklich mit ihr Pingpong spielen zu wollen. „Ehrlich gesagt, haben Sie es einzig und allein Gaara Sabakuno zu verdanken, dass ihr kleines Geheimnis nun nicht an die Öffentlichkeit gelangt.“ Ohne, dass sie sich zurückhalten konnte, klappte Sakura der Mund auf und sie starrte ihr Gegenüber entgeistert an. „W-was?“ „Nun, der Fotograf, der hierher kam und mir seine Fotos anbot, verlangte nicht gerade wenig dafür. Er meinte, er hätte noch einen lukrativeren Käufer als mich“, erklärte Tsunade ruhig und tatsächlich umspielten ihre Lippen ein kleines Lächeln. „Ich erwog tatsächlich das Geschäft fallen zulassen, denn zwar würde die Affäre des Sasuke Uchiha einen guten Artikel abgeben, aber vermutlich würde sie mir im Endeffekt nicht mehr einbringen als den Ärger Katsumis.“ „Sie haben also trotzdem die Fotos gekauft?“ Sakura schluckte schwer. Abermals zog Tsunade eine Schublade auf, entnahm ihr etwas und warf es der Haruno hin. Mit zitternden Fingern hob sie die Fotos auf und starrte auf sich und Sasuke, wie sie sich leidenschaftlich in seinem Auto küssten. Oh Gott, es war tatsächlich wahr…Davon zu hören war eindeutig etwas anderes, als ihrem Fehler direkt ins Auge zu blicken! „Ja, das habe ich“, sagte Tsunade und nickte. „Da Herr Sabakuno ein Freund von Sasuke zu sein scheint, wollte ich diesen mit der Anfertigung eines Artikels zu dem Bild beauftragen. Schauen Sie nicht so, Journalisten wie Fotografen sind häufig skrupellos, wenn es ums Geschäft geht.“ Sie sah sie aufmerksam an. „Ich bestellte ihn also zu mir und fragte ihn zunächst, was er von der Sache hielt. Also, ob man daraus ein gutes Geschäft machen könnte. Überraschenderweise weigerte er sich jedoch einen möglichen Artikel zu schreiben und riet mir dennoch zu dem Geschäft. Wie Sie sich denken können, war ich verwirrt. Herr Sabakuno klärte mich aber auf, wenn es ihm auch unangenehm war.“ Fassungslos starrte Sakura der Chefredakteurin in die haselnussbraunen Augen. „Sie haben also die Fotos gekauft“, wiederholte Sakura noch einmal und in ihren Augen war große Ungläubigkeit zu erkennen. Tsunade nickte und nahm einen weiteren Zug von ihrer Zigarette. „Wenn ich das eben richtig verstanden habe, werden Sie die Fotos aber nicht veröffentlichen…Entschuldigung, aber ich verstehe nicht ganz, wieso. Wo sie nun die ganze Geschichte kennen, könnten sie auch einen anderen Journalisten als Gaara darauf ansetzen und vermutlich eine Menge Geld damit verdienen. Nicht, das ich es nicht gut finden würde! Aber es…verwirrt mich. Außerdem…was garantiert mir, dass dieser Fotograf es ab jetzt nicht auf mich und Sasuke abgesehen hat, um weitere Fotos zu schießen?“ Jetzt galt es an Tsunade ihre Zigarette auszudrücken, während sich auf ihren Lippen ein großes Grinsen ausbreitete. Sie lehnte sich langsam zurück, ihre Hände verschränkte sie auf dem Tisch. „Ich werde es Ihnen eins nach dem anderen erklären, Sakura. Es gibt mehrere Gründe“, meinte die Blonde. „Zunächst einmal habe ich es, denke ich, nicht nötig mit den Fotos mehr Geld zu scheffeln- davon habe ich bereits genug. Zudem wird es immer einen Skandal geben, den ich aufdecken kann. Außerdem habe ich nicht vor, mich mit Katsumi Uchiha anzulegen. Zum einen, weil er ein guter Freund von mir ist und zum anderen, weil man das wohl tunlichst vermeiden sollte. Das habe ich im Übrigen auch zu dem Fotografen gesagt. Sollte er noch einmal solche Fotos schießen oder euer Geheimnis verraten, würde es ihm sicherlich nicht sonderlich gut ergehen. Katsumi kann manchmal ein wenig verärgert reagieren.“ Sie lachte ein wenig, der Gedanke schien sie zu amüsieren. „Und zuletzt ist es ein ganz simpler Grund: Ich mag Sie, Sakura. Und wenn es wirklich so ist, wie Sie und Gaara sagen…Nun, ich bin nicht gerne jemand der Menschen weh tut, die er gern hat.“ Tsunades kleine Rede hatte die Haruno endgültig sprachlos gemacht. Ihre grünen Augen studierten verblüfft das Gesicht ihres Gegenübers, jedoch war dieses völlig ernst, auch wenn die Blonde leicht lächelte. Sakura konnte es wirklich nicht fassen. Tsunade hatte die Fotos gekauft, aber sie würde sie nicht publik machen. Ganz sicher würde sie das nicht, sie hatte sozusagen eine Garantie dafür. Wie viel Schwein konnte ein Mensch haben? Sie konnte ihr Glück kaum fassen. Das war besser als ein Sechser im Lotto! Ein berauschendes Hochgefühl durchströmte ihren Körper. Am liebsten wäre sie aufgesprungen, hätte sich über den Schreibtisch geworfen und Tsunade kräftig umarmt. „Ich…ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll“, brachte sie zustande. Zitternd strich sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und unterdrückte den Impuls sich auf ihre Gegenüber zu werfen. „Danke, Tsunade. Damit haben Sie mir den größten Gefallen erwiesen, den Sie tun konnten. Sie haben mir und Sasuke das Leben gerettet.“ Plötzlich lachte die Blonde schallend und auch das letzte Fünkchen Anspannung verschwand aus dem Büro. „Ich habe es gern getan. Freut mich, wenn ich helfen konnte“, sagte sie und wurde auf einmal wieder ernst. „Aber ich hoffe, dass war Ihnen eine Lehre. Seien Sie nicht noch einmal so unvernünftig.“ Sakura nickte herzlich. Nie wieder- das schwor sie sich! „Und vielleicht sollten Sie auch ihre Beziehung zu dem jungen Uchiha überdenken. Vermutlich wäre es besser, wenn sie sich trennen würden.“ Das Lächeln verschwand nicht ein bisschen aus dem Gesicht der Rosahaarigen. Langsam stand sie auf und schüttelte den Kopf. „Die Zeit wird zeigen, was kommt. Sasuke und ich hatten bisher nicht vor uns zu trennen und soweit wird es nicht kommen, Tsunade.“ Als wenn sie ihre Antwort schon gekannt hätte, nickte die Blonde verständnisvoll. Beide schüttelten sich kräftig die Hände. „Ich danke Ihnen aus tiefstem Herzen, Tsunade. Danke“, sagte Sakura noch einmal. „Und wenn ich für Sie irgendetwas irgendwann mal tun kann, lassen Sie es mich wissen.“ Ein merkwürdiges Blitzen war in Tsunades Augen zu sehen. „Nun, da wäre was“, sagte sie schelmisch. „Nicht nur Sie, auch Sasuke Uchiha schuldet mir etwas. Und hiermit will ich mir schon einmal die Exklusiv-Rechte an den Fotos seiner Hochzeit und seines ersten Kindes sichern- sollte er auch beides mit Ihnen zustande bringen.“ Tja, im Leben war eben doch nicht alles ganz umsonst. ~ Während Sakura beschwingt durch das Parkhaus zu ihrem Auto ging und immer noch schmunzelnd ihren Kopf über Tsunade schüttelte, klingelte laut ihr Handy. Schnell kramte sie in ihrer Tasche danach und stellte mit klopfendem Herzen fest, dass Sasuke sie gerade anrief. Sie wusste, dass Gaara ihm hatte wegen der ganzen Sache Bescheid geben wollen- sie hatte sich das irgendwie nicht recht getraut. Schließlich hatte sie schon das Gespräch mit Tsunade hinter sich bringen müssen! Aber hatte Gaara Sasuke auch erzählt, dass Tsunade die Fotos nicht veröffentlichen wollte? Wenn nicht, dann wusste sie nicht, wie er jetzt drauf war. Sie drückte auf den Knopf fürs Annehmen und als sie Sasukes Stimme hörte, drehte sich ihr der Magen um. „Sakura? Wo bist du?“ Wenn sie es richtig erkannte, war er nicht sauer. Er klang auch nicht aufgeregt. Also wusste er es schon. Oder spielte er ihr mal wieder was vor? „Ähm…Ich bin im Parkhaus von The World’s Greatest News, wieso?“ Sie räusperte sich verlegen. „Hast du mit Tsunade geredet?“, fragte er und beachtete gar nicht ihre Frage. Langsam ging Sakura weiter zu ihrem Wagen und fummelte nervös in ihrer Tasche nach dem Autoschlüssel. „Ja, habe ich“, antwortete sie. „Sie war am Anfang ein wenig…ungehalten. Letztendlich hat sie es aber anscheinend verstanden, sonst hätte sie wohl kaum die Fotos unterschlagen. Das weißt du schon, oder?“ „Ja, Gaara hat mir alles erzählt“, erwiderte Sasuke und dennoch hörte die Rosahaarige ihn erleichtert durchatmen. „Ich wollte auch eigentlich nur wissen, ob sie irgendetwas verlangt hat.“ „Verlangt hat?“, fragte Sakura dümmlich nach und ließ sich auf ihren Autositz sinken. „Eine Gegenleistung.“ Sakura wusste nicht warum, aber plötzlich stieg in ihr leichte Ärgernis hoch. „Wir sollten ihr dankbar sein, Sasuke“, meinte sie bissig. „Sie hat uns verdammt noch mal den Arsch gerettet.“ „Das bestreite ich gar nicht“, erwiderte der Uchiha kühl. „Dennoch könnte sie etwas gewollt haben.“ „Nein, hat sie nicht“, sagte Sakura wohl ein wenig zu heftig und wütend starrte sie ihr Lenkrad an. Tsunade half ihnen und Sasuke fiel nichts Besseres ein, als sie zu beschuldigen? „Das Einzige, worum sie gebeten hat, waren die Exklusivrechte an deinen Hochzeits- und Babyfotos.“ Dass sie dabei die Rosahaarige mit einbezogen hatte, verschwieg sie lieber. „Dann haben wir da doch was, das wollte ich nur wissen“, sagte Sasuke immer noch kühl. „Ich kann nicht glauben, dass du ihr das vorwirfst. Sie hat uns geholfen und Geld dafür bezahlt!“ „Das bekommt sie wieder, keine Sorge Sakura! Was bist du eigentlich so wütend? Machst du mich für alles verantwortlich?“ Einen Augenblick hielt Sakura inne und dachte über die Frage des Schwarzhaarigen nach. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie gar nicht gewusst, dass sie sauer auf den Uchiha war. Aber ja, das war sie. Eindeutig. „Hast du die Fotos gesehen?“, fragte sie scharf. „Es war in deinem Auto, bevor du diese Autohaus-Aktion gebracht hast! Hättest du mich da nicht so abknutscht, dann…“ „Ach, du hast dich ja auch richtig dagegen gewehrt! Außerdem, wer hat denn die Einladung zu der Silvesterfeier angenommen, worauf er zu diesem Familienessen eingeladen wurde, he?“ „Willst du mir das jetzt wieder vorhalten?“, wütete Sakura und ihre Finger umschlossen fest das Lenkrad. Sie hatte gewusst, dass er ihr damit wieder irgendwann ankommen würde! „Ich habe wirklich keine Lust mich per Telefon mit dir zu streiten, Sakura“, ließ Sasuke ihre Frage ungeachtet. Er klang kühl und distanziert. „Dann werde ich jetzt zu dir fahren“, meinte die Rosahaarige und startete sofort ihren Motor. „Hältst du das für eine gute Idee, nach dem was passiert ist?“ „Es ist völlig egal, welchen Zeitpunkt wir wählen. Es ist immer ein Risiko. Außerdem werde ich aufpassen, keine Angst. Ich komme jetzt- ob du willst oder nicht!“ Mit einem lauten Quietschen der Autoreifen fuhr die Haruno los. ~ Ohne auch nur einen Muskel zu rühren saß die Haruno in ihrem Auto, zwei Straßen von dem Haus, wo sich Sasukes Wohnung befand, entfernt. Plötzlich war sie nicht mehr so großspurig und heiß darauf, es auf einen Streit mit Sasuke ankommen zu lassen. Und sie wusste, wenn sie jetzt mit Wut in ihren Augen vor ihn treten würde, würde es ganz schön rund gehen. Vermutlich wollte keiner der beiden sich die Schuld an allem eingestehen, aber sicherlich wussten auch beide, dass jeder Einzelne von ihnen mit schuld war. Sakura fuhr sich verärgert durch die Haare und betrachtete sich in dem Innenspiegel. Eindeutig, sie musste ganz schnell runterkommen. Sonst würde es ein Desaster werden und sie würden sich nur an die Kehle springen. Und auch wenn die Rosahaarige deutlich geneigt war, es auf einen Streit ankommen zu lassen, sagte ihr Innerstes, dass das nicht besonders ratsam wäre. Eigentlich sollte sie sich doch freuen, dass sich die Fotosache zum Guten gewendet hatte. Vielleicht sollte sie einfach ein paar Atemübungen machen. Sie schloss ihre Augen und atmete ein paar Mal tief und ruhig durch. Dann öffnete sie sie wieder und nickte ihrem Spiegelbild zu, bevor sie aus dem Auto stieg und langsam und sich immer wieder umblickend zu Sasukes Wohnung ging. Sie war äußerst selten dort gewesen, eigentlich war der Uchiha immer zu ihr gekommen. Denn irgendwie hatte sie eine merkwürdige Scheu davor Hinata zu begegnen und allgemein fand sie es merkwürdig, sich in ihrer beider Wohnung aufzuhalten. Zielstrebig ging sie auf die Tür zu dem Hochhaus zu und hatte schon halb die Hand auf der Klingel, als sie noch einen Blick zurückwarf. Schlagartig erstarrte sie in ihrer Bewegung und wandte ihren Kopf blitzschnell nach vorne. Hinter ihr kam Hinata auf das Hochhaus zu. Sie hatte sie aber anscheinend noch nicht gesehen. Sollte sie einfach abhauen und so tun, als hätte sie gar nicht zu Sasuke gewollt und es sich anders überlegt? Natürlich hätte sie sich denken können, dass die Hyuga da sein würde, aber sie hatte einfach das Gegenteil gehofft. Eine Begegnung mit ihr war einfach…unangenehm. Davon war sie felsenfest überzeugt. Tatsächlich drehte sie sich um und versuchte ein paar Schritte einen anderen Weg als Hinata einzuschlagen, da rief diese: „Ah, hallo Sakura!“ Fast zeitlupenartig drehte sich Sakura um und legte ein gezwungenes Lächeln auf. Die Hyuga stand nur wenige Meter von ihr entfernt mit einer Tasche in der Hand und lächelte ihr scheu zu. „Hallo Hinata“, begrüßte Sakura sie und nickte ihr zu. „Kommst du gerade von Sasuke?“, fragte Hinata und kramte schon nach dem Schlüssel in ihrer Tasche. Einen Moment lang wusste die Haruno nicht, was sie darauf antworten sollte. Würde sie nein sagen, dann würde Hinata sie sicherlich aus Höflichkeit bitten mithoch zukommen. „Ich…äh…ja, genau“, log sie schließlich. Zu ihrer Überraschung hatte sie jedoch Hinatas Beobachtungsgabe unterschätzt. „Du lügst, oder?“, stellte die Blauhaarige fest. Bei ihrer Behauptung wurde sie ein wenig rot um die Nasenspitze. Sakura sah keinen Zweck mehr darin es zu bestreiten. Sie nickte hilflos. „Es ist in Ordnung, Sakura“, meinte Hinata lächelnd und schloss die Tür auf. „Komm bitte mit rein. Mir macht es rein gar nichts aus.“ Natürlich nicht. Und selbst wenn, würde sie es garantiert nicht sagen. Ein wenig zögerlich nickte die Rosahaarige und trat hinter der Hyuga in den Flur des Hochhauses. Da sie und Sasuke in einem der oberen Stockwerke wohnten, warteten beide auf den Aufzug. „Und, wie geht es dir so?“, fragte Hinata freundlich. Sie und Naruto wussten noch nichts von der ganzen Fotosache und das sollte auch vorerst so bleiben. Man musste sie ja nicht unnötig beunruhigen. „Ganz gut und dir?“, stellte die Haruno die Gegenfrage. Es war eindeutig eigenartig mit der Verlobten seines Geliebten nette Konversation zu betreiben. Aber Hinata hatte eine solch zurückhaltende, nette und freundliche Art, bei der Sakura gar nicht anders konnte als mitzumachen. Die Hyuga meinte es ja nur gut und wollte die ein wenig angespannte Situation auflockern. „Mir geht es auch ganz gut, danke.“ Hinata lächelte sie an. Ja, das konnte sie sich vorstellen. Schließlich war Naruto in der letzten Zeit mehr als glücklich. Er lächelte noch mehr und breiter als sonst- und das wollte etwas heißen. Bei dem Gedanken musste auch die Haruno ehrlich zurücklächeln. In diesem Moment ging die Aufzugstür auf und beide stiegen schnell ein. Hinata drückte auf einen der Knöpfe und die Tür ging ruckelnd zu. „Weiß Sasuke, dass du kommst?“, wendete sich die Blauhaarige an Sakura. „Wenn nicht, wird er sich sicher freuen. Er hat im Moment so viel zu tun.“ Ob er sich freuen würde, da war sie sich nicht so sicher. Dennoch nickte sie lächelnd. „Ja, er weiß es.“ Oh, Hinata tat ihr leid. Wahrscheinlich durfte sie gleich das Geschreie von ihr und Sasuke ertragen…Es war ihr jetzt schon peinlich. Was sollte sie dann nur von ihr denken? Merkwürdigerweise war ihr wichtig, was die Hyuga von ihr hielt. Ihre Gedankengänge wurden mit einem Mal beendet, als der Aufzug plötzlich anfing leicht zu ruckeln und dann stehen blieben. Überrascht starrte Sakura auf die Aufzugstür vor sich und konnte einen Moment nicht glauben, was gerade geschehen war. Alles um sie herum war still. „Der Aufzug ist stecken geblieben“, quiekte Hinata schließlich neben ihr atemlos und kurz darauf hatte sie schon auf den Notfallknopf gedrückt. Hoffentlich hatte sie nicht Platzangst! Sakura war zum Glück nicht damit gesegnet, deswegen beobachtete sie Hinata auch ganz ruhig. Eine Männerstimme ertönte an dem kleinen Lautsprecher und Hinata schilderte ihm kurz die Situation. Er meinte, in spätestens einer Stunde könnte er da sein. „Eine Stunde?“, fragte Hinata entsetzt nach, aber da antwortete schon keiner mehr. Ungläubig starrte sie den Lautsprecher an und ihr Mund öffnete und schloss sich wieder. „Hast du Platzangst?“, fragte Sakura sofort nach und sah ihr besorgt ins Gesicht. Wenn das der Fall war, dann wusste sie wirklich nicht, wie sie damit umgehen sollte! Die Hyuga schüttelte zu ihrer Erleichterung den Kopf und ließ sich langsam an der Wand des Aufzugs sinken. „Nein, eigentlich nicht“, murmelte sie und fuhr sich durch die blauen Haare. „Trotzdem finde ich es nicht gerade toll in solch einem kleinen Raum eine Stunde verbringen zu müssen.“ Die Rosahaarige tat es ihr gleich und ließ sich ihr gegenüber sinken. Zum Glück war es ein sauberer und relativ großer Aufzug, zwischen ihnen war ein Meter Abstand. An den Wänden waren Spiegel, ansonsten war es graues Metall. „Da hast du recht, ich auch nicht“, sagte sie. Seufzend ließ sie ihren Kopf gegen das kühle Metall sinken und schloss die Augen. Die Anspannung, die ihr den ganzen Tag die Muskeln verspannt hatte, schien jetzt ein wenig von ihr abzufallen. Es war kein Geräusch zu hören, anscheinend benutzte niemand den Flur oder den Aufzug. Wer wusste schon, wann das nächste Mal jemand kommen würde? „Willst du Sasuke nicht anrufen, das du später kommst?“, fragte Hinata nach einiger Zeit leise. Langsam öffnete Sakura ihre Augen und blickte ruhig in Hinatas weise. Die Blauhaarige war eindeutig nervös. Nun, Sakura fand es auch nicht besonders toll mit ihr hier alleine zu sitzen. Was hatten sie sich schon zu sagen? „Ja, mache ich“, meinte sie und kramte in ihrer Tasche nach ihrem Handy. Nach einem Blick auf dieses machte sie ein genervtes Geräusch. „Ich hab keinen Empfang…Na ja, Sasuke wird sich wahrscheinlich freuen“, murmelte sie in Gedanken vor sich hin und steckte es verärgert weg. Als sie wieder aufsah, blickte sie in Hinatas überraschtes Gesicht. „Warum sollte Sasuke sich freuen?“, fragte sie verdutzt. Dong. Sakura hätte sich eine klatschen können. Wieso konnte sie auch nicht einmal ihre Klappe halten? „Wir hatten…ein wenig Streit“, gab sie widerwillig zu und sah lieber an die Decke. Scheinbar schien die Hyuga jedoch zu bemerken, dass sie nicht darüber reden wollte. Sie schwieg und wandte nach kurzer Zeit wieder den Blick von der Rosahaarigen ab. Angesichts des taktvollen Zurückhaltens von Hinata kroch in Sakura plötzlich das Bedürfnis hoch, ihr alles zu erzählen. Sie konnte sich sicher sein, dass sie sich nicht aufdringen würde oder es Sasuke oder jemand anderem erzählen würde, wenn sie sie darum bat. Und Naruto würde es ohnehin irgendwann erfahren. „Er und ich wurden nach dem Abendessen zusammen fotografiert“, gestand sie leise und richtete ihren Blick auf ihre Knie. Der blaue Fleck von dem heutigen Morgen war dunkler geworden. Sie sah dennoch aus den Augenwinkeln, wie Hinata ihren Kopf hochriss und sie überrascht ansah. Sakura mochte das irgendwie. Man konnte ihr ansehen, was sie dachte und musste nicht wie bei gewissen Uchihas immer darüber nachdenken oder nachfragen. Im Augenblick schien die Hyuga recht überrascht und bestürzt. „Und…und was jetzt?“, fragte sie. Sakura sah wieder auf und lächelte schwach. „Es ist alles in Ordnung“, sagte sie und strich sich durch ihre rosanen, langen Haare. Zum Glück war hier eine Lüftung, sonst würden sie vermutlich ersticken. „Der Fotograf ist zu Tsunade gegangen und diese hat sie gekauft. Allerdings wird sie sie nicht veröffentlichen.“ Hinatas Augen musterten sie ein wenig nervös. „Wow…das kann ich kaum glauben“, sagte sie schließlich. Sie lehnte ihren Kopf an die Wand, anscheinend rauchte ihr der Kopf. „Ihr hättet in die Zeitung kommen können…Alles mit euch wäre aufgeflogen…Und Naruto und ich…“ Ihre Stimme zitterte leicht. „Es ist aber nichts passiert, mach dir nicht weiter Sorgen“, versuchte die Haruno sie zu beruhigen. Fast bereute sie es schon, es Hinata erzählt zu haben. Von Naruto wusste sie, dass sie sich ihrer Beziehung mit Naruto sehr unsicher war. Wenn sie Hinata darin also noch bestärkt hatte? Verdammt. Heute lief alles schief. „Wirklich, es ist alles okay und es war nur ein Ausrutscher. Wir werden besser aufpassen und es wird nicht mehr vorkommen. Auch dafür hat Tsunade gesorgt.“ „Das ist wirklich sehr nett von ihr“, meinte Hinata ein wenig gedankenverloren. „Aber was will sie für eine Gegenleistung? Nein, versteh mich nicht falsch!“, sagte sie hastig angesichts Sakuras wütenden Gesichtsausdruck. „Es ist ja wirklich mehr, als man erwarten konnte! Aber ich kenn diese ganzen Geschäftsmenschen und jeder von ihnen wäre blöd, wenn er eine solche Gelegenheit verstreichen ließe.“ Immer noch pikiert sah Sakura Hinata in die Augen. Jeder machte Tsunade einen Vorwurf! Warum tat sie es nicht? Vielleicht weil sie sich schuldiger für all das fühlte, als sie zugeben wollte…? „Ja, sie hat sich eine Kleinigkeit gewünscht. Die Exklusivrechte an Sasukes Hochzeits- und Babyfotos. Vermutlich werden es dann auch deine sein. Ich hoffe, es macht dir nichts aus, dass wir dich somit darein gezogen haben.“ „Nein, nein“, warf Hinata hastig ein. Eine bedrückende Stille breitete sich über die beiden aus. Sakura konnte genau sehen, dass Hinata die Sache immer noch Unbehagen bereitete. Es stand ihr geradezu ins Gesicht geschrieben. Zudem kam, dass sie auch noch diese blöde Hochzeit hatte erwähnen müssen. Ja, natürlich hatte Sakura all das inzwischen respektiert und verstanden, aber dennoch tat es ihr insgeheim weh. Mehr als sie sich selbst eingestehen wollte und mehr, als sie Sasuke oder sonst irgendjemandem sagen würde. Und für Hinata war es sicherlich genauso schwer. „Sakura…weißt du eigentlich von der Veranstaltung bei dem…Katsumi die Verlobung öffentlich bekannt geben will?“, ertönte zaghaft Hinatas Stimme. Unbehaglich biss sich Sakura auf die Lippen und nickte. Ja, natürlich wusste sie davon. Diese Bekanntmachung würde auf der Benefizveranstaltung von Katsumi Uchiha stattfinden. Seine Großzügigkeit gegenüber Entwicklungsländern konnte die Haruno dabei aber herzlich wenig begeistern- eher zog sich bei dem Gedanken daran all ihr Inneres schmerzhaft zusammen. Und was noch dazu kam, die Veranstaltung war in weniger als zwei Monaten. Am besten wollte sie gar nicht mehr darüber nachdenken und auch Hinata schien das Thema nicht weiter ausführen zu wollen. Wieder schwiegen beide. Verstohlen warf Sakura einen Blick auf die Uhr und seufzte. Es waren zwanzig Minuten vergangen seitdem sie mit dem Hausmeister gesprochen hatten. Sollten sie sich jetzt die restliche Zeit anschweigen und weiter in trübe Gedanken verfallen? Nein, sie musste Hinata aufheitern und an etwas Schönes denken lassen. Und sich damit dazu. „Kommst du gerade von Naruto?“ Was gab es schöneres im Leben der Blauhaarigen als ihn? Zuerst schien Hinata aus ihren Gedanken zu schrecken, aber dann breitete sich plötzlich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus, was Sakura zuvor noch nicht an ihr gesehen hatte. Dazu hatte sich aber auch ein kleiner Rotschimmer um das Näschen der Hyuga gebildet. Leicht schüchtern nickte sie. „Wie geht’s ihm?“, fragte Sakura unbefangen und musste angesichts ihres Verhaltens grinsen. Hoffentlich führte sie sich bei Sasuke nicht so auf. Aber das bezweifelte sie stark. Sie und Hinata waren zwei völlig verschiedene Charaktere. „Es geht ihm gut“, sagte Hinata. „Ich habe ihm geholfen sein Wohnzimmer zu renovieren.“ Fast klang es zu schnell hinzugefügt. Als wenn Sakura nichts Falsches über ihre Aktivitäten denken sollte. Ihr Grinsen wurde nur breiter. Was dachte sie denn von ihr? Sie redete mit Naruto nicht über das, was er und Hinata taten, aber sicherlich begingen sie keine Verbrechen. Sie und Sasuke hielten es auch nicht anders, oder? Auf einmal kam ihr der Gedanke, dass Hinata und ihr bester Freund aber gar nichts in der Richtung taten. Wundern würde es sie nicht. „Ich wusste gar nicht, dass er es renoviert“, kommentierte Sakura amüsiert ihren schnellen Einwurf und wandte ihr Gesicht ihren Knien zu, damit man ihr übergroßes Grinsen nicht sehen konnte. Hinata war wirklich ein Typ für sich, aber ein äußerst sympathischer. Sie war so lieb, zurückhaltend und schüchtern. Dabei wusste die Haruno wirklich nicht, wofür sich die Hyuga verstecken sollte. Jedenfalls nicht für ihre Intelligenz, ihr tolles Studium, ihre Familienherkunft oder ihr Aussehen. Selbst Sakura gab zu, bei dem Blick auf ihre Oberweite ein wenig eifersüchtig zu sein. Augenblicklich stellte sie sich die Frage, warum Sasuke sich mit ihr abgab, wenn er tatsächlich Hinata haben konnte. Ihr Grinsen verschwand. Hinata selber gab ihr allerdings die Antwort darauf. „Du kennst Naruto ja. Er immer mit seinen verrückten Ideen“, sagte Hinata leise lächelnd und sah fast schon träumerisch an die Decke des Aufzuges. „Plötzlich meinte er zu mir, so ginge es mit seinem Wohnzimmer nicht weiter und da müsste man endlich was machen. Also sind wir kurzerhand zum Baumarkt gefahren, haben Farbe und Tapete besorgt und noch einige Extras. Eine Frage. Wozu braucht man ein Bild, worauf eine Ramenschüssel abgebildet ist und wenn man es anmacht, die Nudeln in dem Wasser in welligen Linien nach oben schwimmen?“ Ein kehliges Lachen war in dem Aufzug zu vernehmen. Sakura hob ihren Blick wieder und betrachtete Hinata eine Weile. Der Ausdruck in ihrem Gesicht, in ihren lavendelfarbenen Augen brauchte keine Worte um zu sagen, wie viel sie für den blonden Chaoten empfand. „Niemand braucht es bis auf Naruto“, fiel Sakura schließlich in Hinatas Lachen mit ein und konnte wieder einmal nicht ihre Gefühle beschreiben. Ihre und Sasukes Beziehung war der von Naruto und Hinata in gewisser Weise so ähnlich und doch so anders. Ein plötzliches Geräusch und der Aufzug, der für einige Sekunde nach unten fiel, ließ die jungen Frauen aufschrecken und fast einen Herzinfarkt erleiden. Sakura brachte erschrocken nur ein Wort heraus, was lieber keiner hätten hören sollen. Hinata konnte darauf jedoch kaum achten, sie selber war kreidebleich und starrte wie hypnotisiert die Tür des Aufzuges an. Langsam öffnete diese sich und ein dürrer Mann in einem großen Blaumann stand vor ihnen. „Sie sind befreit, meine Damen“, sagte er und grinste bis über beide Ohren. Dabei entblößte er eine wunderschöne Zahnlücke. Sakura und Hinata sahen sich an und beide schienen fast von dem Schreck vorhin in sich zusammenzusacken. Langsam klaubten sie ihre Sachen zusammen und verließen den Aufzug erleichtert. Die Hyuga bedankte sich höflich und herzlich bei dem Hausmeister, aber Sakura hatte nur einen feindseligen Blick für ihn übrig. Hier würde sie noch mal Aufzug fahren! Mit einem äußerst mulmigen Gefühl in der Magengegend machte sie sich mit Hinata zusammen auf den Weg in ihr Apartment. Ehrlich gesagt, wusste sie nicht, ob sie wirklich befreit war, wie der Hausmeister es so schön ausgedrückt hatte. Schließlich wartete ein wütender Sasuke auf sie und nach dem ganzen Vorfall war klar, dass die beiden ihre Beziehung noch mehr als ohnehin schon einschränken mussten. Huhu!=) Ich weiß, es hat mal wieder viiiel zu lange gedauert & das tut mir wirklich leid. Im Augenblick kann man aber leider nichts anderes zu tun, als das Wetter mit seinen Freunden zu genießen- dabei bleibt das Schreiben leider auf der Strecke. Das nächste Kapitel kommt aber schneller, weil ich es schon angefangen habe=) Jedenfalls sind die beiden wohl noch mit einem blauen Augen davon gekommen- aber wie man sich sicher denken kann, wird das noch Folgen nach sich ziehen;) Mit großer Bestimmtheit kann ich euch schon mal sagen, dass das nächste (vllt auch das übernächste) Kapitel ein Adult-Kapitel sein wird. Nein, ich werde es nicht weiterschicken, aber ich werde vermutlich ein FSK16 Kapitel hoch laden=) Bis dahin, viel Spaß euch & ein großes Danke für eure schönen Kommis!=) *Knuff* flyingAngel Kapitel 25: Frustration ----------------------- Huhu! Ich weiß, eigentlich war ein Adult-Kapitel vorgesehen, aber das habe ich verschoben, also wundert euch nicht;) Da ich bereits daran arbeite, weiß ich auch, dass ich definitiv eine zensierte Version reinstellen werde. Ein kleines Trostpflaster für alle, die nicht 18 sind. Wann es kommt? Lasst euch überraschen:] So- und jetzt wünsche ich viel Spaß beim Lesen. Es wartet, denke ich, eine Überraschung auf euch! *knuddel* Danke für eure Kommis!:] flyingAngel ~ Tatsächlich war nach dem unfreiwillig langen Aufzugaufenthalt ein Streit zwischen Sasuke und Sakura entbrannt. Hinata hatte sich schon nach dem ersten, hitzigen Wortgefecht aus dem Staub gemacht und so war der Streit am Ende beinahe eskaliert. Beide hatten sich nicht die Schuld an der Entstehung der Fotos geben wollen, obwohl sie genau wussten, dass beide von ihnen die gleiche Schuld trugen. Es hatte ziemlich lange Zeit, heisere Stimmbänder und unglaublich viel Geduld gekostet, bis die Streithähne sich letztendlich beruhigen konnten. Sakura schloss es am Ende einfach darauf, dass beide ihre Wut über die Fotosache aneinander ausgelassen hatten, sich aber mit der Zeit die Wahrheit hatten eingestehen müssen. Es brachte einfach nichts, sich über Dinge zu streiten, die man nicht ändern konnte und die im Nachhinein gut verlaufen waren. Und so ging das Leben der beiden weiter, zum Glück ohne weitere Zwischenfälle, und die Benefizveranstaltung rückte von Tag zu Tag näher. Zwar versuchte Sakura es sich nicht einzugestehen, aber von Tag zu Tag stiegen in ihr die Aufregung und die Nervosität angesichts der Bekanntmachung der Verlobung. Zudem kam diese unglaubliche Hilflosigkeit, weil sie rein gar nichts dagegen unternehmen konnte. Es war unvermeidbar, dass der Tag kommen würde und sie wusste bereits, dass er sie in den Abgrund stürzten würde. Von da ab würde Sasuke hochoffiziell mit Hinata verlobt sein. Es gab von da ab kein Zurück mehr, dessen war sie sich voll bewusst. Auch wenn sie gewusst hatte dass er Hinata heiraten würde und dass es zu all dem kommen musste, machte ihr der Gedanke mehr als jeder andere Angst. Es war alles so sinnlos. Natürlich, momentan war sie noch mit Sasuke zusammen, aber selbst das hatte sie besonders seit der Fotosache einschränken müssen. Jetzt sahen sie sich noch weniger als vorher und das konnten auch keine Telefongespräche wettmachen. Es gab einfach nichts, was sie tun konnte! Sie konnte nicht einmal mehr die Zeit mit Sasuke genießen, weil ihre Gedanken ständig um diese verdammte Bekanntmachung kreisten. Bei seinen Küssen musste sie unweigerlich daran denken, dass er demnächst gezwungen war, auch Hinata in dieser Weise zu liebkosen. In manchen Momenten dachte sie, dass könnte sie ertragen, aber eine Stimme in ihrem Innern flüsterte ihr zu, dass es die Hölle für sie werden würde. Sie würde eifersüchtig sein. Verletzt. Und im Prinzip hatte sie kein Recht dazu. Nein, nicht nur im Prinzip. Sie hatte kein Recht dazu. Es war nicht so, dass ihre Gefühle zu Sasuke abnahmen, eher verstärkten sie sich in der wenigen Zeit, in der sie ihn sah noch. Und das verstärkte natürlich auch ihre Furcht ihn zu verlieren. In den Momenten der Einsamkeit, in der Nacht, schnürte ihr die Angst die Kehle zu und trieb ihr die Tränen in die Augen, obwohl sie es nicht wollte. Sie wollte das alles in Ordnung war. Sie wollte mit Sasuke die Zeit genießen und ihn lieben. Aber es wollte ihr nicht gelingen. Die Gedanken und die damit verbundenen Gefühle erinnerten sie immer wieder daran, dass das einfach nicht möglich war. Was Sasuke selbst darüber dachte, davon hatte die Haruno keine Ahnung. Sie sprachen nie darüber und sie fing auch nie damit an, weil sie nicht wollte, dass er ihre Schwäche sah. Er konnte ihr Leiden sowieso nicht ändern, weil er es nicht wollte. Weil er sie nicht mehr wollte, als die Firma seines Vaters. Dieser Gedanke nistete sich mit der Zeit mehr und mehr in ihr Gehirn und obwohl sie ihn in den hintersten Winkel ihrer Gedanken verschob, entschlüpfte er immer wieder und kam ungewollt ans Tageslicht. Es machte sie krank. Dieser Gedanke machte sie einfach nur krank. Es war frustrierend einen Mann zu lieben, der sie lieber für eine Firma aufgeben wollte. Ja, natürlich wollte er beides und eigentlich hatte sie auch geglaubt damit zurechtzukommen, aber die Zeit strafte ihren Glauben Lügen. Es war eine Lüge, wenn sie sagte, es wäre in Ordnung für sie. Das war es nicht. Bei dem Gedanken daran, wie Sasuke Hinata bald behandeln musste, sie berühren musste, wurde ihr speiübel. Wer wusste denn schon, ob er sich nicht am Ende in die Hyuga verliebte und die Sache mit ihr, der unwichtigen Sakura Haruno, abschloss? Vermutlich wusste sie tief in ihrem Innern, dass sie all das nicht denken sollte und dass sie ihr Leben unnötig schwer machte. Aber die Hilflosigkeit verwandelte sich in Angst und Panik, die Angst und Panik in Frustration und die Frustration in unbändige Wut. Und eines Tages, eine Woche vor der Bekanntmachung der Verlobung, reichte es Sakura endgültig ihre Gedanken zu verstecken. Es war später Nachmittag, als Sakura dabei war schmutziges Geschirr abzuspülen. Immer wieder machte sie die gleichen Handbewegungen. Wusch über das Geschirr und legte es neben sich auf die Spüle, nahm sich ein Neues. Dabei konnte man natürlich wunderbar die Gedanken kreisen lassen, es ließ sich kaum vermeiden. Mit leerem Blick starrte sie auf ihre Hände, die sich über einen der Porzellanteller bewegten und nahm ihre Umgebung kaum mehr wahr. Draußen regnete es in Strömen und Sasuke lag neben an im Wohnzimmer und schaute Fernsehen. Innerlich stritt die Rosahaarige mit sich selber, es war beinahe wie beim Tauziehen. Auf der einen Seite wollte sie zu ihm gehen, sich an ihn schmiegen und ihre Sorgen hinter sich lassen, einfach seine seltene Anwesenheit genießen, aber auf der anderen Seite konnte sie in diesem Moment alles, nur das nicht. Es störte sie einfach das er kein Wort über diese verdammte Verlobung machte, obwohl es nur noch eine Woche bis zu der Bekanntmachung war. Dachte er denn, darüber müsste nicht mehr geredet werden? Dachte er, alles wäre in Ordnung, selbst wenn er offiziell mit Hinata verlobt war? Nein, für so dumm hielt die Rosahaarige den Uchiha sicher nicht. Vermutlich sträubte er sich nur genauso vor diesem Thema wie sie. Oder hatte er Angst davor, dass sie ihn endgültig vor die Wahl stellen würde? Nun, normalerweise hasste sie so etwas, aber in diesem Fall würde sie es sogar tun- wenn sie gedacht hätte, dass sie auch nur die geringste Chance haben würde. Wieder machte sich die Frustration bei ihr bemerkbar und verteilte sich in jede Faser ihres Körpers. Scheiße. Anders ließ sich das Alles nicht ausdrücken. Energisch versuchte sie einen nicht vorhandenen Fleck auf dem Teller abzukriegen und hätte ihn fast fallen lassen, als sich plötzlich zwei warme Hände auf ihre Hüften legten und ein warmer Körper sich von hinten an sie schmiegte. „Hat da jemand schlechte Laune?“, hauchte ihr Sasukes Stimme heiß ins Ohr. Ihre Nackenhaare sträubten sich unwillkürlich, aber dennoch versuchte sie einen kühlen Kopf zu bewahren. Kurz zuckte sie gleichgültig mit den Schultern und dann, als wüsste sie nicht, was er vorhatte, legte sie ihren Teller beiseite und nahm sich einen neuen. Schlechte Laune? Das war untertrieben, sie würde gleich wie eine Bombe explodieren. „Ich wüsste, was wir dagegen machen könnten…“, murmelte der Schwarzhaarige daraufhin und im nächsten Moment hatte er sie auch schon umgedreht, sodass sie mit ihrem Rücken an den Küchentresen stieß. In seinen Augen war genau zu sehen, was er mit seinen Worten meinte, aber Sakura starrte nur gleichgültig zurück. Und als er sich zu ihr hinab beugte, tauchte wieder dieses eine verhexte Bild vor ihrem inneren Auge auf: Sasuke, wie er Hinata in genau derselben Art und Weise küsste. Sofort drehte die Haruno sich von dem Schwarzhaarigen weg und seine Lippen strichen nur noch leicht über ihre Wange. Unbehaglich biss sie sich auf ihre Unterlippe und schaute stur auf den Kühlschrank neben sich. Sie spürte, wie Sasuke sich verspannte und sie fragend musterte. Sakura sah jedoch gar nicht ein, ihm eine Erklärung für ihr Verhalten zu geben. Anstatt jedoch aufzugeben, drehte Sasuke sanft ihr Gesicht zu sich zurück und legte kurz darauf seine Lippen auf die ihren. Begehrlich strich er mit seiner Zunge über ihre Unterlippe. Zuerst stritten in ihr noch das Verlangen und die Abwehr, aber letztendlich siegte ihr Verstand, sodass sie ihn kräftig von sich drücken konnte. Mit stechend grünen Augen sah sie ihm in das fragende Gesicht. „Ich will jetzt nicht“, sagte sie monoton und damit war die Sache für sie beendet. Entschlossen wollte sie sich wieder umdrehen und mit dem Spülen weitermachen, aber Sasuke zog sie kurzerhand zurück zu sich an seine Brust. Verführerisch strich er über ihren Rücken. „Wieso nicht?“, flüsterte er und küsste sie sanft unter ihrem Ohr, sodass es ihr einen Schauer über den Rücken jagte. Seine Hände umfassten ihr Gesicht und wieder begann er sie zu küssen. Zuerst war sie wirklich der Versuchung nahe, seinem Werben nachzugeben und ihm zu geben, wonach er verlangte, aber dann schaffte sie es doch, sich von ihm loszureißen. In ihrer momentanen Stimmung konnte sie das einfach nicht. Bei jedem seiner Küsse würde sie es doch nicht schaffen ihre Gedanken auszublenden. Wütend darüber, dass er sich ihrer Worte widersetzte und über ihre eigene Blödheit, befreite sie sich mit einem Mal von ihm. Zornig starrte sie ihn an und stemmte die Hände in ihre Hüften. „Ich habe gesagt, ich will nicht, verdammt noch mal!“, zischte sie. Einen Augenblick lang starrte Sasuke sie an und blieb in derselben Position, wie sie sich von ihm befreit hatte, dann richtete er sich auf. Sein Gesicht verhärtete sich augenblicklich und wurde zu einer kalten Maske. „Was ist los mit dir?“, fragte er scharf. „Was soll das Ganze?“ Sakura starrte trotzig zurück und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. Er hatte wirklich keine Ahnung. „Mit mir ist gar nichts los“, erwiderte sie kühl. „Ich bin nur nicht dein Sexspielzeug, das du nach Belieben benutzen kannst. Wenn ich nein sage, dann meine ich auch nein.“ Es war nicht das erste Mal, dass sie etwas anderes sagte, um den Kern der Wahrheit zu vertuschen- jedoch hätte sie diesmal eindeutig andere Anschuldigungen wählen sollen, obwohl die Haruno es in diesem Moment wohl ziemlich ernst damit meinte. Den Schwarzhaarigen schien ihre Anschuldigung weniger als wenig zu gefallen. Er wandte sich ihr endgültig zu und sein Gesicht strahlte jene Kälte aus, die einem eigentlich das Blut in den Adern hätte gefrieren lassen sollte, Sakura allerdings kalt ließ. In ihren Augen besaß sie völlig Recht. „Ach, das denkst du? Das ich dich als Sexspielzeug betrachte?“, fragte Sasuke und es schwang eindeutig mit, dass sie das am liebsten sofort zurück nehmen sollte. Sakura dachte aber nicht im Traum daran, sie nickte kalt. „Für etwas anderes bin ich doch nicht gut genug.“ Zumindest war sie nicht gut genug, um mit ihm öffentlich zusammen zu sein. Um ihn zu heiraten. In dem Moment, in dem Sakura die Worte ausgesprochen hatte, wusste sie, dass sie etwas Falsches gesagt hatte. Sasuke starrte sie zunächst an, sein Gesicht glich glattem Marmor. Er schien zu überlegen, was er sagen wollte und versuchte nicht unüberlegt zu handeln. Dann setzte er zum Sprechen an und betonte jedes Wort einzeln, als wenn sie über jedes davon nachdenken sollte: „Ich frage dich nur noch ein letztes Mal. Was ist los mit dir?“ In ihren Augen loderte abermals Wut auf, bevor sie sich abrupt von ihm abwendete und ihre Hände fast schmerzhaft gegen den Tresen stemmte. Sie versucht einen freien Kopf zu bekommen, aber es funktionierte nicht. Die Wut vernebelte ihre Sinne. Er war verrückt zu glauben, sie würde ihm jetzt um den Hals fallen und ihm all ihre Sorgen mitteilen. Erstens war sie nicht so schwach und zweitens würde es das Ganze auch nicht besser machen. „Hast du deine Tage oder bist du schwanger?“, fragte Sasuke, als sie ihm keine Antwort gab. „Das ist die einzige Erklärung, die ich gerade für dein Verhalten finde.“ Jetzt war es der Uchiha, der eindeutig etwas Falsches gesagt hatte. Sofort wirbelte die Rosahaarige herum und ehe sie sich auch nur im Entferntesten zurückhalten konnte, brach all der Frust laut aus ihr heraus: „Nichts von beidem, wobei ich letzteres doch gar nicht werden könnte!“ Nie würde sie ein Kind bekommen können, niemals. Dieses Glück war ihr vergönnt. Die zweite Frau bekam in der Regel kein Kind von dem Mann. Das war viel zu riskant, nicht wahr? Ungläubigkeit breitete sich auf dem Gesicht des Uchihas aus, obwohl er sich zu beherrschen versuchte. „Das ist dein Problem?“, fragte er, aber Sakura antwortete ihm nicht. „Erzähl mir nichts, Sakura. Du kannst schwanger werden. Auch wenn das Kind nicht von mir sein wird.“ All diese Worte sprach er mit unglaublicher Gleichgültigkeit aus, als wenn er zu einer Fremden sprechen würde. Sein Gesicht hatte wieder die steinerne Maske angenommen, im Gegensatz zu dem von Sakura. Ihre Gefühle standen ihr ins Gesicht geschrieben, nämlich das sie den Uchiha am liebsten in Grund und Boden geschrien hätte. Wie konnte er das so leichtfertig von sich geben? Schien ihn all das nicht zu kümmern? Sie konnte Kinder ohne ihn kriegen? Wie lachhaft! Von keinem Mann außer ihm wollte sie jemals schwanger werden. Wofür hielt er sie oder ihre Gefühle für ihn? „Erzähl du mir nichts, Sasuke Uchiha!“, schrie sie ihn außer sich an und machte einen Schritt auf ihn zu. Das war eindeutig zu viel. „Ich werde mit keinem anderen Mann schlafen. Ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich keine Schlampe bin!“ „Damals mit Kabuto wäre es fast soweit gekommen.“ Stille herrschte. Sakuras Gesichtzüge entgleisten ihr haltlos. Hatte sie gedacht, nicht noch wütender zu werden, hatte sie sich geirrt. Röte schoss ihr ins Gesicht und ihre Hand ballte sich zur Faust. Wie konnte er es wagen dieses Thema gerade jetzt auf den Tisch zu bringen? Es war verdammt noch mal abgeschlossen, sie hatten es geklärt! Und nur, weil Sasuke es in seinem vermaledeiten Stolz immer noch nicht ertragen konnte, musste er es ihr nicht immer und immer wieder vorwerfen! „Zum dreitausendsten Mal- ich habe nicht mit ihm geschlafen und auch bevor ihr hereingekommen seid, habe ich mich dagegen gewehrt!“, sagte sie mit kalter Wut, die sich kaum zügeln ließ. „Willst du mir deswegen ewig Vorwürfe machen? Das bringt dir rein gar nichts und tut hier nichts zur Sache! Außerdem warst du an der Situation genauso schuld und wenn du nicht nur an dein Ego denken würdest, wäre dir das auch klar!“ In Sasukes Augen blitzte es. Sein Stolz war etwas, dass keiner auch nur im Entferntesten angreifen durfte. „Du musst doch trotzdem nicht gleich mit jemandem rummachen!“ Verdammt, nicht nur sie war Schuld, er war es auch! Was damals geschehen war, hatte sie ihm vielleicht verziehen, aber nicht vergessen. „Wieso? Du hast es mir doch gerade eben angeboten, wenn ich dich erinnern soll“, erwiderte die Haruno kühl und hörte noch immer seine Worte bezüglich des Kinderkriegens in ihren Ohren. Nur klangen sie bei ihr viel spöttischer als sie in Wirklichkeit gewesen waren. „Das war kein Angebot, Sakura. Du hast die Wahl.“ In Sakura kroch das unbeschreibliche Gefühl hoch zu lachen. „Ach ja, ich vergaß! Mister Uchiha hat ja keine Wahl!“, mit hämischer Zunge glitten die Worte über ihre Lippen und ein boshaftes Grinsen zierte ihr Gesicht. „Er muss ja leider mit Hinata Hyuga schlafen, was für ein Opfer…“ Ihr Grinsen verschwand, ihr Blick wurde verächtlich. „Falls du’s vergessen hast, Sasuke, für Erben muss man’s treiben- am besten in der Hochzeitsnacht, wie es sich gehört.“ Zum Schluss wäre ihre Stimme fast gebrochen, aber sie konnte sich zurückhalten. Sasuke sah aus, als hätte man ihm geradewegs einen Schlag ins Gesicht verpasst. Einen Augenblick schwiegen beide, Sakura ein wenig außer Atem und Sasuke erstarrt. „Vermutlich ja“, erwiderte er schließlich unverblümt und wenn er sie damit hatte verletzen wollen, dann hatte er es geschafft. Es war, als wenn ihr jemand etwas mit voller Wucht in den Bauch gejagt hätte. Das Ganze schien ihn völlig kalt zu lassen! Immer tat er so, als würde es ihn nichts angehen, dabei war er derjenige, der mit einer anderen schlafen würde! „Und es wird dir gefallen, du Mistkerl!“, schrie sie ihn außer sich vor Wut an. Wohl keiner hätte mit ihrer Reaktion gerechnet, als sie daraufhin einen der Teller von der Spüle packte und ihn wütend auf den Boden schleuderte. Aber selbst das schien den Uchiha kühl zu lassen. Er warf nur einen kurzen Blick darauf und wandte sich dann wieder an die Haruno, die wie eine Furie vor ihm stand. „Das habe ich nie gesagt“, meinte er kühl. „Ich hoffe, es wird dir gefallen, Sasuke Uchiha!“, entgegnete Sakura schon beinahe hysterisch und musste gewaltsam ihre Tränen zurückhalten. Nach all den Wochen der Anspannung kam ihre Frustration über die Situation nun endgültig zutage. Sie konnte nicht mehr, es quälte sie schon zu lange! Deswegen brach auch der der letzte Grund für ihre Wut aus ihr heraus. „Aber sicherlich brauchst du mich ab dann nicht mehr. Dann hast du ja Hinata, die dir dein Bett wärmt!“ Wieder schien es, als würde Sasuke leichenblass werden und leichte, rote Flecken erschienen auf seinen Wangen. Vor jedem anderen hätte er nicht seine ehrliche Wut gezeigt, aber einzig und allein Sakura schaffte es immer wieder, dass ihm der Kragen platzte. Seine schwarzen Augen fixierten sie sauer und seine Hand zitterte, sodass er sie zur Faust ballte. Er richtete sich förmlich über ihr auf. Sie schreckte jedoch nicht zurück, sondern starrte verdrossen zurück. „Du weißt ganz genau, dass es nicht so sein wird!“, tobte er. „Denkst du immer noch, dass du für mich nur fürs Bett gut bist? Glaubst du das wirklich? Was denkst du eigentlich von mir?!“ „Was soll ich denn denken?“, erwiderte Sakura sofort. „Wenn du es objektiv betrachtest, ist das hier eine schmutzige Affäre und sie wird noch schmutziger, wenn du erst einmal mit Hinata verheiratet bist! Affäre bedeutet Sex, nicht wahr?“ Sakura wusste, dass es von ihrer Seite her weitaus mehr war als nur das. Nur wusste Sasuke weder das genau, noch war sie sich Sasukes Gefühle sicher bewusst. Es war ein unausgesprochenes Gesetz zwischen den beiden, dass sie nie die drei magischen Worte sagen durften, denn das würde alles nur noch schlimmer machen als es ohnehin schon war. „Verdammt, wenn es dir nicht passt, dann mach doch Schluss. Keiner hindert dich daran!“, schrie der Schwarzhaarige sie aufgebracht an. Auch er hatte die Nerven verloren, sonst hätte er die Haruno nicht dazu aufgefordert. Adrenalin schoss durch seine Adern und am liebsten hätte er auf irgendetwas eingeschlagen. Nach seiner Aufforderung erstarrte Sakura augenblicklich zur Salzsäule und für einen Moment musste sie erst begreifen, was ihr Gegenüber gerade wirklich gesagt hatte. Ungläubig starrte sie ihn an, aber er blickte nur wütend zurück. Meinte er das wirklich ernst? Wieder stiegen Tränen in ihre Augen, die sie aber resolut unterdrückte. Während sie ihm in die Augen sah, stellte sie sich nur eine Frage: Was hinderte sie eigentlich daran mit ihm Schluss zu machen? Insgeheim wusste sie genau was, aber in ihrer Verletztheit und Wut beging sie einen kolossalen Fehler. Sakura wich einen Schritt vor dem Uchiha zurück und nickte langsam. Ihr Kopf war leer. „Dann ist es vorbei“, hauchte sie mit erstickter Stimme und rannte an ihm vorbei zur Haustür. Er jedoch hielt sie genau da auf, wo sie die Klinke in der Hand hatte. Kurzerhand riss er sie am Arm herum und ihre Augen waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Ihre vor Schmerz geweitet, seine in Zorn. Wütend drückte er seine Finger in ihren Arm. „Wenn du jetzt gehst, Sakura“, drohte er gefährlich leise. „Dann ist es wirklich vorbei. Dann gibt es kein Zurück mehr.“ In Sakuras Kopf und in ihrem gesamten Körper herrschte Chaos. Sie stand Kopf. „Da siehst du mal, wie viel dir all das bedeutet, wenn du mich so leichtfertig zum Schlussmachen aufforderst“, sagte sie schließlich. Ihre Stimme bebte, sowie ihr ganzer Körper. Nein. Sie durfte nicht heulen. Nicht jetzt. „Du bist doch anscheinend diejenige, die keinen Bock mehr hat. Das entnehme ich jedenfalls deinen Worten über unsere ‚schmutzige Affäre’! Also mach gefälligst Schluss!“ Schon wieder die Aufforderung dazu. Innerlich stachen tausende Nadeln in ihr Herz. Sein Blick brannte in ihrem Gesicht. „Ich habe nie gesagt, dass ich keinen Bock mehr habe“, erwiderte sie heftig. „Aber du musst zugeben, dass dieses verdammte Verstecken, das wir uns so wenig sehen können, all das, ziemlich scheiße ist. Wir können ja noch nicht einmal zusammen essen gehen! Und wie soll es erst später bei deiner Ehe sein? Kommst du mich dann einmal im Monat in meinem stillen Kämmerchen besuchen, wo ich auf dich warte?!“ Jetzt war es umgekehrt und sie rechtfertigte sich. Das reichte dem Uchiha aber anscheinend nicht. Offenbar wollte er sie mit seinen nächsten Worten endgültig zu Fall bringen. „Dann. Mach. Verdammt. Noch. Mal. Schluss. Zur. Hölle!“, jedes einzelne Wort betonte er und jedes einzelne klang der Haruno in ihren Ohren wieder. Anstatt ihre Vorwürfe zu verneinen, sagte er das. Er wollte es wirklich. Er wollte, dass sie mit ihm Schluss machte. Sie war ihm wirklich so viel wert, dass er sie einfach dazu aufforderte. Der Schmerz, der schon seit Wochen ihr Innerstes zerfraß, verschlang sie nun endgültig. „Wie du willst“, flüsterte sie und eine Träne rann ihr letztendlich doch ihre Wange hinab. Langsam entzog sie sich seinem Griff und machte die Tür auf. „Wie du willst, Sasuke“, wiederholte sie und rief die nächsten Worte. „Es ist aus! Ich will dich nie wieder sehen!“ Halb blind von den Tränen, die nun endgültig aus ihrem Gefängnis ausbrachen, stürzte sie aus der Wohnung hinaus und polterte die Treppe hinunter, raus in den Regen. Und weg von dem einen Mann, den sie eigentlich liebte. Kapitel 26: ...die Liebe ------------------------ Huhu! Es tut mir Leid, wie lange das Kapitel wieder gedauert hat…Ehrlich, das war überhaupt nicht vorgesehen gewesen. Nur leider fiel es mir sehr schwer, das Alles zu schreiben, nicht nur was den Adult-Teil betrifft. Sicherlich werdet ihr das verstehen, wenn ihr es lest…Ich wünsche euch viel Spaß dabei! Ihr könnt ja sogar die ‚unzensierte Version’ lesen;) Danke für die schönen Kommentare! Besonders bei diesem Kapitel würde ich gerne wieder eure Meinung hören:] Warum Sasuke in diesem Kapitel so handelt, wird später aufgeklärt… Danke an meine ‚Ersatz-Beta’ *knuff* eure flyingAngel [Es gibt einige Lieder, die zu diesem Kapitel passen. Unter anderem von Skilett Say Goodbye http://www.youtube.com/watch?v=qXG-5tWDbcs & von A Fine Frenzy Almost Lover http://www.youtube.com/watch?v=l27_6jBq-RE ] ~ Auf den hellen Parkettboden fielen mit einem kaum wahrnehmbaren Geräusch einzelne Wassertropfen und bildeten eine kleine Lache zu ihren Füßen. In dem Wohnzimmer waren nichts bis auf das monotone Auftreten des Wassers auf den Boden und ihr abgehackter Atem zu hören. Im Endeffekt wusste Sakura nicht, wie lange sie überhaupt durch den Regen gelaufen war- der Himmel war fortwährend düster gewesen. Besinnungslos war sie durch Tokio gerannt, blind für ihre Umwelt und taub für jegliche Geräusche. Ihre Gedanken hatten ihr einfach zu laut im Kopf gedröhnt und doch hatte es ihr letztendlich rein gar nichts genützt. Die Tatsachen ließen sich nicht mehr ändern, da half es ihr auch nicht, wenn sie sich immer wieder selber eine riesige Idiotin schimpfte. Ihre Reue und ihre Selbstvorwürfe würden ihre Worte auch nicht zurücknehmen. Deswegen war ihr am Ende keine andere Wahl geblieben, als zu sich nach Hause zurückzukehren. Nur dort konnte sie das Ganze klären und es wieder in Ordnung bringen. Nur wenn sie sich gedacht hatte, es würde so einfach werden, hatte sie sich gewaltig geirrt. Denn das, was sie zu Hause erwartet hatte, war keineswegs ein wütender Sasuke gewesen. Nein, so einfach war es bei weitem nicht. Ihre Finger waren eiskalt, als sie sie vorsichtig anhob, um eine nasse Haarsträhne aus ihrem Gesicht zu streichen. Fast glaubte sie, nicht richtig zu sehen. Das Alles musste ein Albtraum sein. Ihr Blick war starr auf ihr großes Holzregal, was nur wenige Meter von ihr entfernt an der orangefarbenen Wand stand, gerichtet. Alles schien in Ordnung. Die Bücher waren in Reih und Glied aufgestellt und die Dekorationssachen, sowie die Bilderrahmen waren an Ort und Stelle. Alle…bis auf einer. Langsam, wie es ihr schien mit tauben Beinen, ging sie die wenigen Schritte zu dem Regal und legte ein wenig zögerlich ihre Hand auf eine leere Fläche. Kühl erfühlte sie die glatte Oberfläche des hellen Holzes. Genau an dieser Stelle hatte noch vor wenigen Stunden das Bild vom See gestanden, das sie Sasuke damals geschenkt und welches er zur Aufbewahrung hier bei ihr gelassen hatte. In ihr herrschte gähnende Leere. Es war keine Frage, was damit geschehen war. Wie in Trance starrte sie auf ihre Hand, die auf dem leeren Holz lag und konnte kaum fassen, was ihr Herz schon längst begriffen hatte. Verzweiflung schlich durch ihre Adern wie Gift und verpestete ihr Denken. Plötzlich schossen ihre Hände hervor, packten einige der Bücher und rissen sie wahllos aus dem Regal heraus. Laut flogen sie in alle möglichen Richtungen zu Boden und ihre Zerstörungswut stoppte erst, als nur noch zwei Bücher einsam in der Ecke des Kastens standen. „Das kann er nicht getan haben“, sprach sie gequält zu sich selber, konnte sich damit aber weder ernsthaft überzeugen noch beruhigen. Ihr Atem ging schnell und ihr fiel es schwer, Luft zu holen, weil sich ein unsichtbares Seil um ihre Brust geschnürt hatte. Mit einem plötzlichen Gedanken wandte sie sich auf einmal blitzartig um und schlidderte mit ihren nassen Socken über das Parkett zu ihrem Badezimmer. Fast wäre sie ausgerutscht, aber sie konnte sich gerade noch an der Türklinke festhalten. Kurz hielt sie inne, dann riss sie die Tür auf und starrte gehetzt in den Raum hinein. Nein, verdammt! Ihrer Kehle entrang sich ein Geräusch, das dem eines Erstickenden gleichkam. Ihre Gedanken wirbelten wild durcheinander. …Sasukes Sachen waren verschwunden. In heller Panik rannte sie in ihr Schlafzimmer und machte mit einem Ruck ihren Kleiderschrank auf. Augenblicklich sackte sie wimmernd davor zusammen und vergrub ihr Gesicht schützend in ihren Händen. Nicht ein Kleiderstück von Sasuke lag noch in einem der Fächer. Nicht ein Einziges. Er hatte seine Sachen mitgenommen und sie ohne ein weiteres Wort verlassen… In diesem Moment war es ihr, als würde ihr Herz zerbersten. Nach all den Wochen des Schmerzes und des Frustes wurde ihr bewusst, wie wenig diese Gefühle mit jenem zu tun hatten, was sie im Moment spürte. Sie hatten nichts damit zu tun. Nicht mal ansatzweise waren sie so schlimm. „Was habe ich getan?“, wimmerte sie und schlang die Arme um ihre Knie. War es wirklich das gewesen, was sie sich die letzten Wochen über gewünscht hatte? Nein. Niemals. Natürlich hatte ihr die Situation zugesetzt und ja, natürlich hatte es verdammt wehgetan und sie war wütend gewesen. Aber jetzt ohne ihn zu sein… Man bemerkt erst dann, was man an einer Person hat, wenn sie nicht mehr da ist. Dieser Gedanke schoss ihr bitter durch den Kopf. Frustriert versetzte sie dem Parkettboden einen kraftlosen Schlag. Alles hätte sie ertragen können, wenn er bei ihr geblieben wäre. Das wusste sie. Und das hätte sie auch vorher wissen sollen! Wer hätte schon sagen können, wie alles gelaufen wäre, wenn sie nichts gesagt hätte? Es war dumm zu hoffen, er hätte seine Meinung über die Verlobung geändert. Aber vielleicht hätten sie dennoch zusammen ein anderes Leben leben können…in ihrer eigenen Welt. Die Welt, die nun zerstört war. Und das war ganz allein ihre Schuld. Ihre Schuld. Ihre Schuld. Ihre Schuld. Erschöpft setzte sie sich auf und sank schwach gegen die Tür ihres Schrankes. Ihr durch die Tränen verschleierter Blick hang an der Zimmerdecke. Sie konnte einfach nicht mehr. Es war zu viel für sie. Die letzten Wochen hatten ihr jedes Mal aufs Neue wehgetan und hatten sie gereizt, bis sie letztendlich explodiert war. Und was hatte sie nun davon? Was hatte sie nun davon, dass sie sich über eine Sache beschwert hatte, von der sie von vornherein gewusst hatte, dass sie nicht zu ändern war? Sasuke hatte sie verlassen. Sie konnte sich wirklich auf die Schulter klopfen. Aber wieso tat er ihr so weh? Er musste doch wissen, dass sie das alles nicht ernst gemeint hatte. Das sie das Schlussmachen nicht hatte ernst meinen können. Wusste er denn nicht, dass sie dazu nie in der Lage sein würde? Sie raffte sich langsam auf und schleppte sich ins Badezimmer. Zuerst musste sie einen klaren Kopf bekommen, bevor sie weiteres tat. Und das würde sie. Das musste sie einfach. Schnell spritzte sie sich kühles Wasser ins Gesicht und rubbelte sich mit einem Handtuch durch ihre nassen Haare. Ihr war klar, dass der Streit anders als sonst gewesen war. Nie hatten sie sich dermaßen Vorwürfe gemacht oder einer hatte den anderen zum Schlussmachen gezwungen…und nie war Sasuke mit seinen Sachen fort gegangen. Aber die Haruno wollte nicht sehen, dass sich dadurch etwas Entschiedenes änderte. Weder die Tragweite des Streites, noch, dass er unvermeidbar gewesen war, wollte sie sich eingestehen. In ihr keimte die Hoffnung, dass sie das Ganze wieder in den Griff bekommen würden, anders konnte sie sich das gar nicht vorstellen. Dafür würde sie kämpfen. ~ Mit dem Handtuch, mit dem sie noch immer durch ihre Haare rubbelte, ging sie langsam ins Wohnzimmer und sah sich nach dem Telefon um. Zwar war sie sich noch nicht darüber im Klaren, was genau sie Sasuke sagen wollte, aber ihr würde schon etwas einfallen. Denn schließlich sah sie sich selber als diejenige, die sich entschuldigen musste, weil sie den Streit angefangen hatte. In diesem Moment, in dem sie nach dem Telefon greifen wollte, hörte sie, wie die Wohnungstür aufgeschlossen wurde. Sie hielt in ihrer Bewegung inne und lauschte, ob sie sich nicht getäuscht hatte. Jedoch waren nach einigen Sekunden Schritte zu hören, die sich ins Wohnzimmer bewegten. Dann war wieder alles still. Augenblicklich hämmerte ihr Herz ihr rasend gegen die Brust und ihr Körper schien wie gelähmt. Das Handtuch umklammerte sie noch fester mit ihrer Hand, sodass es beinahe schmerzhaft wurde. Warum war er zurückgekehrt? Eben hatte sie noch gewusst, was sie ihm alles an den Kopf werfen wollte, jetzt war der ihre jedoch wie leergefegt. Wie in Zeitlupe drehte die Rosahaarige sich langsam zu dem Menschen hinter sich um und ließ, obwohl sie die Person erwartet hatte, vor Schreck das Handtuch fallen. Sasuke stand wie eine aus Marmorgegossene Statur nur wenige Meter von ihr entfernt. Seine Kleidung war wie die ihre klatschnass und auf seiner blassen Haut waren nasse Spuren des Regens zu erkennen. Von seinen Haarspitzen fielen einige Tropfen darauf. Ihre Augen waren vor Schreck geweitet, da sie nicht wusste, was sie nun tun sollte. Sie hatte keine Ahnung mehr, was sie vorhin hatte sagen wollen. Bei seinen dunklen Augen, die starr auf ihr lagen, und deren Ausdruck fiel ihr kein einziges Wort mehr ein. Ein Teil von ihr wollte es nicht wahrhaben, aber der restliche wusste, was seine Haltung zu bedeuten hatte. Noch immer sagte er kein Wort, sondern starrte sie nur an. Er bewegte nicht einen Muskel. Unwillkürlich fing die Rosahaarige leicht an zu zittern und griff sich in ihren Pullover, um es abzudämpfen. „Du bist triefnass“, stellte er nach einer Weile mit neutraler Stimme fest. „Du auch“, erwiderte sie erstickt. Abermals stahlen sich einzelne Tränen in die Augenwinkel der jungen Haruno und machten sie damit unfähig, ein weiteres Wort auszusprechen. Sie konnte es ganz genau sehen. Er wollte gehen und sie endgültig verlassen. Und sie sah es noch nicht einmal seiner steinernen Haltung und dem abweisenden Gesicht an, nein. Es lag in seinen Augen. War er nur deswegen zurückgekehrt? Um es ihr direkt ins Gesicht zu sagen? „Wie lange warst du draußen?“, fragte der Uchiha leise und eine Spur Besorgnis schwang in seiner Stimme mit- was angesichts ihrer Erscheinung nicht sonderlich überraschend war. „Ich…weiß…es nicht“, antwortete sie stockend ehrlich und ihre Stimme zitterte verdächtig. Wollte er jetzt Small Talk halten, obwohl offensichtlich sie beide wussten, was Sache war? Das konnte sie nicht zulassen! „Sasuke, ich…“, setzte sie hilflos an. „Ich weiß, du wolltest mich nie wieder sehen…Aber ich muss noch ein letztes Mal mit dir reden. Ich kann das nicht so stehen lassen.“ Ein letztes Mal?! Seine Worte rüttelten etwas in der Rosahaarigen auf. Sie schüttelte einmal ihren Kopf, als wäre sie aus einem Schlafzustand erwacht, und verteilte dabei kleine Wasserspitzer. „Du weißt, dass das nicht ernst gemeint war!“, wendete sie schrill ein und machte eine schneidende Handbewegung. „Mag sein“, verwarf er ihren Einwurf sofort und seine Stimme klang kühl und reserviert. Beinahe redete er mit ihr, als wäre sie eine von den Geschäftpartnern seines Vaters, die er insgeheim so sehr verachtete. „Aber das tut im Endeffekt nichts zur Sache.“ Einen Moment lang war Sakura tatsächlich fassungslos von seinen Worten und starrte ihn ungläubig an. Wieso schien ihm das Alles so gleichgültig zu sein? Sie konnte nur ahnen, dass er zwar kühl tat, aber in seinem Inneren ganz andere Gefühle herrschten. Sie wusste, er hasste es, sie leiden zu sehen, besonders wenn er der Grund dafür war. Das hatte er ihr einmal gesagt. Mit einem kleinen Hoffnungsschimmer machte sie einen mehr oder weniger entschlossenen Schritt auf ihn zu. „Doch, das tut sehr viel zur Sache. Ich habe das alles in meiner Wut gesagt, Sasuke! Du weißt, wie ich bin, wenn ich wütend werde. Ich sage immer Dinge, die ich später bereue.“ Eindringlich sah sie ihn aus ihren mintgrünen Augen an. Er wusste es doch, da war sie sich sicher. Er kannte sie. „Ja, das weiß ich“, sagte der Uchiha leise und wandte seinen Blick ab. Kein gutes Zeichen. Er konnte ihr nicht mehr in die Augen sehen. „Aber darum geht es einfach nicht und das weißt du. Zwangsläufig musste es darauf hinauslaufen, du kannst nichts dafür. Es geht einfach nicht.“ Nie hätte die Rosahaarige gedacht, dass es soweit kommen würde. Und nie hätte sie gedacht, dass sie jenen Schmerz fühlen würde, der ihr nun beinahe Übelkeit verursachte. Am wenigsten von allen Dingen hätte sie sich jedoch ihre Reaktion ausgemalt, die letztendlich eintraf. Sie legte ihren gesamten Stolz, der ihr noch geblieben war, ab und…flehte ihn an. Die Hilflosigkeit übermannte sie einfach. „Sasuke, tu das nicht, bitte…bitte…“, stammelte sie flehend und machte einen weiteren Schritt auf ihn zu. Ihre Hände streckte sie ihm entgegen, aber er ergriff sie nicht. Trotz ihres schmerzvollen Blickes und den Tränen, die sie nur mühsam zurückhalten konnte, zeigte er keinerlei Regung. „Es hat keinen Sinn, Sakura. Wir beide können uns nicht länger vor der Realität verstecken. Wir müssen unser eigenes Leben weiterführen.“ „Aber das können wir auch miteinander!“, erwiderte Sakura heftig, aber Sasuke schüttelte den Kopf. Das war das Stückchen, was gefehlt hatte, um ihren Damm endgültig brechen zu lassen. In einem letzten Versuch, seine undurchdringbare Mauer aus Kälte zu durchbrechen und ihn zu erreichen, warf sie sich in seine Arme und klammerte sich an seinen nassen Pullover. „Es tut mir leid! Es tut mir so leid!“, sagte sie immer wieder und drückte ihr Gesicht in die Baumwolle. Ihrer Kehle entwichen leise Schluchzer, während sie versuchte, ihn festzuhalten. Allerdings versteifte er sich bei ihren Berührungen nur noch mehr. Oh Gott, war es schon soweit gekommen? „Sakura“, kam es zugleich neutral und ein wenig auffordernd aus seinem Mund. Aber wenn er jetzt gedacht hatte, sie würde ihn loslassen, dann hatte er sich getäuscht. Ihre Finger krallten sich nur noch fester in seinen Pullover, denn das Letzte, was sie vorhatte, war ihn gehen zu lassen. Sie brauchte ihn, sah er das nicht? „Sasuke, bitte…“, wisperte sie. „Es tut mir alles so leid, ich wollte das nicht…“ „Nein, Sakura…“ „Es war alles falsch, was ich gesagt habe, ich weiß“, sie fuhr weiter fort und ließ ihm keine Chance weiterzureden. Ihre Worte überschlugen sich beinahe. „Ich war nur so gestresst und aufgeregt…Es war nie meine Absicht, dass ich…Es kam so raus und ich…ich…verdammt, ich wollte das alles nicht!“ Ein letztes Mal schloss sie ihre Augen, dann sah sie vorsichtig zu ihm hinauf ins Gesicht. Unglaublicherweise war in seiner perfekten Maske ein kleiner Riss, der zwei Emotionen zeigte: Schmerz und Frustration. Nach einem Augenblinzeln Sakuras war er jedoch wieder verschwunden, sodass sie sich fragte, ob er tatsächlich existiert hatte. Jetzt hatte sie wieder die perfekte, kalte Maske eines wahren Uchihas vor sich. „Ich weiß, wir haben nie direkt über die Zukunft gesprochen. Aber für mich war doch immer klar gewesen, dass du Hinata heiraten würdest“, erklärte sie leise. „Dennoch bin ich bei dir geblieben. Und das werde ich auch in Zukunft tun. Das eben war nur ein kleiner Ausrutscher, versteh das doch endlich…“ Ihre Augen suchten in seinem Gesicht nach irgendeiner Gefühlsregung, aber sie fanden keine mehr. „Jetzt hör mir zu“, sagte er und seine Finger zuckten verdächtig, als müsste er den Impuls unterdrücken, sie zu berühren. „ Du weißt, dass es nicht an vorhin liegt. Es ist einfach die ganze Sache und die wird sich auch nicht ändern, nur weil du deine Worte, die längst überflüssig waren, bereust!“ „Ich kann damit umgehen, Sasuke. Ich kann das“, entgegnete sie mit fester Stimme. Langsam wusste sie nicht mehr, was sie noch tun konnte, um ihn davon zu überzeugen. Ernst und flehentlich sah sie ihn an, legte vorsichtig eine Hand auf seine eiskalte Wange. Er zuckte nicht davor zurück. „Das würde ich dir gerne glauben, aber es…“ „Verdammt, ich weiß es, glaub mir!“, erwiderte sie verzweifelt. „Ich kann das! Und es wird tausend Mal leichter sein, als mich von dir zu trennen. Du weißt, Sasuke, dass ich dich…“ Die Worte blieben ihr im Hals stecken. „…das ich nicht ohne dich leben kann.“ Hätte sie gekonnt, hätte sie in dem Moment ‚Ich liebe dich’ gesagt, aber ihre Lippen blieben versiegelt. Zumindest Letzteres war die reine Wahrheit und Sakura sah Sasuke an, dass er es wusste. Wieder drehte er seinen Kopf von ihr ab, um ihr nicht mehr in die Augen sehen zu müssen. „Es geht nicht, Sakura…“, sagte er bitter. Frustriert nahm die Rosahaarige mit einem Mal ihre Hand von dem Uchiha und trat erregt einen Schritt von ihm zurück. Die Verzweiflung verwandelte sich langsam wieder in die altbekannte Wut, obwohl sie das nicht wollte. Aber der Mann trieb sie ihn den Wahnsinn! Sie konnte und würde nicht akzeptieren, dass er das Ganze einfach so beendete! „Natürlich geht es, Sasuke! Ich sage ja nicht, dass es einfach wird, aber es könnte funktionieren, wenn wir beide es wollen!“, rief sie aufgebracht und die kühlen Augen des Uchiha lagen erneut auf ihr. Wieder sah es so aus, als würde er auf ihre Aussage nichts erwidern. Sie riss ihren Kopf wütend zur Seite und biss sich auf ihre Unterlippe. Plötzlich kam ihr eine Idee und unbehagt wandte sie sich wieder an den Schwarzhaarigen. Es war riskant. Aber es war das Einzige, was ihr noch einfiel. „Ich frage dich eins. Nur eins“, sagte sie langsam. „Was würdest du fühlen und tun, wenn du mich zusammen mit einem anderen Mann sehen würdest? Nehmen wir zum Beispiel Kabuto Yakushi. Und jetzt sag mir nicht, nichts, denn so selbstlos bist du nicht.“ Das war eigentlich schon fast ein Schlag unter der Gürtellinie, aber jetzt hieß es ganz oder gar nicht. Sie musste alles auf eine Karte setzen und anscheinend funktionierte es auch. In Sasukes Augen flammte Wut auf und jetzt machte er einen Schritt auf sie zu. „Aber du willst so selbstlos sein, oder?“, wich er zornig ihrer Frage aus. „Ich bin es, weil ich es will. Das ist meine Entscheidung, die du gerade versuchst mir abzunehmen.“ Ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt und abermals schien die Zeit stehen zu bleiben, während ihre Blicke sich fesselten. Plötzlich riss sich Sasuke von ihr los und ging aufgewühlt und unschlüssig einige Schritte hin und her, dabei fuhr er sich durch sein rabenschwarzes Haar. Zumindest seine Mauer schien sie durchbrochen zu haben. „Denkst du, dass macht das Ganze besser? Denkst du, ich mache das, um dir weh zu tun?“, fragte er erhitzt. „Nein, verdammt, es wird uns besser damit gehen! Und mir ist klar, dass du das jetzt nicht so sehen willst, aber ich habe gründlich darüber nachgedacht und ich hätte das hier schon viel früher tun sollen! Sakura, wir beide, allen voran du, würden daran kaputt gehen!“ Er wirbelte zu ihr herum und fasste sie an den Schultern. „Und ich will nicht derjenige sein, der dafür verantwortlich sein wird!“ Sie schien ihn zur Weißglut getrieben zu haben, aber wie hatte er auch erwarten können, dass sie ihn einfach gehen lassen würde? „Verstehst du es nicht? Es ist mir egal!“, erwiderte Sakura ebenso wütend und ihre Blicke bohrten sich ineinander, so wie seine Finger sich in ihre Haut. Aber ihr war es egal und er bemerkte vermutlich nicht einmal wirklich, dass er ihr wehtat. „Später wirst du das nicht mehr sagen. Dann wirst du mich hassen, weil du noch mehr an mich gebunden sein wirst als jetzt. Und dann wirst du dir wünschen, ich hätte alles heute beendet.“ Sakura schüttelte den Kopf und versuchte den Ausdruck in seinem Gesicht nicht wahrzunehmen: Schmerz und Resignation. Er hatte sie aufgegeben. „Du kannst nicht in die Zukunft sehen, oder? Du kannst nicht wissen, wie ich reagiere! Du kannst nicht in meinen Kopf sehen!“, warf sie ihm vor. „Du kannst das verdammt noch mal nicht alleine entscheiden, hörst du? Das ist auch meine Entscheidung und die lasse ich mir von dir nicht nehmen!“ „Ach ja? Und ich lass mir von dir nicht meine Entscheidung nehmen! Ich habe dir gesagt, warum ich es tue und warum es besser für uns ist!“ „ICH LASSE ES NICHT ZU, DASS DU GEHST!“ Außer Atem starrte sie ihm ins blasse Gesicht, er war plötzlich merkwürdig still geworden. Noch immer hielt er ihre Schultern umfasst und sah ihr mit solch einer Intensität in die Augen, dass es ihr einen Schauer über den Rücken jagte. Das Gefühl des Verlangens nach ihm kam so plötzlich und unerwartet, dass sie ihre Gedanken für den Moment völlig ausblendete. Sie spürte nur noch seinen Blick, der Feuerspuren auf ihrer Haut zu hinterlassen schien, und seinen Atem, der ihr warm entgegenschlug. Plötzlich löste Sasuke langsam seine Finger von ihren Schultern, aber anstatt völlig von ihr abzulassen, ließ er sie langsam an ihrem Hals empor wandern. „Du bleibst hier“, sagte sie rauchig und spürte ein Kribbeln, was sich von den Stellen, wo er sie berührt hatte, über ihren gesamten Körper ausbreitete. „Verdammter Sturkopf“, erwiderte der Uchiha und im nächsten Moment hatte er auch schon seine Lippen auf die ihren gepresst. Es war ein Akt der Verzweiflung. Die Haruno wusste kaum wie ihr geschah. In wenigen Sekunden hatte Sasuke sie an die nächstgelegene Wand gedrängt. Schmerzhaft prallte sie dagegen, aber sie bemerkte es kaum. Einzig und allein Sasukes Zunge, die so süß mit der ihren spielte und seine Hände, die so leicht über ihren Körper wanderten, waren für sie fühlbar. Sie zog ihn noch näher zu sich heran, in dem sie die Arme um seinen Nacken schlang und sich mit ihren Finger in sein dichtes Haar vergrub. Der Uchiha nahm sie bei den Hüften und durch den Stoff des Pullovers spürte Sakura die Hitze, die von seinen Fingern ausging. Langsam ließ er seine Fingerspitzen unter ihren Pullover wandern und berührte sachte ihre zarte Haut. Die Berührung war kaum spürbar, fast wie der Hauch des Windes, dennoch entlockte sie Sakura ein kehliges Seufzen. Als der Schwarzhaarige ihr schließlich den Pullover über den Kopf zog und achtlos in die nächste Ecke beförderte, legte die Haruno ihm einen Finger auf seine leicht feuchten Lippen, bevor er sie wieder küssen konnte. Mit der anderen Hand griff sie in seinen Pullover und zog ihn wortlos ins Schlafzimmer, während sie ihm immerzu in die dunklen Augen blickte. Ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Du bekommst nicht immer alles, was du willst, Sasuke“, sagte sie leise. Kaum im Schlafzimmer angekommen zog sie ihm bereits den feuchten Pullover über den Kopf. Hungrig suchte ihr Mund den seinen und mit ihren Händen machte sie sich an seinem Gürtel zu schaffen. Sie drängte ihn immer weiter zu ihrem Bett, jedoch hielt der Uchiha kurz davor entschlossen ihre Hände fest und hinderte sie somit daran fortzufahren. Sakura löste den Kuss und sah ihn fragend an. Er ließ ihre Hände nicht los und starrte zurück. „Du bekommst auch nicht immer alles, was du willst…Sakura.“ Mit diesen Worten hatte er sie mit einem Mal umgedreht und auf das Bett geschupst. Sie richtete sich auf, in dem sie ihre Ellebogen auf der Matratze abstützte und sah zu ihm hoch, wie er übergroß vor ihr stand. Einzig und allein zwei Lampen spendeten in dem Schlafzimmer Licht und beschienen warm sein Gesicht, sodass seine Augen noch dunkler wirkten. In ihnen lagen noch immer die Wut und die Frustration, die auch aus ihr nicht gänzlich entwichen waren, und das Verlangen bei dem Blick über ihren scheinbar ausgelieferten Körper. „Wieso sind wir nur so dumm?“, fragte er plötzlich leise in die Stille hinein und die Worte hangen für einen Augenblick schwer in der Luft. Noch immer durchfuhren Hitzewellen Sakuras Körper, doch jetzt entstanden sie nicht nur durch die Lust, die sie durchströmte. Bezog er sich auf ihre gesamte Beziehung oder nur auf das, was sie gerade wider jeder Vernunft taten? Ihre Handflächen wurden feucht und unbewusst biss sie ihre Zähne zusammen, um nichts auf seine Frage erwidern zu müssen. Beide Möglichkeiten befand sie als äußerst frustrierend. Letzten Endes reichte es ihr, in seine Augen zu sehen, sodass sie ihren Kopf abwendete. Ja, sie waren beide dumm, aber ändern würde es dennoch nichts. Niemals. Plötzlich drückte sich die Matratze nach unten und rechts und links von ihr stützten sich Sasukes Hände ab. Dann spürte sie eine Hand, die sie sanft am Kinn packte und ihr Gesicht langsam wieder nach vorne wandte. Im nächsten Moment lag auch schon wieder der Mund des Schwarzhaarigen auf dem ihren und begann ihn nach jeder Kunst zu verführen. Zunächst war Sakura verwirrt, jedoch konnte sie es nicht verhindern, dass seine Liebkosungen ihr mehr als gefielen. Aber wieso tat er das, wenn er es scheinbar für dumm hielt? Diese Frage brannte in ihren Gedanken, aber als Sasuke mit seinem Mund von dem ihren abließ und langsam ihre Schläfen küsste, dann abwärts an ihrem Hals entlang glitt, wurde sie immer schwächer und schwächer. Die eine Hand ließ er leicht über ihre Seite fahren, sodass sie sich vor seiner Berührung wand und ihren Rücken durchdrückte, als er ihr mit der anderen Hand den BH von den Brüsten entfernte und diese anfing zu umwerben. Nach der Meinung der Rosahaarigen waren sie alles andere als perfekt oder groß, der Uchiha behandelte sie jedoch wie ein großes Juwel. Er streichelte sie sanft, umspielte ihre Brustwarzen mit der Zunge und nahm sie schließlich in seinen feuchten, warmen Mund. Ein wohliger Schauer durchfuhr Sakura und ließ sie aufstöhnen. Während er leicht an ihren Brustwarzen saugte, vergrub sie ihre Finger in das Bettlacken und konnte kaum einen Gedanken angesichts der Lust, die sich in jede Faser ihres Körpers ausbreitete, denken. Ein fast schon schmerzhaftes Pochen machte sich in ihrem Unterleib bemerkbar und für einen Augenblick konnte sie nicht an sich halten. Sie zog Sasuke über sich und versuchte abermals seine Hose zu öffnen und dieses Mal half ihr der Uchiha sogar dabei. Als sie ihre Hand jedoch in Richtung seiner Boxershorts wandern ließ, hielt er sie abermals zurück. „Ich bin noch nicht mit dir fertig“, kam es rauchig aus seiner Kehle. Ihr Blick war schon verdunkelt vor dem Verlangen nach ihm und sie konnte sich kaum gegen ihn wehren. „Willst du mich etwa leiden lassen?“, brachte sie heiser heraus und sah gerade noch, wie sich ein fast schon heimtückisches Grinsen auf seine Züge legte, bevor er seinen Mund auf ihren Bauch hinabsenkte. „Vielleicht“, erwiderte er und leckte spielerisch an ihrem Bauchnabel. Sakura fühlte sich hin und her gerissen. Auf der einen Seite genoss sie seine Behandlung, aber auf der anderen Seite verwandelte sich das lustvolle Empfinden langsam in Schmerz. Sie wollte ihn. Jetzt. Immer wieder flüsterte sie seinen Namen, wobei sie nie wusste, ob es ‚Sasuke, hör auf’ oder ‚Sasuke, mach weiter’ heißen sollte, aber das war sowieso egal. Er hatte nicht vor aufzuhören. So ging er auch noch den letzten Schritt, um sie aus ihrer Verfassung zu bringen, anstatt ihr Gnade zu gewähren. Langsam, als wenn er alle Zeit der Welt hätte, machte er den Knopf ihrer nassen Jeans auf und zog langsam den Reißverschluss nach unten. Man hörte leise das Geräusch, als die Zähnchen auseinander gingen, dann spürte Sakura, wie Sasuke versuchte ihr die Hose von den Beinen zu ziehen. Und trotz ihres letztendlich ungeduldigen Nachhelfens kam es ihr quälend lange vor, bis sie endlich mit nackten Beinen vor dem Uchiha lag. Leicht strich er mit einer Hand über ihre Wade, dann über ihren Oberschenkel und wanderte auch in die Innenseite ihrer Schenkel. Hatte die Rosahaarige nicht schon vorher überall Gänsehaut gehabt, so breitete sich diese nun endgültig aus. Das Pochen wurde stärker und immer wieder fuhren Hitzewellen durch ihren Körper, die es ihr fast unmöglich machten, etwas Vernünftiges zu denken. Und plötzlich entfernte Sasuke ihr mit einem Lächeln auch ihr letztes Kleidungsstück und ein kalter Luftzug umspielte ihren Unterleib. „Oh Gott“, brachte sie nur heraus und sog scharf die Luft ein, als sie zwei starke Finger in dem empfindlichen Bereich zwischen ihren Beinen spürte. Ihre Augen weiteten sich. „Du musst bestraft werden für den Fehler…“, hörte sie Sasuke wie aus einer entfernten Welt zu ihr sprechen. „…den du immer und immer wieder machst.“ Es schien ihr, als sei sie unter Wasser und konnte kaum zu der Oberfläche dringen. Unwillkürlich schmiegte sie sich wohlig seiner Hand entgegen und das Gefühl der Lust stieg von Sekunde zu Sekunde. Zufrieden beobachtete Sasuke ihre Reaktionen und vertiefte seine Berührungen mit den Händen immer weiter. Wellen der Leidenschaft durchströmten Sakura und sie schloss die Augen, das Anzeichen für Sasuke, dass er sie genau da hatte, wo er sie haben wollte. In diesem Moment nahm er seine Hände zurück und Sakura dachte es überstanden zu haben, aber im nächsten Augenblick legten sich zwei warme Lippen auf ihre empfindsamste Stelle. Ohne, dass sie es verhindern konnte, bäumte sich ihr Körper auf und ihr entglitt ein Stöhnen, was Sasuke zufrieden in den Ohren klang. Als die Lust und der damit verbundene Schmerz kaum mehr erträglich waren, riss sie ihren Kopf zur Seite und versuchte ihr Gestöhne in dem Bettlaken zu ersticken. Vergebens. Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn, während ihr Atem immer schneller wurde, ihre Bewegungen immer unkontrollierte und sie schließlich den Gipfel erreichte. Ein letztes Mal bäumte sich ihr Körper auf und ein Schrei entglitt ihren Lippen, bevor sie, auf Wolke Sieben schwebend, wieder in das weiche Bett zurücksank. In dem gedämmten Schein der Lampen öffnete sie langsam ihre Augen und erblickte den Schwarzhaarigen, wie er scheinbar zufrieden lächelnd vor ihr hockte. Er konnte gar nicht so schnell schauen, da hatte sie ihn schon ungestüm umgerissen. „Nicht nur ich muss für meine Dummheit bestraft werden“, hauchte sie ihm entgegen und spürte bereits seine Erregung an ihren Schenkeln. „Du musst für den Fehler bestraft werden, den du bereits bei unserer ersten Begegnung gemacht hast.“ Bis heute war Sakura nicht klar, wieso Sasuke damals so gehandelt hatte. Warum er ihr den Autoreifen ausgewechselt, mit ihr geredet und geflirtet hatte und letztendlich sogar mit ihr getanzt hatte. Er hatte gewusst, inwiefern er gebunden war und wer sie gewesen war. Und dennoch hatte er all das getan. Die Haruno beugte sich zu ihm hinab und sah die Schuld in seinen Augen. Dennoch küsste sie ihn mit einer Leidenschaft und ohne jegliche Zurückhaltung, sodass auch er alles um sich herum zu vergessen schien. Ihre Berührungen waren weniger sanft als seine zuvor, als sie ihren Mund über seinen Hals und seine Brust wandern ließ. Sie spürte wie ein leichtes Zittern durch den Körper des Uchihas ging, während sie seine Brustwarzen in ihren Mund nahm und leicht daran saugte. Nein, sie machte ihm keine Vorwürfe wegen damals. Auch wenn sie das lange Zeit getan hatte, das war nun vorbei. Denn sonst hätte sie all das verpasst, was in den letzten Monaten geschehen war. Ihr Mund fuhr über Körperteile des Uchihas, wo dieser nie gedacht hätte, dass sie dieses Verlangen nach ihr würden auslösen können. Mit einem sinnlichen Lächeln fuhr sie mit ihren Händen letztendlich über seine straffen Wanden und die Oberschenkel, während sie ihm die Boxershorts von den Beinen zog. Die Neckereien mit ihm hätte sie verpasst. Sasuke musste sich wirklich hart am Riemen reißen, Sakura nicht auf das Bett zu werfen und seine Fantasien mit ihr auszuleben, als sie sein bereits angeschwollenes Glied in ihre zierlichen Hände nahm. Sanft strich sie darüber und beugte sich schließlich zu seinem Intimbereich hinab. Die Späße mit ihm hätte sie verpasst. Die nächsten Minuten kosteten den sonst so beherrschten Uchiha wirklich alle Kraft, nicht die Kontrolle zu verlieren und wie ein Tier über Sakura herzufallen. Er krallte seine Hände in das Bettlacken und stöhnte, während Sakuras Hände und ab und an ihr Mund mit seinem Geschlecht spielten. Am Ende konnte er sich jedoch noch rechtzeitig kontrollieren. Er schaffte es, sich von der Rosahaarige loszureißen und saß ihr für einen Moment schwer atmend gegenüber. Wie sie da saß, mit diesem Lächeln auf dem Gesicht, die Wangen gerötet und diese unglaublich grünen Augen, die im Schein der Lampen glänzten. All die Nächte mit ihm hätte sie verpasst. Es war, als hätte man beiden einen Befehl eingegeben. In der gleichen Sekunde stürzten sie aufeinander zu, ihre Lippen verschmolzen zu einem nie enden wollenden Kuss. Keiner von ihnen wusste wirklich, warum sie das hier taten. Es war für sie in diesem Moment nur eine Dringlichkeit, die, wenn sie diese nicht erfüllen würden, sie sterben lassen würde. Sasuke drehte die Rosahaarige und drückte sie in das Bett. Seine Hände fuhren abermals über ihre mit einem leichten Schweißfilm überzogene Haut. Dann drang er mit einem machtvollen Stoß in sie ein. …die Leidenschaft hätte sie verpasst. Vor Lust warf Sakura ihren Kopf nach hinten und hörte, wie ihr Stöhnen sich mit dem von Sasuke vermischte. Seine harte Brust rieb sich an ihrer und verursachte eine prickelnde Gänsehaut. Zwischen ihren Brüsten sammelten sich einige Schweißperlen, die Sasuke kurzerhand mit seiner feuchten Zunge wegleckte. Ein hungriges Knurren entwich ihrer Kehle und sie zog ihn noch tiefer in ihre unglaubliche Süße. …die Hingabe. Sie schlang einen Arm um seinen Nacken und griff mit einer Hand in sein Haar. Er stieß immer wieder zu, machte den Schmerz des Verlangens immer unerträglicher und trieb beide immer höher. Immer wieder seufzte Sakura den Namen des Uchihas, was diesen beinahe um den Verstand brachte. Nicht nur ihre Körper verbanden sich in diesem Augenblick. Jeder zeigte seine Seele, gab sie dem anderen preis und überließ sich ihm völlig. „Verdammt…“, hörte die junge Haruno den Schwarzhaarigen dicht an ihrem Ohr flüstern und spürte kurz darauf, wie dieser seine Lippen wieder mit den ihren verband. In diesem Kuss und in der Art, wie er sich immer weiter in sie vergrub, lag keine Sanftheit mehr. Er wollte sie völlig für sich haben und die Wut und die Frustration vernebelten seine Sinne. Sakura reagierte darauf und vergrub ihre Finger in seinen Rücken, versuchte ihn verzweifelt zu halten, obwohl sie wusste, dass es ein Ende haben würde. Als die Qual schließlich unerträglich wurde, schwanden Sakura die Sinne. Ihr Körper bestand plötzlich aus reinen Empfindungen und sie wurde unaufhaltsam immer weiter in den Strudel hineingerissen, der sie und ihre Seele zu verschlingen drohte. Sie hörte sich selber schreien, aber auch Sasuke, und spürte, wie er sie mit seiner Wärme erfüllte. In einem letzten Akt der Hingabe zog er sie ein letztes Mal an sich und sie vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge. …die Liebe. ~ Schweigend lagen beide nebeneinander und bewegten sich nicht. Sakura spürte noch immer die letzten Wellen der Wollust in sich schlagen, aber es war nicht das, was ihr die Worte aus dem Mund raubte. Sie wusste, was kommen würde. Das hatte sie während des Sexes mit Sasuke deutlich gespürt. Sie fühlte sich, als wenn sich ihr Herz in alle möglichen Einzelteile auflösen würde. Neben ihr begann sich Sasuke langsam zu regen und setzte sich auf. Die Rosahaarige hatte ihre Augen geschlossen, aber sie spürte den Blick, der eine Weile auf ihr lag. Dann, als er aufstand und sie das Geraschel von Kleidung hörte, spürte sie die Tränen erneut in sich hochsteigen. Sie öffnete ihre Augen und richtete sich langsam auf. Die Decke hielt sie sich schützend vor den Körper und sie spürte wie ein Tropfen salzigen Wassers auf ihre Hand traf. Die Stärke, die sie ihm eben noch hatte beweisen wollen, war gebrochen. Wie es schien in aller Seelenruhe zog sich Sasuke wieder seinen Pullover an und bückte sich nach seiner Hose, die zusammengeknüllt in einer Ecke lag. „Wieso?“, kam es mit vor Tränen erstickter Stimme von der jungen Frau. Der Schwarzhaarige hob die Hose auf und sah sie ausdruckslos an. „Die Firma bedeutet mir mehr, als ich sagen kann“, sagte er schließlich, während er seine Jeans anzog. „Ich weiß, welchen Fehler ich mit dir begangen habe, aber ich werde ihn nicht noch vergrößern und so weitermachen.“ „Du siehst mich als Fehler an?“, rief Sakura schrill. Sie richtete sich auf, ihr Körper bebte unter der Decke unaufhörlich. Der Uchiha sah sie abermals an und schüttelte den Kopf. „Nein. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich bereue alles“, erwiderte er ehrlich und mit einem Ruck zog er seinen Reißverschluss nach oben. Die Geste hatte etwas Endgültiges. So wie er seinen Körper vor ihr enthüllte, enthüllte er auch sich selber vor ihr. „Bitte, Sakura, sieh es ein. Du würdest daran zu Grunde gehen. Tu dir selbst nicht weiter weh und versuche ohne mich glücklich zu werden.“ Seine Worte wollten nicht so recht in ihren Kopf eindringen. Es schien ihr, als sei sie durch einen Schleier von ihm entfernt. Glücklich werden? Ohne ihn? In ihrem Innern zog sich alles schmerzhaft zusammen. Sie wusste, dass war nicht möglich, aber sie sagte nichts mehr. Ihre Augen waren geweitet und ihr Mund unfähig einen Ton herauszubringen. Er hatte sich entschlossen und sie konnte nichts mehr daran ändern. Alles war verloren. Und was das Schlimmste an all dem war: tief in ihrem Innern ahnte sie…Er hatte Recht. „Bitte, versuche es dir und mir nicht unnötig schwer zu machen und ruf mich nicht an, oder kontaktiere mich sonst irgendwie“, sagte Sasuke schließlich in fast schon geschäftsmäßigen Ton. Er wandte sich schon halb von ihr ab. „ Falls du es doch tun solltest, werde ich nicht reagieren…Lebe wohl, Sakura.“ „Warte, Sasuke!“, schrie die Rosahaarige plötzlich verzweifelt und stürzte von dem Bett. Ihre Hände gruben sich abermals in seinen Pullover und sie sah in Sasukes Gesicht die Abweisung. Vermutlich dachte er, sie würde weiter betteln, aber das war vorbei. Nein, es galt das Ganze abzuschließen. Jetzt, wo es keine Hoffnung mehr gab. „Bevor du gehst, gewähr mir noch eine letzte Bitte“, flüsterte sie. Falls er überrascht war, ließ er es sich nicht anmerken. Einen Moment lang schien er zu überlegen, dann nickte er. Vermutlich glaubte er, wenigstens das hätte sie noch verdient. „Küss mich ein letztes Mal.“ Einen Moment lang sah er sie nur an, dann gewährte er ihr ihre Bitte. Er beugte sich zu ihr hinab und legte sanft seine Lippen auf die ihren. Die Welt schien stehen zu bleiben und Sakura wusste nicht, wie lange sie dort standen. Dann löste er den Kuss, strich ihr ein letztes Mal über die Wange und verschwand. Leise hörte sie das Türschloss hinter ihm zufallen. Sie sah ihm erstarrt hinterher und schlang die Arme um ihren Körper. Die Tränen liefen stumm an ihren Wangen hinab und tropften zu Boden. Er ging. Und nahm all ihre Hoffnung und Liebe mit sich. Kapitel 27: ...die Liebe [zensiert] ----------------------------------- Huhu! Es tut mir Leid, wie lange das Kapitel wieder gedauert hat…Ehrlich, das war überhaupt nicht vorgesehen gewesen. Nur leider fiel es mir sehr schwer, das Alles zu schreiben, nicht nur was den Adult-Teil betrifft. Sicherlich werdet ihr das verstehen, wenn ihr es lest…Ich wünsche euch viel Spaß dabei, auch wenn das hier die zensierte Version ist- ich habe mein möglichstes getan, es nicht zu sehr zu kürzen! :) Danke für die schönen Kommentare! Besonders bei diesem Kapitel würde ich gerne wieder eure Meinung hören:] Danke an meine ‚Ersatz-Beta’ *knuff* eure flyingAngel [Es gibt einige Lieder, die zu diesem Kapitel passen. Unter anderem von Skilett Say Goodbye http://www.youtube.com/watch?v=qXG-5tWDbcs & von A Fine Frenzy Almost Lover http://www.youtube.com/watch?v=l27_6jBq-RE ] ~ Auf den hellen Parkettboden fielen mit einem kaum wahrnehmbaren Geräusch einzelne Wassertropfen und bildeten eine kleine Lache zu ihren Füßen. In dem Wohnzimmer waren nichts bis auf das monotone Auftreten des Wassers auf den Boden und ihr abgehackter Atem zu hören. Im Endeffekt wusste Sakura nicht, wie lange sie überhaupt durch den Regen gelaufen war- der Himmel war fortwährend düster gewesen. Besinnungslos war sie durch Tokio gerannt, blind für ihre Umwelt und taub für jegliche Geräusche. Ihre Gedanken hatten ihr einfach zu laut im Kopf gedröhnt und doch hatte es ihr letztendlich rein gar nichts genützt. Die Tatsachen ließen sich nicht mehr ändern, da half es ihr auch nicht, wenn sie sich immer wieder selber eine riesige Idiotin schimpfte. Ihre Reue und ihre Selbstvorwürfe würden ihre Worte auch nicht zurücknehmen. Deswegen war ihr am Ende keine andere Wahl geblieben, als zu sich nach Hause zurückzukehren. Nur dort konnte sie das Ganze klären und es wieder in Ordnung bringen. Nur wenn sie sich gedacht hatte, es würde so einfach werden, hatte sie sich gewaltig geirrt. Denn das, was sie zu Hause erwartet hatte, war keineswegs ein wütender Sasuke gewesen. Nein, so einfach war es bei weitem nicht. Ihre Finger waren eiskalt, als sie sie vorsichtig anhob, um eine nasse Haarsträhne aus ihrem Gesicht zu streichen. Fast glaubte sie, nicht richtig zu sehen. Das Alles musste ein Albtraum sein. Ihr Blick war starr auf ihr großes Holzregal, was nur wenige Meter von ihr entfernt an der orangefarbenen Wand stand, gerichtet. Alles schien in Ordnung. Die Bücher waren in Reih und Glied aufgestellt und die Dekorationssachen, sowie die Bilderrahmen waren an Ort und Stelle. Alle…bis auf einer. Langsam, wie es ihr schien mit tauben Beinen, ging sie die wenigen Schritte zu dem Regal und legte ein wenig zögerlich ihre Hand auf eine leere Fläche. Kühl erfühlte sie die glatte Oberfläche des hellen Holzes. Genau an dieser Stelle hatte noch vor wenigen Stunden das Bild vom See gestanden, das sie Sasuke damals geschenkt und welches er zur Aufbewahrung hier bei ihr gelassen hatte. In ihr herrschte gähnende Leere. Es war keine Frage, was damit geschehen war. Wie in Trance starrte sie auf ihre Hand, die auf dem leeren Holz lag und konnte kaum fassen, was ihr Herz schon längst begriffen hatte. Verzweiflung schlich durch ihre Adern wie Gift und verpestete ihr Denken. Plötzlich schossen ihre Hände hervor, packten einige der Bücher und rissen sie wahllos aus dem Regal heraus. Laut flogen sie in alle möglichen Richtungen zu Boden und ihre Zerstörungswut stoppte erst, als nur noch zwei Bücher einsam in der Ecke des Kastens standen. „Das kann er nicht getan haben“, sprach sie gequält zu sich selber, konnte sich damit aber weder ernsthaft überzeugen noch beruhigen. Ihr Atem ging schnell und ihr fiel es schwer, Luft zu holen, weil sich ein unsichtbares Seil um ihre Brust geschnürt hatte. Mit einem plötzlichen Gedanken wandte sie sich auf einmal blitzartig um und schlidderte mit ihren nassen Socken über das Parkett zu ihrem Badezimmer. Fast wäre sie ausgerutscht, aber sie konnte sich gerade noch an der Türklinke festhalten. Kurz hielt sie inne, dann riss sie die Tür auf und starrte gehetzt in den Raum hinein. Nein, verdammt! Ihrer Kehle entrang sich ein Geräusch, das dem eines Erstickenden gleichkam. Ihre Gedanken wirbelten wild durcheinander. …Sasukes Sachen waren verschwunden. In heller Panik rannte sie in ihr Schlafzimmer und machte mit einem Ruck ihren Kleiderschrank auf. Augenblicklich sackte sie wimmernd davor zusammen und vergrub ihr Gesicht schützend in ihren Händen. Nicht ein Kleiderstück von Sasuke lag noch in einem der Fächer. Nicht ein Einziges. Er hatte seine Sachen mitgenommen und sie ohne ein weiteres Wort verlassen… In diesem Moment war es ihr, als würde ihr Herz zerbersten. Nach all den Wochen des Schmerzes und des Frustes wurde ihr bewusst, wie wenig diese Gefühle mit jenem zu tun hatten, was sie im Moment spürte. Sie hatten nichts damit zu tun. Nicht mal ansatzweise waren sie so schlimm. „Was habe ich getan?“, wimmerte sie und schlang die Arme um ihre Knie. War es wirklich das gewesen, was sie sich die letzten Wochen über gewünscht hatte? Nein. Niemals. Natürlich hatte ihr die Situation zugesetzt und ja, natürlich hatte es verdammt wehgetan und sie war wütend gewesen. Aber jetzt ohne ihn zu sein… Man bemerkt erst dann, was man an einer Person hat, wenn sie nicht mehr da ist. Dieser Gedanke schoss ihr bitter durch den Kopf. Frustriert versetzte sie dem Parkettboden einen kraftlosen Schlag. Alles hätte sie ertragen können, wenn er bei ihr geblieben wäre. Das wusste sie. Und das hätte sie auch vorher wissen sollen! Wer hätte schon sagen können, wie alles gelaufen wäre, wenn sie nichts gesagt hätte? Es war dumm zu hoffen, er hätte seine Meinung über die Verlobung geändert. Aber vielleicht hätten sie dennoch zusammen ein anderes Leben leben können…in ihrer eigenen Welt. Die Welt, die nun zerstört war. Und das war ganz allein ihre Schuld. Ihre Schuld. Ihre Schuld. Ihre Schuld. Erschöpft setzte sie sich auf und sank schwach gegen die Tür ihres Schrankes. Ihr durch die Tränen verschleierter Blick hang an der Zimmerdecke. Sie konnte einfach nicht mehr. Es war zu viel für sie. Die letzten Wochen hatten ihr jedes Mal aufs Neue wehgetan und hatten sie gereizt, bis sie letztendlich explodiert war. Und was hatte sie nun davon? Was hatte sie nun davon, dass sie sich über eine Sache beschwert hatte, von der sie von vornherein gewusst hatte, dass sie nicht zu ändern war? Sasuke hatte sie verlassen. Sie konnte sich wirklich auf die Schulter klopfen. Aber wieso tat er ihr so weh? Er musste doch wissen, dass sie das alles nicht ernst gemeint hatte. Das sie das Schlussmachen nicht hatte ernst meinen können. Wusste er denn nicht, dass sie dazu nie in der Lage sein würde? Sie raffte sich langsam auf und schleppte sich ins Badezimmer. Zuerst musste sie einen klaren Kopf bekommen, bevor sie weiteres tat. Und das würde sie. Das musste sie einfach. Schnell spritzte sie sich kühles Wasser ins Gesicht und rubbelte sich mit einem Handtuch durch ihre nassen Haare. Ihr war klar, dass der Streit anders als sonst gewesen war. Nie hatten sie sich dermaßen Vorwürfe gemacht oder einer hatte den anderen zum Schlussmachen gezwungen…und nie war Sasuke mit seinen Sachen fort gegangen. Aber die Haruno wollte nicht sehen, dass sich dadurch etwas Entschiedenes änderte. Weder die Tragweite des Streites, noch, dass er unvermeidbar gewesen war, wollte sie sich eingestehen. In ihr keimte die Hoffnung, dass sie das Ganze wieder in den Griff bekommen würden, anders konnte sie sich das gar nicht vorstellen. Dafür würde sie kämpfen. ~ Mit dem Handtuch, mit dem sie noch immer durch ihre Haare rubbelte, ging sie langsam ins Wohnzimmer und sah sich nach dem Telefon um. Zwar war sie sich noch nicht darüber im Klaren, was genau sie Sasuke sagen wollte, aber ihr würde schon etwas einfallen. Denn schließlich sah sie sich selber als diejenige, die sich entschuldigen musste, weil sie den Streit angefangen hatte. In diesem Moment, in dem sie nach dem Telefon greifen wollte, hörte sie, wie die Wohnungstür aufgeschlossen wurde. Sie hielt in ihrer Bewegung inne und lauschte, ob sie sich nicht getäuscht hatte. Jedoch waren nach einigen Sekunden Schritte zu hören, die sich ins Wohnzimmer bewegten. Dann war wieder alles still. Augenblicklich hämmerte ihr Herz ihr rasend gegen die Brust und ihr Körper schien wie gelähmt. Das Handtuch umklammerte sie noch fester mit ihrer Hand, sodass es beinahe schmerzhaft wurde. Warum war er zurückgekehrt? Eben hatte sie noch gewusst, was sie ihm alles an den Kopf werfen wollte, jetzt war der ihre jedoch wie leergefegt. Wie in Zeitlupe drehte die Rosahaarige sich langsam zu dem Menschen hinter sich um und ließ, obwohl sie die Person erwartet hatte, vor Schreck das Handtuch fallen. Sasuke stand wie eine aus Marmorgegossene Statur nur wenige Meter von ihr entfernt. Seine Kleidung war wie die ihre klatschnass und auf seiner blassen Haut waren nasse Spuren des Regens zu erkennen. Von seinen Haarspitzen fielen einige Tropfen darauf. Ihre Augen waren vor Schreck geweitet, da sie nicht wusste, was sie nun tun sollte. Sie hatte keine Ahnung mehr, was sie vorhin hatte sagen wollen. Bei seinen dunklen Augen, die starr auf ihr lagen, und deren Ausdruck fiel ihr kein einziges Wort mehr ein. Ein Teil von ihr wollte es nicht wahrhaben, aber der restliche wusste, was seine Haltung zu bedeuten hatte. Noch immer sagte er kein Wort, sondern starrte sie nur an. Er bewegte nicht einen Muskel. Unwillkürlich fing die Rosahaarige leicht an zu zittern und griff sich in ihren Pullover, um es abzudämpfen. „Du bist triefnass“, stellte er nach einer Weile mit neutraler Stimme fest. „Du auch“, erwiderte sie erstickt. Abermals stahlen sich einzelne Tränen in die Augenwinkel der jungen Haruno und machten sie damit unfähig, ein weiteres Wort auszusprechen. Sie konnte es ganz genau sehen. Er wollte gehen und sie endgültig verlassen. Und sie sah es noch nicht einmal seiner steinernen Haltung und dem abweisenden Gesicht an, nein. Es lag in seinen Augen. War er nur deswegen zurückgekehrt? Um es ihr direkt ins Gesicht zu sagen? „Wie lange warst du draußen?“, fragte der Uchiha leise und eine Spur Besorgnis schwang in seiner Stimme mit- was angesichts ihrer Erscheinung nicht sonderlich überraschend war. „Ich…weiß…es nicht“, antwortete sie stockend ehrlich und ihre Stimme zitterte verdächtig. Wollte er jetzt Small Talk halten, obwohl offensichtlich sie beide wussten, was Sache war? Das konnte sie nicht zulassen! „Sasuke, ich…“, setzte sie hilflos an. „Ich weiß, du wolltest mich nie wieder sehen…Aber ich muss noch ein letztes Mal mit dir reden. Ich kann das nicht so stehen lassen.“ Ein letztes Mal?! Seine Worte rüttelten etwas in der Rosahaarigen auf. Sie schüttelte einmal ihren Kopf, als wäre sie aus einem Schlafzustand erwacht, und verteilte dabei kleine Wasserspitzer. „Du weißt, dass das nicht ernst gemeint war!“, wendete sie schrill ein und machte eine schneidende Handbewegung. „Mag sein“, verwarf er ihren Einwurf sofort und seine Stimme klang kühl und reserviert. Beinahe redete er mit ihr, als wäre sie eine von den Geschäftpartnern seines Vaters, die er insgeheim so sehr verachtete. „Aber das tut im Endeffekt nichts zur Sache.“ Einen Moment lang war Sakura tatsächlich fassungslos von seinen Worten und starrte ihn ungläubig an. Wieso schien ihm das Alles so gleichgültig zu sein? Sie konnte nur ahnen, dass er zwar kühl tat, aber in seinem Inneren ganz andere Gefühle herrschten. Sie wusste, er hasste es, sie leiden zu sehen, besonders wenn er der Grund dafür war. Das hatte er ihr einmal gesagt. Mit einem kleinen Hoffnungsschimmer machte sie einen mehr oder weniger entschlossenen Schritt auf ihn zu. „Doch, das tut sehr viel zur Sache. Ich habe das alles in meiner Wut gesagt, Sasuke! Du weißt, wie ich bin, wenn ich wütend werde. Ich sage immer Dinge, die ich später bereue.“ Eindringlich sah sie ihn aus ihren mintgrünen Augen an. Er wusste es doch, da war sie sich sicher. Er kannte sie. „Ja, das weiß ich“, sagte der Uchiha leise und wandte seinen Blick ab. Kein gutes Zeichen. Er konnte ihr nicht mehr in die Augen sehen. „Aber darum geht es einfach nicht und das weißt du. Zwangsläufig musste es darauf hinauslaufen, du kannst nichts dafür. Es geht einfach nicht.“ Nie hätte die Rosahaarige gedacht, dass es soweit kommen würde. Und nie hätte sie gedacht, dass sie jenen Schmerz fühlen würde, der ihr nun beinahe Übelkeit verursachte. Am wenigsten von allen Dingen hätte sie sich jedoch ihre Reaktion ausgemalt, die letztendlich eintraf. Sie legte ihren gesamten Stolz, der ihr noch geblieben war, ab und…flehte ihn an. Die Hilflosigkeit übermannte sie einfach. „Sasuke, tu das nicht, bitte…bitte…“, stammelte sie flehend und machte einen weiteren Schritt auf ihn zu. Ihre Hände streckte sie ihm entgegen, aber er ergriff sie nicht. Trotz ihres schmerzvollen Blickes und den Tränen, die sie nur mühsam zurückhalten konnte, zeigte er keinerlei Regung. „Es hat keinen Sinn, Sakura. Wir beide können uns nicht länger vor der Realität verstecken. Wir müssen unser eigenes Leben weiterführen.“ „Aber das können wir auch miteinander!“, erwiderte Sakura heftig, aber Sasuke schüttelte den Kopf. Das war das Stückchen, was gefehlt hatte, um ihren Damm endgültig brechen zu lassen. In einem letzten Versuch, seine undurchdringbare Mauer aus Kälte zu durchbrechen und ihn zu erreichen, warf sie sich in seine Arme und klammerte sich an seinen nassen Pullover. „Es tut mir leid! Es tut mir so leid!“, sagte sie immer wieder und drückte ihr Gesicht in die Baumwolle. Ihrer Kehle entwichen leise Schluchzer, während sie versuchte, ihn festzuhalten. Allerdings versteifte er sich bei ihren Berührungen nur noch mehr. Oh Gott, war es schon soweit gekommen? „Sakura“, kam es zugleich neutral und ein wenig auffordernd aus seinem Mund. Aber wenn er jetzt gedacht hatte, sie würde ihn loslassen, dann hatte er sich getäuscht. Ihre Finger krallten sich nur noch fester in seinen Pullover, denn das Letzte, was sie vorhatte, war ihn gehen zu lassen. Sie brauchte ihn, sah er das nicht? „Sasuke, bitte…“, wisperte sie. „Es tut mir alles so leid, ich wollte das nicht…“ „Nein, Sakura…“ „Es war alles falsch, was ich gesagt habe, ich weiß“, sie fuhr weiter fort und ließ ihm keine Chance weiterzureden. Ihre Worte überschlugen sich beinahe. „Ich war nur so gestresst und aufgeregt…Es war nie meine Absicht, dass ich…Es kam so raus und ich…ich…verdammt, ich wollte das alles nicht!“ Ein letztes Mal schloss sie ihre Augen, dann sah sie vorsichtig zu ihm hinauf ins Gesicht. Unglaublicherweise war in seiner perfekten Maske ein kleiner Riss, der zwei Emotionen zeigte: Schmerz und Frustration. Nach einem Augenblinzeln Sakuras war er jedoch wieder verschwunden, sodass sie sich fragte, ob er tatsächlich existiert hatte. Jetzt hatte sie wieder die perfekte, kalte Maske eines wahren Uchihas vor sich. „Ich weiß, wir haben nie direkt über die Zukunft gesprochen. Aber für mich war doch immer klar gewesen, dass du Hinata heiraten würdest“, erklärte sie leise. „Dennoch bin ich bei dir geblieben. Und das werde ich auch in Zukunft tun. Das eben war nur ein kleiner Ausrutscher, versteh das doch endlich…“ Ihre Augen suchten in seinem Gesicht nach irgendeiner Gefühlsregung, aber sie fanden keine mehr. „Jetzt hör mir zu“, sagte er und seine Finger zuckten verdächtig, als müsste er den Impuls unterdrücken, sie zu berühren. „ Du weißt, dass es nicht an vorhin liegt. Es ist einfach die ganze Sache und die wird sich auch nicht ändern, nur weil du deine Worte, die längst überflüssig waren, bereust!“ „Ich kann damit umgehen, Sasuke. Ich kann das“, entgegnete sie mit fester Stimme. Langsam wusste sie nicht mehr, was sie noch tun konnte, um ihn davon zu überzeugen. Ernst und flehentlich sah sie ihn an, legte vorsichtig eine Hand auf seine eiskalte Wange. Er zuckte nicht davor zurück. „Das würde ich dir gerne glauben, aber es…“ „Verdammt, ich weiß es, glaub mir!“, erwiderte sie verzweifelt. „Ich kann das! Und es wird tausend Mal leichter sein, als mich von dir zu trennen. Du weißt, Sasuke, dass ich dich…“ Die Worte blieben ihr im Hals stecken. „…das ich nicht ohne dich leben kann.“ Hätte sie gekonnt, hätte sie in dem Moment ‚Ich liebe dich’ gesagt, aber ihre Lippen blieben versiegelt. Zumindest Letzteres war die reine Wahrheit und Sakura sah Sasuke an, dass er es wusste. Wieder drehte er seinen Kopf von ihr ab, um ihr nicht mehr in die Augen sehen zu müssen. „Es geht nicht, Sakura…“, sagte er bitter. Frustriert nahm die Rosahaarige mit einem Mal ihre Hand von dem Uchiha und trat erregt einen Schritt von ihm zurück. Die Verzweiflung verwandelte sich langsam wieder in die altbekannte Wut, obwohl sie das nicht wollte. Aber der Mann trieb sie ihn den Wahnsinn! Sie konnte und würde nicht akzeptieren, dass er das Ganze einfach so beendete! „Natürlich geht es, Sasuke! Ich sage ja nicht, dass es einfach wird, aber es könnte funktionieren, wenn wir beide es wollen!“, rief sie aufgebracht und die kühlen Augen des Uchiha lagen erneut auf ihr. Wieder sah es so aus, als würde er auf ihre Aussage nichts erwidern. Sie riss ihren Kopf wütend zur Seite und biss sich auf ihre Unterlippe. Plötzlich kam ihr eine Idee und unbehagt wandte sie sich wieder an den Schwarzhaarigen. Es war riskant. Aber es war das Einzige, was ihr noch einfiel. „Ich frage dich eins. Nur eins“, sagte sie langsam. „Was würdest du fühlen und tun, wenn du mich zusammen mit einem anderen Mann sehen würdest? Nehmen wir zum Beispiel Kabuto Yakushi. Und jetzt sag mir nicht, nichts, denn so selbstlos bist du nicht.“ Das war eigentlich schon fast ein Schlag unter der Gürtellinie, aber jetzt hieß es ganz oder gar nicht. Sie musste alles auf eine Karte setzen und anscheinend funktionierte es auch. In Sasukes Augen flammte Wut auf und jetzt machte er einen Schritt auf sie zu. „Aber du willst so selbstlos sein, oder?“, wich er zornig ihrer Frage aus. „Ich bin es, weil ich es will. Das ist meine Entscheidung, die du gerade versuchst mir abzunehmen.“ Ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt und abermals schien die Zeit stehen zu bleiben, während ihre Blicke sich fesselten. Plötzlich riss sich Sasuke von ihr los und ging aufgewühlt und unschlüssig einige Schritte hin und her, dabei fuhr er sich durch sein rabenschwarzes Haar. Zumindest seine Mauer schien sie durchbrochen zu haben. „Denkst du, dass macht das Ganze besser? Denkst du, ich mache das, um dir weh zu tun?“, fragte er erhitzt. „Nein, verdammt, es wird uns besser damit gehen! Und mir ist klar, dass du das jetzt nicht so sehen willst, aber ich habe gründlich darüber nachgedacht und ich hätte das hier schon viel früher tun sollen! Sakura, wir beide, allen voran du, würden daran kaputt gehen!“ Er wirbelte zu ihr herum und fasste sie an den Schultern. „Und ich will nicht derjenige sein, der dafür verantwortlich sein wird!“ Sie schien ihn zur Weißglut getrieben zu haben, aber wie hatte er auch erwarten können, dass sie ihn einfach gehen lassen würde? „Verstehst du es nicht? Es ist mir egal!“, erwiderte Sakura ebenso wütend und ihre Blicke bohrten sich ineinander, so wie seine Finger sich in ihre Haut. Aber ihr war es egal und er bemerkte vermutlich nicht einmal wirklich, dass er ihr wehtat. „Später wirst du das nicht mehr sagen. Dann wirst du mich hassen, weil du noch mehr an mich gebunden sein wirst als jetzt. Und dann wirst du dir wünschen, ich hätte alles heute beendet.“ Sakura schüttelte den Kopf und versuchte den Ausdruck in seinem Gesicht nicht wahrzunehmen: Schmerz und Resignation. Er hatte sie aufgegeben. „Du kannst nicht in die Zukunft sehen, oder? Du kannst nicht wissen, wie ich reagiere! Du kannst nicht in meinen Kopf sehen!“, warf sie ihm vor. „Du kannst das verdammt noch mal nicht alleine entscheiden, hörst du? Das ist auch meine Entscheidung und die lasse ich mir von dir nicht nehmen!“ „Ach ja? Und ich lass mir von dir nicht meine Entscheidung nehmen! Ich habe dir gesagt, warum ich es tue und warum es besser für uns ist!“ „ICH LASSE ES NICHT ZU, DASS DU GEHST!“ Außer Atem starrte sie ihm ins blasse Gesicht, er war plötzlich merkwürdig still geworden. Noch immer hielt er ihre Schultern umfasst und sah ihr mit solch einer Intensität in die Augen, dass es ihr einen Schauer über den Rücken jagte. Das Gefühl des Verlangens nach ihm kam so plötzlich und unerwartet, dass sie ihre Gedanken für den Moment völlig ausblendete. Sie spürte nur noch seinen Blick, der Feuerspuren auf ihrer Haut zu hinterlassen schien, und seinen Atem, der ihr warm entgegenschlug. Plötzlich löste Sasuke langsam seine Finger von ihren Schultern, aber anstatt völlig von ihr abzulassen, ließ er sie langsam an ihrem Hals empor wandern. „Du bleibst hier“, sagte sie rauchig und spürte ein Kribbeln, was sich von den Stellen, wo er sie berührt hatte, über ihren gesamten Körper ausbreitete. „Verdammter Sturkopf“, erwiderte der Uchiha und im nächsten Moment hatte er auch schon seine Lippen auf die ihren gepresst. Es war ein Akt der Verzweiflung. Die Haruno wusste kaum wie ihr geschah. In wenigen Sekunden hatte Sasuke sie an die nächstgelegene Wand gedrängt. Schmerzhaft prallte sie dagegen, aber sie bemerkte es kaum. Einzig und allein Sasukes Zunge, die so süß mit der ihren spielte und seine Hände, die so leicht über ihren Körper wanderten, waren für sie fühlbar. Sie zog ihn noch näher zu sich heran, in dem sie die Arme um seinen Nacken schlang und sich mit ihren Finger in sein dichtes Haar vergrub. Der Uchiha nahm sie bei den Hüften und durch den Stoff des Pullovers spürte Sakura die Hitze, die von seinen Fingern ausging. Langsam ließ er seine Fingerspitzen unter ihren Pullover wandern und berührte sachte ihre zarte Haut. Die Berührung war kaum spürbar, fast wie der Hauch des Windes, dennoch entlockte sie Sakura ein kehliges Seufzen. Als der Schwarzhaarige ihr schließlich den Pullover über den Kopf zog und achtlos in die nächste Ecke beförderte, legte die Haruno ihm einen Finger auf seine leicht feuchten Lippen, bevor er sie wieder küssen konnte. Mit der anderen Hand griff sie in seinen Pullover und zog ihn wortlos ins Schlafzimmer, während sie ihm immerzu in die dunklen Augen blickte. Ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Du bekommst nicht immer alles, was du willst, Sasuke“, sagte sie leise. Kaum im Schlafzimmer angekommen zog sie ihm bereits den feuchten Pullover über den Kopf. Hungrig suchte ihr Mund den seinen und mit ihren Händen machte sie sich an seinem Gürtel zu schaffen. Sie drängte ihn immer weiter zu ihrem Bett, jedoch hielt der Uchiha kurz davor entschlossen ihre Hände fest und hinderte sie somit daran fortzufahren. Sakura löste den Kuss und sah ihn fragend an. Er ließ ihre Hände nicht los und starrte zurück. „Du bekommst auch nicht immer alles, was du willst…Sakura.“ Mit diesen Worten hatte er sie mit einem Mal umgedreht und auf das Bett geschupst. Sie richtete sich auf, in dem sie ihre Ellebogen auf der Matratze abstützte und sah zu ihm hoch, wie er übergroß vor ihr stand. Einzig und allein zwei Lampen spendeten in dem Schlafzimmer Licht und beschienen warm sein Gesicht, sodass seine Augen noch dunkler wirkten. In ihnen lagen noch immer die Wut und die Frustration, die auch aus ihr nicht gänzlich entwichen waren, und das Verlangen bei dem Blick über ihren scheinbar ausgelieferten Körper. „Wieso sind wir nur so dumm?“, fragte er plötzlich leise in die Stille hinein und die Worte hangen für einen Augenblick schwer in der Luft. Noch immer durchfuhren Hitzewellen Sakuras Körper, doch jetzt entstanden sie nicht nur durch die Leidenschaft, die sie durchströmte. Bezog er sich auf ihre gesamte Beziehung oder nur auf das, was sie gerade wider jeder Vernunft taten? Ihre Handflächen wurden feucht und unbewusst biss sie ihre Zähne zusammen, um nichts auf seine Frage erwidern zu müssen. Beide Möglichkeiten befand sie als äußerst frustrierend. Letzten Endes reichte es ihr, in seine Augen zu sehen, sodass sie ihren Kopf abwendete. Ja, sie waren beide dumm, aber ändern würde es dennoch nichts. Niemals. Plötzlich drückte sich die Matratze nach unten und rechts und links von ihr stützten sich Sasukes Hände ab. Dann spürte sie eine Hand, die sie sanft am Kinn packte und ihr Gesicht langsam wieder nach vorne wandte. Im nächsten Moment lag auch schon wieder der Mund des Schwarzhaarigen auf dem ihren und begann ihn nach jeder Kunst zu verführen. Zunächst war Sakura verwirrt, jedoch konnte sie es nicht verhindern, dass seine Liebkosungen ihr mehr als gefielen. Aber wieso tat er das, wenn er es scheinbar für dumm hielt? Diese Frage brannte in ihren Gedanken, aber als Sasuke mit seinem Mund von dem ihren abließ und langsam ihre Schläfen küsste, dann abwärts an ihrem Hals entlang glitt, wurde sie immer schwächer und schwächer. Die eine Hand ließ er leicht über ihre Seite fahren, sodass sie sich vor seiner Berührung wand und ihren Rücken durchdrückte, als er ihr mit der anderen Hand den BH von den Brüsten entfernte und diese anfing zu umwerben. Nach der Meinung der Rosahaarigen waren sie alles andere als perfekt oder groß, der Uchiha behandelte sie jedoch wie ein großes Juwel. Ein wohliger Schauer nach dem anderen durchfuhr Sakura und ließ sie aufstöhnen, während sie ihre Finger in dem Bettlacken vergrub. Ein fast schon schmerzhaftes Pochen machte sich in ihrem Unterleib bemerkbar und für einen Augenblick konnte sie nicht an sich halten. Sie zog Sasuke über sich und versuchte abermals seine Hose zu öffnen und dieses Mal half ihr der Uchiha sogar dabei. Als sie ihre Hand jedoch in Richtung seiner Boxershorts wandern ließ, hielt er sie abermals zurück. „Ich bin noch nicht mit dir fertig“, kam es rauchig aus seiner Kehle. Ihr Blick war schon verdunkelt vor dem Verlangen nach ihm und sie konnte sich kaum gegen ihn wehren. „Willst du mich etwa leiden lassen?“, brachte sie heiser heraus und sah gerade noch, wie sich ein fast schon heimtückisches Grinsen auf seine Züge legte, bevor er seinen Mund auf ihren Bauch hinabsenkte. „Vielleicht“, erwiderte er und leckte spielerisch an ihrem Bauchnabel. „Du musst bestraft werden für den Fehler…“, hörte sie ihn wie aus einer entfernten Welt zu ihr sprechen. „…den du immer und immer wieder machst.“ Und er setzte seine ‚Drohung’ in die Tat um. Er liebkoste sie an Stellen ihres Körpers, die ihr den Atem raubten. Küsste ihre weiche Haut, leckte über ihren Bauch und verwöhnte sie, bis ihr Stöhnen immer lauter, ihre Bewegungen immer unkontrollierter wurden und sie den Gipfel erreichte. Ein letztes Mal bäumte sich ihr Körper auf und ein Schrei entglitt ihren Lippen, bevor sie, auf Wolke Sieben schwebend, wieder in das weiche Bett zurücksank. In dem gedämmten Schein der Lampen öffnete sie langsam ihre Augen und erblickte den Schwarzhaarigen, wie er scheinbar zufrieden lächelnd vor ihr hockte. Er konnte gar nicht so schnell schauen, da hatte sie ihn schon ungestüm umgerissen. „Nicht nur ich muss für meine Dummheit bestraft werden“, hauchte sie ihm entgegen und spürte bereits seine Erregung an ihren Schenkeln. „Du musst für den Fehler bestraft werden, den du bereits bei unserer ersten Begegnung gemacht hast.“ Bis heute war Sakura nicht klar, wieso Sasuke damals so gehandelt hatte. Warum er ihr den Autoreifen ausgewechselt, mit ihr geredet und geflirtet hatte und letztendlich sogar mit ihr getanzt hatte. Er hatte gewusst, inwiefern er gebunden und wer sie gewesen war. Und dennoch hatte er all das getan. Die Haruno beugte sich zu ihm hinab und sah die Schuld in seinen Augen. Dennoch küsste sie ihn mit einer Leidenschaft und ohne jegliche Zurückhaltung, sodass auch er alles um sich herum zu vergessen schien. Nein, sie machte ihm keine Vorwürfe wegen damals. Auch wenn sie das lange Zeit getan hatte, das war nun vorbei. Denn sonst hätte sie all das verpasst, was in den letzten Monaten geschehen war. Ihre Berührungen waren weniger sanft als seine zuvor, als sie ihren Mund über seinen Hals und seine Brust wandern ließ. Sie spürte wie ein leichtes Zittern durch den Körper des Uchihas ging, während sie seine Brustwarzen in ihren Mund nahm und leicht daran saugte. Die Neckereien mit ihm hätte sie verpasst. Ihr Mund fuhr über Körperteile des Uchihas, wo dieser nie gedacht hätte, dass sie dieses Verlangen nach ihr würden auslösen können. Mit einem sinnlichen Lächeln fuhr sie mit ihren Händen letztendlich über seine straffen Wanden und die Oberschenkel, während sie ihm die Boxershorts von den Beinen zog. Die Späße mit ihm hätte sie verpasst. Die nächsten Minuten kosteten den sonst so beherrschten Uchiha wirklich alle Kraft, nicht die Kontrolle über sich selbst zu verlieren. Am Ende konnte er sich jedoch noch rechtzeitig zurückhalten. Er schaffte es, sich von der Rosahaarige loszureißen und saß ihr für einen Moment schwer atmend gegenüber. Wie sie da saß, mit diesem Lächeln auf dem Gesicht, die Wangen gerötet und diese unglaublich grünen Augen, die im Schein der Lampen glänzten. All die Nächte mit ihm hätte sie verpasst. Es war, als hätte man beiden einen Befehl eingegeben. In der gleichen Sekunde stürzten sie aufeinander zu, ihre Lippen verschmolzen zu einem nie enden wollenden Kuss. Keiner von ihnen wusste wirklich, warum sie das hier taten. Es war für sie in diesem Moment nur eine Dringlichkeit, die, wenn sie diese nicht erfüllen würden, sie sterben lassen würde. …die Leidenschaft hätte sie verpasst. Sasuke drehte die Rosahaarige und drückte sie in das Bett. Seine Hände fuhren abermals über ihre mit einem leichten Schweißfilm überzogene Haut. Dann drang er mit einem machtvollen Stoß in sie ein. Sie schlang einen Arm um seinen Nacken und griff mit einer Hand in sein Haar. Jeder zeigte seine Seele, gab sie dem anderen preis und überließ sich ihm völlig. …die Hingabe. „Verdammt…“, hörte die junge Haruno den Schwarzhaarigen dicht an ihrem Ohr flüstern und spürte kurz darauf, wie dieser seine Lippen wieder mit den ihren verband. In diesem Kuss und in der Art, wie er sich immer weiter in sie vergrub, lag keine Sanftheit mehr. Er wollte sie völlig für sich haben und die Wut und die Frustration vernebelten seine Sinne. Sakura reagierte darauf und vergrub ihre Finger in seinen Rücken, versuchte ihn verzweifelt zu halten, obwohl sie wusste, dass es ein Ende haben würde. Als die Qual schließlich unerträglich wurde, schwanden Sakura die Sinne. Ihr Körper bestand plötzlich aus reinen Empfindungen und sie wurde unaufhaltsam immer weiter in den Strudel hineingerissen, der sie und ihre Seele zu verschlingen drohte. Sie hörte sich selber schreien, aber auch Sasuke, und spürte, wie er sie mit seiner Wärme erfüllte. In einem letzten Akt der Hingabe zog er sie ein letztes Mal an sich und sie vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge. …die Liebe. ~ Schweigend lagen beide nebeneinander und bewegten sich nicht. Sakura spürte noch immer die letzten Wellen der Wollust in sich schlagen, aber es war nicht das, was ihr die Worte aus dem Mund raubte. Sie wusste, was kommen würde. Das hatte sie während des Sexes mit Sasuke deutlich gespürt. Sie fühlte sich, als wenn sich ihr Herz in alle möglichen Einzelteile auflösen würde. Neben ihr begann sich Sasuke langsam zu regen und setzte sich auf. Die Rosahaarige hatte ihre Augen geschlossen, aber sie spürte den Blick, der eine Weile auf ihr lag. Dann, als er aufstand und sie das Geraschel von Kleidung hörte, spürte sie die Tränen erneut in sich hochsteigen. Sie öffnete ihre Augen und richtete sich langsam auf. Die Decke hielt sie sich schützend vor den Körper und sie spürte wie ein Tropfen salzigen Wassers auf ihre Hand traf. Die Stärke, die sie ihm eben noch hatte beweisen wollen, war gebrochen. Wie es schien in aller Seelenruhe zog sich Sasuke wieder seinen Pullover an und bückte sich nach seiner Hose, die zusammengeknüllt in einer Ecke lag. „Wieso?“, kam es mit vor Tränen erstickter Stimme von der jungen Frau. Der Schwarzhaarige hob die Hose auf und sah sie ausdruckslos an. „Die Firma bedeutet mir mehr, als ich sagen kann“, sagte er schließlich, während er seine Jeans anzog. „Ich weiß, welchen Fehler ich mit dir begangen habe, aber ich werde ihn nicht noch vergrößern und so weitermachen.“ „Du siehst mich als Fehler an?“, rief Sakura schrill. Sie richtete sich auf, ihr Körper bebte unter der Decke unaufhörlich. Der Uchiha sah sie abermals an und schüttelte den Kopf. „Nein. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich bereue alles“, erwiderte er ehrlich und mit einem Ruck zog er seinen Reißverschluss nach oben. Die Geste hatte etwas Endgültiges. So wie er seinen Körper vor ihr enthüllte, enthüllte er auch sich selber vor ihr. „Bitte, Sakura, sieh es ein. Du würdest daran zu Grunde gehen. Tu dir selbst nicht weiter weh und versuche ohne mich glücklich zu werden.“ Seine Worte wollten nicht so recht in ihren Kopf eindringen. Es schien ihr, als sei sie durch einen Schleier von ihm entfernt. Glücklich werden? Ohne ihn? In ihrem Innern zog sich alles schmerzhaft zusammen. Sie wusste, dass war nicht möglich, aber sie sagte nichts mehr. Ihre Augen waren geweitet und ihr Mund unfähig einen Ton herauszubringen. Er hatte sich entschlossen und sie konnte nichts mehr daran ändern. Alles war verloren. Und was das Schlimmste an all dem war: tief in ihrem Innern ahnte sie…Er hatte Recht. „Bitte, versuche es dir und mir nicht unnötig schwer zu machen und ruf mich nicht an, oder kontaktiere mich sonst irgendwie“, sagte Sasuke schließlich in fast schon geschäftsmäßigen Ton. Er wandte sich schon halb von ihr ab. „ Falls du es doch tun solltest, werde ich nicht reagieren…Lebe wohl, Sakura.“ „Warte, Sasuke!“, schrie die Rosahaarige plötzlich verzweifelt und stürzte von dem Bett. Ihre Hände gruben sich abermals in seinen Pullover und sie sah in Sasukes Gesicht die Abweisung. Vermutlich dachte er, sie würde weiter betteln, aber das war vorbei. Nein, es galt das Ganze abzuschließen. Jetzt, wo es keine Hoffnung mehr gab. „Bevor du gehst, gewähr mir noch eine letzte Bitte“, flüsterte sie. Falls er überrascht war, ließ er es sich nicht anmerken. Einen Moment lang schien er zu überlegen, dann nickte er. Vermutlich glaubte er, wenigstens das hätte sie noch verdient. „Küss mich ein letztes Mal.“ Einen Moment lang sah er sie nur an, dann gewährte er ihr ihre Bitte. Er beugte sich zu ihr hinab und legte sanft seine Lippen auf die ihren. Die Welt schien stehen zu bleiben und Sakura wusste nicht, wie lange sie dort standen. Dann löste er den Kuss, strich ihr ein letztes Mal über die Wange und verschwand. Leise hörte sie das Türschloss hinter ihm zufallen. Sie sah ihm erstarrt hinterher und schlang die Arme um ihren Körper. Die Tränen liefen stumm an ihren Wangen hinab und tropften zu Boden. Er ging. Und nahm all ihre Hoffnung und Liebe mit sich. Kapitel 28: 'Das Richtige' -------------------------- Dumpf hörte man die Schritte zweier Personen auf den Treppenstufen. Sie hallten leise in dem Treppenhaus wider, bis sie schließlich erloschen und zum Abschluss das Geräusch einer zuschlagenden Tür zu vernehmen war. „Kaufst du ihr das Dauerlächeln ab?“, unterbrach Ino als erstes das Schweigen zwischen sich und Naruto und schaute ihn fragend von der Seite an, während sie die Straße entlang gingen. Der Uzumaki zuckte die Schultern und fuhr sich durch das blonde Haar. Sie kannte die Antwort, wieso fragte sie also? „Du etwa?“, war seine Gegenfrage. Sie zuckte ebenso die Schultern und seufzte leicht. Die kühle Februarluft fuhr durch ihre Haare und ließ sie frösteln, sodass sie ihren Mantel enger um ihren Körper schlang. Es war in den letzten Tagen noch um einiges kälter geworden. „Sie macht es uns damit nicht unbedingt leichter“, meinte sie leise und runzelte besorgt die Stirn. Wenn Naruto ehrlich war, hatte er sich noch nie solche Sorgen um seine beste Freundin gemacht, wie in den letzten Tagen. Ino und den Anderen erging es da sicherlich nicht anders. „Nein“, stimmte er ihr zu. „Aber ich habe sowieso das Gefühl, dass wir ihr nicht helfen können. Da kommt sie nur ganz allein wieder heraus.“ Wie er diese Hilflosigkeit doch verabscheute. Er sah sie wie ein Häufchen Elend vor sich, wie sie versuchte den Rest von sich aufrecht zu erhalten, der noch von ihr übrig geblieben war, und konnte selber nur als Zuschauer daneben stehen und ihr hilflos dabei zusehen. War das fair? Aber was sollte er denn auch tun? Er hatte schon versucht mit Sasuke zu reden, aber natürlich hatte das nichts gebracht. Zudem schwand ihm die Sprache, wenn er seinem besten Freund in das übermüdete Gesicht sah. Der Uchiha war kaum besser dran als Sakura selbst. „Ich denke schon, dass es ihr hilft, wenn wir bei ihr sind“, erwiderte Ino und nickte, wie um sich selbst zu bestätigen. „Es wird dauern, das ist klar. Aber hey, es ist gerade mal eine Woche um, wer kann denn da erwarten, dass es ihr wieder super gut geht?“ „Natürlich erwartet das niemand“, entgegnete der Uzumaki und klang leicht angesäuert. In seiner jetzigen Verfassung –müde, angespannt, wütend- sollte man ihm nicht im Entferntesten dumm kommen. „Mir wäre es auch viel lieber, wenn sie, wie bis vor drei Tagen, heulend auf ihrem Bett sitzen und keinen Bissen anrühren würde. Aber so was wie heute...nein. Das ist nicht normal!“ Die blauen Augen Inos blickten traurig zu Boden. „Ich weiß nicht. Wenn sie denkt, dass sie so besser damit klar kommt...Lass sie“, sagte sie leise und beobachtete die kleinen Dampfwölkchen, die sich vor ihrem Mund bildeten. Naruto blieb vor seinem Auto stehen und machte Ino die Beifahrertür auf. „Soll ich dich wieder nach Hause fahren?“ „Kannst du mich auch zu Gaara fahren?“ Er nickte und sie nahm Platz. Dann umrundete er sein dunkelblaues UM-Auto und ließ sich auf dem Fahrersitz nieder. Schnell startete er den Motor und fuhr aus der Parklücke auf die, wie so oft, überfüllte Straße. „Du bist in letzter Zeit oft bei Gaara, oder?“, fragte er leichthin, um das Thema zu wechseln. Es war ihm eindeutig genug von Sakura zu reden- das machte ihn nur noch niedergeschlagener. Ino schien den Themenwechsel sehr willkommen zu heißen. „Ja, wir sind schließlich fast ein halbes Jahr zusammen. Also im Prinzip solange wie du und Hinata“, schwärmte sie und grinste ihn dabei an. Unweigerlich musste der Blonde zurückgrinsen. Für Außenstehende mochte ein halbes Jahr keine allzu lange Zeit sein, aber für diese beiden Pärchen schon. Ino hatte es früher nicht länger als zwei Wochen mit einem Typen ausgehalten und Hinata und Naruto hatten über fünf Jahre nicht zueinander gefunden. Ein halbes Jahr schien also beinahe wie die Ewigkeit. „Das freut mich für euch“, erwiderte der Blonde und nickte. „Nur hätte ich es nie erwartet.“ Er war ehrlich, aber das kannte Ino und im Endeffekt konnte man das nur schätzen. Schließlich dachte sie in diesem Fall nicht anders. Plötzlich sah sie ihn mit einem merkwürdigen Grinsen auf den Lippen an. „Ich muss dir etwas erzählen, sonst platze ich gleich“, erklärte sie und machte eine ausschweifende Handbewegung. „Sakura wollte ich es nicht erzählen, weil ich nicht wollte, dass sie...nun ja...noch trauriger ist. Und ansonsten weiß es bis jetzt nur Temari, Tenten und Hinata muss ich es noch erzählen...“ „Was denn?“, wollte Naruto ihren Redeschwall beenden und wartete neugierig auf eine Antwort. Er hasste es, wenn Ino es immer wieder so spannend machte. Warum mussten Frauen immer um den heißen Brei herum reden? Genau deswegen, damit Männer wie er gerade gespannt ihre Lauscher aufrichteten und auf den kleinsten Laut ihres Gegenübers warteten. „Nun gut…Gaara und ich wollen in einem Monat zusammenziehen!“, verkündete Ino freudestrahlend und Naruto fiel fast die Kinnlade runter. Zusammenziehen?! „Herzlichen Glückwunsch“, brachte der Uzumaki nur baff heraus und konnte froh sein, dass er wegen einer roten Ampel hatte halten müssen- sonst würden sie jetzt im nächsten Auto stecken. Ino nickte und plapperte auch schon wieder drauflos, was sie dann alles tun wollten und wie sie das beschlossen hatten- aber Naruto hörte ihr nur noch mit halbem Ohr zu. Natürlich, er freute sich für Ino und Gaara, aber mit seiner Freude mischte sich ein dicker Teil Schwermut. Ja, es war merkwürdig zu sehen, dass Beziehungen auch so normal ablaufen konnten. ~ Lange starrte Naruto in seinen Kühlschrank und versuchte etwas zu essen auszumachen, auf das er im Moment tatsächlich Lust hatte. Eindeutig, er war krank. Nicht einmal Ramen erschien ihm im Moment sonderlich reizvoll. Entnervt schloss er die Kühlschranktür und nahm sich ein Glas Wasser anstatt dessen. Mit schlurfenden Schritten bewegte er sich in sein Wohnzimmer und ließ sich auf die orangefarbene Couch fallen. Die Normalität von Inos und Gaaras Beziehung hatte ihm eben mal wieder verdeutlicht, wie sehr sich seine und Hinatas Beziehung von deren unterschied. Konnten sie mal eben nach vier Monaten sagen, dass sie zusammenziehen wollten? Sicherlich nicht. Noch nicht mal nach zwanzig Jahren konnten sie das in Erwägung ziehen. Bei dem Gedanken daran füllte sich sein Magen mit schweren Steinen. Eigentlich war er niemand, der sich ständig ‚unnötige’ Sorgen machte. Lieber versuchte er es locker zu nehmen und die Probleme in Ruhe zu lösen. Nur leider war das in diesem Fall nicht so einfach… Seine Gedanken schwirrten nicht nur um Sakura, obwohl er momentan natürlich alles tat, um es ihr leichter zu machen. Da war noch etwas anderes, was ihm mehr und mehr Kopfzerbrechen verursachte. Hinata war sich seiner und ihrer Beziehung früher sehr unsicher gewesen. Wenn er damals nicht bei diesem Dinner gewesen wäre, wer wusste schon, ob sie dann heute tatsächlich zusammen wären. Heute war er sich nicht mehr so sicher, ob sie ihre Beziehung noch immer anzweifelte. Aber jetzt, wo Sasuke Sakura verlassen hatte, sah Hinata sicherlich mehr denn je, wie falsch ihre Beziehung war. Wie oft hatte sie schon gesagt, dass Sasuke das Richtige getan hatte? Wann war es soweit, dass sie auch ‚das Richtige’ tun würde? Und was konnte er dann noch tun, um sie davon abzuhalten? Plötzlich war ihm sein Kopf viel zu schwer, um noch von seinem Hals getragen werden zu können. Er ließ ihn zurück gegen die Couchlehne fallen und starrte gedankenverloren die Decke an. Über diese Frage wollte er am liebsten gar nicht nachdenken, denn vermutlich wäre er genauso machtlos wie Sakura es gewesen war. Das Einzige, was ihn noch hoffen ließ, war die gemeinsame schöne Zeit mit Hinata. Natürlich bezweifelte er nicht, dass Sasuke und Sakura auch schöne Zeiten miteinander erlebt hatten, aber darüber konnte er nicht urteilen. Er konnte nur an seine und Hinatas denken. All der Spaß, das Lachen, die Neckereien und die Zärtlichkeiten. War die Hyuga wirklich fähig dazu, all das wegzuwerfen? Denn selbst wenn sie in der gleichen Lage wie Sasuke war- sie war nicht er. Sie war keine Uchiha. Ein Klopfen an der Tür ließ ihn mit einem Mal auffahren. Erwartete er jemanden? Ein wenig verwirrt sah er auf die Uhr: Es war halb Acht. Noch verwirrter stand er auf, stellte das Wasserglas auf den gläsernen Couchtisch und bewegte sich zur Tür. Ein weiteres schüchternes Klopfen ertönte, bevor er schwungvoll die Tür aufriss. Einen Monat lang sahen sich Hinata und Naruto in die Augen, dann bildete sich ein kleines Lächeln auf ihren Mündern. Naruto trat beiseite, damit sie eintreten konnte und schloss die Tür schnell hinter der Blauhaarigen. Als er sich umdrehte, hatte sie sich auch schon ungestüm in seine Arme geworfen. Überrascht ließ er sein Gesicht in ihre zierlichen Hände nehmen und erwiderte den zaghaften Kuss ihrerseits. Es erstaunte ihn. Normalerweise war Hinata nicht gerade stürmisch, sondern eher zurückhaltend. „Was ist denn jetzt los?“, fragte er leicht lachend, als sie ihn außer Atem losließ. Ihre lavendelfarbenen Augen schimmerten im Schein der Lampen, während sie zu ihm aufsah. Ihre Wangen verfärbten sich in ein schönes Rot. Das würde sie wohl nie ändern können. „Wir haben uns vier Tage lang nicht gesehen“, erklärte sie und lächelte verlegen. Da hatte sie Recht. Er war oft bei Sakura und Sasuke und war noch viel wegen der Uni beschäftigt gewesen. Okay. Vielleicht hätte er sie trotzdem sehen können, aber…Er wollte nicht hören, was sie ihm eventuell zu sagen hatte. Den Gedanken ausblendend wendete er sich in Richtung Wohnzimmer und sagte über seine Schulter: „Und deswegen fällst du so über mich her?“ Er grinste bis über beide Ohren und Hinatas Röte wurde dunkler. „Naruto, sag so was nicht…“, meinte sie abermals verlegen und schlug ihm leicht gegen die Schulter. Hinata, wie er sie kannte und liebte. Natürlich wusste er, dass sie nie über ihn ‚herfallen’ würde. Das würde ihr vermutlich nicht in zehn Jahren einfallen. Wie zuvor ließ er sich auf seine Couch fallen und streckte einen Arm von sich, damit Hinata sich dorthin saß. Immer noch rot ließ sie sich ein wenig zögernd in seine Arme sinken. Dann jedoch drückte sie sich an ihn und schloss die Augen. Hatte er in den vier Tagen nicht mehr gewusst, was mit ihm geschah, wenn sie so nah bei ihm war, dann war es mit einem Schlag zurück. Wärme stieg in jede Faser seines Körpers, während seine Nase wohlig ihren Duft einsog. Auch er schloss die Augen und zog sie noch näher zu sich heran. Ja, er hatte sie vermisst. „Naruto…?“, kam es nach einer Weile Schweigen leise von der Hyuga. „Hm?“ „Wie geht es Sakura?“ Augenblicklich öffnete er seine Augen und starrte hinab direkt in Hinatas fragendes Gesicht. Der Magen drehte sich ihm um. Tatsächlich hatte er einen Moment nicht an den ganzen Mist gedacht und jetzt fragte sie ihn auch noch danach. „Nicht besonders“, antwortete er. „Sie tut jetzt so, als sei es ihr so gut wie egal und tatsächlich besser.“ Er beobachtete, wie Hinatas Augen sich verdunkelten. Natürlich wusste er, dass die Hyuga seine beste Freundin mochte und sich durch die Umstände sehr mit ihr verbunden fühlte. Ihr ohnehin schon großes Mitgefühl wurde dadurch also noch vergrößert. „Vielleicht ist es das auch“, sagte sie plötzlich und senkte im gleichen Zug ihren Blick. Vermutlich wusste sie, dass sie etwas Falsches gesagt hatte. Naruto richtete sich ein wenig mehr auf, ihm entgleisten die Gesichtzüge. Zuerst starrte er sie entgeistert an, dann wich es einer wütenden Fratze. Die angenehme Stimmung von eben war zerstört. „Wenn du sie gesehen hättest, dann würdest du das niemals sagen“, schnaubte er grimmig. „Gerade von dir hätte ich erwartet, dass du es verstehst.“ Während seiner kleinen Rede hatte sich Hinata gedreht und sich von ihm abgestützt, sodass sie ihm nun in das verärgerte Gesicht sehen konnte. Ihr Blick war verständnislos und verletzt. Es kam nicht oft vor, dass sie sich stritten. Eigentlich so gut wie nie. „Ich verstehe es ja. Aber Sasuke hat es mir erklärt. Dir nicht?“, fragend sah sie ihn an und er nickte zähneknirschend. „Ihn verstehe ich auch und ich denke, er hat in diesem Moment das Richtige für sich und Sakura getan, bevor es noch schlimmer werden konnte.“ „Es ist schon schlimm genug“, erwiderte er schneidend. Die Blauhaarige schwieg und biss sich nervös auf die Unterlippe. „Aber weißt du, wenn du es für so richtig hältst, dann sollte ich mich wohl darauf gefasst machen, dass du das gleiche tun wirst.“ Die Worte schienen Hinata wie Schüsse zu treffen. Abrupt riss sie ihren Kopf nach oben und starrte ihn mit großen Augen an, sein Mund bildete eine harte Linie. Endlich hatte er das ausgesprochen, was ihn in der letzten Woche beschäftigt hatte- auch wenn er nie gedacht hätte, es in einem derart harten Ton zur Sprache kommen zu lassen. „Was?“, entrang sich die Hyuga geschockt. „Objektiv betrachtet unterschied sich Sakura und Sasukes Beziehung nicht von unserer“, erklärte er kühl. Panik war in ihren lavendelfarbenen Augen zu lesen. Er konnte förmlich ihre innere Alarmglocke hören. Einen Moment sah sie ihn nur an und schien zu überlegen, was sie ihm sagen wollte. „Sasuke hat mir gesagt, dass ich nicht mit dir Schluss machen soll, nur weil er das gleiche mit Sakura getan hat“, flüsterte sie schließlich. „Ich sollte es mir zweimal überlegen, ob es in meinem Fall auch das Richtige wäre.“ Verblüfft erstarrte Naruto. Ja, das war sein bester Freund. Natürlich hatte er ihm nicht erzählt, dass er jemals solch ein Gespräch mit Hinata geführt hatte. „Naruto, ich…wenn ich könnte, dann würde ich es tun. Ich würde meine Gefühle für dich verdrängen und dir all die Schmerzen ersparen“, fuhr sie leise fort und legte einen Finger auf den Mund des Blonden, als er zum Widersprechen ansetzte. „Ich weiß, dass dir das egal ist und du das nie wollen würdest, aber ich würde es tun.“ Langsam ließ sie ihren Finger von seinem Mund sinken und ließ ihren Kopf dafür nach vorne auf seine Brust fallen. Ihre Hände krallten sich leicht in seinen Pullover. „Aber ich kann es nicht. Es geht einfach nicht, ich bin nicht Sasuke…Ich brauche dich.“ Ihre Stimme war immer leiser geworden, bis es zum Ende hin nur noch ein kaum wahrnehmbares Flüstern war. Einen Augenblick lang blieb Naruto wie eine Statur, zu überrascht um auf ihre Worte etwas zu erwidern. Das war die beste Liebeserklärung, die er je von ihr bekommen hatte. Kaum wollte sie in sein Bewusstsein dringen- dann jedoch rauschte ein Hochgefühl durch seinen Körper, dass schneller als der Shinkansen, der Hochgeschwindigkeitszug Japans, war und jegliche Wut verschwinden ließ. Als er sich seiner wieder völlig bewusst wurde, bemerkte er, dass Hinata zitterte und ihr Gesicht in seinen Pullover drückte. Sofort fanden seine Finger ihr weiches Haar, durch das er beruhigend strich. Er legte seine Finger sanft unter ihr Kinn und hob somit ihren Kopf an. In ihren lavendelfarbenen Augen waren kleine Tränen zu sehen, die sie sofort versuchte wegzublinzeln. „Mir ist egal, was mit mir geschieht, so lange du bei mir bist. Du brauchst dich deswegen weder schämen noch schuldig zu fühlen“, sagte er lächelnd. Zuerst sah sie ihn nur an, mit ihrem verzweifelt-hilflosen Blick, dann nickte sie leicht. Was sollte sie denn auch tun? Sie konnte momentan weder ihre Gefühle ändern noch seine. Er war nicht umsonst Naruto Uzumaki. Nicht nur Sasuke konnte ein verdammter Sturkopf sein. Jeder versuchte mit der Situation so gut klar zukommen, wie es ging. Und das war nun einmal die Art und Weise, wie er und Hinata damit klar kommen würden. Und selbst wenn morgen diese verfluchte Bekanntmachung der Verlobung stattfinden und das Ganze noch um ein vielfaches erschweren würde…Sie würden aneinander festhalten, dessen war sich Naruto jetzt sicher. Die Angst, Hinata könnte es beenden, verdunste wie Wasser, als er ihr in die Augen blickte. Durch die Bekanntmachung würde sich etwas ändern, aber nicht das Grundlegende. Ihre Liebe. „Morgen ist die Benefizveranstaltung“, sagte Hinata plötzlich, als ob sie seine Gedanken erraten hätte. „Bleibst du die Nacht über hier?“, die Frage kam aus seinem Mund, bevor er genauer über sie nachgedacht hatte. Aber als er sie ausgesprochen hatte, wurde ihm klar, wie sehr er es sich wünschte, dass sie die Nacht über bei ihm war. Alleine die Vorstellung, dass sie ihn jetzt verlassen und sie sich erst morgen bei der verhexten Veranstaltung sehen würden, ließ seinen Magen verkrampfen. Hinatas Augen weiteten sich ein wenig vor Überraschung, aber der Uzumaki schwieg und wartete nur auf ihre Antwort. Fast rechnete er schon damit, dass sie ablehnen würde. Zumindest würde es ihn nicht wundern… Bis jetzt hatten er und die Hyuga keine einzige Nacht zusammen verbracht. Abgesehen von Intimitäten hatten sie auch noch nie das Bett miteinander geteilt. Selten hatte der Uzumaki Andeutungen in diese Richtung gemacht, da er Hinata nicht hatte drängen wollen. Natürlich brannte dieser Wunsch schon seid langem in ihm, sie eine Nacht nur für sich zu haben, jedoch war er niemand, der andere zu etwas zwang. Naruto wusste nicht, warum Hinata sich bis jetzt dagegen gesträubt hatte. Seine ehrliche Vermutung war, dass sie bis jetzt keinem Mann so nah gewesen war und solche Gefühle für ihn gehegt hatte, wie für ihn. Wahrscheinlich wusste sie nicht, wie sie sich zu verhalten hatte und was geschehen würde, wenn sie die Nacht über mit ihm zusammen war. Umso mehr er darüber nachdachte, umso mehr glaubte er daran, dass sie seine Frage verneinen würde. Deswegen überraschte es ihn umso mehr, als sie leicht nickte und „Ja…“ hauchte. Kurz darauf verband sie ihren Mund mit dem seinen zu einem zärtlichen Kuss und schlang die Arme um seinen Nacken, mit der einen Hand fuhr sie ihm durch seine strubbeligen Haare. Naruto spürte die Hitze durch seinen gesamten Körper spülen, auch wenn er sichtlich verwirrt war und nicht wusste, was die Hyuga vorhatte. Der Kuss wurde inniger und leidenschaftlicher und nach einiger Zeit konnte der Blonde dem Drang nicht mehr widerstehen. Er musste ihre weiche Haut unter seinen Fingerspitzen fühlen. Langsam ließ er seine Hand unter ihr Oberteil wandern und strich ein wenig fragend über ihre Haut. Er spürte, wie Hinata ein Schauer durchfuhr und sie den Kuss unterbrach. Ein wenig außer Atem saß sie auf seinem Schoss und sah ihm in die Augen. Sie drückte ihn leicht von sich und schnappte scheinbar nach Luft. „Naruto, i-ich…“, setzte sie nervös an. „Ist in Ordnung, Hinata“, unterbrach Naruto sie und lächelte. „Ich kann warten.“ Nach seiner Interpretation wollte die Hyuga nicht das, was er für einen Moment im Sinn gehabt hatte. Es kostete ihn Überwindung, aber jetzt, da sie es nicht wollte, würde er es auch stoppen können. Nur leider interpretierte er ihr Verhalten –zum zweiten Mal an diesem Abend- völlig falsch. Sein Mund war tatsächlich ein Stück weit vor Verblüffung geöffnet, als sie ihn anlächelte und ihren Pullover über ihren Kopf zog. Ihr Kopf war hochrot, als sie ihn beiseite legte und ihn wieder ansah. „N-naruto, b-bitte s-s-ei sanft...o-kay?”, stotterte sie so sehr wie schon lange nicht mehr. Mit jeder Sekunde, die verstrich und in der Naruto sie nur wie ein Auto anstarrte, wurde sie noch röter und ihr die ganze Situation noch unangenehmer. Schließlich legte sich ein zärtliches Lächeln auf seine Lippen und er schüttelte einmal den Kopf, wie um ihn freizubekommen. „Wie könnte ich nicht?“, fragte er leise und küsste sie, während er sie hochhob und in sein Schlafzimmer trug. ~ Kühl spürte Sakura das Wasser auf ihrer Haut auftreffen. Noch einmal hielt sie ihre Hände unter den laufenden Wasserhahn und fuhr sich damit über ihr Gesicht. Dann drehte sie den Hahn zu und stützte ihre Hände jeweils an einer Seite des Waschbeckens ab. Ihr Gesicht war nach unten gerichtet, Wassertropfen fielen einzeln nach unten auf das Porzellan. Ein letztes Mal schloss sie die Augen, bevor sie ihren Kopf hob und in den Spiegel vor sich sah. Sie sah schlichtweg schrecklich aus. Ihre Schminke war leicht verwischt –von wegen wasserfest- und ihre Augen wie so oft in den letzten Tagen gerötet. Schaffte sie es denn nicht ein einziges, verdammtes Mal? Brachte sie denn gar nichts zustanden? Ihre Hände tasteten nach einem Handtuch, was sie über ihr Gesicht rubbelte. Danach griff sie nach ihrer kleinen Handtasche und wühlte ein wenig hektisch darin herum, bis sie das Gesuchte gefunden hatte. Sie zog Make-up, Wimperntusche und Kayal hervor und machte sich ans Werk. Ihr war es schon peinlich genug, dass sie während des Gesprächs mit ihrem Vater auf der Toilette hatte verschwinden müssen, weil ein weiterer Heulkrampf sie heimzusuchen gedroht hatte. Dann musste er das nicht auch noch mitbekommen. Schnell schminkte sie sich zu ende, bis sie wieder ganz passabel aussah und fuhr sich noch ein letztes Mal mit einer Bürste durch ihr rosa Haar. Dabei war alles bis jetzt ganz gut gelaufen! Heute war Tag X, an dem sie sich lieber zehntausend Meter unter die Erde hatte verbuddeln oder sich hatte ablenken wollen. Da die erste Möglichkeit wohl oder übel ausgeschieden war, hatte sie sich für die zweite Möglichkeit entschieden. Nur das leider keiner ihrer Freunde Zeit hatte, um sie abzulenken, weil sie alle an einem bestimmen Ort waren. Schnell verdrängte sie den Gedanken daran und begutachtete ihre Augen, die immer noch leicht gerötet waren. Sie seufzte leise. Eigentlich war sie bisher richtig stolz auf sich gewesen! Bei keinem ihrer Freunde hatte sie rumgejammert, dass sie heute bei ihr bleiben sollten. Sie hatte sie sogar allesamt überreden können, dass sie sich heute nicht umbringen würde und sie unbesorgt weggehen konnten! Außerdem hatte sie es geschafft, sich anderweitig abzulenken. Was gab es besseres als einen Besuch bei seinem Vater? Erstens war sie wirklich abgelenkt und tat zudem noch etwas Gutes! Die Rosahaarige packte ihre Sachen wieder ein, drückte auf die Toilettenspülung und drehte sich zu der Badezimmertür um. Bis jetzt war alles eigentlich sehr gut gelaufen, sie hatten Small Talk geredet. Über ihren Beruf, was sie momentan so trieben und über den Rest der Familie. Ein ganz normales Gespräch also, kein Wort war über das bei ihr verbotene Thema Liebe gefallen, wenn auch nur unbewusst, da Herr Haruno das schließlich nicht ahnen konnte. Nein, er war nicht daran schuld, dass sie vorhin fast Tränenbäche über ihn ergossen hätte. Schuld war der verdammte Fernseher gewesen, der nebenbei lief und plötzlich fröhlich von der Benefizveranstaltung des ach so tollen Katsumi Uchihas berichtet hatte. Ein letztes Mal atmete sie tief durch und murmelte: „Ganz ruhig, Sakura. Du schaffst das. Du kannst ja gleich gehen“, bevor sie die Tür aufmachte und sich wieder in das Wohnzimmer begab. Seid dem Krebstod seiner Frau vor sieben Jahren hatte Takeru Haruno es weiß Gott nicht leicht gehabt. Er hatte mit der Trauer fertig werden, dabei seine Arbeit als Immobilienmakler fortführen und seine einzige Tochter Sakura alleine aufziehen müssen. Das war jedoch nicht das Schwierigste von allem gewesen war. Denn obwohl sie selber mit der unglaublichen Trauer zu kämpfen gehabt hatte, hatte sie ihm geholfen, wo sie konnte und war ihm nie zur Last gefallen- vermutlich war es manchmal eher anders herum gewesen, dachte er manchmal schmunzelnd. Heute war er stolz auf seine kleine Tochter, die ihr eigenes Leben mit einem Selbstbewusstsein führte, was ihm manchmal den Atem raubte. Heute lebte er in einem Randbezirk Tokios in einer kleinen, aber gemütlichen Wohnung. Hier konnte er in Ruhe sein Leben führen, er liebte sein kleines Zuhause und die Menschen in seiner Umgebung. Sein Wohnzimmer bestand aus einem kleinen, dunkelgrünen Sofa, einem Fernseher und einigen Schränken, sowie einem gemütlichen Sessel. Auf eben diesem Sessel saß er gerade und schaute scheinbar gedankenverloren in den Fernseher. Das Tageslicht beschien warm sein Gesicht und ließ seine braunen, kurzen Haare rötlich schimmern. Leise betrat Sakura das Zimmer und ließ sich wieder auf das Sofa nieder. Schnell setzte sie ein fröhliches Lächeln auf und fragte heiter:„Du hast mir noch gar nichts von Sayuri erzählt, Dad. Wie geht es meiner Lieblingstante?“ Takerus grüne Augen richteten sich auf die seiner Tochter und überrascht blickte sie zurück. Völlig ernst sah ihr Vater sie an, der Spaß von vor wenigen Minuten war gänzlich aus seinem Gesicht gewichen. „Ihr geht es gut“, sagte er und fügte dann hinzu: „Was man von dir wohl nicht behaupten kann. Was ist los?“ Die Haruno konnte nicht verhindern, dass sie erstarrte und ihn mit leicht geöffnetem Mund ansah. Sie wollte sofort widersprechen, aber ihr fiel nicht ein, was sie sagen sollte. Ihr Kopf war für einen Moment völlig leer. „Mir geht es gut“, brachte sie schließlich heraus und lächelte wieder. „Was soll schon los sein? Wie kommst du nur auf so was?“ Eigentlich hatte sie gedacht, ihre Rolle gut gespielt zu haben. Sie hatte normal mit ihm geredet, gelächelt und versucht nicht an diese eine Person zu denken. Natürlich war ihr das nicht gelungen. Aber das konnte ihr Vater doch nicht wissen…oder doch? Als sie in seine Augen sah, wusste sie: Oh doch, das konnte er. „Hör auf mir weiter etwas vorzumachen“, erwiderte er streng. „Ich kenne dich lange genug, um zu sehen, wenn mit dir etwas nicht stimmt. Alleine deine Augen sind wie ein offenes Buch für mich.“ Das hatte Sasuke auch einmal zu ihr gesagt. Sofort versetzte der Gedanke ihr einen Stich. Sie kaute nervös auf ihrer Unterlippe, weil sie sich total durchschaut fühlte. Anscheinend war sie wirklich dumm gewesen zu glauben, ihr Vater würde sie nicht gut genug kennen, um es zu bemerken. Ohne, das sie es verhindern konnte, spürte sie kribbelnd die Tränen in ihre Augen schießen. Schnell senkte sie ihren Kopf, damit ihr Vater nicht auch das noch sah. Plötzlich spürte sie jedoch eine warme Hand auf ihrem Kopf, die sie dann an eine starke Brust zog. Ihr entwich ein lauter Schluchzer, der ein halbes Lachen war und als sie hochsah, konnte sie auch in dem markanten Gesicht ihres Vaters ein kleines Lächeln entdecken. Wann hatte er sie zuletzt so in seinen Armen gehalten? Einige Zeit lang ließ Sakura sich von ihrem Vater stumm hin und her wiegen und ihren Tränen freien Lauf. Erst, als sie sich beruhigt hatte, strich er ihr ein letztes Mal eine Haarsträhne aus den Augen und fragte:„Was ist los, Kleine?“ Sakura zögerte. Sollte sie es ihm wirklich sagen? Schaden würde es nicht und einen anderen Rat, als ihre Freunde, würde er ihr ohnehin nicht geben können: Vergiss ihn. Endgültig. „Da gibt es einen Mann…“, fing sie an und in den Augen ihres Vaters blitzte es kurz auf. Worum sollte es auch sonst gehen, wenn nicht um die Liebe? „Ich war bis vor kurzem mit ihm zusammen…“ „Hat er Schluss gemacht?“ Sakura nickte. Wenn sie die komplizierten Details weglassen würde, dann würde es sich tatsächlich wie eine ganz normale, gescheiterte Liebe anhören. Frau verliebt sich in Mann. Mann und Frau kommen zusammen und sind einige Zeit glücklich. Dann verlässt der Mann die Frau und die ist am Boden zerstört. Völlig simpel. „Du musst wissen, dass er seit Kindheitstagen mit einer anderen verlobt ist“, erklärte sie und es überraschte sie selber, wie ruhig sie dabei klang. „Heute ist die Bekanntmachung seiner Verlobung und deswegen hat er mit mir Schluss gemacht. Er will mir nicht weiter wehtun.“ Sakura konnte förmlich hören, wie es in dem Kopf ihres Vaters ratterte. Sie konnte das Entsetzen und die Sorge in seinem Blick spüren und sie wusste auch, woran er gerade dachte. An ihre Mutter. „Willst du denn, dass er das nicht mehr tut?“, fragte er. „Wenn er denkt, dass ich dadurch weniger leide, dann hat er sich geschnitten“, zischte die Rosahaarige wütend. „Weiß er das denn?“, fragte der Braunhaarige und Sakura versteifte sich in seiner Umarmung. „Weiß er, wie du leidest und wie viel du für ihn empfindest? Ihr Gehirn arbeitete auf Hochtouren, allerdings fand sie keine passende Antwort auf die Frage. Ja, wusste Sasuke das? Sie hatte versucht, es ihm klarzumachen, aber direkt ausgesprochen hatte sie es schließlich nie. „Ich weiß es nicht“, antwortete sie unsicher. „Und er hat nur mit dir Schluss gemacht, weil er dich nicht verletzen wollte?“ „Ja…ich denke schon“, erwiderte sie verwirrt. Worauf wollte er hinaus? Eine weitere Träne tropfte von ihrer Nasenspitze auf den Handrücken Takerus. Sakura sah ihrem Vater in das nachdenkliche Gesicht. Betrachtete die kleinen Falten um seinen Mund und seinen Augen, aber er hatte sich leicht abgewandt und schwieg. Innerlich verfluchte sich die Rosahaarige frustriert. Es gab noch einen anderen Grund als das neue Aufbrechen ihrer Wunden und die Unannehmlichkeit, warum sie es ihm nicht hatte erzählen wollen. Das Aufbrechen seiner Wunden. Kaum jemand anderes wusste wie sie darüber Bescheid, wie schwer es damals für ihre Eltern gewesen war zusammenzubleiben- weil ihre Mutter tief in ihrem Herzen immer jemand anderes geliebt hatte. Natürlich hatte sie auch ihren Vater geliebt, aber Sakura war sich sicher, wäre der andere Mann damals nicht verheiratet und bereit gewesen, seine Frau zu verlassen, dann wäre sie nicht bei ihm geblieben. Aber es hatte nicht sein sollen. Der Mann war für sie unerreichbar gewesen. So unerreichbar wie Sasuke für sie. „Es tut mir leid, Dad, wenn ich dich an etwas Schlechtes erinnert habe“, flüsterte sie und entschlüpfte seiner Umarmung. Sie stand auf und strich sich fahrig die Haare aus dem Gesicht. Von dem vielen Heulen dröhnte ihr Kopf und sie fühlte sich einfach nur fertig. Langsam hob Takeru seinen Kopf und zu ihrer Verblüffung lächelte er leicht. „Das muss es nicht, Sakura“, erwiderte er. „Gegen Gefühle kann man nichts ausrichten, das habe ich auch damals zu deiner Mutter gesagt. Weißt du, ich konnte damit umgehen- in gewisser Weise. Aber es war hart. Sehr hart.“ Auch er stand auf und trat ihr gegenüber, blickte ihr lächelnd in das verstörte Angesicht. „Ich konnte dir bisher nicht oft einen Rat geben, Sakura. Aber dieses eine Mal will ich es versuchen.“ Tochter und Vater starrten sich in die Augen. Sie waren unfähig sich zu bewegen. „Sakura. Jeder muss selber wissen, womit er glücklich wird- für jeden ist etwas anderes ‚das Richtige’. Nur wenn dir jemand so viel bedeutet, dass du dir nicht mehr vorstellen kannst ohne ihn zu leben, dass du eine unglaubliche Leere spürst, wenn er nicht mehr da ist und wenn du bereit bist, alles für ihn und eure Liebe zu tun, ja dann…Dann ist es wahre Liebe, die du nicht gehen lassen solltest.“ Der Ältere holte tief Luft. „Der Mann deiner Mutter hat diese Liebe damals nicht erwidern können, er war mit seinen Gefühlen zu sehr an eine andere Person gebunden. Sollte der Mann, den du liebst, deine Gefühle jedoch erwidern, dann habt ihr eine Chance und du wirst nicht wie deine Mutter einen anderen Mann suchen müssen, für den du nie das gleiche empfinden wirst wie für ihn- und vielleicht kommt er damit nicht so gut klar wie ich. Sakura…meine Kleine.“ Sanft legte er eine Hand auf ihre Wange. „So lange du dir nicht sicher bist, was er für dich fühlt, und er womöglich nicht weiß, was du für ihn empfindest, solltest du ihn nicht gehen lassen. Nicht, wenn ihr noch eine Chance habt.“ ~ „Jeder muss selber wissen, womit er glücklich wird, für jeden ist etwas anderes ‚das Richtige’.“ Fest umfasste Sakura das Lenkrad ihres Minis, sodass ihre Knöchel weiß hervortraten. Zum Glück der Autofahrer hatte sie es noch geschafft ihr Auto in die nächstbeste Parklücke zu fahren, bevor sie die Kontrolle über sich selber verloren hatte. Die Worte ihres Vaters hallten wie ein Echo ununterbrochen in ihrem Kopf wider und verschlimmerten ihre Kopfschmerzen Sekunde für Sekunde. Was sollte sie denn jetzt tun? Sie biss ihre Zähen zusammen, um nicht laut los zu schreien und ließ sich nach vorne sinken, bis sie ihre Stirn auf das Lenkrad drücken konnte. Fest presste sie es gegen das Hartgummi. Was hatte ihr Vater mit seinen Worten bezwecken wollen? Dachte er tatsächlich, dass sich etwas dadurch ändern würde? Dachte er, es wäre so einfach zu Sasuke hinzugehen und ihm seine Liebe zu gestehen? Und war er wirklich so naiv zu glauben, sie würde alles in der letzten Sekunde über Bord werfen und zu ihm rennen, um genau das zu tun? Wütend knirschte sie mit ihren Zähne aufeinander und ihr entwich ein leiser Zischlaut. Das schlimmste an der ganzen Sache war, dass sie selbst nicht wusste, was sie tun wollte. Und eigentlich war sie nicht sauer auf ihren Vater, der ihr nur hatte helfen wollen, sondern auf sich selbst. War sie momentan wirklich so dumm, all die Zurückhaltung, die sie in der letzten Woche mühsam hatte einhalten müssen, wegzuschmeißen? Ja, verdammt das war sie und dafür hasste sie sich! „Was soll ich nur tun?“, flüsterte sie verzweifelt und schlug einmal kraftlos auf das Armaturenbrett ihres Autos. Es war Tatsache, dass sie Sasuke nie wirklich gesagt hatte, was sie für ihn empfand und auch er es ihr nie gesagt hatte. Und ja, schon lange hatte sie dieser Ungewissheit ein enden machen wollen, es aber bisher nie gekonnt. Sollte sie jetzt wirklich zu ihm fahren und ihn danach fragen? Sollte sie ein letztes Mal versuchen, ihn bei sich zu behalten? Denn das wollte sie. Das wollte sie schon die ganze Zeit. Aber es war auch klar, was sie nicht wollte. Nicht schon wieder wollte sie von ihm verletzt werden, weil er sie abwies. Sie wollte nicht wieder ihr Herz zerstückelt am Boden sehen und diesmal würde es schlimmer werden, wenn sie ihm auch noch ihre Gefühle offen zu Füßen legte. Unsicherheit machte sich in ihr bemerkbar. Schließlich wusste sie nicht, wie er reagieren würde. Was er tun würde. Eigentlich hatte er sich gegen sie entschieden…Würde es also etwas ändern, wenn er wusste, wie sehr sie ihn liebte? Würde es etwas ändern, wenn sie nach einer Woche plötzlich wieder vor ihm stand? Sie hatte keine Ahnung. Mit zittrigen Fingern nahm sie ihr Handy in die Hand und wählte Narutos Nummer. Sie musste sofort einen Rat bekommen. Sofort. Zwar wusste sie nicht genau warum, aber wenn sie es wirklich tun sollte, dann sollte es jetzt geschehen. Bevor er seine Verlobung bekannt gab. Sie hielt sich das Handy an ihr Ohr und hätte es fast gegen die Windschutzscheibe geworfen, als nur seine Mailbox zu hören war. Konnte er nicht einmal da sein, wenn man ihn wirklich brauchte?! „Verdammt!“, fluchte sie und wählte direkt noch Inos, Tentens und Temaris Nummer. Bei Ino und Tenten war es genau das gleiche und Temari ging nicht ran. War denn auf dieser beschissenen Veranstaltung Handy Verbot? Das gab’s doch nicht! Kurz davor einen Nervenzusammenbruch zu erleiden, pfefferte sie ihr Handy auf den Sitz und vergrab ihr Gesicht in den Händen. Einige Minuten lang saß sie stumm auf dem Autositz und wiegte sich immer ein wenig vor und zurück, während sie versuchte in ihren Gedanken zu einem Entschluss zu kommen. Nur leider kam es dazu nicht. Frustriert öffnete sie ihre Augen und sah nur noch eine Möglichkeit, wie sie ihre Entscheidung herbeiführen konnte. Sie würde ihr Herz entscheiden lassen. Schnell fuhr sie aus der Parklücke und auf eine kleine Kreuzung zu. Sie wusste: würde sie links fahren, würde sie ihr zu Hause ansteuern und das Ganze wäre erledigt. Würde sie jedoch nach rechts fahren…dann würde sie zu der Benefizveranstaltung gelangen und Sasuke gegenübertreten- vielleicht das letzte Mal. Die Ampel war rot, weswegen sie noch einige Sekunden Zeit hatte. Sie schloss ihre Augen und versuchte ihren Herzschlag zu beruhigen. Langsam ließ sie ihre Hand zu dem Blinker wandern und…setzte ihn fürs Rechtsabbiegen. ~ Huhu!^^ Zu dem Kapitel gibt es eigentlich nicht sonderlich viel zu sagen;) Ich wollte noch einmal Naruto & Hinata thematisieren und die Frage lösen, die vielleicht in Kapitel 24 aufgetaucht ist, nämlich inwieweit sie miteinander intim geworden sind. Außerdem hab ich noch ein wenig Ino & Gaara reingepackt;) Jetzt ist natürlich die große Frage: Was wird passieren, wenn Sakura auf der Benefizveranstaltung auftritt? Wie wird Sasuke reagieren? Danke für eure Kommentare!:) *knuddel* lg flyingAngel Kapitel 29: Hindernisse ----------------------- Es bestand kein Zweifel daran, dass Sakura gleich kollabieren würde. Zwar herrschte keine besonders hohe Temperatur in dem kleinen Mini, ihr kam es jedoch wie eine Mordshitze vor. Selbst das hektische Wedeln mit einer Frauenzeitschrift bescherte ihr nicht die gewünschte Kühle- es gab ihr eher das Gefühl, dass ihre Hand gleich abfallen würde. „Alles in Ordnung, Sakura. Beruhig dich. Du schaffst das“, sprach sie die ganze Zeit zu sich selber, aber ihr Körper dachte gar nicht daran, dem Folge zu leisten. Fast glaubte sie in ihrem bisherigen Leben noch nie so aufgeregt gewesen zu sein. Ihr gesamter Körper fühlte sich wie Wackelpudding an und ihr Herz schlug ihr bis in den Hals, sodass sich ein Kloß gebildet hatte, der ihr das Atmen wirklich schwer machte. Wie hatte sie sich eigentlich darauf einlassen können? Mit jeder Sekunde wurden ihr ihre Beweggründe schleierhafter. Aber jetzt, wo sie endlich eine Parklücke auf dem völlig überfüllten Parkplatz ergattert hatte, konnte sie nicht wie ein kleiner Feigling umkehren. Nein, so wahr sie hier vor dem Gebäude der Benefizveranstaltung von Katsumi Uchiha saß, sie würde das durchstehen- auch wenn die Gefahr bestand, dass sie vor den Augen Sasukes ohnmächtig wurde. Einige Sekunden verstrichen noch, in der sich die Rosahaarige nicht sicher war, ob sie aufstehen konnte ohne direkt wieder zusammenzuklappen. Schließlich legte sie die Zeitschrift jedoch auf den Beifahrersitz, stieg aus ihrem Auto aus und machte die Tür hinter sich zu. Ein letztes Mal atmete sie tief durch, straffte ihre Schultern und bewegte sich mit zielstrebigen Schritten –und wackligen Beinen- auf den Eingang des großen Backsteingebäudes zu. Was konnte ihr auch groß passieren? Bis auf eine erneute Abfuhr Sasukes und die darauf folgende Scham und das Gefühl der Minderwertigkeit…praktisch gar nichts. Hm. Irgendwie war das nicht sehr aufmunternd. >Dazu muss es erst einmal kommen<, schoss es ihr plötzlich durch den Kopf, als sie einen Mann erblickte, der den Eingang des Gebäudes blockierte. Unsicher blieb sie stehen und versuchte vergeblich den Kloß in ihrem Hals runterzuschlucken, der sich aber angesichts des riesigen Mannes noch hartnäckiger in ihrem Hals hielt. Der Securityman war völlig in schwarz gekleidet und sein Körper mit der Breite und Größe eines Baumstammes verdeckte fast die gesamte Glastür hinter ihm. Seine Adleraugen überblickten wachsam seine Umgebung, aber momentan war niemand in der Nähe oder auf dem roten Teppich zu sehen. Kein Wunder, die Veranstaltung hatte schon vor über einer Stunde angefangen. Verdammt! Nervös bis sich Sakura auf ihre Unterlippe und hielt sich noch hinter der Mauer versteckt, die sie von diesem Baumstamm von Mann trennte. Sie hätte sich doch denken können, dass ein Mann da sein würde, um ungebetene Gäste von der Veranstaltung fernzuhalten. Sollte sie doch lieber umkehren? Die Chance an ihm vorbeizukommen war minimal, zu mal sicherlich noch Verstärkung zum Abruf bereit stand und er nur die Vorhut bildete. Einige Sekunden lang starrte sie den Eingang und den Mann davor an, bevor plötzlich ein Blitzen in ihre grünen Augen trat. Nein. Das würde sie nicht zulassen. Davon würde sie sich nicht aufhalten lassen. Der Typ war nichts gegen die Herausforderung, der sie sich noch stellen musste! Schnell wandte sie sich an den Seitenspiegel eines Autos und betrachtete sich darin. Kurz fuhr sie sich noch einmal durch die Haare, versuchte sie zurechtzumachen und holte tief Luft, als sie ihr Aussehen als einigermaßen akzeptabel befand und sich von der Mauer löste. Sie wünschte noch, ihre Beine würden nicht so zitternd, während sie die letzten Meter zu dem Securityman überwand. Auch wenn sie am liebsten weggelaufen wäre, trat sie wagemutig vor ihn. „Guten Tag“, versuchte die Haruno auf sich aufmerksam zu machen und obwohl sie versucht hatte selbstsicher und sorglos zu klingen, zitterte ihre Stimme verdächtig. Auf ihren Lippen lag, wie sie hoffte, ihr charmantestes Lächeln, was fast gefror, als sich der Kopf des Securityman langsam nach unten in ihre Richtung neigte. Er war beinahe zwei Köpfe größer als sie und würde vermutlich Hackfleisch aus ihr machen, wenn er den Drang danach verspürte. Die Rosahaarige schluckte hart und starrte ihrem Gegenüber in die kalten, eisblauen Augen. „Sie wünschen, Miss?“, kamen die Worte unterkühlt aus seinem Mund und sein Blick besagte deutlich, dass sie nicht gerade zu den Kandidatinnen gehörte, die er durch die Tür hinter sich gehen ließ. Anscheinend hatte sie seine Musterung nicht bestanden. Verärgert angesichts dieser Tatsache zog Sakura ihre Augenbrauen zusammen und vergaß für einen Moment ihre Aufgeregtheit. Wie sie diese Oberflächlichkeit doch hasste! Zugegeben, sie trug kein teures Designerkleid, aber dafür hatte sie weder das Geld, noch Zeit gehabt sich umzuziehen. Wohl oder übel musste sich der Baumstamm also mit ihrer Bluejeans, den schwarzen Stiefeln und der schwarzen Lederjacke zufrieden geben. Oberflächlicher Idiot! „Ich weiß, ich bin spät dran“, erwiderte die Haruno und versuchte ihre Verärgerung mit einem weiteren gezwungenen Lächeln zu vertuschen. „Dennoch würde ich gerne die Benefizveranstaltung besuchen.“ „Ihr Name?“, fragte der Securityman sofort unbeeindruckt und zog ein Klemmbrett hervor. „Sakura Haruno“, antwortete sie mit belegter Stimme, obwohl sie wusste, was er vorhatte und was er sogleich sagen würde. „Sie stehen nicht auf der Gästeliste“, stellte ihr Gegenüber fest, während sein Blick über die Blätter huschte. Gespielt entsetzt legte sich Sakura eine Hand auf ihren Mund und formte ein stummes O. „Das kann nicht sein. Da muss ein Irrtum vorliegen“, wendete sie sofort ein und tat so, als wollte sie selber einen Blick auf das Blatt werfen, um ihren Namen zu suchen. Dabei wusste sie ganz genau, dass er sich dort in dreitausend Jahren nicht finden lassen würde. „Bitte überprüfen Sie die Liste noch einmal oder schauen Sie nach einer anderen.“ Wenn ihr Plan aufging, dann konnte sie unbemerkt hineinschleichen, während der Türsteher drinnen nach einer anderen Liste suchte. Das war nicht gerade einer ihrer tollsten Pläne, aber ihr fiel momentan nichts Besseres ein. Ihre Gedanken schimpften sie jetzt schon einen Narren. „Ein Irrtum ist unmöglich“, erwiderte der Securityman auch sogleich kühl und legte das Klemmbrett wieder beiseite. Bei seinem Blick verkrampfte sich Sakuras Inneres. „Ich muss Sie bitten zu gehen, Miss.“ In seinem Blick lag Härte und Unerbittlichkeit. Es war klar, dass er auf keine ihrer Lügengeschichten reinfallen würde, denn die war er vermutlich auch schon von anderen Menschen gewohnt zu hören. Da half vermutlich nur noch eins: die Wahrheit. Naja, zumindest fast. „Hören Sie, Sir, ich muss da wirklich rein. Es ist sehr, sehr wichtig“, flehte sie und setzte ihren Dackelblick auf. Der Türsteher veränderte seinen Gesichtsausdruck nicht. „Es geht um Leben und Tod!“, rief sie schließlich und riss dramatisch ihre Arme nach oben. Die Skepsis in dem Gesicht des Securityman hätte nicht eindeutiger sein können und um das ganze noch zu unterstreichen, wanderte eine seiner dunklen Augenbrauen in die Höhe. „Worum geht’s denn?“, fragte er. „Wartet dort ihre große Liebe auf Sie, die Sie für immer verlieren werden, wenn Sie nicht zu ihr gelangen?“ Seine Worte trieften nur so vor Sarkasmus, aber alleine die Tatsache, dass er unabsichtlich genau ins Schwarze getroffen hatte, brachte Sakura wieder in Rage. Ihr Gesicht nahm eine selten rötliche Farbe an, während sie ihre Hand zur Faust ballte. „Ja, ganz genau“, presste sie heraus. Der Mann vor ihr tat daraufhin das Schlimmste, was er je hätte tun können: er lachte schallend. „Hören Sie, Miss“, brachte er unter unterdrücktem Gelächter hervor. „Anscheinend schauen Sie zu viel Fernsehen. Wissen Sie denn nicht, wie klischeehaft Ihre Story ist? Ich muss Ihnen nur leider sagen, dass Sie noch eine schlechtere Schauspielerin sind als die in den Soaps- und das will schon etwas heißen.“ Vor Empörung machte Sakura den Mund auf, um etwas zu erwidern, aber sie brachte zunächst keinen Ton heraus. Wie ein Fisch, der aufs Trockene geworfene wurde, starrte sie ihn an. „Was fällt Ihnen einen!“, keuchte sie schließlich mit schriller Stimme- kurz davor auf den Mann loszugehen-, wurde aber sofort von ihm unterbrochen. Die Belustigung war aus seinem Gesicht gewichen, er sprach wieder ruhig und ernst. „Vergessen Sie’s. Ich werde Sie nicht rein lassen, egal was Sie sagen oder tun. Gehen Sie einfach nach Hause. Herr Uchiha wünscht keine Störenfriede.“ Pah! Was wusste der schon? Hätte sie nicht abgesagt, wäre sie heute seine Favoritin als Fotografin gewesen! Wüsste Katsumi Uchiha nicht über ihre wahren Beweggründe Bescheid, würde er sich sogar über ihr Kommen freuen! „Ich kenne Herr Uchiha persönlich“, warf sie erhitzt ein und wedelte mit erhobenem Zeigefinger vor seiner Nase herum. Das er es wagte, sie in ihrem Zustand derart aufzuregen! „Wenn Sie mich nicht augenblicklich rein lassen, sorge ich für ihre Entlassung. Das garantiere ich Ihnen!“ Zufrieden sah sie ihn an, jedoch machte sich keine Spur der von ihr erwarteten Unsicherheit bei ihrem Gegenüber bemerkbar. „Erzählen Sie mir keine Märchen mehr und gehen Sie. Sonst muss ich Sie von hier entfernen- und glauben Sie mir, das wird Ihnen keinen Spaß machen.“ Jetzt war bei Sakura der Punkt erreicht, an dem sie zu allem bereit war. Ihre Nerven lagen blank und ihr Puls war auf 180. Sie stand kurz davor, auf den Securityman loszugehen, obwohl sie sonst kein gewalttätiger Mensch war und sich durchaus ihrer minimalen Chance bewusst war. „Lassen Sie die Dame rein“, hinderte sie jedoch eine dunkle Stimme an ihrem Vorhaben. „Sie gehört zu mir.“ Der Securityman drehte sich um und starrte den Mann vor sich überrascht an. Sakura tat es ihm gleich und erstarrte zur Salzsäule, die Hand halb erhoben. Nein, das glaubte sie nicht. Sie musste träumen. Vor ihr stand eindeutig der letzte Mensch, den sie hier erwartet hatte: Kabuto Yakushi. (Was zur Hölle tat er hier?) „Herr Yakushi“, kam es verblüfft aus dem Mund des Securityman. „Sie gehört wirklich zu Ihnen?“ Für den überaus überraschten Tonfall, so eine wie sie könnte zu so jemandem wie ihm gehören, hätte der Mann eine ordentliche Ohrfeige verdient, aber Sakura war selber zu verblüfft über die Erscheinung des Grauhaarigen, als das sie zu so etwas fähig gewesen wäre. Kabuto nickte und der Securityman machte mit einem Mal schneller als der Wind Platz für Sakura. Schließlich war der Grauhaarige ein reicher und durchaus angesehener und machtvoller Mann. „Es tut mir sehr Leid, Miss“, sagte er und verbeugte sich vor ihr. Zum ersten Mal war Angst in seiner Stimme zu vernehmen- vermutlich bangte er jetzt tatsächlich um seinen Job. „Entschuldigen sie mich vielmals.“ Ein kleines Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, jedoch sagte sie nichts. Er sollte ruhig glauben, dass sie vorhatte ihn entlassen zu lassen. In Wahrheit hatte sie sicherlich andere Sorgen als ihn. Bevor er es sich anders überlegen konnte, trat Sakura in das Gebäude ein und fand sich nun in einem abgedunkelten Vorraum wieder, in dem sich im hinteren Teil die erleuchtete Garderobe befand. Sie spürte, wie sich Kabutos kalte Hand um ihren Arm schloss und sie ohne Umschweife in den nebenan gelegenen Saal führte. Dieser war mit Parkettboden ausgelegt, auf denen sie ihre Schritte dumpf hörte. Kronleuchter an der Decke erhellten den Raum und die Bilder an seinen Wänden hell, ansonsten war er leer. Allerdings besaß er zwei Türen zu den Toiletten und ein nicht allzu großer Gang führte, wie es schien, in einen anderen Saal, denn es war Stimmengewirr und Musik zu hören. Dort spielte sich sicher die Benefizveranstaltung ab- und dort würde sie auch Sasuke finden. Unwillkürlich schlug ihr Herz schneller und ihre Beine bewegten sich automatisch auf den Gang zu. Der Rest war vergessen, vor ihrem inneren Augen sah sie nur den Uchiha und der Schmerz der Sehnsucht erfasste sie, wie sie ihn in den letzten Tagen nicht mehr gespürt hatte. Jedoch hielt Kabuto ihren Arm noch immer umschlossen und hinderte sie somit daran, in den Saal zu gelangen. „Was macht denn unsere liebe Sakura an diesem Ort?“, holte er sie endgültig in die Wirklichkeit zurück. Und als sie sich zu ihm umdrehte, umspielte ein hässliches Grinsen seine Lippen. Schnell entzog sie ihm ihren Arm und brachte schleunigst einen Meter Abstand zwischen ihnen. Die Zeit, an dem sie ihm erlaubt hatte, derart nah an sie heranzukommen, war vorbei. Jedem Anderen hätte sie dafür gedankt, dass er ihr Einlass verschafft hatte. Aber nicht ihm. „Das geht dich nichts an“, gab sie ihm kühl eine Antwort. „Ich wundere mich eher, dich hier anzutreffen. Ich hätte dich nicht für einen Menschen mit einem großen Herz für hungernde Menschen der dritten Welt gehalten.“ Abgesehen von der Tatsache, dass er Sasuke Uchiha, den Sohn des Veranstalters, hasste. Aber schließlich war er auch zu dessen Silvesterfeier erschienen, also wunderte sie das nicht. Dennoch hatte das Schicksal wirklich einen merkwürdigen Sinn für Humor, ihr gerade ihn zur Hilfe zu schicken. „Damit liegst du völlig richtig“, gab Kabuto unverblümt zu. In seinen Augen blitzte es, was die Rosahaarige nichts Gutes erahnen lassen konnte. „Aber denkst du ehrlich, ich lasse mir das heute entgehen?“ Sakura wurde schlecht. „Wovon redest du?“, fragte sie, ahnte es aber bereits. Kabuto wusste es. Er wusste, was Sasuke heute vorhatte zu tun. Der Grauhaarige machte einen Schritt auf sie zu, sodass sie seinen Atem auf ihrer Haut spüren konnte und sagte leise: „Niemals würde ich verpassen wollen, wie Sasuke Uchiha seine erzwungene Verlobung bekannt gibt und sich damit ins Verderben stürzt.“ Er lachte leise. „Nein, glaub mir, nicht für alles Geld auf der Welt würde ich das versäumen wollen. Nicht einmal für dich, Sakura.“ Seine Fingerspitzen berührten leicht ihre Wange, aber Sakura griff sofort danach und drückte sie nach unten. Das er sie nach allem Geschehenen noch immer besitzen wollte, war ihr unbegreiflich. Ekel und Abscheu, die sie noch nie so heftig gespürt hatte, stiegen in ihr wie Galle hoch. „Du bist ein verdammter Mistkerl“, warf sie ihm angeekelt entgegen. Das er sich so an dem Unglück anderer Menschen ergötzte…widerwärtig! „Und du hast mir noch immer nicht gesagt, warum du hier bist“, erwiderte Kabuto, unbeeindruckt ihrer offensichtlichen Abscheu ihm gegenüber. „Wenn die Dinge nämlich so stehen, wie ich glaube, dann bin ich wirklich überrascht, was für eine riesige, masochistische Ader zu besitzt.“ Darauf konnte Sakura nichts erwidern, sie konnte ihn nur sprachlos anstarren. Also wusste er auch das. Nicht nur das ließ sie in diesem Moment beinahe kraftlos zusammen sacken. Er hatte ja so Recht. Sie war eine Masochistin. Schließlich hätte sie Sasuke ihr Liebesgeständnis auch wann anders machen können. Nur ein Impuls gab ihr ein, es jetzt tun zu müssen. Plötzlich hatte sich Kabutos Hand ihrem lockeren Griff entzogen und er hatte sie an die nächste Wand gedrängt. Sein Körper drückte sich an den ihren, während seine Hand ihr Kinn anhob, damit sie ihm in die Augen sah. „Weißt du, Sakura. Ich finde es schön, dass uns das Alles mal wieder vor Augen führt, wie unglaublich unmöglich dein Zusammensein mit Sasuke Uchiha ist“, sagte er und beugte sich immer tiefer zu ihr hinab. „Ich jedoch habe keine Verlobte, die auf mich wartet und bin noch für alles zu haben.“ Sakura hörte Schritte in dem Gang, aber sie konnte dem keine Beachtung schenken, weil Kabuto Anstalten machte sie küssen zu wollen. Ohne großartig zu überlegen schubste sie den Grauhaarigen von sich und zischte: „Dich würde ich nicht einmal in hundert Jahren in Betracht ziehen!“ Das Gesicht ihres Gegenübers verwandelte sich mit einem Schlag in eine wütende Fratze. Die Frustration brannte förmlich in seinen Augen. Es sah fast danach aus, als wollte er sie schlagen und tatsächlich stieß er sie im nächsten Moment hart gegen die Wand. „Du hast keine Ahnung, was gut für dich ist, Mädchen!“, fauchte er aufgebracht und kam ihr immer näher. Angesichts des fast schon wahnsinnigen Ausdrucks in seinen Augen drückte Sakura sich automatisch fest an die Wand und versuchte nach rechts von ihm weg zu rutschen. Wurde er jetzt total irre, weil sie ihn zum wiederholten Male abgewiesen hatte? „Was ist hier los?“, erklang plötzlich eine ihnen beiden nicht unbekannte Stimme und ihr klang war nicht wie sonst immer heiter und ausgelassen, sondern kühl und wütend. Gleichzeitig wandten Sakura und Kabuto ihrem Freund das Gesicht zu und beinahe hätte die Rosahaarige erleichtert aufgeatmet und wäre in seine Arme gesprungen. Vor ihnen stand Naruto- und sie war mehr als froh ihn zu sehen. Der blonde Uzumaki sah zwischen Kabuto und Sakura hin und her, bis er letztendlich bei dem Grauhaarigen stehen blieb. „Was geht hier vor?“, wiederholte er seine Frage. Seine Augen waren zu Schlitzen verengt. „Naruto! Man, hast du mich erschreckt!“, lachte Kabuto plötzlich und trat einen Schritt von Sakura zurück. So schnell wie der Wahnsinn in seine Augen getreten war, so schnell war er angesichts seines alten Freundes auch schon wieder verschwunden. Narutos abweisender Gesichtsausdruck änderte sich nicht. „Ich habe Sakura hier getroffen und mich nett mit ihr unterhalten.“ Sakuras Mund entwich ein Zischen. Von wegen unterhalten. Der Typ hatte ihr an die Wäsche gewollt- wie auch schon die hundert Male davor! „Du bist erbärmlich, Kabuto“, sagte Naruto kühl und zog Sakura jäh an ihrem Arm zu sich. „Wie konnte ich nur je mit dir befreundet gewesen sein?“ Dem Yakushi entgleisten seine Gesichtszüge, bevor sich ein unsicheres Lächeln auf seine Lippen legte. „Wie meinst du das, Naruto?“ Fragend sah Sakura nach oben in das Gesicht ihres besten Freundes und schreckte vor dem Ausdruck darin zurück. Selten hatte sie ihn jemanden derart verachtungsvoll anblicken gesehen. „Es war immer ein Problem für mich, wie sehr du meinen besten Freund gehasst und gegen ihn intrigiert hast und wie du Sakura mehr und mehr nachgestellt hast, es am Ende sogar gewagt hast, sie beinahe zum Sex zu zwingen. Aber ich habe es versucht zu ignorieren, weil uns eine lange Freundschaft verband und ich dir viel zu verdanken habe.“ Seine Augen hielten den Grauhaarigen gefangen, der halb entsetzt, halb ungläubig zurückstarrte. „Aber jetzt bis du ein für alle mal zu weit gegangen.“ „Naruto, mein Freund…“ „Nein, Kabuto, nicht dein Freund. Das ist ab jetzt vorbei. Ein Dreckskerl, der den wichtigsten Menschen in meinem Leben versucht wehzutun, verdient meine Freundschaft nicht. Komm, Sakura“, mit diesen Worten wendete er sich abrupt an die Haruno. Kurz sah sie ihn an, dann nickte sie schwach und er zog sie, ohne einen weiteren Blick zu dem sprachlosen Kabuto zurückzuwerfen, schnell hinter sich her auf die Damentoilette. Kabuto Yakushi war für ihn gestorben und Sakura konnte nicht sagen, dass sie traurig darum war. Grob schob er sie durch die Tür und schloss sie schnell hinter sich. Sakura hatte kaum Zeit sich umzusehen, als Naruto auch schon zu ihr herumfuhr und sie anherrschte: „Und nun zu dir! Was zur Hölle machst du hier? Wolltest du nicht deinen Vater besuchen?“ Er funkelte sie wütend an, aber sie war nicht einmal mehr richtig in der Lage dazu zurück zu funkeln. Sie spürte Müdigkeit in alle Knochen ihres Körpers eindringen. Bis jetzt hatte sie Sasuke nicht einmal gesehen und hatte schon eine Auseinandersetzung mit einem Türsteher und der schmierigsten Ratte der Welt hinter sich. Und jetzt folgte auch noch eine mit Naruto! Warum hatte immer ausgerechnet sie solch ein Pech? „Da war ich auch, aber ich habe es mir nun mal anders überlegt“, gab sie deswegen gereizt zurück. Naruto sah sie einen Moment an, dann machte er seinen Mund auf, um zum Sprechen anzusetzen, schüttelte aber nur den Kopf und schloss ihn wieder. Vermutlich war er außerstande zu verstehen, was sie hierher getrieben hatte. Plötzlich schob er sich an ihr vorbei und lugte ihn alle Toilettenkabinen, ob etwaige Zuhörer anwesend waren. Doch niemand war dort. „Wie kann man nur so ein Masochist sein?“, fragte er schließlich, als er sich wieder seiner besten Freundin zuwendete. Die Wut in seinen Augen war verschwunden. Anstatt dessen war dort ein anderes Gefühl getreten: Mitleid. In Sakura begannen sich der Groll und die Erbitterung zu regen. Wie ein schlafendes Ungeheuer kroch es in jede Faser ihres Körpers. Gerade er hatte nicht das Recht dazu ihr Masochismus vorzuwerfen! Sprach Kabuto als Außenstehender davon, war das etwas anderes. Aber nicht bei Naruto. Nicht bei demjenigen, der in der gleichen Lagen wie sie selbst war! „Erzähl du mir nichts von Masochismus, Naruto“, erwiderte sie kühl und eine ihrer rosa Augenbrauen wanderte in de Höhe. „Denn damit dürftest du dich doch bestens auskennen.“ Nicht nur Naruto besaß die Fähigkeit dazu, den Leuten die Wahrheit schonungslos an den Kopf zu werfen. „Was willst du damit sagen?“, presste der Uzumaki zwischen seinen Zähnen hervor. Das Funkeln in seinen Augen war zurückgekehrt. „Du bist in dergleichen Situation wie ich“, erklärte Sakura und zuckte gleichgültig die Schultern. „Hinatas Verlobung wird auch gleich bekannt gegeben und ich glaube nicht, dass es dich weniger schmerzen wird wie mich…Und doch bist du hier.“ Sie schwieg einen Moment und sah ihm in die himmelsblauen Augen. „Und jetzt frage ich dich, warum?“ Stumm erwiderten beide den Blick des jeweils anderen und die Rosahaarige wartete seine Antwort ab, obwohl sie glaubte, sie schon zu kennen. Wenn es denn überhaupt eine logische Antwort für die Selbstqual gab, dann nur eine. „Ich liebe sie und will bei ihr sein. Nie würde ich Hinata im Stich lassen.“ Leise kamen die Worte aus Narutos Mund. Seine Wut von vor wenigen Sekunden war verflogen, seine beste Freundin hatte den wunden Punkt des Blonden getroffen. „Siehst du, Naruto. Jeder hat seine Gründe, warum er hier ist“, erwiderte Sakura. „Und ich muss jetzt dafür sorgen, dass meiner erfüllt wird.“ Sie drehte sich zu der Tür um und wollte sie aufmachen, als sich Narutos Hand um ihren Arm schloss und sie zurückhielt. „Das kann ich nicht zulassen“, sagte er bestimmt. „Du wirst nicht zu ihm gehen. Das Einzige, was du tun kannst, ist aus diesem Gebäude verschwinden und ihn nie wieder sehen. Ihn endgültig vergessen.“ Seine Finger schlossen sich fester um ihren Arm, um seine Worte zu bestärken. Doch Sakura hatte keinesfalls vor, sich kurz vor ihrem Ziel aufhalten zu lassen. In diesem Moment war es ihr völlig egal, was sie tun musste- was sie Naruto antun musste-, damit sie zu Sasuke vordringen konnte. Alles in ihr schrie danach, dass sie ihn endlich sehen musste. Es ihm endlich sagen musste. „Das hast du nicht zu entscheiden“, zischte sie erbost und versuchte sich erfolglos aus seinem Griff zu befreien. „Lass mich gefälligst los! Sonst weiß ich nicht, was ich tun werde!“ Sakura wusste, wie sehr sie Naruto als ihren besten Freund liebte und wie viel sie schon zusammen durchgemacht hatten, geschweige denn wie oft er ihr schon aus der Patsche geholfen hatte. Aber gerade war sie kurz davor all das zu vergessen und ihm an die Gurgel zu springen. Würde er das durchziehen, würde sie ihm nie verzeihen können. Das konnte er nicht ernst meinen! „Nein“, war seine schlichte Antwort. „Wenn du Angst davor hast, Sasuke könnte wegen meinem Auftreten sauer werden, lass das mal meine Sorge sein. Du wirst nichts damit zu tun haben!“ „Darüber mach ich mir keine Sorgen“, widersprach der Uzumaki, er klang ziemlich gereizt. Nach einigen Sekunden fügte er leise hinzu: „Es geht mir nur um dich. Ich will nicht, dass du wieder in das Loch zurückfällst, in das du vor einer Woche gelandet bist.“ „Denkst du wirklich, ich wäre da schon wieder raus?“, fragte Sakura sofort, aber Naruto sah nur betreten zu Boden. „Naruto, bitte“, sagte sie sanft, denn seine Sorge um sie rührte sie ehrlich. „Vertrau mir doch. Wenn du wirklich willst, dass es mir besser geht, dann lass mich zu Sasuke. Wenn ich nicht zu ihm komme, werde ich mir das nie verzeihen. Bitte.“ Flehend sah sie ihn an, da sie wusste, dass alles andere nichts mehr brachte. Zwar hätte sie versuchen können ihn zu verletzen und sich auf diese Weise von ihm zu befreien, aber im Endeffekt würde sie es gegen ihn nicht schaffen. Er musste sie einfach verstehen. Und wenn sie ihm so in die Augen blickte, sah sie förmlich, wie er mit sich haderte. „Du bist dir sicher?“ Sie nickte leicht und spürte, wie sich Narutos Hand langsam von ihrem Arm löste. „Ja“, erwiderte sie. „Ich hoffe, du weißt, was du tust.“ Wieder nickte sie. Einige Zeit lang sah er sie noch nachdenklich an, dann nickte er ebenso und fasste sie im nächsten Moment an der Hand. „Hier kannst du ihn jedenfalls nicht sprechen“, stellte er fest und machte die Tür auf. „Ich werde dich in einen anderen Raum bringen und ihn dann holen. Wenn wir uns gleich durch den Saal schleichen, achte darauf, dass niemand dich sieht. Vor allem nicht deine Haare!“ Reflexartig fasste sich Sakura an den Kopf. Wie sollte sie die denn bitte schön verstecken? Naruto zog sie bereits aus der Toilette und den Gang entlang, als sie sich kurzerhand ihre Kapuze über den Kopf zog. Das mochte zwar komisch aussehen, aber man würde zumindest nicht ihre rosa Haarpracht sehen können. Sie senkte ihren Blick und schaute nach unten, als Naruto mit ihr in den großen Saal trat und sie nach links entlang und dann rechts an den riesigen Fenstern des Saals, die von wuchtigen, dunkelblauem Vorhängen verdeckt wurden, vorbeiführte. In dem großen Saal konnte man lautes Stimmengewirr und ab und zu Gelächter vernehmen, sowie Fußschritte auf dem Parkett und die Musik der Band. Dort wo sie entlang gingen, waren allerdings keine anderen Menschen. Aus den Augenwinkeln konnte die Haruno eine Bühne rechts von sich erkennen, auf der eine Frau gerade ein unterhaltsames Lied sang. Katsumi Uchiha konnte sie nirgends auf der Bühne sehen, aber vermutlich war die Zeit für große Reden erst später. „Sakura“, hörte sie auf einmal Naruto ihren Namen flüstern. Schnell wendete sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Blonden zu, der vor einer schlichten Holztür haltgemacht und sie bereits einen Spalt breit geöffnet hatte. „Hier gehst du rein“, erklärte er ihr eilig und sah sie eindringlich an. „Verlasse den Raum nicht und warte dort. Ich werde Sasuke holen.“ „Versprochen?“ „Versprochen.“ Sakura nickte leicht und machte die Tür ganz auf. Naruto versprach nie etwas, was er nicht halten konnte. „Danke, Naruto“, sagte sie leise und schlüpfte schnell in den Raum hinein. Endlich war die Zeit gekommen, an der sie Sasuke wieder sehen und ihm ihre Gefühle offenbaren konnte. ~ Puh…Es ist halb Eins und ich bin fertig, was will man mehr?:D Ich glaube, langsam spare ich mir zu sagen, dass es mir Leid tut, wie spät das Kapitel kommt. Das scheint mittlerweile- traurig aber wahr- ja sowieso Standard geworden zu sein. Aber keine Angst, nicht mehr lange! Nur noch drei Kapitel(meine Aufteilung hat sich mal wieder geändert^^) und der Epilog und die FF ist fertig^____^ Jedenfalls wird das nächste Kapitel wohl das Spannendste der ganzen FF! Denn, wie ihr euch sicher denken könnt, werden Sasuke und Sakura wieder aufeinander treffen UND , ich darf es jetzt schon mal verraten, Sasuke wird endgültig seine Entscheidung treffen! Wird er die Verlobung mit Hinata tatsächlich bekanntgeben? Wird er das Ganze ablasen? Oder vielleicht etwas völlig Unerwartetes tun? Findet es im nächsten Kapitel heraus!:) Danke für eure Kommis Eure flyingAngel *kekse verteil* Kapitel 30: All we are ---------------------- Huhu! Zu diesem Kapitel möchte ich nur sagen, dass besonders Sasukes Gedanken schwer darzustellen waren, aber ich hoffe, ich habe es dennoch einigermaßen hinbekommen. Ob man nun mit dem Schluss zufrieden ist oder nicht, kann jeder für sich selbst entscheiden. Ich denke, es werden sich vermutlich die Meinungen teilen;) Aber schaut selbst, wozu sich unser lieber Sasuke im Endeffekt entscheidet- für sein Erbe oder für Sakura? Das Kapitel heißt deswegen ‚All we are‘, weil ich beim Schreiben ständig das gleichnamige Lied von One Republic gehört habe!;) Viel Spaß beim Lesen! Eure flyingAngel ~ Stille umfing Sakura, sodass sie sogar ihren eigenen Atem und ihren Herzschlag laut und deutlich hören konnte. Von einer Sekunde auf die andere schlug ihr Herz doppelt so schnell und die Aufgeregtheit von vorhin war mit voller Wucht zurück. Sie fühlte sich, als wäre sie mit unglaublicher Geschwindigkeit gegen eine Mauer gerannt. Gleich würde sie Sasuke gegenüberstehen. Würde ihm endlich die Worte sagen können, die sie ihm schon lange hätte sagen müssen und es dennoch nie getan hatte. Wie er wohl reagieren würde? Am besten dachte sie gar nicht darüber nach, sonst würde sie womöglich wirklich vor Aufregung umfallen. Um sich ein wenig abzulenken, sah sie sich in dem Raum um, in dem Naruto sie gelassen hatte. Anscheinend war es eine Art Abstellraum. Das Zimmer war von relativ normaler Zimmergröße, ungefähr so groß wie ihr Wohnzimmer. Helles Licht fiel durch die Fenster und beschien die aufgestapelten Tische und Stühle an den Wänden. Direkt neben ihr standen ein Kühlschrank und zwei weitere Schränke sowie ein kleiner Rollwagen. Ein leiser Seufzer entwich ihrer Kehle. Sie war nicht nur ein Pechvogel, sie war das alles auch noch selber Schuld. Nicht nur, dass sie das Unglück beinahe magisch anzuziehen schien, sie schien es auch noch herbeizuführen. Eigentlich konnte kaum etwas Gutes hierbei herauskommen, denn sie glaubte kaum, dass Sasuke vor ihr niederknien und seinerseits Liebesschwüre aussprechen würde. Aber das war egal, denn sie würde es endlich tun. Und das zählte. Sakura sah sich weiter in ihrer Umgebung um und machte ein paar Schritte nach vorne. Leicht skeptisch fuhr sie mit einem Finger über einen Tisch neben den Schränken, den man von der Tür aus kaum erkennen konnte. Die Staubschicht darauf war noch zu ertragen, weswegen sie sich kurzerhand darauf niederließ und krampfhaft versuchte, nicht um den Schrank neben sich zu spähen und die Tür anzustarren. Sie war noch nie besonders geduldig gewesen, obwohl ihr Vater zu ihr immer „Geduld ist eine Tugend, Sakura“ gesagt hatte. Aber jetzt war ihr Geduldsfaden wie nie zuvor gespannt. Immer wieder strich sie sich durch ihre Haare und bearbeitete ihre Fingernägel, während sie versuchte Ruhe zu bewahren. Wie sie Warten hasste! Ihre Nerven sahen gerade vermutlich aus, als wäre eine Horde Bullen darüber getrampelt. Wie lange brauchte Naruto denn auch, um Sasuke zu holen? War etwa etwas dazwischen gekommen? Vielleicht hatte jemand sie gesehen? Oder Naruto hatte Sasuke erzählt, was ihn erwartete und er weigerte sich zu ihr zu kommen? Oh Gott, nein. Sie durfte nicht so viel nachdenken. Als sie schon dachte gleich auszurasten, wurde plötzlich die Tür aufgemacht. Sakuras Herz blieb für eine Sekunde stehen und ihr Magen krampfte sich schmerzhaft zusammen. Automatisch drückte sie sich sofort an die Wand hinter sich, damit man sie nicht sofort beim Betreten des Raumes sehen konnte. Sie wagte es nicht, um den Schrank herum zu der Tür zu sehen. „Was wolltest du mir denn so dringendes hier zeigen?“, hörte sie Sasukes kühle Stimme ein wenig gereizt fragen und jetzt war wohl der Zeitpunkt gekommen, an dem ihr Herz ihr beinahe aus der Brust springen wollte. Ein leises Keuchen entwich ihrer Kehle, alle Gefühle strömten angesichts seiner Stimme auf sie ein. Für einen Augenblick raubte es ihr den Atem und sie schloss die Augen. Oh Gott, er war wirklich hier. Ihre Nackenhaare richteten sich wie Antennen auf. Obwohl sie ihn nicht sehen konnte, spürte sie seine Präsenz überdeutlich. Als sie sich, am ganzen Körper zitternd, schließlich von dem Tisch gleiten ließ und in Sasukes Blickrichtung trat, war sie kurz vor einer Ohnmacht. Vorsichtig hob sie ihren Blick und sah geradewegs in Sasukes rabenschwarze Augen. Der Uchiha schien wie vor eine unsichtbare Wand gestoßen. Er konnte seine Überraschung nicht verstecken, seine Augen weiteten sich bei ihrem Anblick. Für Sakura blieb die Welt stehen, während sie ihm in die Augen sah. Sie nahm nichts anderes mehr wahr, auch nicht, wie Naruto die Tür hinter sich schloss und beide alleine in dem Raum zurückließ. Anscheinend hatte Sasuke seinen Atem angehalten, jedenfalls hörte man nach einer Weile wie er geräuschvoll ausatmete. „Sakura“, sagte er monoton und starrte sie weiterhin unverwandt an. Sie nickte. Es war so vertraut und doch so fremd . Eine merkwürdige Distanz herrschte zwischen ihnen und Sakura hielt Abstand, weil sie fürchtete, ihn nicht mehr loslassen zu können, wenn sie ihn auch nur ein Mal anfasste. Dennoch war der Drang danach ihn zu berühren beinahe übermächtig. „Du siehst gut aus“, meinte er schließlich. Ein schwaches Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Die Frage, wie es ihr ging, sparte er sich anscheinend. Das wussten sie wohl beide. „Du lügst. Ich sehe grauenhaft aus“, erwiderte sie und tatsächlich zuckten seine Mundwinkel verdächtig, als wollte er sie zu einem Lächeln heben. „Du siehst allerdings auch nicht besonders…ausgeschlafen aus.“ Es stimmte. Zwar hatte er wie immer einen schicken Anzug an, die Haare saßen und alles schien perfekt, aber die Schatten unter seinen Augen waren nicht zu verleugnen. Seine Haltung verriet wie immer nichts von seiner anscheinenden Anspannung, aber Sakura glaubte ihn gut genug zu kennen, um zu sehen, dass ihn ihre Worte trafen. Aber wenn sie ehrlich war, erfüllte sie der Gedanke, er hätte in den letzten Tagen wegen ihr weniger geschlafen und genauso gelitten wie sie, mit einer wohligen Wärme. Konnte es sein, dass sie ihm tatsächlich nicht so egal war, wie sie in manchen schlechten und einsamen Momenten der letzten Woche geglaubt hatte? Der Uchiha zuckte leicht mit den Schultern, mehr hatte er dazu wohl nicht zu sagen. „Entschuldigung, dass ich nicht auf dich gehört und dich nicht in Ruhe gelassen habe“, sagte die Rosahaarige plötzlich leise und senkte ihren Blick wieder. „Die Anrufe mit unterdrückter Nummer waren also von dir?“,hörte sie Sasuke fragen, aber er klang nicht anklagend oder wütend. Ein wenig zögerlich nickte sie. „Das habe ich mir schon gedacht. Du hast immer sofort aufgelegt.“ Es war öfters gewesen, als Sakura hätte zugeben wollen, dass sie der Versuchung nicht widerstanden und ihn angerufen hatte. Eigentlich hatte sie nie gewusst, warum sie es tat und was sie von ihm zu hören erwartete , wenn sie ihn erst einmal angerufen hatte, aber das hatte sie nicht davon abgehalten. Der Drang seine Stimme zu hören war zu stark gewesen- als er sich dann jedoch mit seinem Namen gemeldet hatte, war ihr Finger sofort zu dem roten Auflege-Knopf gewandert. Feige. Sie schwiegen sich eine Weile an. Zwar wollte die Haruno endlich etwas sagen, aber sie konnte nicht. Die Angst und die Aufregung schnürten ihre Kehle zu. „Also, Sakura. Was machst du hier?“, fragte Sasuke schließlich leise. „Wolltest du mich nur sehen? Dann würde ich nämlich sagen, dass du dir einen schlechten Zeitpunkt ausgesucht hast.“ Als wenn sie das nicht selber wüsste. „Das wollte ich auch, aber ich…eigentlich bin ich hier um dir etwas Wichtiges zu sagen“, nur schwer brachte sie diese Worte heraus. Ihre Hand suchte nach einem Halt und fand das Brett des Schranks neben ihr. Sie stützte sich daran ab und rammte ihre Fingernägel schmerzhaft in das harte Holz. Ihre Augen blickten noch immer zu Boden und ihr Kopf wollte ihr nicht die nächsten Worte formulieren. Sasuke schien zu ahnen, in welche Richtung ihr Geständnis gehen sollte. „Denkst du wirklich, dass das jetzt noch von Belang ist?“, fragte er und versuchte seiner Stimme einen festen Klang zu geben, aber sie zitterte verdächtig unsicher. „Das ist es immer.“ Hatte er etwa Angst vor dem, was sie ihm sagen könnte? Aber warum? Das es nicht großartig etwas ändern würde, war ihre ohnehin klar. Deswegen wusste sie auch nicht, ob es sie beruhigen oder beunruhigen sollte, dass er ebenso unsicher und vermutlich aufgeregt war wie sie. Beruhigen konnte es sie aber nicht, selbst wenn sie versuchte es sich einzureden- wahrscheinlich hätte das nichts in diesem Augenblick tun können. Da tat es sie schon eher beunruhigen… Aber im Prinzip war es sowieso egal. Sie durfte ihre Zweifel jetzt nicht überhand gewinnen lassen. Schließlich war sie jetzt hier und stand vor ihm und wusste, dass sie es tun musste. Darüber hatte sie sich vorher doch genug Gedanken gemacht. Was er dazu sagen würde, durfte für sie keine Rolle mehr spielen. Es gab kein Zurück mehr. Ein letztes Mal holte sie tief Luft, bevor sie aufblickte und in die rabenschwarzen Augen vor sich sah. Alle nebensächlichen Gedanken verdrängend machte sie einen Schritt auf ihn zu. „Sasuke…ich…weiß, vermutlich willst du das nicht hören, aber ich…ich…“, stotterte sie unbeholfen, rang um Worte. Zum Schluss hauchte sie die letzten nur noch vor sich hin: „...liebe dich.“ Zwar hatte sie leise gesprochen, sodass Sasuke sie vielleicht gar nicht hätte hören können. Es reichte allerdings ein Blick in sein geschocktes Gesicht, um ihr zu zeigen, dass er sie sehr wohl verstanden hatte. Und das er nicht einmal im Ansatz dazu fähig war seine Gefühle zu verstecken, zeigte ihr, wie fassungslos er war. „Die Verlobung und die spätere Heirat mit Hinata spielen dabei keine Rolle für mich. Sie werden nie etwas daran ändern können“, mit jedem Wort wurde ihre Stimme kräftiger, ihre Entschlossenheit stärker. Bis schließlich alles förmlich aus ihrem Mund sprudelte. „Glaub mir, ich wünschte auch, es wäre anders. Ich wünschte, ich könnte jemand anderen lieben und dich für immer vergessen, sodass wir beide glücklich werden können. Aber das kann ich nicht. Ich kann mich nicht ‚entlieben‘. Ich kann dich nicht vergessen. Und ich kann auch nicht ohne dich glücklich werden. Es geht einfach nicht und war es mir nicht schon längst klar gewesen, dann ist es mir in der letzten Woche endgültig klar geworden.“ Sasukes Gesichtsausdruck änderte sich nicht, obwohl er versuchte seine Gefühle wieder hinter den Schleier der Gleichgültigkeit verschwinden zu lassen. Sakura konnte ihn verstehen. Zuerst tauchte sie wie aus dem Nichts ausgerechnet hier auf und dann sagte sie ihm noch all das, was sie für ihn empfand. Das, was sie in all den Monaten des Zusammenseins nicht gesagt hatte. Erst jetzt, wo ihre Beziehung scheinbar endgültig aus zu sein schien. Eine Zeit lang schwiegen sie, in der der Uchiha sowie Sakura zuvor nach Worten suchte. „Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll“, brachte er schließlich heraus und strich sich aufgelöst durch das schwarze Haar. Unbewusst war er ein wenig zurückgewichen. „Es tut mir Leid, aber das…das ist einfach zu viel für mich.“ Wenn Sasuke Uchiha das zugab, dann musste wirklich etwas geschehen sein. Die Rosahaarige nickte nur und sagte traurig lächelnd: „Ist okay. Das verstehe ich.“ Ein ‚Ich liebe dich auch‘ hatte sie ohnehin nicht erwartet. Dennoch traf es sie mehr, als sie zugeben wollte, dass er rein gar nichts dazu zu sagen hatte. Aber der Herr Uchiha war noch nie ein Herr vieler Worte gewesen, dass hatte sie gewusst. Wieso fraß sich dann langsam der Schmerz der Enttäuschung und Zurückweisung, wie sie es vorausgesehen hatte, in ihr Innerstes? Plötzlich jedoch streckte der Schwarzhaarige etwas zögerlich seine Hand nach ihr aus. Ohne weiter darüber nachzudenken machte die Haruno einen weiteren Schritt auf ihn zu, sodass sie ihm nun nah gegenüber stand. Langsam hob er seine Hand und legte sie schließlich wie selbstverständlich auf ihre gerötete Wange. Sie spürte, wie ein Zittern durch seinen Körper fuhr. Oder war es ihrer? Obwohl seine Hand kühl war, wurde ihr unglaublich warm. Ihre Augen verfingen sich wie so oft in den seinen und sie glaubte, nein, sie wusste, das Worte nicht nötig waren für das, was er ihr sagen wollte. Es war ein Geheimnis zwischen ihnen, was sie allein in seinen Augen lesen, an seinem Verhalten erkennen konnte. „Wieso machst du mir das alles so verdammt schwer?“, flüsterte er leise. Sakura setzte zum Sprechen an, konnte ihm aber nicht antworten. Aber das hätte er wohl auch nicht erwartet. Schließlich wussten sie beide, dass sie das nicht tat, um es ihm schwer zu machen. Denn im Endeffekt würde sie diejenige sein, die es schwerer haben würde, wenn er sich wieder auf sie einließ. In dem Moment, in dem Sakura ihm tatsächlich eine Antwort geben wollte, wurde die Tür geöffnet und sie und Sasuke stoben auseinander. Allerdings war es nur Naruto, der gehetzt seinen Kopf in den Raum reinsteckte. Ein Funken Neugier brannte in seinen Augen, aber er redete nicht lange um den heißen Brei herum. „Sasuke, sie suchen nach dir. Dein Vater will eine Rede halten. Den Gästen noch einmal für ihre Spenden danken, seine Autos preisen und so weiter...“ Was das ‚und so weiter‘ hieß, wussten alle Anwesenden. Sasukes Vater sah den Zeitpunkt gekommen, an dem sein Sohn endlich seine Verlobung bekannt geben sollte. „Ich komme“, sagte Sasuke nach einigen Sekunden Stille und griff bereits nach der Türklinke. Jedoch drehte er sich noch einmal zu der erstarrten Sakura um. Ein ernster und flehender Ausdruck trat in seine Augen, den sie vorher noch nie an ihm gesehen hatte. „Bitte, geh nach Hause.“ Seine Bitte war klar und deutlich, aber in seinem Blick lag noch etwas ganz anderes. Nämlich eine brennende Frage, auf die Sakura ihm aber keine unparteiische Antwort geben konnte. Was soll ich tun? ~ Noch nie war Sasuke unglaublich gut darin gewesen seine Gefühle jemandem zu sagen, geschweige denn sie in irgendeiner Art und Weise auszudrücken. Auch in diesem Moment konnte er seinen Gemütszustand nicht besser beschreiben: Fassungslos. Einfach nur fassungslos. Fast fühlte der Schwarzhaarige sich, als sei er von einem Hurrikane davon gerissen und stundenlang in der Luft umher gewirbelt worden. Das Gefühl der Taubheit in seinem gesamten Körper und die Übelkeit machten es ihm dabei nicht unbedingt leichter seine Fassung zu wahren. Denn nur mit Mühe und Not konnte er es sich verkneifen laut schreiend loszulaufen. Weg von dieser Menge, die so erwartungsvoll zu ihm aufsah, Naruto mit eingeschlossen. Weg von den vielen Journalisten und Fotografen, die sich mit gezückter Kamera und Stift gierig bereit machten. Weg von seinem Vater, der neben ihm stand und für ihn in diesem Augenblick völlig unverständliches Zeugs redete. Einfach weg von dieser Bühne, auf der er wie ein Präsentierteller stand und fast glaubte, jeder würde ihm ansehen, was er gerade dachte, obwohl seine gewohnte, kühle Maske auf seinem Gesicht lag. Und vor allem weg von Sakura, die trotz seiner Bitte ganz hinten im Publikum stand. Heiße Wut und Machtlosigkeit packten Sasuke bei dem Anblick der Rosahaarigen. Nie hörte diese verdammte Frau auf ihn. Nicht ein einiges Mal! Immer musste sie ihren Dickkopf durchsetzen und dabei schien es ihr völlig egal zu sein, was sie damit anrichtete- was sie in ihm anrichtete. Zuerst hielt sie sich nicht an das, was er gesagt hatte und brach den Kontakt zu ihm völlig ab. Um ihrer selbst Willen hätte sie schließlich alles von ihm löschen können, mit eingeschlossen seine Handynummer. Natürlich hatte er gewusst, dass sie diejenige gewesen war, die ständig mit unterdrückter Nummer bei ihm angerufen hatte und dennoch hatte er abgenommen. Schlicht und ergreifend hatte er dem Drang danach, ihre Stimme zu hören, nicht widerstehen können. Hätte sie ihn jedoch nicht in Versuchung geführt, dann wäre es erst gar nicht dazu gekommen. Denn viele mochten meinen, dass ihm die letzte Woche nicht viel Kopfzerbrechen bereitet hatte- und daran war er auch nicht ganz unschuldig- jedoch lagen sie damit völlig daneben. Niemandem hatte er etwas von seinen Gedanken oder Gefühlen offenbart und keiner, bis auf Naruto und Hinata, hatte vermutlich bemerkt, wie dreckig es ihm ergangen war. Schlaflose Nächte. Ständiges Harren mit sich selbst. Die Sehnsucht nach ihr, die er immer vor sich selbst leugnete. Nein, bei Gott. Gut war es ihm in dieser Woche wirklich nicht ergangen, aber er hatte sich nicht beschwert. Schließlich war er derjenige gewesen, der es beendet hatte. Immer wieder hatte er sich eingeredet, dass es richtig für sie beide war. Das er sich schon lange entschieden und es dazu hatte kommen müssen. Sakura hatte gewusst, worauf sie sich einließ. Damals hatte er nicht geahnt, wie viel ihm das Ganze ausmachen würde und das war eigentlich das Problem. Am Anfang, nach der Trennung, war es mehr als schwer für ihn gewesen, weil ihm ständig Zweifel an seiner Entscheidung gekommen waren. Besonders nachts, wenn er zwar neben Hinata im Bett lag, aber sich dennoch mehr als alleine fühlte. Würde das ewig so sein, selbst wenn sie verheiratet waren? Und war er selbst Schuld daran? Hatte er sich selbst in sein Unglück getrieben, nur für ‚irgendeine‘ Firma? Aber er wäre nicht Sasuke Uchiha, wenn er nicht unangenehme Gedanken- besonders unangenehme Gefühle- schön reden oder ausblenden könnte. Er hatte sich immer wieder zugeredet, dass er das nicht für ‚irgendeine‘ Firma tat. Es würde bald die Seine sein, für die er rechtmäßig hart und lange gearbeitet hatte. Und das Argument hatte tatsächlich gewirkt. Von Tag zu Tag war ihm alles leichter gefallen, das Handy hatte er einfach öfters beiseite gelegt, um gar nicht erst in Versuchung zu geraten und bis auf die letzte Nacht hatte er sogar drei Tage lang mehr als fünf Stunden schlafen können. Hörte sich doch alles ganz in Ordnung an, oder? Doch war da tatsächlich mal so etwas wie endgültige Entschlossenheit gewesen, dann war sie so eben mit einem Schlag zerstört worden. Sie warf ihm einfach diesen ‚Ich liebe dich‘-Brocken hin und dann war es seine Sache, ob er ihn aß? Nur wussten sie beide, wenn er von dieser verbotenen Frucht abermals kosten würde, bestand für ihn die Gefahr daran zu ersticken. Ein kaum hörbares Seufzen entglitt dem Uchiha, während seine Augen wieder zu Sakura huschten. Dachte sie denn, er wüsste nicht, wie angespannt sie momentan war? Vermutlich war sie kurz vor einem Zusammenbruch und wünschte sich nichts sehnlicher, als dass das alles nur ein Albtraum war. Schnell wandte er seinen Blick wieder von ihr ab. Genau das war der Grund gewesen. Natürlich hätte er trotz seiner nun bald öffentlichen Verlobung weiterhin eine Affäre mit ihr führen können…Aber so funktionierte das nicht. Er hatte sie nie wieder so sehen wollen. Die Menschen, die ihn nicht kannten, hielten ihn für gefühlskalt. Aber ganz der Wahrheit entsprach es nicht- zumal er weder dumm noch blind war. Umso näher die Bekanntmachung der Verlobung gerückt war, umso mehr hatte er Sakuras Leiden gesehen. Und umso größer der Schmerz in ihren Augen geworden war, umso weniger hatte er dort hinein sehen können, weil er sich jedes Mal selbst dafür hasste. Bis zu dem besagten Tag vor einer Woche hatte er das Ausmaß der Situation nicht sehen wollen. Hatte es immer wieder verdrängt, weil er eigentlich ganz genau selbst gewusst hatte, was er würde tun müssen. Und als sie ihm dann auch noch diese Worte an den Kopf geschmissen hatte, war es vorbei gewesen. Ja, sie hatte es in ihrer Wut gesagt, aber hinter den Worten hatte dennoch die Wahrheit gesteckt. Deswegen hatte er mit ihr Schluss gemacht, genau aus den Gründen, die er ihr genannt hatte. Er wollte sie nicht mehr leiden sehen. Eigentlich hätte er auch nicht zurückgehen sollen, um es noch einmal endgültig abzuschließen. Und was am Ende geschehen war…darüber wollte er gar nicht erst nachdenken. Er wusste ja selbst nicht, wieso er es getan hatte. Sasuke schielte neben sich und sah Hinata stocksteif neben sich stehen. Die Blauhaarige starrte stur geradeaus und er meinte beinahe selbst zu spüren, wie sehr sie zitterte. Die Hyuga war diejenige gewesen, die ihm gestern eine Erklärung für sein Verhalten gegeben hatte. Zögernd hatte er ihr die Details des Abends geschildert und ihr diesmal sogar erzählt, wozu es am Ende geführt hatte. Bisher hatte er das verschwiegen, weil er gedacht hatte, dass sie es nicht verstehen und entsetzt sein würde, aber zu seiner großen Überraschung war das Gegenteil eingetreten. „Ich verstehe dich, Sasuke“, kamen ihm ihre Worte wieder in den Sinn. „Wahrscheinlich wirst du es selber kaum so bewusst wahrgenommen haben, aber ich denke, du hast mit ihr geschlafen, weil das die einzige Zeit für euch war, in der du ganz ihr und sie ganz dir gehören konnte.“ Die Worte hatten ihn sprachlos gemacht. Er hatte das weibliche Einfühlvermögen eindeutig unterschätzt. Hinata war nach ihrem Gespräch mit ihm zu Naruto gegangen- und erst am nächsten Morgen zurückgekehrt. Der Uchiha wusste, was das zu bedeuten hatte, aber es machte ihm nichts aus. Es würde ihm nie etwas ausmachen. Hinata war in seinen Augen eine tolle Frau und eine gute Freundin, aber mehr würde sie nie sein. Die Einsicht schmerzte, dass sie nie so sein konnte, wie Sakura es für ihn war. Es war wirklich unglaublich, wie diese Frau es geschafft hatte, ihm in keinem ganzen Jahr dermaßen den Kopf zu verdrehen! Für ihn war es unbegreiflich, wie sie das hinbekommen hatte. Denn bevor er sie getroffen hatte, hatte er nicht eine Sekunde an der Verlobung gezweifelt. Es war wie das Studium einfach eine Bedingung seines Vaters gewesen, um Uchiha Motors und Hyuga Vehicles erben zu können. Ihm hatte sich nie Frage gestellt, ob es richtig war, sich derart an Hinata zu binden und somit ausschließ je eine andere Frau haben zu dürfen. Und auch sein Vater schien nie einen Gedanken daran verschwendet zu haben. Wenn Sasuke es sich recht überlegte, hatte sich sein Vater allgemein nie viel Gedanken darum gemacht, was sein Sohn wollte und was nicht. Hätte Sasuke bestimmen können, wer wusste schon, ob er dann wirklich so lange Zeit im Ausland geblieben wäre? Plötzlich stieg ein völlig neuartiges Gefühl in dem Schwarzhaarigen hoch. Ein Gefühl, als würden ihm schwere Ketten angelegt, die es ihm unmöglich machten, sich frei zu bewegen. Seine Lippen hart aufeinander pressend versuchte er weiter ruhig zu bleiben. Es war spät, aber nicht zu spät, um eine Entscheidung zu fällen. Eine Entscheidung, von der er gedacht hätte, sie schon längt gefällt zu haben. Aber Sakuras Auftreten hatte seine Gefühle und Gedanken wieder völlig durcheinander geworfen. Im Prinzip hieß die Frage nur: Sein Erbe, seine Familie- besonders sein Vater- oder Sakura, seine Freiheit und sogar das Glück Hinatas und Narutos? Verdammt! Er sah zu seinem Bruder, der neben seinem Vater stand. Das erste Mal in seinem Leben beneidete der Jüngere seinen älteren Bruder. Vermutlich hatte dieser das Richtige getan und das schon früh genug. Er hatte sich gegen das Erbe und für seine Freiheit entschieden und anscheinend war er glücklich damit. Zumindest musste er sich nicht mehr mit dieser Entscheidung rumplagen! Sein Kopf schwirrte ihm von den vielen Gedanken. Er wusste ganz genau, was sein Kopf von ihm verlangte. Schließlich war er ihm jahrelang gefolgt. Sein Erbe war alles, was zählte und dafür tat er alles, was in seiner Macht stand. Würde er Hinata heiraten, hätte er sein Ziel erreicht. Die Folgen waren ein Leben als mächtiger Geschäftsführer, er würde in seinem Element sein und der Welt zeigen, was er konnte. Seinem Vater beweisen, was in ihm steckte. Auf der anderen Seite war da Hinata, seine Vorzeigefrau und Naruto, der Mann, den sie liebte. Es war klar, dass die beiden leiden würden. Über Sakura wollte er gar nicht erst nachdenken. Ein Leben ohne sie…Wollte er das? Oder konnte er das überhaupt noch? Es war keine Frage mehr, was sein Herz wollte. Würde er auf das hören, was er sonst immer ignoriert hatte, würde er mit Sakura zusammen sein. Wer wusste schon, ob für immer. Aber sie würden zusammen sein. Er würde er selbst sein können, wie bei sonst keinem. Er würde sich ständig mit ihr streiten können, so gut, wie er es mit sonst keinem konnte. Er würde sie sehen können, wann und wo er wollte. Die Vorstellung war erschreckend schön. Ziemlich erschreckend schön sogar. „Abschließend möchte ich mich noch bei Ihnen allen für die zahlreichen Spenden bedanken“, drang plötzlich die Stimme seines Vaters an sein Ohr Sofort wurde er hellhörig. War es etwa soweit? Wollte er jetzt…? Oh Gott, er war noch nicht so weit! „ Ich bin sicher, dass sie etwas bewegen werden, wenn es auch nur ein wenig ist. Meiner Meinung nach, sollte wir alles tun, was in unserer Macht steht, um anderen Menschen zu helfen, denen es nicht so gut geht wie uns. Wir könnten schließlich an ihrer statt sein und würde uns sicher über eine kleine Gabe freuen. In diesem Sinne danke ich Ihnen herzlich, dass sie diese Meinung scheinbar mit mir teilen.“ Die Menge klatschte laut und auf Katsumi Uchihas Gesicht legte sich ein selten gesehenes Lächeln. „Wenn sie dann noch Geld übrig haben, dürfen sie es natürlich dennoch gerne für Dinge ausgeben, die Ihnen sicherlich viel Freude bereiten dürften. Ich darf nur noch einmal auf das neueste Model von Uchiha Motors hinweisen, UM707K7“, er zwinkerte und die Menge lachte. Sasuke drehte sich der Magen um. Als sich die Menge wieder soweit beruhigt hatte, wurde Katsumis Lächeln größer. „Und jetzt möchte ich noch durch meinen Sohn, Sasuke, eine Ankündigung machen, die mich mit großem Stolz erfüllt.“ Mit einem Schlag war es still in dem Saal und Sasuke hörte seinen Herzschlag überdeutlich, fast bekam er keine Luft mehr. Er brachte keinen Ton heraus, er konnte das jetzt nicht. „Wie sie vielleicht wissen, studiert mein Sohn BWL und wird demnächst höchst erfolgreich sein B.A. Studium abschließen, um es dann in einem Magisterkurs weiterzuführen.“ Der Ältere sah seinen Sohn an, der blass zurückstarrte. „Doch nicht nur das wird sein Leben grundlegend verändern. Von dem anderen Ereignis sollte er ihnen jedoch selber erzählen.“ Kurz nickte er seinem Sohn zu, was ihm bedeutete, dass er nun an der Reihe war. Sein Vater trat einen minimalen Schritt zurück und sofort spürte Sasuke, wie sich alle Augen auf ihn richteten. Leises Getuschel war zwischen den Reihen zu hören. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte der Schwarzhaarige tatsächlich den Entschluss gefasst, einfach wegzulaufen. Aber seine Beine wollten sich nicht bewegen und würde er jetzt einen Ton sagen, würde nichts aus seinem Hals herauskommen. Schnell. Jetzt galt es sich zu beruhigen, um es dann hinter sich zu bringen. Nur was er sagen wollte, war ihm immer noch nicht klar. ‚Oh Gott, hilf mir‘, dachte der Schwarzhaarige panisch. Ganz automatisch sah er zu Sakura. Sie hatte ihre Lippen fest aufeinander gepresst und ihre Arme schützend vor ihrem Körper verschränkt. Naruto stand neben ihr, mit versteinertem Gesicht, und hatte eine Hand auf ihre Schulter gelegt. Aber in diesem Augenblick konnte er kaum auf seinen besten Freund achten, sein ganzes Augenmerk lag auf Sakuras Gesicht. Auf ihren Augen, in die er schon tausend Mal gesehen hatte und jedes Mal wieder von ihnen fasziniert war. Ein Leben ohne je wieder in dieses Grün sehen zu können, ohne je wieder ihre Stimme zu hören. Ein Leben ohne sie. Das erwartete ihn, wenn er die Worte aussprach, die sein Vater von ihm erwartete. Sein Mund öffnete sich ganz von alleine, er konnte nichts mehr dagegen tun. Selbst wenn er gewollt hätte, hätte er seine Worte nicht ändern können. „Mein Vater hat Recht, mein Leben wird sich grundlegend ändern“, hörte er sich selber sagen und betete inständig, dass er das Richtige tat. „Doch das hat es schon vor einiger Zeit getan und zwar mehr, als ich es je für möglich gehalten hätte.“ Er schwieg einen Moment und sah, wie sich Sakuras Augen weiteten. „Meine Damen und Herren, die von meinem Vater bereits erwähnte Ankündigung betrifft eine Verlobung. Meine Verlobung mit Sakura Haruno.“ In dem Moment, in dem er die Worte ausgesprochen hatte, brach um ihn herum die Hölle los. Alles rief durcheinander, bombardierte ihn mit Fragen und er spürte neben sich mehr als einen fassungslosen Blick. Er jedoch sah weiterhin Sakura an, die zurückstarrte und plötzlich mit einem dumpfen Aufprall zu Boden sank. Kapitel 31: Hysterie -------------------- Huhu! Erst einmal möchte ich mich sooooooo sehr bei euch Allen bedanken- über 90 Kommentare für das letzte Kapitel….Ich freue mich so, dass glaubt ihr kaum! Fühlt euch von mir gedrückt (und vor allem ein Glas Sektchen in die Hand gedrückt*g*)!!! ^____^ Ich hoffe, dass ihr nach dem letzten Kapitel dennoch nicht denkt, dass jetzt alles vorbei ist und man getrost das Happy-End genießen kann. Denkt dran, das noch ein paar Kapitel kommen & sogar noch eins mehr, wie ich beschlossen habe =D Das nächste kommt sicher schneller, weil es schon halb fertig ist! Also nochmal ein riesiges Dankeschön*.* & als Anmerkung: sainá ist japanisch für Katastrophe! Viel Spaß beim Lesen! Eure flyingAngel ~ Es war wirklich eine Seltenheit, dass Journalisten sich völlig uninformiert fühlten. Irgendwie bekam man schließlich immer von einer Sensation Wind, bevor sie überhaupt von den Betreffenden bestätigt werden konnte. Dabei musste man nicht einmal stichfeste Beweise haben, es genügten Gerüchte, die in einer Kneipe, bei einem Event oder bei einer anderen Zeitschrift – die Quelle war egal- aufgeschnappt wurden. Überraschung war zwar kein Fremdwort- denn schließlich konnte es vorkommen, dass sie tatsächlich ahnungslos waren-, aber es war weder besonders häufig noch überaus angenehm. Besonders, wenn es Dinge betraf, die nicht erst seit Neusten aktuell waren oder die man schon seit Monaten hätte herausfinden können- wo man der Erste hätte sein können, der die Sensation aufdeckte und damit Geld scheffelte. Nun wussten sie jedoch alle von der außergewöhnlichen Verlobung, die Chance war vertan. Doch der Konkurrenzkampf um die besten Informationen, um ein Interview, hatte gerade erst begonnen. Die Reporter und Fotografen schrien wild durcheinander und versuchten so die Aufmerksamkeit der Uchihas auf sich zu lenken. Sie streckten ihre Arme in die Höhe, riefen ihre Frage in den Raum und tuschelten immer wieder miteinander, um ihre Antworten zu erhalten. Die Aufregung und Hysterie war knisternd im Raum zu spüren. Es schien, dass sie alle wie Durstende die Antworten auf ihre Fragen benötigten, bevor sie austrockneten. Die meistgestellte Frage war jedoch „Wer ist Sakura Haruno?“. Niemand hatte je von ihr gehört, sie war nicht die Tochter eines berühmten Mannes oder selber berühmt. Kein Model. Kein Fernsehstar. Keine Sängerin. Plötzlich rief jedoch jemand in die Menge, dass er eine Fotoausstellung von einer gewissen Sakura Haruno besucht hätte und sie somit Fotografin sein müsste. Auf einen Moment der Stille folgte wieder das Getöse- laute Fragen, die sich an Sasukes Eltern, sowie an Sasuke selber richteten. Der hatte jedoch alles um sich herum vergessen, sobald Sakura ohnmächtig geworden war. In dem Augenblick, in dem sie auf dem Boden aufgekommen war, hatte sich in ihm ein Schalter umgelegt. Wie weggeblasen waren seine wirren Gedanken von zuvor und die insgeheime Furcht vor der Reaktion seines Vater. Seine Gedanken galten einzig und allein Sakura, um die sich bereits –wenn auch nur wenige- Menschen gescharrt hatten. Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätte er sie wirklich belächeln müssen. Da machte er wirklich einmal etwas, was sie wollte, und sie verlor das Bewusstsein! War das zu fassen? Ohne weiter zu überlegen, geschweige denn eine Frage von den Reportern zu beantworten, wollte der Uchiha sofort zu ihr stürmen. Jedoch legte sich eine kalte Hand auf seine Schulter und hielt ihn mit eisernem Griff davon ab, sich vom Fleck zu bewegen. Sasuke lief es eiskalt den Rücken runter, denn er wusste sofort, wer ihn am Gehen hindern wollte. Dennoch drehte er sich nicht um, starrte weiterhin stur geradeaus. „Ich denke, ich habe mich eben verhört“, erklang eine Stimme leise bedrohlich hinter ihm. Die Hand griff weiter zu, als wolle sie ihn zu einer Zustimmung zwingen. Vor seinem inneren Auge konnte sich der junge Uchiha genau vorstellen, welch Maske der Gleichgültigkeit auf dem Gesicht seines Vaters lag, vielleicht mit dem Hauch eines Lächelns. Wahrscheinlich sah es für Außenstehende wie eine völlig normale, harmonische Situation aus, in welcher der Ältere seinem Sohn väterlich die Hand auf die Schulter legte. „Ich denke, dass hast du ganz und gar nicht“, antwortete Sasuke betont entspannt, obwohl sich in seinem Inneren alles zusammenzog. „Du hast schon immer ziemlich gut verstanden.“ Dem Gefühl nach zu urteilen, zerquetschte Katsumi Uchiha gerade die Schulter seines Sohnes. Unwillkürlich atmete der Jüngere schneller und hoffte, dass es seinem Vater nicht auffallen würde. Jetzt durfte er kein Zeichen der Schwäche zeigen. „Wie du willst, Sasuke, wir können das Spiel auch auf diese Weise spielen“, erwiderte Katsumi zerknirscht. „Ich habe Spiele noch nie sonderlich gemocht, wie du weißt.“ „Aber ich. Du solltest auf mich hören, wenn ich dir sage, dass ich das weder billige noch akzeptiere. Diese vermeintliche Verlobung wird schon bald nicht mehr bestehen. Und wie du weißt, gewinne ich jedes Spiel.“ Wut brodelte in Sasuke empor und es kostete ihn all seine Kraft, sie nicht zum Vorschein kommen zu lassen. ‚Bleib ruhig, Sasuke, lass dich nicht aus der Fassung bringen‘, dachte er mürrisch. Betont ruhig nahm er langsam die Hand Katsumis von seiner Schulter und drehte sich zu ihm um. Kalt lächelte er seinen Vater an. „Ich fürchte dieses nicht, Vater.“ Kurz bevor er sich umdrehte, um sich zum Gehen zu wenden, sagte Katsumi leise: „Das werden wir sehen. Das war nicht mein letztes Wort.“ Dazu sagte Sasuke nichts mehr. Er wusste ohnehin, dass er nichts gegen eine weitere Konfrontation mit seinem Vater machen konnte. Alles was er wollte, war vorerst einfach nur noch fort von ihm- und zu Sakura. Seine Beine hatten sich schon in Richtung Treppe, die von der Bühne hinunterführte, bewegt, da packte ihn plötzlich abermals eine Hand an seinem Arm und hielt ihn mit einem Ruck zurück. In der nerv tötenden Erwartung, wieder seinem Vater ins Angesicht blicken zu müssen, drehte er sich um. Jetzt war eindeutig nicht der richtige Zeitpunkt dafür! „Was noch?“, zischte er im Drehen, bevor er sich zurück halten konnte. Jedoch war es nicht Katsumi Uchiha, der ihm entgegenblickte. Sofort verstummte Sasuke und konnte seinen Blick nicht von den großen, lavendelfarbenen Augen nehmen. Einige Sekunden schwiegen sie, beide waren erstarrt. Sasuke wusste einfach nicht, was er zu ihr sagen sollte. „Was hast du getan?“, ergriff Hinata schließlich heiser das Wort. „Wieso?“ Der Uchiha konnte Furcht, Unglaube, jedoch auch einen Funken Hoffnung in ihrem Gesicht lesen. Ihre Stirn war vor Anspannung gekräuselt und ihre Lippen pressten sich nach ihren Worten dicht aufeinander, als müsste sie sich zurückhalten, nicht noch mehr zu sagen. Er konnte sich vorstellen, was für ein Wirbelsturm der Fragen hinter ihrer Stirn hindurch fegte. „Jeder von uns hat das Recht dazu, glücklich zu sein“, erwiderte der Schwarzhaarige schlicht. „Auch du und ich.“ Falls das überhaupt möglich war, kräuselte sich Hinatas Stirn noch mehr. Das war eindeutig nicht die Antwort, die sie von dem sonst so logisch denkenden Sasuke erwartet hatte. „Ich dachte, die Firma würde dich glücklich machen“, brachte sie schließlich hervor. Für eine Sekunde krümmte sich auch Sasukes Stirn fragend. Hatte sie etwa Angst davor, dass er all das Gesagte zurücknehmen würde? Ihm gefiel es nicht, dass sie etwas, was nur das Beste für sie war, derart in Frage stellte. Der Einfluss und die Furcht vor ihrem Vater waren noch immer zu tief in ihr verwurzelt. „Jetzt nicht mehr. Nicht nur.“ Langsam löste Sasuke ihre Finger, die sich tief in sein Fleisch gebohrt hatten, von seinem Arm. Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Mach dir keine Sorgen, Hinata. Es war meine Entscheidung und ich werde die Konsequenzen dafür tragen.“ Er wusste zwar noch nicht, wie er es anstellen würde, aber er musste Hiashi Hyuga klar machen, dass Hinata nicht die Schuld an allem trug- denn das würde er sicherlich als erstes denken. Die Blauhaarige schüttelte jedoch heftig den Kopf. Sie zitterte zu Sasukes Verwunderung. „Nein, du weißt, dass das nicht stimmt. Du kannst nicht…“ „Hinata“, unterbrach er sie ungeduldig und legte eine Hand auf ihre glühende Wange. Sanft fügte er nach einer Weile hinzu: „Das Alles ist auch etwas, was ich für dich tue. Akzeptiere es und werde glücklich mit Naruto- mit mir wärst du es nie geworden. Aber jetzt kannst du tun was du willst. Du bist frei, Hinata.“ Schnell drehte er sich um und ging von der Treppe hinunter, ohne noch einen Blick auf Hinatas verstörtes Gesicht zu werfen. Sofort winkte er zwei Bodyguards vom Bühnenrand zu sich heran, weil er ahnte, was passieren würde- die Menge bedrängte ihn bereits jetzt. Erst zögerten sie ein wenig und warfen einen Blick zu Sasukes Vater, weil sie nicht wussten, was das Alles plötzlich zu bedeuten hatte. Katsumi Uchiha stand jedoch noch immer wie versteinert auf der Bühne und schien seinen Sohn mit kühlen Blicken zu durchbohren, seine Frau neben ihm versuchte die aufgeregte Menge zu beruhigen. Schließlich bewegten die Bodyguards sich jedoch in seine Richtung und der Schwarzhaarige setzte ohne weiter auf sie zu warten, seinen Weg zu Sakura fort. Es war durchaus nicht einfach durch die Menge zu kommen, die ihn immer noch drängte, auf ihre Fragen zu antworten. Schade, das er nicht vorhatte, auch nur eine davon zu beantworten. Nur langsam konnte er sich deswegen vorwärts kämpfen, aber nach einigen Sekunden waren bereits die Bodyguards neben ihm und bahnten ihm den Weg. Doch keiner hätte wohl gedacht, wo der junge Uchiha hinwollte. Sein Gesicht glich einer glatten Marmorwand, es zeigte keinerlei Emotionen. Wahrscheinlich war ihm das selten so schwer gefallen, wie in diesem Moment. Besonders, als er sich neben Sakura kniete und Naruto ins Gesicht sah, der ihren Kopf in seinem Schoss hatte und ihn genauso verstört ansah wie Hinata. „Sie ist ohnmächtig“, erklärte Naruto, wohlwissend, dass Sasuke und alle Umherstehenden das ganz genau sehen konnten. Dennoch nickte Sasuke, als sei es etwas Neues für ihn und versuchte die Menschen um sich herum zu ignorieren, die von Sekunde zu Sekunde mehr wurden. Die Bodyguards hatten alle Mühe sie zurückzuhalten und dem Uchiha stach immer wieder das grelle Blitzlicht von einem Fotoapparat in die Augen. Natürlich hatten alle längst verstanden, wer die ohnmächtige Frau auf dem Boden war. „Kann ich?“, fragte der Schwarzhaarige seinen besten Freund und streckte die Hand nach ihrem Kopf aus. Das war seine Aufgabe, das wussten beide. Langsam nickte der Blonde und hob Sakura ein wenig hoch, um sie in Sasukes Hände zu legen. Vorsichtig hielt er sie in seinen Armen und sah ihr in das blasse Gesicht. Hatte sie geweint? Dünne, schwarze Linien zogen sich von ihren Augen hinunter zu ihren Wangen hinab. Das hatte er gar nicht gesehen. Undeutlich nahm er war, dass Naruto nach einem Wasser rief und Ino und die Anderen zu ihnen stießen. Das Geschrei der Reporter drang nicht mehr zu ihm vor. Bei Sakuras Anblick erfasste ihn plötzlich eine Zärtlichkeit, die er noch nie zuvor so heftig verspürt hatte. Sanft strich er ihr eine rosa Haarsträhne aus dem Gesicht und konnte ihren flachen Atem für kurze Zeit auf seiner Hand spüren. „Sasuke…ich…weiß, vermutlich willst du das nicht hören, aber ich…ich...liebe dich. Die Verlobung und die spätere Heirat mit Hinata spielen dabei keine Rolle für mich. Sie werden nie etwas daran ändern können.“ Ihre Worte kamen ihm wieder in den Sinn und mit einem Schlag wurde ihm klar, dass er das Richtige getan hatte. Die kleinen Zweifel, einen Fehler begangen zu haben, verflogen und in seinem Inneren breitete sich eine berauschende Wärme aus. Er wusste, hätte er sie gehen lassen, hätte er sich das später nie verzeihen können. Ja, es stimmte. Einst hätte ihn die Firma glücklich gemacht, aber damals war er ein Narr gewesen. Sakura war sein Glück. „Komm schon, wach auf, sainá“, flüsterte er leise, als er sah, dass ihre Augenlieder flatterten und ihr Körper sich zu regen begann. Er sah ihr fest in die Augen, als sie die ihren öffnete und ihn sichtlich verwirrt ansah. Für einen Augenblick schloss sie sie wieder und öffnete sie dann abermals, nur um zu sehen, dass sich nichts geändert hatte. „Was ist geschehen?“, flüsterte sie und versuchte sich schwach aufzurichten. Dennoch war sie noch zu schlapp, sodass Sasuke sie stützen musste. Sie fasste sich an den Kopf, als würde er ihr gleich von den Schultern fallen und stöhnte leise. Hoffentlich war sie nicht darauf gefallen und hatte jetzt eine Gehirnerschütterung. „Ich hatte einen merkwürdigen Traum…Da warst du und du hast gesagt, dass wir verlobt wären und ich…“Sie wurde bleich und sah ihn plötzlich mit großen Augen an. Ihre nächsten Worte presste sie flüsternd hervor. „Hast du die Verlobung mit Hinata schon bekanntgegeben? Verdammt, ich bin ohnmächtig geworden, bevor du…Ich kann’s nicht glauben, dass ich…Oh mein Gott…“ Ihr Körper begann zu zittern und Sasuke sah, wie sie mit den Tränen rang. Innerlich konnte er nur über ihre Worte lachen und tatsächlich breitete sich ein Grinsen auf seinen Lippen aus. Die Rosahaarige zog es nicht einmal mehr in Betracht, dass das Alles kein Traum gewesen war. Eigentlich war das traurig, aber dem Uchiha würde es deswegen umso mehr Freude bereiten, sie von der Realität zu unterrichten. „Sakura, du hast nicht geträumt“, sagte er lächelnd. „Das ist alles passiert.“ Die Verwirrung in Sakuras Gesicht nahm zu und er sah förmlich, wie ihr der Atem stockte. Sie konnte es scheinbar wirklich nicht glauben. „Was?!“ „Wie ich’s dir sagen, es ist…“, setzte er weiter an. „Sakura Haruno! Sakura Haruno! Wie haben sie Herr Uchiha kennengelernt? Wie lange besteht ihre Beziehung schon, ohne das die Öffentlichkeit davon Wind bekommen konnte?“, schrie plötzlich eine Person über die Menge hinweg lauter als alle anderen und beide zuckten schlagartig zusammen. Sakuras Kopf ging in die Höhe und sie sah sich um, als wenn sie ihre Umgebung erst jetzt wirklich realisierte. Sasuke fluchte und suchte die Menge nach de Schuldigen ab- sofort wurde er von einem Blitzgewitter in Beschlag genommen. „Sasuke…“, bekam sie nur erstickt heraus, zu mehr war sie nicht fähig. Etwas in ihrer Stimme ließ den Uchiha sofort zu ihr herumfahren. Hatte sie es jetzt endlich begriffen? Ihre Hände, mit denen sie sich am Boden abgestützt hatte, knickten wieder weg, aber Sasuke konnte sie gerade rechtzeitig auffangen. Okay, das war wahrscheinlich die Antwort auf seine Frage: Ja! Und sie war mehr als geschockt, was er nachvollziehen konnte. Aufzuwachen und herauszufinden, dass ihr Wunsch weit mehr als in Erfüllung gegangen war und dann auch noch der Haufen Reporter, die sie umzingelte...Er musste sie schleunigst hier wegbringen, sonst fiel sie ihm gleich noch einmal in Ohnmacht! „Naruto!“, rief er nach seinem besten Freund und sah sich nach ihm um. Keine zwei Sekunden später hockte der Blonde wieder neben ihm und sah ihm fragend ins Gesicht, bevor er seinen Blick besorgt der jungen Frau widmete. „Sakura muss hier weg, Naruto. Wir bringen sie am besten in den kleinen Raum mit den vielen Stühlen und Tischen. Da kann sie sich ausruhen.“ Schnell nickte er und legte sich einen Arm von Sakura über die Schultern, während Sasuke sich den anderen über den seinen legte. Der Uchiha gab den Bodyguards ein Zeichen und die verstanden. Inzwischen waren es schon vier, die ihnen jetzt den Weg zu dem Raum freimachten, in dem vor nicht all zu langer Zeit Sakura auf ihn gewartet hatte. Es war schwer, die lauten Stimmen um sich herum weg zu blenden, denn ansonsten wäre Sasuke sicher ausgerastet, aber es ging. Das Einzige, was er hoffen konnte, war, dass die Menge sich bald beruhigen würde und die Bodyguards es schafften, sie von ihnen fernzuhalten. Denn Sakura und er brauchten jetzt Ruhe. Vieles musste geklärt werden. ~ Müde atmete Sasuke durch und versuchte runterzukommen, die Stimmen von draußen drangen trotz der Wand noch immer leise an sein Ohr. Vermutlich wäre nicht mal eine Stahltür dick genug, um das Stimmengetöse der Menschen von ihnen fernzuhalten. Sakura saß vor ihm auf einem der Tische und hatte die Augen geschlossen, als wäre ihr schwindelig. Vermutlich von den vielen Gedanken, die in ihrem Kopf tobten. Wie immer war alles ihr wie ins Gesicht geschrieben. Ein Glas Wasser stand neben ihr- unberührt- und noch immer sah sie so aus, als könnte sie ein weiteres Mal das Bewusstsein verlieren. Hatte er sie mit all dem überfordert? Ja, da war er sicher…Aber war es tatsächlich so schlimm? Ein beunruhigendes Gefühl schlich sich in seinen Magen und für einen Moment war ihm schlecht. Er hatte für sich entschieden, dass ihre Verlobung das Richtige war. Für sich. Dachte Sakura vielleicht, dass es das nicht für sie war? Natürlich, er glaubte ihr, dass sie ihn liebte. Aber hatte sie das nur aus dem Grund getan, weil er im Prinzip unerreichbar für sie gewesen war? Weil sie gedacht hatte zu wissen, dass er sich niemals gegen die Firma entscheiden würde? Und selbst wenn dem nicht so war, mochte sie vielleicht mit ihm zusammen sein wollen…Aber ihn zu heiraten war eine ganz andere Geschichte. Davon war nie die Rede gewesen, sie hatten nie ein Wort über ‚was wäre wenn‘ verloren, eine Ehe war unmöglich gewesen. Hätte er Alles langsamer angehen müssen? Ihr einen Heiratsantrag machen müssen? Denn den hätte sie auf jeden Fall verdient. Oh man, er war noch immer der gleiche Egoist wie zuvor, selbst wenn er es nicht geglaubt hatte. Wer machte schon eine Verlobung bekannt, die nie zwischen den betreffenden Personen geschlossen wurde. Ja, natürlich. Er. Sasuke Uchiha, der Vollidiot. Genervt von sich selbst fuhr er sich mit seinen Händen über das Gesicht und bemerkte in seinen Gedanken nicht, wie Sakura ihn schon eine ganze Weile beobachtet hatte. „Ich kann es nicht glauben“, kam es immer noch ein wenig heiser von ihr. Sein Kopf ruckte in ihre Richtung und überrascht stellte er fest, dass sie lächelte. Sie streckte die Hand nach ihm aus und nach kurzem Zögern kam er zu ihr, nahm sie in die seine. „Tut mir Leid“, entfuhr es ihm und er senkte beschämt seinen Blick. Immer noch konnte er nicht fassen, was er eigentlich getan hatte. Wenn sie ihn nicht wollte, dann wusste er nicht, was er tun sollte. Es gab einfach kein Zurück mehr, er konnte danach nicht rausgehen, ihre Verlobung ‚auflösen‘ und die mit Hinata bekanntgeben. Weder sich noch allen anderen würde er das antun wollen. „Was tut dir leid?“, hörte er die Rosahaarige erstaunt fragen. Am liebsten hätte er ihr all die Zweifel und Schmerzen gezeigt, die in seinem Inneren waren, aber er ließ es. Als er seinen Blick hob, war davon nichts zu sehen- so dachte er zumindest. „Was ist los, Sasuke?“, fragte Sakura beunruhigt, als er ihr nicht antwortete. Das Lächeln war vollständig verschwunden, ihre Hand zog ihn mehr zu ihr heran. „Du bereust es, oder?“ Ihre Stimme klang, als sei sie wieder kurz davor zu heulen, allerdings schwang noch etwas anderes mit…Als hätte sie es erwartet. Er konnte nicht verhindern, dass er ihre Hand fester hielt und sein Blick sich, ja, leicht wütend, in den ihren bohrte. „Nein.“ Wie konnte sie das noch immer denken? Würde er hier vor ihr stehen, wenn es so wäre? Würde er ihr dann noch in die Augen sehen können? Dachte sie denn, er hatte sich das Ganze nicht gründlich überlegt und würde, wenn er es bereuen würde, schon längst bei seinem Vater sein? Noch immer war sie sich ihrer Beziehung so unsicher, wie er das hasste. Aber wenn er recht drüber nachdachte…Er war es ja auch. Ein erleichterter Ausdruck glitt über ihr Gesicht, als er ihre Frage verneinte. „Dann verstehe ich dich nicht. Was sollte dir leid tun?“ „Mir tut leid, dass ich dich nicht gefragt habe, ob du meine Frau sein willst. Wir haben nie darüber gesprochen und ich kann nicht wissen, ob, wenn ich dich gefragt hätte, du ja gesagt hättest.“ In dem Moment, in dem er es aussprach und in ihr Gesicht sah, kam er sich wie ein noch größerer Idiot vor. Die ganze Aufregung und sein Gedankengewirr schienen sein Gehirn zu benebeln, eindeutig! Allerdings hätte er nicht mit Sakuras Reaktion gerichtet. Ein Lächeln huschte über ihre Lippe und sie fragte unvermittelt: „Warum hast du dich für mich entschieden, Sasuke?“ Verblüfft über diese Frage starrte der Uchiha sie an. Darauf wollte sie tatsächlich eine Antwort? Er enthüllte ihr seine Gedanken bezüglich seines Fehlers und dann sollte er ihr auch noch sagen, was er für sie empfand? Entweder diese Frau war ehrlich hinterhältig oder sie verfolgte ein bestimmtes Ziel mit ihrer Frage. Nur welches? Er schluckte hart und dachte, dass es ihn nicht wundern würde, wenn ihm der Schweiß auf der Stirn stand. Um eine Antwort kam er nicht mehr herum, sie hatte eindeutig den richtigen Zeitpunkt für ihre Frage gewählt. Echt geschickt eingefädelt! Irgendwie wollten die Worte jedoch nicht so Recht aus seinem Mund kommen, er war nicht Sakura. Er konnte sowas einfach nicht so sagen! Das war mehr als Überrumpelung, das war unfair, besonders wenn sie ihn so mit ihren grünen Augen ansah. Tatsächlich wurde er ein wenig rot um die Nasenspitze, während er nach einer Lösung für sein Problem suchte- und schließlich eine fand. Unauffällig holte er Luft und lächelte leicht. „Aus dem gleichen Grund, weswegen du heute hier gekommen bist, um mit mir zu sprechen, Sakura.“ Wenn das nicht geschickt gewesen war. Er hatte es nicht direkt gesagt, aber er sah, dass Sakura ihn verstand. Täuschte er sich, oder beschleunigte sich ihr Puls gerade ziemlich, wenn er ihn so an ihrer Hand fühlte? Jedenfalls seiner war erhöht, wenn er es zugeben musste. „Und dir ist es wirklich ernst mit der Verlobung? Du willst…mich heiraten?“, kam jedoch ihre nächste Frage, ohne das sie weiter auf sein kleines Geständnis einging. „Ja“, konnte er die Frage diesmal sofort beantworten. Dafür musste er nicht lange überlegen. Sakura nickte und er konnte sehen, dass sie schluckte. „Dann frag mich noch einmal und ich gebe dir meine Antwort“, flüsterte sie. Abermals sah er sie überrascht an, begriff dann aber langsam. War es schlimm, es ohne Ring oder Niederknien zu tun? Egal. Ihm war alles egal, solange er ihre Antwort erhielt, die alles endgültig machen und der Ungewissheit, die er so verabscheute, ein Ende bereiten würde. Kurz löste er ihre Hände voneinander, nur um seine dann unter die ihre zu legen und sie leicht zu greifen. Die anderen legte er leicht auf ihre warme Wange. Noch nie war sie dermaßen schön gewesen, wie in diesem Augenblick. Die grünen Augen glitzerten von zurückgehaltenen Tränen und blickten ihm erwartungsvoll entgegen, ein leichter, roter Schimmer hatte sich auf ihre Wangen gelegt und ihre rosa Haare umrahmten wellig ihr Gesicht. „Sakura Haruno“, fing Sasuke leise an. „Willst du meine Frau werden?“ Jetzt entwich der Haruno ein leiser Schluchzer und eine Träne stahl sich aus ihrem Augenwinkel. „Ja, das will ich“, sagte sie tränenerstickt und fiel ihm ungestüm in die Arme. Fest drückte er sie an sich und spürte wie ihre Wärme sich auf seinen Körper übertrug. Konnte jemand glücklicher sein als er in diesem Augenblick? Er glaubte kaum. Fast fühlte er sich, als würde die Wirkung einer Droge durch seinen Körper rauschen. „Hast du tatsächlich eine andere Antwort erwartet?“, fragte die Haruno halb weinend, halb lachend, aber Sasuke gab ihr keine Antwort. Stattdessen nahm er ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie leidenschaftlich. Trotz allem bemerkte er schmerzlich, dass ihm auch das während der letzten Woche mehr als gefehlt hatte. In diesem Moment wurde die Tür aufgerissen und hereingestürmt kamen Naruto und Hinata. Hastig machten sie die Tür wieder hinter sich zu, weil die Reporter bereits versuchten in den Raum einzudringen. Anstatt sich zu beruhigen war die Aufregung der Menge nämlich immer größer geworden und jetzt, wo Hinata Hyuga und Naruto Uzumaki auch noch in demselben Raum wie die Frischverlobten verschwanden waren, wuchs sie wieder. Mehr Wind um die Sache hätten alle Beteiligten eigentlich nicht machen können. Zuerst machte Sasuke diese Verlobung aus heiterem Himmel bekannt mit einer Frau, die niemand kannte. Dann verlor besagte Frau auch noch das Bewusstsein und der beste Freund und die Tochter von dem Geschäftsführer Hyuga Vehicles eilten zu ihnen. Was für eine Story, welche Dramatik! Die Reporter waren ganz aus dem Häuschen. Hinata und Naruto sahen indes überrascht auf Sasuke und Sakura, die sich noch immer küssten und keinerlei Notiz von ihnen zu nehmen schienen. Dafür waren sie viel zu lange voneinander getrennt, geschweige denn überhaupt jemals richtig zusammen, gewesen. „Na, euch scheint es ja gut zu gehen“, bemerkte Naruto fassungslos. Langsam lösten die beiden sich voneinander und sahen sich noch einen Augenblick in die Augen, als sie den beiden ihre Blicke zuwandten. „Momentan, ja“, erwiderte Sakura und ließ ihren Kopf auf Sasukes Brust sinken. Sie schmiegte sich dicht an ihn und konnte noch immer nicht glauben, was eben alles geschehen war. „Das dürfte nicht mehr lange anhalten“, erwiderte Naruto ohne Umschweife. „Sasuke, dein Vater ist unterwegs hierher.“ Sasuke und Sakura erstarrten bei seinen Worten und das Lächeln verschwand augenblicklich aus ihren Gesichtern. Als wäre es ihr Stichwort gewesen, öffnete sich die Tür abermals und Katsumi und Mikoto Uchiha traten in das Innere. ~ Werbung für meine neue FF:) http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/294077/190097/ Ich würde mich freuen, wenn ihr mal vorbeischaut! Kapitel 32: Eskalation ---------------------- Huhu! Hier das neue Kapitel- schneller, wie versprochen:] Viel Spaß beim Lesen & danke für eure Kommis*.* *knuddel* lg flyingAngel ~ ››Ohne Liebe allerdings ist alles wertlos: das schönste Haus, die tollsten Kleider und all die Aufmerksamkeit, die damit einhergeht. Ohne Liebe hat man sein Leben vergeudet.‹‹ - Auszug ‚Die Zehn besten Tage meines Lebens‘ von Adena Halpern Die Luft in dem Raum schien schlagartig um ein paar Grade kälter geworden zu sein. Plötzlich war alles still und selbst die Reporter von draußen konnte Sasuke nicht mehr hören. Seine volle Aufmerksamkeit lag auf dem Gesicht seines Vaters. Noch nie hatte er diesen harten und kalten Ausdruck in den Augen von ihm gesehen. Seine Haltung war steif und seine Hand vor unterdrückter Wut zur Faust geballt. Sasuke lief es eiskalt den Rücken runter. Jetzt wurde es ernst. „Naruto, Hinata und…“, Katsumis Mundwinkel verzogen sich für eine Sekunde angewidert. „…Miss Haruno, ich würde euch bitten, den Raum zu verlassen. Ich und meine Frau haben einiges mit unserem Sohn zu klären.“ Sasuke spürte, wie Sakura dem Befehl tatsächlich Folge leisten wollte und sah auch Hinata und Naruto, wie sie sich der Tür zuwandten. „Nein, ihr bleibt hier“, bestimmte er kalt und wandte sich dann mit dem gleichen Ausdruck in den Augen wie er an seinen Vater. „Alles, was du mir zu sagen hast, können sie mit anhören. Vor allem Sakura.“ Die Augenbrauen Katsumis zogen sich kurz missbilligend zusammen, aber Mikoto legte ihm eine Hand auf die Schulter und nickte ihm zu. Kurz sahen sie sich an, dann nickte auch er. „Nun gut, Sasuke“, richtete er sich an seinen Sohn. „Ich muss wohl gar nicht davon reden, wie sehr du mich enttäuscht und entehrt hast. Eigentlich hatte ich gedacht, dass du anders bist als Itachi, aber anscheinend haben ich und deine Mutter bei eurer Erziehung etwas falsch gemacht. Nie hätte ich gedacht, dass du mich dermaßen bloßstellen würdest, all das, was ich für dich getan habe, einfach achtlos in den Dreck werfen würdest. Und das alles für irgendeine Frau, die schon bald nicht mehr aktuell sein dürfte. Ja, ich bin mehr als enttäuscht.“ Jedes Wort, was er gesagt hatte, hatte ihm einen Dolch ins Herz getrieben. Kurzzeitig raubte es Sasuke die Luft und er musste hart schlucken. Es war mehr als entwaffnet und niederschlagend. Alles hätte der Schwarzhaarige erwartet- das sein Vater ihn anschreien würde, ja sich vielleicht sogar vor körperlicher Gewalt nicht würde zusammenreißen können…Aber nicht das. Nichts war schlimmer als einen Menschen zu enttäuschen, denn das konnte man nicht so leicht wieder gut machen. Und sein Vater war einer der letzten Menschen, die er hatte enttäuschen wollen. Die Schuldgefühle packten ihn wieder mit voller Wucht, aber Sakura, die ihre Finger tief in sein Fleisch grub, holte ihn wieder in die Wirklichkeit zurück. Er holte tief Luft. „Es tut mir leid, Vater. Ich entschuldige mich dafür, dass ich dich nicht schon länger von meiner und Sakuras Beziehung unterrichtet habe- und erst recht nicht davon, wie ernst es mit der Zeit zwischen uns wurde. Meine Worte waren in keiner Weise geplant gewesen, im nachhinein überrascht es mich selber, aber ich würde es nicht mehr rückgängig machen“, sagte er. „Ich entschuldige mich dafür, dass ich den falschen Zeitpunkt und den falschen Ort für alles gewählt habe. Aber ich entschuldige mich nicht für die Verlobung mit Sakura, denn ich weiß, dass sie richtig ist.“ Natürlich hoffte der Schwarzhaarige auf Verständnis, aber war es ihm nicht von vornherein klar gewesen, so hatte er nun den Beweis dafür, dass Verständnis das Letzte war, was sein Vater momentan für ihn übrig hatte. Katsumi sah seinen Sohn an, als sei dieser ein verabscheuungswürdiges Insekt. „Hab ich dich zu jemandem erzogen, der nur auf seine Gefühle hört? Der jegliche Logik und alles andere außer Acht lässt?“, fragte er verächtlich. „Ich denke nicht. Und deswegen verstehe ich auch nicht, wie du das tun konntest. Willst du wirklich alles wegwerfen, wofür du gekämpft hast? Dir muss doch klar sein, dass du die Bedingung für das Erben der Firma gebrochen hast.“ „Noch ist es nicht zu spät, Sasuke“, fügte Mikoto sanft hinzu und konnte Sakura dabei nicht in die Augen sehen. „Du kannst die Verlobung auflösen und nach einiger Zeit die Verlobung mit Hinata bekanntgeben, alles würde wieder in geregelten Bahnen verlaufen, dein Vater hat Recht. Hast du vergessen, wofür du all die Jahre geschuftet hast?“ Sasuke hatte gewusst, was für Folgen sein Handeln haben würde. Das er höchstwahrscheinlich nicht mehr würde erben können. Aber die Münze war endgültig gefallen. „Wenn das bedeutet, dass ich die Frau heiraten darf, die ich wirklich will und ich glücklich werden kann, dann lautet meine Antwort: ja.“ Er konnte sehen, wie Sakuras Augen groß wurden. Kurzerhand zog er sie näher zu sich heran und starrte seine Eltern entschlossen an. Die schienen für einen Moment um ihre Fassung zu ringen. Dann trat Katsumi einen Schritt nach vorne und machte eine schneidende Handbewegung. „So einen Schwachsinn habe ich selten von dir gehört, Sasuke!“, brauste der Uchiha auf. „Mit dir kann man nicht mehr vernünftig reden- du bist nicht mehr vernünftig! Mir ist völlig egal, was du sagst. Ich bin mir sicher, dass das Erbe das Beste für dich ist. Und deswegen wirst du tun, was ich sage, und Hinata heiraten!“ „Nein, das werde ich nicht“, erwiderte Sasuke mit fester Stimme, sein Gesicht zu hartem Stahl verzogen. „Ich weiß, dass dich allein Liebe nicht glücklich machen kann!“ „Die Firma alleine schafft das aber, oder wie?“, erwiderte Sasuke hitzig und ließ Sakura los. Furchtlos stellte er sich seinem Vater entgegen. „Woher willst du wissen, dass du für Hinata nie das empfinden kannst, wie für sie?“, noch immer sprach er nicht ihren Vornamen aus. Der Blick, den er für Sakura übrig hatte, bestand noch immer aus Abscheu und Wut. Sie ließ sich davon einschüchtern und zuckte davor zurück und das machte Sasuke rasend. Sein Vater hatte kein Recht dazu, sie dermaßen schlecht zu behandeln! „Ich kenne Hinata schon ewig und seit kurzem wohnen wir zusammen. Würde ich etwas für sie empfinden oder sie für mich, hätten wir das längst gemerkt“, zischte er. „So verbohrt kannst du nicht sein, um das nicht zu verstehen.“ Zum ersten Mal an diesem Tag verzog sich Katsumis Gesicht zu einer wütenden Grimasse. Seine Nasenflügel bebten, während er all seine Luft sammelte, um zu einer Antwort anzusetzen. „Ich versteh so einiges, was du in deiner Verbohrtheit nicht verstehst. Zum Beispiel, dass eure Beziehung ohnehin nicht lange halten wird. Wie lange kennst du sie überhaupt schon? Wie willst du wissen, dass sie die Richtige ist? Ich bitte dich, sie passt nicht zu dir!“ Die Wut floss durch Sasukes Adern wie glühendheiße Lava. Das er es wagte, solche Worte in seinen Mund zu nehmen! Er war auch nicht anders, wie alle seine Geschäftspartner, die eine Zigarre rauchten und sich dabei über einen Partner amüsierten, der hohe Verluste erzielt hatte! „Nein, sie passt nicht in deine Vorstellungen- in dein Schema“, sagte er kalt und mit unterdrückter Wut. „Du willst jemanden, der in einer ähnlichen gesellschaftlichen Position ist, wie wir. Ich hasse diese Oberflächlichkeit und verdamme sie. Sakura mag nicht die Tochter eines reichen Mannes sein, sie mag selber nicht reich sein. Aber Geld ist nicht das, was ich benötige. Und ich kann dir in dem halben Jahr, in dem wir zusammen sind, sagen, dass sie mir das gibt, was ich brauche.“ „Ein halbes Jahr, das ich nicht lache!“, spie Katsumi Uchiha aus und funkelte nun Sakura wütend an. „Hätte ich damals gewusst, was vor sich ging, dann hätte ich diese Frau sicherlich nicht auch noch in mein Haus eingeladen- sicherlich habt ihr euch köstlich darüber amüsiert und es hinter meinem Rücken wahrscheinlich noch feuchtfröhlich miteinander getrieben!“ Augenblicklich wurde Sasuke blass. Was redete sein Vater da? War es das, was er nun von seinem jüngsten Sohn dachte…Das er seinen Vater dermaßen wenig achtete? „Das ist nicht wahr“, war das Einzige, was er herausbringen konnte. „Ach, nein? Da wäre ich mir nicht so sicher“, erwiderte Katsumi schnaubend. „Hören Sie auf damit“, rief Sakura plötzlich schrill dazwischen und alles wandte sich ihr überrascht zu. Man konnte ihr ihre Angst ansehen, jedoch genauso ihre Wut. „Sie haben nicht das Recht dazu, Sasuke etwas dermaßen Schlechtes zu unterstellen. Er wäre der Letzte gewesen, der etwas gegen seinen Vater gesagt hätte und geduldet hätte er es auch niemandem. Sehen Sie denn nicht, wie weit sie ihn getrieben haben? Und fast wäre es noch schlimmer geworden- und das nur, weil er fast Alles für sie tun würde!“ Wieder bebten Katsumi Uchihas Nasenflügel gefährlich und er machte einen Schritt auf die Rosahaarige zu. Mikoto vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und zitterte verdächtig- nicht nur Sakura war mit den Nerven völlig am Ende. „Das sehe ich, Miss Haruno. Und ich wünsche, dass ausgerechnet sie sich daraus halten“, fuhr er sie an. „Ehrlich gesagt, war es damals meine Absicht gewesen, sie mit Naruto zu verbinden. Allerdings wollte ich damit erreichen, dass Naruto Sasuke keine Flausen mehr in den Kopf setzten kann. Und das darf man nicht falsch verstehen, denn ich schätze Naruto sehr- aber manchmal war er für Sasuke, besonders was Frauen und Partys anging, kein guter Umgang.“ Sein Blick wurde kalt und für einen Moment war so eine Art Blitzen darin zu sehen, als er sich wieder an seinen Sohn wandte. „Du musst nicht denken, ich hätte von deinen ganzen Affären nichts gewusst, Sasuke. Das Einzige, was ich dir bei Miss Haruno anrechnen kann, ist, dass du es tatsächlich geschickt angestellt und ich es nicht herausgefunden habe.“ Der letzte Satz wollte gar nicht mehr zu Sasuke vordringen. Viel mehr klangen ihm die Teile mit Naruto und seinen Affären in den Ohren. Sein Vater lag so falsch. Wenn jemand für den anderen ein schlechter Umgang gewesen war, dann eher er für Naruto- obwohl die beiden sich wohl ziemlich oft gemeinsam in die Scheiße geritten hatten. Aber endlich wurde ihm klar, was sein Vater damals bezweckt hatte! Er selber hatte an dem Abend noch gesagt, dass Katsumi Uchiha nie etwas ohne Grund tat! In seinen Gedanken sah der jüngere Uchiha nicht, wie sein bester Freund Hinata einen Blick zuwarf. Nur mit Mühe konnte der Blonde seine Wut zügeln und er tat es auch nur, um seinen Freund nicht noch mehr zu schaden. Nach einer Weile nickte die Hyuga leicht und klammerte sich an seinen Arm, während Naruto mit ihr zu Sasuke trat. „Damit wir eins klarstellen“, meinte er zähneknirschend. „An der Auflösung der Verlobung sind nicht nur Sasuke und Sakura beteiligt, sondern auch ich und Hinata. Vermutlich hast du damals Recht damit getan, mich mit jemand anderem verkuppeln zu wollen- nur leider aus den völlig falschen Gründen.“ Fassungslos starrten Sasuke und Sakura den Blonden an. Der brachte es doch tatsächlich fertig plötzlich zu Grinsen! Ein dickes, fettes Grinsen sprang Katsumi Uchiha entgegen, den das kurz irritierte, aber schnell noch wütender machte. Man sah förmlich, wie es in seinem Gehirn ratterte. Ausnahmsweise schaffte der werte Herr es nicht, die Fassung zu bewahren. Nicht einmal ansatzweise mehr. „Hinata, ist das wahr?“, richtete er sich an die Hyuga. Anscheinend hoffte er noch immer, dass das Ganze ein Scherz sein sollte. Im Prinzip konnte man den Mann an diesem Tag nur noch bemitleiden. Unbeabsichtigt setzten ihm die Vier Hörner auf und er war sicher kein Mann, der das ungestraft mich sich machen ließ. „Ja“, brachte die Hyuga heiser hervor und schluckte, bevor sie kräftiger wiederholte: „Ja. Und deswegen dürfen Sie auch nicht Sasuke für das Alles verantwortlich machen. Jeder hat seinen Teil dazu beigetragen…auch S-Sie.“ „Wieso auch wir?“, kam es von Mikoto mit schwacher Stimme und alle Augen waren auf die Blauhaarige gerichtet. Augenblick wurde sie knallrot und geriet ins Stottern. Das erste Mal hatte sie sich dafür entschieden, endlich ihre Meinung zu vertreten und sich auch den unangenehmen Dingen entgegenzustellen- und Sasukes Eltern waren für sie vermutlich nur eine Vorstufe für ihre eigenen. Das machte das Ganze nur leider nicht einfacher. „Nun ja, i-ich denke…i-ich denke…“, stotterte sie unbeholfen und musste sich zunächst einmal beruhigen, bevor sie fortfahren konnte. „S-Sasuke hatte nie das Gefühl, dass sie etwas anderes als die Verlobung mit m-mir akzeptieren würden. I-ich kenne dieses Gefühl des Zwangs nur zu gut und dachte immer, Sasuke sei eine stärkere Persönlichkeit und würde damit besser klarkommen, a-aber…aber damit hat das gar nichts zu tun.“ Kurz hielt sie inne und sammelte sich vermutlich für ihre nächsten Worte. „Können Sie das nicht verstehen? Auch wenn er es immer versucht zu verstecken, er hat doch auch G-Gefühle und er…Würden Sie ohne einander leben wollen? Würden Sie es ihren Eltern verzeihen, würden Sie sie t-trennen wollen? Sasuke will, wie ich, nur glücklich sein. Und das mit der Einverständnis seiner Eltern, mit der Firma und mit Sakura. K-können sie das nicht verstehen? Zu der Geheimhaltung haben sie ihn nur mit ihrer Unverständnis getrieben und dazu, dass es heute s-so dazu gekommen ist.“ Alle waren fassungslos von Hinatas kleiner Rede- und sie wohl am meisten. Als wenn sie zu viel gesagt hätte, klatschte sie ihre Hände schockiert vor ihren Mund und stöhnte leise. Vermutlich wollte sie gerade im Boden versinken. Sasuke hingegen wusste gar nicht, was er jetzt denken oder fühlen sollte. Nie hätte er das für möglich gehalten, aber Hinata hatte tatsächlich das ausgesprochen, was er jahrelang gedacht und gefühlt hatte. Wahrscheinlich weil sie immer in derselben Situation gesteckt hatte wie er. „Ihr stellt euch das Alles ziemlich einfach vor, oder?“, fragte Katsumi nach einer Weile mit belegter Stimme. „Tatsache ist aber, das ihr uns hintergangen habt. Weder von dir, Sasuke, noch von dir, Hinata, hätte ich das geglaubt. Ihr könnt nicht länger erwarten, dass wir euch Vertrauen entgegen bringen oder…“ „Wollt ihr uns etwa von der Familie ausschließen?“, fragte Sasuke dazwischen und klang überraschend ruhig. Hatte er nicht auch damit gerechnet? „Katsumi!“, sagte Mikoto plötzlich verzweifelt und fasste ihren Mann an der Schulter. „Das lasse ich nicht zu, wage es dich nicht!“ Hilflos sah sie ihren Mann an. Sie war eine Mutter, die gerade dabei war, ihren Sohn zu verlieren. Und das ließ ihre Stärke von ihr abfallen, ließ sie einfach nur noch Mutter sein. >Mum…<, dachte Sasuke und ihm zerriss der Anblick das Herz. Eine Weile sahen sich die älteren Uchihas in die Augen, dann wendete sich Katsumi von seiner Frau ab. Auf seinem Gesicht lag wieder jene Gleichgültigkeit, die er bei Geschäftspartnern oder Fremden an den Tag legte. Die Tür öffnete sich hinter ihm, aber niemand achtete darauf, sondern wartete nur auf seine Antwort. „Ich weiß nicht, was ich tun werde.“ Seine Worte hangen schwer in der Luft. „Jedenfalls kann ich das nicht akzeptieren. Nicht so.“ „Das sehe ich genauso, Katsumi“, hörte man auf einmal eine Stimme aus dem Hintergrund und bevor sich die Tür wieder schloss, traten Hinatas Eltern auf die Bildfläche. Falls das überhaupt möglich war, wuchs die Anspannung in dem Raum augenblicklich um ein vielfaches. Die Luft schien aus dem Raum gewichen und Sasuke ertappte sich dabei, wir er für einige Sekunden die Luft angehalten hatte. Der Schwarzhaarige warf einen kurzen Blick auf Hinata, die augenblicklich leichenblass wurde und sich an Naruto klammerte. Die Stärke, die vielleicht eben noch bei ihrer kleinen Rede in ihr gesteckt hatte, schien sofort wie weggeblasen. Der Mut sank ihm immer weiter. Er hatte es gewusst. Sie war noch immer nicht bereit dazu, sich ihrem Vater entgegenzustellen. Hiashi Hyuga sah jede Person nacheinander ausdruckslos an und blieb schließlich auf Sasuke hängen. Kalt erwiderte der Uchiha den Blick. In der Tat konnte der Mann furchteinflößend wirken, aber Sasuke verband keinerlei solcher Gefühle mit ihm. Eher Verachtung und Wut. „Aus deinen Worten entnehme ich, dass du diese Verlobung ebenso wenig gutheißt“, wandte sich Hiashi an Katsumi und hob eine Augenbraue hoch. „Natürlich nicht“, erwiderte dieser und runzelte verärgert die Stirn. „Und du wusstest nichts davon?“ „Ständen wir dann jetzt hier?“, zischte der Uchiha und einen Moment funkelten sich die beiden an. Nicht nur die Nerven der Vier waren sichtlich gespannt. „Damit eins klar ist. Die Verlobung zwischen Sasuke und Hinata war auch für mich beschlossene Sache.“ Langsam nickte Hiashi und legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter. „Ich habe nichts anderes erwartet.“ Innerlich kochte Sasuke und sah diesem Schauspiel wütend zu. Er fand es ja wunderbar, dass sie beiden sich mal wieder so einig waren! Gute Freunde hin oder her, dass hieß nicht, dass sie ihre Kinder aneinander binden konnten, wie sie wollten. Er und Hinata waren doch keine Autoteile, die man zu einem sensationellen Auto zusammenbauen konnte! „Das löst unser Problem nicht“, meinte Katsumi nun und während Hiashi seine Hand von seiner Schulter nahm, drehten sie sich zu den Vieren um. Kalt blickten sie die jungen Menschen an, die sich wie Angeklagte vor Gericht fühlten. „Denn unser lieber Sasuke hat vor seinen dummen Plan in die Tat umzusetzen.“ „Dumm, in der Tat“, schnaubte der Hyuga. „Aber jeder Starrkopf kommt im Endeffekt zur Vernunft, man muss ihm nur zeigen, was alles auf dem Spiel steht.“ „Das weiß ich sehr wohl“, schaltete sich Sasuke gleichmütig ein. Wie er es doch hasste, wenn man über ihn redete, als wäre er nicht da. „Das scheint mir nicht der Fall, Sasuke“, meinte Hiashi. Sein ganzes Augenmerk lag auf dem Uchihaspross, für seine eigene Tochter hatte er nicht einen Blick mehr übrig. „Es tut mir Leid, euch enttäuschen zu müssen. Aber ich befinde mich sehr wohl im vollen Besitz meiner geistigen Kräfte und weiß, welche Folgen meine Entscheidung nach sich ziehen wird“, mit jedem Wort steigerte sich Sasuke in seine Worte rein und am Ende glich es einem Knurren. „Hört auf mich wie ein kleines Kind zu behandeln, das nicht weiß, dass die Herdplatte heiß ist, wenn es sie anfasst.“ Sakuras Hand legte sich von hinten beruhigend auf seine Schulter, aber selbst das konnte ihn in diesem Augenblick nicht beruhigen. Er konnte nicht fassen, dass er das nicht schon früher getan und bemerkt hatte, wie selbstsüchtig die beiden Väter waren! „Du verhältst dich aber momentan wie ein Kleinkind“, sagte Katsumi kühl. „Denn würdest du vernünftig überlegen, dann hättest du nicht einmal daran gedacht dieses Weib zur Frau zu nehmen! Ihr seid seit sechs Monaten zusammen und jetzt willst du schon wissen, dass du den Rest deines Lebens mit ihr verbringen willst? Geschweige denn zu einem so hohen Preis? Das ist lachhaft!“ „Das Sie das nicht verstehen konnte uns von Anfang an klar sein“, kam es überraschend wütend von Sakura. Als sie neben Sasuke trat, sah er, wie in ihren grünen Augen Funken sprühten. „Aber wie lange haben Sie und ihre Frau sich gekannt, bevor sie heiraten wollten? Erzählen Sie mir nicht, dass sie noch nie eine Entscheidung getroffen haben, von der Sie einfach wussten, dass sie richtig ist.“ Wenn Sasuke sich nicht täuschte, konnte er in der Haltung seines Vaters erkennen, wie gerne er Sakura an die Gurgel gehen wollte. Hiashi stand nur kühl und abschätzend daneben, enthielt sich für den Moment eines Kommentares. „Woher wollt ihr denn wissen, dass es richtig ist?“, fragte Mikoto verzweifelt. Ihre Arme hatte sie verschränkt, ihre Hände klammerten sich haltsuchend an sie. „Wir wissen es einfach“, erwiderte ihr Sohn schlicht und sah ihr dabei tief in die schwarzen Augen. Hilflos erwiderte sie seinen Blick. Sasuke sah, dass sie hin- und hergerissen war. „Ich sehe, er ist genauso stur wie du, Katsumi“, merkte Hiashi an und ein Hauch Ironie schwang in seiner Stimme mit. Haruka Hyuga hingegen, Hinatas Mutter, die versteckt hinter ihrem Mann stand, warf Mikoto einen mitfühlenden Blick zu. „Hör auf mit solchen Vergleichen“, wiegelte Katsumi Hiashis Worte genervt ab. „Stur mag er sein. Jedoch sieht er dabei den Wald vor lauter Bäumen nicht!“ „Ich habe immer gedacht, du wolltest, dass ich meine Meinung vertrete“, erwiderte Sasuke kühl. Mit Mühe versuchte er die schmerzhaften Gefühle zu unterdrücken, die in ihm bei den Worten seines Vater hochstiegen. „Ich dachte, ich sollte zu einem Mann werden, der weiß, was er will und es durchsetzt. Selbstständig ist.“ „Selbständig? Leichtsinnig und fahrlässig nenne ich das, was du bist!“, erwiderte sein Vater heftig. In seinen Augen blitzte es wieder. „ Du solltest auch zu jemandem werden, der mich mit Stolz erfüllen würde. Und jetzt sehe ich, dass du noch schlimmer geworden bist wie dein Bruder.“ Wumm. Das hatte gesessen. Wie immer bemüht, nicht zu zeigen, was er dachte oder fühlte, konnte der Schwarzhaarige kaum mehr denken. Solche Worte aus dem Mund seines Vaters zu hören…Das war zu viel. „Wenn du das so siehst, dann nehm doch Itachi zu deinem Erben“, meinte er dumpf, obwohl er genau wusste, dass sein Vater das nie tun würde. „Allerdings scheinen weder er noch ich, das in uns zu tragen, was du erwartest. Ohnehin geht es doch sowieso immer nur um dich. Immer nur darum, was du willst! Deine Söhne scheinen dir dabei völlig egal. Du bist genauso ein herzloser, egoistischer Geschäftsmann, wie alle immer sagen- auch wenn ich lange anders gedacht habe.“ Daraufhin stand Katsumi Uchiha im wahrsten Sinne des Wortes der Mund offen- und auch alle anderen waren erstarrt. Hätte man Sasuke gestern gefragt, ob er so etwas jemals zu seinem Vater sagen würde, hätte er es ausdrücklich verneint. „Dein Sohn geht zu weit“, ergriff Hiashi als Erster wieder das Wort. „Erzähl du mir nichts von deinem Sohn, Hiashi, mir reicht es“, erwiderte Katsumi schneidend. Sein Gesicht hatte mittlerweile eine ziemlich rote Färbung angenommen. Dagegen schien Mikoto wie ein Gespenst. „Du solltest lieber auf deine eigene Tochter sehen.“ „Was soll das heißen?“, erwiderte der Hyuga sofort Schnell ruckte sein Kopf in die Richtung, wo seine Tochter wie ein verängstigtes Tier mit Naruto stand. Sein Blick wanderte zu ihren Händen, die eng umschlungen mit denen von Naruto waren. Erst jetzt schien ihm das aufzufallen, seine Stirn zog sich missbilligend zusammen. „Das soll heißen, dass nicht nur mein Sohn die Abmachung gebrochen hat. Denn deine liebe Hinata ist nicht so unschuldig, wie sie immer scheint.“ „Hinata…“, entwich es drohend Hiashi und er machte einen Schritt auf sie zu. Kurz zuckte Hinata zusammen und sah ihn mit großen Augen an. Sie schien kein einziges Wort herauszubringen. Jedoch sah man deutlich, dass ihr Vater eine Erklärung von ihr erwartete. Jetzt war Hinatas Zeit gekommen, um ihrem Vater die Stirn zu bieten. Und dafür würde sie mehr Mut und Kraft brauchen, als für alles, was sie bisher getan hatte. Man konnte nur beten, dass sie das hatte. Hinata schluckte hart und sah aus, als stünde sie kurz vor einer Ohnmacht. „Mutter…V-Vater…“, stotterte sie unbeholfen und sah sie beide an. „Ich l-liebe Naruto und werde Sasuke n-nie h-heiraten.“ „Wie bitte?“, fragte Hiashi zerknirscht. ‚Los, Hinata. Jetzt zeig’s ihm‘, dachte Sasuke. Sie hatte doch gesehen, was er getan hatte, wie er sich gegen seine Eltern gewehrt hatte. Er wusste doch, wie stark sie in Wirklichkeit war, wie viel sie ihm entgegen zusetzen vermochte. Sie musste es nur wirklich wollen und die jahrelang in sich getragene Furcht vergessen! Denn, auch wenn der Hyuga das vielleicht selbst nicht sonderlich bewusst war, hatte Sasuke eine Veränderung in ihr bemerkt, seit sie mit Naruto zusammen war. „Ihr könnt nichts daran ändern, ich liebe Naruto“, sagte sie jedweder Erwartung mit fester Stimme, auch wenn ihr gesamter Körper zitterte. „Sasuke hat mir die Augen dafür geöffnet, was wirklich wichtig ist. Dein Leben, in dem ich ihn heirate, oder meines, in dem ich mit Naruto glücklich werde- ich wähle meins. Und selbst wenn er sich jetzt anders entscheiden würde, würde ich es ab sofort nicht mehr tun. Mein Leben ist wichtiger für mich, denn jeder kann über sein eigenes entscheiden. Auch ich.“ Jetzt war Hiashi es, der vor Wut kochte. In seinem Blick lag jene Verachtung, die Hinata schon so oft in seinen Augen gelesen hatte. Diesmal war sie stärker als je zuvor. „Ich habe gewusst, dass du diejenige bist, die diese Verbindung zerstört hat. Noch immer hast du einfach nichts gelernt, Hinata. Ich verstehe nicht, wie du zu solch einer Frau werden konntest.“ „Damit eins klar ist, Hinata hat damit in erster Linie nichts zu tun“, mischte sich Sasuke ein. „Meine Entscheidung hat nichts mit ihr zu tun. Und wenn ich nichts gesagt hätte, dann wäre sie jetzt verlobt mit mir. Sie hätte es bis zum Schluss durchgehalten.“ „Sehen sie eigentlich nicht, was ihre Kinder alles bisher für sie getan haben?“, rief Naruto nun aufgebracht. „Schon lange wussten sie, dass sie sich nicht lieben. Sie wussten, dass sie nie damit glücklich werden würden- alles, was sie wollten, war sie glücklich zu machen!“ Ein Schluchzen von Mikoto war zu hören, sie versteckte ihr Gesicht jedoch hinter ihren Händen. Haruka war kreidebleich und griff nach dem Arm ihres Mannes. „Du hältst dich gefälligst da raus, Bursche!“, zischte Hiashi außer sich. „Du hast keine Ahnung von all dem, du hast keine Ahnung von dem Leben, was die beiden führen könnten! Du hast keine Ahnung davon, was meine Tochter erreichen könnte, wenn sie nicht so ein entsetzlicher Schwächling wäre!“ „Er hat Recht, Hiashi“, flüsterte Haruka kaum hörbar, aber für alle Anwesenden schien es wie ein lauter Schrei, der überlaut wahrgenommen wurde. Hiashi schüttelte ihre Hand ab und wirbelte zu ihr herum. „Erzähl mir nichts, Hinata hat einfach nicht den Mumm dazu! Sie ist eben doch so eine Frau, die sich lieber hinter den Herd stellt und kocht. Es ist doch viel einfach sich zu verlieben, zu heiraten und dann Hausfrau zu sein, nicht wahr?“ Er fuhr wieder zu seiner Tochter herum, der bereits Tränen in den Augen standen. „Ich wollte immer, dass du eine starke Frau wirst, Hinata! Eine Frau, die alle mit ihrem Können in Staunen versetzt, die sich durchsetzen kann!“ „Aber ich bin nicht du!“, schrie Hinata ihm entgegen. Auch sie trat ihm einen Schritt entgegen, ließ Narutos Hand mit einem Ruck los. „Ich kann nicht hart wie ein Stein sein. Ich dachte, ich könnte es lernen, ich könnte wie du werden! Aber das bin nicht ich. Weißt du, wie weh das tut, wenn du versuchst jemand zu sein, der du nicht bist? Und du siehst, wie sehr dich dein eigener Vater dafür verachtet? Ich habe mich selber dafür gehasst!“ „Hinata…“, versuchte Naruto sie zu beruhigen und legte ihr eine Hand auf die Schulter, um sie ein wenig zurückzuziehen. Nicht nur er war von ihrem Ausbruch überrascht. Sasuke hatte gedacht zu wissen, was sich in ihr verborgen hielt, was sie über ihren Vater dachte. Aber das hätte er niemals gedacht. Und zwar hatte er gewollt, dass sie aus sich raus ging, aber das war wohl mehr als jeder hier erwartet hätte. Hinata riss sich abrupt von Naruto los und schüttelte den Kopf, inzwischen liefen ihr die Tränen über die Wangen. „Ich kann das einfach nicht mehr. Das zu sehen…wie mein eigener Vater und Katsumi uns behandeln…nennt man das etwa Vaterliebe? Sasuke und ich können nichts dafür, dass wir glücklich werden wollen.“ „Sie lieben nun einmal jemand anderes, was sollen sie denn dagegen tun?“, schaltete sich auch Naruto wieder sofort ein. „Außerdem ändert das doch nichts an unseren Fähigkeiten, eine Firma, bestehend aus Uchiha Motors und Hyuga Vehicles, leiten zu können“, fügte Sasuke hinzu. „Ach, nein?“, knurrte Katsumi. Hiashi schien noch immer ein wenig sprachlos. Er starrte sie nur unverwandt an, die Ader an seinem Hals pochte gefährlich. Fast sah er aus wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch. „Natürlich nicht!“, rief der junge Uchiha wütend und machte eine schneidende Handbewegung. „Wie könnte es etwas daran ändern?“ „Vielleicht waren eure sogenannten Fähigkeiten nie vorhanden“, meinte Hiashi kalt. Die Antwort lag Sasuke auf der Zunge. Er war drauf und dran, langsam die Kontrolle über sich zu verlieren. All das, was sein Vater ihm an den Kopf geworfen hatte, und alles, was Hiashi Hinata gesagt hatte, war langsam eindeutig zu viel. Geballte, heiße, alles zerstörende Wut staute sich in ihm und wollte heraus, aber bevor das geschehen konnte, explodierte Hinata. Zuerst schien ihr Gesicht kreidebleib, allerdings änderte sich die Farbe schnell in ein dunkles Rot. Das Blut rauschte in ihren Ohren. „Jeder kann dir die gute Arbeit bezeugen, die Sasuke und ich leisten. Wie gut wir unser Studium absolvieren!“, schrie sie ihren Vater an. „Ich weiß nicht, wie es bei Sasuke ist. Vielleicht hat sein Vater wenigstens wahrgenommen, wie gut sein Sohn ist! Du aber hast dich nie auch nur einen Deut darum geschert, wie gut ich abgeschnitten habe, wie gut ich meine Arbeit in der Firma gemacht habe! Sasuke und ich sind am besten dafür geeignet diese Firma zu führen- wir kennen sie in- und auswendig. Aber das Alles willst du nicht sehen, für dich werde ich immer die kleine, schwache Hinata sein, die nichts erreicht! Und dabei ist es egal, ob ich Sasuke nicht heirate sondern Naruto. Es ist wird immer egal sein, was ich tue, ob ich dich damit enttäusche. Denn du wirst immer enttäuscht von mir seine! Ich bin deine und Mutters Enttäuschung!“ „Das stimmt doch nicht!“, rief Haruka Hyuga und trat auf ihre Tochter zu, ergriff ihre Hände. Auch ihr standen die Tränen in den Augen, während sie Hinata haltlos über die Wangen liefen. „Doch, es ist die Wahrheit!“, rief Hinata schrill und riss sich wie zuvor von Naruto von ihrer Mutter los. „Aber ich mach das nicht mehr mit, ich kann einfach nicht mehr. Ihr könnt denken, dass ich mir mein Leben versaue, es wird Zeit, das euch jemand die Augen öffnet. Sasuke und ich werden glücklich, weil wir das tun, was wir wollen. Und nicht das, was ihr von uns wollt. Denn das mag euch glücklich machen- uns aber nicht!“ Mit diesen Worten drehte sie sich um, und rannte dem Notausgang entgegen, der in einer Ecke war. Heftig riss sie die Tür auf und achtete nicht auf einige der Reporter, die an diese Möglichkeit gedacht hatten. „Hinata, nein, warte!“, schrie Haruka ihrer Tochter hinter her und lief ihr hinterher, bevor einer der anderen auch nur reagieren konnte. Allen waren sie zu Eis erstarrt und sahen der Mutter zu, wie sie ihrer Tochter nach draußen folgte. Man hörte ihr verzweifeltes Rufen, das aufgeregte Geplapper der Reporter. Plötzlich jedoch quietschen laut Autoreifen und ein undefinierbares Geräusch war zu hören, bevor ein Schrei durch die Luft hallte. Es war, als hätte sich ein Schleier der Stille über die Welt gelegt. Niemand konnte mehr etwas anderes hören als diesen schrillen Schrei, das Autoquietschen. Niemand konnte sich mehr rühren, ihre Augen waren entsetzt geweitet. Ausnahmslos. Dieser Zustand hielt einige Sekunden an, bevor sie aus dem Raum stürmten- allen voran Naruto, der am nächsten an der Tür gestanden hatte. Nur langsam konnten sich Sakuras Beine bewegen, es schien ihr, als hätte sie sie ewig nicht benutzt. Sie stolperte schon fast hinter den anderen her, hatte bald den Überblick verloren, als sie nach draußen gelangte. Viele Menschen standen um sie herum, versperrten ihr den Weg, das eine und andere Mal griff ein Blitzlicht ihre Augen an. Kurz sah sie Sterne davor und kämpfte sich weiter blind durch die Menge. Verdammt, was war passiert? Die Angst, dass etwas Schlimmes geschehen war, schnürte ihr die Kehle zu. Ihr Herz schlug noch schneller als vorhin und noch immer strömt Adrenalin durch ihre Adern, die Anspannung und Wut waren noch nicht gänzlich aus ihr entwichen. Und dann sah sie es. Als sie sich durch die Menge gedrängt hatte, es geschafft hatte, sich neben Sasuke zu quetschen, stockte ihr der Atem. Naruto saß auf seinen Knien mitten auf der Straße, die Tränen rannen ihm über das blasse Gesicht. Sein Mund schien wirre Worte zu formen, seine Hände lagen leicht auf Hinatas Gesicht, auf dem sich eine Platzwunde abzeichnete. Sie lag regungslos auf der Straße, eine rote Blutspur zeichnete sich auf dem Grau ab. Sakura konnte nicht ausmachen, woher sie kam. Ein Auto stand einige Meter entfernt von ihr, die Windschutzscheibe zersplittert. Alles um Sakura herum schrie durch die Gegend, der Notarzt wurde bereits angerufen und Hinata wurde einer Erste-Hilfe-Versorgung unterzogen. Noch immer drangen die Geräusche von fahrendenden Autos an ihr Ohr, jedoch waren die in unmittelbarer Nähe alarmiert stehen geblieben. Die Rosahaarige konnte jedoch nichts weiter tun, als mit geweiteten Augen auf das rote Blut zu starren… Kapitel 33: Finally ------------------- Huhu! Hier ist nun wirklich das letzte Kapitel von DBU- aber es gibt noch einen Epilog. Also ist es noch nicht ganz das Ende ;] Ich weiß nicht wirklich wieso, aber dieses Kapitel ist mir irgendwie gar nicht so leicht gefallen zu schreiben ._. Dennoch wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen & hoffe euch noch ein letztes Mal im Epilog zu sehen. Kommentare sind gerne gesehen *hihi*, danke für die letzten! & auch Dank an Glasrose fürs Betan *knuff* lg flyingAngel ~ Wie hatte es nur soweit kommen können? Diese Frage schwirrte Sakura die ganze Zeit in ihrem Kopf herum. Das Alles fühlte sich mehr als unwirklich an, wie ein Albtraum, der mit jeder Sekunde, mit jedem Atemzug lebendiger wurde. Erst vor wenigen Stunden noch hatten sich alle wohlbehalten auf der Benefizveranstaltung befunden und niemand hätte geahnt, dass es zu einem dermaßen großen Streit, geschweige denn zu diesem schrecklichen Ende hatte kommen müssen. „Eine junge Frau, bewusstlos, Platzwunde am Kopf, Verdacht auf innere Blutungen.“ Das waren die Worte des Notarzthelfers gewesen und bis jetzt die einzigen Informationen, die sie zu Hinatas Zustand hatten. Die Hyuga war sofort mit einem Krankenwagen in das Krankenhaus gefahren worden und befand sich nun in einem Operationssaal. Niemand wusste, was für Verletzungen sie von dem Unfall davon getragen hatte. Niemand wusste, wie es um sie stand. Ob sie überhaupt noch lebte. Müde fuhr sich Sakura über ihr Gesicht und schloss für einen Moment die Augen. Die Hilflosigkeit, einfach nichts tun zu können, war das Schlimmste an der ganzen Sache. Einzig und allein beten war eine Möglichkeit, aber selbst das war nichts Sichtbares, was man tun konnte. Nicht etwas, was sofort ein Ergebnis erzielte und Hinata gesund und munter wiederbrachte. Sakura war bewusst, dass sie nicht die einzige war, die sich solche Sorgen um die Hyuga machte und wahrscheinlich dennoch nicht halb so viele wie viele andere in dem großen Wartezimmer. Sie brauchte nur um sich zu sehen und sah mindestens zwei Personen, die vor Sorge fast zusammenbrachen. Alle waren hier. Hinatas Freunde Ino, Gaara, Shikamaru, Temari, Tenten, Neji und Sasuke. Bei Sasuke war sich Sakura nicht sicher, was er genau dachte, denn wie immer verstand er es bestens seine Gefühle zu verbergen. Ebenso ihre Familie Hiashi und Haruka befanden sich hier, wobei letztere eine der Personen war, die kurz vor einem Zusammenbruch standen. Die Anwesenheit von den Eltern Sasukes, Katsumi und Mikoto Uchiha, war der Haruno ein wenig schleierhaft, aber sie vermutete, dass sie sich verpflichtet fühlten, mitgerissen wurden und ihre besten Freunde, die Hyugas, unterstützen wollten. Mikoto hatte Haruka bereits in ihren Armen, während Katsumi nur mit gewohnt kühler Miene neben seinem Freund Hiashi saß- der es nicht anders hielt. Dieser Anblick machte Sakura ungemein wütend. Seine Tochter war angefahren worden, kämpfte vermutlich gerade in einem OP um ihr Leben und er saß da und tat so, als sei nichts gewesen! Wahrscheinlich sollte sie sich noch glücklich schätzen, dass die Väter keinen Streit mehr anfingen und Katsumi ihr nur noch ab und zu giftige Blicke zuwarf, die hätten töten können. Diese Situation war einfach zum Verrecken, Sakura konnte diese Anspannung kaum noch aushalten. Der Arzt sollte endlich kommen und ihnen sagen, dass es Hinata gut ging! Sie konnte kaum mehr die Angst und die Sorge in den Gesichtern aller lesen- vor allem in Narutos nicht. Er war nämlich die andere Person, die die Last langsam nicht mehr tragen konnte. Er saß zusammengesunken zwischen ihr und Sasuke und rührte sich nicht mehr. Am Anfang war er noch völlig ausgeflippt und hatte alles getan, um zu Hinata zu gelingen oder einen Arzt ausfindig zu machen, der ihnen etwas über ihren Zustand mitteilte. Aber mittlerweile war die Kraft aus ihm gewichen und auch er war einfach nur noch verzweifelt und hilflos. Naruto…Sakura griff nach seiner Hand und nahm sie fest in die ihren. Naruto hob langsam seinen Kopf und traf ihren Blick. Es zerriss der Rosahaarigen das Herz. Sie kannte Naruto schon so lange und hatte einiges mit ihm durchgemacht… Aber so fertig hatte sie ihn noch nie gesehen. Ohne großartig darüber nachzudenken, zog sie den Kopf ihres besten Freundes an sich und strich ihm sanft über die blonden Haare. Als ob er ein kleines Kind wäre, hielt sie ihn. „Sakura…“, flüsterte er leise und erstickt. Zuerst bemerkte sie, dass er sich von ihr wegschieben wollte – wer zeigte schon gerne solch eine Schwäche? -, aber dann ließ er sich an die Rosahaarige ziehen. „Sag nichts, ist okay…“, sagte die Haruno leise und spürte selbst Tränen in sich hochsteigen. Sie wollte ihm so gerne helfen, aber sie konnte nicht. Wie hatte das Alles so weit kommen können? Alles was sie, Sasuke, Hinata und Naruto gewollt hatten, war zusammen zu sein. Und jetzt lag eine von ihnen verletzt im Krankenhaus. Verletzt, vielleicht sogar tödlich. Was war geschehen? Hatten sie alles falsch gemacht? Eigentlich hatte alles mit ihrer Entscheidung angefangen, Sasuke ihre Liebe zu gestehen. Danach hatte alles seinen Lauf genommen, jeder hatte seine eigene Entscheidung getroffen. Sasuke, indem er sich für ein Leben mit ihr, Sakura, entschieden hatte. Seine und Hinatas Eltern, in dem sie an ihrer Meinung festhielten und noch immer versuchten ihre Kinder umzustimmen. Naruto, indem er sich hinter Sasuke und Hinata gestellt und sie unterstützt hatte. Und Hinata, indem sie endlich all ihren Mut zusammengenommen und ihr Leben selbst in die Hand genommen hatte. Ja, jeder hatte Entscheidungen getroffen. Aber hätten sie überhaupt anders handeln können? Sakura fühlte sich schuldig, aber sie wusste auch, dass jeder einzelne diese Schuld tragen musste. Und im Gegensatz zu den Eltern wusste sie, dass sie ihre Entscheidung trotz alldem nicht würde rückgängig machen wollen. Und Hinata sicherlich auch nicht. Verstohlen warf sie einen Blick zu Sasuke, der auf der anderen Seite neben Naruto saß. Auch er versuchte noch immer gefasst zu wirken, aber sie vermutete, dass er das ganz und gar nicht war. Er und Hinata hatten sich schließlich sehr nahe gestanden und dann sah er seinen besten Freund noch so fertig, nachdem er diese Höllenauseinandersetzung mit seinen Eltern gehabt hatte. Dennoch legte auch der Uchiha einen Arm um Naruto. Wahrscheinlich wusste er nicht, wie er mit der Situation umgehen und was er genau tun sollte. Deswegen wirkte die Hand auch ein wenig deplatziert, aber sicherlich ließ sie Naruto spüren, dass nicht nur Sakura für ihn da war und ihn zu unterstützen versuchte. Sakura entzog Naruto eine ihrer Hände und legte sie auf Sasukes. Ihre war warm, seine kalt. Der Uchiha sah auf und ließ sie eine Sekunde hinter seine Fassade sehen- etwas, was wirklich nur ihr gewährt wurde. Hilflosigkeit, Verzweiflung und Angst erblickte sie. Schnell drückte sie seine Hand und sagte leise: „Alles wird gut.“ Auch wenn sie sich da selbst nicht besonders sicher war. ~ „Nein, Hiashi, lass mich in Ruhe. Ich will nichts mehr von dir hören!“, hallte Haruka Hyugas Stimme in dem Wartezimmer wieder. Sakura hob ihren Kopf und sah zu den Hyugas hinüber. Sie stritten sich schon seit einer Weile, nur langsam nahm ihr Streit einen Geräuschpegel an, den man unmöglich mehr taktvoll ignorieren konnte. Man sah, dass Hiashi genau das hatte vermeiden wollen und dass er versuchte seine Frau zu beruhigen. Aber die schien völlig außer sich, es sah geradezu so aus, als legte sie es auf einen Riesenkrach an. „Ich werde nicht mehr stillschweigend zusehen, wie du das Leben meiner Tochter zerstörst. Du hast gehört, was sie bereits von uns denkt und zu was es sie letztendlich getrieben hat!“, schrie Haruka ihren Mann wutentbrannt an. „Hör auf mir solche Vorwürfe zu machen. Du weißt ganz genau, dass ich so etwas nie gewollt habe!“, entgegnete Hiashi unwirsch und tatsächlich wurde er rot. „Können wir das jetzt vielleicht woanders klären?“ „Es reicht mir, Hiashi“, zischte Haruka und ignorierte seinen Wunsch, den Streit nicht vor anderen auszutragen. „Natürlich habe ich dich am Anfang unterstützt, weil ich der Meinung war, dass du das Richtige tust und auch Hinata es will. Aber du hast es übertrieben und deswegen bestimme ich jetzt, dass die Verlobung nicht stattfinden wird. Du kannst unser Kind nicht zu etwas zwingen, wodurch es sein ganzes Leben vermasselt!“ „Durch eine Heirat mit Sasuke vermasselt sie doch nicht ihr ganzes Leben!“, protestierte Hiashi. „Vielleicht hast du Recht, denn schließlich könnte sie bald keins mehr haben!“, sagte Haruka und war inzwischen in Tränen aufgelöst. „Ich kann das einfach nicht mehr, Hiashi. Hinata, sie…ich weiß nicht, was mit ihr ist. Und ich werde das Gefühl nicht los, dass es unsere Schuld ist. Weil wir nicht gesehen haben, wie sehr sie leidet.“ Sakura beobachtete die Szene erstarrt und ließ ihren Blick zwischen den Hyugas hin und her wandern. Hiashis Haltung seiner Frau gegenüber war nicht mehr abweisend, aber sein Gesicht zeigte noch immer keinerlei Gefühle. Sein Schweigen sagte jedoch mehr als tausend Worte. Auch er war unsicher und wusste nicht, was er sagen und tun sollte. Hatte auch er endlich begriffen, wie schlecht er seine Tochter all die Jahre behandelt hatte? „Haruka, es tut mir leid…“, hörte sie ihn sagen, jedoch sprach er leise, sodass Sakura sich anstrengen musste, um es noch zu hören. „Es ist schwer zu erkennen, wann man aufhören sollte und was gut für das Kind ist, wenn man selber es nie anders erlebt hat.“ Er schien Luft zu holen. „Bitte lass uns das draußen klären, in Ordnung?“ Seine Ehefrau sah ihn nur an, bevor sie zögerlich nickte. Er nahm sie bei der Hand, als plötzlich ein Arzt das Wartezimmer betrat. Sofort standen alle auf und sahen den Mann mit dem weißen Kittel gespannt an, hangen geradezu an seinen Lippen. Der Arzt blickte zunächst ein wenig überrascht in ihre Gesichter, dann breitete sich ein großes Lächeln auf seinen Lippen aus. Sakura spürte, wie sich bereits in diesem Augenblick ein großer Stein von ihrem Herzen löste. „Miss Hyuga wurde soeben einer Operation an ihrer Lunge unterzogen“, berichtete der Arzt und man hörte, wie Haruka scharf die Luft einzog. Sie drückte sich in die Arme ihres Mannes, der zu einer Statue erstarrt war. „Bei dem Unfall hat sich Miss Hyuga verschiedene Rippen gebrochen, die in einen der Lungenflügel eingedrungen sind. Dadurch erlitt sie einen traumatischen Pneumothorax, das heißt einen kollabierenden Lungenflügel, der sofort operativ behandelt werden musste.“ Der Arzt nickte, als wenn er sich selber zustimmen wollte und lächelte immer noch zufrieden. „Die Operation ist allerdings erfolgreich verlaufen, sodass das Fräulein nun nur noch einige Prellungen, ein gebrochenes Bein, ein Schädel-Hirn-Trauma und die gebrochenen Rippen zu erleiden hat. Und das wird alles wieder verheilen.“ Von Haruka Hyuga war nur ein Schluchzer der Freude zu hören, während sich alle anderen plötzlich im Arm lagen oder, wie Ino, vor Freude heulend zusammenbrachen. ~ „Wollen wir jetzt nach Hause?“, flüsterte Sasuke der Rosahaarigen leise ins Ohr. Sakura hob ihren Kopf, den sie vorher auf seiner Schulter platziert hatte, und sah ihm in die dunklen Augen. Er sah sicher nicht halb so müde aus, wie sie. Sie sah sich auf dem Krankenhausflur um und entdeckte nur noch Shikamaru und Temari, die neben ihnen saßen. Neji und Tenten saßen immer noch in dem Wartezimmer, da hier kein Platz mehr gewesen war. Naruto war in Hinatas Zimmer, vor dem sie saßen, da die Hyuga noch ziemlich geschwächt war und sich nicht aufregen durfte. Die anderen Freunde hatten sie nur kurz gesehen, um sich davon zu überzeugen, dass es ihr gut ging. Zwar sah sie schrecklich aus, da sie einen großen Verband um den Kopf hatte und einen Schlauch in ihrer Nase, aber sie lebte. Und das zählte. Sakura konnte gar nicht sagen, wie froh sie darüber war. „Ich weiß nicht, meinst du, das geht in Ordnung?“, stellte sie die Gegenfrage. Schließlich wollte sie nicht den Anschein wecken, nicht für Hinata oder Naruto da zu sein. Die anderen waren ja auch alle noch hier, auch wenn Ino und Gaara vor etwa einer halben Stunde gegangen waren. „Bestimmt, wir haben doch schon zehn Uhr“, erwiderte der Schwarzhaarige und strich ihr leicht über die Wange. „Die anderen werden auch gleich gehen und wir können ja morgen wiederkommen. Momentan können wir ohnehin nichts mehr machen.“ Sakura nickte ergeben und sagte leise: „Okay…Aber welches ‚Zuhause‘ meinst du denn?“ „Eigentlich hatte ich da an ‚mein Zuhause‘ gedacht, wenn das okay für dich ist.“ Ohne, dass sie es wollte, beschlich Sakura ein unangenehmes Gefühl. Eigentlich hatte sie gehofft, dass er zu ihr wollte. Nicht, weil sie nicht woanders schlafen konnte oder weil sie nicht ihre Sachen dabei hatte. Es war einfach die Sache, dass die Wohnung Sasuke und Hinata gehörte und sie vermutlich in dem Bett von Sasuke und Hinata schlafen würden. Sakura wollte sich das nicht eingestehen, weil sie ja wusste, wie die Situation zwischen den beiden aussah und das Hinata da sicherlich nichts gegen haben würde, aber ihr war das ein wenig unangenehm. Trotz allem wollte sie es Sasuke so angenehm wie möglich machen, da er den Tag über genug Stress gehabt hatte, da musste sie ihn nicht noch mit ihren Allüren oder Gezicke nerven. Deswegen murmelte sie: „Klar, ist okay für mich. Wir gehen zu dir.“ Sie schmiegte sich noch einmal kurz an ihn und stand dann gemeinsam mit ihm auf. Wenn sie ehrlich war, musste sie zugeben, dass sie wirklich fertig war. Die letzte Stunde hatte sie schon so gut wie an Sasukes Brust geschlafen. Der Tag war einfach anstrengend gewesen. Müde hob sie eine Hand zum Abschied an Temari und Shikamaru. Shikamaru schien bereits ebenso zu schlafen, aber Temari lächelte leicht und hob ebenfalls die Hand. Sie stupste ihren Freund an, aber der wollte scheinbar nicht aufwachen. „Lass ihn nur“, meinte Sakura. „Wir sehen uns bestimmt bald wieder.“ „Na klar“, erwiderte die Sabakuno grinsend und ließ sich von Sasuke und Sakura noch einen Kuss auf die Wange geben. Dann ließ sie sich wieder an ihren Freund sinken und strich ihm gedankenverloren über die brauen Haare. Bevor er abbiegen konnte, nahm Sakura Sasuke bei der Hand und zog den überraschten Uchiha in die Richtung des Wartezimmers. „Ich will Neji und Ten noch Bescheid sagen“, klärte sie ihn auf. „Sie wollen sicher zu den anderen vor Hinatas Zimmer, jetzt, wo wieder Plätze frei sind…“ „Da wäre ich mir nicht so sicher“, erwiderte Sasuke, der bereits durch die Glasfenster des Wartezimmers gesehen hatte und sie nun zurückhielt, damit sie nicht die Tür aufmachte und das Zimmer betrat. „Wieso?“, fragte sie, bevor sie ebenso hineinsah- dann verstummte sie. Nachdem Tenten ihr damals vor dem Fußballspiel gesagt hatte, dass es zwischen ihr und Neji vorbei sein würde, hatte Sakura nach wie vor dennoch Hoffnung auf das Gegenteil gehabt. Sie hatte nicht glauben können, dass es schon vorbei sein sollte und das auch noch wegen so einem merkwürdigen Vorfall, den sie bis heute nicht wirklich nachvollziehen konnte. Doch dann waren Tage, Wochen, Monate vergangen, ohne dass sich etwas an der Situation der beiden geändert hätte. Mit der Zeit hatte Sakura langsam ihre Hoffnung aufgegeben und gedacht, die beiden würden Freunde bleiben. Das, was sich ihr nun darbot, bewies ihr nicht wirklich das Gegenteil, aber dennoch war es höchst ungewöhnlich. In dem Wartezimmer befanden sich neben Neji und Tenten nur noch vier weitere Leute, die allerdings abseits von ihnen saßen, weil die beiden sich in eine Ecke zurückgezogen hatten. Sie saßen nebeneinander, wobei sich Neji halb zu Tenten und diese sich ganz zu ihm gedreht hatte. Ihre Hände hatten sie eng ineinander verhakt und sie redeten leise miteinander, während sie sich tief in die Augen sahen. Tenten schien sehr gerührt zu sein, die Tränen standen ihr schon in den Augen. Neji schien im Gegensatz dazu beinahe gefühllos, aber für seine Verhältnisse sah auch er sehr gerührt aus und geradezu…erleichtert? Plötzlich nickte Neji leicht und nun schienen alle Dämme bei Tenten gebrochen. Tränen liefen über ihre Wange, als sie Neji küsste und ihn dann in ihre Arme schloss. „Du hast Recht, wir sollten gehen“, brachte Sakura nur unter Staunen heraus. Sie hörte ein leises Lachen, dann ergriff eine Hand die ihre und sie wurde aus dem Flur gezogen. „Das muss Tenten mir aber später erklären“, meinte Sakura auf dem Weg nach draußen, als sie die Treppen hinuntergingen. Dieses Bild der beiden, wie vertraut sie miteinander umgegangen waren, wollte ihr einfach nicht aus dem Kopf. Das war sie weder von Neji noch von Tenten mit einer anderen Person gewöhnt - sie hatte die beiden ja noch nie vorher zusammen gesehen. „Viel gibt es da nicht zu erklären, denke ich“, meinte Sasuke. „Sie haben es einfach endlich geschafft sich zusammenzuraufen - besonders Neji.“ Abermals wurden Sakuras Augen groß und sie dachte, sie wäre im falschen Film. Misstrauisch beäugte sie den Uchiha und zog eine Augenbraue hoch. „Weiß der werte Herr da vielleicht etwas, was ich nicht weiß?“ Unbeeindruckt anlässlich ihres Gesichtsausdrucks zog Sasuke ihr die Tür auf und beide verließen das Treppenhaus. Sofort schlug ihnen die Wärme der Eingangshalle entgegen und die gelben und orangen Töne der Wände gaben ihnen ein beruhigendes Gefühl. „Auch Männer erzählen sich untereinander gewisse Dinge - wobei Naruto es in diesem Fall wohl eher aus Neji raus gepresst hat“, gab Sasuke schmunzelnd zu, während sie die Halle auf dem Weg zum Ausgang durchschritten. „Ich sag nur so viel: Neji meint es zu ernst mit Tenten, als dass er eine Beziehung mit ihr anfangen könnte.“ „Hä?“, brachte die Haruno als einziges ‚Wort‘ äußerst geistreich hervor und starrte ihn von der Seite an. Das war eindeutig Männerlogik, die eine Frau wie sie nicht nachvollziehen konnte. „Mensch, Sakura“, lachte Sasuke und mit der Hand, mit der sie nicht die seine umschlossen hielt, kniff sie ihn entrüstet in die Seite. „Wo bleibt dein weibliches Einfühlungsvermögen, deine weibliche Intuition? Ich dachte …“ Die nächsten Worte blieben förmlich in seinem Hals stecken. Sakura sah, wie er abrupt mit ihr stehen blieb, bevor sie durch die Tür des Krankenhauses gehen konnten. Sein Blick erstarrte und wurde abweisend, jedoch spürte sie förmlich seine plötzliche Aufregung. Schnell folgte sie seinem Blick und ein Ruck ging durch ihren Körper, wie ein unsichtbarer Stromschlag, als sie die zwei Personen erkannte, die mit langsamen Schritten auf sie zukamen. Instinktiv umklammerte die Haruno die Hand des Schwarzhaarigen fester, als sie in die rabenschwarzen Augen von Mikoto und Katsumi Uchiha sah. Stillschweigend stellten sich Sasukes Eltern vor das Paar und schwiegen zunächst. Sakura hörte ihr Herz in ihren Ohren klopfen und beruhigte sich nur langsam, als sie erkannte, dass die Wut aus Katsumi Uchihas Gesicht verschwunden war, auch wenn es gleichgültiger wie eh und je aussah. Außerdem warf er der Rosahaarigen keine tödlichen Blicke mehr zu und forderte Sasuke nicht sofort dazu auf, mit ihm alleine sprechen zu wollen - was wohl insgesamt ein gutes Zeichen war. „Wir möchten uns bei dir entschuldigen, Sasuke - und auch bei dir, Sakura“, begann Mikoto mit ihrer leisen Stimme zu sagen. Die Müdigkeit zeigte sich auch in dem Gesicht der Uchiha, als Sakura sie ansah. Unfähig etwas auf ihre Entschuldigung zu erwidern, nickte sie nur, auch wenn sie dachte, dass die Entschuldigung mehr von Mikotos Seite aus kam als von Katsumis. Sasuke zeigte keinerlei Reaktion und starrte seine Mutter nur unverwandt an. „Wir wissen, dass wir viele Dinge, die heute gesagt wurden, nicht hätten sagen dürfen“, fuhr sie fort und man sah ihr trotz aller Bemühungen an, wie sie versuchte, ihre Verfassung zu bewahren. Auch sie hatte einen langen und nervenaufreibenden Tag hinter sich gebracht. „Und…hoffentlich weißt du, dass du immer unser Sohn bleiben wirst, egal, was auch geschieht.“ „Wir können dein Handeln nicht vollständig gutheißen. Nicht, dass du uns all die Monate belogen hast“, mischte sich Katsumi Uchiha nun auch ein und Sakura spürte, dass Sasuke ihre Hand stärker drückte. „Aber wir versuchen dich zu verstehen und deswegen…werden wir nicht auf die Verlobung mit Hinata bestehen und du wirst die Firma wie geplant übernehmen, wenn du dich ihrer am Ende würdig zeigst.“ Was so viel hieß wie: wir akzeptieren deine Entscheidung, aber wir finden sie nicht besonders gut. Die Verlobung mit Sakura Haruno wird nie der mit Hinata Hyuga gleichkommen und du wirst dir den Arsch aufreißen müssen, um wieder der Sohn zu werden, den Katsumi Uchiha gerne haben würde. Folglich war noch nicht alles im grünen Bereich und Sakura fühlte sich mehr als ungut, da ihr ihre schlechte Position innerhalb der Familie Uchiha bewusst war, aber sie freute sich für Sasuke. Sie wusste, er liebte seine Eltern und hatte mit weitaus Schlimmerem gerechnet. Mühsam unterdrückte sie ein bitteres Lächeln und vermied es zu Katsumi zu sehen, dessen Blick sie auf sich spürte. „Danke“, war das einzige Wort, was Sasuke raus zubringen vermochte. Sein Adamsapfel bewegte sich, während er schluckte. Im nächsten Moment hatte seine Mutter ihn auch schon in ihre Arme geschlossen und er ließ Sakuras Hand automatisch los. Zunächst konnte Sakura die Worte, die sie ihrem Sohn ins Ohr flüsterte, nicht verstehen. „Wir lieben dich, Sasuke. Vergiss das bitte nie.“ Ein leichtes Nicken von Sasuke war zu sehen, dann löste sich Mikoto wieder von ihm. Wenn Sakura richtig sah, standen der Uchiha Tränen in den Augen. Das Lächeln, was sie daraufhin der Haruno zuwarf, brachte sie vollkommen aus dem Konzept. Unsicher lächelte sie zurück, als Mikoto die Hand zum Abschied hob und die beiden Eltern, nachdem Katsumi seinem Sohn kurz auf die Schulter geklopft und zugenickt hatte, den Weg zurück zu Hinatas Zimmer antraten. Kurz sahen sich Sasuke und Sakura an, bevor sie seine Hand abermals in die ihre nahm und sie das Krankenhaus verließen. ~ Die Tür fiel hinter Sakura zu und sie hörte, während sie im dunklen Wohnzimmer wartete, wie Sasuke abschloss und den Schlüssel auf einen kleinen Tisch warf. Dann spürte sie seine warme Hand auf ihrer Schulter. Plötzlich entstand eine merkwürdige Stille, in der keiner etwas sagte. Sakura hörte nur leise ihrer beider Atem und ihren Herzschlag. Er beschleunigte sich. Seitdem sie ins Auto gestiegen und hierher gefahren waren, hatten sie kaum mehr ein Wort miteinander gewechselt. Sakura wusste nicht, wieso, sie wusste nur, dass sie keine Ahnung hatte, was sie sagen sollte. „Hast du noch Hunger?“, durchbrach Sasuke schließlich die Stille. Sakura schüttelte den Kopf. Sie hatten eine Kleinigkeit in der Cafeteria des Krankenhauses gegessen und irgendwie verspürte sie ohnehin keinen großen Drang nach Essen an dem heutigen Tag. Nicht unbedingt verwunderlich, wie sie fand. „Wenn du nichts dagegen hast, würde ich gerne duschen“, erwiderte sie und wurde leicht rot. Ihre Besuche bei Sasuke hatten sich bisher immer nur darauf beschränkt, dass sie bei ihm aß, auf die Toilette ging oder bei ihm auf der Couch saß und mit ihm fernsah. Jetzt wollte sie bei ihm duschen und später in seinem und Hinatas Bett schlafen. Merkwürdige Situation. „Kein Problem“, meinte Sasuke nur und schob sie direkt in Richtung seines Bades. Schnell knipste er das Licht an und zeigte um sich. „Da sind Handtücher, in der Dusche ist Duschzeugs und ich bringe dir gleich noch etwas zum Anziehen“, erklärte er. Sakura nickte und versuchte ihn anzulächeln - leider misslang das ein wenig. Dennoch küsste Sasuke sie auf die Stirn, sagte: „Bis gleich.“ Und verschwand aus dem Bad. Seufzend blickte sich Sakura einige Sekunden in dem Bad um und entledigte sich langsam ihrer Kleidung. Dann nahm sie sich ein Handtuch, stellte sich in die Dusche und ließ das Wasser mit voller Kraft auf sich runter prasseln. Sie spürte, wie eine innere Ruhe sie ergriff und sich langsam aber sicher ihre Muskeln unter dem heißen Nass lockerten. Herrlich. Unwillkürlich schloss sie zufrieden die Augen und genoss es, einige Minuten für sich alleine zu haben. Es rauschte ihr so viel durch den Kopf, dass es schwierig für sie war, einen klaren Gedanken zu fassen. Zuerst kam ihr jedoch die letzte Begegnung mit Mikoto und Katsumi Uchiha in den Sinn. Sie war sich sicher, dass Mikoto hinter all dem steckte und mit ihrem Mann geredet hatte. Es mochte zwar nicht den Anschein haben, aber in der Schwarzhaarigen steckte noch immer eine Uchiha, die sich durchzusetzen vermochte. Und sicherlich hatte sie schon während des großen Streits bemerkt, wie wenig Sinn es hatte Sasuke und Hinata zu einer Heirat drängen zu wollen. Hinatas Unfall hatte ihr wahrscheinlich noch mehr vor Augen geführt, wie ernst sie es meinten. Denn Mikoto Uchiha war, und da war sich Sakura sicher, eine Frau, die sich weitaus mehr in die Gedanken und Gefühle von anderen Personen hineinversetzen konnte wie zum Beispiel ihr Mann. Die Haruno gab Shampoo in ihr Haar und schmierte sich mit Duschgel ein. Dann ließ sie wieder das Wasser laufen. Wenn sie ehrlich war, konnte sie das alles noch immer nicht glauben. Sie, Sakura Haruno, würde bald Sasuke Uchiha heiraten. Gestern noch hätte sie das für unmöglich gehalten und jeden ausgelacht, der es ihr vorausgesagt hätte. Noch immer durchfuhren sie bei dem Gedanken ungestüme Glücksgefühle, die ihr ein Lächeln auf die Lippen zauberten. Alles hatte sich zum Guten gewendet, wer hätte das gedacht? Aber im Endeffekt waren sie alle nur Menschen - Sasuke, Hinata und ihre beider Eltern. Obwohl Sakura wusste, dass sie kein besonders gutes Verhältnis zu Sasukes Eltern hatte, versuchte sie dem positiv entgegenzublicken. Sicherlich würde es nicht einfach werden, auch das sie sie wenigstens akzeptieren, aber vielleicht würde die Zeit ihr helfen. Mikoto schien sie ohnehin gut leiden zu können - so gut, wie sie es eben in der jetzigen Situation konnte - und für Katsumi Uchiha würde sie wohl nie die perfekte Schwiegertochter abgeben, völlig gleich was sie tat. Als Sakura den Wasserhahn abdrehte und sich abtrocknete, dachte sie jedoch, dass das alles egal war. Sie scherte sich nicht darum, was die anderen darüber dachten. Und sie wusste, dass ihr eigener Vater und ihre Freunde hinter ihnen standen. Und das wichtigste: sie und Sasuke hatten sich. Wenn sie wollten, würden sie das überstehen. Noch immer hörte sie klar und deutlich seine Worte in ihren Ohren. Als er die Verlobung bekannt gegeben hatte. Als er sie um ihre Hand gebeten hatte. Und als er ihr indirekt gesagt hatte, dass er sie liebte. Was gab es schöneres auf der Welt? Nichts, da war sie sich sicher. Vorsichtig öffnete sie die Tür des Badezimmers und lugte ins angrenzende Schlafzimmer hinein. Nur eine kleine Nachttischlampe spendete Licht in dem relativ großen Raum, ansonsten fiel sanftes Mondlicht durch die zwei riesigen Fenster. Das Zimmer war in dunkelblauen und weißen Tönen gestrichen, der Teppich war ebenfalls dunkelblau und sehr weich. Der größte Teil des Zimmers wurde von dem großen Bett eingenommen, das aus zwei Matratzen bestand. Die eine Wand wurde vollständig von einem riesigen Kleiderschrank bedeckt, an der Anderen stand eine kleine Kommode und die andere beinhaltete die Fenster. Sasuke war nirgends zu sehen. Suchend sah sich Sakura um und spähte auch in den Flur hinein, aber sie konnte ihn nicht entdecken. Sie drückte ihr Handtuch mehr an ihren Körper, während sie über den weichen Teppich zu dem Bett ging und mit einer Hand ein großes T-Shirt in die Hand nahm, was wohl von Sasuke war. Ein wenig erleichtert atmete sie durch. Zum Glück hatte er ihr nicht etwas von Hinata gegeben…Denn das wäre ihr wirklich peinlich gewesen. Schnell verschwand sie mit dem T-Shirt im Bad, zog sich für die Nacht um und föhnte ihre Haare. Als sie zurück ins Schlafzimmer kehrte, sah sie Sasuke auf einer Hälfte des Bettes liegen. Seine Arme hatte er hinter seinem Kopf verschränkt und sein Blick hing an der Decke. Worüber er wohl nachdachte? Anscheinend bemerkte er die Rosahaarige in dem Moment, in dem sie auf ihn zugehen wollte. Er drehte seinen Kopf zu ihr und sah sie an.. „Du kannst jetzt ins Bad“, sagte sie leise und er nickte. Der Mann war schneller im Bad fertig, als Sakura gedacht hatte und es kam ihr vor, als würde er nach zwei Sekunden schon wieder im Schlafzimmer stehen und sie ansehen, wie sie auf einer Hälfte des Bettes lag und zurücksah. Das merkwürdige Schweigen entstand wieder zwischen den beiden und Sakura rutschte im Bett unwohl hin und her. Unsicher lächelte sie ihn an und er lächelte schwach zurück, während er auf die andere Seite des Bettes zusteuerte und sich dort unter der Decke verkroch. Wieder sahen sie sich an und wieder wusste Sakura nicht, was sie sagen sollte. „Gute Nacht“, sagte Sasuke schließlich und die Rosahaarige murmelte das gleiche, bevor er das Licht an seiner Tischlampe ausmachte. Um ihm nicht mehr in die Augen sehen zu müssen, die das Mondlicht so gut beschien, drehte sie sich um. Doch anstatt die Augen zuzumachen und versuchen zu schlafen starrte sie die halb zugezogenen Vorhänge an. Wahrscheinlich würde sie kaum Schlaf finden können. Der Gedankensturm war viel zu groß und immer noch hatte sie dieses Gefühl, dass sie nicht in diesem Bett liegen sollte. Es war Hinatas Bett, was sie mit Sasuke geteilt hatte. Und war es auch nur für eine Nacht… irgendwie gehörte sie nicht hierhin. Sie fühlte sich so fehl am Platz. Dass Sasuke neben ihr lag und sie weder berührte noch mit ihr sprach half ihr dabei herzlich wenig. Ganz im Gegenteil. Wieso wusste sie plötzlich nicht mehr, was sie zu ihm sagen sollte, wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollte? Weil sie das erste Mal richtig alleine waren seit letzter Woche, als sie…? Sie schluckte und verkrampfte sich. Würde ihre Beziehung jetzt anders werden, weil sie offiziell zusammen sein durften? Weil sie nun verlobt waren? Es war doch nicht der Nervenkitzel und die Aufregung gewesen, die sie hatten ein Paar werden lassen, oder? Nein, das konnte und wollte sie nicht glauben. Entschlossen drehte sie sich um und bemerkte überrascht, dass Sasuke sie immer noch ansah. Nachdenklich lagen seine schwarzen Augen auf ihr, ansonsten lag er völlig still. Bei diesem Anblick ergriff sie wieder dieses Gefühl, was sie für keinen anderen Menschen auf der Welt je so stark empfunden hatte. Zärtlich strich sie ihm über die Wange und vergaß ihre Bedenken. „Was hast du gerade gedacht?“, fragte sie ihn leise und rückte näher zu ihm ran. Sein Arm legte sich um sie und zog sie noch näher, bis sie dicht mit ihrem Körper an dem seinen lag. Er legte seinen Kopf auf ihre Schulter und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. Zuerst dachte sie, er würde ihr nicht antworten, sie hörte ihn nur ruhig ein- und ausatmen. „Das unser gemeinsames Leben erst jetzt richtig anfängt… und ich mich darauf freue“, hörte sie dann leise seine dunkle Stimme sagen und spürte seinen warmen Atem auf ihrem Hals. Also hatte er sich ähnliche Gedanken gemacht wie Sakura selbst. Irgendwie beruhigte sie das. Aber noch viel mehr beruhigten sie seine letzten Worte. „Ich mich auch“, stimmte sie ihm zu. Langsam nahm sie seinen Kopf in ihre Hände und zog ihn von ihrer Schulter direkt vor ihr Gesicht. Die Haare fielen ihm ungestüm ins Gesicht, doch die Rosahaarige strich sie ihm lächelnd beiseite. „Sehr sogar…“, flüsterte sie, als sie ihn mehr zu sich nach unten zog und somit ihre Lippen miteinander verband. Ihre Finger verfingen sich in seinem schwarzen Haar und er drehte sie mit sich zusammen auf den Rücken. Und in dieser stillen Nacht schliefen sie das erste Mal als freie Liebende miteinander, die die größten Hürden in ihrer Beziehung bereits bezwungen hatten. Sie liebten sich völlig vertraut und dennoch völlig fremd und neu. And finally...there was a happy end. Epilog: "...Unser ganzes Leben lang." ------------------------------------- Das Licht der Märzsonne fiel strahlend in ein Krankenhauszimmer im Zentrum Tokios, welches eine junge Frau namens Hinata Hyuga belegte. Da die Blauhaarige zum größten Teil im Schatten lag, streckte sie ihre Hand nach vorne in eine der Sonnenstrahlen und sie lächelte, als sie die Wärme der Sonne durchfuhr. Sehnsüchtig richtete sie ihre Augen nach draußen und wünschte sich nichts mehr, als einfach draußen liegen zu können. Frische Luft schnappen, die Sonnenstrahlen auf ihrer blassen Haut spüren. Warum hatte der Frühling sich ausgerechnet jetzt gemeldet? Natürlich, die Hyuga liebte diese Jahreszeit, da sie weder zu kalt noch zu warm war- und der Winter war in ihren Augen viel zu lang und eisig gewesen-, aber gerade jetzt konnte sie sie kaum genießen. Frustriert warf sie einen Blick auf ihr gebrochenes, eingegipstes Bein, welches unbewegt auf einem Schaumstoffpolster lag. Sie konnte mit diesem verflixten Ding kaum etwas machen! Richtig nach draußen gehen und sich irgendwo hinsetzen war absolut unmöglich. Dabei wollte sie so gerne endlich wieder etwas unternehmen- nicht, nur vor lauter Langeweile lernen, Kreuzworträtsel lesen oder Fernsehen schauen! Langsam kannte sie das Fernsehprogramm von einigen Sendern in- und auswendig. Diese Langweile war einfach unerträglich. Ihre einzige Hoffnung lag bei Naruto, der sie wahrscheinlich bald besuchen kommen würde. Leider hatte der Uzumaki keine festen Zeiten, wann er hereinschneite, weil er jeden Tag immer, wenn er gerade Zeit hatte, vorbeikam. Aber er verstand es einfach am besten, sie zu unterhalten und ihre Laune anzuheben. War es auch nur, dass er von seinem Tag erzählte oder sich über ihr Gipsbein lustig machte. Unwillkürlich schlich sich ein Grinsen auf ihre Lippen und sie schüttelte bei dem Gedanken an seine scherzhaften Sprüche den Kopf. Okay, eines musste die Blauhaarige wohl doch zugeben: zwar war sie es langsam Leid, hier untätig rumzuliegen, aber die Vorteile, die sich daraus ergaben, konnte sie eindeutig nicht abstreiten. Was gab es schon Schöneres, als mit Naruto seine Zeit zu verbringen und das ohne jegliche Gewissensbisse? Ein plötzliches Klopfen an der Tür ließ Hinata aus ihren Tagträumen schrecken. Für einen Moment blieb ihr Herz stehen und sie sah freudig zu der weißen Tür, an welcher einer ihrer Bademäntel hing. Endlich Ablenkung! „Herein“, bat sie und freute sich schlagartig wie ein Honigkuchenpferd. Eigentlich hätte sie sich denken können, dass es nicht Naruto war, der sie besuchen kam, weil der Blonde nie die Höflichkeit besaß anzuklopfen, bevor er hineinstürmte. Dennoch war sie mehr als überrascht, als sich die Tür langsam öffnete und eine junge Frau mit rosa Haaren das Zimmer betrat. Ihre Überraschung schien man ihr anzusehen, denn Sakura lächelte ein wenig unsicher. „Hi“, fing die Haruno an und trat zögernd ein paar Schritte näher an ihr Bett. „Sasuke und Naruto mussten noch zusammen etwas wegen irgendeinem Auto schauen und da dachte ich mir, dass ich einfach schon mal vorbeischaue.“ Ihre grünen Augen lagen auf der Hyuga, die dachte, darin mehr lesen zu können, als den Wunsch ‚Einfach mal vorbeizuschauen‘. Doch Hinata konnte nicht sagen, dass sie sich nicht über den Besuch der Rosahaarigen freute. Während ihres bisher dreiwöchigen Krankenhausaufenthalts war sie öfters mit Sasuke und manchmal auch mit Naruto hier gewesen und auch wenn Hinata wusste, dass sie sich charakterlich in einigen Dinge von der Haruno unterschied, so verstand sie sich doch äußerst gut mit ihr. Diese lockere und zugleich ernste Art gefiel ihr einfach und sie glaubte, dass sie die vergangenen Erlebnisse in gewisser Weise zusammengeschweißt hatten. Dennoch wunderte es sie, dass die Rosahaarige sie alleine besuchen kam. Gab es dafür einen bestimmten Grund? Vorsichtig legte sich auch ein Lächeln auf Hinatas Lippen und sie richtete sich ein wenig mehr auf. „Das freut mich“, sagte sie ehrlich und zeigte mit der Hand auf den Sessel neben ihrem Bett. „Setz dich doch.“ Sakura nickte und ließ sich auf den kleinen, grünen Sessel neben Hinatas Bett sinken. Ihre Tasche legte sie auf ihren Schoß und zog plötzlich einige Zeitschriften daraus hervor. „Ich hab mir gedacht, dass du mal etwas anderes brauchst als Kreuzworträtsel“, erklärte sie mit einem fröhlichen Augenzwinkern und reichte ihr die Zeitschriften. Verwundert nahm Hinata diese entgegen und starrte auf die Namen der Magazine. Es waren allesamt Frauenzeitschriften. „Oh“, hörte sie Sakura sprechen, anscheinend alarmiert von ihrem starren Blick. „Ich dachte, du magst solche Sachen. Natürlich war ich mir nicht sicher, aber wenn du sie nicht willst, nehm ich sie wieder mit und…“ „Nein!“, entfloh es der Hyuga und sie presste die Zeitschriften an ihr Herz. „Ich konnte es nur gerade nicht glauben. Du hast mir tatsächlich meine Lieblingszeitschriften mitgebracht- Naruto käme ja im Traum nicht darauf, mir sowas zu holen!“ Endlich Abwechslung, das gab es ja gar nicht! Sie war selbst gar nicht darauf gekommen, jemanden danach zu fragen, aber wo Sakura sie jetzt mitgebracht hatte, fiel ihr auf, wie sehr sie das Blättern in den Zeitschriften vermisst hatte. Früher hatte sie das gerne gemacht, wenn sie gestresst gewesen war oder ihr mal wieder alles über den Kopf gewachsen war. Es lenkte einfach ab und brachte auf andere Gedanken. Ein Lachen war von Sakura zu hören. Sichtlich erleichtert. Manchmal dachte Hinata wirklich, dass Sakura versuchte, etwas bei ihr gutzumachen- wobei Hinata nicht wusste, was. Und das sie wollte, dass Hinata sie mochte – was längst der Fall war. Vielleicht dachte sie immer noch, dass sie ihr in irgendeiner Art und Weise den Verlobten ausgespannt hatte. Was auch der Fall war, aber, ohne Sasuke damit beleidigen zu wollen, war ihr nie besseres passiert als die Haruno. Im Endeffekt hätte Sasuke sich sonst nie so geändert und sie selbst sich mit ihm auch nicht. Sie war Sasuke und Sakura für ewig dankbar und sie war ihnen etwas schuldig- nicht andersherum. „Da ist besonders ein Artikel in der An an, bei dem ich dachte, dass er dir gefallen könnte“, meinte die Rosahaarige und nahm eine der Zeitschriften entgegen. Sie blätterte kurz darin herum, bis sie schließlich stoppte und sie der Hyuga unter die Nase hielt. Die las die große Überschrift der Seite: One-Night-Stands. One-Night-Stands. One-Night-Stands. Doch plötzlich ist da etwas anderes: Liebe. Was jetzt? Zuerst starrte Hinata nur verständnislos auf die Schriftzeichen vor sich. Wieso dachte Sakura, dass ihr der Artikel gefallen würde? War an ihm etwas besonderes? Sie hatte jedenfalls noch nie einen One-Night-Stand gehabt. Dachte Sakura das etwa? Schlagartig wurde die Hyuga rot. „Ich weiß nicht…“, fing sie an zu stammeln. „Erinnert dich das nicht an jemanden? Ich wette, dieser Artikel hätte ihm damals geholfen. Obwohl ich es bedenklich finden würde, sollte er sich die An an kaufen.“ Sakura grinste bis über beide Ohren und in dem Gehirn der Blauhaarigen ratterte es. Und ratterte. Und ratterte. Und dann fiel der Groschen. Hinata sah in Sakuras amüsiertes Gesicht und fing gleichzeitig mit ihr an zu lachen. Oh Gott, natürlich! Die Rede war von Neji Hyuga, ihrem Cousin. „Ich glaube nicht, dass er auf den Rat von irgendjemandem gehört hätte“, sagte Hinata, nachdem sie sich beruhigt hatte und legte die Zeitschriften vorerst beiseite. „Neji folgt immer nur seinem eigenen Kopf. Und wir können froh sein, dass er am Ende die Kurve gekriegt hat.“ „Ich freue mich einfach nur für Tenten. Nie hätte ich gedacht, dass Nejis Ablehnung seinen Grund in Unsicherheit gefunden hat.“ Das hätte wohl keiner. Wahrscheinlich hatte er damals recht daran getan, keinem etwas von seinen Gedanken zu erzählen- sonst wäre Hinata ihm sicherlich an die Gurgel gesprungen. Na ja, vielleicht hätte sie es zumindest in Erwägung gezogen. Sie konnte verstehen, dass er verunsichert gewesen war, weil er für Tenten Gefühle entwickelt hatte, die er vorher noch nie für eine Frau empfunden hatte. Es war immer bei One-Night-Stands oder kurzweiligen Beziehungen ohne Bedeutung geblieben. Natürlich hatte er versucht sich einzureden, dass sie genauso war wie die anderen. Aber spätestens als er an dem Abend der Fotoausstellung im Begriff gewesen war, das mit ihr zu tun, was er leichtfertig auch mit so vielen anderen Frauen getan hatte, war ihm klar geworden, dass sie definitiv nicht so war wie die anderen. Hinata hätte sich gewünscht, dass er schon damals mit ihr darüber geredet hätte. Dann hätte sie nämlich dafür gesorgt, dass er sich nicht verunsichert vor Tenten zurückzog. Nur weil er glaubte, dass er niemals mit ihr eine Beziehung führen könnte, wie sie es verdient hatte. Zum Glück war ihm klar geworden, dass er es zumindest versuchen musste. Und Hinata glaubte fest daran, dass sie es schaffen würden. Denn an ihrer Liebe bestand kein Zweifel mehr. „Ich freu mich auch für Tenten. Aber am meisten freu ich mich einfach für Neji. Vielleicht kann er jetzt endlich zur Ruhe kommen und hat jemanden, der ihm bei dem ganzen Firmenstress unterstützt.“ Das Gespräch von den beiden jungen Frauen drehte sich noch eine Weile um Tenten und Neji, bis es sich um Männer und ihre Begriffsstutzigkeit drehte und dann immer weiter in andere Themen abdriftete. Hinata fand es merkwürdig und freute sich zugleich darüber, dass sie dermaßen gut mit Sakura reden konnte und kaum bemerkte, wie die Zeit verflog. Am Ende kamen sie jedoch auf das unausweichliche Thema: die gelöste Verlobung. Sakura erzählte ihr davon, dass Sasukes Vater sie noch immer nicht leiden konnte, sie aber höflich behandelte und das Mikoto anfing sie sichtlich zu mögen. Das letzte Familienessen der Uchihas war sogar einigermaßen gut gelaufen, wenn man davon absah, dass Katsumi sich mal wieder furchtbar über Itachi aufgeregt hatte, der nun ein Kunststudium anfangen wollte. In den Augen seines Vaters sinnlos, aber Sakura hatte das begeisterte Leuchten in den schwarzen Augen Itachis gesehen. Das gleiche Leuchten, das er in seinen Augen gehabt hatte, als er seinem Bruder mit einem „Endlich hast du’s geschafft, Kleiner!“ an die Stirn getippt und sie mit einem „Willkommen in der Familie, Schwägerin!“ umarmt hatte. „Und wie läuft es bei dir und deinen Eltern?“, fragte Sakura sie jetzt. Hinata hatte es bis jetzt noch nicht abschütteln können zusammenzuzucken, wenn die Rede von ihren Eltern war. Aber schnell legte sich ein Lächeln auf ihre Lippen und sie zuckte die Schultern. „Was soll ich sagen? Du weißt ja, dass sie sich entschuldigt haben und meine Mutter mich kaum mehr loslassen wollte“, kicherte sie ein wenig bei der Erinnerung. „Aber mein Dad war noch einmal letztens hier. Alleine…“ Sie schwieg einen Moment und schloss die Augen. Vor ihrem geistigen Auge sah sie ihren Vater, wie er neben ihrem Bett stand, in der Hand eine Kette mit einem Herzanhänger. In dem Herz war das Wort Hoffnung eingraviert gewesen. Er war kein Mann großer Worte. Mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck, den sie noch nie an ihm gesehen hatte, hatte er ihr die Kette angelegt und gesagt, dass sie niemals eine Enttäuschung für ihn gewesen war. Sie war seine Hoffnung. „Ich denke, er wollte mir zeigen, dass er sich bessern will und dass er mich…liebt“, erzählte die Hyuga und fast stiegen die Tränen der Rührung, die sie auch damals schon mühsam hatte unterdrücken müssen, wieder in ihr hoch. Mehr konnte sie nicht mehr dazu sagen. „Das freut mich sehr für dich, wirklich“, sagte Sakura leise und fügte mit einem Lächeln hinzu: „Wir können wirklich sagen, dass sich alles zum Guten gewendet hat. So gut, wie wir es nie gedacht hätten.“ „Da hast du Recht.“ Eine Welle von Glücksgefühlen durchströmte Hinata. Manchmal fragte sie sich, ob sie nicht einfach ins Koma gefallen war und das alles nur träumte. Sie konnte einfach kaum fassen, dass alles, was sie sich je gewünscht hatte, in Erfüllung gegangen war. Sie war mit Naruto zusammen, ohne jegliche Vorbehalte. Ihre Eltern kamen noch nicht besonders gut mit ihm klar, aber ihre Mutter hatte ihn bereits für das nächste Familienessen eingeladen. Das war einfach ein Traum. „Du und Naruto passt einfach wunderbar zusammen“, hörte sie Sakura sagen und wieder schoss Hinata das Blut in die Wangen. „D-danke…du und Sasuke auch. Ich freu mich auf eure Hochzeit.“ Diese Bemerkung entlockte der Haruno ein nervöses Lachen. „Tsunade hat uns bereits ihre Glückwünsche dazu mitgeteilt- und im gleichen Zug darauf aufmerksam gemacht, dass wir ihr die Fotos der Hochzeit und unseres ersten Kindes versprochen haben.“ Die beiden fielen in ein einstimmiges Lachen und in diesem Augenblick öffnete sich die Tür des Zimmer und Naruto und Sasuke betraten den Raum. „Ihr Frauen habt euren Spaß, oder?“, fragte Naruto mit seinem altbewährten Grinsen. „Hallo, könnt ihr nicht mehr sagen?“, stichelte Sakura sofort und bekam einen schiefen Blick von Sasuke. Naruto stiefelte geradewegs auf Hinatas Krankenbett zu und beugte sich zu ihr hinab. Nein, Höflichkeit war noch nie seine Stärke gewesen. Aber Küssen, das konnte er-und das tat er auch sogleich. Warm spürte Hinata seine Lippen auf den ihren und obwohl es ihr vor Sasuke und Sakura peinlich war, erwiderte sie den Kuss zärtlich. Wieder fühlte sie sich, als würde sie wie eine Feder in der Luft schweben. Als der Kuss zu ihrer Enttäuschung endete, sah sie in die strahlend blauen Augen Narutos. Niemals würde sie dem überdrüssig werden. Plötzlich hielt der Blonde seinen Mund ganz dicht an ihr Ohr, sodass sie seinen Atem auf ihrer Haut spüren konnte. Ein Schauer durchfuhr sie. „Und, haben Sakura und du euch gut verstanden?“, flüsterte er. Verdutzt drehte sie ihren Kopf und sah ihn an. „Ja, wieso nicht?“, flüsterte sie zurück. „Weil sie deine Freundin sein möchte. Sie hat dich sehr gern und denkt, dass sie dir noch immer irgendwo etwas schuldig ist. Vor allem, weil du jetzt im Krankenhaus liegst.“ Hatte sie mit ihrer Vermutung also doch richtig gelegen. Sie hatte kaum Zeit, richtig überrascht zu sein, da hatte Naruto ihr auch schon wieder einen Kuss auf den Mund gedrückt. „Ich liebe dich“, sagte er leise. Wieder spürte sie, dass sie rot wurde. Ihr Herz begann schneller zu schlagen und Wärme durchfuhr ihren Körper in jede Faser. „Ich liebe dich auch.“ Aus dem Augenwinkel sah sie Sasuke, wie er sich zu Sakura gebeugt hatte und ihr etwas ins Ohr flüsterte. Sie kicherte leicht und küsste ihn dann. Ja, sie alle hatten sich gefunden. Und die Zukunft würde den Traum in eine paradiesische Wirklichkeit verwandeln. Davon war Hinata Hyuga überzeugt. ~ „Wie ist es mit dem Auto gelaufen? Willst du dir ein neues kaufen?“, fragte Sakura Sasuke amüsiert und grinste ihn von der Seite an. Der Uchiha, der seinen Blick auf den Gehweg gerichtet hatte und trotzdem allen Menschen geschickt auswich- die Haruno wusste nicht, wie er das machte- hob seinen Kopf und sah ihr ins Gesicht. In seinen Augen blitzte es belustigt. „Ich kauf mir doch kein neues Auto. Du weißt, dass es kein besseres Auto gibt, als das neuste UM Auto“, erwiderte er mit solch einer Überzeugung in der Stimme, dass Sakura lachen musste. Es war ihr wirklich ein Rätsel, aber Männer schienen eine Art Zweitbeziehung mit ihren Autos zu führen. Das wäre nicht das erste Mal, dass sie das erlebte. Nur bei Sasuke war es noch eine Spur schlimmer, weil das Auto schließlich von der Firma stammte, die er bald erben würde. Immer noch unfassbar für die Haruno, welche Position ihr Verlobter dann haben würde. „Natürlich weiß ich das“, stimmte sie ihm zu. „Ich liebe das Auto, weißt du doch.“ „Will ich dir auch geraten haben. Damit kannst du nur bei meinem Vater punkten.“ Sakura verdrehte die Augen. Inzwischen machte sich Sasuke schon darüber lustig, dass sein Vater Sakura immer noch skeptisch beäugte. Sakura selbst fand das nicht halb so komisch, aber sie versuchte damit klarzukommen. Es hatte sich schließlich schon verbessert und Mikoto Uchiha war ihr dabei eindeutig eine Hilfe. Mal abgesehen von Itachi, ihr fester Verbündeter in der Familie, wie sie ihn gerne insgeheim bezeichnete. „Manchmal ist dein Humor für mich unergründlich“, bemerkte sie und hörte sein Lachen neben sich. Aber es war wirklich eine Tatsache, dass sein Humor sehr speziell werden konnte. Sie hatte zum Beispiel nicht über die Artikel und Fotos gelacht, auf denen sie ohnmächtig auf dem Boden lag. Er hatte sich köstlich amüsiert. Aber sie konnte nicht bestreiten, dass es ihr mehr als gefiel, wenn er lachte. Es war mehr als früher und viel unbeschwerter. Unbeschwert waren sie jedoch beide im Moment. Im Augenblick war einfach nichts zu schwer für sie. Sasuke zog sie schnell zu sich heran und blieb mitten auf dem Gehweg stehen, um sie leidenschaftlich zu küssen. Die Menschenmassen mussten um sie herumgehen und sie hörte, wie einige verärgert Bemerkungen fallen ließen. Ihr war das egal. Und es waren nicht nur die Strahlen der wunderschönen Frühlingssonne, die ihren Körper in Flammen setzten. Berauscht erwiderte sie seinen Kuss und lehnte danach ihre Stirn an seine Brust. Wohlig atmete sie seinen einmaligen Duft ein. „Und was machen wir jetzt?“, fragte sie. Schließlich war es Samstagnachmittag und die beiden hatten noch nicht geplant, was sie zusammen machen wollten. Allgemein taten sie das nie, denn ihnen fiel immer etwas ein, was sie machen konnten. Sasuke verwies dabei immer gerne auf ihre Idee, im Regen spazieren zu gehen. Das hatten sie bereits zwei weitere Male gemacht. „Ich führe dich in das schickste Restaurant der Stadt aus“, hörte sie Sasuke vorschlagen. Überrascht warf sie einen Blick in sein Gesicht. Völlig ernst. Dann sah sie an sich herunter und lachte. „Ich habe eine alte, verwaschene Jeans an und einen ganz normalen Pullover mit einer Lederjacke darüber“, meinte die Rosahaarige. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich da so reinkomme? Ich müsste extra nach Hause fahren und mich umziehen.“ Sasuke hatte zwar einen Anzug an, weil er heute morgen noch in der Firma gewesen war, aber sie sah bei weitem nicht schick oder gar elegant aus. „Dann kaufen wir dir eben schnell ein schönes Kleid“, war Sasukes einziger Kommentar dazu und er zuckte mit den Schultern. „Sasuke“, begann Sakura und schüttelte grinsend den Kopf. „Du hast eindeutig zu viel Geld, bist du verrückt?“ „Lass mich doch. Ich finde, das ist eine gute Idee. Los, wo sollen wir das Kleid kaufen gehen?“ Der Kerl meinte es tatsächlich ernst, das konnte sie in seinen schwarzen Augen lesen. Mit offenem Mund starrte sie ihn kurz an, bevor sie wieder lachte. Sasuke beobachtete sie fragend. „Ich wusste ja von Anfang an, dass du ein reicher Schnösel bist!“, erklärte sie und gab ihm einen ungestümen Kuss. Als sie sich wieder von ihm löste, hatte sich ein breites Grinsen auf seinen Lippen gebildet. Er fuhr ihr kurz durch ihre Haare und fasste sie dann bei der Hand. „Tut mir wirklich Leid, dass du mein wahres Ich letztendlich doch noch entdecken musstest“, witzelte er. „Ich hoffe, damit kommst du klar.“ Sakura umfasste seine Hand fester und zog ihn bereits ein wenig neben sich her durch die Menschenmenge in Tokio. Die Sonne ließ ihre grünen Augen glitzern, als sie sich zu ihm drehte und ohne jegliche Spur von Humor sagte: „Damit kann und werde ich klarkommen… … Unser ganzes Leben lang.“ THE END. ~ So, meine lieben Leute. Das ist das endgültige Ende von ‚Difference Between Us‘. Die FF zu schreiben hat mir sehr viel Spaß und Freude bereitet und doch bin ich froh, dass ich es geschafft habe, sie abzuschließen. In ihr steckt mein Herzblut und all meine Kraft und ich möchte vielen Menschen dafür danken, dass sie diese immer wieder neunaufgetankt haben. An alle Kommischreiber, die mir durch ihre Ermunterungen und auch Kritiken geholfen haben. Ohne euch wäre das nie etwas geworden und ich danke euch von Herzen *allen ein Glas Sek überreich & anstoß* An alle Menschen, die die FF auf ihrer Favoliste haben- es ist immer wieder eine Freunde und auch eine Überraschung, sie mir anzusehen. An alle meine Betaleser (und das waren wirklich viele:D): , , , und auch an welche, die eingesprungen sind, wie & . , Sarah, möchte ich noch ein Mal im speziellen fürs Anspornen danken. Ich hoffe, du weißt, wie viel du mir geholfen hast, mein Teufel ;] Und, last but not least, danke ich , den wohl größten Fan dieser FF, wie sie sich wohl selbst bezeichnen würde. Ihr gebührt mein größter Dank, denn durch ihre Freude an der FF habe ich die meine selbst in schlechten Zeiten nicht verloren. Danke, Chaosmädchen Das Ende ist vielleicht nicht so, wie ihr es dachtet, das heißt nicht in weiter Zukunft. Aber ich finde es schön, dass man nicht weiß, ob nicht doch noch etwas schief geht. Es ist einfach nie etwas gewiss, auch hier nicht. Wie gesagt ist dies das Ende und keine Fortsetzung ist geplant. Allerdings werde ich natürlich nicht verschwinden, sondern an Projekten wie ‚Die Sache mit de Glück‘ weiterarbeiten. Ich danke euch noch einmal herzlich und würde mich über Kommentare aller Art über die FF oder den Epilog im Einzelnen freuen:]. *knuddel* Eure flyingAngel Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)