Difference Between Us von flyingAngel (Kann Liebe alle Grenzen überwinden? -Abgeschlossen-) ================================================================================ Kapitel 10: Broken Fairytale ---------------------------- Langsam öffnete Sakura ihre Augen und schloss sie sofort wieder. Wohlig schmiegte sie sich noch näher an die warme Brust neben ihr und sog Sasukes Duft tief ein. Es war einfach herrlich neben ihm aufzuwachen- von ihr aus konnte das ruhig öfters geschehen. Ein paar Minuten lang kostete sie die Situation noch aus, dann schlug sie widerwillig völlig ihre Augen auf und sah direkt in zwei pechschwarze Augen. Sasuke stützte seinen Kopf mit einer Hand auf der Couch ab und strich ihr in diesem Augenblick mit der anderen Hand eine rosane Haarsträhne aus dem Gesicht. Sein Blick wirkte nachdenklich und irgendwie abwesend. Es hatte doch nichts mit letzter Nacht zu tun, oder? Sie bereute nämlich rein gar nichts- sie hatte es wunderschön gefunden. Das Verlangen nach ihm hatte sie fast zu überfluten gedroht und die Erfüllung danach, war mit nichts zu beschreiben gewesen. Sasuke hatte einfach etwas an sich, was sie Feuer und Flamme werden ließ. Noch nie hatte sie einen Mann so sehr begehrt wie ihn… Sah er das Ganze etwas anders? Unwillkürlich verspannte sich Sakura ein wenig. Sasuke betrachtete sie weiterhin und strich ihr die Strähne hinters Ohr. Plötzlich legte sich ein Lächeln auf seine Lippen. „Letzte Nacht war wunderschön“, wisperte er leise und lächelte sie an. Aus Sakura wich alle Anspannung und sie erwiderte das Lächeln aus vollen Herzen. Dann schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und zog ihn zu sich. Mit ihren Lippen streifte sie sachte seinen Mund und seine Wangen, bis sie an seinem Ohr angekommen war. „Ja, dass fand ich auch“, hauchte sie ihm in sein Ohr und legte ihren Kopf rechts auf seine Schulter. Wohlig schloss sie wieder ihre Augen und kuschelte sich an ihn. Sasuke erwiderte die Zärtlichkeiten und zog sie vollends auf seinen Schoss. Sanft strich er über die zarte Haut auf ihrem Rücken. „Wie lange hast du mich eigentlich beim Schlafen beobachtet?“, murmelte Sakura schließlich. „Ein wenig länger“, gab der Schwarzhaarige nur leise an. Sakura richtete sich auf und sah ihm fragend ins Gesicht. „Und warum?“ Sie konnte sich kaum vorstellen, dass das so interessant gewesen sein sollte. Obwohl es natürlich irgendwie süß war… „Nun ja…weil du so niedlich aussahst“, meinte er und Sakura lächelte daraufhin. Doch plötzlich grinste er. „Und weil du so interessante Dinge vor dich hinmurmelst, wenn du schläfst.“ Sakura riss überrascht ihre grünen Augen auf. „Das stimmt nicht!“, protestierte sie empört. „Ich rede nicht im Schlaf!“ Zumindest hoffte sie das…oh Gott, wie peinlich wäre das denn? Am liebsten wäre sie in diesem Moment im Erdboden versunken. Bis jetzt hatte ihr noch nie jemand etwas von dieser angeblichen Angewohnheit erzählt. „Oh doch“, behauptete Sasuke und sein Grinsen wurde immer breiter. „Und zwar so was wie >Das mit dem Spaziergang im Regen war alles geplant gewesen, Sasuke, ich habe das eigentlich nur gemacht um dich später schamlos zu verführen…<“ Sakura griff sofort nach einem Kissen und pfefferte es ihm ins Gesicht. Diese Aussage zerstreute ihre Zweifel direkt. So etwas würde sie nicht einmal im Schlaf von sich geben! Sasukes Reaktion darauf war nur ein lautes Lachen, was Sakura widerwillig ein leichtes Grinsen entlockte. „Wie sexy du doch bist, wenn du dich aufregst, Sakura“, sagte Sasuke auf einmal und zog sie wieder zu sich hinab. Lange küssten sie sich leidenschaftlich, bis Sakura sich schließlich von ihm löste und ihren Kopf auf seiner Brust bettete. „Hast du eigentlich gut geschlafen?“, fragte die Rosahaarige. „Ja“, erwiderte Sasuke leise. „Und du?“ Sakura schloss ihre Augen wieder. „Wunderbar.“ Sasuke lachte leise. „Das glaub ich. Du hattest ja auch ein bequemes Kopfkissen.“ Sakura schlug die Augen sofort wieder auf und errötete leicht. „Sehr schlimm?“ Sie wusste nämlich genau was ihr Kopfkissen gewesen war: Sasuke. Hoffentlich hatte sie ihn nicht erdrückt oder ihm irgendetwas zerquetscht… „Ach nein- du bist ja leicht“, beschwichtigte er sie und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Eine Weile schwiegen die Beiden einfach nur und genossen das stille Beisammensein. Sakura ließ ihre Gedanken schweifen, wobei sie meist nur an Sasuke denken konnte. Das Alles und die letzte Nacht waren einfach zu schön gewesen um wahr zu sein. Es schien ihr, als wäre sie in ein Märchen gefallen- ein ausgesprochen gutes Märchen. Denn anders konnte sie den Mann neben sich nicht beschreiben: märchenhaft. Er würde heute Abend auch zu der Fotoausstellung kommen- sie freute sich schon so sehr darauf…Moment mal! Mit einem Ruck war sie oben. Die Fotoausstellung! Schnell warf sie einen Blick auf die Uhr in ihrem DVD-Player und erschrak: 14:38 Uhr. Direkt sprang Sakura hoch und wühlte wie von der Tarantel gestochen nach ihrer Unterwäsche in der Couch- sie mussten in irgendwelchen Ritzen stecken. „Was tust du da?“, fragte Sasuke verwundert und sah ihr amüsiert dabei zu. „Ich muss früher auf der Ausstellung sein“, erklärte sie und zog glücklich ihre Unterwäsche hervor. „Ich bin schon spät dran- ich muss mich ja auch noch fertig machen.“ Sie beugte sich zu Sasuke runter und gab ihm noch einen Kuss. Mit einem „Ich bin eben im Bad“ verschwand sie in ihrem Badezimmer und kurz darauf hörte Sasuke den Wasserstrahl der Dusche. Er stand derweil mühselig auf und rieb sich erst einmal mit den Händen über sein Gesicht. Dann fischte er seine Boxershort von der Couch, zog sie sich an und ließ sich wieder auf die Couch fallen. Die Mittagsonne fiel mit voller Wucht in Sakuras Wohnzimmer und machte es unbestreitbar: Es war Tag. Doch Sasuke wünschte sich die Nacht herbei. Denn obwohl er gesagt hatte, dass er gut geschlafen hatte, entsprach das wohl kaum der Wahrheit. Die halbe Nacht hatte er wach gelegen und Sakura beobachtet. Hatte sich gefragt, warum sie ihn so faszinierte und er alles um sich herum vergaß, wenn er sie sah- oder vergessen wollte… Plötzlich hörte er wie die Badezimmertür aufgerissen wurde, Füße über den Boden tapsten und die Schlafzimmertür geöffnet wurde. Keine zwanzig Minuten später stand auch schon eine fertig angezogene Sakura vor ihm und grinste ihn an. In ihrer linken Hand trug sie eine große Tüte- wohl das Outfit für heute Abend. „Ich muss dann mal- bis heute Abend um sechs“, verabschiedete sie sich von ihm und küsste ihn noch ein letztes Mal zärtlich auf den Mund. „Fühl dich wie zu Hause. Zieh die Tür, wenn du gehst, einfach hinter dir zu. Und stell nichts an“, zwinkerte sie noch und er lächelte schwach. „Versprochen“, sagte er und Sakura nickte zufrieden. „Bis heute Abend dann!“, rief sie noch, bevor sie aus der Wohnung verschwand. Sasuke hatte sich aufgerichtet um ihr nachzusehen und ließ sich nun mit einem lauten „Uff!“ zurück in die Kissen fallen. Unruhig fuhr er sich durch sein rabenschwarzes Haar. Was war nur letzte Nacht in ihn gefahren? Okay, die Frage war leicht zu beantworten: Sakura war es gewesen. Diese unglaubliche Frau raubte ihm noch den letzten Nerv und anscheinend auch das letzte bisschen Verstand was er hatte. Obwohl er anscheinend im Moment auch nicht viel davon besaß, denn anders konnte man seine Taten im Augenblick nicht bezeichnen: dumm und hirnrissig. Er wusste doch ganz genau was die Folgen von seinem Handeln bringen würden: nur Unglück! Denn niemand konnte aus dieser Sache ohne Schaden herausgehen- er inzwischen auch nicht mehr… Es war ja nicht so, dass er noch nie eine >Affäre< gehabt hätte. Schließlich war er schon seit Kindheitstagen mit Hinata verlobt gewesen, doch es war beiden schnell klar geworden, dass daraus nichts werden konnte. Sie hatten sogar einmal probiert eine ganz normale Beziehung miteinander zu führen, doch es hatte nicht geklappt. Und keiner der beiden war darüber verwundert gewesen- sie waren einfach zu verschieden. Als Freunde verstanden sich Hinata und Sasuke auch sehr gut, aber als Partner… Hinata hatte von seinen anderen Frauen gewusst, obwohl Sasuke immer versucht hatte, es vor ihr geheim zu halten. Er wollte sie nicht verletzten, doch das tat er gar nicht. Hinata machte es nichts aus, denn sie verstand ihn nur zu gut. Dieses Leben, was die beiden führen mussten, war so einsam und Sasuke war kein Mann, der enthaltsam leben sollte. Bis jetzt hatte ihm auch keine Frau mehr bedeutete als ein bisschen Spaß und die meisten verstanden das auch, ihnen genügte sein Körper. Für Sasuke war es ein leichtes gewesen, denn er bekam immer das was er wollte. Nie waren Gefühle im Spiel gewesen und so hatte er sich immer schön auf sein Studium und sein Erbe konzentrieren können. Bis jetzt… Sasuke erhob sich schwerfällig und fuhr sich mit einer Hand durch seine Haare. Dann stand er auf und schlurfte in die Küche um sich einen Kaffee zu machen. Warum war er Sakura eigentlich nicht früher begegnet? Wahrscheinlich weil er lange Jahre im Ausland gewesen war um ein wenig Auslandserfahrung zu sammeln- unerlässlich, wenn man eine große Firma wie UM führen wollte, wie sein Vater immer zu sagen pflegte. Obwohl, selbst wenn er sie früher gekannt hätte, hätte das sowieso nichts geändert…egal wie er es drehte oder wendete, es gab kein Entkommen aus der Verlobung. Denn er wollte diese Firma erben, um jeden Preis. Sie war sein Lebenstraum, alles wofür er jemals gearbeitet hatte…niemand würde ihm das streitig machen. Der Kaffee war aus der Kaffeemaschine in eine Tasse geflossen, die Sasuke jetzt an seinen Mund hob und die braune Flüssigkeit trank. Der größte Hacken bei der Sache war nicht mehr die Rolle, die Sakura anfing in seinem Leben zu spielen, sondern die Rolle, die er anfing in ihrem Leben zu spielen. Wenn er so weitermachte, wurde er immer wichtiger für sie- wenn er das nicht schon längst war. Er wusste, er würde sie in die Tiefe ziehen, wenn sie es erfahren würde. Aber sie musste es wissen, es führte kein Weg an einem Geständnis vorbei. Er musste es ihr heute Abend sagen, denn umso länger er zögerte, umso mehr würde er sie verletzten. Sie würde ihn für einen Betrüger halten und denken sie bedeute ihm nichts, was aber keineswegs stimmte…deswegen musste er es ihr heute Abend sagen. Sie hatte ein Recht darauf es von ihm zu erfahren! Denn ihm war klar, würde er es nicht machen, machte es ein anderer. Denn schließlich war seine Verlobung kein großes Geheimnis- früher oder später würde sie davon Wind bekommen. Sasuke trank noch den Kaffee aus, dann ging er ins Badezimmer und stellte sich unter die Dusche. Er war an allem Schuld, dessen war er sich vollkommen bewusst. Er hätte das Ganze verhindern können, wenn er gewollt hätte. Aber er hatte es einfach viel zu schön gefunden und das war sein Fehler gewesen. Er stieg aus der Dusche, trocknete sich ab und ging in das Wohnzimmer um sich anzuziehen. Immer wenn er Sakura sah, vergaß er alles um sich herum. Er musste nur einen Blick in ihre grünen Augen werfen und schon war es um ihn geschehen. Die Gedanken an seine Verlobung verdrängte er in solchen Moment und genoss die Zeit, die er mit der Rosahaarigen verbringen konnte. War das etwa egoistisch? Wahrscheinlich schon. Schon oft hatte man ihm diese Eigenschaft an den Kopf geworfen und so langsam glaubte er auch, dass es stimmte. Schließlich war er ein Uchiha… Seine Augen verdunkelten sich leicht. Nachdem er schließlich fertig angezogen war, sah er sich noch einmal die Couch an und widerwillig legte sich ein Lächeln auf seine Lippen. Auch wenn es etwas >Verbotenes< gewesen war, war es wunderschön gewesen. Da hatte er Sakura nicht angelogen. Letztendlich machte er die Wohnungstür auf, schloss sie wieder hinter sich und atmete erst einmal tief durch. Jetzt würde er erst einmal in die Firma fahren, denn da hatte er den Anzug für heute Abend und dann ging es auf die Fotoausstellung- wo er es ihr sagen würde… ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Sasuke fuhr mit seinem schwarzen Auto in das Parkhaus und stellte es dort ab. Die Fotoausstellung sollte um 18 Uhr beginnen- er war zehn Minuten zu früh dran. Er hatte also genug Zeit, Sakura die Wahrheit zu sagen. Der Schwarzhaarige machte sich auf den Weg zu der Galerie, in der die Fotoausstellung stattfinden sollte und war total nervös. Natürlich konnte man ihm das nicht anmerken, da er so gelassen und kühl wie immer drein blickte. Hoffentlich würde auch Sakura seine Nervosität nicht bemerken. Schließlich stand der Uchiha vor der Tür, wo ein großes Schild verkündete: „Fotoausstellung by Sakura Haruno.“ Sasuke musste unwillkürlich lächeln und trat ein. „Guten Tag, Sir“, begrüßte ihn auch sogleich eine Frau in einer blauen Uniform und reichte ihm ein Glas Sekt. „Die Garderobe befindet sich hinten rechts.“ Sie wies in eine Richtung und begrüßte auch schon den nächsten Gast, der hinter Sasuke den Vorraum, wo sich der Sektempfang befand, eingefunden hatte. Sasuke wandte sich an die Garderobe und gab dort seine Jacke ab, um dann in die eigentlichen Räumlichkeiten zu gehen. Die Galerie bestand aus vielen kleineren Räumen und einem großen Raum, wo ein kleines Potest stand- wohl für die späteren Reden. Ansonsten gab es einen gewienerter Fußboden, in dem man sich fast selbst spiegeln konnte und leicht türkise Wände. Die Bilder hangen in gut überblickbaren Abständen an den Wänden und glänzten in unterschiedlichen Farben. Schon jetzt drängten sich die Menschen davor und betrachteten sie neugierig. Wenn man dann keine Lust mehr auf die Bilder hatte, standen überall Stehtische bereit, wo sich einige Leute auch schon angeregt unterhielten. „Ey Sasuke!“, rief plötzlich eine laute Stimme und der Schwarzhaarige drehte sich verwundert um. Dort stand Naruto in einem blauen Anzug und grinste seinen besten Freund an. Sasuke erwiderte sein Grinsen und sie schlugen sich freundschaftlich auf den Rücken. „Sakura hat mir erzählt, dass du kommen wolltest, dennoch wundert es mich ein bisschen“, gab der Blondschopf sogleich zu bedenken und stellte sich –ebenfalls mit einem Glas Sekt in der Hand- neben Sasuke. Dieser sah ihn merkwürdig an und musste sich zurückhalten, ihn nicht auszuquetschen, ob Sakura ihm noch irgendetwas erzählt hatte. Merkwürdigerweise schien das aber nicht den Anschein zu haben- sonst würde Naruto ganz anders mit ihm reden. Er war ein sehr offener Mensch und hatte kein Problem damit den Leuten seine Meinung offen ins Gesicht zu sagen- auch nicht seinem besten Freund. „So gute Kunst lass ich mir doch nicht entgehen“, erwiderte Sasuke deswegen nach einer Weile grinsend und Naruto stimmte ihm zu. „Wo ist Sakura eigentlich?“, fragte Sasuke. „Ich wollte ihr noch zu der Ausstellung gratulieren“, fügte er schnell hinzu. „Sakura habe ich eben bei der Garderobe gesehen, schau mal da nach“, antwortete Naruto. „Ich gehe derweil zu Neji, der steht dahinten!“ Sasuke nickte und klopfte seinem besten Freund noch einmal auf die Schulter. „Alles klar, bis gleich dann!“ Sasuke ging in den Raum, wo die Garderobe war und sah sich suchend nach rosanen Haaren rum. Wo steckte Sakura bloß? Er konnte sie nirgends entdecken, dabei musste er sie doch unbedingt sprechen. Auch wenn es ihm überhaupt nicht behagte, es musste leider getan werden. „Sasuke!“, rief plötzlich eine bekannte Stimme und die dazugehörige Person stand auch schon eine Sekunde später vor ihm. Sakura lächelte ihn glücklich an und Sasuke erwiderte das Lächeln, so gut er konnte. Denn bei der bevorstehenden Aufgabe, war ihm gar nicht nach Lächeln zumute… Anerkennend ließ er allerdings seinen Blick über ihren Körper wandern. Sie trug ein schwarzes langes Kleid, was unten an der Seite einen Schlitz hatte und damit ihre langen Beine entblößte. Außerdem konnte man ihren schönen Rücken wunderbar betrachten- etliche Männer warfen ihr schon Blicke zu. Sie sah einfach umwerfend aus! „Kann ich mit dir irgendwo ungestört reden?“, fragte Sasuke leise und verdrängte seine Gedanken über ihr Aussehen und ihr strahlendes Lächeln- so würde er nie weiterkommen! Sakura machte eine verwunderte Miene über die Ernsthaftigkeit in seiner Stimme, nickte aber. „Folge mir“, sagte sie und zog ihn hinter sich her in eine kleine Kammer, wo anscheinend das Büro von Herrn Yang, dem Besitzer der Galerie, war. Es war relativ klein und mit Bücherregalen voll gestopft- aber hier konnten sie ungestört reden, niemand war hier. Sakura zog die Tür hinter sich zu und fiel Sasuke im nächsten Moment auch schon in die Arme. „Schön das du gekommen bist“, murmelte sie ihm ins Ohr und küsste ihn. Die Freude über ihr Wiedersehen war ihr förmlich ins Gesicht geschrieben und auch Sasuke freute sich darüber, dennoch schluckte er hart. „Ja“, murmelte Sasuke, als sie sich wieder voneinander gelöst hatten. Oh Gott, gleich würde sie ihn hassen. Sakura nahm ihre Arme von ihm und zog plötzlich ein kleines Paket hervor, was auf dem großen Schreibtisch hinter ihr gelegen hatte. „Bevor du mir das sagt, was du sagen wolltest, möchte ich dir noch etwas geben“, erklärte sie strahlend und überreichte ihm das Paket. Sasuke nahm es verwundert in die Hand und betrachtete es erst einmal ein wenig. Es war relativ flach und rechteckig, was konnte es wohl sein? Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend öffnete er es zögernd und riss das braune Papier herunter. Zum Vorschein kam ein silberner Bilderrahmen und in ihm war ein großes Foto. „Das Foto vom See…“, murmelte Sasuke gedankenverloren und betrachtete es überrascht. Das Foto, was Sakura damals von sich und Sasuke geschossen hatte, war in diesem Bilderrahmen und es war wirklich toll geworden. Der See im Hintergrund und die untergehende Sonne…und sie standen davor. „Ich dachte es würde dir gefallen“, sagte Sakura und lächelte. Sasuke blickte auf und nickte. „Das tut es“, sagte er leise. „Danke.“ Mehr konnte er nicht herausbringen, er war viel zu gerührt von diesem Geschenk. Sakura nickte, nahm ihm das Papier aus der Hand und schmiss es in den Papierkorb. Dann drehte sie sich wieder zu ihm um und sah ihn erwartungsvoll an. „Also, worüber wolltest du mit mir reden?“ Sasukes Puls schlug höher und er war unfähig auch nur ein Wort herauszubringen. Wie sie zu ihm aufsah, mit ihren schönen grünen Augen und wie sie ihn anlächelte, so glücklich und vollkommen zufrieden, ließ ihm das Herz ziemlich schwer werden. Und dieses Geschenk hatte ihm gezeigt, dass er ihr bereits viel bedeutete. Konnte er ihr so wehtun? „Ich…“, fing er an und schluckte schwer. Konnte er ihr denn diesen Abend verderben? Es war schließlich ihr Abend. Lange hatte sie dafür gearbeitet und sie hatte ein Recht darauf ihn genießen zu dürfen. Mit der bitteren Wahrheit würde er als das zerstören. Das konnte er doch nicht, oder? Während er mit sich selbst haderte, wurde plötzlich die Tür aufgerissen und ein dicker Kerl in einem blauen Anzug sah hinein. „Fräulein Haruno, sie müssen ihre Ansprache halten“, meinte er und entfernte sich wieder. Sakura schrak hoch. „Oh, es tut mir leid, Sasuke“, sagte sie schnell. „Sag mir noch eben was du sagen wolltest, ich muss gehen.“ Ungeduldig und wohl auch nervös wegen der Ansprache biss sie sich auf die Unterlippe. „Du siehst wunderschön aus“, sagte Sasuke schließlich leise und hätte sich innerlich für seine Feigheit ohrfeigen können. Aber er hatte es ihr nicht sagen können, nicht jetzt. Nicht an diesem Abend. Sakura sah ihn verwundert an und lächelte. „Danke“, sagte sie und zog ihn hinter sich her zurück zu der eigentlichen. Ausstellung. Schnell gaben sie noch das Foto bei der Garderobe ab und machten sich dann auf den Weg zu der Ausstellung. Während Sakura oben zu dem Podest ging, sah sich Sasuke nach Naruto um und entdeckte ihn schließlich in der Nähe des Podestes. Er stellte sich neben seinen besten Freund und begrüßte erst einmal die Anderen, die um den Stehtisch herumstanden: TenTen, Temari, Ino, Neji, Shikamaru und Gaara. Auf einmal wurde die murmelnde Menge still und alle Augen richteten sich auf Sakura, die auf dem Potest stand und lächelte. „Meine sehr geehrten Damen und Herren. Erst einmal heiße ich sie herzlich willkommen und danke ihnen, dass sie heute hier erschienen sind.“ Die Menge klatschte Beifall und musterte die Fotografin neugierig. „Auch wenn es nicht immer einfach war diese Ausstellung zu errichten“, sagte Sakura weiter und zwinkerte Herr Yang zu, worauf alle lachten und er gespielt entsetzt die Hände vor sein Gesicht schlug- jeder wusste welche Ansprüche Herr Yang stellte und er selber ging damit relativ locker um-. „Bin ich froh, ihnen letztendlich meine Fotos präsentieren zu können.“ Wieder klatschte die Menge Beifall. „Denn jedes einzelne Bild ist für mich etwas besonders und ich hoffe auch, dass es ihnen deutlich wird, wenn sie sie näher betrachten. Danke für ihre Aufmerksamkeit, ich wünsche ihn einen schönen Abend- vielleicht gehen sie ja mit ein paar Bildern nach Hause“, zwinkerte die Rosahaarige. „Einen schönen Abend noch!“ Die Menge lachte und Sakura verließ unter lautem Beifall das Potest. Jetzt wurde leise und beruhigende Musik eingespielt und das Gemurmel der Menge erhob sich wieder. Sakura gesellte sich zu ihren Freunden und wurde sogleich stürmisch begrüßt. „Das hast du echt klasse gemacht“, rief Temari, als sie ihre Freundin umarmte und drückte sie fest. Sakura grinste wie ein Honigkuchenpferd und war in diesem Moment mit sich und der Welt vollkommen zufrieden. Ihr Leben kam ihr im Augenblick wie ein Märchen vor, sie hatte alles was sie wollte. Super Freunde, Glück im Beruf und auch in der Liebe…sie warf einen Blick zu Sasuke und lächelte ihn an. Er lächelte zurück und unterhielt sich dann mit Naruto. „Also deine Ausstellung müssen wir ja ausgiebig feiern, dass ist doch klar, oder?“, meinte Ino plötzlich und zog zwei Flaschen Champagner hervor. „Ino, wo hast du die denn jetzt her?“, lachte Sakura. „Tja, ich hab da so meine Connections“, meinte Ino geheimnisvoll und grinste, während sie den Mädels allen ein wenig Champagner ins Glas schüttete. Die Männer waren derweil beschäftigt über Fußball und für Frauen sonst unwichtige Dinge zu reden. Deswegen stellten sie sich ein wenig abseits von ihnen. „Auf Sakura!“, rief TenTen und alle stoßen auf die Fotografin an. „Man bin ich froh, dass der ganze Stress vorbei ist“, seufzte Sakura und nahm einen Schluck von dem prickelnden Getränk. „Da hilft nur eins“, sagte Ino und grinste. „Shoppen!“ Alle vier Frauen lachten und prosteten sich noch einmal zu. Sie gingen nämlich regelmäßig shoppen und plünderte so ihre Konten, doch das war ihnen herzlich egal. Denn bei Stress oder Kummer half jedem der vier Frauen Shoppen- es war sozusagen ihr Allheilmittel. „Und wann?“, fragte TenTen und steckte sich eine braune Haarsträhne aus dem Gesicht, die sich aus ihrer Hochsteckfrisur befreit hatte. „Wie wär’s mit Montag? Da sind die Kaufhäuser so gut wie leer!“, warf Temari ein. Sakura nickte. „Okay, Montag klingt gut, oder kann da jemand nicht?“ Alle schüttelten den Kopf. „Dann also Montag!“, rief Sakura und stieß wieder an. „So, Sakura und jetzt erklär uns doch mal anhand eines Bildes, warum es so besonders für dich ist“, forderte Temari Sakura auf und zeigte auf das Bild hinter ihnen. Sakura drehte sich um und grinste. Auf dem Bild konnte man den Sonnenuntergang erkennen und zwar in dem großen Hafen von Tokio. Ein paar Nebelschwaden durchzogen den Horizont und das Meer glitzere ein wenig in dem Schein der untergehenden Sonne. An einem Mast war eine Möwe zu sehen. „Eins meiner Lieblingsbilder- ich habe ewig gebraucht um es nach meinen Vorstellungen zu schießen“, erklärte Sakura und fuhr mit ihren Fingern über das Glas. Während sie erklärte, legte sich ein träumerischer Ausdruck auf ihr Gesicht. „Das Bild hat durch die Nebelschwaden einen außergewöhnlichen Charme, nach meiner Meinung verdirbt es nicht den Sonnenuntergang, nein, es hebt ihn sogar hervor. Dieser Kontrast lässt die Farben und den Sonnenuntergang an sich noch schöner wirken- außerdem ist es etwas Typisches für Tokio, weil man den Nebel auch mit dem Rauch der Fabriken verwechseln könnte. Aber die Möwe“, sie zeigte auf die Möwe, die auf dem Mast saß und gen Himmel blickte, „zeigt, dass dort Leben herrscht und macht das ganze ein wenig lebendiger.“ Mit einem merkwürdigen Glänzen in den Augen, drehte sie sich zu ihren Freunden um, die sie mit offenem Mund anstarrten. „Du hast wirklich Talent dafür“, lobte TenTen sie erstaunt. Sakura lachte ein wenig verlegen. „Danke, sonst hätte ich das hier nie zustande gebracht“, erwiderte sie. „Ich muss aber mal eben für kleine Mädchen“, fügte sie hinzu und stellte ihr Sektglas auf dem Stehtisch ab. „Okay, aber pass auf die Männer auf, die gaffen dir schon so hinterher“, scherzte Ino und gab ihr einen Klaps auf den Hintern. Nach einer Weile verließ die Rosahaarige erleichtert die Toilette und lehnte sich erst einmal an die kalte Steinwand in dem Vorraum. Im Augenblick war hier keine Menschenseele und sie genoss die Ruhe. Ihr war verdammt warm! Aber wenigstens hatte sie jetzt fast alles hinter sich. Die Leute schauten sich jetzt ihre Bilder an und unterhielten sich ein wenig- die Stimmung war zu Sakuras Freude ausgesprochen gut. Außerdem schienen ihre Bilder den Leuten zu gefallen und das gefiel einem Künstler ja umso mehr. Ihre Arbeit wurde geschätzt- dafür hatte Sakura hart gearbeitet. Zum Glück war jetzt alles vorbei- sie konnte den Abend völlig genießen, man benötigte sie nicht mehr. Nur noch zu den Aufräumarbeiten morgen…aber daran durfte sie jetzt nicht denken! Sie fuhr sich noch einmal durch die langen offenen Haare und machte sich dann auf den Weg zurück zu den Anderen- nicht, dass sie sich fragten, wo sie so lange blieb. Plötzlich prallte sie mit jemandem zusammen, der gerade aus der Garderobe kam und anscheinend auch auf den Weg zu der Ausstellung war. „Oh, entschuldigen Sie“, nuschelte Sakura verlegen und wollte weitergehen, als sie ihrem gegenüber ins Gesicht blickte. „Kabuto“, brachte sie nur erstaunt raus und blickte den Grauhaarigen kurz darauf unfreundlich an. Sie konnte sich nur zu gut an ihr letztes Zusammentreffen erinnern. Wie dieser Typ sie geküsst hatte…bei dem Gedanken daran wurde ihr immer noch schlecht. Wenn er das noch einmal versuchen würde, würde sie es ihm aber zeigen! Damals war sie nicht mehr ganz auf der Höhe gewesen und Sasuke hatte ihr helfen müssen, aber das nächste Mal würde er dran glauben! „Sakura, meine Süße, lange nicht gesehen“, sagte Kabuto direkt grinsend und rückte seine Brille zurecht. Sein Blick wanderte lüstern über ihren Körper. „Was tust du hier?“, fragte Sakura kühl und ignorierte sein offensichtliches Verlangen nach ihr. „Deine Bilder anschauen, was sonst?“, antwortete Kabuto unbeeindruckt über den Ton in ihrer Stimme. „Ich habe übrigens gesehen, dass du schon wieder mit Sasuke Uchiha da bist. Läuft da was?“ Aufmerksam beobachteten sie seine Augen und Sakura lief es eiskalt den Rücken runter. Was für eine unverschämte Frage, sie konnte den Typen wirklich nicht ab! „Ich wüsste nicht, was es dich angeht“, zischte sie und wollte an ihm vorbei gehen, doch er packte sie am Arm und zog sie zurück. Sein Gesicht war ganz nah an dem ihren, sodass sie seinen Atem warm auf ihrer Haut spüren konnte. „Pass auf, ich würde ihm nicht vertrauen“, warnte Kabuto sie leise. Sakura sah ihm ungläubig in die Augen, doch aus denen war jede Spur von Spaß verschwunden. „Wieso?“, fragte sie ein wenig unsicher nach. „Weil er dich verarscht“, behauptete der Grauhaarige sofort und sah ihr fest in die Augen. Sakura riss überrascht die ihren auf und wich einen Schritt zurück. „Du lügst“, sagte sie, doch es lag eine Spur Unsicherheit in ihrer Stimme. „Oh nein, das tue ich ausnahmsweise mal nicht“, erwiderte Kabuto. „Soll ich dir sein kleines >Geheimnis< verraten?“ Mit hochgezogenen Augenbrauen kam er ihr wieder einen Schritt näher und hielt ihren Arm immer noch fest. Sakura konnte sich dem Griff und seinen Blicken nicht entziehen, ihr Herz schlug automatisch schneller. „Der werte Herr Uchiha hat nämlich…“ „Sakura, wo bist du?“, erklang auf einmal eine dunkle Stimme und unterbrach ihn somit. Sakura und Kabuto fuhren wie ertappt hoch und sahen Sasuke, der gerade den Raum betreten hatte. Der Schwarzhaarige verengte misstrauisch die Augen und seine Gesichtszüge wurden hart, als er die beiden zusammen sah. „Was machst du denn schon wieder hier?“, fragte er kühl und kam ihnen langsam näher. „Wieso fragt das jeder, das liegt doch auf der Hand! Bilder anschauen, was sonst?“, erwiderte Kabuto spöttisch und ein ekelhaftes Grinsen zierte sein Gesicht. „Sakura, kommst du?“, fragte Sasuke und ignorierte ihn einfach. Sakura warf Kabuto noch einmal einen merkwürdigen Blick zu, dann entriss sie ihm ihren Arm. „Vergiss meine Worte nicht“, sagte Kabuto noch leise, sodass nur die Beiden es hören konnten, bevor sie zu Sasuke ging und mit ihm wieder die Räume der Ausstellung betrat. „Was wollte der Typ von dir?“, fragte Sasuke sie unterwegs, seine Miene verhieß noch immer nichts Gutes. Sakura mochte diesen abweisenden Gesichtsausdruck nicht bei ihm. „Nichts“, verschwieg sie deswegen alles. Irgendwie sagte ihr ein Gefühl, dass es nicht gut wäre, Sasuke von Kabutos Warnung zu erzählen. Obwohl Sakura es sich nämlich nicht eingestehen wollte, hatte er sie verunsichert. Hatte Sasuke vielleicht wirklich ein Geheimnis vor ihr? Schließlich schien er ihr bis dato fast schon zu perfekt…im Prinzip musste es irgendeinen Hacken an der Sache geben. Die Unsicherheit und das Misstrauen hatte Kabuto erfolgreich in ihr gesät. „Ist alles okay? Der Typ kommt nicht mehr an dich ran, ich bin ja da“, flüsterte Sasuke ihr plötzlich aufmunternd ins Ohr und lächelte sie an. Sakura lächelte zurück und nickte. Diese Worte hatten sie irgendwie beruhigt, nein sie konnte Kabuto einfach nicht glauben. Er war ein Lügner und Betrüger und sie hatte ihn noch nie leiden können. Wahrscheinlich wollte er sie nur für sich gewinnen und hatte das deswegen gesagt. Warum sollte sie so einem auch mehr Glauben schenken als Sasuke? Und obwohl sie sich schwor, Sasuke zu Vertrauen, gab es doch noch einen Teil von ihr, der davon nicht ganz überzeugt war... ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Der Abend neigte sich immer mehr dem Ende und trotzdem war die Ausstellung gut besucht- und die Bilder fast alle verkauft. Das Bild, welches Sakura Ino und den Anderen am Anfang beschrieben hatte, war eins der ersten gewesen. Die Gruppe um Sakura hatte sich auch langsam aufgelöst: Shikamaru, Gaara und Temari waren in einem anderen Raum, Naruto, TenTen und Neji waren spurlos verschwunden und übrig blieben nur noch Sakura, Sasuke und Ino. „Wenn ich’s euch doch sage!“, meinte Ino gerade lachend. Sie hatte schon einiges getrunken- was bei vielen anderen auch der Fall war- und die Stimmung war demnach recht ausgelassen. „Komm erzähl!“, drängte Sakura sie und nahm einen weiteren Schluck von ihrem Sekt. Die Drei standen an einem der Stehtische und Ino erzählte gerade mal wieder eine von ihren Männer Storys –zu der großen Erheiterung von Sasuke und Sakura. „Na ja, der Typ kam einfach so zu mir an und meinte: >Mein Name ist Patrick<“, erzählte Ino sofort. „Ich so: >Hi, ich bin Ino<. Der Typ kam mir in dem Moment schon ziemlich suspekt vor…“ „Na los, was meinte er?“, fragte Sakura und Ino grinste schon über beide Ohren und sah sie und Sasuke erwartungsvoll an. „Der Typ meinte doch tatsächlich: >Ey Baby, merk dir meinen Namen, den wirst du nämlich die ganze Nacht schreien müssen